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Stahlbau-Nachrichten 01/2007 - Verlagsgruppe Wiederspahn

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8<br />

Bauen im Bestand <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />

geöffnet. Beide Häuser, die jetzt zusammengelegt<br />

worden waren, konnten auch in den Durchfahrten<br />

miteinander zu einem breiten Eingang verbunden<br />

werden: Die Auflösung der Mittelwand durch<br />

Öffnungen und entmaterialisierendes Lichtband<br />

sowie eine durchgehende gebogene Decke könnten<br />

diesen Effekt herstellen. Die »Möblierung«<br />

der Eingangszone mit Stahlblechverkleidungen,<br />

Herausstellen der Hauseingänge durch Treppen,<br />

Beleuchtung und Klingelanlagen, Aufbrechen der<br />

Seitenwände durch Schaufensterkästen mit Blick in<br />

die Läden belebt diese üblicherweise eher funktionalsterile<br />

Zone für die zahlreichen Benutzer.<br />

Remise mit Außenterrasse<br />

Im Hof, von den alten Fabrikgebäuden mit ihren in<br />

Berlin »Pfeifenköpfe« genannten Steinzeugplatten-<br />

Fassaden gerahmt, wurde auch eine alte Remise<br />

wieder zum Leben erweckt. Da die Bausubstanz nur<br />

noch schlecht erhalten war, musste ein Neubau mit<br />

aufwändiger Pfahlgründung den Vorgängerbau ersetzen;<br />

zugleich wurde ein Obergeschoss mit Terrasse<br />

aufgesetzt. Die Fassadenverkleidung erfolgte nun<br />

mit Stahlblechtafeln, die den industriellen Charakter<br />

des Gebäudes betonen. Die Fassade kann mit sechs<br />

doppelflügeligen Türen bei der Nutzung als Café<br />

weit geöffnet werden.<br />

Aufzug mit Übergängen<br />

© James Bell<br />

Steg an Remise<br />

© Michael J. Schädler<br />

Angrenzend an die Terrasse der Remise wurde von<br />

der nebenliegenden, monotonen Brandwand ein<br />

Steg in einer Stahlkonstruktion errichtet. Der Steg<br />

hängt an einseitig vor der Wand eingespannten 9 m<br />

hohen Stützen. Von hier oben aus sieht man während<br />

des Cafébetriebs dem geschäftigen Treiben im<br />

darunterliegenden Hof zu.<br />

Dachgeschosse<br />

Um große stützenfreie und loftartige Räume entstehen<br />

zu lassen, erfolgte die Konstruktion für Aufstockung<br />

und Dachausbau als Stahlskelett mit nur<br />

wenigen gemauerten Wänden. Die straßenseitige<br />

Verglasung, die sich über die gesamte Breite der<br />

Gebäude erstreckt, ist in Stahlprofilen mit hohem<br />

Wärme- und Schallschutz ausgeführt. Die Fenster<br />

sitzen im Kontrast zu den tiefsitzenden Altbaufenstern<br />

bündig in der Fassade, die Lackierung ist, wie<br />

auch bei allen anderen Stahlteilen der Häuser, in<br />

Eisenglimmer ausgeführt. Fenster und Türen lassen<br />

sich großflächig seitlich aufschieben. Der Blick fällt<br />

von der Terrasse auf die gegenüber am Tempelhofer<br />

Berg gelegenen reizvollen backsteinernen Industriegebäude.<br />

Auch im Hof sind die Fenster im Kontrast zu den<br />

stehenden Altbauformaten mit liegenden Teilungen<br />

ausgeführt, im Seitenflügel dabei geschosshoch –<br />

es ergibt sich der Charakter eines Wintergartens, der<br />

auf den Altbau aufgesetzt wurde.<br />

Stahlblechverkleidete horizontale Fugen markieren<br />

den Schnitt im Altbau, an dem die neuen Geschosse<br />

anstelle des alten Dachs aufgesetzt wurden. Gesimse<br />

aus goldfarben eloxiertem Stahlblech betonen<br />

die Trauflinie und binden das Gebäude in den Straßenverlauf<br />

ein.<br />

Erschließung<br />

Auch die Treppenhäuser, die bis ins Dachgeschoss<br />

hinein aufgestockt werden mussten, heben sich<br />

durch lange Lichtschlitze und die Verkleidung mit<br />

Kupferblech bewusst vom Vorhandenen ab. Im<br />

Inneren setzt eine Stahltreppe die vorhandene<br />

Holztreppe fort, gefertigt ist sie aus Stahlträgern<br />

mit aufgesetzten Blechwannen, in die Holzstufen<br />

eingelegt sind.<br />

Stahltragskelett Dachgeschoss<br />

© Michael J. Schädler<br />

Grundriss Dachgeschoss<br />

© Michael J. Schädler<br />

»Wintergarten« im Seitenflügel<br />

© Michael J. Schädler

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