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Stahlbau-Nachrichten 01/2007 - Verlagsgruppe Wiederspahn

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Neue Produkte und Projekte <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />

Leichte Aufzüge von Imem<br />

Extrahochfester Stahl liftet Aufzüge<br />

In den letzten Jahren hat die Aufzugsbranche eine<br />

Revolution erlebt. Maschinenräume gehören der<br />

Vergangenheit an, denn Motoren, Elektronik,<br />

Steuerungssysteme und mechanische Teile werden<br />

nunmehr im Inneren des Aufzugsschachts montiert.<br />

Vorangetrieben wird diese Entwicklung durch steigende<br />

Immobilienpreise und ermöglicht wurde sie<br />

aufgrund neuer Technik, effektiverer Motoren und<br />

besserer Werkstoffe.<br />

Bei dem spanischen Unternehmen Imem kommt für<br />

die Aufzugskonstruktion nun ein warmgewalzter<br />

extrahochfester Stahl zum Einsatz, dessen Mindeststreckgrenze<br />

500 N/mm 2 beträgt. Da dieser Stahl<br />

über wesentlich bessere Eigenschaften verfügt<br />

als herkömmliche weiche Baustähle, konnte die<br />

Materialdicke sowohl bei der Rahmenkonstruktion<br />

des Fahrkorbs als auch bei dem Rahmen für das<br />

Gegengewicht um ca. 1,5 mm reduziert werden,<br />

und zwar von 6 auf 4,5 mm. Bei der Konstruktion<br />

des Fahrkorbs ließ sich auf diese Weise mehr als die<br />

Maurer Söhne liefert Hochofengerüst<br />

Präzision und Logistik als Herausforderung<br />

Auf dem Gelände der ThyssenKrupp Steel AG in<br />

Duisburg entsteht zurzeit ein neuer Hochofen zur<br />

Roheisenherstellung. Eine Schlüsselposition für die<br />

Gesamtfertigung hat das Stahlgerüst, das um den<br />

Ofen angeordnet wird: Es sichert über Bühnen, Treppen<br />

und Aufbauten die Erreichbarkeit und damit<br />

den Betrieb und die Wartung des Ofens. Es wird von<br />

Maurer Söhne München hergestellt und montiert.<br />

Das Unternehmen erhielt den Auftrag im Juni 2006<br />

von der Paul Wurth Umwelttechnik GmbH (Essen).<br />

Mit der Voith Indumont GmbH, die den Hochofen<br />

montiert, wurde ein Konsortium gebildet: Dieser<br />

Zusammenschluss gewährleistet, dass die Montage<br />

des kompletten Hochofens in einer Hand liegt.<br />

Auf einer Grundfläche von 24 m × 24 m steht das<br />

komplette Gerüst auf vier Kastenstützen mit einer<br />

Abmessung von je 2 m × 2 m und einer Höhe von<br />

19 m. An diesen Stützen angeschlossen sind die<br />

Formenbühne, die Heißwindringbühne und die Wasserverteilungsbühne.<br />

Diese bilden mit den Stützen<br />

das Untergerüst. Im Mittelteil verjüngt sich das Gerüst<br />

auf eine Fläche von 16 m × 16 m. Die Stützen<br />

haben hier einen kreuzförmigen Querschnitt und<br />

reichen von 21,5–40,4 m Höhe. In diesem Bereich<br />

sind die Messschwert-, Gicht- und Wartungsbühnen<br />

angeordnet. Bis zu einer Höhe von 69,1 m schließt<br />

sich das Übergichtgerüst an. Den oberen Abschluss<br />

in einer Gesamthöhe von 88,9 m bildet die Bleederbühne.<br />

Neun Treppentürme und ein Aufzugsturm<br />

erschließen den Zugang zu den einzelnen Bühnen.<br />

Hohe Tragkraft, geringer Platzbedarf<br />

© SSAB Swedish Steel GmbH<br />

Die Fertigung des Hochofengerüsts betrifft vom<br />

kleinen IPE 240 bis zum 20 m langen Schweißträger<br />

aus 100 mm dicken Blechen die ganze Palette der<br />

Stahlherstellung und erfordert ein hohes Maß an<br />

Know-how in der Schweißtechnik sowie Präzision<br />

beim Zusammenbau der Bauteile in der Fertigung.<br />

Die Konstruktion erhält als Werksbeschichtung<br />

einen zweifachen hellgrauen Anstrich mit je 80 µm<br />

Schichtdicke. Per Sondertransport werden Bauteile<br />

Montage der ersten Gerüststütze<br />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<br />

Hälfte des Gewichts einsparen. Da die Konstrukteure<br />

außerdem die Festigkeit des hochfesten Materials<br />

nutzen konnten, um eine effizientere konstruktive<br />

Gestaltung zu erzielen, gehen nun mehrere Schritte<br />

innerhalb des Fertigungsprozesses wesentlich<br />

schneller vonstatten. Die neuen leichteren Aufzüge<br />

fahren nahezu geräuschlos und verfügen über die<br />

gleiche Festigkeit und Tragkraft wie früher, während<br />

sich der Verschleiß an beweglichen Teilen, am Motor<br />

und an den Seilen, verringert, was sich positiv<br />

auf die Wartung auswirkt. Der Aufzug verbraucht<br />

weniger Energie und leistet damit einen Beitrag zur<br />

Umweltvorsorge. Mit dieser Aufzugskonstruktion<br />

gehörte Imem zu den Nominierten für den Swedish<br />

Steel Prize 2006.<br />

Weitere Informationen<br />

SSAB Swedish Steel GmbH<br />

www.ssab.de<br />

Fertigung schwerer <strong>Stahlbau</strong>teile im Werk<br />

© Maurer Söhne GmbH & Co. KG<br />

mit einem Stückgewicht bis zu 75 t zur Baustelle in<br />

Duisburg gefahren.<br />

Auf der Baustelle verhebt ein riesiger Kran diese<br />

Bauteile an Ort und Stelle. Einzelne Träger werden<br />

am Boden zu einem Trägerrost mit Belag und Geländer<br />

zusammengebaut. Der Belag auf den Bühnen ist<br />

aus Tränenblechen 6/8 mm, die erst auf der Baustelle<br />

verschweißt werden.<br />

Diese Montageeinheiten werden dann hochgehoben<br />

und angeschlossen. Bis August <strong>2007</strong> werden<br />

insgesamt rund 2.500 t Stahlkonstruktion verbaut.<br />

Weitere Informationen<br />

Maurer Söhne GmbH & Co. KG<br />

www.maurer-soehne.de

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