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Entwicklung eines Wirkmodells für eine anspruchszentrierte ...

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1 Einleitung 18<br />

Anmutung „die Weise, wie Wahrnehmungen und Vorstellungen emotional beeindrucken<br />

[und] Gefühle auslösen“ (Dorsch, Häcker & Stapf 1994: 37), verstanden. In der Wirtschaftspsychologie<br />

werden unter Anmutung die „vielfältigen Schattierungen seelischer ‚Atmosphäre‘<br />

zusammengefaßt, in der sich die Waren <strong>für</strong> den Konsumenten spiegeln“ (Benesch<br />

1962: 24). Die Atmosphäre wird nicht nur durch die Ware selbst, sondern auch durch die Bezeichnung,<br />

die Einrahmung und die Umgebung der Ware ausgelöst (Benesch 1962: 24).<br />

Im Marketing wird Anmutung <strong>für</strong> die Erklärung dreier Konsumenten-Verhaltensweisen eingesetzt.<br />

Erstens dient dieser Begriff zur Erklärung von Stimmungen. Anmutung wird als positive<br />

oder negative Stimmung aufgefaßt, die ein Gegenstand insbesondere in der Anfangsphase<br />

der Wahrnehmung auslöst (VGM 1992: 38). Zweitens wird Anmutung auch als Eigenschaft<br />

bzw. Leistung <strong><strong>eine</strong>s</strong> Objektes verstanden. Sie ist das Ergebnis des ersten Abtastens<br />

<strong><strong>eine</strong>s</strong> Produktes durch <strong>eine</strong>n Konsumenten im Hinblick darauf, inwieweit das Produkt bzw.<br />

s<strong>eine</strong> wahrgenommenen Leistungen dem Anspruchsbündel entsprechen. Die unspezifischen<br />

und „lediglich erahnten Eindrücke gegenüber <strong>eine</strong>m Produkt“ (VGM 1992: 38) werden auf<br />

das Objekt projiziert und damit als Eigenschaften des Objekts empfunden. Drittens, und dies<br />

ist <strong>für</strong> die Produktgestaltung die wesentliche Auffassung, wird Anmutung als Entscheidungsgrundlage<br />

<strong>für</strong> oder gegen die Wahl <strong><strong>eine</strong>s</strong> Produkts verstanden. „Eine positive Anmutung bedeutet<br />

<strong>eine</strong> vorbewußte, emotionale Hinstimmung, die auch die spätere Wahrnehmung färbt,<br />

wohingegen <strong>eine</strong> negative Anmutung emotionale Barrieren aufbaut.“ (VGM 1992: 38)<br />

Sachleistung<br />

Den Sachansprüchen von Verwendern stehen Sachleistungen von Produkten gegenüber. „Das<br />

kennzeichnende Merkmal der Sachansprüche liegt in der Dominanz der kognitiven Faktoren“<br />

(Koppelmann 1993: 106). Verwender sind sich in der Regel ihrer Sachansprüche bewußt und<br />

können sie formulieren. Über Sachansprüche legt sich der Verwender Rechenschaft ab und<br />

filtert sie durch Überlegungen. Unter Sachleistungen als Korrelat zu Sachansprüchen sollen<br />

hier Leistungspotentiale verstanden werden, die sich an das Bewußte des Verwenders richten.<br />

Sachleistungen bilden wie Anmutungsleistungen das Ergebnis von Transformationsprozessen<br />

und sollen zu bestimmten Produktfunktionen führen.<br />

Anmutungsleistung<br />

Anmutungsansprüche bezeichnen Wünsche, die unmittelbar und ohne formalrationale Kontrolle<br />

geäußert werden. Sie resultieren stark aus affektiven und sozialen Spannungszuständen<br />

(Koppelmann 1993: 113). Unter Anmutungsleistungen sollen hier Leistungspotentiale verstanden<br />

werden, mit denen das Unbewußte im Verwender angesprochen werden kann (Friedrich-Liebenberg<br />

1986: 25). Anmutungsleistungen werden als das Ergebnis von Transformationsprozessen<br />

verstanden, in denen unbewußte Ansprüche der potentiellen Verwender <strong>für</strong><br />

den Marketingbereich (d. h. insbesondere Produkt- und Kommunikationspolitik) bewußt gemacht<br />

werden sollen und dort als Anspruchskorrelate vergegenständlicht und vermarktet wer-

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