privat bank ag - Kunsthandel Widder
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KARL HAUK<br />
Klosterneuburg 1898 –1974 Wien<br />
In ihrer plakativ antiakademischen Hinwendung zu Subjektivität, Individualismus und<br />
Autonomie des Künstlers, beschreibt die Malerei der Neuen Sachlichkeit einen Sonderweg<br />
innerhalb der gegenständlichen Bewegungen der österreichischen Zwischenkriegsmoderne.<br />
In der nächtlichen Artistenszene wird dieser Aspekt im Werk Hauks besonders exemplarisch<br />
vorgeführt. Die schwungvoll gestaltete Darbietung der herumwirbelnden Trapezkünstler scheint<br />
den Großteil des im Bildvordergrund gezeigten Publikums nur wenig zu interessieren, denn<br />
ihre abgestumpften Gesichter sind der Bühne abgewandt. Einzig ein kleiner Bub im Matrosenanzug<br />
starrt wie gebannt auf die durch Gasballons beleuchtete Vorführung. Er scheint aus<br />
spielerischem, kindlichem Frohsinn keinen Gefallen an den Tischgesprächen der Erwachsenen<br />
zu finden. Die stille Narration, die diesem Gemälde innewohnt, beschreibt hintergründig die<br />
Sehnsucht der Zwischenkriegsgeneration nach Ablenkungen von der Mühsal des Allt<strong>ag</strong>s, der<br />
für viele Menschen dieser Zeit nur wenig Anlass zum Lachen bot.<br />
www.karlhauk.at<br />
64 NEUE SACHLICHKEIT<br />
Karl Hauk<br />
IM GARTEN<br />
um 1929, Öl auf Karton, 57 x43cm,<br />
Monogrammstempel HK