ETAPPE_3 - Bundesstiftung Baukultur
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J U L I A N N I D A - R Ü M E L I N beim Konvent der <strong>Baukultur</strong><br />
aus Politik und Verwaltung in den Panels der Meinung<br />
waren, dass <strong>Baukultur</strong> im Allgemeinen ein Ergebnis von<br />
Regeln, Gremien und Prozessen wäre, waren die Architekten<br />
und Planer überzeugt davon, dass „gute Regeln<br />
noch nie gute <strong>Baukultur</strong> produziert“ hätten, sondern dass<br />
es für solche Gestaltungen stets persönlich identifizierbare<br />
„Autoren“ gebe.<br />
Der erste Tag des Konvents schloss mit einem<br />
prominent besetzten Podium mit dem Philosophen Julian<br />
Nida-Rümelin und dem Architekten Matthias Sauerbruch,<br />
Oda Scheiblhuber, der unter anderem für <strong>Baukultur</strong> zuständigen<br />
Abteilungsleiterin im Bundesministerium für<br />
Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung, Rosemarie Wilcken,<br />
stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Städtetages,<br />
dem Stuttgarter Ingenieur Hans-Peter Andrä<br />
und Michael Braum, Bundedstiftung <strong>Baukultur</strong>, bevor<br />
man den Tag in einem gemeinsam Fest im ehemaligen<br />
Salzlager auf der Zeche Zollverein ausklingen ließ.<br />
Am zweiten Konventstag lud die <strong>Bundesstiftung</strong><br />
die Bevölkerung dazu ein, <strong>Baukultur</strong> „auf Augenhöhe“ mit<br />
Persönlichkeiten aus Politik, Planung, Medien und Kultur<br />
am konkreten Fall auf den Prüfstand zu stellen. „Dialogische<br />
Stadtspaziergänge“ führten anstelle üblicher Exkursionen<br />
nach Bochum, Gelsenkirchen und Essen. So<br />
M A T T H I A S S A U E R B R U C H beim Konvent der <strong>Baukultur</strong><br />
wurden Nutzer mit den Konventsberufenen ins Gespräch<br />
gebracht. In Kooperation mit den Städten wurden die<br />
Erich Kästner-Gesamtschule in Bochum, die Fußgängerzone<br />
Ebertstraße in Gelsenkirchen und der Verkehrsknoten<br />
Hauptbahnhof Essen besucht. Beispielhaft zeigten<br />
diese Projekte den Zustand unserer öffentlichen Orte<br />
zwischen langjähriger Vernachlässigung und den Möglichkeiten,<br />
die in ihrem Umbau stecken.<br />
Mit dieser Strategie konnte K–2010 eine Debatte<br />
auch jenseits der Fachkreise anstoßen, die bundesweit<br />
von den Medien begleitet wurde. Dies auch deswegen,<br />
weil die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit erschüttert,<br />
zeigt diese doch, dass von einer <strong>Baukultur</strong> im<br />
Alltäglichen derzeit selten die Rede sein kann.<br />
Nicht nur die Diskussionen im Konvent, auch die<br />
im Folgenden dokumentierte „Online-Nachdebatte“ hat<br />
gezeigt, dass es in jedem der drei Themenfelder darum<br />
geht, mehr <strong>Baukultur</strong> einzufordern.<br />
<strong>Baukultur</strong> ist dabei das Ergebnis eines Wertediskurses,<br />
wobei es nicht um Effizienzsteigerungen im Bauen,<br />
sondern um Tugenden wie Verantwortung, Haltung<br />
und Moral geht. <strong>Baukultur</strong> gleicht einem Mobile, das nicht<br />
nur schön sein will, sondern auch – einer gesellschaftlich<br />
getragenen Vereinbarung vergleichbar – unterschiedliche<br />
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