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privat bank ag - Kunsthandel Widder

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HERBERT GURSCHNER<br />

Innsbruck 1901 –1975 London<br />

Wenn der Tiroler Kunstkritiker Karl Emmerich Hirt 1932 mit dem Worten „Gurschner, viel<br />

umstritten, wie alles Große“ die Meinungen über die Bilder des Künstlers resümiert, erscheint<br />

seine Ausrichtung auf einen Kunstmarkt außerhalb Österreichs als erfolgreicher Schritt. Bereits<br />

in den 20er Jahren orientierte sich der Künstler durch Ausstellungen in der Londoner Fine<br />

Art Society und bei Agnew’s sowie durch Ankäufe der Tate Gallery nach England. Seiner<br />

Heimat blieb er künstlerisch trotz allem eng verwurzelt. Seine Werke zeigen oftmals Tiroler<br />

Motive: Genreszenen, die zum Teil an Walde erinnern oder Landschaftsansichten, die in einen<br />

Zusammenhang mit der Arbeit seiner Künstlerkollegen Prachensky,Nepo und Schnegg zu stellen<br />

sind. Bemerkenswert ist seine Malerei unter anderem durch die Verschmelzung verschiedenster<br />

Stilausprägungen, wobei Gurschner meist zwischen den Polen einer expressiven Narration und<br />

neusachlich-formaler Ausdrucksweise changiert. Selbst in thematisch düsteren Sujets wie dem<br />

Motiv der nächtlichen Stadt, gelingt es dem Künstler, durch wenige, dafür umso kräftigere<br />

Farb- und Lichtpunkte die Darstellung zu akzentuieren. Die satten und erdigen aber dennoch<br />

geheimnisvoll leuchtenden Farbtöne steigern den unheimlichen Charakter des Bildes.<br />

Herausr<strong>ag</strong>end in den zahlreichen Architekturansichten Gurschners ist stets die gekonnte<br />

Wahl der Perspektive, die, einer Aufsicht ähnlich und einem Fensterausschnitt gleich, den aufgeklappten<br />

Raum beschränkt. Im Kontext mit Schiele und Walde zeigen sich gewisse Anklänge,<br />

etwa in der düster gehaltenen Palette oder der gestaffelten Anl<strong>ag</strong>e der Häuserfluchten. So kann<br />

man Schieles „Tote Stadt“ oder Waldes „Stadt im Tauschnee“ in einer Verbindung zu Gurschners<br />

„Nächtlicher Stadtansicht“ sehen.<br />

30 NEUE SACHLICHKEIT<br />

Herbert Gurschner<br />

NÄCHTLICHE STADTSZENE<br />

1923, Öl auf Karton, 66 x53cm,<br />

signiert und datiert H. Gurschner Tirol 1923<br />

verso Damenbildnis

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