Chronik und Berichte (Seite 169 - ARD
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Die Erträge aus dem Finanzausgleich innerhalb<br />
der <strong>ARD</strong>-Anstalten, den SR, Radio<br />
Bremen <strong>und</strong> RBB erhielten <strong>und</strong> der von sechs<br />
gebenden Anstalten aufgebracht wurde (WDR,<br />
SWR, NDR, BR, MDR <strong>und</strong> HR), waren im<br />
Saldo von 60,2 Mio € auf 52,4 Mio € rückläufig.<br />
Dies ist auf die im R<strong>und</strong>funkstaatsvertrag<br />
geregelte, mehrjährige stufenweise Reduzierung<br />
des Finanzausgleichsvolumens auf 1,0 Prozent<br />
des <strong>ARD</strong>-Nettogebührenaufkommens bis 2006<br />
zurückzuführen.<br />
Erträge aus Strukturhilfe erhielten Radio<br />
Bremen mit 11,5 Mio € (Vorjahr: 8,6 Mio €) <strong>und</strong><br />
der SR mit 9,1 Mio € (Vorjahr: 6,8 Mio €).<br />
Diese Erträge gehen zurück auf die <strong>ARD</strong>-interne<br />
Verwaltungsvereinbarung vom 31. 3. 2003,<br />
mit der die beiden Anstalten von allen anderen<br />
Landesr<strong>und</strong>funkanstalten zweckgeb<strong>und</strong>ene<br />
Gebührenmittel für bestimmte Investitionsmaßnahmen<br />
erhalten: Radio Bremen für die Standortzusammenlegung<br />
<strong>und</strong> der SR für Sanierungsmaßnahmen<br />
am Hörfunk-Gebäude bzw. für<br />
investive Sanierungs- <strong>und</strong> Strukturanpassungsmaßnahmen<br />
im Fernsehen. Den Erträgen der<br />
beiden Anstalten steht eine Aufwandsposition<br />
bei den übrigen Anstalten in gleicher Höhe gegenüber<br />
(s. Tabelle 3 unter 11.).<br />
Die Erträge aus Bestandsveränderungen beliefen<br />
sich im Geschäftsjahr 2006 auf 6,1 Mio €,<br />
was insbesondere auf eine Bestandserhöhung<br />
beim Fernseh-Programmvermögen von<br />
9,3 Mio € <strong>und</strong> eine Bestandsminderung beim<br />
Hörfunk-Programmvermögen von 2,8 Mio €<br />
zurückzuführen war.<br />
Die Erträge aus Kostenerstattungen – saldiert<br />
mit den weiterverrechneten Kosten für Gemeinschaftseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> -aufgaben (GSEA) –<br />
stiegen schließlich um 3,9 Mio €.<br />
Die Finanzerträge sanken infolge des niedrigen<br />
Zinsniveaus auf den Kapitalmärkten gegenüber<br />
dem Vorjahr um insgesamt 21,0 Mio €.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge verminderten<br />
sich um insgesamt 2,8 Mio € auf 498,2<br />
Mio €. Von Bedeutung war in erster Linie, dass<br />
in geringerem Umfang Rückstellungen aufzulösen<br />
waren als im Vorjahr: Erträge aus der<br />
Auflösung von Pensionsrückstellungen ergaben<br />
sich nicht (Vorjahr: 24,1 Mio €), die Erträge aus<br />
der Auflösung von sonstigen Rückstellungen<br />
waren mit 67,6 Mio € um 26,4 Mio € niedriger<br />
als im Vorjahr. Die Erträge aus Koproduktionen<br />
<strong>und</strong> Kofinanzierungen sanken um 15,0 Mio €<br />
auf 22,3 Mio €. Steigerungen ergaben sich bei<br />
den Erträgen aus Programmverwertung <strong>und</strong> Li-<br />
<strong>Chronik</strong> <strong>und</strong> <strong>Berichte</strong> A R D - J A H R B U C H 0 7<br />
zenzen um 17,1 Mio € auf 74,5 Mio €, bei den<br />
Erträgen im Zusammenhang mit der Altersversorgung<br />
um 5,6 Mio € auf 63,2 Mio € <strong>und</strong><br />
bei den Sponsoringerträgen um 10,3 Mio € auf<br />
47,8 Mio €. Letzteres ist insbesondere auf gute<br />
Verwertungsmöglichkeiten im Zusammenhang<br />
mit der Fußball-WM zurückzuführen.<br />
Schließlich stiegen die übrigen sonstigen Erlöse<br />
um 27,9 Mio € auf 123,6 Mio €.<br />
_ Aufwandsentwicklung<br />
Die Aufwendungen der Landesr<strong>und</strong>funkanstalten<br />
betrugen 2006 insgesamt 6 121,8 Mio € <strong>und</strong><br />
lagen damit um 199,1 Mio € oder 3,4 Prozent<br />
höher als 2005 (Vorjahr: Minderung um 1,6 Prozent).<br />
Hauptursachen für die Aufwandssteigerung<br />
waren große Sportveranstaltungen, die<br />
Einfluss auf die Programmaufwendungen hatten:<br />
2006 fanden die Fußball-WM in Deutschland<br />
<strong>und</strong> die Olympischen Winterspiele in<br />
Turin statt, wobei neben den Zahlungen für den<br />
Erwerb der TV-Rechte auch die Kosten für die<br />
aktuelle <strong>Berichte</strong>rstattung wirtschaftlich zu tragen<br />
waren. Insbesondere aus diesem Gr<strong>und</strong> stiegen<br />
die unmittelbaren Programmaufwendungen<br />
– das sind die Urheber-, Leistungs- <strong>und</strong> Herstellervergütungen<br />
sowie Programmgemeinschaftsaufgaben,<br />
Koproduktionen <strong>und</strong> produktionsbezogene<br />
Fremdleistungen – zusammengerechnet<br />
um 212,5 Mio € (9,7 Prozent) auf 2 395,7 Mio €.<br />
Dabei erhöhten sich die Aufwendungen für<br />
Programmgemeinschaftsaufgaben <strong>und</strong> Koproduktionen<br />
um 160,3 Mio € (21,9 Prozent). Die<br />
Urheber-, Leistungs- <strong>und</strong> Herstellervergütungen<br />
lagen um 34,2 Mio € oder 2,7 Prozent über denen<br />
des Vorjahrs. Die produktionsbezogenen<br />
Fremdleistungen waren um 18,0 Mio € bzw.<br />
9,8 Prozent höher als 2005.<br />
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- <strong>und</strong><br />
Betriebsstoffe stiegen um 2,4 Prozent auf<br />
60,7 Mio €. Die Kosten der Programmverbreitung<br />
verminderten sich um 3,2 Prozent auf<br />
310,5 Mio €.<br />
Die Personalaufwendungen reduzierten sich<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr um insgesamt<br />
27,9 Mio € oder 1,4 Prozent auf 1 943,0 Mio €.<br />
Analog zu den Gehaltstarifabschlüssen im öffentlichen<br />
Dienst wurden einerseits bei den<br />
meisten Anstalten 2006 die Tarifgehälter nur<br />
leicht erhöht. Andererseits fand ein spürbarer<br />
Planstellenabbau bei nahezu allen Anstalten<br />
statt: Mit 20 385 Planstellen waren 2006 gegenüber<br />
dem Vorjahr 265 Stellen weniger besetzt.