D24 JAHRESTAGUNG DER AGKI / DES AKOPOM 2013tere Ebenen erstellt werden müssten. In der Detailauflösung istdie Beurteilbarkeit eines OPGs besser als im CT/DVT – diesespielt aber bei BRONJ-Defekten keine entscheidende Rolle. ImRahmen der präoperativen Planung ist es eher von Bedeutung,ob z.B. Unterkiefer-kontinuitätserhaltend operiert werdenkann. Diese Information lässt sich aus dreidimensionalen Darstellungensicherer gewinnen.AgKi 2: Hauptthema 2Prognosefaktoren lokoregionärer Metastasierungund Implikationen für eine elektive Neck dissectionbei Plattenepithelkarzinomen der LippeK. Wermker 1 , F. Belok 1 , S. Schipmann 1 , C. Hallermann 2 , M. Klein 11Fachklinik Hornheide, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie;2Fachklinik Hornheide, Dermatologie und Dermatohistopathologie;Kai.Wermker@fachklinik-hornheide.deEinleitung: Plattenepithelkarzinome (PEC’s) der Lippen neigenhäufiger als andere PEC’s der Haut zu lokoregionärer lymphogenerMetastasierung. Obwohl eine Reihe die Wahrscheinlichkeitder Metastasierung beeinflussende Faktoren schon beschriebenwurden, besteht hinsichtlich ihrer Gewichtung undder Empfehlung zu einer elektiven Neck dissection kein Konsens.Ziel der vorliegenden Studie war die Ermittlung und Gewichtungklinisch praktikabler Prognosefaktoren zur lymphogenenMetastasierung beim PEC der Lippe, um das Risikokollektivderjenigen Patienten identifizieren zu können, die voneiner elektiven (selektiv-funktionellen) Neck dissection profitieren.Material und Methode: Retrospektiv erfolgte die Analyse aller Patientender Jahre 2004 bis 2011 mit chirurgischer Therapie beihistologisch gesichertem PEC der Lippe (Primärtumor, Erstdiagnose,Vermillion und/oder Lippenschleimhautbeteiligung(ICD-Kode C00). Ausschlusskriterien waren Zustand nach oderVorhandensein weiterer PEC’s der gesamten Kopf-Hals-Regionsowie Patienten mit bereits anderweitig erfolgter Lymphknotenchirurgieim MKG-Bereich. Es erfolgte die Erfassung voninsgesamt 25 klinischen und histologischen Parametern, diemittels univariater statistischer Methoden hinsichtlich signifikanterDifferenzen zwischen Patienten mit (N+) und ohne (N-)lokoregionäre Metastasen analysiert wurden. Ebenso erfolgteeine Kaplan-Meier-Überlebensanalyse. Für deutlich signifikantedifferente Variablen (p
JAHRESTAGUNG DER AGKI / DES AKOPOM 2013D25nen Lymphknotenstationen bestätigte die Ergebnisse der SNBin allen untersuchten Fällen.Die Sentinel-Lymphknotenbiopsie ist bei der Behandlungvon bösartigen Tumoren der Gesichtshaut ein geeignetes Verfahren,um den Operateur bei der wichtigen Therapieentscheidung„Lymphknotenchirurgie“ zu unterstützen.Sentinel-Lymphknoten-Biopsie bei T1/2-Zungenkarzinomen,eine prospektive StudieK. Sagheb, K. Sagheb, B. Al-Nawas, C. WalterKlinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, UniversitätsmedizinMainz; keyvan.sagheb@unimedizin-mainz.deEinführung: Die momentan zur Verfügung stehenden Staging-Untersuchungsmethoden können nicht sicher eine zervikaleMetastasierung oraler Plattenepithelkarzinome ausschließen.Auf Grund der hohen Inzidenz von okkulten Lymphknotenmetastasen(CM) bei klinischer N0-Situation ist meist eine elektiveNeck Dissection (ND) notwendig, wobei jedoch bis zu 50%der Patienten übertherapiert werden. Die Sentinel-Lymphknoten-Boipsie(SLN) ist eine etablierte Methode in der modernenMalignom-Therapie. Die vorliegende Studie untersucht dieÜbertragbarkeit dieses Konzeptes auf T1/T2-Zungenkarzinome.Material und Methoden: Von 2010 bis 2012 wurden 10 Patientenmit T1/T2-Zungenkarzoinomen und klinischer N0-Situation inunsere prospektive Studie eingeschlossen. Präoperativ erfolgtedie Lymphabstromszintigraphie mittels 99mTechnetium markiertemNano-Kolloid. Intraoperativ wurde dann neben derSLN die ND in den ersten 3 Halsleveln durchgeführt.Ergebnisse: 5 weibliche und 5 männliche Patienten (Durchschnittsalter52 Jahre; ♀ 62 Jahre; ♂ 42 Jahre) wurden in die Untersuchungeingeschlossen. Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraumlag bei 21±9 (Standardabweichung) Monaten.In 7 Fällen waren sowohl die SLN als auch die ND negativhinsichtlich CM. Bei 3 Patienten wurden bei der SLN Metastasennachgewiesen ohne Nachweis für weitere CM im ND. EinPatient entwickelte nach 10 Monaten einen zusätzlichen CMauf der kontralateralen Seite und Lungenmetastasen nach 18Monaten.Schlussfolgerung: Das Konzept der SLN wurde erfolgreich beiT1/T2-Zungenkarzinomen umgesetzt und könnte eine Alternativefür den momentanen Goldstandard der Evaluation vonCM durch eine ND darstellen. Zur weiteren Beurteilung SLNbei oralen Plattenepithelkarzinomen und möglicher Etablierungin zukünftige Therapiekonzepte sind jedoch größere klinischeStudien notwendig.Wertigkeit und Modifikation des Transpositionslappensnach Limberg für die ambulante Behandlungbösartiger fazialen TumorenL. TischendorfPraxis MKG-Chirurgie, Halle/Saale; dr.tischendorf@gmx.netDie operative Behandlung bösartiger fazialer Tumoren erfordertsowohl onkologische Sicherheit, als auch ästhetisch akzeptableLösungen. Dies ist auch bei der Defektversorgung zuberücksichtigen.Eine Rekonstruktionsmöglichkeit stellen Transpositionslappendar. Limberg hat Mitte des 20. Jahrhundert eine Rekonstruktionsmethodegeometrisch zweidimensional exakt geplantund berechnet und deren Einfluss auf die dritte Dimensionuntersucht. Damit wurde die Methode der Defektdeckungdurch rhombenförmige Transpositionslappen bis ins Kleinstevorhersagbar. Das einfache Planungsprinzip beruht auf derKonstruktion gleichschenkeliger Dreiecke. Schlüsselfrage dabeiist die Verschlussmöglichkeit des Entnahmedefektes. DieMethode bietet sich auch für Rekonstruktionen von Gesichtshautdefektenan.Wir haben vom September 1993 bis <strong>zum</strong> April 2012 1153ambulante Operationen wegen bösartiger fazialer Gesichtshauttumorenvorgenommen. Die Defektdeckung erfolgtedurch 343 regionäre Lappen, 265 Vollhauttransplantate und545 End-zu-End-Vereinigungen. Von den 343 regionären Lappenwaren 183 Transpositionslappen nach Limberg.Im Zeitverlauf verringerte sich der Einsatzbereich für dieLimberg-Plastik. Erkenntnisse zur negativen Wertigkeit einerR1 Resektion führten uns zu der Überlegung, dass bei postoperativnachgewiesenem R1 Status eine räumlich orientierteexakte Nachresektion nach Defektdeckung durch Transpositionslappenweniger vorhersagbar ist, als nach Vollhautverpflanzungenoder auch ausgedehnten End-zu-End-Vereinigungender Wundränder. Unverzichtbar bleibt der Transpositionslappenzur Rekonstruktion des Nasenflügels und im Lidbereich.Im Zeitverlauf modifizierten wir die exakten Figuren deroriginalen Transpositionslappenplastik, um eine günstigereAdaptation an ästhetische Subeinheiten des Gesichts zu erreichen.Die Modifikation besteht in der Abrundung der Lappenspitzebei originaler geometrischer Planung.Behandlungsstrategien des Basalzellkarzinoms imGesichtA. W. Eckert, K. Bechert, K. Dauter, J. Schubert, K. SchellerUniversitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und PlastischeGesichtschirurgie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; aw.eckert.wissenschaft@web.deDas Basalzellkarzinom ist der häufigste bösartige Tumor desMenschen und zu mehr als 90% auf der Gesichtshaut lokalisiert.Goldstandard der Therapie ist eine operative Intervention.Kontrovers diskutiert wird die Rekonstruktionsstrategie.Kieferchirurgen favorisieren einzeitige Vorgehensweisen, Dermatologenfordern die zweizeitige Strategie nach Kenntnis derHistologie.Wir überblicken die Behandlungsdaten von mehreren tausendFällen seit Gründung der Klinik im Jahre 1948. Durchmehrere breit angelegte aktuelle Untersuchungen an mehr als1800 Basalzellkarzinomen der Kopf-Hals-Region sollte die Frageder Rezidiventwicklung in Abhängigkeit des histologischenSubtyps, der Tumorgröße und des Resektionsstatus analysiertwerden.Es konnte eine Gesamtrezidivrate bei primären Basalzellkarzinomenvon maximal 4% registriert werden. PrädisponierendeFaktoren für die Entstehung eines Rezidivs waren nebender Lokalisation auch die Tumorgröße und das histologischeWachstumsmuster. Ab einem Tumordurchmesser von mehr als© Deutscher Ärzte-Verlag | <strong>DZZ</strong> | Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift | 2013; 68 (5) ■