ETAPPE_3 - Bundesstiftung Baukultur
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V O R W O R T<br />
Über <strong>Baukultur</strong><br />
„Wir müssen die persönliche Verantwortung wieder in<br />
den Vordergrund unseres Handelns stellen und nicht<br />
das Verstecken hinter Verordnungen zur Richtlinie werden<br />
lassen.“ Michael Braum<br />
2010 stand vor allem im Zeichen des ersten von der <strong>Bundesstiftung</strong><br />
<strong>Baukultur</strong> ausgerichteten Konvents. Er diente einer Standortbestimmung zur<br />
Lage der <strong>Baukultur</strong> in Deutschland. K-2010 war nach dem Orientierungskonvent<br />
2003 in Bonn und dem Gründungskonvent 2007 in Potsdam der<br />
erste thematisch Fixierte. Hier wurde die „<strong>Baukultur</strong> des Öffentlichen“ auf die<br />
Agenda gesetzt.<br />
Sie wurde deshalb ausgewählt, weil der öffentliche Bauherr auf der<br />
Ebene des Bundes, in den Ländern und Kommunen Maßstäbe setzen soll<br />
und seine Vorbildfunktion erfüllen muss.<br />
Am Beispiel der Bildungsbauten, der Verkehrsinfrastruktur und der<br />
urban geprägten Freiräume wurden im April 2010 auf der Zeche Zollverein<br />
in Essen von den in den Konvent Berufenen und Gästen Fakten, Positionen<br />
und Beispiele der „<strong>Baukultur</strong> des Öffentlichen“ erörtert, die im Vorfeld von<br />
der <strong>Bundesstiftung</strong> in den drei den Konvent vorbereitenden Bänden des Berichts<br />
der <strong>Baukultur</strong> im April 2010 veröffentlicht worden waren.<br />
K–2010 wurde als zweitägige Veranstaltung angelegt, wobei der erste<br />
Tag den Berufenen und Gästen zur internen Diskussion vorbehalten blieb<br />
und am zweiten Tag die Konventsdebatte mit der interessierten Öffentlichkeit<br />
fortgesetzt wurde. Mit dieser Dramaturgie suchte die <strong>Bundesstiftung</strong> <strong>Baukultur</strong><br />
ihren Anspruch, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen, in eine lebendige<br />
Tagungs- und Dialogkultur zu übersetzen.<br />
In diesem Anspruch spiegelt sich, worum es im Ringen um <strong>Baukultur</strong><br />
gehen muss: <strong>Baukultur</strong> verlangt eine in der Gesellschaft verankerte Verständigung<br />
zu den Vorstellungen über unsere gebaute Umwelt und den Bedürfnissen,<br />
in welcher Art von Räumen und Gebäuden wir leben wollen. Dies<br />
bedarf baukultureller „Konventionen“. Dabei geht es weniger um „Rezepte“,<br />
sondern vielmehr um eine Verständigung darüber, wie die Bestandteile derartiger<br />
Konventionen aussehen sollten. Vorschläge dazu wurden in den drei vorbereitenden<br />
Berichten in Form allgemeiner Herausforderungen zur Diskussion<br />
gestellt, die im 2011 erscheinenden, zusammenfassenden vierten Band<br />
mit dem Untertitel „<strong>Baukultur</strong> in der offenen Gesellschaft“ zu baukulturellen<br />
„Konventionen“ verdichtet werden.<br />
© B U N D E S S T I F T U N G B A U K U L T U R 5