Ford120 - December 2011 - Fordreport
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Fangt<br />
den Bösen!<br />
30 Kinder mit ihren Eltern füllen die Reihen<br />
vor der Bühne in der Kölner Stadtbibliothek.<br />
Ihr Gemurmel verstummt, als fünf Schauspieler<br />
auf der Bühne erscheinen: Sie lesen<br />
einen interaktiven Krimi vor, und einer von<br />
ihnen ist der Mörder.<br />
„Fang den Bösen“ ist ein Live-Hörspiel,<br />
bei dem Kinder nicht nur zuschauen und<br />
-hören, sondern selbst ihre grauen Zellen<br />
anstrengen müssen. Die Spannung baut<br />
sich stetig auf, während Akteurin Britta<br />
Weyer in die Geschichte einführt. „Wir<br />
befi nden uns im Jahr 1821“, fl üstert sie<br />
geheimnisvoll. „Es ist ein kalter, vernebelter<br />
Novembertag, und der große Komponist<br />
Ludwig van Beethoven ist auf dem Weg zu<br />
den Proben seines neuen Stücks.“ Dann<br />
legen die Schauspieler mit viel Spielfreude<br />
los und erwecken gemeinsam mit den<br />
Kindern das Stück um den Streit zweier<br />
Sängerinnen zum Leben. So sind die Pänz<br />
beispielsweise für die Soundeffekte verantwortlich.<br />
„Wer von Euch kann denn einen<br />
Kutscher nachmachen, der seine Pferde<br />
stoppt?“, fragt Britta. Die kleine Sabrina<br />
macht lautstark „brrrr“ ins Mikrofon und<br />
hat sich für den Job qualifi ziert. Auch das<br />
Pferdetrampeln, Sägen und quietschende<br />
Türen fallen in den Aufgabenbereich der<br />
kleinen Zuschauer. Viel wichtiger ist aber<br />
ihre Konzentration. Denn im Laufe des<br />
Stücks müssen sie höllisch aufpassen,<br />
um alle Hinweise richtig zu deuten und die<br />
richtige Figur als Mörder zu identifi zieren.<br />
Kinder als Mitakteure im Hörspiel<br />
Nachdem am Ende eine Sängerin auf<br />
mysteriöse Weise stirbt, wird das Publikum<br />
endgültig zum wesentlichen Teil des Hörspiels.<br />
Vor dessen Beginn hatte jedes Kind<br />
22<br />
fordreport Ausfl ugstipp<br />
Das Sprecher-Team,<br />
bestehend aus Schauspielern,<br />
in Aktion.<br />
einen Zettel bekommen. Dort werden nun<br />
der eigene und der Name des Verdächtigten<br />
aufgeschrieben. Alle Schauspieler<br />
stehen mit einem Eimer in der Hand für<br />
Verhöre zur Verfügung. Ein wildes Treiben<br />
vor und auf der Bühne entwickelt sich, und<br />
alle wuseln minutenlang umher, bevor jeder<br />
seinen Zettel in den Eimer des von ihm<br />
Verdächtigten geworfen hat. Doch warum<br />
mussten die Kinder ihren eigenen Namen<br />
notieren? Der Höhepunkt folgt am Schluss:<br />
Unter allen Kindern, die mit ihrem Verdacht<br />
richtig lagen, wird ein Gewinner gezogen.<br />
„Fang den Bösen“ bietet bei jeder Vorstellung<br />
ein neues Stück und macht somit den<br />
Krimi für Eltern und Kinder jedes Mal zu<br />
einem spannenden Erlebnis. „Insgesamt<br />
haben wir 60 Texte einstudiert“, so Produzent<br />
Fran Lustig. „Das Besondere ist der<br />
Lerneffekt. Die Kinder sind konzentriert und<br />
schärfen ihr logisches Denkvermögen.“<br />
Also nichts wie hin zur Stadtbibliothek und<br />
auf Verbrecherjagd gehen!<br />
Termine Stadtbibliothek Köln: 19.11. und<br />
10.12.<strong>2011</strong>, 14.1., 11.2., 10.3. und 21.4.2012.<br />
FOTOS: U. NERGER