24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Schlußfolgerung: <strong>Die</strong>s ist der erste publizierte „Headto head“-Vergleich zwischen der Sentinel-Lymphknoten-Technikund einer kompletten inguinalenLymphknotendissektion be<strong>im</strong> Vulvakarzinom. Inunserer Serie hat die Sentinel-Technik deutlichweniger Nebenwirkungen bei gleichem onkologischemOutcome.Nachbeobachtung von Patienten mit Mayer-Rokitanski-Küster-Hauser-Syndrom (MRKH)nach min<strong>im</strong>alinvasiver Bildung einer Neovaginanach modifizierter Vecchietti-MethodeG. Hudelist, O. Kandolf, G. Rauter, J. KecksteinAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,LKH VillachFragestellung: Das MRKH-Syndrom ist ein relativseltener (1:5000) Fehlbildungskomplex, der sichdurch Hypo- oder Aplasie des Uterus und der Scheidekennzeichnet. Leitsymptom ist die pr<strong>im</strong>äreAmenorrhoe mit Nachweis normogonadotroperHormonspiegel, wobei sich bei der Erstuntersuchungeine „Hymenalplatte“ zeigt, welche sich alsbindegewebiges Septum bis zum Douglas’schenRaum fortsetzt. Sterilität und Kohabitationsunfähigkeitführen oft zu psychischen Problemenund Verminderung des Selbstwertgefühls der Patientinnen.Ziel der vorliegenden Untersuchung wares, die Patientenzufriedenheit und das postoperativeErgebnis zu evaluieren.Methoden: Acht Patientinnen mit MRKH-Syndromund folgender Anlage einer Neovagina nach modifizierterVecchietti-Methode (endoskopische Präparationdes rekto-vesikalen Septums in RichtungIntroitus, Einführen eines Deschamps mit 2 Fixationsfädenund Steckphantom von vaginal, Ausleitender Fäden retroperitoneal und Fixierung derFäden an der Bauchdecke zur Spannung des vaginalenPhantoms mit Fixationsapparat) wurden bezüglichdem postoperativen Verlauf (Liegedauer,Analgetikabedarf, Komplikationen), Lebensqualität(standardisierter Fragebogen 15D nach Sintonen),allgemeinem psychischem Wohlbefinden vor undnach dem Eingriff, Sexualleben und Funktionalitätder Neovagina untersucht.Ergebnisse: <strong>Die</strong> mittlere Operationszeit betrug 88Minuten (63–116 Minuten), die mittlere postoperativeAufenthaltsdauer ohne Komplikationen 13,8Tage (6–15 Tage), wobei 3/8 Patientinnen noch <strong>im</strong>Mittel 4 Monate (1–6 Monate) einer weiteren Analgetikagabebedurften. <strong>Die</strong> mittlere Scheidenlängezum Entlassungszeitpunkt betrug 9,6 cm (7–10 cm)und nach einer mittleren Beobachtungsdauer von41 Monaten (16–84 Monate) bei unauffälligen gynäkologischenKontrolluntersuchungen 11,5 cm(5–15 cm), wobei 5/8 Patientinnen regelmäßig Verkehrhatten und bis auf 1 Patientin alle weiterendas Dehnungsphantom anwandten. Der standardisierte15D-Bogen zur Evaluierung der Lebensqualität(Score 0–10) ergab postoperativ einemittleren Score von 1,8 (1,6–2) bei einem Standardwertdes Normalkollektivs von 0,9. Bezogenauf eine 10-Punkte-Skala (0 = schlecht, 5 = gleich,10 = besser) wurde eine Verbesserung der Lebensqualität(mittlerer Score 8,1, 5–10) und desSelbstbewußtseins der Patientinnen (mittlererScore 8,1, 5–10) <strong>im</strong> Vergleich zur Zeit vor demEingriff beobachtet.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> von Vecchietti beschriebeneMethode in ihrer endoskopischen Modifikation istbei Patientinnen mit MRKH-Syndrom ein komplikationsarmesVerfahren zur Vaginalrekonstruktionmit gutem postoperativem Ergebnis hinsichtlichpsychischem Wohlbefinden und anatomischerFunktionalität.Laparoskopische Hysterektomie – eine 3-d<strong>im</strong>ensionaleAn<strong>im</strong>ation einer OperationstechnikG. Slavka, R. WenzlUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde WienFragestellung: Das erfolgreiche Erlernen von anspruchsvollenOperationstechniken erfordert eineopt<strong>im</strong>ale Kombination unterschiedlicher Fähigkeiten,der Vertrautheit mit allen <strong>im</strong> Operationsgebietvorkommenden anatomischen Strukturen, dieKenntnis aller Operationsschritte sowie die wiederholteTeilnahme an der Operation selbst. Das Studiumder Anatomie wird durch das oft l<strong>im</strong>itierteAngebot an Abbildungen und topologischen Beschreibungenin der Literatur erschwert. Besondersbei laparoskopischen Eingriffen ist der Blickwinkeloft einerseits durch die Optik, andererseitsdurch die gegebene Position der Trokare relativeingeschränkt, sodaß es oft schwer fällt, sich mitdem Operationsgebiet und allen sich darin befindlichenStrukturen sowie deren Beziehungen zueinandervertraut zu machen. <strong>Die</strong>ser Prozeß könnte inZukunft durch moderne Medien unterstützt werden.<strong>Die</strong> Verwendung von 3-d<strong>im</strong>ensionaler Graphikermöglicht es, beliebig viele Kameras <strong>im</strong> virtuellenOperationsgebiet zu positionieren, sodaß der Betrachterdie Möglichkeit bekommt, ein und denselbenAblauf aus verschiedensten Perspektiven wiederholtzu beobachten.Methode: <strong>Die</strong> 3-d<strong>im</strong>ensionale An<strong>im</strong>ation der laparoskopischenHysterektomie wurde mit Hilfe vonDiscreet 3D Studio Max TM kreiert. 3D Studio Maxdiente als wichtigstes Werkzeug bei der Erstellungkomplexer virtueller Landschaften, Charakterenund Spezialeffekten in Filmen wie Star Wars EpisodeIII, Harry Potter, Matrix und vielen mehr.9
24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Ergebnisse: <strong>Die</strong> 5-minütige An<strong>im</strong>ation umfaßt allewesentlichen Schritte einer laparoskopischen Hysterektomie,dargestellt mittels eines speziellenModells des weiblichen Beckens.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong>ses Projekt kann als Ergänzungbei der operativen Ausbildung genutzt werden,in vereinfachter Form aber auch zur Patientenaufklärung,sowie die Möglichkeit bieten, Einzelschrittedieser Operationstechnik zu diskutierenund eventuell zu verbessern. 3-d<strong>im</strong>ensionale Graphikin der Medizin eröffnet zunehmend großeVorteile <strong>im</strong> Bereich der Ausbildung sowie bei derAufklärung von Patienten.5 % keine Ke<strong>im</strong>e und 54 % normale Flora diagnostiziert.Unsere Daten weisen darauf hin, daß der Anteil vonnormaler vaginaler Flora be<strong>im</strong> Kontrollabstrichnach Anwendung von Laktobazillen deutlich höherist. Unsere Ergebnisse zeigen einen Trend, daß dieAnwendung von Laktobazillen die Vaginalfloragünstig beeinflussen und folglich auch verbessernkann. Aufgrund der Power-Analyse ist für die statistischeAuswertung ein Fallzahl von n = 190 notwendig.10Verbesserung der Vaginalflora durch additiveGabe von Laktobazillen nach antibiotischerTherapie der bakteriellen Vaginose – eineprospektive, randomisierte StudieL. Petricevic, A. WittKlinische Abteilung für Geburtshilfe undGynäkologie, Universitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkundeWien<strong>Die</strong> bakterielle Vaginose (BV) ist ein polymikrobiellesSyndrom, das zu den häufigsten vaginalenInfektionen der <strong>Frau</strong> zählt. <strong>Die</strong>se „Dysbiose“ <strong>im</strong>Ökosystem Vagina ist gekennzeichnet durch eineFehlbesiedelung der Scheide mit vorwiegend anaerobenund fakultativ aeroben Ke<strong>im</strong>en (Gardnerellavaginalis, Atopobium vaginae und potenziell pathogeneMikroorganismen wie Prevotella spp., Peptostreptococcusspp., Porphyromonas spp., Mobiluncusspp.) bei gleichzeitiger Verdrängung derphysiologischen Laktobazillen-Flora. Ziel dieserprospektiv randomisierte Studie ist es festzustellen,ob die topische Gabe eines Laktobacillus-Präparatesnach antibiotischer Therapie einer BV zurVerbesserung der Vaginalflora führt.<strong>Frau</strong>en mit BV wurden in 2 Studienarme randomisiert.<strong>Die</strong> Diagnose erfolgte durch Interpretationdes Gram-Präparats nach Spiegel. Beide Gruppenerhielten nach Diagnosestellung Clindamycin 300mg 2 × 1 p.o. für 7 Tage. Patientinnen der GruppeA erhielten nach der antibiotischen Therapie zusätzlichLactobacillus casei rhamnosus 7 Tage lokal.Patientinnen der Gruppe B erhielten keine additiveTherapie. Vier Wochen nach Beginn der antibiotischenTherapie wurden alle Patientinnen zueinem Kontrollabstrich wiederbestellt.Es handelt sich um eine erste Trendanalyse der laufendenStudie. In Gruppe A zeigten sich bisher 15 %rezidivierende oder persistierende Vaginosen, 5 %intermediäre Flora und 80 % normale Flora. InGruppe B wurden bisher 18 % rezidivierende oderpersistierende Vaginosen, 23 % intermediäre Flora,FREIE VORTRÄGEGEBURTSHILFE IGeburtenregister Österreich: Status des Projektsund Daten 2005W. OberaignerGeburtenregister Österreich, Institut fürklinische Epidemiologie der TILAK, InnsbruckFragestellung: Es soll der Status des GeburtenregistersÖsterreich dargestellt werden sowie exemplarischeErgebnisse des Jahres 2005.Methode: <strong>Die</strong> geburtshiflichen Abteilungen dokumentierenDaten mit einem geeigneten Programm,ein Export der Daten wird vierteljährlichan das Geburtenregister übermittelt. Das Geburtenregisterversendet pro Quartal eine ausführlicheAuswertung mit jeweils einer Gegenüberstellungder Daten der eigenen Abteilung <strong>im</strong> Vergleichzu den aggregierten Daten des eigenenBundeslandes sowie zu den aggregierten Datenvon Österreich.Ergebnisse: Insgesamt wurden <strong>im</strong> Jahr 2005 geburtshilflicheDaten von 59 Abteilungen gemeldet,in der endgültigen Auswertung waren 53173 Kinder,dies entspricht 69 % der österreichischen Geburten.Exemplarisch sollen einige wesentlicheParameter präsentiert werden. <strong>Die</strong> Mehrlingsratebeträgt 1,9 %, wobei die Rate auf Bundeslandesebenevon 1,4 % in Niederösterreich bis 2,5 % inWien reicht. <strong>Die</strong> Sectiorate hat weiter zugenommenund liegt jetzt bei 24,4 %. <strong>Die</strong> Sectioraten aufAbteilungsebene reichen von 12,1 % bis 45,1 %. <strong>Die</strong>Daten von Tirol zeigten einen stetigen Rückgangder Episiotomierate in den letzten sechs Jahren,der sich in den letzten Jahren abgeflacht hat.Österreichweit liegt die Episiotomierate bei Erstgebärendenbei 39,7 % und bei Mehrgebärenden bei
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