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JAHRESTAGUNG DER AGKI / DES AKOPOM 2013D21Nach wie vor wird ein Großteil der kieferchirurgischen Patientenunter der Diagnose „odontogene Infektion“ behandelt. Einezentrale Frage ist die Entwicklung bakterieller Resistenzenvor allem im bedeutsamen anaeroben Bereich. Ziel war es, anhandeiner langfristigen monozentrischen Analyse die Entwicklungder Resistenzen bei odontogenen Infektionen zu analysieren.Alle Analysen basieren auf Erhebungen <strong>zum</strong> Erreger- undResistenzspektrum seit Mitte der 90er Jahre. Zunächst retrospektiv,seit 1999 in zwei Etappen prospektiv erfolgten umfassendeUntersuchungen <strong>zum</strong> bakteriellen Konsortium odontogenerInfektionen. Die prospektiven Analysen (1999–2002 und2009 bis dato) erfolgten unter normierten Entnahme- undTransportbedingungen.Im Ergebnis zeigten sich aerob-anaerobe Erregergemischemit einer Dominanz anerober Genera. Aerob fanden sich in derRegel Streptokokken und Neisserien, im anaeroben Bereich dominiertenVertreter der Erregergattungen Peptostreptococcus,Eubacterium, Actinomyces, Prevotella und Fusobacterium. Anhandder prospektiven Analysen konnte bestätigt werden, dassdas Keimspektrum konstant ist.Die wichtigsten Veränderungen zeigten sich bei Betrachtungder Resistenzentwicklung: Fand sich Mitte der 90er Jahreaus regionaler Sicht eine Penicillinresistenz im anaeroben Bereichvon unter 2%, so stieg diese auf 8,1% (Stand 2002) undaktuell auf 16%. Ähnliche Tendenzen, allerdings im aerobenBereich, fanden sich beim Clindamycin. Betrug 2002 die Resistenzquotenoch 9,3%, so stieg diese auf aktuell 19,2% an. Einehohe antimikrobielle Aktivität kann dem Amoxicillin-Clavulansäurebescheinigt werden. Die aktuelle Resistenzqoute beträgtlediglich 2%. Nahezu verdoppelt hat sich die Resistenzbeim Erythromycin und Doxycyclin.Schlussfolgernd kann ausgesagt werden, dass die aus regionalerSicht favorisierten Präparate Penicillin G/V und Clindamycinhinsichtlich ihrer Resistenzentwicklung dringend weiteruntersucht werden müssen. Bei ersterem zeichnet sich einanaerober Resistenzpool ab, bei letzterem liegt die Problematikim aeroben Bereich. Es bleibt abzuwarten, ob auch im Falle desClindamycins weitere anaerobe Resistenzentwicklungen infolgehoher Anwendungsfrequenz entwickeln.Infektionsraten nach Sinusbodenelevationen mitund ohne Knochenfilter und mit Knochentransplantatenvom BeckenkammN. Purcz 1 , M. Oetke 1 , M. Will 2 , V. Gaßling 1 , Y. Açil 1 , J. Wiltfang 11Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein, Campus Kiel;2Zentrum für molekulare Biowissenschaften, Universität Kiel,Kiel;Purcz@mkg.uni-kiel.deEinleitung: Bei Sinusbodenelevationen kann die benötigte Knochenmengeabhängig vom Ausmaß der Augmentation mitKnochenspänen aus einem Knochenfilter oder mit enoralenTransplantaten gewonnen werden. Bei gleichzeitiger Auflagerungsosteoplastikwerden häufig Knochentransplantate vomBeckenkamm entnommen. Eine erhöhte bakterielle Kontaminationwurde bei Knochenspänen aus dem Knochenfilter beschreiben.Das Ziel der Studie war es festzustellen, ob die Verwendungeines Knochenfilters die postoperative Infektionsratebeeinflusst.Material und Methoden: Die Infektionsraten wurden bei Sinusbodenelevationen,136 mit und 103 ohne Verwendung einesKnochenfilters, verglichen. Weiterhin wurde die Infektionsratenach 100 Sinusbodenelevationen bei gleichzeitiger Augmentationmit Knochentransplantaten vom Beckenkamm untersucht.Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Programm„R“.Ergebnisse: Bei den Sinusbodenelevationen mit Knochenfilterbetrug die Infektionsrate 12,5%, ohne Knochenfilter 4,9%. DieInfektionsrate bei Augmentationen mit Beckenkammtransplantatenund simultanem Sinuslift betrug 2%. Der „ExakteFisher-Test“ zeigte eine signifikant höhere Infektionsrate fürden Vergleich zwischen der Verwendung eines Knochenfiltersund ohne Knochenfilter (p=0,04524). Ferner wurde eine signifikantgeringere Infektionsrate bei Augmentationen mit Beckenknochenund simultanem Sinuslift gegenüber Sinusbodenelevationenmit oralen Knochentransplantaten (p=0,00998)ermittelt.Diskussion: Die Auswahl eines Knochentransplantates hängtvom Ausmaß der notwendigen Augmentation ab. Bei nur geringenMengen benötigten Knochens kann dieser mit einemKnochenfilter gewonnen werden. Dies geht jedoch mit einemgeringgradig erhöhten Infektionsrisiko einher und sollte beider Auswahl der Augmentationsmethode berücksichtigt werden.Retrospektive Untersuchung des Erregerspektrumsbei oraler CandidiasisM. Hertel, F. P. Strietzel, A. M. Schmidt-WesthausenC03 Zentrum für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde, BereichOralmedizin, Zahnärztliche Röntgenologie und Chirurgie,Charité Universitätsmedizin Berlin; moritz.hertel@charite.deEinleitung: Obwohl orale Candidainfektionen vorwiegenddurch Candida albicans verursacht werden, finden sich insbesonderebei Patienten mit bestimmten zusätzlichen Allgemeinerkrankungen(z.B. Diabetes mellitus, HIV-Infektion)und nach multipler Anwendung von Azol-Antimykotika nonalbicans-Spezies.In speziellen Kollektiven, vornehmlich intensivmedizinischbetreuten Patienten mit invasiven Candidamykosen,wurde ein Spezieswandel im Sinne einer Zunahmedes Anteils an non-albicans-Spezies beschrieben. InsbesondereResistenzen einiger Spezies gegenüber bestimmtenAntimykotika können hierbei zu therapeutischen Schwierigkeitenführen.Material und Methode: Die vorliegende retrospektive Studiediente der Überprüfung des Vorliegens eines Spezieswandelsbei oralen Candidainfektionen (pseudomembranöse und erythematöseCandidiasis, papilläre Hyperplasie, Glossitis rhombicamediana) im eigenen Patientenkollektiv. MikrobiologischeErstbefunde (semiquantitativ) aus den Jahren 2006 bis2011, in denen ein Pilzwachstum zur Verifizierung der Verdachtsdiagnosenachgewiesen werden konnte, wurden eingeschlossen(n=808) und die Patienten anhand Alters- und Geschlechtsverteilung,klinischer Diagnose, Lokalisation, prothetischerVersorgung sowie allgemeinanamnestischer Auffälligkeitenverglichen.© Deutscher Ärzte-Verlag | <strong>DZZ</strong> | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2013; 68 (5) ■

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