„Alles Walzer!“ Wiener Opernball in den Tropen - Impulse Singapur
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So e<strong>in</strong><br />
Mischgeschick!<br />
Fliegende Wodkaflaschen und drehende Cocktailshaker,<br />
staunendes Publikum und kritische Juroren: Die 20.<br />
nationale Cocktailmeisterschaft 2008 lockte selbst Ab-<br />
st<strong>in</strong>enzler an S<strong>in</strong>gapurs Clarke Quay, als es hieß, <strong>den</strong><br />
besten Bartender der Nation zu küren.<br />
Sechzehn junge Bartender kamen und mixten. Drei siegten.<br />
Sie nahmen 500 Dollar, <strong>den</strong> Titel des nationalen Meisters und<br />
e<strong>in</strong> Flugticket für die Teilnahme an der Cocktailmeisterschaft<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> 2009 mit nach Hause. In drei unterschiedlichen Ka-<br />
tegorien galt es, die Juroren zu überzeugen: Creative Cocktail,<br />
Mocktail (nicht-alkoholischer Dr<strong>in</strong>k) und Flairtend<strong>in</strong>g.<br />
Während es <strong>in</strong> <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> ersten Diszipl<strong>in</strong>en darum geht,<br />
e<strong>in</strong>en selbst kreierten Cocktail zu mixen, und dabei besonders<br />
auf Kreativität der Zutaten, Präsentation und Geschmack<br />
zu achten, versuchen die Teilnehmer des Flairtend<strong>in</strong>g-Wett-<br />
kampfes sich im Flaschenwerfen und -drehen zu übertreffen.<br />
„Flairtend<strong>in</strong>g ist der Publikumsmagnet<strong>“</strong>, weiß Mac Lee, Präsi-<br />
<strong>den</strong>t der Bartender Association <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur. Und tatsächlich:<br />
Als zu späterer Stunde um <strong>den</strong> Titel des besten Flairtenders<br />
gefochten wird, treten sich die zahlreichen Gäste auf die<br />
Füße. Das Publikum jubelt und quittiert die Showe<strong>in</strong>lagen<br />
mit Applaus.<br />
„Im Grunde geht es bei bei<strong>den</strong> Bewerben um die Präsenta-<br />
tion – wie die Flasche geöffnet wird, wie der Shaker geschüt-<br />
telt wird – und erst <strong>in</strong> zweiter L<strong>in</strong>ie um <strong>den</strong> Geschmack des<br />
Cocktails<strong>“</strong>, weiß Mac Lee. Vier Juroren entschei<strong>den</strong> dann über<br />
<strong>den</strong> Erfolg der Bartender und ihrer Kreationen, deren kl<strong>in</strong>gende<br />
Namen – July Scarlet, G<strong>in</strong>ger Pomme Paradise und Dark Angel –<br />
bereits so manches über Inhalt und Farbe verraten.<br />
Doch worauf achten die Juroren noch? „Das ist von dem<br />
ausgehändigten Jury-Blatt abhängig<strong>“</strong>, erklärt Jury-Mitglied<br />
Hidetsugu Ueno. Der Direktor der „International Bartender<br />
Association<strong>“</strong> hat viel Erfahrung im Cocktail-Bewerten. „Wir<br />
richten nach Kreativität, Präsentation, Geschmack, aber auch<br />
Farbe und Name des Cocktails. Beim Flairtend<strong>in</strong>g beobachte<br />
ich zudem die Schrittfolge.<strong>“</strong><br />
Selbstvertrauen, Geschick und Erfahrung führen zum Erfolg<br />
Die Teilnehmer des jährlich stattf<strong>in</strong><strong>den</strong><strong>den</strong> Wettkampfes haben<br />
schon e<strong>in</strong>iges an Erfahrung <strong>in</strong> der Branche gesammelt. E<strong>in</strong>ige<br />
von ihnen arbeiten <strong>in</strong> renommierten Hotels wie dem Good-<br />
wood Park und dem Ritz Carlton oder <strong>in</strong> bekannten Bars und<br />
Clubs wie M<strong>in</strong>istry of Sound,<br />
Zouk und Attica.<br />
„E<strong>in</strong> guter Bartender besitzt<br />
e<strong>in</strong>e or<strong>den</strong>tliche Portion Selb-<br />
stvertrauen und Geschick beim<br />
Cocktail-Mixen. Für <strong>den</strong> Beruf<br />
braucht man Lei<strong>den</strong>schaft und er<br />
sollte Spaß machen<strong>“</strong>, erklärt Jury-<br />
Mitglied Ueno. Dass es auch ohne<br />
Alkohol Spaß macht, beweist die<br />
Mocktail-Kategorie. Hier kämpfte<br />
man um <strong>den</strong> Titel des besten Non-<br />
Alcoholic-Dr<strong>in</strong>k-Mixers. Diesen<br />
Titel holte sich Mike Selvam (Le<br />
Tonk<strong>in</strong>). In <strong>den</strong> anderen Katego-<br />
rien konnten Alex Tan (Dbl 0)<br />
und James Bandril (M<strong>in</strong>istry of<br />
Sound) überzeugen. Sie dürfen<br />
sich nun bester nationaler Cocktailmixer und Flairtender<br />
nennen.<br />
„Wer gew<strong>in</strong>nt, hängt natürlich vom Talent und der Show,<br />
aber auch von <strong>den</strong> Juroren ab. Es gibt mehrere Wege e<strong>in</strong>en<br />
perfekten Cocktail zu mixen<strong>“</strong> erklärt Sonic Faizal. Er muss es<br />
wissen: Vor acht Jahren hat er an der <strong>in</strong>ternationalen Bartender<br />
Competition <strong>in</strong> Tokyo teilgenommen und <strong>den</strong> Flairtend<strong>in</strong>g-Titel<br />
nach S<strong>in</strong>gapur geholt. Heute gibt er se<strong>in</strong> Wissen an die nächste<br />
Generation der Bartender am „S<strong>in</strong>gapore International Hotel &<br />
Tourism College<strong>“</strong> (Shatec) weiter. „Es ist wie e<strong>in</strong> Sport, man muss<br />
se<strong>in</strong> Lampenfieber überw<strong>in</strong><strong>den</strong> und gut se<strong>in</strong>. Lächeln und Au-<br />
genkontakt nicht vergessen!<strong>“</strong>. Se<strong>in</strong>e Schützl<strong>in</strong>ge schlugen sich<br />
tapfer. Sie wirbelten Gläser, jonglierten Flaschen, schüttelten<br />
die Shaker und lächelten - zu Technomusik und Fangekreis-<br />
che. Möge ihnen der Ru(h)<br />
m nicht zu Kopf steigen.<br />
Veronika Wüster<br />
(Text + Fotos)<br />
S<strong>in</strong>gapur Aktuell<br />
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