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Tempo nur<br />
leicht gedrosselt<br />
<str<strong>on</strong>g>go</str<strong>on</strong>g>lfstaaten titelthema<br />
Trotz Wirtschaftskrise wächst die Hotelkapazität in Dubai weiter. Die Kombinati<strong>on</strong> aus<br />
Bettenboom und schwacher Nachfrage aus wichtigen Märkten drückt das Preisniveau.<br />
■ Ein ohrenbetäubender Lärm schlägt<br />
dem Gast entgegen, wenn er im 40. Stock<br />
des edlen Grosvenor House Le Méridien<br />
die Balk<strong>on</strong>tür öffnet. Rings um den 44stöckigen<br />
Wolkenkratzer im Stadtteil Jumeirah<br />
wird unverdrossen gebaut. Bet<strong>on</strong>gerippe,<br />
Kräne und Bagger bestimmen<br />
das Bild, wohin das Auge auch<br />
blickt. Rund um die Uhr werden im<br />
Drei-Schicht-Betrieb neue Gebäude<br />
hochgezogen – Hotels, Bürogebäude und<br />
Wohnanlagen.<br />
Auch der Blick auf die vorgelagerte<br />
künstliche Insel, »<str<strong>on</strong>g>The</str<strong>on</strong>g> Palm Jumeirah«,<br />
offenbart emsige Aktivitäten. Rings um<br />
die wuchtige Silhouette des jüngst eröffneten<br />
Hotels Atlantis, die sich geradezu<br />
gespenstisch aus dem Dunst erhebt, sind<br />
Baukräne, Bagger und viele tausend Arbeiter<br />
aus Ländern wie Indien, Pakistan<br />
und Bangladesch mit dem Bau weiterer<br />
Hotels, Villen und Apartmenthäuser beschäftigt.<br />
Vergangene Woche wurde hier eine<br />
5,45 Kilometer lange S-Bahn-Verbindung<br />
eingeweiht. Sie soll die Hotelanlage auf<br />
der Palme zusammen mit der noch im<br />
Bau befindlichen Metro mit dem Flughafen<br />
der Metropole verbinden. Auch für<br />
den Metro-Bau signalisieren die Behörden:<br />
»Alles klar, wir starten pünktlich«.<br />
Das ambiti<strong>on</strong>ierte Verkehrsprojekt, das<br />
das arg strapazierte Straßennetz der Me-<br />
tropole entlasten soll, werde vom 9. September<br />
an funkti<strong>on</strong>ieren.<br />
Was be<str<strong>on</strong>g>go</str<strong>on</strong>g>nnen ist, wird fertig gebaut.<br />
Der Eindruck vor Ort straft Berichte<br />
Lügen, nach denen in Dubai die<br />
Baukräne stillstehen, weil dem Emirat<br />
wegen der Wirtschaftskrise das Geld<br />
ausgegangen ist. Unberührt lässt die Krise<br />
freilich auch die Golfregi<strong>on</strong> nicht. Der<br />
Blick in die regi<strong>on</strong>ale Presse offenbart die<br />
gleichen Entwicklungen wie an anderen<br />
Wirtschafts- und Finanzplätzen: Investoren<br />
ziehen sich zurück, und die Immobilienpreise<br />
gehen in den Keller. Nach<br />
Informati<strong>on</strong>en der Wirtschaftszeitung<br />
»Emirates Business« sind die Büromieten<br />
in Dubai im ersten Quartal 2009 um<br />
18 Prozent gesunken. Die Behörde zur<br />
Regulierung der Immobilienaktivitäten<br />
im Emirat (Rera) geht dav<strong>on</strong> aus, dass<br />
rund ein Viertel der geplanten Projekte<br />
nicht umgesetzt werden. Und eine der<br />
größten Entwicklungsgesellschaften des<br />
Landes, Tatweer, hat gerade angekündigt,<br />
sie wolle ihr Investiti<strong>on</strong>svolumen um 15<br />
bis 20 Prozent reduzieren. Sämtliche<br />
Projekte – darunter die Weiterentwicklung<br />
des riesigen Unterhaltungskomplexes<br />
Dubailand – sollen zwar umgesetzt<br />
werden. Allerdings werden sie erst mit<br />
sechsm<strong>on</strong>atiger bis einjähriger Verspätung<br />
fertig.<br />
Hoch, höher, Dubai:<br />
Im rund 800 Meter<br />
hohen Burj Dubai<br />
soll ein Armani Hotel<br />
eröffnet werden<br />
20.5.2009 TRAVEL ONE 11<br />
Foto: Imre Solt