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Entwicklung eines Wirkmodells für eine anspruchszentrierte ...

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1 Einleitung 20<br />

telt, bei s<strong>eine</strong>m Anbieter in guten Händen zu sein (Koppelmann 1997: 264-266). Im Rahmen<br />

der vorliegenden Untersuchung werden die Emotions- und die Kognitionsstrategie später<br />

wieder aufgenommen, um Vermarktungsstrategien bei Softwareprodukten beschreiben zu<br />

können.<br />

Qualität<br />

Heute wird Qualität im allgem<strong>eine</strong>n mit <strong>eine</strong>m Güte- bzw. Wert-Verständnis gleichgesetzt<br />

(Brockhaus 1992: 662-663; Fröhlich 1987: 281; Frey 1993: 22). Daneben wird unter Qualität<br />

wertfrei die Gesamtheit der charakteristischen Eigenschaften <strong>eine</strong>r Sache oder <strong>eine</strong>r Person<br />

verstanden (Brockhaus 1992: 662-663). Dieser objektivistische Qualitätsbegriff reicht nach<br />

Frey <strong>für</strong> <strong>eine</strong> marketingorientierte Qualitätsauffassung nicht aus. Diese müsse vielmehr von<br />

den Ansprüchen der Verwender ausgehen und sich an den Verwenderansprüchen und Produktleistungen<br />

orientieren, d. h., der Qualitätsbegriff wird im Hinblick auf die Produktnutzung<br />

erwartungsorientiert ausgerichtet (Frey 1993: 22-23).<br />

Dieser Forderung kommt die Qualitätsdefinition der ISO 8402 nach. Dort wird Qualität als<br />

die „Gesamtheit von Merkmalen <strong>eine</strong>r Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte<br />

Erfordernisse zu erfüllen“ (zitiert nach Kneuper & Sollmann 1995: 314), definiert.<br />

Merkmale, die die Qualität bestimmen, werden Qualitätsmerkmale genannt. Der Begriff der<br />

Einheit ist sehr allgemein gefaßt. Eine Einheit kann ein Zwischenprodukt, ein Endprodukt,<br />

aber auch ein Prozeß, <strong>eine</strong> Organisation oder <strong>eine</strong> Person sein. Kneuper und Sollmann weisen<br />

darauf hin, daß nach dieser Definition Qualität kein Absolutum darstellt, sondern sich an den<br />

sogenannten „Qualitätsforderungen“ bemißt. „Qualität ist demzufolge ein Maß der Abweichung<br />

oder Nichtabweichung von Istdaten zu Solldaten“ (Kneuper & Sollmann 1995: 315).<br />

Unter Marketing-Gesichtspunkten sind jene Qualitätsansätze wichtig, <strong>für</strong> die das subjektive<br />

Empfinden bzw. das Qualitätsurteil des Verwenders relevant ist. Weiterhin sollen Aussagen<br />

über Vergleiche mit Konkurrenzprodukten ermöglicht werden. Dieser Qualitätsbegriff wird<br />

teleologisch genannt und unterscheidet sich von <strong>eine</strong>m subjekt- und objektbezogenen Qualitätsbegriff.<br />

Der subjektbezogene Qualitätsbegriff geht von den individuellen Ansprüchen des Menschen<br />

aus. Ein Produkt hat genau dann Qualität, wenn es die Ansprüche der Menschen befriedigen<br />

kann. Eine Qualitätsbewertung kann demnach nur individuell erfolgen. Rieger (1962: 72-75)<br />

unterscheidet bei der subjektiven Qualität die vom Konsumenten und die vom Produzenten<br />

ausgehende Interpretation. Zur Objektivierung des subjektbezogenen Qualitätsbegriffes müssen<br />

Personengruppen gefunden werden, die in ihren Ansprüchen homogen sind (Koppelmann<br />

1993: 336).<br />

Der objektbezogene Qualitätsbegriff geht davon aus, daß die Merkmalsausprägungen <strong><strong>eine</strong>s</strong><br />

Produkts kardinal meßbar und die Messungen weder raum- noch zeitabhängig sind. Weiterhin<br />

existiert ein verwendungszweckspezifisches Qualitätskonzept. Das subjektive Element wird<br />

durch Normierung oder Setzung ausgeschlossen (Koppelmann 1993: 336). „Objektive Quali-

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