ETAPPE_3 - Bundesstiftung Baukultur
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Z E I T U N G S A R T I K E L am 12. August 2010 in der Berliner Zeitung<br />
gebung werden zumeist nachgeordnet behandelt. An-<br />
statt Rücksichtnahme und einem gütlichen Miteinander<br />
prägen Vorschriften und Förderrichtlinien die Planung<br />
von Verkehrsinfrastruktur, so dass Nutzen und Lasten<br />
ungleichmäßig verteilt und verschiedene Ansprüche unterschiedlich<br />
ernst genommen werden. Den Verkehrsraum<br />
nach dem Gemeinwohl auszurichten und ihm, mit<br />
interdisziplinärer Kompetenz, eine Balance zwischen den<br />
Interessen unterschiedlicher Geschwindigkeiten und<br />
raumgestalterischen Ansprüchen zukommen zu lassen,<br />
muss das Ziel zeitgenössischer <strong>Baukultur</strong> in der Verkehrsinfrastruktur<br />
sein.<br />
Verkehrsraum versus öffentlicher Raum<br />
Immer noch prägt die „autogerechte Stadt“ die<br />
meisten unserer öffentlichen Räume. Ergänzende Verkehrsträger<br />
stellen zunehmend vergleichbare Ansprüche.<br />
Vor diesem Hintergrund gilt es, die Abwägung zwischen<br />
Lebensqualitäten und Mobilitätsansprüchen grundsätzlich<br />
zu überdenken. Denn auch umweltfreundliche Verkehrsmittel,<br />
werden anhand technisch-ökokomischer<br />
Parameter geplant, Lärmschutzwände führen zu Resträumen,<br />
gestalterische Qualitätsmaßstäbe finden dabei<br />
keine ausreichend Berücksichtigung. Diesen Herausfor-<br />
derungen mit baukulturellem Anspruch zu begegnen und<br />
mit Mobilitätsanforderungen lebenswerte Orte zu gestalten,<br />
ist für unsere öffentlichen Räume unabdingbar.<br />
Mit BAUKULTUR_VOR_ORT sollen am Beispiel<br />
aktueller kontrovers diskutierter Projekte von öffentlichem<br />
Interesse die divergierenden Ansprüche an<br />
<strong>Baukultur</strong> erörtert werden. Dabei werden über ein Podiumsgespräch<br />
hinaus neben begleitenden Expertenanhörungen<br />
„Kommunikationsbausteine“ entwickelt, die mit<br />
ergänzenden Formaten die interessierte Öffentlichkeit<br />
ansprechen sollen.<br />
© B U N D E S S T I F T U N G B A U K U L T U R 8 7