PERSPEKTIVEN F
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dIe mA k r o r e g I o n A l e n st r At e g I e n de r eu<br />
existierenden Fördermittel besser<br />
zu nutzen, die bestehenden<br />
europäischen, nationalen und<br />
regionalen Förderprogramme enger<br />
aufeinander abzustimmen,<br />
den Spielraum der vorhandenen<br />
Regeln optimal zu nutzen oder,<br />
gegebenenfalls, die Regeln anzupassen<br />
und die Zusammenarbeit<br />
innerhalb des bestehenden<br />
institutionellen Rahmens zu<br />
forcieren. — Und welche Rollen<br />
übernehmen dann EU und Europäische<br />
Kommission bei den makroregionalen<br />
Strategien?<br />
Zunächst einmal haben wir mit<br />
einer makroregionalen Strategie<br />
einen europäischen Rahmen<br />
geschaffen, der für verstärkte<br />
Kooperation, wenn sie denn tatsächlich<br />
gewollt wird, offen ist.<br />
Und wir sind natürlich bereit,<br />
diesen Rahmen, wo nötig, anzupassen.<br />
Zweitens, sind wir bereit, wenn<br />
das von den betroffenen Mitgliedstaaten<br />
und Regionen ausdrücklich<br />
gewünscht wird, die<br />
Rolle eines Moderators, eines<br />
Vermittlers und, wo nötig, eines<br />
ehrlichen Maklers zu spielen.<br />
Aber das muss nicht sein …<br />
Drittens, sind wir bereit, bei einer<br />
Koordinierung mit anderen<br />
Mitgliedstaaten und Drittländern<br />
auf europäischer Ebene zu helfen.<br />
All dies ist nur dann sinnvoll,<br />
wenn es die Arbeit, die Zusammenarbeit<br />
in der Makroregion erleichtert,<br />
wenn es helfen kann,<br />
die Dinge voranzubringen.<br />
Mittlerweile sind zwei EU Makro-Strategien<br />
entstanden: die<br />
Ostseeraum-Strategie startete<br />
2009 mit der Umsetzung, bei der<br />
Donauraum-Strategie war dies<br />
2011 der Fall. Letztere ist durch<br />
die große Zahl an Teilnehmerstaaten<br />
— 14 — charakterisiert,<br />
und dadurch, dass 6 davon keine<br />
EU-Mitglieder sind, sie sich alle<br />
jedoch um den internationalsten<br />
Fluss der Welt (10 Anrainerstaaten)<br />
gruppieren. Beide Räume<br />
— Ostsee- wie Donauraum — sind<br />
von den beiden jüngsten EU-Erweiterungen<br />
und damit auch von<br />
großen Unterschieden in Wohlstand,<br />
Wettbewerbsfähigkeit und<br />
institutionell-administrativer Kapazität<br />
gekennzeichnet.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
für die Donauraum-Strategie ist<br />
es noch ein wenig zu früh, einen<br />
Erfahrungsbericht zu geben. Daher<br />
ein paar Bemerkungen zur<br />
bereits 2 Jahre laufenden EU-<br />
Strategie für den Ostseeraum.<br />
Die Zusammenarbeit dort hat<br />
vier Hauptanliegen: die Ostsee<br />
ökologisch nachhaltig, sie wettbewerbsfähig,<br />
sie erreichbar und<br />
durch Risikoverhütung sicherer<br />
zu machen.<br />
Das konkrete Arbeitsprogramm<br />
ist in einem Aktionsplan festgehalten,<br />
der 15 Prioritätsgebiete<br />
vorsieht. Für jedes dieser Gebiete<br />
sind Aktionen und 80 beispielhafte<br />
„Leuchtturm“-Projekte<br />
vorgesehen, deren Umsetzung<br />
in der Regel von einem Mitgliedstaat<br />
koordiniert wird. Ansprechpartner<br />
sind hier die sogenannten<br />
„Nationalen Kontaktpunkte und<br />
Koordinatoren“. Das transnationale<br />
EU Ostseeraum-Programm<br />
hat bisher 88 Millionen Euro zu<br />
den Leuchtturm-Projekten beigetragen.<br />
Auch die grenzüberschreitendenZusammenarbeitsprogramme<br />
der EU haben zur<br />
Projektentwicklung im Rahmen<br />
der Ostseeraum Strategie aufgerufen.<br />
Allerdings müssen sowohl die Kohäsionspolitik<br />
der EU, als auch<br />
die anderen regionalpolitischen<br />
Förderungen in der Region noch<br />
stärker auf die Ziele der EU Ostseeraum-Strategie<br />
ausgerichtet<br />
werden. Erste Erfahrungen zeigen<br />
auch, dass die Kommunikationsarbeit<br />
und die Prioritätensetzung<br />
verbessert, die Umsetzung<br />
konkreter sowie die Umsetzungskapazitäten<br />
verstärkt werden<br />
müssen.<br />
In den meisten Prioritätsgebie-<br />
ten ist die Arbeit inzwischen im<br />
vollen Gange. So ist bereits der<br />
Auftakt für das Baltic Compass-<br />
Projekt gegeben worden. Es zielt<br />
auf eine Reduzierung des Nährstoffgehalts<br />
in der Ostsee. Auch<br />
das bereits angelaufene Projekt<br />
Baltic Deal verfolgt dieses Ziel.<br />
Es wird von Landwirtschaftsverbänden<br />
getragen, die eine<br />
nährstoff-ausgewogene landwirtschaftliche<br />
Nutzung in der Region<br />
fördern wollen.<br />
Überdies hat die Zusammenarbeit<br />
mit Drittstaaten, insbesondere<br />
mit Russland, im Rahmen<br />
der Strategie bereits konkrete<br />
Züge angenommen.<br />
Auch bei der Umsetzung der<br />
Donauraum-Strategie sind wir<br />
ein ganzes Stück weitergekommen.<br />
Wir haben in den vergangenen<br />
Monaten eine Reihe von<br />
Konsultationen und Konferenzen<br />
im Donauraum durchgeführt. Einigkeit<br />
bestand auch darin, sich<br />
hinsichtlich des Arbeitsrahmens<br />
an der EU-Strategie für den Ostseeraum<br />
anzulehnen. Derzeit<br />
identifizieren die „Priority Area<br />
Coordinators“ mit großem Einsatz<br />
— auf Basis des konkreten<br />
Aktionsplanes — zukünftige Entwicklungsprojekte.<br />
Der Kommission<br />
fällt — ebenso wie bei der<br />
EU-Strategie für den Ostseeraum<br />
— insbesondere die Aufgabe der<br />
strategischen Koordinierung zu.<br />
Über einen engen Kontakt zu<br />
den Koordinatoren und im Rahmen<br />
von Monitoring und Berichterstattung<br />
gegenüber Rat und<br />
Parlament werden wir in einem<br />
partnerschaftlichen Prozess mit<br />
den Mitgliedstaaten dafür Sorge<br />
tragen, dass die Strategie ihre gesetzten<br />
Ziele nicht aus den Augen<br />
verliert. Verantwortlich zeichnet<br />
sich die Kommission zudem gegenüber<br />
einer hochrangigen Arbeitsgruppe,<br />
in der alle Mitgliedstaaten<br />
der Europäischen Union<br />
vertreten sind. Diese „High Level<br />
Group“ ist das eigentliche Steuerungsgremium,<br />
und zwar zukünf