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Klassifizierung von Bodenbewertungssystemen im Bereich der ...

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eispielsweise sonnige Südhänge perfekte Standorte für Weinreben sein, aber fürdie Ackernutzung sind sie nicht geeignet. Sandböden mögen sich für die Nutzungals Kiefernforste o<strong>der</strong> zum Spargelanbau eignen, für Feuchtwiesen sind sie jedochkein geeigneter Standort. Außerdem werden z.B. durch unterschiedlicheBearbeitungstechniken an<strong>der</strong>e Grenzen für die Vegetation bzw. <strong>der</strong>enStandorteignung gesetzt.Die Konsequenz ist, daß es ist nicht möglich ist, eine Bewertung dieser Funktionnur über Bodenfaktoren durchzuführen. Die Alternative wäre, bei <strong>der</strong> Bewertungnur eine einzelne Nutzungsart berücksichtigen, da sonst starkeVerallgemeinerungen notwendig sind (Hornig, Waldmann & Zwölfer, 1994).Die Methodik <strong>von</strong> Reutlingen beschränkt sich in <strong>der</strong> Funktion als Standort fürKulturpflanzen auf die Landbaueignung, wobei Son<strong>der</strong>kulturen wie Obst und Weinnicht berücksichtigt werden, sowie die forstwirtschaftliche Nutzungsmöglichkeit.Die Landbaueignung kombiniert die Acker- und Grünlandnutzung, wobei größeresGewicht auf ackerbauliche Nutzungsmöglichkeit gelegt wird. Dieforstwirtschaftliche Bewertung geht auf Wuchsleistung (Biomasseproduktion) undVielfalt des geeigneten Baumartenspektrums (Biodiversität) ein (Hornig,Waldmann & Zwölfer, 1994).In die Bewertung <strong>der</strong> Eignung als Standort für landwirtschaftliche Kulturpflanzenwerden Bodenart und Gründigkeit eingeschätzt, wenn die Hangneigung kleiner als12 % ist. Die Bodenart und die Gründigkeit sind sehr wichtig für denNährstoffhaushalt sowie den Wasser- und den Lufthaushalt des Bodens. Nichtzuletzt wird durch sie auch die Bearbeitbarkeit best<strong>im</strong>mt. Zu dieser Einstufungwerden Einschränkungen o<strong>der</strong> Erweiterungen gegeben, z.B. entsprechend desSteingehaltes o<strong>der</strong> des Humusgehaltes sowie Zu- bzw. Abschläge fürBodenartenschichtungen verteilt.Ist die Hangneigung größer als 12 %, entscheiden Fragen des Wasserhaushaltesdes Bodens. So wird die Eignung als Standort für landwirtschaftlicheKulturpflanzen bei Standorten mit starker Hangneigung nach <strong>der</strong> nutzbarenFeldkapazität o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Befahrbarkeit unterschieden. Auch diese Faktoren werdenletztendlich u.a. durch die Bodenart best<strong>im</strong>mt.Die Bewertung <strong>der</strong> Eignung als Standort für forstliche Kulturpflanzen basiertebenfalls auf <strong>der</strong> Bodenart und <strong>der</strong> Gründigkeit als Eingangsgrößen.Unterscheidungen bezüglich <strong>der</strong> Hangneigungen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Befahrbarkeit werdenaber nicht vorgenommen. Einschränkungen bzw. Zu- und Abschläge werdenentsprechend des Steingehaltes, <strong>der</strong> Humusform, <strong>der</strong> Exposition und nicht zuletzt<strong>der</strong> Hydromorphie gegeben (Hornig, Waldmann & Zwölfer, 1994).Ausgleichskörper <strong>im</strong> WasserkreislaufZiel dieser Bewertung ist, die Verzögerung des Abflusses <strong>der</strong> auf den Bodenfallenden Nie<strong>der</strong>schläge zu bewerten. Betrachtet wird in diesem Zusammenhangauch die Versickerung. Deshalb entscheiden die EingangsgrößenInfiltrationskapazität (kf-Wert für den gesättigten Boden bis zu einem Meter Tiefe)und Speicherkapazität (Rückhaltevermögen). Ein Effekt <strong>der</strong> Versickerung ist auchdie Vermin<strong>der</strong>ung des Gesamtabflusses über längere Zeiträume, da durch die16

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