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SCHWERPUNKT TECHNIK IM ALLTAG<br />
20<br />
„Leichter-als-Luft-Technologie“ mit<br />
Ballonen, Drohnen und Luftschiffen<br />
vielversprechend. Heute werden<br />
viele tausend Kilometer lange Gasund<br />
Ölleitungen per Hubschrauber<br />
überwacht. Das ist kosten- und<br />
energieaufwändig und verursacht<br />
enorme Lärmemissionen. Ballone<br />
können, ferngesteuert und mit<br />
Kamera ausgestattet, solche Netze<br />
umweltfreundlich und fast lärmfrei<br />
überwachen.<br />
Oder nehmen Sie Rettungsaktionen<br />
bei Natur katastrophen, wenn Men -<br />
schen sich auf Dächer retten. Hub -<br />
Luftschiffe sind umweltfreundliche<br />
Transportmittel, mit denen sich<br />
Kraftstoffverbrauch und CO 2- und<br />
Lärmemissionen reduzieren lassen.<br />
schrauber können dort nicht landen<br />
oder fegen die Menschen in die<br />
Fluten. Per Luftschiff wäre eine Ret -<br />
tung möglich. Im Tourismus könnten<br />
Rundflüge über Städte und<br />
Landschaften mit dem Luftschiff<br />
„Technik ist die nützliche<br />
Verlängerung unserer Möglichkeiten.“<br />
ebenfalls ökologisch verträglicher<br />
werden, es würden viel Flugbenzin<br />
sowie Luftschadstoffe und Lärm -<br />
emissionen eingespart. Fernziel<br />
sollte sein, Luftschiffe auch für den<br />
Güterverkehr einzusetzen. Mehrere<br />
Länder, darunter USA und Kanada,<br />
sind an diesem Thema schon dran.<br />
Wer hier nicht einsteigt, verpasst<br />
eine große Zukunftschance.<br />
Wird der zukünftige Alltag noch<br />
stärker technisiert werden?<br />
Davon bin ich überzeugt. Das Rad<br />
lässt sich nicht zurückdrehen. Wich -<br />
tig ist aber, mithilfe von Technik -<br />
folgenabschätzung und -bewertung<br />
zu klären: Welche Technik dient<br />
wirklich dem Men schen? Und zwar<br />
im Sinne nachhalt iger Entwicklungen<br />
und Verbesse rung der Lebens qua -<br />
lität. Dazu müssen wir stärker in<br />
Kreisläufen denken, mit Ressour cen<br />
sparsamer und effizienter umgehen<br />
und Tech nik als nützliche Ver länge -<br />
rung unserer Möglichkeiten begreifen.<br />
Dass es daneben auch immer<br />
mehr Menschen geben wird, die<br />
sagen: „Ich will nicht jede Tech nik<br />
nutzen“, ist auch klar.<br />
Inwieweit sogar ein technischer<br />
Rückzug in der heutigen Gesell -<br />
schaft möglich ist, muss man sehen.<br />
Denn wer keine E-Mails empfangen<br />
kann und das Internet nicht nutzt,<br />
ist quasi abgehängt und isoliert.<br />
Gleichwohl sollten wir auch Lebens -<br />
formen und Lebensweisen akzeptieren,<br />
die bewusst auf manche<br />
Technikan wen dung verzichten.<br />
Man kann kaum über Alltagstechnik<br />
reden, ohne die zukünftige Mobilität<br />
im Blick zu haben. Was erwarten Sie<br />
in diesem Bereich?<br />
Im Individualverkehr braucht es ein<br />
Umdenken. 70 Prozent der Pendler<br />
müssten nicht das Auto nehmen,<br />
um zum Arbeitsplatz zu gelangen,<br />
sie wären mit anderen Verkehrs -<br />
mitteln im Schnitt genauso schnell.<br />
Selbst im Pkw-Bereich könnte<br />
schon heute viel verändert werden,<br />
die Industrie tut es nur nicht.<br />
Unser Institut hat schon 1996 mit<br />
Green peace ein 2,8-Liter-Auto pro-<br />
1/2011 | Voith Turbo | News