ETAPPE_3 - Bundesstiftung Baukultur
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er ist Mobilitäts- und Aufenthaltsraum zugleich. Bei der<br />
Gestaltung des öffentlichen Raums muss es darum gehen,<br />
die richtige Balance zwischen den konkurrierenden<br />
Ansprüchen, zwischen Interessen des Gemeinwohls und<br />
den Wünschen Einzelner zu finden.<br />
Dabei wird er immer mehr zu einer Schlüsselstrategie<br />
in der Stadtentwicklung, ob als Raum sozialer<br />
Aneignung und interkultureller Begegnungen, als<br />
repräsentativer Aufenthaltsort, als Caféhaus-Angebot<br />
auf dem Trottoir oder als die Städte gliedernde Abfolge<br />
aus Straßen, Gassen und Plätzen, die Orientierung und<br />
Verhältnismäßigkeit versprechen. Ob als gute Adresse<br />
am Grünen oder als Naherholungsangebot, als Ort der<br />
Umwelterfahrung und Naturvermittlung oder als landschaftskünstlerischer<br />
Ausdruck einer Kultur des Öffentlichen.<br />
Der urban geprägte Freiraum ist Handlungsraum,<br />
umso mehr, als in virtuellen Kommunikations- und Informationsnetzen<br />
Akteursräume entstehen.<br />
Um das zu erreichen und sich dabei über dessen<br />
baukulturelle Verantwortung klar zu werden, setzten wir<br />
die Auseinandersetzung mit den urban geprägten Freiräumen<br />
auf die Agenda des Konvents 2010.<br />
Ausgehend von dem Beitrag von Bernhard Heitele<br />
und Carl Zillich „Wie findet Freiraum Stadt – <strong>Baukultur</strong>elle<br />
Ansprüche an Öffentliche Räume“ sucht der zweite<br />
Band des Berichts der <strong>Baukultur</strong> die komplexen Aufgaben<br />
und Anforderungen an den Freiraum durch Nutzer,<br />
Praktiker und Wissenschaftler zu beleuchten. Aktuelle<br />
Fragestellungen wie Kommunikation im Raum sowie Partizipation,<br />
Aneignung und Zwischennutzung werden in<br />
den Beiträgen von Jens S. Dangschat sowie Klaus Selle<br />
und Ulrich Berding thematisiert. Anpassungs- und Vermeidungsstrategien<br />
im Klimawandel untersuchen Stephanie<br />
Drlik und Lilli Lička. Die Chancen der Übernahme<br />
von Verantwortung für den urbanen Freiraum hinterfragt<br />
Christoph Rosenkranz im Gespräch mit Klaus Elliger und<br />
Martin zur Nedden. Bei Allem geht es um die gegenwärtigen<br />
und zukünftigen Bedeutungen der urban geprägten<br />
Freiräume als grundlegende Verpflichtung, um der baukulturellen<br />
Dimension unserer Städte gerecht zu werden.<br />
Der Blick auf unsere europäischen Nachbarn von Lisa<br />
Diedrich weitet den Horizont. Von der <strong>Bundesstiftung</strong><br />
6 0 E T A P P E _ 3<br />
B E R I C H T D E R B A U K U L T U R 2 0 1 0 Band 2<br />
<strong>Baukultur</strong> verfasste Handlungsempfehlungen zu erforderlichen<br />
Maßnahmen und Strategien für eine <strong>Baukultur</strong><br />
des urbanen Freiraums schließen den zweiten Band des<br />
Berichts ab.<br />
Band 3: Wo verkehrt die <strong>Baukultur</strong>?<br />
Erst wer in einen Stau hinein fährt oder gerade<br />
den Bus verpasst hat, findet die Muße, sich über den<br />
Ort, an dem er gerade innehalten muss, Gedanken zu<br />
machen. Verkehrsräume benutzen wir in der Regel, um<br />
schnell hindurch zu kommen. Wir verweilen in der Regel<br />
nur, wenn wir dazu gezwungen sind. Verkehrsräume sind<br />
zu reinen Durchgangsräumen verkommen und Aufenthaltsqualitäten<br />
sucht man in den Orten der Mobilität, des<br />
Reisens und Ankommens, leider oft vergeblich.<br />
Verkehrsgerechte Schneisen, sicherheitsopti-