privat bank ag - Kunsthandel Widder
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Hermann Serient<br />
DIE ABMACHUNG<br />
1966, Öl auf Holz, 18 x22cm<br />
verso altes Ausstellungsetikett<br />
HERMANN SERIENT<br />
Melk 1935, lebt in Wien und im Burgenland<br />
Viele Bilder Serients entführen in eine mystische Welt mit einer geheimnisvollen Figurenfülle<br />
aus Gauklern, Masken, Spielleuten und Verführern. In altmeisterlicher Lasurtechnik mit<br />
scharf konturierter Malweise und daraus resultierender emailhaften Oberfläche gehalten, liegt<br />
das Interesse des Künstlers am Blick hinter der bloßen Abbildung der Dinge. Es geht Serient<br />
vornehmlich um einen symbolischen Gehalt, ein Ergründen des Zwischenmenschlichen und ein<br />
Sichtbarmachen des Grotesken.<br />
Die vorliegende Arbeit der 60er Jahre zeigt zwei clowneske Figuren vor einem optisch und<br />
farblich aufgesplitterten, einem bunten Glasfenster ähnlichen, Hintergrund. Die Mimik und<br />
Körpersprache der Dargestellten lässt darauf schließen, dass sich die beiden gerade köstlich<br />
über einen vereinbarten Streich oder ein ausgemachtes Geschäft amüsieren. Der Titel gibt einen<br />
Denkanstoß, der aber dennoch im Dunkeln lässt und Freiraum gibt, die Tiefen der eigenen<br />
Gedankenwelt auszuloten und in die malerische Erfindung des Künstlers hineinzuprojizieren.<br />
Äußerst nachdrücklich wird hier ein wahrnehmungspsychologischer Ansatz vor Augen geführt,<br />
wonach der Betrachter letztendlich immer sich selbst im Bild ergründet.<br />
ÖSTERREICHISCHE NACHKRIEGSMODERNE 107