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D30 JAHRESTAGUNG DER AGKI / DES AKOPOM 2013dem Retinoplastoma Tumorsuppressorprotein (pRb) begründet.Eine weitere Möglichkeit der transkriptionellen Regulationvon Zellzyklusproteinen durch E7 mit konsekutiver Induktionder Zellproliferation kann auf epigenetischer Ebene durchVeränderungen der Chromatinstruktur erfolgen. E7 interagiertdirekt mit Mi-2β/CHD4 und HDAC1, 2 funktionelle Untereinheitendes Nukleosomen-Remodellierungs- und DeacetylasekomplexesNuRD, der durch Chromatin-remodellierende (Mi-2β/CHD4) und Histon-deacetylierende (HDAC1) Funktion dieTranskription auf Chromatinebene reguliert.Ziel: Die Studie beschäftigt sich mit der Frage, ob HPV16 E7durch Interaktion mit Mi-2β/CHD4 und HDAC1 die Transkriptionvon Zellzyklusproteinen reguliert und somit die Zellproliferationund Onkogenese von Epithelzellen induziert. Es solluntersucht werden, ob Mi-2β/CHD4 und HDAC1 in oralen Plattenepithelkarzinomenvermehrt exprimiert wird und mit derExpression von Proliferationsmarkern assoziiert werden kann.Für funktionelle Studien soll im Tiermodell der Einfluss unterschiedlicherExpressionslevel von Mi-2β/CHD4 auf die Zellproliferationuntersucht werden. Ziel dieser Arbeit ist es zu verstehen,welche Mechanismen der transkriptionellen Regulationdem onkogenen Potenzial von HPV16 E7 zugrunde liegen.Material und Methoden: Bei 35 Patienten mit oralem Plattenepithelkarzinomwurde die Expression von Mi-2β/CHD4 undHDAC1 immunhistochemisch untersucht und mit der Expressionvon Ki67 und Integrin αvβ6 als Proliferations- und Invasionsmarkerkorreliert. Tissue-Microarray Analysen dienten fürCo-Expressionsanalysen von Mi-2β/CHD4, HDAC1 undHPV16 E7 in einem Patientenkollektiv von n=90. Für funktionelleStudien wurden In-vivo-Expressionsanalysen im TiermodellXenopus laevis durchgeführt. Mi-2β/CHD4 wurde durchMikroinjektion von Mi-2β/CHD4 mRNA im embryonalen2-Zell Stadium überexprimiert. Eine Reduktion der endogenenMi-2β/CHD4 mRNA Konzentration erfolgte durch Injektionvon Mi-2β/CHD4 Morpholinos. Durch Punktmutation wurdendominant-negative Mi-2β/CHD4 mRNA Konstrukte synthetisiert,die zu einer verminderten Mi-2β/CHD4 Funktion führen.Der Einfluss der veränderten Mi-2β/CHD4 Expression auf dieProliferation von Epithelzellen der Xenopus laevis Embryonenwurde durch whole-mount in-situ Hybridisierung des ProliferationsmarkersSOX2 untersucht.Ergebnisse: In humanem Karzinomgewebe sind Mi-2β/CHD4und HDAC1 als funktionelle Komponenten des NuRD Chromatin-Remodellierungskomplexesim Bereich der proliferierendenKarzinomzellen der Invasionsfront überexprimiert. DieÜberexpression von Mi-2β/CHD4 und HDAC1 korreliert mitder Expression der Proliferations- und Invasionsmaker Ki67und Integrin αvβ6. Weiterführende Tissue-Microarray Analysenzeigten eine signifikante Co-Expression von Mi-2β/CHD4 und HDAC1 in Korrelation mit der Expression vonIntegrin αvβ6 und HPV16 E7. Im Tiermodell konnte gezeigtwerden, dass Mi-2β/CHD4 die Proliferation von Epithelzellenreguliert. Durch Überexpression von Mi-2β/CHD4 konnte dieExpression des Proliferationsmarkergens SOX2 in Epithelzelleninduziert werden. Eine verminderte Mi-2β/CHD4 Expressionführte zu einer reduzierten Expression von SOX2.Zusammenfassung: Die Ergebnisse beschreiben einen epigenetischenMechanismus der transkriptionellen Regulation derGenexpression durch Mi-2β/CHD4, der zur Induktion der Proliferationvon Epithelzellen führt. Die Interaktion von HPV16E7 mit Mi-2β/CHD4 und HDAC1 und deren Co-Expression inKarzinomzellen impliziert eine transkriptionelle Regulationdes onkogenen Potenzials von HPV16 E7 auf epigenetischerEbene. Eine onkogene Funktion von HPV16 E7 durch Interaktionmit Mi-2β/CHD4 und HDAC1 eröffnet Angriffspunktefür potenzielle therapeutische Ansätze mit HDAC-Inhibitoren.Zusammenfassend sind die Daten hinweisend auf einen epigenetischenMechanismus bei der Onkogenese HPV16 induzierterKarzinome.Tumorstammzellen und die Expression ihrer Markerbei HPV positiven oralen PlattenepithelkarzinomenC. Götz 1 , P. Sonne-Holm 2 , K. D. Wolff 1 , R. Smeets 3 , M. Kesting 1 , A.Kolk 11Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,TU München;2Abteilung für Experimentelle Onkologie, MRI, TU München;3Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf;cg.goetz@tum.deEinführung: Eine signifikant verbesserte 5-Jahres-Überlebensratewird bei Patienten mit HPV positiven Plattenepithelkarzinomender Kopf-Hals-Region (HNSCC) gegenüber den klassischennoxeninduzierten Tumoren dieser Lokalisation beschrieben.Das verbesserte Outcome wird auf eine höhere Sensitivitätder HPV-positiven Karzinomzellen auf eine alleinigeoder adjuvante Radiochemotherapie zurückgeführt. Wird dieTherapieresistenz, die hohe Rate an Rezidiven und Zweittumorenbei den noxenbedingten Plattenepithelkarzinomen desoberen Aerodigestivtraktes in Zusammenhang mit dem Vorhandenseinvon Tumorstammzellen aktuell diskutiert, wurdenbei HPV-positiven Tumoren des Kopf-Halsbereichs Untersuchungenzu Tumorstammzellen und ihren Markern bishernur in geringer Anzahl durchgeführt. Dies erscheint aber erforderlich,um das beschriebene verbesserte Ansprechverhaltendieser Entität auf adjuvante Therapien zu erklären. Des Weiterensoll das Vorhandensein einer Epithelialen-Mesenchymalen-Transitionbei HPV-positiven Tumoren als möglicher Cofaktoruntersucht werden und in Zusammenhang mit kürzlichpublizierten Ergebnissen bei HPV-induzierten Karzinomen derCervix gesetzt werden.Material und Methode: Zum Nachweis der TumorstammzellmarkerNestin, Oct 4, CD 44, CD 133, CD 49 f, des Proteines Yb-1und des Enzymes ALDH wurden HPV-positive Plattenepithelkarzinomzellliniender Kopf-Hals-Region kultiviert. Zur Bestimmungeiner vorliegenden EMT dient der Twist-Nachweis.Es werden die erwähnten Markerproteine durch einen WesternBlot bei den HPV-positiven Plattenepithelkarzinomzellenüberprüft. Durch Aldefluor wird das Enzym ALDH detektiert.Die Auswertung durch die Rangkorrelation nach Spearman solleine Korrelation zwischen einer HPV-Infektion der Karzinomzellenund einem reduzierten Vorhandensein an Tumorstammzellendarstellen.Ergebnisse: Die erhobenen Daten zu den TumorstammzellmarkernNestin, Oct 4, CD 44 und YB-1 ergaben bei HPV-negativenPlattenepithelkarzinomzelllinien der Kopf-Hals Region gegenüberHPV-positiven einen statistisch signifikanten Unterschied.■ © Deutscher Ärzte-Verlag | <strong>DZZ</strong> | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2013; 68 (5)

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