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16<br />

dIe mA k r o r e g I o n A l e n st r At e g I e n de r eu<br />

existierenden Fördermittel besser<br />

zu nutzen, die bestehenden<br />

europäischen, nationalen und<br />

regionalen Förderprogramme enger<br />

aufeinander abzustimmen,<br />

den Spielraum der vorhandenen<br />

Regeln optimal zu nutzen oder,<br />

gegebenenfalls, die Regeln anzupassen<br />

und die Zusammenarbeit<br />

innerhalb des bestehenden<br />

institutionellen Rahmens zu<br />

forcieren. — Und welche Rollen<br />

übernehmen dann EU und Europäische<br />

Kommission bei den makroregionalen<br />

Strategien?<br />

Zunächst einmal haben wir mit<br />

einer makroregionalen Strategie<br />

einen europäischen Rahmen<br />

geschaffen, der für verstärkte<br />

Kooperation, wenn sie denn tatsächlich<br />

gewollt wird, offen ist.<br />

Und wir sind natürlich bereit,<br />

diesen Rahmen, wo nötig, anzupassen.<br />

Zweitens, sind wir bereit, wenn<br />

das von den betroffenen Mitgliedstaaten<br />

und Regionen ausdrücklich<br />

gewünscht wird, die<br />

Rolle eines Moderators, eines<br />

Vermittlers und, wo nötig, eines<br />

ehrlichen Maklers zu spielen.<br />

Aber das muss nicht sein …<br />

Drittens, sind wir bereit, bei einer<br />

Koordinierung mit anderen<br />

Mitgliedstaaten und Drittländern<br />

auf europäischer Ebene zu helfen.<br />

All dies ist nur dann sinnvoll,<br />

wenn es die Arbeit, die Zusammenarbeit<br />

in der Makroregion erleichtert,<br />

wenn es helfen kann,<br />

die Dinge voranzubringen.<br />

Mittlerweile sind zwei EU Makro-Strategien<br />

entstanden: die<br />

Ostseeraum-Strategie startete<br />

2009 mit der Umsetzung, bei der<br />

Donauraum-Strategie war dies<br />

2011 der Fall. Letztere ist durch<br />

die große Zahl an Teilnehmerstaaten<br />

— 14 — charakterisiert,<br />

und dadurch, dass 6 davon keine<br />

EU-Mitglieder sind, sie sich alle<br />

jedoch um den internationalsten<br />

Fluss der Welt (10 Anrainerstaaten)<br />

gruppieren. Beide Räume<br />

— Ostsee- wie Donauraum — sind<br />

von den beiden jüngsten EU-Erweiterungen<br />

und damit auch von<br />

großen Unterschieden in Wohlstand,<br />

Wettbewerbsfähigkeit und<br />

institutionell-administrativer Kapazität<br />

gekennzeichnet.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

für die Donauraum-Strategie ist<br />

es noch ein wenig zu früh, einen<br />

Erfahrungsbericht zu geben. Daher<br />

ein paar Bemerkungen zur<br />

bereits 2 Jahre laufenden EU-<br />

Strategie für den Ostseeraum.<br />

Die Zusammenarbeit dort hat<br />

vier Hauptanliegen: die Ostsee<br />

ökologisch nachhaltig, sie wettbewerbsfähig,<br />

sie erreichbar und<br />

durch Risikoverhütung sicherer<br />

zu machen.<br />

Das konkrete Arbeitsprogramm<br />

ist in einem Aktionsplan festgehalten,<br />

der 15 Prioritätsgebiete<br />

vorsieht. Für jedes dieser Gebiete<br />

sind Aktionen und 80 beispielhafte<br />

„Leuchtturm“-Projekte<br />

vorgesehen, deren Umsetzung<br />

in der Regel von einem Mitgliedstaat<br />

koordiniert wird. Ansprechpartner<br />

sind hier die sogenannten<br />

„Nationalen Kontaktpunkte und<br />

Koordinatoren“. Das transnationale<br />

EU Ostseeraum-Programm<br />

hat bisher 88 Millionen Euro zu<br />

den Leuchtturm-Projekten beigetragen.<br />

Auch die grenzüberschreitendenZusammenarbeitsprogramme<br />

der EU haben zur<br />

Projektentwicklung im Rahmen<br />

der Ostseeraum Strategie aufgerufen.<br />

Allerdings müssen sowohl die Kohäsionspolitik<br />

der EU, als auch<br />

die anderen regionalpolitischen<br />

Förderungen in der Region noch<br />

stärker auf die Ziele der EU Ostseeraum-Strategie<br />

ausgerichtet<br />

werden. Erste Erfahrungen zeigen<br />

auch, dass die Kommunikationsarbeit<br />

und die Prioritätensetzung<br />

verbessert, die Umsetzung<br />

konkreter sowie die Umsetzungskapazitäten<br />

verstärkt werden<br />

müssen.<br />

In den meisten Prioritätsgebie-<br />

ten ist die Arbeit inzwischen im<br />

vollen Gange. So ist bereits der<br />

Auftakt für das Baltic Compass-<br />

Projekt gegeben worden. Es zielt<br />

auf eine Reduzierung des Nährstoffgehalts<br />

in der Ostsee. Auch<br />

das bereits angelaufene Projekt<br />

Baltic Deal verfolgt dieses Ziel.<br />

Es wird von Landwirtschaftsverbänden<br />

getragen, die eine<br />

nährstoff-ausgewogene landwirtschaftliche<br />

Nutzung in der Region<br />

fördern wollen.<br />

Überdies hat die Zusammenarbeit<br />

mit Drittstaaten, insbesondere<br />

mit Russland, im Rahmen<br />

der Strategie bereits konkrete<br />

Züge angenommen.<br />

Auch bei der Umsetzung der<br />

Donauraum-Strategie sind wir<br />

ein ganzes Stück weitergekommen.<br />

Wir haben in den vergangenen<br />

Monaten eine Reihe von<br />

Konsultationen und Konferenzen<br />

im Donauraum durchgeführt. Einigkeit<br />

bestand auch darin, sich<br />

hinsichtlich des Arbeitsrahmens<br />

an der EU-Strategie für den Ostseeraum<br />

anzulehnen. Derzeit<br />

identifizieren die „Priority Area<br />

Coordinators“ mit großem Einsatz<br />

— auf Basis des konkreten<br />

Aktionsplanes — zukünftige Entwicklungsprojekte.<br />

Der Kommission<br />

fällt — ebenso wie bei der<br />

EU-Strategie für den Ostseeraum<br />

— insbesondere die Aufgabe der<br />

strategischen Koordinierung zu.<br />

Über einen engen Kontakt zu<br />

den Koordinatoren und im Rahmen<br />

von Monitoring und Berichterstattung<br />

gegenüber Rat und<br />

Parlament werden wir in einem<br />

partnerschaftlichen Prozess mit<br />

den Mitgliedstaaten dafür Sorge<br />

tragen, dass die Strategie ihre gesetzten<br />

Ziele nicht aus den Augen<br />

verliert. Verantwortlich zeichnet<br />

sich die Kommission zudem gegenüber<br />

einer hochrangigen Arbeitsgruppe,<br />

in der alle Mitgliedstaaten<br />

der Europäischen Union<br />

vertreten sind. Diese „High Level<br />

Group“ ist das eigentliche Steuerungsgremium,<br />

und zwar zukünf

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