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privat bank ag - Kunsthandel Widder

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16<br />

ROBERT JUNK<br />

Wien 1880 –1943 Rekawinkel<br />

Nur wenige Jahre widmete sich der „Meisterkalligraph“ Robert Junk Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

der Malerei und hinterlässt dennoch ein umfangreiches Werk aus dieser Phase. Ausgehend<br />

vom französischen Post- oder Neoimpressionismus entstehen stimmungsgeladene Landschaftsund<br />

Stadtansichten, die trotz ihrer pointillistischen Pinselstruktur stets eine graphische<br />

Qualität beibehalten. War für seine Vorbilder wie Signac und Seraut vor allem das Groß- oder<br />

Mittelformat wichtiges Ausdrucksmittel, so beschränkt sich Junk bewusst auf extrem kleine<br />

Bildausschnitte, die zudem nicht, wie im Impressionismus üblich, auf Leinen, sondern auf<br />

Hartkarton gemalt sind. Dadurch wird der pastose Farbauftr<strong>ag</strong> in seiner plastischen Wirkung<br />

verstärkt und der plakative Reiz der Darstellung gesteigert. Auch die Pinselführung des Künstlers<br />

ist weniger ein Punktieren als ein Strichlieren und somit auch aus der Entfernung betrachtet,<br />

weit graphischer aufgebaut als Beispiele der französischen Schule. Stilistisch und im Kolorit mit<br />

frühen Arbeiten Klimts vergleichbar, stellen vorliegende Gemälde sowohl in Sujetwahl als auch<br />

in der Ausführung ein besonderes Bespiel des österreichischen Jugendstils dar. Der malerische<br />

Blick auf das Stift Klosterneuburg von den umliegenden Weingärten zählte in einer Zeit der<br />

beliebten Naturimpressionen zu den bevorzugten Motiven dieser Malergeneration. Wohl kein<br />

anderer Künstler in Österreich hat die pointillistische Technik so perfektioniert, verinnerlicht<br />

und akribisch umgesetzt wie Junk, weswegen seine malerischen Arbeiten eine bemerkenswerte<br />

Ausnahme in der Kunst der Vorkriegszeit darstellen.<br />

POINTILLISMUS<br />

Rudolf Junk<br />

BEI SCHÖNBRUNN<br />

1905, Öl auf Karton, 25 x35,5 cm,<br />

Nachlassstempel<br />

NACHTSTIMMUNG IM SALZKAMMERGUT<br />

1905, Öl auf Karton, 25 x35cm,<br />

Nachlassstempel, datiert 15. VIII 05

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