24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>sichere und kostengünstige Methode zur Geburtseinleitungdarstellen.<strong>Die</strong> medikamentöse Zervix-Vorbereitung –ein UpdateC. Fiala, J. Barta, P. SafarGynmed Ambulatorium Wien und Abteilung fürGeburtshilfe und <strong>Frau</strong>enheilkunde, Humanis-Klinikum KorneuburgFragestellung: Um das Risiko von Verletzungen derZervix oder Perforationen des Uterus zu vermeiden,hat sich das medikamentöse Zervixpr<strong>im</strong>ing vor einerIntervention (Hysteroskopie, IUD-Einlage oderKürettage) etabliert.Methode: Aktuelle Studien und „Evidence basedGuidelines“ werden dargestellt (WHO, RCOG inUK, ANAES in Frankreich).Ergebnisse: Inbesondere bei zervikalen Anomalien,vorhergehenden Operationen, jungen <strong>Frau</strong>en oderbei Schwangerschaftsabbrüchen nach dem frühen1. Tr<strong>im</strong>enon wird ein medikamentöses Pr<strong>im</strong>ingempfohlen. Darüber hinaus konnte gezeigt werden,daß eine routinemäßige Anwendung des Zervixpr<strong>im</strong>ingsmit Misoprostol (Cyprostol ® ) vor einerKürettage sinnvoll ist. <strong>Die</strong> Anwendung von Laminariaist obsolet, da dies öfter zu Komplikationenführt als Prostaglandine. Auch konnte gezeigt werden,daß bei der Anwendung von Gemeprost(Cergem ® ) mehr Nebenwirkungen und Komplikationenauftreten als bei Misoprostol 2 Tabl. oraloder 1 Tabl. vaginal, obwohl die klinische Wirksamkeitbei beiden Präparaten gleich gut ist. Bei der Anwendungvon Misoprostol wird die beste Wirkungmit einer Dosierung von 2 Tabletten erzielt. GeringereDosen sind weniger effizient und höhereDosen führen zu vermehrten Nebenwirkungen,ohne die klinische Wirksamkeit zu erhöhen. Dasmin<strong>im</strong>ale Zeitintervall für eine opt<strong>im</strong>ale Zervixdilatationnach oraler oder vaginaler Gabe ist 3Stunden und kann auch durch eine höhere Dosisnicht verkürzt werden. <strong>Die</strong> sublinguale Gabe bieteteine Wirksamkeit bereits nach einer Stunde, istaber noch nicht etabliert. Dem Misoprostol überlegenist lediglich Mifepriston (Mifegyne ® ) mit einerdeutlich besseren Zervixdilatation bei sehr guterVerträglichkeit. Allerdings ist hier ein Intervall vonetwa 24 Stunden zu beachten, sowie der höherePreis.Schlußfolgerung: Misoprostol oral oder vaginal mindestens3 Stunden vor der Intervention ist derzeitetabliert. <strong>Die</strong> sublinguale Gabe lediglich 1 Stundevorher hat sich ebenfalls bewährt. Ist eine bessereDilatation notwendig, ist Mifegyne ® das Präparatder Wahl.Rezidivierende Uterusruptur nach laparoskopischerMyomenukleationH. Gründling, E. ReisingerAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,KH Barmherzige Brüder LinzFragestellung: Bei Zustand nach laparoskopischerMyomenukleation und Uterusruptur in der nachfolgendenSchwangerschaft wünscht eine PatientinAuskunft über die prognostische Einschätzungeiner weiteren Schwangerschaft. An Hand der tragischenEntwicklung des Falles und der wenigenLiteraturberichte soll die Operationstechnik mittelsKoagulation des gesunden Myometriums bewertetwerden.Fallbericht: Eine 33jährige Patientin trat erstmals<strong>im</strong> Frühjahr 2005 mit der Frage an uns heran, obeine weitere Schwangerschaft nach Uterusrupturmöglich wäre. Im Juli 2004 erlitt sie in der 32. SSWeine Ruptur <strong>im</strong> Fundusbereich mit intrauterinemFruchttod. <strong>Die</strong> Rupturstelle wurde mehrschichtiggenäht. Im Jänner 2003 erfolgte eine laparoskopischeEnukleation eines 5 cm großen intramuralenFundusmyoms, wobei laut auswärtigem Operationsberichtder Resektionsrand und das Myombettbipolar koaguliert sowie zwei Nähte gesetzt wurden.Bei unserer Erstuntersuchung zeigte sichsonographisch eine narbige Einziehung am Fundus.<strong>Die</strong> <strong>im</strong> Herbst durchgeführte diagnostischeHysteroskopie und Laparoskopie ließ eine suffizienteUteruswand für eine neuerliche Schwangerschaftannehmen. <strong>Die</strong> kurz darauf spontan eingetreteneGeminigravidität war ungünstigerweise <strong>im</strong>Narbenbereich lokalisiert. Nach intensiven Beratungenwurde mit der Patientin die Fortführungdieser Schwangerschaft entschieden. Bereits in der15. Woche rupturierte neuerlich der Uterus, sodaßeine Hysterektomie notwendig wurde. Histologischzeigte sich eine Placenta percreta mit Ruptur<strong>im</strong> Bereich der alten Narbe.Schlußfolgerung: Unsere Kasuistik und die in derLiteratur publizierten Uterusrupturen nach laparoskopischenMyomektomien weisen darauf hin, daßeine ausgiebige Koagulation <strong>im</strong> Myombettbereichzu wenig belastbaren Defektheilungen <strong>im</strong> Uteruswandbereichführt und eine zusätzliche Nahtversorgungdie ausgedehnten Gewebsnekrosen durchden Hochfrequenzstrom nicht aufwiegt. Bei Patientinnenmit Kinderwunsch sollte eine Koagulationdes gesunden Myometriums möglichst vermiedenund eine suffiziente Nahttechnik angestrebtwerden.43
24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Isolierung und Charakterisierung von fetalen,endothelialen Vorläuferzellen aus der humanenPlazentaE. Sölder, V. A. Nguyen*, C. Fürhapter*,O. Huter, N. Sepp*Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Universitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde und*Universitätsklinik für Dermatologie, MedizinischeUniversität InnsbruckFragestellung: <strong>Die</strong> Plazenta ist ein Gewebe, dasreich an Gefäßen und Endothelzellen ist. Ziel derUntersuchung war es, humane fetale Endothelzellenbzw. humane fetale Endothelzellvorläuferzellenaus der Plazenta zu gewinnen.Methode: Nach Einwilligung der Patienten wurdePlazentagewebe gewaschen, über Nacht mit Dispaseinkubiert und die Endothelzellen isoliert bzw. kultiviertund charakterisiert.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Chakterisierung mittels Cytospin-Präparation, Immunhistochemie, Immunfluoreszenz,FACS-Analyse, Western-Blot-Analyse, FISH-Analyse und Elektronenmikroskopie ergab, daßsich in der Plazenta eine große Anzahl (wesentlichgrößere Zahl als <strong>im</strong> peripheren Blut!) von CD34,CD133 und Flk-1 positiven Endothelzellvorläuferzellenbefinden. <strong>Die</strong>se weisen den Immunphänotypvon vaskulären Endothelzellen, aber auch von Endothelzellenlymphatischen Ursprungs auf.Schlußfolgerung: Bei der von uns gewählten Methodeist es leicht, große Mengen von Endothelzellvorläuferzellenzu isolieren und sie zu charakterisieren.Mittels dieser Methode wird es möglich sein,die Biologie und die Pathophysiologie von Endothelzellenund deren Vorläuferzellen der Plazentabei verschiedensten Erkrankungen der Plazentabesser zu studieren.Kongenitale solid-zystische Oropharynxtumorenals Ursache für SchwangerschaftsabbruchüberlegungenD. Re<strong>im</strong>er, M. Sanal, A. G. Ze<strong>im</strong>et, R. Thoma,A. Alge, C. Marth, J. HagerAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Medizinische Universität Innsbruckwird kontroversiell diskutiert. <strong>Die</strong> Überlegungenreichen vom Schwangerschaftsabbruch bis zur„EXIT-procedure“ (ex utero intra-partum treatment).Entscheidet man sich für ein Überleben desKindes, sind unter Umständen eine vorzeitige Beendigungder Schwangerschaft und, damit verbunden,ein exakt geplantes, interdisziplinäres Managementnotwendig. <strong>Die</strong>se Problematik soll anhandzweier Fallvorstellungen erläutert und diskutiertwerden.Patientinnen: Patientin 1: Bei diesem Kind fielen<strong>im</strong> Rahmen einer Ultraschalluntersuchung in der22. SSW eine suspekte solid-zystische Raumforderungoberhalb der Zunge sowie ein Polyhydramnionauf. Engmaschige sonographischeKontrollen zeigten eine rasche Größenprogredienzdes Tumors. <strong>Die</strong> SS wurde nach ausführlicherDiskussion nicht abgebrochen, sondern inder 32 + 2 SSW mittels Sectio beendet. <strong>Die</strong> geplante„EXIT-Procedure“ war nicht notwendig, da einenasale Intubation des Neugeborenen gelang. Deram Rachendach gelegene Tumor war histologischein benignes Teratom mit malignen Zellinseln, das6 Wochen nach zytostatischer Therapie vollständig(R0) reseziert werden konnte. Patientin 2: Im Rahmeneiner Routinesonographie in der 20. SSW.wurde bei diesem Kind eine suspekte zystischeRaumforderung an der Zungenspitze diagnostiziert.Aufgrund der raschen Größenprogredienzdes Tumors wurde pr<strong>im</strong>är ein Schwangerschaftsabbruchin Erwägung gezogen. Ab der 28. SSWzeigte sich jedoch keine besondere Wachstumstendenzmehr, zudem trat kein Polyhydramnionauf. <strong>Die</strong> geplante Sectio erfolgte in der 37 + 6 SSW,wobei auch in diesem Fall keine „EXIT-Procedure“notwendig war, da eine nasale Intubation problemlosdurchgeführt werden konnte. Unmittelbarpostpartal wurde der Tumor (histologisch handeltees sich um eine benigne Zungenzyste) unter Rekonstruktionder Zunge reseziert.Schlußfolgerung: Bei beiden Kindern wurde durchengmaschige Kontrollen der Tumorentwicklung,durch eine exakte Planung des interdisziplinärenManagements und durch eine zeitgerechte chirurgischeBehandlung der Tumoren ein lebenswerterOutcome erreicht.44Fragestellung: Solid-zystische Raumforderungendes Oropharynx kommen <strong>im</strong> Säuglings-/Kindesaltersehr selten vor. Da diese tumorösen Veränderungenmeist bereits in utero entstehen, sind sie –abhängig von ihrer Größe – einer sonographischenDiagnostik zugänglich. <strong>Die</strong> Frage, wie mit großen,den Oropharynx zunehmend ausfüllenden, solidzystischenProzessen umgegangen werden soll,
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