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Chronik und Berichte (Seite 169 - ARD

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casting) aufsetzen. Beide Verfahren – DVB-H<br />

(Digital Video Broadcasting for Handhelds) <strong>und</strong><br />

DMB (Digital Multimedia Broadcasting) – wurden<br />

2006 in Deutschland in Pilotprojekten getestet<br />

– unter Mitwirkung von <strong>ARD</strong>-Anstalten.<br />

Beteiligt hat sich die <strong>ARD</strong> auch an den ersten<br />

Projekten mit Fernsehen über schnelle Internet-Verbindungen,<br />

dem so genannten IPTV<br />

(Internet Protocol Television).<br />

Öffentliche Debatten ausgelöst haben die<br />

Pläne der großen Kabelnetzbetreiber <strong>und</strong> des<br />

dominierenden Satellitenbetreibers SES ASTRA<br />

gemeinsam mit den wichtigsten kommerziellen<br />

Fernsehveranstaltern, die privaten TV-Angebote<br />

bei der digitalen Verbreitung über Kabel <strong>und</strong><br />

Satellit zu verschlüsseln <strong>und</strong> für deren Freischaltung<br />

eine »Fernsehmaut« zu erheben.<br />

Diese Pläne, die im Kabelbereich bereits in ähnlicher<br />

Form realisiert worden sind, stießen nicht<br />

nur bei <strong>ARD</strong> <strong>und</strong> ZDF auf heftige Kritik, sondern<br />

wurden auch von maßgeblichen Medienpolitikern<br />

als »Pay-TV light« gebrandmarkt <strong>und</strong><br />

zurückgewiesen (vgl. <strong>ARD</strong>-Jahrbuch 06, S. 25; vgl.<br />

R<strong>und</strong>funkpolitk 2006).<br />

Aufmerksam beobachtet hat die <strong>ARD</strong><br />

die Entwicklung des hochauflösenden Fernsehens<br />

HDTV (High Definition TV), das aus<br />

ihrer Sicht eine bedeutende technische Innovation<br />

darstellt <strong>und</strong> den Zuschauern bei Sportsendungen,<br />

Dokumentationen <strong>und</strong> hochwertigen<br />

Unterhaltungsangeboten neue Perspektiven<br />

eröffnen könnte. Für die weitere Entwicklung<br />

wird es entscheidend sein, ob <strong>und</strong> wann sich<br />

HDTV-taugliche Empfangsgeräte beim Publikum<br />

durchsetzen (vgl. <strong>ARD</strong>-Jahrbuch 06, S. 39)<br />

In der Praxis zunehmend genutzt werden<br />

zwei andere Neuerungen: das 16 : 9-Format beim<br />

Fernsehen, das beispielsweise bei der Fußball-<br />

WM zum Einsatz kam, <strong>und</strong> der 5.1-Surro<strong>und</strong>-<br />

Ton, in dem inzwischen zahlreiche anspruchsvolle<br />

Radio-Produktionen – Hörspiele etwa<br />

oder Konzertübertragungen – angeboten werden.<br />

Die Voraussetzungen dafür, die Umstellung<br />

der jeweiligen Produktionstechnik, werden<br />

an immer mehr Stellen geschaffen.<br />

Apropos Fußball-WM: Jenseits der weitreichenden<br />

Veränderungen in der Verbreitungs-<br />

<strong>und</strong> Produktionstechnik war 2006 natürlich ein<br />

Jahr, das wie kaum ein anderes von Großereignissen<br />

<strong>und</strong> deren Übertragung in Hörfunk <strong>und</strong><br />

Fernsehen geprägt war. Die Perlenkette dieser<br />

Ereignisse reichte von den Olympischen Winterspielen<br />

in Turin über das Fußballfest im eige-<br />

Eine der ersten HDTV-Produktionen des SWR:<br />

»Vom Mont Blanc zum Matterhorn« in der<br />

Reihe »Straße der Lieder«, hier: Dreharbeiten<br />

mit Kran am Großen St. Bernhard<br />

nen Land <strong>und</strong> mehrere andere sportliche Highlights<br />

bis hin zum Besuch des Papstes in seiner<br />

bayerischen Heimat.<br />

Digitales Fernsehen _ DVB-T als Motor der Digitalisierung<br />

Das digitale Antennenfernsehen erwies sich<br />

2006 erneut als Motor der Digitalisierung im<br />

Fernsehbereich. Dank des zügigen Ausbaus<br />

der Versorgung durch <strong>ARD</strong> <strong>und</strong> ZDF konnten<br />

Ende des Jahres bereits mehr als drei Viertel<br />

der B<strong>und</strong>esbürger ihr Fernsehprogramm digital<br />

über Antenne empfangen. Der terrestrische<br />

Verbreitungsweg ist damit führend bei der<br />

Digitalisierung. Mehr als 57 Prozent der so genannten<br />

terrestrischen Fernsehhaushalte nutzen<br />

inzwischen DVB-T. Die Vergleichsquoten liegen<br />

bei nur 15,2 Prozent im Kabel- <strong>und</strong> immerhin<br />

gut 47 Prozent im Satellitenbereich. Die Task<br />

Force DVB-T Deutschland von <strong>ARD</strong> <strong>und</strong> ZDF<br />

schätzte im Dezember die Anzahl der verkauften<br />

DVB-T-Empfänger auf mehr als 7 Mio.<br />

Insgesamt wächst der Anteil der Zuschauer,<br />

die in digitaler Qualität fernsehen, ständig. Am<br />

Ende des Berichtsjahrs betrug der Digitalisierungsgrad<br />

der TV-Haushalte nach Angaben der<br />

Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung mehr als<br />

25 Prozent, <strong>und</strong> in fast 9 Mio Haushalten war<br />

ein Digital-Receiver angeschlossen. Der Markt-<br />

Produktion <strong>und</strong> Technik 2006 A R D - J A H R B U C H 0 7 225

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