24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Mb. Behçet: akutes Auftreten mit Fieber und Leukozytose,retinale Vaskulitis mit akutem Visusverlust,genitale Ulzerationen, Arthritis und HLA-Typ B51. Laut International Study Group (ISG) forBD zeigen 3 % aller erkrankten Patienten keineoralen Ulzerationen, insbesondere dann, wenn dieErkrankung sehr akut eintritt.Vergleich von Metformin, Naltrexon undStandardtherapie mit EE2/CPA plus Prednisolonin der Behandlung von Patientinnen mit PCOSD. Hadz ∨ iomerović, L. WildtKlinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologieund Sterilität, Medizinische UniversitätInnsbruckFragestellung: <strong>Die</strong> Insulinresistenz wird bei einererheblichen Anzahl von hyperandrogenämischen<strong>Frau</strong>en beobachtet. In dieser Studie haben wir untersucht,ob eine Normalisierung der Androgenwerteund der Ovarialfunktion bei den PCOS-Patientinnenvon einer Besserung der Insulinresistenzabhängig ist.Methode: 20 Patientinnen mit PCOS und Insulinresistenzwurden in eine prospektive klinische Studierekrutiert und nach einer Randomliste in 3Gruppen eingeteilt. <strong>Die</strong> Gruppe I (8 Patientinnen)wurde mit Naltrexon (NAL) 50 mg/d für 3 Monate,die Gruppe II (7 Patientinnen) mit Metformin(MET) 1000 mg/d ebenfalls für 3 Monate und dieGruppe III (5 Patientinnen) mit einer Kombinationaus EE2/CPA und Prednisolon 5 mg/d (OCP) füreinen und Prednisolon mono für die weiteren 2Monate, behandelt. Glukose- (G) und Insulinwerte(I) nach 75 g Glukosebelastung in Rahmen einesoGTTs sowie BMI, Body Composition, LH, FSH,LH/FSH, T, SHBG, DHEAS, FAI wurden jeweils vorund nach 3 Monaten Behandlung kontrolliert. EinZyklusmonitoring wurde durch wöchentliche Follikulometriesowie LH-, E2- und Progesteron-Kontrollendurchgeführt.Ergebnisse: Der mittlere BMI vor der Therapie betrug33,2 kg/m² (SD 8,3) und nach der Therapie33,0 kg/m² (SD 8,1). <strong>Die</strong> Nüchtern-G- und -I-Mittelwertesowie die AUCs für Insulin und Glukose <strong>im</strong>oGTT nach der Behandlung zeigten keine signifikanteVeränderung <strong>im</strong> Vergleich zu den Mittelwertenvor der Behandlung in keiner der 3 Gruppen,obwohl die größte Verbesserung in der NAL-Gruppezu beobachten war. Im ersten Monat der Behandlungkonnten wir in der MET-Gruppe eineOvulationsrate von 75 %, in der NAL-Gruppe von50 % und in der OCP-Gruppe von 40 % nach demAbsetzen der OC beobachten, was statistischhochsignifikant war. Es kam außerdem zu einemsignifikanten Abfall der T-, DHEAS- und FAI-Wertein der NAL-Grupppe, der T- und FAI-Werte inder MET-Gruppe und der FAI-Werte in der OCP-Gruppe.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Insulinresistenz bei PCOSscheint nicht die entscheidende Rolle bei der Entwicklungder hyperandrogenämischen Ovarialinsuffizienzzu spielen, da es, trotz einer Persistenzder Hyperinsulinämie, zu einer Normalisierungder Hyperandrogenämie und der Ovarialfunktionin allen 3 Gruppen gekommen war.Einfluß von Temperatur und Follikelflüssigkeitauf die Zilienschlagfrequenz in den Eileitern der<strong>Frau</strong>H. W. Ott, R. Arnitz, B. Rösing, B. Abendstein,L. WildtKlinische Abteilung für gyn. Endokrinologie undReproduktionsmedizin, Medizinische UniversitätInnsbruckFragestellung: Wie hoch ist die Zilienschlagfrequenzdes Zilienepithels <strong>im</strong> Eileiter unter physiologischenTemperaturbedingungen und welche Faktorenverändern die Schlagfrequenz?Methode: Bei klinischer Indikation zur Eileiterentfernungwurde ein ca. 0,5 cm großes Stück Tubenschle<strong>im</strong>hautgewebeentnommen und danach dieGrundfrequenz des Zilienschlages mittels Phasenkontrastmikroskop,Photometer und Oszilloskopnach anschließender Fast-Fourrier-Transformationbest<strong>im</strong>mt. Durch Region-of-Interest (ROI)Messungen wurde unter standardisierten Meßbedingungender Einfluß durch Temperaturänderungenermittelt. Nach Best<strong>im</strong>mung der Grundfrequenzder Zilien des F<strong>im</strong>brienepithels der Tubewurde der Einfluß von Follikelflüssigkeit aus demIVF-Programm auf die Zilienschlagfrequenz untersucht.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Schlagfrequenz der Tubenziliensteigt bei Temperaturerhöhung ab 30 °C exponentiellan. Unter physiologischen Temperaturbedingungenvon 37 °C liegt die Zilienschlagfrequenz bei7,5 ± 0,5 Hz. Unter dem Einfluß von Follikelflüssigkeiterhöht sich die Schlagfrequenz um 2 Hz(26 %).Schlußfolgerung: Periovulatorische Temperaturerhöhungsowie die postovulatorisch einwirkendeFollikelflüssigkeit auf das Tubenepithel erhöhendie F<strong>im</strong>brienzilienschlagfrequenz um bis zu 46 %(3,5 Hz). <strong>Die</strong> erhöhte Zilienschlagfrequenz an denF<strong>im</strong>brien gewährleistet eine beschleunigte Aufnahmedes Oozyten-Kumulus-Komplexes in denEileiter.31
32Habituelle Aborte: Diagnostik und Low-Dose-Therapie mit PrednisolonD. Hadz ∨ iomerović, L. WildtKlinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologieund Sterilität, Medizinische UniversitätInnsbruckFragestellung: In dieser Arbeit haben wir untersucht,ob eine Low-dose-Therapie mit Prednisolonzu einer erhöhten Rate an ausgetragenen Schwangerschaftenbei Patientinnen mit habituellen Abortenführt.Methode: Es wurden die Daten von 197 Patientinnenmit mindestens 2 konsekutiven Aborten in derAnamnese, die sich in einem Zeitraum von vierJahren bei uns vorgestellt haben, ausgewertet. 116Patientinnen erhielten eine Behandlung mit 5 mgPrednisolon pro Tag, während 81 Patientinnen alsKontrollgruppe dienten. Es wurden die Verläufevon allen Schwangerschaften, die in diesem Zeitraumaufgetreten waren, verfolgt.Ergebnisse: Das Alter der Patientinnen betrug <strong>im</strong>Durchschnitt 31 (22–43) Jahre. Von 116 mit Prednisolonbehandelten <strong>Frau</strong>en stellten sich bei 97(83,6 %) eine oder mehrere Schwangerschaften ein(insgesamt 134 Schwangerschaften), bei 35 (36,1 %)kam es unter Therapie zu einem oder mehrerenerneuten Aborten (insgesamt 44 Aborte), 19 Patientinnenwurden trotz Kortisonbehandlung nichtschwanger. <strong>Die</strong> 81 Patientinnen der Kontrollgruppebekamen keine Prednisolon-Therapie. Von diesenwurden 30 (37,0 %) <strong>Frau</strong>en schwanger (insgesamt38 Schwangerschaften) und 17 (44,7 %) Schwangerschaftenendeten in einem Abort (16 Patientinnen).51 Patientinnen wurden nicht schwanger. 88(66 %) der unter Prednisolon eingetretenen Schwangerschaftenwurden ausgetragen. In der Kontrollgruppewurden 21 (53,3 %) Schwangerschaften ausgetragen.Schlußfolgerung: Mit der Low-dose-Prednisolontherapiewurden deutlich mehr <strong>Frau</strong>en schwangerals ohne Kortikosteroidtherapie. Weiterhin wurdenmehr Schwangerschaften ausgetragen. Low-Dose-Therapie mit Prednisolon scheint eine einfache,nebenwirkungsarme und effektive Therapieoptionfür <strong>Frau</strong>en mit habituellen Aborten zu sein.POSTER:ONKOLOGIE24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Verschleppte vitale Tumorzellen nach stereotaktischerMammabiopsie bei DCIS: FördertGranulationsgewebe die lokale Metastasierung?A. Bernhaus, B. Hartmann, E. Kubista, M. RudasAbteilung für Gynäkologie, KH NeunkirchenEinführung: <strong>Die</strong> stereotaktische vakuumassistierteMammabiopsie (VABB) ist eine weit verbreiteteBiopsiemethode, um die Dignität suspekter nichtpalpablerBrusttumoren und Mikrokalk zu klären.Ein häufig diskutiertes Problem ist die Verschleppungmaligner Zellen sowohl durch Feinnadelaspirationals auch durch die VABB vor allem beiduktalem Carcinoma in situ (DCIS), was zu einerMißinterpretation histologischer Befunde führenkann. Bisher wurde die Auffassung vertreten, daßsolcherart verschleppte Tumorzellen nicht mehrlebensfähig wären und damit keinerlei klinischeRelevanz besäßen. Wir berichten über zwei Fällevon DCIS, in denen nicht nur Tumorzellverschleppungnach vorangegangener VABB beobachtetwerden konnte, sondern auch vitale Tumorzellenin Kapillaren des sich formierendenGranulationsgewebes an der Biopsiestelle gefundenwurden.Methode: In zwei Fällen von DCIS erfolgte 3 bzw.4 Wochen <strong>im</strong> Anschluß an eine stereotaktische Biopsiedie Tumorexzision. Bei einer Patientin wurdenbereits bei der Pr<strong>im</strong>äroperation Tumorzellen inden axillären Lymphknoten festgestellt, bei deranderen Patientin zwei Jahre nach Diagnosestellung.Ergebnisse: In beiden von uns berichteten Fällenfanden sich an der ehemaligen Mammabiopsiestellerupturierte Basalmembranen und verschleppteTumorzellen in Lymph- und Blutgefäßen, die sich<strong>im</strong> Granulationsgewebe gebildet hatten.Diskussion: Im Gegensatz zu den herkömmlichenBiopsietechniken hinterläßt die VABB einen weitausgrößeren Substanzdefekt, der von Granulationsgewebeausgefüllt wird. In den zwei von unsberichteten Fällen von DCIS fanden sich nach einerVABB nicht nur zerstörte Basalmembranen <strong>im</strong>Tumorgewebe, sondern auch vitale Zellen in Kapillaren<strong>im</strong> Bereich des Granulationsgewebes derBiopsiestelle. Wir nehmen daher an, daß die Bildungvon Granulationsgewebe ein Überleben vonverschleppten Tumorzellen ermöglicht. Da dieGranulationsgewebsbildung meist nach zwei Wochenabgeschlossen ist, sollten zwischen Biopsieund Operation max<strong>im</strong>al zwei Wochen liegen.
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