Chronik und Berichte (Seite 169 - ARD
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Der Sender auf dem Olympiaturm in München<br />
wird seit dem 15. 5. 2006 auch für das<br />
DVB-H-Pilotprojekt des BR genutzt. Das Foto<br />
zeigt das Aufsetzen der Antennenspitze 2005.<br />
untersuchen will. Vom Telekom-Standort Olympiaturm<br />
in München aus sendet er während des<br />
Münchner Teilprojekts im DMB-Format drei<br />
Fernsehangebote – Das Erste, das Bayerische<br />
Fernsehen <strong>und</strong> »BRpocket« mit ausgewählten<br />
Ausschnitten aus dem Dritten Programm –<br />
sowie ein Radioprogramm, sein für DAB entwickeltes<br />
Zusatzangebot DAS MODUL. Beim<br />
Regensburger Teilprojekt im Herbst ist der BR<br />
ebenfalls mit von der Partie.<br />
IPTV _ Ein neuer Weg zum Zuschauer<br />
Schon seit längerem arbeiten große Telefonfirmen<br />
daran, ihre Angebote über die geplanten<br />
<strong>und</strong> schon im Aufbau befindlichen schnelleren<br />
DSL-Verbindungen um Fernsehprogramme<br />
nach dem Internet Protokoll (IPTV) zu erweitern<br />
<strong>und</strong> damit so genannte Triple-Play-Pakete<br />
aus Internet, Telefon <strong>und</strong> Fernsehen anbieten<br />
zu können. Dabei wollen diese Firmen natürlich<br />
nicht auf die eingeführten öffentlich-rechtlichen<br />
Programme verzichten <strong>und</strong> verhandeln<br />
mit den R<strong>und</strong>funkanstalten über die Aufnahme<br />
dieser Programme in ihre Pakete. 2006 kam es<br />
zu Vertragsabschlüssen über befristete Projekte<br />
zwischen der <strong>ARD</strong> <strong>und</strong> den Anbietern Telefónica,<br />
T-Online <strong>und</strong> HanseNet. Dabei bestand<br />
die <strong>ARD</strong> auf einer unverschlüsselten Verbreitung<br />
<strong>und</strong> dem Empfang über DVB-kompatible<br />
Endgeräte (vgl. R<strong>und</strong>funkpolitik 2006).<br />
Unter dem Namen »Alice home TV« startete<br />
das Angebot von HanseNet im Frühjahr zu-<br />
nächst in Hamburg <strong>und</strong> Lübeck. Genutzt werden<br />
dafür ADSL-Verbindungen (Asynchronous<br />
Digital Subscriber Line), die erheblich schneller<br />
sind als herkömmliches DSL. T-Online verwendet<br />
für sein Angebot T-Home, das seit dem<br />
Herbst abonnierbar ist, noch schnellere VDSL-<br />
Verbindungen (Very High Digital Subscriber<br />
Line), die im Laufe des Jahres in zunächst zehn<br />
Großstädten eingerichtet worden sind. Unter<br />
den von T-Home offerierten »Basis TV-Sendern«<br />
sind sämtliche Programme der <strong>ARD</strong>-Anstalten,<br />
auch die Zusatzangebote von <strong>ARD</strong> Digital,<br />
EinsPlus, EinsFestival <strong>und</strong> EinsExtra. Bei<br />
Telefónica verzögerte sich der Start bis 2007.<br />
Digitaler Hörfunk _ Wenig Neues beim digitalen Radio<br />
Jenseits der RRC-06, die ja auch die Gr<strong>und</strong>lagen<br />
für die DAB-Sendernetze sicherte, gibt es<br />
von dieser Digitalradio-Technik nur zwei Punkte<br />
zu berichten:<br />
Das Deutschlandradio hob im Dezember<br />
2006 unter dem Titel »D-Plus – Der Dokumentationskanal<br />
von Deutschlandfunk <strong>und</strong><br />
Deutschlandradio Kultur« einen »Unterkanal«<br />
zum Deutschlandfunk aus der Taufe, der Sonderübertragungen<br />
<strong>und</strong> bestimmte Informationssendungen<br />
aus Hörfunk <strong>und</strong> Fernsehen wiederholt<br />
(vgl. Hörfunk 2006). Im Saarland wurde die<br />
DAB-Versorgung durch die Inbetriebnahme des<br />
Senders Mettlach in dieser Technik Anfang November<br />
verbessert. Seither sind die Programme<br />
des SR auch in Merzig <strong>und</strong> Mettlach in Digitalradioqualität<br />
zu hören.<br />
Als vierte <strong>ARD</strong>-Anstalt nach DW, BR <strong>und</strong><br />
SWR hat 2006 auch der WDR mit Tests der digitalen<br />
Mittelwelle im DRM-Verfahren (Digital<br />
Radio Mondiale) begonnen.<br />
Radio via Internet _ Podcasts, Live-Streams, Web-Channels<br />
<strong>und</strong> ein AudioDepot<br />
Weiter zugenommen hat im Berichtsjahr die<br />
Bedeutung des Internets als Verbreitungsweg für<br />
Radioprogramme <strong>und</strong> -inhalte. Das gilt nicht<br />
nur für die viel beachteten <strong>und</strong> oft genutzten<br />
Podcast-Angebote der <strong>ARD</strong>-Anstalten <strong>und</strong> des<br />
Deutschlandradios, die stark ausgebaut wurden,<br />
sondern auch für die Verteilung ganzer Programme<br />
als Live-Stream <strong>und</strong> die Konzeption<br />
neuer Web-Channels, die vor allem der WDR<br />
forciert hat, u. a. indem er die Tonqualität der<br />
Live-Streams von 1LIVE <strong>und</strong> 1LIVE diggi deutlich<br />
erhöhte (vgl. Online 2006).<br />
<strong>Chronik</strong> <strong>und</strong> <strong>Berichte</strong> A R D - J A H R B U C H 0 7