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Chronik und Berichte (Seite 169 - ARD

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lichkeit, aber auch die Wettbewerber, ein umfassendes<br />

Bild von den geplanten künftigen Programmaktivitäten<br />

der <strong>ARD</strong> für den Zeitraum<br />

von zwei Jahren machen können.<br />

In ihrem Bericht über die Umsetzung der<br />

ersten Leitlinien für die Jahre 2005 <strong>und</strong> 2006<br />

dokumentierte die <strong>ARD</strong>, dass die großen Linien<br />

der Selbstverpflichtungen von 2004 weitgehend<br />

eingehalten worden waren. Wo die gesteckten<br />

Ziele noch nicht ganz verwirklicht waren,<br />

wurde dies im Bericht vermerkt, denn der Bericht<br />

sollte nicht nur eine Leistungsschau sein,<br />

sondern auch Selbstkritik offenlegen.<br />

_ Vom Sonntagstalk bis zum Product Placement:<br />

öffentlich-rechtliches Profil geschärft<br />

Über die Leitlinien hinaus schärft die <strong>ARD</strong> ihr<br />

öffentlich-rechtliches Programmprofil in einem<br />

ständigen Prozess, der allerdings auch immer<br />

wieder von kontroversen öffentlichen Diskussionen<br />

begleitet wird. Ein Beispiel aus dem<br />

Berichtsjahr war die Frage der Nachfolge von<br />

Sabine Christiansen für die sonntägliche Talkr<strong>und</strong>e<br />

im Ersten. Die Verhandlungen, die<br />

zunächst mit Günther Jauch geführt wurden,<br />

veranlassten Vertreter der Gremien <strong>und</strong> Medienbeobachter<br />

zu der Frage, welche Anforderungen<br />

die <strong>ARD</strong> an programmprägende Mitarbeiter<br />

stellen sollte, ob also etwa eine exklusive Senderbindung<br />

oder jeglicher Verzicht der Protagonisten<br />

auf Werbung verlangt werden sollte. Ähnlich<br />

kontrovers <strong>und</strong> unter lebhaftem Interesse<br />

der Printmedien verlief die Diskussion um die<br />

Ausstrahlung des vom WDR produzierten Fernsehfilms<br />

»Wut« an einem Werktag um 20.15 Uhr<br />

im Ersten, als deren Ergebnis die Erstausstrahlung<br />

des anschließend mehrfach preisgekrönten<br />

Films aus Jugendschutzgründen auf die Zeit<br />

nach 22.00 Uhr verschoben wurde.<br />

Beide Diskussionen machten deutlich, wie<br />

schwierig im Einzelfall die Programmentscheidung<br />

darüber sein kann, was im Interesse des<br />

öffentlich-rechtlichen Programmprofils der<br />

<strong>ARD</strong> erforderlich <strong>und</strong> geboten ist, <strong>und</strong> dass die<br />

notwendigen Abwägungen gelegentlich unterschiedliche<br />

Entscheidungen rechtfertigen kön-<br />

Anne Will – hier mit Tom Buhrow (l.) <strong>und</strong><br />

Jens Riewa – bei ihrem Abschied<br />

von den »Tagesthemen« am 24. 6. 2007<br />

nen. Gemeinsam ist diesen Fällen aber auch,<br />

dass derartige Programmentscheidungen regel-<br />

mäßig von einer intensiven öffentlichen Debatte<br />

<strong>und</strong> dem Scheinwerferlicht anderer Medien<br />

begleitet werden. Dies zeigt die große Anteilnahme<br />

der Öffentlichkeit an den Programmen<br />

der <strong>ARD</strong> <strong>und</strong> ist Beleg dafür, dass der <strong>ARD</strong><br />

eine stilbildende Rolle <strong>und</strong> programmliche<br />

Vorbildfunktion beigemessen wird. Mit Anne<br />

Will als Nachfolgerin von Sabine Christiansen<br />

wurde jedenfalls eine Lösung gef<strong>und</strong>en, die<br />

auch den besonders kritischen Maßstäben genügt.<br />

Der <strong>ARD</strong> ist bewusst, dass sie als öffentlichrechtliches<br />

Sendersystem <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> ihrer<br />

Funktion als audiovisuelles Leitmedium eine<br />

besondere Verantwortung für die Qualität <strong>und</strong><br />

Glaubwürdigkeit ihrer Programme trägt. Ein<br />

wichtiger Gr<strong>und</strong>satz ist in diesem Zusammenhang<br />

die Trennung von Werbung <strong>und</strong> Programm.<br />

Als Reaktion auf die Schleichwerbevorfälle<br />

im Jahre 2005 hatte die <strong>ARD</strong> ihre<br />

»Wut« (WDR), Buch Max Eipp, Regie Züli Aladag,<br />

am 29. 9. 2006 um 22.00 Uhr im Ersten.<br />

Mutprobe: Felix Laub (Robert Höller, hinten<br />

rechts) wird von Can (Oktay Özdemir)<br />

gezwungen, bei dem gefährlichen Spiel mit<br />

einem scharfen Messer mitzumachen.<br />

R<strong>und</strong>funkpolitik 2006 A R D - J A H R B U C H 0 7 211

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