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Entwicklung eines Wirkmodells für eine anspruchszentrierte ...

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1 Einleitung 2<br />

zeroberfläche <strong>eine</strong>r Software in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellen. Die Ansprüche<br />

an Software können hingegen ganz unterschiedlich sein. Wie bei anderen Produkten im Alltag<br />

spielen nicht nur technische Faktoren <strong>eine</strong> Rolle, sondern auch gestalterische. Denkbar ist es,<br />

daß sich die Gestaltung von Softwareprodukten an den Stilprägnanzen der Verwender 4 orientiert:<br />

Textverarbeitungsprogramme werden dann wahlweise in Eiche-Rustikal, Memphis oder<br />

im Bauhaus-Stil gestaltet. Über die Stilprägnanzen hinaus kann nicht ausgeschlossen werden,<br />

daß Softwareprodukte nicht primär <strong>für</strong> die vorgesehenen Anwendungsbereiche (z. B. Textverarbeitung,<br />

Organisation, Home-Banking) erworben werden, sondern – wie dies bei Automobilen<br />

zu beobachten ist – sehr wohl auch, um beispielsweise andere Menschen zu beeindrucken.<br />

Um die den Kaufmotiven zugrundeliegenden Ansprüche zu erfahren und in der<br />

Konzeption und Produktion von Softwareprodukten zu berücksichtigen, sind entsprechende<br />

Bestrebungen im Software-Marketing notwendig.<br />

Bei der Durchsicht der Literatur zum Software-Marketing (s. Abschnitt 1.5.1) wird die Notwendigkeit,<br />

sich stärker den Marktanforderungen zu öffnen, immer wieder betont. Bauer konstatiert,<br />

daß „Software im technischen Sinne allein kaum mehr marktfähig ist, vielleicht mit<br />

Ausnahme von Betriebssystemen“ (Bauer 1991: 226). Bonn ist der Auffassung, daß <strong>eine</strong><br />

„Vermarktung“ von Softwareprodukten und die Vorstellung von Marktnähe sich in den<br />

Denkstrukturen der guten alten Zeit (vor der Rezension 1991/92) festgesetzt haben. „Die<br />

Höhe des Preisnachlasses wegen nicht erfüllter Funktionen ist dann schon Marketing.“ (Bonn<br />

1994: 38) Er sieht adäquate Antworten in der Beachtung von sieben Kooperationsstrategien:<br />

Marktanalytischer Ansatz (Herstellungsprozesse von Softwareprodukten beginnen mit <strong>eine</strong>r<br />

Marktanalyse), bündnispartnerschaftlicher Ansatz (Bildung von Arbeitsgemeinschaften), genossenschaftlicher<br />

Ansatz (Zusammenschluß von Softwarehäusern und Einrichtung <strong>eine</strong>r<br />

übergeordneten Supportorganisation), Outsourcing-Ansatz, lösungsorientierter Ansatz (Gemeinsame<br />

Werbeauftritte von Hard- und Softwareanbietern), architekturorientierter Ansatz<br />

(Zusammenschluß von Softwareanbietern mit <strong>eine</strong>r gemeinsamen zugrundeliegenden Hard-<br />

/Softwarearchitektur <strong>für</strong> <strong>eine</strong>n gemeinsamen Marktauftritt) und serviceorientierter Ansatz<br />

(Angebot von weiterführenden Dienstleistungen, wie Schulung, Support, Hotline) (Bonn<br />

1994: 59). Ähnlich prognostiziert Kröger <strong>eine</strong> (notwendige) Veränderung von Kooperationsstrategien<br />

zwischen Kunden und Lieferanten durch enge Partnerschaften (Vertriebspartnerschaft,<br />

Marketing-Kooperation, <strong>Entwicklung</strong>spartnerschaften, Service-Kooperationen und<br />

Outsourcing von Funktionen und Prozessen) (Kröger 1997: 14).<br />

Wie oben bereits gesagt, sehen Roth und Wimmer in der bisherigen Software-Marktforschung<br />

nur <strong>eine</strong> einfache Bedarfsmengenforschung, kaum Konkurrenzforschung und am wenigsten<br />

Anwenderforschung. Gerade weil die <strong>Entwicklung</strong>szyklen kürzer werden und die <strong>Entwicklung</strong>szeiten<br />

in Mannjahren und die Zahl der Releasewechsel pro Zeiteinheit kontinuierlich<br />

zunehmen, „erscheint aber Marktforschung dringend geboten, um <strong>Entwicklung</strong>srisiken zu<br />

4 Zur Definition s. Abschnitt 1.4.

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