24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong><strong>Die</strong> S-Klassifikation des Sentinel-Lymphknotensbei Patientinnen mit Brustkrebs und dessenWertigkeit für die AxilladissektionH. <strong>Lass</strong>, A. Fink, H. Wögerbauer, M. Brunbauer,H. Hartlieb, H. Salzer, A. SteinerGynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung,Wilhelminenspital der Stadt WienFragestellung: Be<strong>im</strong> Melanom konnte gezeigt werden,daß die S-Klassifikation des Sentinel-Lymphknotens(SNL) eine Aussage über weitere Metastasenbei der kompletten regionalen Lymphknotendissektionerlaubt. Es stellt sich dabei die Frage, obdie S-Klassifikation des SNL bei Patientinnen mitBrustkrebs ebenfalls einen Vorhersagewert für dieanschließend durchgeführte komplette Lymphknotenentfernunghat.Methode: 121 Patientinnen mit Brustkrebs undSNL-Entfernung wurden untersucht. Bei 49 Patientinnenmit einem positiven SNL wurde der SNL mitHilfe der S-Klassifikation vermessen. <strong>Die</strong>se Ergebnissewurden mit der anschließend durchgeführtenaxillären Lymphknotenentfernung (Axilladissektion)korreliert.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Ergebnisse sind derzeit noch inAuswertung und werden bei der Jahrestagung derOEGGG <strong>im</strong> Juni <strong>2006</strong> präsentiert.Schlußfolgerung: Derzeit ist eine Schlußfolgerungaufgrund der fehlenden Ergebnisse noch nicht möglich.Falls sich allerdings wie be<strong>im</strong> Melanom dieS-Klassifikation als guter Prädiktor für weitere Metastasenin der Axilla bestätigen sollte, so könnte eventuellin manchen Fällen aufgrund der S-Klassifiktionvon der Axilladissektion trotz positiven Sentinel-Lymphknotens Abstand genommen werden.Molekulare Therapie be<strong>im</strong> MammakarzinomA. Fink-Retter 1 , D. Gschwandtler-Kaulich 1 ,G. Hudelist 1,2 , E. Kubista 1 , M. Manavi 1 ,K. Pischinger 3 , K. Czerwenka 31Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Klinische Abteilung für Spezielle Gynäkologie,2 Ludwig Boltzmann Institut für Klinischeund Exper<strong>im</strong>entelle Onkologie, 3 KlinischesInstitut für Pathologie, Div. für Gynäkopathologie,Zytologie und Senologie, Medizinische UniversitätWienDurch den Einsatz eines Antikörper-Mikroarraysund/oder der 2D-Gelelektrophorese sowie der Massenspektrographie(MALDI-TOF) ist es möglich, dieExpressivität der Wachstumsfaktorrezeptoren (GFR)und deren Mediatoren in den einzelnen Signaltransduktionswegendarzustellen. Mit Hilfe vonAnalyse-Programmen lassen sich die Positionender Rezeptoren und der jeweiligen Mediatoren <strong>im</strong>Signaltransduktionsweg best<strong>im</strong>men, welche verschiedeneTargets identifizieren können und somiteine Möglichkeit zur maßgeschneiderten Therapiemaligner Tumoren bieten. Im speziellen wird überdie einzelnen Wachstumsfaktorrezeptoren, Liganden(Faktoren) und Signaltransduktionsmediatorenreferiert und über einige derzeit <strong>im</strong> Gange befindlichenklinischen Studien berichtet. Zur Therapiezählen monoklonale Antikörper oder Inhibitorender Rezeptortyrosinkinase, die allein oder inKombination gegen die Aktivierung von Wachstumsfaktor-Rezeptoren(auf Gefäßendothel- undTumorzellen) gerichtet sind.Zu den Tyrosinkinase-Inhibitoren zählen Gefitinib(Iressa ® ) und Erlotinib (Tarceva ® ), die beide an dieintrazelluläre Domäne des EGF-Rezeptors binden,weiters SU011248, bindet an die Rezeptor-TK des PDGF-Rezeptors, PTK787/ZK222 blokkiertpan-VEGFR, PDGFR, c-kit, c-Fms sowie ZD-6474 (Zact<strong>im</strong>a TM ), das VEGFR2 und EGFR bindet.Weitere Tyrosinkinase-Inhibitoren sind Lapatinib(GW572016), blockiert die Aktivität von EGFR(HER1) und HER2, sowie CI-1033, welcher alle viererbB-Rezeptoren (HER1–4) blockieren kann.Zu den monoklonalen Antikörpertherapien zählenTrastuzumab (Herceptin ® ), zugelassen für Patientinnenmit metastasiertem Mammakarzinom undeiner (Über-) Expression für HER2 (3+) seit 1998 inden USA, seit 2000 in Europa, antiangiogenetischeTherapieverfahren wie der VEGFR-Antagonist Bevacizumab(Avastin ® ) und der monoklonale HER1-Antikörper Cetux<strong>im</strong>ab (Erbitux ® ), der an die extrazelluläreDomäne des EGF-Rezeptors bindet und inKonkurrenz mit den natürlich vorkommendenLiganden (z. B. EGF-Faktor) steht.Obwohl, mit Ausnahme von Trastuzumab die meistenAntikörper- oder Tyrosinkinaseinhibitor-Therapiennoch in präklinischen oder klinischen Studien evaluiertwerden, lassen die bereits vorliegenden Ergebnisseder Targeted-Therapien schon heute ihr Potentialbei der Therapie des Mammakarzinoms erkennen.Erste Erfahrungen mit der intraoperativenApplikation von Schlauchapplikatoren zurBrachytherapie der postmenopausalen Hormonrezeptor-positivenMammakarzinompatientin ander gynäkologischen Abteilung des KrankenhausesHietzingU. Denison, C. Peters-Engl, M. Baldass,E. Nechvile, T.-H. Knocke-Abulesz, P. SeveldaGynäkologisch-Geburtshilfliche Abteilung desKH Hietzing mit NZ Rosenhügel, WienFragestellung: Welche Vor- oder Nachteile hat dieintraoperative Schlauchapplikation zur sofortigenBrachytherapie <strong>im</strong> Vergleich zur alleinigen Tumorektomiemit Clipsmarkierung des Tumorbettes?33
24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>34Methode: An der gynäkologisch-geburtshilflichenAbteilung des KH Hietzing wird seit Oktober 2005postmenopausalen Patientinnen mit stanzbioptischverifiziertem inavsivem, hormonrezeptorpositivemMammakarzinom und palpatorisch negativen axillärenLymphknoten die intraoperative Applikationvon Schlauchapplikatoren zur sofortigen Brachytherapieangeboten. Das operative Vorgehen undder intraoperative Ablauf (Wächterlymphknoten,Tumorektomie, onkoplastische Techniken, Gefrierschnittuntersuchungen)werden dadurch nichtbeeinflußt. Nach Identifikation des Wächterlymphknoten(intraoperativer Gefrierschnitt) werden <strong>im</strong>Rahmen der Tumorektomie am offenen Tumorbettdie Schlauchapplikatoren durch den Strahlentherapeutenin Anwesenheit des Gynäkologen appliziert.Am ersten postoperativen Tag erfolgt dasPlanungs-CT, anschließend wird über Brachytherapieeine Strahlendosis von 9 Gray verabreicht.<strong>Die</strong> Applikatoren werden anschließend entferntund ein Termin zur Teletherapie vereinbart.Ergebnisse und Schlußfolgerung: Durch die intraoperativetumorlokalisationsadaptierte Schlauchapplikationist die exaktere Plazierung der Brachytherapie-Schlauchapplikatorenmöglich. <strong>Die</strong> Teletherapiedauerkann dadurch um eine Woche reduziertwerden (Verzicht auf den Teletherapieboost)bzw. wird eine Zweitnarkose zur Applikation derBrachytherapie vermieden. Keine der selektiertenPatientinnen lehnte die intraoperative Applikationab. Es kam zu keinem Anstieg von Wundheilungsstörungenoder lokalen Infektionen. Der VAS-Score(2–4) blieb <strong>im</strong> Vergleich zur alleinigen Tumorektomieunverändert. Das kosmetische Ergebniswurde nicht beeinflußt. <strong>Die</strong> intraoperative Schlauchapplikationzur Brachytherapie stellt daher für diePatientin eine sichere Therapie mit Verkürzung derStrahlentherapiedauer dar.<strong>Die</strong> Familie der E2F-Transkriptionsfaktoren:konstitutive Expression und Interferon-γ undEGF-Modulation in Ovarialkarzinom-Zellinienund in der Mammakarzinom-Zellinie T47DI. Stepan, D. Re<strong>im</strong>er, S.n Sadr, A. Wiedemair,N. Concin, G. Hofstetter, C. Marth, A. G. Ze<strong>im</strong>etAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Medizinische Universität InnsbruckFragestellung: <strong>Die</strong> Familie der E2F-Transkiptionsfaktoren(E2F-TF) ist maßgeblich an der Regulationdes Zellzyklus beteiligt und moduliert dadurchZellproliferation und Apoptose. Basierend auf Sequenzanalysenwerden 8 Mitglieder (E2F1–E2F8)unterschieden, welche funktionell in proliferationsfördernde(E2F1, E2F2 und E2F3a) und -hemmende(E2F4–E2F8) TF eingeteilt werden. <strong>Die</strong> Regulationvon E2F erfolgt über das Retinoblastom-Protein,welches in der Pathophysiologie der Tumorigeneseeine bedeutende Rolle spielt. In dieser Arbeitwurde die konstitutive Expression von E2F1–E2F8 und ihrer Co-Aktivatoren DP-1 und DP-2 inOvarialkarzinom- und in der Mammakarzinom-Zellinie T47D untersucht. Des weiteren wurde dieModulation der E2F-Expression durch Interferon-γund EGF untersucht.Methode: RNA-Extraktion und cDNA-Synthese erfolgtenaus unterschiedlichen Tumorzellinien undhumanen peritonealen Mesothelzellen (HPMC),welche als Referenzzellinie verwendet wurde. Fürdie St<strong>im</strong>ulationsanalysen wurden 70–80 % konfluenteZellen in unterschiedlichen Zeitintervallenmit EGF oder Interferon-γ inkubiert. <strong>Die</strong> quantitativeExpression von E2F- und DP-Transkriptenwurde mittels Real-T<strong>im</strong>e PCR durchgeführt. Expressionsunterschiedewurden mit Student’s T-Testbest<strong>im</strong>mt.Ergebnisse: In allen Tumorzellinien konnte einesignifikante Überexpression der proliferationsförderndenE2F1 und vor allem E2F2 aufgezeigt werden.Interferon-γ-Behandlung führte zu einer zeitabhängigenAbnahme von E2F1- und E2F2-Transkripten,während die hemmenden TF E2F4 undE2F5 signifikant aufreguliert wurden. EGF-Behandlungbeeinflußte nur E2F3 in Form einer zeitabhängigenAufregulation. Während die DP-2-Expressiondurch beide Substanzen nicht beeinflußtwurde, wurde DP-1 Expression durch EGF gefördert,während Interferon-γ zu einer Hemmung vonDP-1 führte.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Überexpression von E2F1und vor allem E2F2 in Tumorzellinien weist aufeine wesentliche Rolle dieser proliferationsfördernderTF in der Pathophysiologie des Ovarialkarzinomshin. Des weiteren wird der Interferon-γinduzierteantiproliferative Effekt unter anderemnicht nur über eine Hemmung der fördernden TFE2F1 und E2F2, sondern auch über eine Aufregulationhemmend wirkender TF E2F4 und E2F5bewirkt. Eine zusätzliche Rolle in der antiproliferativenWirkung von Interferon-γ dürfte einer Abregulationvon DP-1 zukommen.Prophylaxe mit niedrig-dosiertem Lenograst<strong>im</strong>(13 Mio E Granozyte ® ) bei Patientinnen mitMammakarzinom und Grad-4-Neutropenie be<strong>im</strong>letzten adjuvanten Chemotherapiezyklus mit FECoder EC – Ergebnisse einer PilotuntersuchungE. Petru, S. Schwarz, J. Haas, B. Stranz,J. Klocker, R. WinterGeburtshilflich-gynäkologische Universitätsklinikder Medizinischen Universität GrazEine Grad-4-Neutropenie ist mit einem erhöhtenRisiko von Infektionen und Therapieverzögerungverbunden. Viele Ärzte führen bei Neutropenie
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