24.11.2012 Aufrufe

05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse

05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse

05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Zeitschrift für Baukultur<br />

Nach dem Forum Baukultur zunächst das Thema ... <strong>im</strong> <strong>Wasser</strong>, <strong>am</strong> <strong>Wasser</strong>, Beispiele aus Danzig, Bremerhaven,<br />

H<strong>am</strong>burg, Bad Kreuznach, Landsberg <strong>am</strong> Lech, Köln und Bremen umfassend, anschließend der Schwerpunkt<br />

<strong>Kraftwerke</strong> mit drei technischen Berichten, Bau- und Immobilienrecht mit einem Beitrag von Dr. Ira Hörndler,<br />

Sicherheitstechnik als Special, die Rubriken Neue Produkte und Projekte sowie Software und IT und ...


Wenn es um Solarenergie geht,<br />

stehen die anderen <strong>im</strong> Dunkeln.<br />

UNI-SOLAR ® ist der weltweit größte Hersteller von Dünnschicht-<br />

Solartechnologie. Aus gutem Grund: Unsere markenrechtlich<br />

geschützte Technologie bietet bis zu 25 % mehr Leistung als<br />

andere Verfahren. Möglich wird dies durch die spezielle<br />

Triple-Junction-Struktur unserer Produkte, bei der die Zellen<br />

die blauen, grünen und roten Spektralanteile des Sonnenlichts<br />

in unterschiedlichen Schichten absorbieren. So liefern<br />

unsere Module auch an den dunkelsten Tagen zuverlässig<br />

Energie. Dünnschichtmodule von UNI-SOLAR ® sind 300-mal<br />

dünner als herkömmliche Solarzellen und dabei unzerbrechlich.<br />

Sie sind in Plastik eingebettet, das macht sie leicht, biegs<strong>am</strong><br />

und somit zum Favoriten für gebogene Flächen. Unsere langjährige<br />

Erfahrung in der Photovoltaikbranche und unser ständig<br />

erweitertes Vertriebsnetz in Europa machen uns zu einem<br />

starken und zuverlässigen Partner für unsere Kunden. Und das<br />

ist nur der Anfang …<br />

Global Headquarters<br />

Sales & Manufacturing<br />

United Solar Ovonic LLC<br />

3800 Lapeer Road<br />

Auburn Hills, Ml 48326<br />

USA<br />

Gebührenfreie Rufnummer:<br />

+1.800.843.3892<br />

Tel: +1.248.475.0100<br />

Fax: +1.248.364.0510<br />

info@uni-solar.com<br />

www.uni-solar.com<br />

European Headquarters<br />

Sales & Marketing<br />

United Solar Ovonic<br />

Europe GmbH<br />

Trakehner Strasse 7-9<br />

60487 Frankfurt/Main<br />

Deutschland<br />

Tel: +49.69.7137667.0<br />

Fax: +49.69.7137667.67<br />

europeinfo@uni-solar.com


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

»Kraft« des <strong>Wasser</strong>s<br />

»Zwischen zwei Flüssen, zwischen Orpe<br />

und Diemel, hatte ein geschäftstüchtiger<br />

Ururgroßvater von mir ein Landgut erworben,<br />

das sich ›Die Mißgunst‹ nannte. Er<br />

störte sich d<strong>am</strong>als an diesem N<strong>am</strong>en<br />

nicht. Er sah nur die Kraft und den Nutzen<br />

des <strong>Wasser</strong>s, des vielen <strong>Wasser</strong>s, das dieses<br />

Land umfloß. Dieses <strong>Wasser</strong>, sah er,<br />

war Geld. Und er errichtete auf der Mißgunst<br />

eine Papierfabrik, betrieben, gespeist<br />

und gereinigt vom <strong>Wasser</strong>. Es war<br />

das schwarze <strong>Wasser</strong> der Orpe, das in<br />

diese Fabrik hineinfloß und dort seinen<br />

unterirdischen Lauf nahm, hier und da aufschäumte<br />

in Kesseln, in Wehren gestaut<br />

und gestürzt wurde und dann in Tunnelsystemen<br />

wieder verschwand, als <strong>Wasser</strong>d<strong>am</strong>pf<br />

aufschrie und schließlich still,<br />

schwarz und unergründlich unter einer<br />

verwitterten Brücke davonfloß, mit einem<br />

leicht süßlichen Geruch, der in meiner<br />

Erinnerung ein Grabesgeruch ist, aber<br />

sicherlich herrührte von der Stärke und<br />

dem Le<strong>im</strong>, mit dem in der Fabrik Papier<br />

gefertigt wurde.«<br />

Vor die Frage gestellt, welches Urlaubsziel<br />

sie <strong>im</strong> nächsten Sommer <strong>am</strong> liebsten anzusteuern<br />

gedenken, wählen die meisten<br />

Deutschen schon traditionell das oder<br />

sogar ein best<strong>im</strong>mtes Meer, zumindest<br />

aber einen See, also ein größeres Gewässer,<br />

das nicht gerade vor der allseits bekannten<br />

Wohnungstür liegen und dessen<br />

N<strong>am</strong>e möglichst exotisch oder wenigstens<br />

ein klein bißchen fernöst- oder -westlich<br />

klingen sollte. Nach der Rückkehr will man<br />

schließlich etwas vorweisen, von einem<br />

strahlend weißen Sandstrand, von den<br />

wilden, in der Nacht hingegen wesentlich<br />

sanfter und dennoch stets an- und aufregend<br />

heranbrandenden Wellenbergen,<br />

dem gleißenden Tages- und einem umfassend<br />

an<strong>im</strong>ierenden Nachtlicht, ja von den<br />

<strong>im</strong>mer wieder einzigartigen Erlebnissen<br />

nach dem Aufwachen und vor dem Einschlafen<br />

schwärmen und von den letztlich<br />

kaum zu beschreibenden Erfahrungen<br />

be<strong>im</strong> Schw<strong>im</strong>men, Segeln, Surfen oder<br />

Sonnenbaden erzählen sowie, in der Regel<br />

von ziemlich entscheidender Bedeutung,<br />

mit einer Ganz- oder Teilkörperbräune aufwarten<br />

können, die als Synonym für eine<br />

per se nicht zu übertreffende Erholungsund<br />

Vergnügungsleistung offenbar nie<br />

fehlen darf. – Nicht viel anders verhält es<br />

sich mit dem hierzulande weitverbreiteten<br />

Wunsch nach einer »uferdichten« Behausung,<br />

einer tunlichst freistehenden He<strong>im</strong>statt<br />

an oder auf einem genauso ein- wie<br />

ausladend erscheinenden Küstenstreifen<br />

mit direktem, unverbautem Panor<strong>am</strong>ablick<br />

auf Bach, Fluß, Kanal oder eben, in Ermangelung<br />

adäquater Binnenozeane, irgendeinen<br />

Teich, Tümpel oder Weiher, in dessen<br />

Oberfläche sich bisweilen ein paar<br />

Wolken zu spiegeln erlauben.<br />

Daß solche Hoffnungen und Träume eher<br />

selten an Attraktivität verlieren, sie zudem<br />

oft und gerne in vermeintlich ausdrucksstarke<br />

Bilder gepackt werden, um manche<br />

Jahres- oder Dekadenplanung signifikant<br />

zu vereinfachen, erstaunt deshalb wohl<br />

nur unsensible Gemüter ohne festen Glauben<br />

an die Überzeugungskraft zweier<br />

Branchen, die mit ihren überwiegend dickleibigen<br />

Werbebroschüren und -prospekten<br />

mitunter mehr bewirken als die schönsten<br />

Ankündigungen heutiger Politikergenerationen.<br />

Ursache und Konseqenzen<br />

eines Phänomens zu erforschen, das Reiseveranstalter<br />

und Immobilienmanager<br />

aus gutem Grund bedienen, gehört indessen<br />

nicht zu den leichtesten Stilübungen,<br />

ist de facto eine schwierige und zugleich<br />

äußerst undankbare Aufgabe, zwingt sie<br />

einen doch zur Auseinandersetzung mit<br />

den (pr<strong>im</strong>är) steinernen Errungenschaften<br />

einer »individualisierten« Massenbewegung,<br />

die sich einer sinnstiftenden Bewertung<br />

fast zwangsläufig entziehen müssen,<br />

da sie in Form und Ausdehnung sämtliche<br />

Maßstäbe zu sprengen vermögen.<br />

Als Thema für die [<strong>Umrisse</strong>] taugen jene<br />

Besiedlungsbestrebungen daher nicht.<br />

Und so finden sich in diesem Heft auch<br />

keine Ferien- oder Wochenenddomizile,<br />

keine exklusiven Yachtclubs und keine<br />

extravaganten Villen, ergo weder mondäne<br />

Konturen noch reine Zweckgefüge, sondern<br />

»lediglich« Hafenareale, Containerund<br />

Besucherterminals, Hochwasserschutzeinrichtungen,<br />

Pumpstationen, Ausflugslokale<br />

sowie ein denkmalgeschütztes<br />

(Wohn-) Gebäude als Beispiele für Projekte,<br />

die sich durch Qualität legit<strong>im</strong>ieren,<br />

die in Struktur und Aussehen, Funktion und<br />

Konstruktion höchste Ansprüche erfüllen.<br />

– Zur Abrundung der Lektüre von Ausgabe<br />

5·2007 empfiehlt sich vor allem John von<br />

Düffels eingangs zitierter Roman, der seit<br />

2000 die quasi gefühlten Konnotationen<br />

»Vom <strong>Wasser</strong>« anschaulich macht.<br />

Michael Wiederspahn<br />

[ Editorial<br />

[3


Inhalt]<br />

4]<br />

Editorial »Kraft« des <strong>Wasser</strong>s 3<br />

Michael Wiederspahn<br />

Forum Baukultur 6<br />

… <strong>im</strong> <strong>Wasser</strong>, <strong>am</strong> <strong>Wasser</strong> Drehscheibe für den Warenverkehr 10<br />

Frank Utes, Ulrich Trottnow<br />

Größtes deutsches Hafenbauprojekt 16<br />

Godehard Drees, Christian Walter<br />

Zwei temporäre Landmarken 20<br />

Stefan Wirth, Karin Renner<br />

Hochwasserschutz mit Mehrwert 26<br />

Kurt Knittel<br />

Pumpstation und Gaststätte 32<br />

Ulrike Wolff<br />

Gebäude des Hochwasserschutzes 36<br />

Reinhard Lepel<br />

Wohnen mit Bezug zur Geschichte 40<br />

Jo. Franzke<br />

<strong>Kraftwerke</strong> Neueste Technologie für höhere Wirkungsgrade 44<br />

Adrian Brylski<br />

Planung und Bau eines Kesselhauses 50<br />

Ralf Steinmann, Klaus Isselmann<br />

Neue Farbigkeit <strong>im</strong> Großanlagenbau 56<br />

Klaus Stange<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Bau- und Immobilienrecht Die Schriftform von Mietverträgen 59<br />

Ira Hörndler<br />

Special Sicherheitstechnik 61<br />

Rubriken Immobilienmarkt 70<br />

Neue Produkte und Projekte 74<br />

Software und IT 88<br />

Nachrichten und Veranstaltungen 91<br />

Termine 96<br />

Bücher 100<br />

Impressum 101<br />

[ Inhalt<br />

[5


Forum Baukultur]<br />

6]<br />

Baukultur in Österreich<br />

Deutschland hat nun seine Bundesstiftung<br />

Baukultur, Österreich arbeitet an einem<br />

»ähnlichen, aber natürlich ganz anderen,<br />

eben den Besonderheiten der österreichischen<br />

Seele« entsprechenden Konzept, so<br />

Dietmar Steiner, Leiter des ArchitekturZentrums<br />

Wien, <strong>am</strong> 21. September in Potsd<strong>am</strong><br />

anläßlich des Gründungskonvents der<br />

neuen deutschen Institution. Und, so Steiner,<br />

dies werde gewiß noch einige Zeit<br />

dauern. Immerhin, der Weg der Bundesstiftung<br />

Baukultur war ja ebenfalls ein langer<br />

und stolpersteiniger. Vor diesem Hintergrund<br />

lesen sich Geschichte, aber auch<br />

Inhalt der vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit<br />

vorgelegten dortigen Feldforschung<br />

schon ganz rasant. Um die österreichische<br />

Baukultur aktiv zu fördern, entschied<br />

der Nationalrat 2005, einen Baukulturreport<br />

zur aktuellen Situation erstellen<br />

zu lassen. Offiziell beauftragt wurde er von<br />

der Bundesregierung, vertreten durch das<br />

Staatssekretariat für Kunst und Medien<br />

und das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit, und verfaßt vom Department<br />

für Bauen und Umwelt an der Donau-Universität<br />

Krems in Kooperation mit der<br />

Plattform Architekturpolitik und Baukultur.<br />

Fertig war er dann bereits Ende 2006, seine<br />

Präsentation erfolgte freilich erst gute<br />

sechs Monate später; die darin enthaltenen<br />

Empfehlungen sollen jetzt Teil des<br />

Regierungsprogr<strong>am</strong>ms werden. Schwerpunkt<br />

des 500 Seiten starken Reports ist<br />

das Thema der ökologischen Nachhaltigkeit,<br />

so positioniert sich Österreich von<br />

Anfang an mit einem ganz eigenen Verständnis<br />

von Baukultur. Der Ratschlag aus<br />

Krems lautet: Da der Wohnungsbestand in<br />

Österreich jährlich nur um 1% anwächst,<br />

muß das Hauptgewicht der Energieeinsparung<br />

<strong>im</strong> Altbau liegen, ein vorrangiges<br />

Instrument dazu sei die Wohnbauförderung.<br />

Der Reduzierung von CO 2-Emissionen<br />

widmet die Studie zudem weiten Platz,<br />

Verkehrsaufkommen und städtebauliche<br />

Planungen sollten deshalb in einem sehr<br />

engen Bezug gesehen werden. Einen<br />

direkten Zus<strong>am</strong>menhang finde man zum<br />

Beispiel zwischen Verkehrssteigerung und<br />

räumlichen Baustrukturen von freistehenden<br />

Einf<strong>am</strong>ilienhäusern, die rund die Hälfte<br />

aller neu errichteten Wohnungen in Österreich<br />

ausmachten und 87% des Flächenverbrauchs<br />

für neue Straßen erzeugten.<br />

Als klare Forderung an die Regierung formuliert<br />

der Report, die Subventionen durch<br />

die öffentliche Hand für Bauweisen, die<br />

erhebliche Emissionen verursachen,<br />

gezielt zu kürzen.<br />

Einen Preis, der diese Ziele zu stützen<br />

sucht, gibt es auch schon: So will das Bundesministerium<br />

2008 einen »Award für<br />

Baukultur« (von realisierten Bauten) verleihen,<br />

für den eine Dotierung von tatsächlich<br />

5.500 Euro vorgesehen ist. – Österreich<br />

ist eben anders, doch bisweilen<br />

recht vorausschauend. Denn anders als in<br />

Deutschland soll der Diskussionsprozeß<br />

zum Thema »Architekturpolitik und Baukultur<br />

in Österreich« verbesserte Rahmenbedingungen<br />

für eine zeitgenössische Bauund<br />

Planungskultur sowie Grundlagen für<br />

eine erschöpfende und ressort- bzw.<br />

zuständigkeitsübergreifende Architekturpolitik<br />

zur Sicherung der Lebensqualität in<br />

Österreich schaffen; erstellt wurde der<br />

Report allerdings lediglich auf der Basis<br />

bereits existenter statistischer Daten.<br />

Zusätzliche Auskünfte, Argumente und<br />

Meinungen, Veranstaltungshinweise und<br />

-berichte bieten das Department für Bauen<br />

und Umwelt der Donau-Universität Krems,<br />

die Arbeitsgemeinschaft Baukulturreport<br />

bzw. Plattform für Architekturpolitik und<br />

Baukultur, die T. C. Bauträgergesellschaft<br />

und die Österreichische Gesellschaft für<br />

Architektur <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.baukulturreport.at.,<br />

www.donau-uni.at, www.depot.or.at,<br />

www.oegfa.at.<br />

S. L.<br />

Interdisziplinäre Vortragsreihe<br />

Neu ist diese Veranstaltung nicht, aber<br />

<strong>im</strong>mer wieder wert, auf sie hinzuweisen:<br />

Vor über 20 Jahren initiierten der d<strong>am</strong>alige<br />

Vorsitzende der K<strong>am</strong>mergruppe Tübingen<br />

der Architektenk<strong>am</strong>mer Baden-Württemberg<br />

und der Vorsitzende der Tübinger<br />

Kunstgeschichtlichen Gesellschaft eine<br />

Vortragsreihe, die inzwischen auf weit<br />

über 90 Referate international renommierter<br />

Fachleute zurückzublicken vermag; zu<br />

den Partnern der durch die Berthold Leibinger<br />

Stiftung geförderten »Architektur<br />

heute – Tendenzen, Meinungen und Projekte«<br />

zählt heute auch der Bund Deutscher<br />

Architekten, Kreisgruppe Neckar-<br />

Alb. Im Wintersemester standen bzw. stehen<br />

insges<strong>am</strong>t fünf Termine an.<br />

Bereits <strong>am</strong> 23. Oktober sprach der Stadtsoziologe<br />

Dr. Werner Sewing, Berlin,<br />

während für den 6. November der chilenische<br />

Architekt Alejandro Aravena aus<br />

Santiago de Chile angekündigt ist, der sich<br />

mit sozialen Wohnungsbauten wie Universitätsgebäuden<br />

einen N<strong>am</strong>en gemacht<br />

hat. Den Auftakt <strong>im</strong> neuen Jahr wird <strong>am</strong><br />

15. Januar der frühere »Revoluzzer«<br />

Jürgen Mayer H. bestreiten. Und <strong>am</strong> 28.<br />

Januar 2008 folgt Anne Lacaton aus dem<br />

Pariser Büro Lacaton & Vasalle, die hier<br />

abseits der vieldiskutierten Kasseler Aue-<br />

Pavillons geplante und realisierte Wohnhäuser<br />

des Büros vorstellen will oder soll.<br />

Der Semesterabschluß bleibt indessen<br />

dem Architektenehepaar Billie Tsien und<br />

Tod Willi<strong>am</strong>s aus New York vorbehalten,<br />

deren Reputation sich auf aufsehenerregenden<br />

Museums- und Hochschulbauten<br />

gründet. Alle Vorträge finden um 20.15 Uhr<br />

<strong>im</strong> Kupferbau der Universität Tübingen<br />

statt, der Eintritt ist frei. Es wird jedoch<br />

gebeten, die vorab veröffentlichten Termine<br />

telefonisch unter 07071/610640 bzw.<br />

07071/610221 zu verifizieren.<br />

R. R.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Planung <strong>im</strong> Export?<br />

In wenigen Tagen beginnt die VII. Architekturbiennale<br />

in Brasilien: Vom 10. November<br />

bis zum 16. Dezember werden sich<br />

<strong>im</strong> Ibirapuera Park von São Paulo die teilnehmenden<br />

Länder unter dem Motto<br />

»Architektur: das Öffentliche und das Private«<br />

präsentieren. Und »Ready for Take-<br />

Off. Aktuelle deutsche Exportarchitektur«<br />

lautet der Titel, unter den Peter Cachola<br />

Schmal als Generalkommissar sowie Kurator<br />

und Anna Hesse als Kuratorin den<br />

deutschen Beitrag gebündelt haben; das<br />

Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />

Stadtentwicklung hatte das Deutsche<br />

Architekturmuseum mit der Konzeption<br />

beauftragt, mit der sich Deutschland zum<br />

zweiten Mal an der Biennale beteiligt.<br />

»Ready for Take-Off« soll nun eben jenen<br />

Architekturexport gezielt fördern, denn<br />

trotz der erfolgreichen Auslandstätigkeit<br />

einiger weniger hierzulande bekannter<br />

Entwerfer ist zeitgenössische Architektur<br />

»made in Germany« weltweit noch nicht<br />

sehr gefragt, findet sich in den Reihen der<br />

als internationale Stargestalter gehandelten<br />

kein deutscher N<strong>am</strong>e. 16 Büros, die<br />

augenblicklich ihre ersten Erfahrungen<br />

fern der He<strong>im</strong>at machen, wurden daher<br />

ausgesucht, wobei jedes von ihnen mit<br />

dem aktuellen Auslands- und zusätzlich<br />

mit einem für seine Arbeitsweise typischen<br />

inländischen Projekt vertreten sein<br />

wird – »begleitet« von den jeweiligen<br />

Ingenieurpartnern.<br />

Bei der Betrachtung der Liste wird vor<br />

allem aber eines schnell deutlich: Unter<br />

den benannten Ingenieuren finden sich<br />

doch einige, die schon seit langem internationales<br />

Ansehen genießen. Wenn <strong>im</strong><br />

kommenden Sommer die Ausstellung den<br />

Weg zurück ins Haus ihrer Kuratoren, das<br />

Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt<br />

<strong>am</strong> Main, findet, bleibt also zu hoffen, daß<br />

das scheinbar paradoxe Selbstverständnis,<br />

nach dem in unseren Breitengraden<br />

den Architekten mehr und den Ingenieuren<br />

weniger Aufmerks<strong>am</strong>keit gezollt wird, <strong>im</strong><br />

Ausland mit Blick auf Deutschland genau<br />

gegenteilig wahrgenommen wird. Hier<br />

haben deutsche Ingenieurbüros einen<br />

N<strong>am</strong>en, von den Architekten hat man hingegen<br />

vielfach noch nie etwas gehört. Zu<br />

den für São Paulo ausgewählten Architekturbüros<br />

zählen BeL Architektur, Köln, Gerber<br />

Architekten, Dortmund, Ingenhoven<br />

Architekten, Düsseldorf, Kirsten Schemel<br />

Architekten, Berlin, KSP Engel und Z<strong>im</strong>mermann,<br />

Frankfurt <strong>am</strong> Main, Krüger<br />

Schuberth Vandreike, Berlin, Staab Architekten,<br />

Berlin, sowie Wandel Hoefer Lorch<br />

+ Hirsch, Saarbrücken und Frankfurt <strong>am</strong><br />

Main; die Ingenieurbüros sind unter anderem<br />

Schlaich Bergermann und Partner,<br />

Stuttgart, HL-Technik & Partner, München,<br />

WPW Ingenieure, Saarbrücken, Bollinger<br />

+ Grohmann, Frankfurt <strong>am</strong> Main, DS-Plan,<br />

Stuttgart, und das Ingenieurbüro Krone,<br />

Berlin.<br />

Die komplette Teilnehmerliste und sämtliche<br />

Informationen finden sich unter<br />

www. ready-for-take-off. net.<br />

S. L.<br />

... auch Ingenieurwettbewerbe!<br />

Daß die Anwesenheit von Bayern in Berlin<br />

die dortigen Politiker und Politikbeflissenen<br />

<strong>im</strong>mer wieder zu sehr klaren Formulierungen<br />

»nötigt«, haben die letzten Jahre<br />

zur Genüge bewiesen. So auch vor wenigen<br />

Wochen anläßlich einer Eröffnung der<br />

Ausstellung »Architektenwettbewerbe in<br />

Bayern«: „Architektenwettbewerbe sind<br />

ein Instrument, um Qualität und Innovation<br />

zu befördern. Sie haben sich für uns als<br />

Bauherren bewährt und sind fester Bestandteil<br />

unserer Baupolitik«, bekannte<br />

Ach<strong>im</strong> Großmann, Parl<strong>am</strong>entarischer<br />

Staatssekretär be<strong>im</strong> Bundesminister für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Diese<br />

Präsentation der Bayerischen Architektenk<strong>am</strong>mer<br />

verdeutliche, so Großmann weiter,<br />

daß zahlreiche öffentliche, aber ebenso<br />

eine wachsende Zahl privater Bauherren<br />

ein solches Instrument zu schätzen wüßten.<br />

Denn Wettbewerbe seien für alle<br />

Beteiligten von Vorteil, böten sie doch die<br />

Möglichkeit, aus einer breiten Palette an<br />

Ideen den besten Ansatz für ein Planungsoder<br />

Realisierungsprojekt auszuwählen,<br />

und den Teilnehmern die Chance, auf sich<br />

und ihre jüngsten Ideen aufmerks<strong>am</strong> zu<br />

machen. – Mittlerweile schon abgebaut,<br />

wollte man mit ihr <strong>Themen</strong> rund um Baukultur<br />

stärker in die öffentliche Diskussion<br />

rücken; gezeigt wurden über 230 Projekte<br />

aus Bayern, die zwischen 2000 und 2005<br />

aus Wettbewerben hervorgegangen sind,<br />

von Stadt- und Landschaftsplanungen über<br />

Gebäude bis hin zu Innenraumgestaltungen.<br />

Alles sicher richtige Aussagen und<br />

Ansätze. Und genau deshalb kommt freilich<br />

der Wunsch auf, insbesondere vom<br />

Bund die stärkere oder eben vermehrte<br />

Auslobung gerade von Ingenieurwettbewerben<br />

zu fordern, da Baukultur, wie stets<br />

und von jeder Seite betont, selbstverständlich<br />

auch die Förderung und Würdigung<br />

von Ingenieurleistungen mit einschließen<br />

muß; ihnen wird in der Praxis bislang leider<br />

nur eine untergeordnet unterstützende<br />

Funktion zugewiesen. Neue Ingenieurwettbewerbe<br />

braucht das Land (also)! Aber<br />

vielleicht bedarf es dazu erneut eines<br />

bayerischen Vorstoßes.<br />

R. R.<br />

[ Forum<br />

Baukultur<br />

[7


Forum Baukultur]<br />

8]<br />

Weiterer Architektursommer<br />

Der nächste Sommer ist zwar noch nicht<br />

meteorologisch, aber unter gewissen<br />

Aspekten wenigstens in manchen Progr<strong>am</strong>mpunkten<br />

schon vorhersehbar. Ein<br />

bißchen Zeit sollte man sich dennoch aufsparen,<br />

da die Zahl der Veranstaltungsangebote<br />

offenbar munter anzuwachsen<br />

scheint: Neben dem alle drei Jahre stattfindenden<br />

H<strong>am</strong>burger Architektursommer<br />

haben in den letzten Jahren <strong>im</strong>mer mehr<br />

Städte die wärmenden Sonnenstrahlen als<br />

Lockmittel für diverse Aktivitäten entdeckt,<br />

will sich nun auch Darmstadt in den Reigen<br />

der bereits etablierten Termine gesellen.<br />

Dort wurde <strong>am</strong> 5. Juli auf Initiative des<br />

Bundes Deutscher Architekten <strong>im</strong> Land<br />

Hessen, Gruppe Darmstadt, der Hochschule<br />

Darmstadt, des Mittelrheinischen Architekten-<br />

und Ingenieurvereins und der Technischen<br />

Universität Darmstadt auf der<br />

Mathildenhöhe der Darmstädter Architektursommer<br />

e. V. gegründet. Ziel des Vereins<br />

ist es, die große Bedeutung dieses<br />

Standorts als Architektenstadt einem breiten<br />

Publikum zu veranschaulichen und mithilfe<br />

der Partnerstädte sowie, was auf den<br />

ersten Blick recht verheißungsvoll klingt,<br />

<strong>im</strong> Ausland arbeitender, ehemaliger Studenten<br />

der Darmstädter Hochschulen ein<br />

möglichst überregional sich ausdehnendes<br />

Interesse für die hiesige (?) Baukultur zu<br />

wecken.<br />

Gleich vier Monate soll der erste Darmstädter<br />

Sommer andauern. Und so läuft<br />

jetzt noch bis zum 5. November eine Auslobung,<br />

bei der engagierte Bürger sowie<br />

Personen und Institutionen, die sich mit<br />

Architektur und Stadtgestaltung beschäftigen,<br />

Ideen zu Ausstellungen, Vorträgen,<br />

Workshops, Lesungen, Podiumsdiskussionen,<br />

Filmen, Konferenzen, Exkursionen,<br />

Stadtspaziergängen, Performances oder<br />

sogar Kulinarischem einbringen können,<br />

um ihn derart »fund<strong>am</strong>entieren« zu dürfen.<br />

Ihre Anregungen sollen sich inhaltlich mit<br />

kulturellen oder architektonischen <strong>Themen</strong><br />

und Gedanken auseinandersetzen und<br />

einen Bezug zu Darmstadt und bzw. oder<br />

der Region aufweisen, also den Wunsch<br />

des Vereins widerspiegeln, Architektur als<br />

kulturellen Wert zu betrachten.<br />

Nähere Angaben »liefert«<br />

www.darmstaedter-architektursommer.de.<br />

S. T.<br />

Baugedächtnis der Schweiz<br />

Wenn es um die sogenannte Baukultur<br />

geht, dann wird mittlerweile in Deutschland<br />

viel geredet, werden zahllose Absichtserklärungen<br />

formuliert und Resolutionen<br />

verabschiedet. Anders in der<br />

Schweiz, denn hier scheint kein derartig<br />

großer Diskussionsbedarf zu herrschen,<br />

hier wird stattdessen in kontinuierlichen<br />

Schritten gehandelt.<br />

Und so kann man seit kurzem auch das<br />

Archiv der verschiedenen Zeitschriften des<br />

Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins<br />

SIA via Internet unkompliziert<br />

und zudem kostenfrei nutzen – ein<br />

höchst erfreuliches Informationsangebot,<br />

da die in der Vergangenheit unter durchaus<br />

wechselnden N<strong>am</strong>en agierenden SIA-<br />

Periodika einen stets engagierten<br />

Überblick über das Baugeschehen in der<br />

Schweiz liefer(te)n. Heute als tec 21 firmierend<br />

und mitunter sogar internationale<br />

<strong>Themen</strong> aufgreifend, setzt diese Zeitschrift<br />

eine lange Tradition fort: Eisenbahn (1874–<br />

1882), Schweizerische Bauzeitung (1883–<br />

1977) sowie Schweizer Ingenieur und<br />

Architekt (1978–2000). In der mit eidgenössischer<br />

Gründlichkeit erarbeiteten »Datenbank«<br />

sind folglich alle Beiträge seit 1874<br />

in digitalisierter Form abrufbar, und zwar<br />

bis auf die der letzten fünf Jahre, die aus<br />

urheberrechtlichen Gründen noch nicht<br />

freigegeben wurden; verfügbar sind außerdem<br />

die Jahrgänge 1900–1978 der Zeitschrift<br />

Bulletin technique de la Suisse<br />

romande sowie die Jahrgänge 1875–1899<br />

des Bulletin de la Société vaudoise des<br />

ingénieurs et des architectes. Eine kurze<br />

oder eben längere Lektüre unter<br />

www.baugedaechtnis.ethz.ch lohnt sich<br />

also in jedem Fall, »Tagesaktualitäten«<br />

erhält man hingegen unter www.sia.ch.<br />

S. T.<br />

Ingenieurbaukunst ohne Raum<br />

»Die Idee wird weiterleben (...), an einem<br />

anderen Ort, zu einer anderen Zeit«, das<br />

waren die eher tröstend als hoffnungsvoll<br />

anmutenden Worte, mit denen Mitte Oktober<br />

der Newsletter der Ingenieur Kunst<br />

Galerie schloß. Das Schreiben st<strong>im</strong>mte<br />

ohnehin betroffen: Statt neue Aktivitäten<br />

und Ausstellungen anzukündigen, teilten<br />

der Leiter Dirk Szutarski und sein Te<strong>am</strong> mit,<br />

daß die Berliner Galerie ihre vor zwei Jahren<br />

enthusiastisch begonnene Arbeit mangels<br />

finanzieller Unterstützung beenden<br />

muß. »Wir waren angetreten, die viel zu<br />

wenig beachteten Leistungen von Ingenieuren<br />

<strong>im</strong> Bauwesen verständlich und<br />

anspruchsvoll zu präsentieren sowie ein<br />

Forum und eine Plattform für alle <strong>am</strong> Bauwesen<br />

Interessierten zu schaffen.« So hat<br />

sie zwar Lob und Anerkennung für ihr<br />

Engagement erhalten, wurde jedoch,<br />

genau wie das von ihr postulierte Ziel, zu<br />

wenig beachtet. – Eine eigentlich alarmierende<br />

Entwicklung <strong>im</strong> selbsternannten<br />

Land der Baukultur, daß diese <strong>im</strong>mer noch<br />

zu sehr an der Architektur und (unverständlicherweise)<br />

kaum bis gar nicht an<br />

der unverzichtbaren Ingenieurskunst festgemacht<br />

wird. Erst vor kurzem in neue,<br />

größere Räumlichkeiten gegenüber der<br />

Museumsinsel umgezogen, sollte die Galerie<br />

Anlauf- und Informationspunkt gerade<br />

auch für Bauingenieure sein. Die Akzeptanz<br />

war da, aber, so Szutarski, »die erfolgreiche<br />

Realisierung solch eines Konzeptes<br />

bedarf neben der wertvollen ideellen<br />

Unterstützung auch einer ausreichenden<br />

und kontinuierlichen finanziellen Zuwendung«.<br />

Und an der mangelte es offenbar.<br />

Obwohl sie als Ort nicht mehr weiterexistieren<br />

wird, wollen Szutarski und seine<br />

Mitstreiter an dem Gedanken festhalten<br />

und versuchen, langfristig die nun einmal<br />

erforderlichen Mittel einwerben zu können,<br />

um sie irgendwann wiederaufstehen zu<br />

lassen.<br />

Was bleibt einem hier zu sagen, zu formulieren?<br />

– Kontaktadresse und Kontonummer<br />

waren ja stets »präsent«, und zwar<br />

unter www.ingenieur-kunst-galerie.de.<br />

R. S.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


Baukultur als Leistung<br />

Als »Baukultur« noch ein unbescholtenes<br />

Wort war, mit dem jeder etwas verbinden<br />

zu können glaubte, obwohl leider nur die<br />

wenigsten die Notwendigkeit verspürten,<br />

sich für irgendwelche zugehörigen Qualitäten<br />

oder Werte einzusetzen, rief die db –<br />

deutsche bauzeitung 1994 gemeins<strong>am</strong> mit<br />

dem Bund Deutscher Baumeister, Architekten<br />

und Ingenieure den Balthasar-Neumann-Preis<br />

ins Leben, den ersten europäischen<br />

Preis für Architektur und Ingenieurleistungen.<br />

Gewidmet dem Würzburger<br />

Großmeister, erfolgt seine Verleihung in<br />

zweijährlichem Rhythmus für Bauwerke, in<br />

denen sich architektonische Gestaltungsverantwortung<br />

mit vorbildlicher Ingenieurkunst<br />

verbinden und deren Realisierung<br />

eine beispielhafte, zukunftsweisende und<br />

über technisch etablierte Standards hinausgehende<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit verschiedener<br />

Fachdisziplinen auszeichnet.<br />

Bis zum 31. Januar 2008 läuft die Bewerbungsfrist<br />

für den mit 10.000 Euro dotierten<br />

»Baukultur-Klassiker«, der von Autodesk<br />

mit unterstützt wird. Einreichen können<br />

gleichberechtigt entweder der Architekt<br />

unter expliziter Benennung jenes Fachingenieurs,<br />

dessen Mitwirkung an dem<br />

(eingesandten) Projekt er herauszustellen<br />

wünscht, oder eben der planende Ingenieur,<br />

der seine besondere Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit einem Architekten in einem best<strong>im</strong>mten<br />

Entwurf manifestiert sieht. Diese<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit bezieht sich aber nicht<br />

allein auf partnerschaftliche Kooperationen<br />

zwischen Architekten und Tragwerksplanern<br />

bei der konstruktiv-rechnerischen<br />

Verwirklichung eines Hochbaus oder einer<br />

Verkehrswegelösung, sondern darf sich<br />

auch auf die erweiterten Felder einer solchen<br />

Te<strong>am</strong>arbeit aus den Aufgabenbereichen<br />

der energieopt<strong>im</strong>ierten Gebäudekonzeption<br />

erstrecken, die ja inzwischen<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnt. – An<br />

dem zur Prämierung vorgeschlagenen<br />

Bauwerk müssen die durch partnerschaftliche<br />

Planung erzielten Kriterien nachvollziehbar<br />

und ablesbar sein, nicht zuletzt für<br />

die Jury.<br />

Die Ausschreibungsmodalitäten sind unter<br />

www.db.bauzeitung.de abrufbar.<br />

R. S.<br />

ANKÜNDIGUNG<br />

Deutscher<br />

Stahlbautag 2008<br />

»Nachhaltig bauen mit Stahl«<br />

9. und 10. Oktober<br />

Congress Centrum Mainz<br />

Wir freuen uns auf Sie !<br />

Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />

Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf<br />

Tel.: 0211/67078-00<br />

Fax: 0211/67078-20<br />

dstv@deutscherstahlbau.de<br />

www.deutscherstahlbau.de


10]<br />

Vorwort<br />

Langjährige Vorbereitungen, Studien und<br />

umfangreiche Planungsarbeiten ermöglichten<br />

<strong>im</strong> Oktober 2005 in Danzig den Start<br />

der Bauarbeiten für den größten Tiefwasser-Containerhafen<br />

Polens: Innerhalb von<br />

zwei Jahren entstand auf dem Gelände des<br />

Nordhafens der polnischen Hafenstadt das<br />

erste privat finanzierte Containerterminal<br />

Europas. Am 30. September 2007 übergab<br />

Hochtief den neuen Containerhafen an<br />

den Bauherrn, die britische Projektgesellschaft<br />

DCT Gdansk S.A. Die neugeschaf–<br />

fene Landfläche beträgt etwa 44 ha. Fast<br />

7.000.000 m 3 Seeboden mußten für das Projekt<br />

bewegt werden, ca. 12.000 t Stahl und<br />

110.000 m 3 Beton wurden für die Schaffung<br />

des logistischen Neulands verbraucht. Die<br />

schlüsselfertige Ausführung umfaßte auch<br />

den Bau von jeweils 2 km Anschlußstraße<br />

und Gleisanbindung, des Verwaltungsgebäudes,<br />

von Werkstätten, Lagerhalle sowie<br />

die komplette Erschließung des Areals.<br />

Sieben Monate vor der Ges<strong>am</strong>tübergabe<br />

konnte der erste Liegeplatz des Containerterminals<br />

Danzig in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

Drehscheibe für den Warenverkehr<br />

Das Tiefwasser-Containerterminal Danzig<br />

Exponierte Lage<br />

Der neue Containerhafen fügt sich opt<strong>im</strong>al<br />

in das osteuropäische Verkehrsnetz ein.<br />

Gelegen <strong>im</strong> Nordhafen, ist er von der Stadt<br />

Danzig durch die Tote Weichsel (Martwa<br />

Wisla) abgegrenzt und liegt östlich des<br />

Erzterminals (Rudoport) sowie in unmittelbarer<br />

Nähe des Strandes Stogi, dort, wo<br />

die antike Bernsteinküste ihren Anfang<br />

Neue Hafenanlage<br />

© Hochtief AG<br />

nahm. Durch Danzig verlaufen zwei paneuropäische<br />

Verkehrskorridore: Der erste<br />

Transportkorridor erstreckt sich Richtung<br />

Süden in die tschechische Stadt Ostrava<br />

und nach Zilina, <strong>im</strong> Nordwesten der Slowakei,<br />

und erschließt von dort aus den<br />

Balkan. Der zweite Korridor reicht von<br />

Danzig aus bis nach Wilna in Litauen und<br />

weiter nach Odessa ans Schwarze Meer.<br />

Die vorteilhafte Lage, der anhaltend steigende<br />

Warenumschlag in Osteuropa und<br />

die Wirtschaftskraft der Region waren<br />

Grund genug für das britische Konsortium<br />

DCT Gdansk, in der alten Hansestadt logistisches<br />

Neuland zu realisieren.<br />

<<br />

Mehr Leistung<br />

Das beeindruckende Infrastrukturprojekt<br />

verfügt als unabhängiger Hafen mit zwei<br />

Liegeplätzen über eine Jahresumschlagskapazität<br />

von 500.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer)<br />

bei »Lift-on-Lift-off-Technologie«,<br />

bei »Roll-on-Roll-off-Technologie«<br />

steigt seine Kapazität um weitere 160.000<br />

TEU; ausbaufähig ist der Hafen auf eine<br />

Zielkapazität von 1.000.000 TEU Ges<strong>am</strong>tumschlag<br />

pro Jahr.<br />

Die Konstruktion der Containerbrücken<br />

ermöglicht gleichzeitig den Umschlag an<br />

zwei Schiffen: Auf dem ersten Liegeplatz<br />

lassen sich Containerschiffe der Postpan<strong>am</strong>ax-Klasse<br />

mit bis zu 7.100 TEU<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

abfertigen, der zweite hat ein Umschlagsvolumen<br />

bis zu 4.500 TEU. Die größten in<br />

der Ostsee fahrenden Schiffe, deren<br />

Abmessungen durch Fahrwasserpar<strong>am</strong>eter<br />

der dänischen Meerengen beschränkt<br />

sind, können heute in Danzig anlegen.<br />

Herausforderung<br />

Tiefwasserhafenbau<br />

Im Oktober 2005 erhielt die Hochtief Construction<br />

AG den Auftrag zur schlüsselfertigen<br />

Erstellung dieses anspruchsvollen<br />

und komplexen Hafenbauprojekts auf der<br />

»grünen Wiese«.<br />

Das Hauptelement der Baustelle bildete<br />

eine 315 m breite und 650 m lange, von der<br />

natürlichen Küstenlinie ins Meer ragende<br />

Kaianlage. Ihre D<strong>im</strong>ension ergab sich aus<br />

der zu schaffenden erforderlichen Lagerfläche<br />

für Container (25.000 TEU) sowie<br />

aus der Länge der Liegeplätze für die Containerschiffe.<br />

Die Pier auf der Westseite<br />

der Kaianlage sollte einen 385 m und einen<br />

265 m langen Liegeplatz erhalten. Für den<br />

Bau dieser Kaianlage hat Hochtief<br />

3.750.000 m3 Sand benötigt. Eine solche<br />

Menge würde ausreichen, um einen 10 m<br />

breiten, 1 m hohen und 375 km langen<br />

D<strong>am</strong>m herzustellen, der Frankfurt mit Hannover<br />

verbinden könnte.<br />

Die Außenwände der Kaianlage bestehen<br />

aus einer mit Klappankern befestigten<br />

Spundwandkonstruktion, für die ca. 12.000 t<br />

Stahl verwendet wurde; verglichen mit der<br />

ersten Version des Designs, vermochte<br />

Hochtief die erforderlichen Stahlmengen<br />

Sandauffüllung<br />

© Hochtief AG<br />

um 30% zu verringern. Jene Änderung war<br />

nach Durchführung des Bodenaustauschs<br />

<strong>im</strong> Rahmen der Spundwandgründung und<br />

durch die Entwicklung eines opt<strong>im</strong>ierten<br />

Entwurfs möglich und zulässig. Insges<strong>am</strong>t<br />

wurden 7.000.000 m 3 Seeboden bei den<br />

Naßbaggerarbeiten bewegt, was dem Fassungsvermögen<br />

von etwa 2.800 olympischen<br />

Schw<strong>im</strong>mbecken von 50 m x 25 m x<br />

2 m entspricht.<br />

Im Bereich der Kaianlage hat Hochtief<br />

eine kombinierte Spundwand aus HZ- und<br />

AZ-Profilen geschlagen. Wegen der Länge<br />

und des Gewichts der Träger als doppelte<br />

Baustelle <strong>im</strong> Sommer 2006<br />

© Hochtief AG<br />

HZ-Profile und wegen des Standorts der<br />

Baustelle mußten spezielle R<strong>am</strong>mgeräte<br />

eingesetzt werden. Die R<strong>am</strong>marbeiten in<br />

Danzig wurden daher mit der Hochtiefeigenen<br />

Hubinsel Odin durchgeführt, die<br />

<strong>im</strong> Jahr 2002 für den Einsatz bei komplexen<br />

Hafen- und <strong>Wasser</strong>bauprojekten konstruiert<br />

und gebaut wurde. Diese schw<strong>im</strong>mende<br />

Plattform des Typs »Jack-up« mit<br />

einer Tragfähigkeit von 1.200 t ist <strong>im</strong> Pontonbereich<br />

46,10 m lang, 30 m breit und hat<br />

eine Bordwandhöhe von 4,60 m. Ihre Beine<br />

messen <strong>im</strong> Querschnitt 2 m x 2 m, sind<br />

60 m lang und erlauben einen Einsatz der<br />

[11


12]<br />

Hubinsel in Gewässern bis zu 45 m Tiefe.<br />

Ein Teil der permanenten Ausrüstung der<br />

Odin sind der Spacelift-ZT-R800-Ringer-S3-<br />

Kran mit einer Traglast von 32,20 t bei 61 m<br />

Auslage und eine R<strong>am</strong>me auf einem Liebherr-LR1280-Raupenkran,<br />

ausgestattet mit<br />

Mäkler und Rüttler.<br />

Die Kaiplatte aus Stahlbeton und der<br />

Kranbahnbalken wurden auf 900 Ortbetonpfählen,<br />

die <strong>im</strong> Mittel jeweils 20 m lang<br />

sind, gegründet. Zudem hat Hochtief für<br />

jenen Teil des Projekts rund 3.000 t Bewehrungsstahl,<br />

26.000 m 3 Konstruktions- und<br />

80.000 m 3 Straßenbeton verarbeitet. Für die<br />

Oberflächen der Containerlagerplätze wurden<br />

innovative Materialien verwendet:<br />

Gemäß Design waren gebrochenes, mechanisch<br />

verdichtetes Gestein vorgesehen<br />

sowie eine Entwässerung mittels Drainage.<br />

Die größten Vorteile einer solchen Oberfläche<br />

sind die relativ geringen Kosten in<br />

der Ausführung sowie die Möglichkeit,<br />

Reparaturen <strong>im</strong> Falle einer Beschädigung<br />

durch Containerlagerung oder Setzung der<br />

ges<strong>am</strong>ten Kaianlage einfach vornehmen zu<br />

können. In den Bereichen der Ka<strong>im</strong>auer,<br />

des Rangierplatzes und der Rangierwege<br />

Hubinsel Odin<br />

© Hochtief AG<br />

wurden hingegen klassische Betonstrukturen<br />

mit linearer Oberflächenentwässerung<br />

ausgeführt.<br />

Zu den umfangreichen Erdbauarbeiten<br />

zählte unter anderem der Bau eines großen<br />

Wendekreises für die Schiffe mit<br />

einem Durchmesser von 700 m bei einer<br />

Tiefe von 17 m <strong>im</strong> Naßbaggerverfahren.<br />

Zudem wurden die Becken der beiden Liegeplätze<br />

auf eine Tiefe von 16,50 m bzw.<br />

13,50 m ausgebaggert.<br />

Querschnitte des Hafenbetts<br />

© Hochtief AG<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Umfassende Infrastruktur<br />

Außer den komplexen Hafen- und <strong>Wasser</strong>bauarbeiten<br />

hat Hochtief bei diesem<br />

schlüsselfertigen Projekt auch die Hochund<br />

Infrastrukturbauten realisiert. Auf dem<br />

Terminalgelände entstanden ein Verwaltungsgebäude<br />

mit einer Fläche von 840 m 2 ,<br />

eine Werkstatt mit 1.050 m 2 und eine Cargohalle<br />

mit 8.200 m 2 Nutzfläche. Errichtet<br />

wurden darüber hinaus Hilfsanlagen, wie<br />

etwa ein Torkomplex für die Abfertigung,<br />

eine Tankstelle, eine Waschanlage für<br />

Geräte, eine Lkw-Waage, die Mittelspannungsstation<br />

sowie ein Inspektionskanal.<br />

Der externe Parkplatz des Containerterminals<br />

verfügt über 100 Stellplätze für<br />

Anhängerfahrzeuge und 260 für Pkws; er<br />

wird über eine 2,20 km lange Zufahrtsstraße<br />

erschlossen. Ein ca. 2 km langes<br />

Bahngleis bindet das Containerterminal an<br />

das Bahnnetz an. Das Containerterminal<br />

wurde gemäß ISPS-Standard komplett<br />

umzäunt und mit <strong>Wasser</strong>- und Abwasserleitungen,<br />

Regenwasserkanalisation,<br />

Strom-, EDV- und Gasleitungen, Wärmeversorgungssystem<br />

sowie den notwendigen<br />

Einbruchalarmanlagen versehen.<br />

Baustelle <strong>im</strong> August 2007<br />

© Hochtief AG<br />

Vorbereitung Baufeld<br />

Bei der Übergabe der Baustelle <strong>am</strong> Anfang<br />

der Baumaßnahme durch den Bauherrn<br />

hat Hochtief diverse Vorbereitungsarbeiten<br />

wie etwa Rodungen, Bodenuntersuchungen,<br />

K<strong>am</strong>pfmittelsuche und Bergung sowie<br />

Altbunkerbestandsaufnahmen und vieles<br />

mehr ausgeführt.<br />

Hier sind neben den vorgeschriebenen<br />

Sondierungen weitere Bodenuntersuchungen<br />

sowie eine K<strong>am</strong>pfmittelräumung der<br />

Ges<strong>am</strong>tfläche erfolgt: Gefunden wurden<br />

4.500 kg des gefährlichen Materials aus<br />

… <strong>im</strong> Herbst 2006<br />

© Hochtief AG<br />

Kriegszeiten, darunter vier 250 Pfund<br />

schwere Fliegerbomben. Zusätzliche geotechnische<br />

Untersuchungen haben überdies<br />

zur Opt<strong>im</strong>ierung der Kai- und Wellenbrecherkonstruktionen<br />

beigetragen und<br />

brachten neue Erkenntnisse über negative<br />

Folgen der illegalen Bernsteinsuche.<br />

Neben der Herstellung der Baustelleneinrichtung<br />

und einer Baustraße wurde aber<br />

auch ein 3 km langer, provisorischer Zaun<br />

entlang der landseitigen Grenze des Terminals<br />

gebaut.<br />

[13


14]<br />

Terminal in Betrieb<br />

© Hochtief AG<br />

Inbetriebnahme<br />

Die erste Bewährungsprobe sollte das Terminal<br />

Ende Februar 2007 mit der Abnahme<br />

der Sektion 1 und der Ankunft des ersten<br />

Schiffes mit Ship-to-Shore-Kranen (STS)<br />

und Rubber-tyred-Gantry-Kranen (RTG)<br />

bestehen. Dieser vertraglich vereinbarte<br />

Termin konnte durch den engagierten Einsatz<br />

eines qualifizierten und erfahrenen<br />

Planungs-und-Bau-Te<strong>am</strong>s bereits auf den<br />

10. Januar vorverlegt werden, Ende Mai<br />

2007 wurde dann mit der Abnahme der<br />

Sektion 2 das Tiefwasser-Containerterminal<br />

in Betrieb genommen. Und <strong>am</strong><br />

30. September 2007 übergaben Hochtief<br />

Construction Civil Engineering and Marine<br />

Works und Hochtief Polska den schlüsselfertigen<br />

Tiefwasser-Containerhafen nach<br />

Endabnahme termingerecht an das britische<br />

Konsortium DCT Gdansk – der Bauherr<br />

erhielt eine Leistung, die höchsten<br />

Ansprüchen an den Betrieb eines modernen<br />

Containerterminals genügt.<br />

Dipl.-Ing. Frank Utes<br />

Ulrich Trottnow, M.A.<br />

Hochtief Construction AG,<br />

Essen<br />

Bauherr:<br />

Projektgesellschaft DCT Gdansk S.A.,<br />

Danzig<br />

Generalunternehmer:<br />

Hochtief Construction AG,<br />

Essen<br />

Ausführungsplanung:<br />

Ingenieurbüro Projmors,<br />

Danzig<br />

Hochtief Construction AG,<br />

Essen<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


16]<br />

Einleitung<br />

Immer mehr und <strong>im</strong>mer größere Containerschiffe<br />

mit einem Tiefgang bis zu 16,50 m<br />

dominieren inzwischen das Bild der internationalen<br />

Warenströme auf den Weltmeeren.<br />

Speziell an der Nordseeküste<br />

erleben das Hafengeschäft und die Logistik<br />

derzeit ein wirtschaftliches »Wettrennen«:<br />

Nur Containerterminals mit ausreichenden<br />

<strong>Wasser</strong>tiefen bis zu 18,50 m<br />

… fast 5.000 m Stromkaje<br />

© ThyssenKrupp GfT Bautechnik GmbH<br />

Größtes deutsches Hafenbauprojekt<br />

Das Containerterminal CT4 in Bremerhaven<br />

können noch angelaufen werden. Anfang<br />

2008 sollen in Bremerhaven deshalb vier<br />

neue Liegeplätze für Großcontainerschiffe<br />

der jüngsten Generation und 90 ha Hafenfläche<br />

entstehen; CT4 ist d<strong>am</strong>it bis dato<br />

das größte Investitionsprojekt an der deutschen<br />

Küste.<br />

Für die Errichtung des Containerterminals<br />

CT4 Bremerhaven lieferte ThyssenKrupp<br />

GfT Bautechnik allein ca. 40.000 t Stahl in<br />

Form von Spundwandsystemen und die<br />

dazugehörige Maschinentechnik. Der<br />

erste Raumschlag erfolgte <strong>am</strong> 12. November<br />

2004, der den offiziellen Auftakt für<br />

Deutschlands derzeit größtes Hafenbauprojekt<br />

und zugleich auch ein Zeichen der<br />

Hoffnung für den Wirtschaftsstandort Bremen–Bremerhaven<br />

bedeutete. Herstellung<br />

und Inbetriebnahme des neuen CT4<br />

sichern daher nicht nur langfristig den<br />

Großteil der mehr als 80.000 hafenabhängigen<br />

Arbeitsplätze, sondern schaffen<br />

zudem mehrere Tausend neue Beschäftigungsverhältnisse<br />

in den kommenden Jahren.<br />

Weltlängste Stromkaje<br />

Derzeit bietet die 3,30 km lange Containerkaje<br />

aus CT1, CT Süd, CT2, CT3 und CT3a<br />

»nur« zehn Liegeplätze für Großschiffe mit<br />

<strong>Wasser</strong>tiefen von teilweise lediglich 11 m.<br />

Um dringend benötigten Platz für zusätzliche<br />

Schiffsriesen zu schaffen, verlängert<br />

die Hafengesellschaft die Anlage mit CT4<br />

nun um weitere rund 1,70 km. Bis Anfang<br />

2008 soll die längste Stromkaje der Welt<br />

also von 3.200 m auf 4.872 m verlängert<br />

werden, wobei sich die Betriebs- und<br />

Lagerfläche <strong>im</strong> Hinterland um 90 ha auf<br />

340 ha vergrößert: Man will mit einer Vollauslastung<br />

des CT4 den Containerumschlag<br />

von heute 4.500.000 TEU auf über<br />

7.500.000 TEU nahezu verdoppeln; 1 TEU<br />

entspricht einer 20-Fuß-Containereinheit.<br />

Am 11. Oktober 2006 wurde bereits der<br />

erste Liegeplatz mit einer Länge von 330 m<br />

und einer <strong>Wasser</strong>tiefe von 18,50 m in<br />

Betrieb genommen, da die Prognosen der<br />

Hafenplaner schon in wenigen Jahren auf<br />

eine Auslastung der jetzigen Kapazitätsgrenzen<br />

hindeuten. Die Ges<strong>am</strong>tinvestition<br />

von etwa 500 Millionen Euro ist insofern<br />

ein klares Signal an den Markt.<br />

Darüber hinaus wurde seit den 1960er<br />

Jahren das Terminal mit erheblichen finanziellen<br />

Anstrengungen <strong>im</strong>mer wieder ausgebaut<br />

und entwickelt sich heute zur größten<br />

zus<strong>am</strong>menhängenden Containerkaje<br />

der Welt, Bremerhaven verbessert somit<br />

seine Wettbewerbssituation. Ein zweiter<br />

Vorteil für die internationale Schiffahrt in<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Ges<strong>am</strong>tareal<br />

© ThyssenKrupp GfT Bautechnik GmbH<br />

Bremerhaven resultiert aus der wesentlichen<br />

Verkürzung der Revierfahrt; als<br />

Revierfahrt bezeichnet man die Fahrt der<br />

Schiffe von der Nordsee in die Weser.<br />

Diese beträgt nun max<strong>im</strong>al 2,50 h, denn die<br />

Schiffe können dann tiedeunabhängig einlaufen,<br />

was eine enorme Kostenersparnis<br />

mit sich bringt.<br />

Schrägpfahlr<strong>am</strong>mung<br />

© ThyssenKrupp GfT Bautechnik GmbH<br />

Technische Höchstleistungen<br />

Die termingerechte Ausführung der Kajenspundwand<br />

hatte oberste Priorität. Um<br />

diese zu gewährleisten, wurden die Zwischenbohlen<br />

bei Hoesch in Dortmund und<br />

die Tragbohlen bei der Peiner Träger<br />

GmbH in Peine gefertigt. Mit Schiffen wurden<br />

dann die Spundwände nach Bremerhaven<br />

transportiert und dort angearbeitet.<br />

Und das umfaßte auch die Vorhaltung von<br />

bis zu 3.000 t Rohmaterial, d<strong>am</strong>it man <strong>im</strong><br />

Bedarfsfall auf Wünsche der Baustelle<br />

sofort eingehen konnte; um auf alle Veränderungen<br />

technischer und terminlicher Art<br />

sofort zu reagieren, wurde projektbegleitend<br />

ein Fachingenieur der ThyssenKrupp<br />

GfT Bautechnik vor Ort eingesetzt.<br />

Die wichtigste Phase war indessen die<br />

Errichtung der wasserseitigen Spundwand<br />

in die Weser. Sie ist das zentrale Tragelement<br />

der Kaje und muß extremen Belastungen<br />

aus dem Terminalbetrieb standhalten:<br />

Durch den steten Druck der festen<br />

Landmasse, die variierenden <strong>Wasser</strong>stände<br />

auf der Weserseite und die Pollerzugkräfte<br />

der bis zu 400 m langen Schiffe ist<br />

die kombinierte Spundwand mit permanent<br />

wechselnden Einwirkungen ausgesetzt.<br />

Bis Mitte 2006 arbeiteten zwei auf Hubinseln<br />

stehende R<strong>am</strong>men auf Hochtouren.<br />

Für den Bau der neuen Kaje wurden 3.600<br />

Stahlpfähle in den Boden ger<strong>am</strong>mt und<br />

gerüttelt, 819 massive Doppeltragbohlen<br />

halten die Kaje; sie wurden mit einer Vielzahl<br />

von Zwischenbohlen verbunden und<br />

mit Schrägpfählen <strong>im</strong> Boden verankert.<br />

Moderne Müller-Vibrationstechnik mit dem<br />

MS-48 HFV der ThyssenKrupp GfT Tiefbautechnik<br />

ermöglichte hierbei ein schnelles<br />

und unkompliziertes Einbringen der bis zu<br />

42,50 m langen Tragbohlen.<br />

[17


18]<br />

Das R<strong>am</strong>men der Spundwände aus Doppelbohlen<br />

PSp 1001 mit einer Länge von<br />

42 m und Zwischenbohlen PZa 675/12 mit<br />

einer Länge von 30,50 m hatte mit größter<br />

Präzision zu erfolgen, wobei durch die<br />

eigens für das CT4 gebaute Hubinsel<br />

»Odin« ein exaktes Ausrichten des R<strong>am</strong>mgutes<br />

gewährleistet war. Insbesondere die<br />

bis zu 42,50 m langen und rund 26 t schweren<br />

Tragbohlen mußten mit größter Genauigkeit<br />

eingebracht werden und mit<br />

einem Achsabstand von 2,31 m auf ganzer<br />

Länge stehen, sonst lassen sich die Zwischenbohlen<br />

nicht einfügen. Um die zulässigen<br />

Toleranzen einzuhalten, werden die<br />

Tragbohlen während des R<strong>am</strong>mens an drei<br />

Punkten geführt, unter anderem durch<br />

einen neuentwickelten Führungsschlitten.<br />

Die Spundwand entsteht unter vollem<br />

Tideeinfluß, das heißt mit stetig wechselnden<br />

<strong>Wasser</strong>ständen von 3,40 m Höhenunterschied<br />

und erheblicher Strömung. Die<br />

horizontalen Kräfte, die auf die Spundwand<br />

wirken, werden durch die 771 Schrägpfähle<br />

PST 600/159 abgefangen. Bis zu 45 m<br />

… Spundwandsysteme<br />

© ThyssenKrupp GfT Bautechnik GmbH<br />

Containerkaje CT4<br />

© ThyssenKrupp GfT Bautechnik GmbH<br />

lang und 7,20 t schwer, befinden sie sich in<br />

einer Neigung von 1:1,3 und sind durch<br />

ausbetonierte Rohrtraversen mit den Doppeltragbohlen<br />

verbunden.<br />

Fazit<br />

Durch die reibungslose Kommunikation der<br />

Ingenieure und Bauleiter vor Ort und die<br />

jahrelange Erfahrung hat die Thyssen-<br />

Krupp GfT Bautechnik maßgeblich an der<br />

reibungslosen Umsetzung der umfangreichen<br />

Maßnahmen für das CT4 beigetragen,<br />

so daß sich die Ges<strong>am</strong>trealisierungszeit<br />

um ein Jahr vor fristgerechter Fertigstellung<br />

verkürzte.<br />

Eine solche Systemlösung bietet durch das<br />

Zus<strong>am</strong>menführen von ingenieurtechnischem<br />

Wissen mit moderner Gerätetechnik<br />

und zweckorientierten Materialien eine<br />

fachgerechte Lösung. Das bedeutet: Planung,<br />

Statik, Projektleitung vor Ort sowie<br />

die R<strong>am</strong>mpläne werden <strong>im</strong> eigenen technischen<br />

Büro ausgearbeitet. Für das scho-<br />

nende Einbringen der Spundwände haben<br />

sich dabei Hochfrequenzvibratoren mit<br />

resonanzfreiem An- und Auslauf aus eigener<br />

Fertigung bewährt; der umweltgerechte<br />

Werkstoff Stahl ist hier ein weiterer,<br />

zusätzlicher Erfolgsfaktor.<br />

Dipl.-Ing. Godehard Drees<br />

Christian Walter<br />

Geschäftsführer<br />

ThyssenKrupp GfT Bautechnik GmbH,<br />

Essen<br />

Auftraggeber:<br />

Bremenports AG<br />

Ausführung:<br />

Arbeitsgemeinschaft CT4:<br />

Hochtief Construction AG<br />

Bilfinger Berger AG<br />

Gustav W. Rogge GmbH & Co. KG<br />

Strabag AG<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


UKom-Agentur 10/07 1632-1270<br />

Bauen <strong>im</strong> <strong>Wasser</strong>.<br />

Wir in unserem Element.<br />

Be<strong>im</strong> Containerterminal in Danzig hat HOCHTIEF Construction neues Land<br />

für mehr Leistung <strong>im</strong> globalen Handel realisiert. Dort, wo vorher <strong>Wasser</strong><br />

war, erstrecken sich heute 44 Hektar Neuland. Zu dem schlüsselfertigen<br />

Bau des Containerhafens gehörte auch die Anbindung an das Straßen-<br />

und Schienennetz, d<strong>am</strong>it die Container reibungslos ihr Ziel erreichen. Seit<br />

seiner Fertigstellung Ende September 2007 ist der neue Containerhafen<br />

eine der modernsten Drehscheiben für den Warenverkehr in Osteuropa.<br />

Kontaktieren Sie uns:<br />

Tel.:04021986-0oder04214184-0<br />

marine-works@hochtief.de<br />

www.hochtief-construction.de/cem<br />

Aus Visionen Werte schaffen.


20]<br />

Vorgeschichte<br />

Die heutige HafenCity H<strong>am</strong>burg GmbH<br />

hatte Renner Hainke Wirth Architekten<br />

direkt mit der Konzeption von Baustellenaussichtstürmen<br />

für die beginnenden<br />

Arbeiten in der H<strong>am</strong>burger HafenCity<br />

beauftragt. Diese sollten als Außensatellit<br />

für das »Kesselhaus«, das Informationszentrum<br />

der HafenCity, dienen, aber <strong>im</strong><br />

Verhältnis zu der Roten Box auf dem Potsd<strong>am</strong>er<br />

Platz in Berlin weniger aufwendig<br />

und vor allem transportabel sein. Während<br />

der Planung wurde nun bekannt, daß infolge<br />

des 11. September und der neuen internationalen<br />

Sicherheitscodes das bestehende<br />

temporäre Cruise Center erweitert<br />

werden sollte. Intention war, den vorhandenen<br />

Bau – in Süddeutschland würde<br />

man sagen: »Bierzelt mit Metallwänden« –<br />

um ein zweites Zelt zu ergänzen, und zwar<br />

<strong>im</strong> rechten Winkel zu dem bestehenden.<br />

Zwei temporäre Landmarken<br />

Cruise Center und View Point der HafenCity H<strong>am</strong>burg<br />

Lage und Kontext<br />

© HafenCity H<strong>am</strong>burg GmbH/Renner Hainke Wirth Architekten<br />

Renner Hainke Wirth Architekten hatte<br />

sich zum d<strong>am</strong>aligen Zeitpunkt als junges<br />

und vor allem innovatives Büro bereits<br />

einen N<strong>am</strong>en gemacht – aus sehr wenig<br />

viel machen zu können, gerade mit der Fertigstellung<br />

des Empfangsgebäudes der<br />

Lufthansa-Technik bewiesen. Durch Reiner<br />

Nagel von der HafenCity H<strong>am</strong>burg k<strong>am</strong><br />

daher die Anfrage, ein temporäres Terminal<br />

für ca. 2.000 Menschen für ein min<strong>im</strong>a-<br />

Vorher<br />

© Renner Hainke Wirth Architekten<br />

les Ges<strong>am</strong>tbudget zu konzipieren; das<br />

Gebäude sollte in vier Monaten fertig<br />

errichtet sein und allen Sicherheitsanforderungen<br />

eines Flughafens entsprechen.<br />

Solche Aufgaben lieben wir, auch wenn<br />

wir <strong>im</strong>mer wieder einmal davon träumen,<br />

ohne einen solchen Kostendruck planen zu<br />

dürfen. Innerhalb von zwei Wochen entstanden<br />

die Idee, die ersten Bilder, ein<br />

Modell und eine Kostenberechnung, die<br />

dem Entscheidungsgremium vorgelegt<br />

wurden und dort auch eine große Zust<strong>im</strong>mung<br />

fanden.<br />

Letztendlich wurde das Terminal vor dem<br />

View Point realisiert, da das erste Schiff<br />

Anfang April 2004 angemeldet war und<br />

Renner Hainke Wirth Architekten Mitte<br />

November mit der Anfrage zu einer Skizze<br />

konfrontiert wurden: Gut für die Architektur,<br />

denn wir waren schneller als viele Entscheidungen<br />

und alle »Bedenkenträger«.<br />

Der View Point hatte seine Deadline mit<br />

der Ankunft des ersten Besuches der<br />

Queen Mary 2 in H<strong>am</strong>burg etwa zwei<br />

Monate später.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Cruise Center<br />

Als Leitmotive für das neue, temporäre<br />

Kreuzfahrt-Terminal dienen zwei vertraute<br />

Elemente der Seefahrt:<br />

– der klassische Übersee-Container, der<br />

ewige Kreuzfahrer der Weltmeere,<br />

sowie<br />

– das große, helle Segel als heutiges<br />

Symbol und Lifestyle<strong>am</strong>biente für Eleganz,<br />

Luxus und Sportlichkeit.<br />

Die Corporate Identity entsteht durch die<br />

Kombination der etwas rauhen, eine große<br />

Halle bildenden Containerbausteine mit<br />

einem ausladenden, zur Stadtseite auskragenden<br />

Dach. Eine großflächige Fassadenöffnung,<br />

das Fenster zur Stadt, richtet den<br />

Blick der ankommenden »Kreuzfahrer« auf<br />

die Stadtsilhouette und das bekannteste<br />

Symbol von H<strong>am</strong>burg, den Michel. Jeder<br />

Besucher und sich dem Schiff nähernde<br />

Gast sieht das leuchtende, schwebende<br />

»Container«<br />

© Renner Hainke Wirth Architekten<br />

Dach – und empfindet be<strong>im</strong> Betreten des<br />

Gebäudes die angemessene, lichte Großzügigkeit<br />

des Raumes sowie den weiten<br />

Blick auf <strong>Wasser</strong> und Boote.<br />

Cruise Center, View Point, Queen Mary 2<br />

© Renner Hainke Wirth Architekten<br />

Die ausgedehnte, ungegliederte Asphaltfläche<br />

<strong>im</strong> Vorbereich des Terminals ist<br />

Charakteristikum des hafengeprägten<br />

Ortes; geplant waren raumbildende Strukturen:<br />

Ein leider nicht errichtetes Raster<br />

von hochkant stehenden Container-Folies,<br />

welche in der Nacht durch eine einfache,<br />

aufgesetzte transluzente Folie erleuchten,<br />

sollten die Hafenatmosphäre bereichern,<br />

einen visuellen Magnet als Leuchttürme<br />

innerhalb der HafenCity markieren und<br />

neuen Halt in der Leere des Raumes<br />

geben. Die Stellplätze sollten zudem gefaßt<br />

werden und die Zaunanlagen deutliche<br />

Eckpunkte bekommen. – Grün- und<br />

Asphaltzonen gewinnen durch das Raster<br />

der Türme eine thematische Verbindung,<br />

denn angrenzend an den Kibbelsteg ist ein<br />

großzügiges Rasenstück als Eventfläche<br />

geplant, welche die Rauhigkeit des Ortes<br />

mit dem Lifestyle<strong>am</strong>biente des Kreuzfahrers<br />

zu versöhnen vermag.<br />

Ein hellroter, PU-beschichteter Asphaltboden<br />

kontrastiert hier mit der marit<strong>im</strong>en<br />

Farbpalette der Container aus Blau- bis<br />

Grüntönen. In der Nacht erscheint das elegante<br />

Dach wie ein schwebendes Leuchtsegel<br />

und repräsentiert die fünfte Fassade<br />

des Gebäudes. Die verglasten Container <strong>im</strong><br />

Loungebereich sind hingegen in changierenden<br />

Blautönen gehalten, akzentuiert<br />

durch den innenliegenden Fußboden als<br />

[21


22]<br />

weichen, roten Teppich. Die zentrale Halle<br />

besitzt aufgrund der besonderen Gestaltung<br />

in Raum, Materialität und Farbe, der<br />

Sichtbezüge zu Stadt und Hafen sowie der<br />

tangierenden Nutzungen der Ausstellungsflächen<br />

und des kleinen Coffeeshops eine<br />

hohe Aufenthaltsqualität und bietet Potential<br />

für übergreifende Veranstaltungen, in<br />

diesem Jahr zum Beispiel für das Schleswig-Holstein-Musikfestival.<br />

Dank der Vorgeschichte des Geländes ist<br />

der Asphaltboden lange als Aufstellfläche<br />

für »Lagergut« genutzt worden. Durch das<br />

Eigengewicht der mit Ballast versehenen<br />

Container werden nun die meisten Sogund<br />

Hebelkräfte des auskragenden Daches<br />

gehalten, alle restlichen über Lashings in<br />

die neuen Fund<strong>am</strong>ente eingeführt. Eine<br />

einfachste Holzbinderkonstruktion dient<br />

darüber hinaus als Dachtragwerk, welches<br />

durch eine gedämmte Stahl-Sandwich-Eindeckung<br />

geschlossen ist.<br />

Querschnitt<br />

© Renner Hainke Wirth Architekten<br />

Die Gebäudekonzeption besteht aus übersichtlichen,<br />

gut kalkulierbaren Bausteinkomponenten,<br />

die variabel einsetzbar sind.<br />

Mit ungefähr 1,20 Millionen Euro Baukosten<br />

bei einem Bruttorauminhalt von<br />

15.300 m 3 sind sie vergleichbar mit jenen<br />

Ges<strong>am</strong>tkonzept<br />

© Renner Hainke Wirth Architekten<br />

Innenraumperspektive<br />

© Renner Hainke Wirth Architekten<br />

für eine Stahlbauindustriehalle. Der hohe<br />

architektonische Anspruch war bei diesen<br />

begrenzten finanziellen Mitteln nur<br />

dadurch erreichbar, daß das tragende<br />

System und die Fassade aus gebrauchten<br />

Überseecontainern hergestellt wurden, die<br />

durch ihren günstigen Beschaffungspreis<br />

Luft <strong>im</strong> Budget gemacht haben.<br />

Das Gebäude ist nach lediglich zwei<br />

Monaten Planungs- und zwei Monaten<br />

Bauzeit in Betrieb genommen worden, die<br />

Montage der Containerwände ist in nur 8 h<br />

erfolgt.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Kreuzfahrt-Terminal<br />

© Christoph Gebler<br />

Bauherr:<br />

HafenCity H<strong>am</strong>burg GmbH<br />

Architekten:<br />

Renner Hainke Wirth Architekten,<br />

H<strong>am</strong>burg<br />

Projektte<strong>am</strong>:<br />

Karin Renner, Stefan Wirth, Kai Luetkens,<br />

Petra Zischler, Kristin Hoschke, Anuschka Kossak,<br />

Jan Harders, Christiane Nägele,<br />

Ralf Hellmann, Gerd Brauer<br />

Tragwerksplanung:<br />

Werner Sobek Ingenieure International,<br />

Stuttgart<br />

Gebäudetechnik:<br />

HHLA,<br />

H<strong>am</strong>burg<br />

Straßenplanung:<br />

Ingenieurbüro Argus,<br />

H<strong>am</strong>burg<br />

View Point<br />

Der View Point dient als informative Ergänzung<br />

zum Kesselhaus und als erweiterter<br />

Orientierungs- und Anziehungspunkt <strong>im</strong><br />

Gebiet der HafenCity: Die visuelle Landmarke<br />

macht es während der Bauzeit für<br />

die Besucher <strong>im</strong> wörtlichen Sinne »überschaubarer«<br />

und erregt Aufmerks<strong>am</strong>keit<br />

und Neugier durch ihre ungewöhnliche<br />

Gestalt. Am Kibbelsteg errichtet, leitet der<br />

View Point in das Gebiet Dallmannkai und<br />

Cruise Center über; besondere Anziehungspunkte<br />

sind die Blickbezüge auf den<br />

Kaispeicher A, den Strandhöft und vor<br />

allem die Kreuzfahrtschiffe <strong>am</strong> Cruise<br />

Center.<br />

Der View Point ist als künstlerisch anmutende<br />

Skulptur entworfen worden, welche<br />

sich ganz bewußt nicht in bereits bestehende<br />

Typologien einordnen läßt. Um bei<br />

der insges<strong>am</strong>t kleinen Fläche genügend<br />

Aufmerks<strong>am</strong>keit zu erzielen und einen<br />

deutlichen Unterschied zu pragmatischen<br />

Bau- und Gerüsttürmen zu definieren, ist<br />

vor allem die Kopfausbildung des Turmes<br />

als Freiform konzipiert worden. Die Plattformebene<br />

befindet sich periskopartig auskragend<br />

auf 10,54 m über Terrain, so daß<br />

der Blick in die späteren Baustellen<br />

gewährleistet bleibt.<br />

Die offene Stahlkonstruktion ist durch ein<br />

orangefarben gestrichenes Blech an den<br />

Außenseiten verkleidet, wobei die ovale<br />

Aussichtsplattform über ein Stahlplattendach<br />

als Witterungsschutz verfügt; eine<br />

Öffnung befindet sich über dem Treppenauge,<br />

das Regenwasser wird durch zwei<br />

Fallrohre in der Mitte des Turmes abgeleitet.<br />

Der Bodenbelag besteht aus Blechprofilrosten,<br />

die Wände aus Blech, deren seitliche<br />

Öffnungen <strong>im</strong> Turmkopf durch eingeschnittene<br />

Freiformen erzeugt wurden.<br />

»Aussichtsturm«<br />

© Christoph Gebler<br />

[23


24]<br />

Die Treppe führt <strong>im</strong> Aufgang in zwei Läufen<br />

durch die Konstruktion, der dritte ist um<br />

den Turm gewendelt, während der Austritt<br />

auf die Plattform wieder mittig erfolgt. Ihre<br />

Stufen und Podeste sind als Gitterroste<br />

gefügt, das Geländer, 100 cm hoch, aus<br />

einem Rundrohr als Handlauf und mit einer<br />

Füllung aus Gitterrost erstellt worden.<br />

Stefan Wirth<br />

Karin Renner<br />

Schnitt<br />

© Renner Hainke Wirth Architekten<br />

Plattformebene<br />

© Christoph Gebler<br />

Bauherr:<br />

HafenCity H<strong>am</strong>burg GmbH<br />

Architekten:<br />

Renner Hainke Wirth Architekten<br />

Karin Renner<br />

Stefan Wirth<br />

Rolf Hainke,<br />

H<strong>am</strong>burg<br />

Mitarbeiter:<br />

Kristin Hoschke, Anuschka Kossak,<br />

Petra Zischler, Ralf Hellmann, Gerd Brauer,<br />

Hauke Seeger, Jan Harders<br />

Bauleitung:<br />

Kristin Hoschke, Ralf Hellmann<br />

Tragwerksplanung:<br />

Windels · T<strong>im</strong>m · Morgen GmbH<br />

Beratende Ingenieure <strong>im</strong> Bauwesen,<br />

H<strong>am</strong>burg<br />

Ausstellung:<br />

Lab 3 Mediendesign,<br />

H<strong>am</strong>burg<br />

Aufgang<br />

© Christoph Gebler<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


26]<br />

Schutz vor den Naturgewalten<br />

<strong>Wasser</strong>, der Ursprung allen Lebens, übt<br />

schon <strong>im</strong>mer eine starke Anziehungskraft<br />

aus. Siedlungen entstanden an den Ufern<br />

von Gewässern, und es dient als bedeutende<br />

Lebensgrundlage oder als Transportmedium.<br />

Und nicht zuletzt zieht es den Menschen<br />

auch wegen der besonders attraktiven<br />

kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen zum <strong>Wasser</strong>.<br />

Leider ist dieser Lebensraum mit<br />

Nachteilen verbunden, die sich aus den<br />

wiederkehrenden Hochwasserereignissen<br />

ergeben. Bauliche Einrichtungen werden<br />

daher in angepaßter Weise realisiert,<br />

d<strong>am</strong>it die entstehenden Schäden bei einem<br />

Hochwasser entsprechend gering bleiben,<br />

oder es werden Schutzvorrichtungen<br />

erstellt, die bis zu einem best<strong>im</strong>mten <strong>Wasser</strong>stand<br />

opt<strong>im</strong>alen Schutz vor den in diesem<br />

Fall ungeliebten Fluten bieten. Das<br />

Elbe-Hochwasser <strong>im</strong> Jahr 2002 hat allerdings<br />

gezeigt, daß das existierende Niveau<br />

an geänderte Bedingungen angeglichen<br />

werden muß. Der einzelne, aber auch der<br />

Staat sind also verpflichtet, <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Möglichen und Zumutbaren geeignete Vorsorgemaßnahmen<br />

zum Schutz vor Hochwassergefahren<br />

und zur Schadensminderung<br />

zu treffen.<br />

Hochwasserschutz mit Mehrwert<br />

Das Beispiel Bad Kreuznach<br />

Anpassung des<br />

Hochwasserschutzes<br />

Die in den letzten Jahren von der KLIWA<br />

(Kl<strong>im</strong>aänderung und Konsequenzen für die<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft) durchgeführten Untersuchungen<br />

sollen helfen, die möglichen<br />

Folgen einer Kl<strong>im</strong>averänderung auf den<br />

<strong>Wasser</strong>haushalt in den einzelnen Flußgebieten<br />

von Bayern und Baden-Württemberg<br />

abzuschätzen. Dabei handelt es sich<br />

um eine regionale Betrachtung und<br />

Bewertung des weltweit erkannten Problems<br />

der Kl<strong>im</strong>averänderung. Bei den bisherigen<br />

Arbeiten stand die Frage einer<br />

möglichen Hochwasserverschärfung <strong>im</strong><br />

Vordergrund: Es konnte ein eindeutiger<br />

Trend zu intensiveren Niederschlägen <strong>im</strong><br />

Winterhalbjahr aufgezeigt und d<strong>am</strong>it zu<br />

verschärften Hochwasserereignissen<br />

nachgewiesen werden. Als Konsequenz<br />

hat das Land Bayern einen Kl<strong>im</strong>averänderungszuschlag<br />

von 15% auf alle statistischen<br />

Abflußwerte eingeführt. In der Studie<br />

der KLIWA werden zum Teil sogar noch<br />

höhere Kl<strong>im</strong>aänderungsfaktoren berücksichtigt,<br />

so wird ein Faktor für ein HQ2 mit<br />

bis zu 1,75, oder für ein HQ5 bis 1,67 und für<br />

eine HQ10 mit bis zu 1,60 vorgeschlagen;<br />

dessen Höhe hängt von der jeweiligen<br />

Region in Süddeutschland ab. Es kann<br />

davon ausgegangen werden, daß jene Tendenz<br />

auf alle Bundesländer übertragbar ist.<br />

Man muß d<strong>am</strong>it rechnen, daß unser bisheriger<br />

Schutz vor Hochwasser zukünftig<br />

nicht mehr ausreichend sein wird, und<br />

zwar um den Faktor 1,15–1,75.<br />

Es besteht also Handlungsbedarf. Lediglich<br />

der Umfang kann von den Experten nicht<br />

sicher beziffert werden, aber die Notwendigkeit<br />

zur Verbesserung des bestehenden<br />

Schutzes ist unumstritten.<br />

Überörtlicher Hochwasserschutz<br />

Hochwasserschutz besteht aus verschiedenen<br />

Elementen. Es geht nicht nur darum,<br />

sich direkt vor einer Flutwelle zu schützen,<br />

sondern bereits bei deren Entstehung einzugreifen.<br />

Hierbei ist vordringlich der<br />

überörtliche Hochwasserschutz zu nennen.<br />

Beispielsweise kann durch die Bereitstellung<br />

von Überflutungsflächen, Poldern<br />

und Talsperren die Flutwelle verzögert und<br />

gedehnt und d<strong>am</strong>it der Hochwasserscheitel<br />

reduziert werden. Aber auch die Erhaltung<br />

oder Wiederherstellung naturnaher<br />

Gewässer sorgt dafür, daß der Niederschlag<br />

zunächst in der Fläche verbleibt<br />

und nur langs<strong>am</strong> abflußwirks<strong>am</strong> wird. Der<br />

Bau von Hochwasserrückhaltebecken in<br />

Einzugsgebieten von Nebengewässern ist<br />

ebenfalls eine Maßnahme, die Hochwasserereignisse<br />

reduzieren soll. Letztendlich<br />

muß allen Beteiligten jedoch klar sein, daß<br />

sich Hochwasser nicht verhindern, sondern<br />

nur dämpfend beeinflussen läßt. Spezielle<br />

Objektschutzmaßnahmen für einzelne<br />

Gebäude bleiben daher <strong>im</strong>mer notwendig,<br />

um die Schadenshöhe zu begrenzen.<br />

Darüber hinaus sind die Informationsbereitstellung<br />

durch Warndienste und die<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit aller <strong>am</strong> Katastrophenschutz<br />

beteiligten Organisationen ein<br />

wichtiges Element für einen vorbeugenden<br />

Hochwasserschutz.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Heutige Flußlandschaft<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

Örtlicher Hochwasserschutz<br />

Zum Schutz gegen Hochwasser kann der<br />

Objektschutz opt<strong>im</strong>iert werden, indem<br />

mehrere Bauten zus<strong>am</strong>mengefaßt und<br />

diese gleichzeitig geschützt werden. In<br />

jenem Fall spricht man vom örtlichen<br />

Hochwasserschutz, denn meist werden<br />

ganze Stadtviertel durch ein solches<br />

System geschützt. In den letzten Jahren<br />

wurden derartige Systeme maßgeblich<br />

weiterentwickelt, und insbesondere auf<br />

dem Gebiet des mobilen Hochwasserschutzes<br />

konnten deutliche Verbesserungen<br />

erzielt werden. Am Beispiel der Stadt<br />

Bad Kreuznach, die in den letzten 20 Jahren<br />

mehrere »Jahrhundertereignisse«<br />

erleiden mußte, wird nachfolgend erläutert,<br />

wie sich der örtliche Hochwasserschutz<br />

opt<strong>im</strong>al anpassen läßt.<br />

Geschichte:<br />

In den Jahren 1981, 1993, 1995 und 2003<br />

war die Kurstadt Bad Kreuznach dem<br />

Hochwasser der Nahe ausgesetzt, wie es<br />

statistisch nur alle 100 Jahre einmal auftreten<br />

sollte. Die Stadt erlitt einen Schaden<br />

von ca. 75–100 Millionen Euro, und viele<br />

Modellversuch<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

ansässige, flußnahe Unternehmen mußten<br />

aufgrund zu großer wirtschaftlicher Verluste<br />

aufgeben. Die ökonomische Zukunft<br />

des Stadtzentrums war gefährdet, die<br />

Moral der Bürger auf dem Tiefpunkt. Das<br />

war der Auslöser für das Land Rheinland-<br />

Pfalz, eine Studie in Auftrag zu geben mit<br />

dem Ziel, den Hochwasserschutz der Stadt<br />

an die veränderten Bedingungen anzupassen.<br />

Zu Beginn der ersten Planungsschritte<br />

erschien es eher unwahrscheinlich, daß<br />

ein wirtschaftlich und technisch vertretbares<br />

Konzept entwickelt werden könnte, um<br />

die Stadt wirkungsvoll gegen Hochwasserschäden<br />

zu schützen und gleichzeitig die<br />

Anforderungen an den Umweltschutz<br />

sowie die Begrenzung durch den finanziell<br />

engen Rahmen zu erfüllen.<br />

Hydraulisches Konzept:<br />

Die grundlegende Aufgabenstellung<br />

bestand darin, einen Weg zu finden, um<br />

den Nahe-Hochwasserspiegel mit relativ<br />

einfachen Mitteln abzusenken. Nur<br />

dadurch bleiben die notwendigen Schutzmauern<br />

entsprechend niedrig, wodurch<br />

das Stadtbild »geschont« und die Baukosten<br />

in Grenzen gehalten werden können.<br />

Der Eingriff in die Natur mußte so<br />

gering wie irgend möglich ausfallen, und<br />

das Stadtbild von Bad Kreuznach mit seiner<br />

starken Ausrichtung auf die <strong>Wasser</strong>flächen<br />

der Nahe und des Mühlenteiches<br />

durfte nicht nachteilig verändert werden.<br />

Gleichzeitig galt es, einen wirkungsvollen<br />

Schutz zu erreichen: Den gesetzten Zielen<br />

standen d<strong>am</strong>it sehr widersprüchliche<br />

Randbedingungen entgegen.<br />

[27


28]<br />

Ein Schlüssel zur Lösung dieses Konfliktes<br />

war das Auffinden von hydraulischen Engstellen,<br />

sogenannten Kontrollquerschnitten,<br />

mit der Intention einer Verbesserung<br />

der Abflußleistung des dortigen Flußprofils.<br />

Im Zuge der eind<strong>im</strong>ensionalen hydraulischen<br />

Berechnungen konnten nun verschiedene<br />

»Kontrollquerschnitte« benannt<br />

werden, die Größenordnung der dort möglichen<br />

Abflußverbesserungen war jedoch<br />

mit den klassischen Möglichkeiten der<br />

hydraulischen Berechnungsansätze nicht<br />

sicher nachweisbar; der Einsatz eines<br />

Modellversuches an der Universität Karlsruhe<br />

sollte daher Aufschluß geben. Insbesondere<br />

die ungünstige Kurvenführung der<br />

Nahe an der Cruceniatherme schien<br />

ertüchtigungsfähig, ebenso wie der Einmündungsbereich<br />

des sogenannten<br />

Mühlenteichs, ein offener Triebwerkskanal,<br />

der das Stadtzentrum durchquert, und<br />

seine Wiedervereinigung mit der Nahe an<br />

der Kirschsteinanlage. Im Modellversuch<br />

bestätigte sich, daß diese beiden Punkte<br />

den Durchbruch für die Machbarkeit des<br />

Projektes darstellten. Das hydraulische<br />

Konzept wurde <strong>im</strong> Modellversuch opt<strong>im</strong>iert<br />

und schlüssig nachgewiesen. Auf der<br />

Grundlage war es möglich, alle Betroffenen<br />

zu überzeugen und das Planfeststellungsverfahren<br />

ohne Einsprüche in kurzer<br />

Zeit abzuschließen; das Modell in Karlsruhe<br />

besichtigen und die Wirkungsweise <strong>im</strong><br />

Versuch erleben zu können war hier ein<br />

wichtiger Aspekt für die schnelle, allgemeine<br />

Akzeptanz des Konzeptes.<br />

Die hydraulischen Verbesserungen liegen<br />

an drei Stellen:<br />

– Die neue Linienführung der Nahe, mit<br />

einer sanft geschwungenen Ufermauer,<br />

an der sich die Hochwassermassen<br />

anlegen können und nahezu ohne<br />

Geschwindigkeitsverlust »die Kurve<br />

kriegen«. Bisher mußte die Nahe an<br />

dieser Stelle einen abrupten Richtungswechsel<br />

vollziehen, wobei die<br />

<strong>Wasser</strong>massen einen großen Teil ihres<br />

Geschwindigkeitspotentials verloren<br />

und diese Energie in Lageenergie, also<br />

einen höheren <strong>Wasser</strong>spiegel umsetzten.<br />

– Die Verengung <strong>am</strong> Zulauf zum Mühlenteich,<br />

d<strong>am</strong>it der Zufluß der <strong>Wasser</strong>massen<br />

in Richtung Stadtgebiet<br />

gedrosselt wird.<br />

– Die sanfte Zus<strong>am</strong>menführung der Nahe<br />

mit dem Ausfluß des Mühlenteiches,<br />

ohne störende Verwirbelungen.<br />

Die Summe dieser Verbesserungen hat es<br />

ermöglicht, städtebaulich akzeptable<br />

Lösungen zu entwickeln bei Baukosten, die<br />

einen Nutzen-Kosten-Effekt von ca. 10:1<br />

versprechen.<br />

Untergrundabdichtung:<br />

Mit dem Nachweis der Machbarkeit des<br />

Hochwasserschutzes stellt sich die Aufgabe<br />

der Grundwasserkontrolle, die D<strong>im</strong>ensionierung<br />

der Untergrundabdichtung in<br />

Abhängigkeit von den anstehenden Hochwasserständen.<br />

Bei Normalabfluß in der<br />

Nahe soll das Grundwasser vom Hinterland<br />

abfließen können und nicht durch<br />

Aufstau für ganzjährig feuchte Keller <strong>im</strong><br />

Stadtgebiet sorgen. Dieses Problem ließ<br />

sich durch die Analyse der historischen<br />

Hochwasserwellen in einfacher Weise<br />

lösen: Die Dauer eines Hochwassers in der<br />

Nahe ist auf ca. 12–24 h begrenzt. Die<br />

Berechnung der Sickerströme und der<br />

d<strong>am</strong>it verbundenen Fließzeiten des Drängewassers<br />

zeigte nun, daß die Anordnung<br />

einer Teilabdichtung mit lediglich 4–6 m<br />

tiefen Dichtungsschürzen ausreichend ist.<br />

Die kurzen Schürzen erlauben weiterhin<br />

das Abfließen der Grundwasserströme in<br />

Richtung Nahe. Baukosten in Millionenhöhe<br />

für tiefe Dichtungsschürzen sowie<br />

Drainagesysteme und Pumpstationen<br />

konnten derart eingespart werden.<br />

Mobiles Schutzsystem:<br />

Wo <strong>im</strong>mer erforderlich, sind die massiven<br />

Mauern aufgelöst worden zugunsten eines<br />

mobilen Schutzsystems. Bei der Wahl dieses<br />

Systems konnte unter mehreren auf<br />

dem Markt verfügbaren und ausgereiften<br />

D<strong>am</strong>mbalkenstrukturen ausgewählt werden.<br />

Auf die folgenden Punkte wurde dabei<br />

größter Wert gelegt:<br />

– Stabilität und Langlebigkeit,<br />

– einfache Handhabung, zum Beispiel<br />

Einsatz bei Dunkelheit durch ungeschultes<br />

Personal, symmetrische Elemente,<br />

kurze Montagezeiten,<br />

– Vereinheitlichung durch gegeneinander<br />

austauschbare Elemente mit möglichst<br />

einer, höchstens zwei verschiedenen<br />

D<strong>am</strong>mbalkenlängen,<br />

– Bauelemente zur Überbrückung von<br />

Höhensprüngen in Gelände und Mauern,<br />

– einfache Lagerfähigkeit, also Stapelbarkeit<br />

und geringes Konstruktionsgewicht,<br />

– einfache Wartung,<br />

– vandalismussichere Verriegelungen<br />

und Verschraubungen.<br />

Insges<strong>am</strong>t wurden auf der ca. 5.700 m<br />

langen Schutzanlage, die aus Mauern<br />

und Erdwällen besteht, auf 950 m Länge<br />

mobile Elemente errichtet, gelagert in einer<br />

350-m 2 -Halle.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Ein dreiphasiger Einsatzplan sorgt dafür,<br />

daß sie je nach <strong>Wasser</strong>ständen in der<br />

Nahe auf ihrem Einsatzort montiert werden.<br />

Ein versehentliches Verwechseln von<br />

Elementen führt nicht zu Problemen, da es<br />

<strong>im</strong> ganzen Stadtgebiet nur zwei D<strong>am</strong>mbalkenlängen<br />

gibt und falsch gelieferte auch<br />

an anderen Orten zum Einsatz kommen<br />

können; lediglich bei der Montage der<br />

Stützen ist Vorsicht geboten, denn hier sind<br />

vier unterschiedliche Längen <strong>im</strong> Einsatz.<br />

Eine genaue Beschriftung der einzelnen<br />

Lagerpaletten mit Beschreibung des Einsatzortes<br />

und jeweils kleinem Lageplan<br />

macht eine Verwechslung jedoch sehr<br />

unwahrscheinlich. Der Praxiseinsatz der<br />

letzten zwei Jahre hat inzwischen die<br />

Sicherheit und einfache Handhabung des<br />

Systems bestätigt.<br />

Mobiles System<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

Neue Uferanlage<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

Prägung des Stadtbildes:<br />

Die Integration der vorhandenen Bausubstanz<br />

in die Neukonzeption war ein wichtiger<br />

Ansatzpunkt bei den Gestaltungsfragen.<br />

Zudem bestand auch die Verpflichtung,<br />

möglichst wirtschaftlich zu bauen,<br />

das heißt, möglichst viel von den existierenden<br />

Gebäuden und Uferanlagen in die<br />

Planung einzubeziehen. Außerdem galt es,<br />

Attraktionen entlang der <strong>Wasser</strong>front zu<br />

schaffen, die die Bevölkerung zum Kontakt<br />

mit dem <strong>Wasser</strong> an<strong>im</strong>ieren sollen: Meist<br />

denken die Planer eher an eine Barriere<br />

zwischen Land und <strong>Wasser</strong>, umgekehrte<br />

Denkansätze sind aber möglich und wurden<br />

hier umgesetzt.<br />

In engem Kontakt mit der örtlichen Gastronomie,<br />

Vereinen und Schulen wurden in<br />

Bad Kreuznach wassernahe Flächen und<br />

Plätze ausgeformt, die inzwischen zu<br />

einem stark frequentierten Zentrum des<br />

Gemeindelebens geworden sind. Die Initiativen<br />

für die Einbeziehung der Bevölkerung<br />

müssen von der Stadtverwaltung mitgetragen<br />

werden, die Initiative hat indessen der<br />

Planer zu ergreifen. Das Ergebnis ist eine<br />

Schutzmauer, die von der Bevölkerung als<br />

gelungene Aufwertung des Stadtbildes<br />

empfunden wird und die den Kontakt zum<br />

<strong>Wasser</strong> intensiviert.<br />

Die Ufermauern wurden beispielsweise<br />

durch Kanzeln, Treppen und R<strong>am</strong>pen aufgelöst,<br />

verlieren dadurch den Barriereeffekt<br />

und führen den Betrachter zum<br />

Gewässer hin. Inzwischen wird dieser<br />

Bereich häufig für <strong>Wasser</strong>feste genutzt,<br />

Ruderer und <strong>Wasser</strong>sportler freuen sich<br />

über die Chance, direkt an der Treppe<br />

anlanden zu dürfen.<br />

Massive Mauer<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

[29


30]<br />

Die Formensprache der bestehenden<br />

Architektur findet sich zudem in der Linienführung<br />

der Schutzmauer wieder, Sichtbeziehungen<br />

bleiben durch mobile Elemente<br />

erhalten. Auch die geologischen Strukturen<br />

auf der gegenüberliegenden Uferseite<br />

wurden in Farbe und Form aufgegriffen.<br />

Insges<strong>am</strong>t entsteht d<strong>am</strong>it ein harmonisches<br />

Bild, in dem die neue Schutzmauer<br />

nicht als Störkörper erscheint, sondern als<br />

integriertes Gestaltungselement.<br />

Wandelpromenade<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

Der Uferweg <strong>am</strong> Kurpark in Bad Kreuznach<br />

mußte hingegen mit 2 m hohen Mauern<br />

gegen das Hochwasser geschützt werden.<br />

Und die Verantwortlichen sahen bereits die<br />

Kurgäste auf Wandelwegen hinter einer<br />

»Berliner Mauer« verschwinden. Planerisch<br />

konnte hier durch die Kombination<br />

von massiven und mobilen Schutzelementen<br />

und durch die Höherlegung des Wandelweges<br />

eine Lösung gefunden werden,<br />

die optisch sehr gut verträglich erscheint,<br />

so daß die Uferpromenade sogar an<br />

Attraktivität gewonnen hat.<br />

Die <strong>Wasser</strong>fläche <strong>im</strong> Stadtzentrum wurde<br />

ferner ausgedehnt und die Zugänglichkeit<br />

durch wassernahe Podeste verbessert.<br />

Das Wahrzeichen der Stadt, die drei<br />

Brückenhäuser, reflektiert sich heute in der<br />

großen <strong>Wasser</strong>fläche, Ruderboote werden<br />

verliehen und gastronomische Angebote<br />

sprechen die Gäste direkt <strong>am</strong> Ufer an.<br />

Kunstobjekte, die in die Schutzmauern eingefügt<br />

wurden, verstärken den Eindruck<br />

von Gestaltungselementen, obwohl es sich<br />

um massive Bauwerke handelt.<br />

An anderer Stelle wurde aus der Not ebenfalls<br />

eine Tugend gemacht. Die vom Aussterben<br />

bedrohte Würfelnatter lebt an den<br />

Ufern <strong>im</strong> Stadtgebiet. Sie verliert einen Teil<br />

ihres Lebensraumes durch die neuen Ufermauern,<br />

die jetzt nur noch wenige Fugen<br />

und Schlupflöcher als Rückzugszone bieten.<br />

Als Ersatz wurde der Stromteiler, der<br />

den Zufluß über einen offenen Triebwerks-<br />

Gastronomie <strong>am</strong> <strong>Wasser</strong><br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

kanal zum Stadtzentrum drosseln soll, speziell<br />

geformt: Das Innere ist mit Flußgeröll<br />

gefüllt, und er besteht aus riesigen, nach<br />

dem »Legosteinprinzip« geformten<br />

Betonkästen. Das heißt, die Würfelnatter<br />

kann das Innere dieser Kästen durch die 4<br />

cm breiten Schlitze erreichen, die zwischen<br />

den einzelnen Steinen belassen<br />

wurden. Inzwischen hat der Stromteiler<br />

auch seine gute hydraulische Funktion<br />

unter Beweis gestellt.<br />

Andere Details, die eine beachtliche Wirkung<br />

auf die Optik des Schutzsystems<br />

haben, sind zum Beispiel die Wahl einer<br />

besonders stark aufgerauhten, gestockten<br />

Betonoberfläche und die Verblendung mit<br />

Natursteinen oder Ziegelmauerwerk in<br />

Farbnuancen, die besonders häufig <strong>im</strong><br />

alten Stadtbild und der Region wiederzufinden<br />

sind.<br />

Stromteiler<br />

»für« Würfelnattern<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

In das Gewässer überkragende Häuser <strong>am</strong><br />

Mühlenteich wurden zudem erhalten, und<br />

ihre pittoreske Lage blieb bewußt unverändert,<br />

obwohl ein Abriß nach technischen<br />

Gesichtspunkten vorteilhafter gewesen<br />

wäre. D<strong>am</strong>it dieses Unterfangen gelingen<br />

konnte, mußte eine ungewöhnliche Baumethode<br />

durch die Verwendung von<br />

selbstverdichtendem, fließfähigem Beton<br />

entwickelt werden.<br />

Bad Kreuznach ist eine Kurstadt mit ausgeprägten<br />

Grünanlagen und Wandelwegen<br />

entlang der Nahe. Ihr Charakter durfte<br />

durch die Schutzeinrichtungen also nicht<br />

verändert werden, die enge Beziehung und<br />

den direkten Zugang zum <strong>Wasser</strong> galt es<br />

zu erhalten bzw. zu verstärken. Jenes Ziel<br />

wurde auch erreicht, indem die notwendigen<br />

Schutzdeiche nach technischen<br />

Grundsätzen geplant wurden, die technischen<br />

»Innereien« aber unter Grünflächen<br />

und Rankgerüsten verborgen bleiben, so<br />

daß die neuen Schutzdeiche jetzt einen<br />

wichtigen Beitrag zur Aufwertung der<br />

bestehenden Grünanlagen leisten.<br />

Blick nach vorn<br />

Bad Kreuznach hat bereits schmerzhafte<br />

Erfahrungen mit der Verschärfung der<br />

Hochwasserabflüsse gemacht und dank<br />

der Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz<br />

eine effektive Verbesserung des<br />

bestehenden Schutzes erreicht. Anderen<br />

Städten steht diese Erfahrung aufgrund der<br />

Kl<strong>im</strong>aänderung noch bevor. Das Projekt<br />

Bad Kreuznach zeigt nun, daß es finanzier-<br />

bare Lösungsansätze gibt – die Baukosten<br />

betrugen ca. 22 Millionen Euro –, die auch<br />

ein gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis aufweisen.<br />

Vor allem aber ist bei der Planung<br />

die optische Wirkung solcher Anlagen zu<br />

beachten. Dem Planer und den Auftraggebern<br />

muß bewußt sein, daß die Errichtung<br />

eines Hochwasserschutzes über viele<br />

Jahrzehnte hin das Stadtbild prägend<br />

Wahrzeichen der Stadt<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

beeinflussen wird. Die sich daraus ergebende<br />

Verantwortung verlangt einen engagierten<br />

Einsatz aller Beteiligten mit dem<br />

Ziel, durch pfiffige Ideen und gutes Design<br />

das Stadtbild positiv zu prägen. In der sich<br />

hier ergebenden Aufgabenstellung liegen<br />

große Chancen für die Aufwertung der<br />

wassernahen Siedlungsgebiete. Diese<br />

Chancen gilt es zu nutzen.<br />

Dipl.-Ing. Kurt Knittel<br />

Francke + Knittel GmbH,<br />

Mainz<br />

Bauherr:<br />

Stadt Bad Kreuznach<br />

Konzept:<br />

Francke + Knittel GmbH<br />

Ingenieurbüro für<br />

<strong>Wasser</strong>bau und <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

Mainz<br />

Tragwerksplanung:<br />

Verheyen Beratende Ingenieure,<br />

Bad Kreuznach<br />

[31


32]<br />

Aufgabe<br />

»Die Teufelsküche ist ein Quell- und Naherholungsgebiet<br />

der großen Kreisstadt<br />

Landsberg <strong>am</strong> Lech, aus der die Stadt<br />

einen Teil ihres Trinkwassers bezieht.<br />

Sie gehört zum Naherholungsgebiet Pössinger<br />

Au, das sich südlich von Landsberg<br />

entlang dem Lech erstreckt. Das Gebiet<br />

gehört zum Landschaftsschutzgebiet<br />

Lechtal-Süd und leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zum Natur- und Umweltschutz.«<br />

(Wikipedia) Neben dem alten, sanierungsfähigen Pumpenhaus<br />

befand sich eine kleine Ausflugsgaststätte,<br />

für deren Erhaltung be<strong>im</strong> Neubau<br />

der <strong>Wasser</strong>versorgung mehrere tausend<br />

Unterschriften ges<strong>am</strong>melt worden<br />

waren. Das vorhandene Gebäude der<br />

Gaststätte war in einem sehr schlechten<br />

Zustand, eine Renovierung verhältnismäßig<br />

teuer. Die bisherigen Planungen<br />

sahen nun eine Trennung der Funktionen<br />

vor, wie sie auch <strong>im</strong> Bestand durch die<br />

Unterbringung in separaten »Häusern«<br />

bereits existiert hat.<br />

Die Idee von Kehrbaum Architekten BDA<br />

war hingegen, die beiden konkurrierenden<br />

Funktionen in einem Gebäude zu vereinen.<br />

Die Gaststätte sollte als »Zwischengeschoß«<br />

zwischen Technik- und Dachebene<br />

eingeschoben werden, so daß »nur« noch<br />

die umfassenden Wände und eine zusätzliche<br />

Decke über dem Technikgeschoß zu<br />

… Naherholungsgebiet<br />

© Roland Hank<br />

»Abendst<strong>im</strong>mung«<br />

© Roland Hank<br />

Pumpstation und Gaststätte<br />

Die »Teufelsküche« in Landsberg <strong>am</strong> Lech<br />

einem Neubau einer Pumpstation notwendig<br />

waren.<br />

Das so eingefügte »Deck« schwebt in<br />

einer Höhe von ca. 2,50 m über Gelände<br />

und Bach – in einer Höhe, die einen wunderbaren<br />

Panor<strong>am</strong>ablick über den See und<br />

in die Schlucht bietet.<br />

Diese Idee wurde <strong>im</strong> September 2004 <strong>im</strong><br />

Werkausschuß der Stadt Landsberg vorgestellt<br />

und freigegeben.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Gebäudeentwurf<br />

Ziel des Entwurfs war, den Panor<strong>am</strong>ablick<br />

über See und Schlucht von allen Plätzen<br />

der zukünftigen Gaststätte freizugeben.<br />

Der Standort des Gebäudes und dessen<br />

Form wurden entsprechend jenen Sichtachsen<br />

orientiert, welche durch den Ort<br />

geprägt sind: die vorhandene Stützwand,<br />

der natürliche Hangverlauf und die Böschungswinkel.<br />

Die Gründung gestaltete sich insbesondere<br />

deshalb nicht einfach, weil das Erdreich<br />

unter großen Teilen des Neubaus<br />

aus Lechablagerungen bestand, die nach<br />

den Befunden des Baugrundgutachters<br />

eine unzureichende Tragfähigkeit aufwiesen.<br />

Ferner mußte die Standsicherheit des<br />

sehr steilen Hangs hinter dem Gebäude<br />

sichergestellt werden. Daher entschied<br />

man sich für eine teilweise rückverankerte<br />

Pfahlgründung mit weit hinabreichenden<br />

Großbohrpfählen. Auch die Hangstützmauer<br />

wurde mit Kleinbohrpfählen rückverankert<br />

und ebenso wie die vorhandenen<br />

Fund<strong>am</strong>ente des Vorgängerbauwerks<br />

aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen in<br />

das Fundierungskonzept integriert. Die<br />

40 cm starke Bodenplatte aus sogenanntem<br />

WU-Beton unter dem Gebäude<br />

gewährleistet Standsicherheit und wirks<strong>am</strong>en<br />

Feuchteschutz. Das Haus lehnt sich<br />

mit seinem Rücken, der 40 cm starken<br />

Stützwand, an die Hangseite, angrenzend<br />

an die vorhandene Stützwand.<br />

Der Flächenbedarf für die Gaststätte mit<br />

ihren Neben- und Funktionsräumen ist<br />

größer als der für die notwendigen Trakte<br />

der Pumpstation in Ebene 1. Da eine<br />

Anordnung der Räume für die Gaststätte<br />

auf einer Ebene wesentlich sinnvoller und<br />

praktikabler ist, erwuchs die Idee, einen<br />

Rucksackanbau entlang der Gebäuderückseite<br />

hinter der Stützwand in den Hang zu<br />

integrieren. So ließen sich Platz und Volumen<br />

gewinnen, die von außen nicht wahrgenommen<br />

werden, denn sie verschwinden<br />

komplett <strong>im</strong> »Berg«. Das Flachdach<br />

wurde zudem mit extensiver Begrünung<br />

ausgeführt, so daß der Eindruck entsteht,<br />

das Gebäude würde aus dem Hang herauswachsen.<br />

Aufgang<br />

© Roland Hank<br />

Die seitlichen Anschlüsse zum Gelände<br />

markieren abgestufte Gabionenwände,<br />

eine Konstruktion, wie sie bisher auch in<br />

der Schlucht zum Zweck der Hangsicherung<br />

anzutreffen ist. Das Haus selbst<br />

Querschnitt<br />

© Kehrbaum Architekten BDA<br />

erhielt als eine Art »Sockel« ebenfalls eine<br />

Gabionenverkleidung und integriert sich so<br />

in seinen Kontext. Die komplette Fassade<br />

des Technikgeschosses wurde zudem mit<br />

Gabionenwandkörben gleichen Steinmate-<br />

[33


34]<br />

rials verkleidet. So bildet das Technikgeschoß<br />

ein solides »Fund<strong>am</strong>ent« zum<br />

schwebenden Baukörper darüber. Die<br />

Ebene der Gaststätte kragt an allen Stellen<br />

weit über das Sockelgeschoß hinaus,<br />

von ca. 1,50 bis ca. 3,50 m, die auskragende<br />

Terrasse wird entsprechend ihrer<br />

Abmessung in gleicher Form von einem<br />

Flachdach überdeckt.<br />

Längsschnitt<br />

© Kehrbaum Architekten BDA<br />

Zur Erschließung dienen zwei Aufgänge,<br />

einerseits der Treppenaufgang, der direkt<br />

an den Fußweg Landsberg–Pitzling an das<br />

Ostufer des Lechs grenzt, und andererseits<br />

eine 6% ansteigende und insofern für Rollstuhlfahrer<br />

geeignete R<strong>am</strong>pe, die, in der<br />

Schlucht beginnend, zur Ebene 2 führt;<br />

beide wurden in Sichtbeton mit rutschfester<br />

Oberfläche errichtet.<br />

Die Gaststätte bietet insges<strong>am</strong>t 60 Sitzplätze<br />

<strong>im</strong> Innen- und ca. 40 <strong>im</strong> Außenbereich.<br />

Um zu allen Jahreszeiten auch von innen<br />

den Panor<strong>am</strong>ablick genießen zu können,<br />

wurde die Fassade nach Südwesten und<br />

-osten als eine Glas-Aluminium-Konstruktion<br />

konzipiert, die sich <strong>im</strong> Sommer großflächig<br />

öffnen läßt.<br />

Gastraum<br />

© Roland Hank<br />

Die Restflächen wurden mit Lärchenholzl<strong>am</strong>ellen<br />

beplankt, der Belag der Terrasse<br />

ebenso in Lärchenholz ausgeführt.<br />

Die Brüstung bzw. Absturzsicherung entlang<br />

der Terrasse, der Treppe und dem<br />

R<strong>am</strong>penaufgang wurde hingegen in einer<br />

leichten durchlässigen Metallgitterkonstruktion<br />

entworfen, um den Ausblick auch<br />

vom Innenraum der Gaststätte nicht zu<br />

beeinträchtigen.<br />

Innenraumkonzeption<br />

Im Inneren n<strong>im</strong>mt der Gastraum mit ca.<br />

120 m2 den größten Teil der Flächen ein. Er<br />

ist von Südwest nach Südost orientiert,<br />

was ein Max<strong>im</strong>um an Belichtung bzw. Sonneneinstrahlung<br />

garantiert. Alle Nebenräume,<br />

Gäste- inklusive Behindertentoilette,<br />

die Küche mit ihren Nebentrakten,<br />

Obere Ebene<br />

© Kehrbaum Architekten BDA<br />

Kühl-, Lager- und Personalräume sind nach<br />

Norden ausgerichtet und befinden sich <strong>im</strong><br />

»Rücken«, also <strong>im</strong> Rucksackanbau des<br />

Gebäudes.<br />

Um den Charakter der »Teufelsküche«<br />

widerzuspiegeln, wurde <strong>im</strong> Inneren des<br />

Gastraums, in dessen Herzen und direkt<br />

angegliedert an die Theke, ein K<strong>am</strong>inofen<br />

eingebaut. Das Material für Boden und<br />

Decke des Gastraums ist Holz, die Wände<br />

haben warme erdige Farboberflächen, und<br />

die Beleuchtung erzeugt dazu ein weiches,<br />

warmes St<strong>im</strong>mungslicht. Alle Neben- und<br />

Funktionsräume verfügen als Bodenbelag<br />

über Fliesen, die Wände blieben teilweise<br />

in Sichtbeton oder wurden je nach Funktion<br />

ebenfalls gefliest.<br />

Ulrike Wolff<br />

Kehrbaum Architekten BDA,<br />

Augsburg<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Bauherr:<br />

Städtische Werke Landsberg<br />

Planung Pumpstation:<br />

SLI Schneider – Leibner<br />

Ingenieurgesellschaft mbH,<br />

Augsburg<br />

Planung Gaststätte:<br />

Kehrbaum Architekten BDA,<br />

Augsburg<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurüro Stefan Mögele,<br />

Bobingen<br />

Gebäudetechnik:<br />

Fiplan Ingenieur-GmbH,<br />

Kaufering<br />

Elektroplanung:<br />

Plan-Consult,<br />

Gilching<br />

»Hangverlauf«<br />

© Roland Hank<br />

LINDAPTER GmbH<br />

Tenderweg 11 · 45141 Essen · Deutschland<br />

Tel.: 0201 / 21 47 78 · Fax: 0201 / 29 06 14<br />

E-Mail: info@lindapter.de · Web: www.lindapter.de<br />

Bodengutachten:<br />

Geotechnisches Büro<br />

Prof. Schuler und Dr.-Ing. Gödecke,<br />

Augsburg<br />

Verbindungs- und Klemmsysteme seit 1934<br />

Seit über 70 Jahren ist Lindapter Hersteller innovativer Lösungen von Verbindungsund<br />

Klemmsystemen für Stahlkonstruktionen. Deren Vielseitigkeit wurde unter<br />

extremen Bedinungen wie auf Bohrinseln und in Windkraftanlagen unter Beweis<br />

gestellt, u.a. für die Montage von Leitern, Treppen und Personensicherungssystemen.<br />

Vorteile:<br />

■ Kein Schweißen oder Bohren erforderlich<br />

■ Keine Verletzung des Korrosionsschutzes<br />

■ Schnelle Montage ohne Spezialwerkzeuge<br />

■ Einfaches Justieren während der Montage<br />

■ Dauerhaft sichere Verbindungen, auch für Windlasten<br />

■ Kostengünstige Montage bei Neuanlagen und Nachrüstungen<br />

Umfassende Anwendungsberatung durch<br />

erfahrene Lindapter Ingenieure!<br />

Info Hotline: 020 1 / 21 47 78<br />

Brandschutzgutachten:<br />

Dipl.-Ing. Roland Kaupa,<br />

Pocking<br />

[35


36]<br />

Landschaftliche Einordnung<br />

Das Pumpwerk Werthweg setzt in seiner<br />

Funktion und Bedeutung einen Maßstab<br />

auf dem bestehenden Grundstück – und<br />

stellt sich daher bewußt und gemeins<strong>am</strong><br />

mit dem vorhandenen Deichbaukörper als<br />

technische Hochwasserschutzeinrichtung<br />

dar. Es ist weithin als Landmarke erkennbar<br />

und n<strong>im</strong>mt selbst Sichtbeziehung zum<br />

Rhein und zur Auenlandschaft auf.<br />

Seine oberirdische Erschließung erfolgt<br />

durch eine neugeschaffene Zufahrt auf<br />

das Gelände, auf Höhe der Deichkrone<br />

werden, hochwassergeschützt durch<br />

einen Umgang, alle Anlagenteile und Versorgungseinheiten<br />

für den Anlieferverkehr<br />

erreichbar; zu Fuß ist die Pumpstation<br />

ebenfalls über die Deichkrone angebunden.<br />

Gebäude des Hochwasserschutzes<br />

Das Pumpwerk Werthweg in Köln<br />

Baukörperausbildung<br />

Das sichtbare Gebäude steht in enger<br />

Beziehung zu seinem unterirdischen, technischen<br />

Baukörper, bildet mit seiner Ausdehnung<br />

<strong>im</strong> Grundriß also genau das darunterliegende<br />

<strong>Wasser</strong>bauwerk ab: »Oberwelt«<br />

und »Unterwelt« fügen sich hier zu<br />

einer funktionalen und konstruktiven Einheit.<br />

Die D<strong>im</strong>ensionierung, Lage und Zuordnung<br />

der technischen Räume orientieren sich<br />

exakt an den funktionalen Anforderungen<br />

Ostfassade<br />

© Lepel & Lepel<br />

des Pumpwerkes – eine Korrespondenz,<br />

die sich auch in der Schichtung der<br />

Arbeitsbereiche zeigt. Diese Schichtung<br />

Lage<br />

© Lepel & Lepel<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

von Hochwasser- sowie QT-Pumpen <strong>im</strong><br />

Tiefgeschoß und Räumen mit Anlieferverkehr<br />

und direkter Verbindung zu den Pumpen<br />

wird sinnfällig durch die <strong>im</strong> Obergeschoß<br />

untergebrachten Mitarbeiterzonen<br />

ergänzt.<br />

Die Zeichenhaftigkeit des <strong>im</strong> Juni 2007 fertiggestellten<br />

Gebäudes wurde somit aus<br />

der logischen Abfolge der Kubatur von<br />

innen nach außen entwickelt.<br />

Südseite<br />

© Lepel & Lepel<br />

Konstruktion und Material<br />

Die Konstruktion des Pumpwerkes besteht<br />

aus stark d<strong>im</strong>ensionierten Stahlbetondecken,<br />

Wand- und Bodenplatten, wobei<br />

die Auswahl der Materialien Wesen und<br />

Aufgabe des Gebäudes widerspiegelt: Die<br />

Materialien veranschaulichen und versinnbildlichen<br />

beide vorher genannten Beziehungsaspekte<br />

auf besondere Weise.<br />

Pumpenraum<br />

© Lepel & Lepel<br />

Und dazu gehören<br />

– Materialien aus dem Landschaftsbau,<br />

wie Gablonen mit Grauwacke-Füllung,<br />

die Verschalung aus Lärchenholz und<br />

eine extensive Begrünung der Dachflächen,<br />

die helfen, den Baukörper<br />

harmonisch in die Landschaft einzugliedern,<br />

– industrielle Produkte und Oberflächen<br />

wie Beton, Stahl, Glas als Sprache des<br />

Industriebaus, die robust, preiswert,<br />

industriell vorgefertigt sind und vor Ort<br />

wirtschaftlich montiert werden können,<br />

[37


38]<br />

Westfront<br />

© Lepel & Lepel<br />

– starke Farben als Orientierungshilfe,<br />

wobei die Verglasungen in den Aufenthaltsbereichen<br />

gezielte Ausblicke<br />

ermöglichen und die Räume natürlich<br />

belichten und belüften.<br />

Reinhard Lepel<br />

Nordansicht<br />

© Lepel & Lepel<br />

»Unterwelt«<br />

© Lepel & Lepel<br />

Bauherr:<br />

Stadtentwässerungsbetriebe Köln<br />

Planung Hochbau:<br />

Lepel & Lepel<br />

Architektur, Innenarchitektur,<br />

Köln<br />

Projektleiter:<br />

Dipl.-Ing. Markus Werner<br />

Tragwerksplanung:<br />

Ingenieurbüro Becheuel-Loesche,<br />

Münchhegel<br />

Haustechnik:<br />

Fischer Ingenieurbüro GmbH,<br />

Erftstadt<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


Mut zum Außergewöhnlichen?<br />

Hohe Wirtschaftlichkeit, problemlose<br />

Verlegetechnik und eine einzigartige<br />

Ästhetik – das sind die Anforderungen<br />

der modernen Architektur an hochgedämmte,<br />

hinterlüftete Fassaden.<br />

Die Symmetrische Deckung von<br />

Rathscheck ist ein innovatives System,<br />

das diesen Anforderungen Rechnung<br />

trägt und die moderne Schieferfassade<br />

völlig neu definiert.<br />

Sachlich, geradlinig, klar, ökonomisch.<br />

Rathscheck Schiefer<br />

und Dach-Systeme KG<br />

St.-Barbara-Straße 3<br />

D-56727 Mayen-Katzenberg<br />

Telefon 026 51/955- 0<br />

Telefax 026 51/955-100<br />

info@rathscheck.de<br />

www.rathscheck.de<br />

� Frei wählbare Formate bis 60 x 60 cm.<br />

� Geringes Quadratmetergewicht<br />

durch die Plattenstärke von nur<br />

cirka einem Zent<strong>im</strong>eter.<br />

� Schnelle Montage durch einfaches<br />

Einhängen der Schiefer in die<br />

Unterkonstruktion.<br />

� Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />

durch verschiedene<br />

Schieferfarben und -oberflächen.<br />

Planen Sie Zukunft. Planen Sie mit Schiefer.<br />

www.rathscheck.de<br />

InterSIN ®<br />

grau-blau, spaltrau<br />

InterSIN ®<br />

grau-blau, poliert<br />

ColorSklent ®<br />

polargrün, spaltrau<br />

ColorSklent ®<br />

polargrün, poliert<br />

ColorSklent ®<br />

dunkelgrün, spaltrau<br />

ColorSklent ®<br />

grau-braun, spaltrau


40]<br />

Die Siedlung<br />

»Alte« Vorderfront<br />

© Jo. Franzke Architekten<br />

Die »Neue Vahr« gilt als ein Höhepunkt<br />

des Nachkriegsstädtebaus. Zwischen 1957<br />

und 1962 von Max Säume, Günter Hafemann,<br />

Ernst May und Hans Bernhard Reichow<br />

errichtet, trug die Siedlung entscheidend<br />

zur Linderung der Wohnungsnot<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg bei. Erfreuten<br />

sich die 10.000 Wohnungen und die stark<br />

durchgrünte Anlage zu Beginn großer<br />

Beliebtheit, hat der Stadtteil mittlerweile<br />

mit den typischen Problemen eines Trabanten<br />

zu kämpfen. Um gegensteuern und<br />

das Wohnungsangebot ungehindert an<br />

heutige Ansprüche anpassen zu können,<br />

nahm die Stadt Bremen davon Abstand,<br />

die Siedlung unter Denkmalschutz zu stellen.<br />

Basierend auf einer von Jo. Franzke<br />

Architekten konzipierten Machbarkeitsstudie,<br />

wurde das Büro beauftragt, beispielhaft<br />

ein Gebäude zu modernisieren. Aus<br />

Respekt vor der Aufbauleistung der Architekten<br />

der Neuen Vahr zielte das Konzept<br />

trotz Planungsfreiheit von Anfang an auf<br />

einen denkmalgerechten Umbau ab.<br />

Wohnen mit Bezug zur Geschichte<br />

Die Modernisierung der Neuen Vahr in Bremen<br />

Der Block 11<br />

Bei dem Pilotprojekt handelt es sich um<br />

einen der viergeschossigen Riegel an der<br />

zentralen Kurt-Schumacher-Allee. 1957<br />

realisiert, gehört er zur ersten Generation<br />

von Wohnblöcken und wurde als konventioneller<br />

Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken<br />

und Pultdach ausgeführt; der<br />

Zweispänner mit 24 Wohnungen wird über<br />

drei Treppenhäuser erschlossen. Vor dem<br />

Umbau waren die Appartements einheitlich<br />

etwa 60 m 2 groß, <strong>im</strong> natürlich belüfteten<br />

Sockelgeschoß befanden sich neben<br />

Abstell- auch Fahrrad- und Waschräume.<br />

Die Eingangsfront war als Lochfassade<br />

errichtet worden und wurde durch drei<br />

leicht hinter die Außenkontur zurückspringende<br />

Treppenhäuser gegliedert, die Rückseite<br />

durch etwa 2 m tiefe Loggien.<br />

Ausgangspunkt der Überlegungen war die<br />

Beobachtung, daß das Gros des Angebots<br />

in der Neuen Vahr <strong>im</strong> Zwei- bis Dreiz<strong>im</strong>merbereich<br />

liegt. Da ein homogenes Wohnungsgemenge<br />

jedoch fast zwangsläufig<br />

eine homogene Mieterstruktur nach sich<br />

zieht und somit Segregationsprozesse<br />

wenn nicht auslöst, so doch zumindest<br />

beschleunigt, haben sich Jo. Franzke<br />

Architekten der Aufgabe über die Reorganisation<br />

des Grundrisses genähert. Das<br />

Ziel war, den Blick zu einem Mehrgenerationenhaus<br />

mit kleineren Einheiten <strong>im</strong> Erdgeschoß<br />

und großen f<strong>am</strong>iliengerechten<br />

Wohnungen in den oberen Etagen umzubauen<br />

und mit großzügigen Zuschnitten<br />

und qualitativ hochwertiger Architektur<br />

neue Mieterschichten anzusprechen.<br />

Bestand …<br />

© Jo. Franzke Architekten<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Das Konzept<br />

Da die Charakteristik der seriell wirkenden<br />

Gebäude nicht beeinträchtigt werden<br />

sollte, waren Anbauten ausgeschlossen;<br />

folglich k<strong>am</strong> für die Vergrößerung der<br />

Heutiges Erscheinungsbild<br />

© Gewoba AG<br />

Wohnflächen nur eine interne Lösung in<br />

Frage. Da eine horizontale Verknüpfung<br />

durch den engen Abstand von Treppenhaus<br />

zu Treppenhaus erschwert wurde,<br />

lag es nahe, die Grundrisse vertikal zu verschachteln.<br />

Die Kubatur wurde ab dem<br />

ersten Obergeschoß in L-förmig ineinander<br />

verschränkte Maisonettewohnungen mit<br />

jeweils drei Z<strong>im</strong>mern sowie einer Abstellk<strong>am</strong>mer<br />

aufgeteilt. Je Einheit wurde eine<br />

durchbindende Fläche von ca. 60 m 2 und<br />

eine bis zur Gebäudemittelachse reichende<br />

Fläche von etwa 30 m 2 zus<strong>am</strong>mengefaßt<br />

und über eine Treppe verbunden.<br />

D<strong>am</strong>it veränderte sich die Anzahl der Mietparteien:<br />

Pro Treppenhaus werden nunmehr<br />

statt acht lediglich noch sechs Wohnungen<br />

erschlossen, die Aufteilung des<br />

Untergeschosses blieb unverändert.<br />

Die Verknüpfung der Geschosse zeichnet<br />

sich auch außen ab. Auf Höhe der Maisonetten<br />

wurden große Öffnungen in die<br />

Vorderfront geschnitten und leicht nach<br />

innen versetzt mit Glas und farbigen Faserzementplatten<br />

geschlossen. Darüber hinaus<br />

wurden die zwei obersten Reihen der<br />

hochrechteckigen Fenster mit hervortretenden<br />

Aluminiumrahmen umgeben, die<br />

ebenfalls auf die Zweistöckigkeit der<br />

Wohneinheit hinweisen, <strong>im</strong> Gespann mit<br />

den rückspringenden Elementen jedoch<br />

zudem die Plastizität des Fassadenbildes<br />

steigern. Alle Fensteröffnungen wurden<br />

vergrößert, präsentieren sich jetzt als<br />

raumhohe Elemente und verbessern den<br />

Lichteinfall erheblich. Gleiches gilt für die<br />

Treppenhäuser, die zuvor nur spärlich<br />

durch kleine Öffnungen belichtet wurden.<br />

Neuer Querschnitt<br />

© Jo. Franzke Architekten<br />

[41


42]<br />

Heute erscheinen sie als Glasbahnen auf<br />

der Fassade, die für eine vertikale Gliederung<br />

des Baukörpers sorgen. Die Rückfront<br />

blieb unverändert, lediglich die vor<br />

der Fassadenebene auskragenden Brüstungen<br />

der Loggien sind mit Faserzement<br />

verkleidet.<br />

Angetroffener Grundriß<br />

© Jo. Franzke Architekten<br />

Besonderes Gewicht wurde darauf gelegt,<br />

dem Gebäude eine klare Kubatur zu verleihen.<br />

So wurde das umlaufend überstehende<br />

Pultdach gekürzt und läuft nun<br />

gegen eine neu aufgemauerte Attika; die<br />

Dachfläche wird innenliegend, hinter dem<br />

Jetzt: Typ 1, …<br />

© Jo. Franzke Architekten<br />

Typ 2, …<br />

© Jo. Franzke Architekten<br />

Wärmedämmverbundsystem, entwässert,<br />

um aus den Fallrohren kein gestaltendes<br />

Element zu machen. Aus demselben Grund<br />

wurde auch darauf verzichtet, Aufzüge vor<br />

die Fassade zu stellen, zumal es aufgrund<br />

der Maisonetten ohnehin nur drei »gefühl-<br />

»Öffnungselemente«<br />

© Gewoba AG<br />

te« Obergeschosse gibt. Das Resultat<br />

kommt <strong>im</strong> Volumen zwar der oft kritisierten<br />

»Schachtel« deutlich näher, wird jedoch<br />

aufgrund der unterschiedlichen Fensterformate<br />

und der Farbigkeit allgemein als<br />

belebendes Element wahrgenommen.<br />

Das Projekt wurde <strong>im</strong> Jahr 2006 als herausragendes<br />

und nachahmungswürdiges<br />

Beispiel vom BDA ausgezeichnet. Laut<br />

Jury zeigt es »auf anschauliche und eindrucksvolle<br />

Weise, daß ein Quartier, selbst<br />

wenn es nicht unter Denkmalschutz steht,<br />

den Bezug zur Geschichte nicht aufgeben<br />

muß, um modernen Bedürfnissen zu entsprechen«.<br />

Jo. Franzke<br />

Typ 3<br />

© Jo. Franzke Architekten<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Nordfassade mit Eingängen<br />

© Gewoba AG<br />

Bauherr:<br />

Gewoba AG,<br />

Bremen<br />

Südseite mit Balkonen<br />

© Gewoba AG<br />

Bauaufsichtsbehörde:<br />

Bau<strong>am</strong>t Bremen Nord<br />

Architekten:<br />

Jo. Franzke Architekten<br />

Jo. Franzke und Magnus K<strong>am</strong>iniarz,<br />

Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

Tragwerksplanung:<br />

Zill + Klochinski<br />

Beratende Ingenieure VBI,<br />

Bremen<br />

Haustechnik:<br />

V + W Ingenieurplanung für<br />

technische Gebäudeausrüstung,<br />

Bremen<br />

Elektrotechnik:<br />

IKE Ingenieurgesellschaft für<br />

Kommunikations- und Energietechnik mbH,<br />

Bremen<br />

[43


44]<br />

Die Weltpremiere<br />

Neueste Technologie für höhere Wirkungsgrade<br />

Die Kesselanlage <strong>im</strong> Kraftwerk Lagisza in Polen<br />

Im Kraftwerk Lagisza baut Foster Wheeler<br />

derzeit die allererste überkritische Kesselanlage<br />

mit zirkulierender Wirbelschichtfeuerung<br />

(ZWS) für den Energiekonzern<br />

Poludniowy Koncern Energetyczny; zu den<br />

wesentlichen Kriterien bei der Wahl des<br />

Kesseltyps zählten Brennstoff-Flexibilität<br />

und geringe Emissionen auch ohne zusätzliche<br />

Anlagen für die Entschwefelung bzw.<br />

Entstickung der Rauchgase.<br />

Die zirkulierende Wirbelschichtfeuerung,<br />

die bislang lediglich für ein kleines Spektrum<br />

von Sonderlösungen zum Einsatz<br />

k<strong>am</strong>, erweist sich als echter Konkurrent<br />

für konventionelle Feuerungstechniken,<br />

und das nicht nur <strong>im</strong> Hinblick auf den<br />

Anwendungsmaßstab, sondern auch in<br />

puncto realisierbare Wärmeleistung. ZWS-<br />

Kessel, die für den Durchlaufbetrieb unter<br />

überkritischen Par<strong>am</strong>etern konzipiert sind,<br />

stellen die heute wirtschaftlich wie ökologisch<br />

beste Lösung für Großanlagen mit<br />

hohem Wirkungsgrad dar. – Die d<strong>am</strong>it verbundenen<br />

Anforderungen an die Kesselrohre<br />

hätten ohne Vallourec & Mannesmann<br />

Tubes, den weltweit führenden Hersteller<br />

von nahtlosen Rohren und Hauptröhrenlieferanten<br />

für das Projekt, kaum<br />

erfüllt werden können.<br />

Anlagenstruktur<br />

© Foster Wheeler<br />

Die zirkulierende<br />

Wirbelschichtfeuerung<br />

Mit fossilen Brennstoffen, das heißt mit<br />

Kohle, Öl und Gas befeuerte <strong>Kraftwerke</strong><br />

liefern momentan 70% der weltweit erzeugten<br />

Energie. Angesichts der Notwendigkeit,<br />

Treibhausgasemissionen und andere<br />

Umweltbelastungen zu reduzieren, rückt<br />

der Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken<br />

aber zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses<br />

von Ingenieuren und Investoren.<br />

Den Wirkungsgrad des Wärmekreislaufs<br />

zu erhöhen ist nun eine Möglichkeit, die<br />

Wirtschaftlichkeit von <strong>Kraftwerke</strong>n zu verbessern,<br />

weil die intensivere Ausnutzung<br />

der Brennstoffenergie gleichzeitig zu einer<br />

Verringerung von Schadstoffemissionen<br />

wie CO2,SO2,NOxund Feinstaub führt.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Die Leistung eines Kraftwerksblocks wird<br />

<strong>im</strong> Konstruktionsstadium festgelegt: Um<br />

einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen,<br />

sollten die Speisewassertemperatur und<br />

das Vakuum <strong>im</strong> Kondensator hoch, die<br />

Rauchgastemperatur bei Austritt hingegen<br />

gering und D<strong>am</strong>pftemperatur und -druck<br />

<strong>am</strong> Eintritt der Turbine wiederum hoch<br />

sein. Im Prinzip gilt die Faustregel, daß<br />

sich die Leistung eines Kraftwerksblocks je<br />

Bar D<strong>am</strong>pfdruckerhöhung um 0,005% und<br />

je Grad Celsius D<strong>am</strong>pftemperaturerhöhung<br />

um 0,011% steigert. D<strong>am</strong>pfpar<strong>am</strong>eter werden<br />

als überkritisch bezeichnet, wenn<br />

D<strong>am</strong>pfdruck und -temperatur über dem kritischen<br />

Punkt K (375 °C bzw. 221,20 Bar)<br />

liegen. Die ersten Kraftwerksblöcke mit<br />

überkritischen Par<strong>am</strong>etern wurden in den<br />

1950er Jahren errichtet. In der Praxis<br />

zeigte sich jedoch bald, daß die d<strong>am</strong>als<br />

verfügbaren hochlegierten austenitischen<br />

Stähle mit solchen Betriebsbedingungen<br />

überfordert waren. Insbesondere an dickwandigen<br />

Bauteilen k<strong>am</strong> es <strong>im</strong>mer wieder<br />

zu Ermüdungsschäden, zu deren Reparatur<br />

der Block jeweils heruntergefahren werden<br />

mußte. Erhebliche Fortschritte in der<br />

Werkstoffentwicklung der letzten 20 Jahre<br />

und der Einsatz der neuen Stahlsorten<br />

ermöglichten indessen die Auslegung von<br />

Kraftwerksblöcken mit überkritischen<br />

D<strong>am</strong>pfpar<strong>am</strong>etern. Wurden früher ausschließlich<br />

D<strong>am</strong>pferzeuger mit Kohlestaubfeuerung<br />

unter überkritischen Par<strong>am</strong>etern<br />

betrieben, so gilt heute die ZWS-<br />

Feuerungstechnik als echte Alternative zur<br />

Wirbelbettfeuerung.<br />

ZWS-Kessel mit Naturumlauf und folglich<br />

unterkritischen D<strong>am</strong>pfpar<strong>am</strong>etern sind in<br />

der Energiewirtschaft bereits seit mehr als<br />

zwei Jahrzehnten bekannt. – Der natürliche<br />

nächste Schritt in der ZWS-Technologie<br />

ist der Bau von Kesseln mit höherer<br />

Kapazität, Zwangsdurchlauf (ohne Trommel)<br />

und überkritischen D<strong>am</strong>pfpar<strong>am</strong>etern.<br />

Die in den 1970er Jahren eingeführte Wirbelschichttechnik<br />

verdankt ihren schnellen,<br />

durchschlagenden Erfolg in ganz<br />

erheblichem Maße der Tatsache, daß ihre<br />

Anlagen selbst ohne zusätzliche Rauchund<br />

Abgasreinigungsverfahren strengste<br />

Emissionsnormen erfüllen. Darüber hinaus<br />

läßt diese Technologie neben Kohle eine<br />

ganze Reihe anderer Brennstoffe zu, wie<br />

etwa Biomasse, Kohleschl<strong>am</strong>m und sonstige<br />

Abfallprodukte.<br />

Kessel<br />

© Foster Wheeler<br />

Der überkritische Kessel<br />

Der Verbrennungsprozeß in ZWS-Kesseln<br />

macht sie unempfindlich gegenüber Qualitätsschwankungen<br />

des eingesetzten<br />

Brennstoffs. Sowohl Steinkohle als auch<br />

Braunkohle weisen oft sehr unterschiedliche<br />

Eigenschaften auf, selbst wenn sie<br />

aus ein und derselben Lagerstätte st<strong>am</strong>men.<br />

Zirkulieren nun große Mengen von<br />

Material minderwertiger Qualität mit unterschiedlichem<br />

Heizwert, Asche- oder<br />

Feuchtigkeitsgehalt, hat das keinerlei Einfluß<br />

auf die Verbrennungstemperatur. Eine<br />

konstante Verbrennungstemperatur sichert<br />

aber einen konstanten Wärmestrom und<br />

d<strong>am</strong>it eine konstante Temperatur in den<br />

Verd<strong>am</strong>pferrohren. Und daher sind die eingesetzten<br />

Benson-Durchlaufverd<strong>am</strong>pfer<br />

opt<strong>im</strong>al für den Einsatz in ZWS-Kesseln.<br />

Die Möglichkeit, gleichzeitig unterschiedlichste<br />

Brennstoffe zu feuern, ist ein weiterer<br />

wichtiger Vorteil der ZWS-Technologie.<br />

Das große Ges<strong>am</strong>tvolumen der zirkulierenden<br />

Wirbelschicht sichert einen stabilen<br />

Verbrennungsprozeß ohne Schwankungen<br />

<strong>im</strong> Wärmestrom. Anlagenbetreibern bietet<br />

dieses Merkmal eine enorme Flexibilität<br />

bei der Wahl der jeweils kostengünstigsten<br />

Brennstoffe.<br />

[45


46]<br />

Da ZWS-Kessel bekannt sind für ihre<br />

extrem niedrigen Emissionen, die sogar die<br />

strengsten Umweltvorschriften komfortabel<br />

erfüllen, sind zusätzliche Rauchgasreinigungssysteme<br />

nicht erforderlich. Angesichts<br />

des hohen Investitions-, Wartungsund<br />

Reparaturaufwands für solche<br />

Systeme sind die hier erzielten Kosteneinsparungen<br />

ganz erheblich.<br />

Zwar erreicht er nicht ganz die Verbrennungsleistung<br />

eines Wirbelbettkessels,<br />

doch kann er das bis zu einem gewissen<br />

Grad durch die niedrigere Austrittstemperatur<br />

des Rauchgases ausgleichen, die<br />

durch den opt<strong>im</strong>ierten Einsatz eines Economizers<br />

erzielt wird. In einem ZWS-Kessel<br />

wird das <strong>Wasser</strong> auf eine höhere Temperatur<br />

vorgewärmt als in einem Wirbelbettkessel,<br />

basierend auf dem stabilen<br />

<strong>Wasser</strong>-D<strong>am</strong>pf-Verhältnis in den Verd<strong>am</strong>pferrohren,<br />

das wiederum auf die geringere<br />

Wärmeemission aus der Verbrennungsk<strong>am</strong>mer<br />

zurückzuführen ist.<br />

Separator<br />

© Foster Wheeler<br />

Kesselinneres<br />

© Foster Wheeler<br />

Steinkohle Kohleschl<strong>am</strong>m<br />

Auslegungsvorgabe Ist-Werte Ist-Werte<br />

Heizwert 19–22 MJ/kg 18–23 MJ/kg 7–17 MJ/kg<br />

Feuchtigkeit ≤≤≤≥≥� 16% 6–23% 27–45%<br />

Aschegehalt � 25% 10–25% 28–65%<br />

Kenndaten des eingesetzten Brennstoffs<br />

© Foster Wheeler<br />

Nennpar<strong>am</strong>eter<br />

Kesselkapazität (Nennwert) 361.0 kg/s<br />

Kesselkapazität (min.) 143.9 kg/s<br />

Frischd<strong>am</strong>pfdruck 27.50 MPa<br />

Frischd<strong>am</strong>pftemperatur 560 °C<br />

Heißer Zwischenüberhitzerd<strong>am</strong>pfdruck<br />

5.48 MPa<br />

Heißd<strong>am</strong>pftemperatur 580 °C<br />

Speisewassertemperatur 290 °C<br />

Garantierte Emissionsgrenzen<br />

NO x<br />

SO x<br />

200 mg/Nm 3<br />

200 mg/Nm 3<br />

CO 200 mg/Nm 3<br />

Feinstaub 30 mg/Nm 3<br />

Hauptpar<strong>am</strong>eter des 460-MW-Kessels<br />

© Foster Wheeler<br />

Separator-Inlet<br />

© Foster Wheeler<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Ein wesentliches Merkmal der Siemens-<br />

Benson-Zwangsdurchlauftechnik mit<br />

geringem Massenstrom ist der min<strong>im</strong>ale<br />

Druckabfall <strong>im</strong> <strong>Wasser</strong>-D<strong>am</strong>pf-System; <strong>im</strong><br />

Vergleich zu konventionellen überkritischen<br />

Durchlaufkesseln mit Verd<strong>am</strong>pferspirale<br />

und hohem Massenstrom wird<br />

dadurch der Energiebedarf der Speisewasserpumpe<br />

erheblich reduziert.<br />

Wärmetauscherrohre<br />

Membranwandeinbau<br />

© Foster Wheeler<br />

Oberfläche Rohrwerkstoff K<strong>am</strong>merwerkstoff<br />

Economizer 15Mo3 15NiCuMoNb5<br />

Wände der Verbrennungsk<strong>am</strong>mer 13CrMo44 15NiCuMoNb5<br />

13CrMo44<br />

Zyklone 7CrMoVTiB10-10 X10CrMoVNb91<br />

X11CrMoWVNb911<br />

Überhitzer und Zwischenüberhitzer 13CrMo44 13CrMo44<br />

7CrMoVTiB10-10 X10CrMoVNb91<br />

X20CrMoV121 X11CrMoWVNb911<br />

TP347HFG<br />

Rohrleitungen<br />

Heißd<strong>am</strong>pfleitung X11CrMoWVNb911<br />

Gewählte Kesselwerkstoffe<br />

© Foster Wheeler<br />

Der Kessel <strong>im</strong> Kraftwerk Lagisza<br />

Als Hauptbrennstoff kommt Steinkohle zum<br />

Einsatz. Daß diese von zehn unterschiedlichen<br />

Minen vor Ort bezogen wird, belegt<br />

in eindrucksvoller Weise die Flexibilität<br />

des ZWS-Kessels. Der max<strong>im</strong>ale Schwefelgehalt<br />

der Kohle liegt bei 1,60%, der<br />

max<strong>im</strong>ale Chlorgehalt bei 0,40% (<strong>im</strong> Trokkenzustand).<br />

Obwohl Steinkohle als Hauptbrennstoff<br />

dient, berücksichtigte Foster<br />

Wheeler bei der Kesselplanung die Möglichkeit<br />

künftiger Alternativen. So läßt sich<br />

feuchter Kohleschl<strong>am</strong>m als wichtigster<br />

Zusatzbrennstoff einsetzen, wobei die<br />

Menge 30% des Brennwerts nicht überschreiten<br />

sollte; auch Biomasse kann bis<br />

zu einem Anteil von 10% gefeuert werden.<br />

– Die von der EU-Richtlinie für Großfeuerungsanlagen<br />

geforderten Emissionsgrenzwerte<br />

für Neuanlagen werden sicher eingehalten.<br />

Die Werkstoffwahl für die Kesselkomponenten<br />

zählte zu den größten technischen<br />

Problemen <strong>im</strong> Rahmen der Planung und<br />

Konstruktion, denn es mußte gewährleistet<br />

sein, daß die Werkstoffe seinen besonderen<br />

Betriebsbedingungen langfristig sicher<br />

und zuverlässig standhalten; zur Lösung<br />

der d<strong>am</strong>it verbundenen Fragen haben die<br />

Spezialisten von Vallourec & Mannesmann<br />

Tubes erheblich beigetragen.<br />

[47


48]<br />

Baukörperanordnung<br />

© Foster Wheeler<br />

Für die wärmeabstrahlenden Oberflächen<br />

und Wände der Überhitzerleitung und des<br />

Abscheiders wurde beispielsweise der<br />

Stahl 7CrMoVTiB10-10 (T 24) gewählt, der,<br />

<strong>im</strong> Gegensatz zu martensitischen Stählen,<br />

keine Wärmebehandlung nach dem<br />

Schweißen benötigt, obwohl die Wandtemperaturen<br />

nur wenig geringer sind als<br />

die des martensitischen Stahls X10CrMo-<br />

VNb91 (P 91). Die Überhitzer-Austrittss<strong>am</strong>mler<br />

und die Rohre für die Leitung zwischen<br />

Kessel und Turbine wurden aus dem<br />

Stahl X11CrMoWVNb911 (E 911) hergestellt.<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

Der hier beschriebene überkritische ZWS-<br />

Kessel verbindet neueste Erkenntnisse in<br />

der Wirbelschichtfeuerung von Festbrennstoffen<br />

(ZWS-Kessel der zweiten Generation)<br />

mit der Benson-Technik, die Steigleitungen<br />

für überkritische D<strong>am</strong>pfpar<strong>am</strong>eter<br />

einsetzt. Die aus der Integration dieser<br />

beiden Technologien gewonnene Lösung<br />

führt zu einer hohen Flexibilität bei der<br />

Brennstoffwahl, so daß auch Brennstoffe<br />

mit niedrigem Heizwert gefeuert werden<br />

können. Darüber hinaus sichern geringe<br />

Emissionen und ein hoher Wirkungsgrad<br />

opt<strong>im</strong>ale Wirtschaftlichkeit in der Energieerzeugung.<br />

Die Vorteile der Wirbelschichttechnologie<br />

sind ideal geeignet für die in<br />

der Energiewirtschaft Polens eingesetzten<br />

Wärmekraftwerke, die <strong>im</strong> wesentlichen mit<br />

Steinkohle und Braunkohle befeuert werden.<br />

Adrian Brylski<br />

Foster Wheeler,<br />

Polen<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


Hochspannung!<br />

Mubea ist der weltweit führende Hersteller von technisch anspruchsvollen Federn mit mehr<br />

als 40 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Qualitätstellerfedern. Mubea<br />

Tellerfedern und Spannelemente GmbH, Im Kirdorf 5, 57567 Daaden, info@mubea-tellerfedern.de,<br />

www.mubea-tellerfedern.de


50]<br />

Die Kraftwerksanlage<br />

RWE Power AG investiert bis 2020 rund 12<br />

Milliarden Euro in neue <strong>Kraftwerke</strong>, die<br />

moderner, effizienter und d<strong>am</strong>it auch kl<strong>im</strong>afreundlicher<br />

sind. Im Rahmen eines<br />

<strong>am</strong>bitionierten Erneuerungsprogr<strong>am</strong>ms<br />

entsteht zur Zeit in Neurath bei Grevenbroich<br />

die Doppelblockanlage BoA 2&3.<br />

Komponenten eines <strong>Kraftwerke</strong>s<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

Planung und Bau eines Kesselhauses<br />

Das Kraftwerk Neurath<br />

Die Abkürzung steht für: Braunkohlenkraftwerk<br />

mit opt<strong>im</strong>ierter Anlagentechnik, ein<br />

2,20-Milliarden-Euro-Projekt mit dem weltweit<br />

führenden Wirkungsgrad von mehr<br />

als 43% und einer Bruttoleistung von insges<strong>am</strong>t<br />

2.200 MW.<br />

Ein Kraftwerk umfaßt verschiedene Komponenten:<br />

Im Kesselhaus befindet sich der<br />

Kessel zur D<strong>am</strong>pferzeugung, <strong>im</strong> Maschinenhaus<br />

sind die Turbinen und Generatoren<br />

zur Stromerzeugung untergebracht,<br />

und in einem weiteren Komplex werden<br />

die Rauchgase gereinigt und durch die<br />

anschließenden Kühltürme abgeleitet.<br />

Außerdem sind noch diverse Nebenanlagen<br />

erforderlich, um den Betrieb einer solchen<br />

Anlage zu ermöglichen. Im Prinzip<br />

besitzt jedes Eigenhe<strong>im</strong> einen Kessel zur<br />

Erzeugung von Warmwasser, ein Kraftwerk<br />

ist <strong>im</strong> Grunde nur um ein Vielfaches größer.<br />

Es sind die D<strong>im</strong>ensionen der Anlagentechnik,<br />

der Tragstruktur, der eingesetzten<br />

Ressourcen eines solchen Projekts und<br />

der daduch erforderlichen Logistik, welche<br />

an alle Beteiligten höchste Anforderungen<br />

stellen.<br />

Das Kesselhaus<br />

Im Auftrag der RWE Power AG plant und<br />

baut das Konsortium »Babcock-Hitachi<br />

Europe GmbH/Alstom Power Boiler GmbH«<br />

das Kesselhaus mit dem D<strong>am</strong>pferzeuger<br />

des neuen Kraftwerks in Neurath. Die<br />

»Arbeitsgemeinschaft Stahlbau Kraftwerk<br />

Neurath 1.100 MW Blöcke F/G (BoA 2/3)«<br />

ist mit der Errichtung der Kesselhäuser<br />

von Block F und G beauftragt; sie besteht<br />

aus den Firmen Donges Stahlbau GmbH<br />

als technischem Federführer, Max Bögl<br />

Stahl- und Anlagenbau GmbH als kaufmännischem<br />

Federführer sowie den Firmen<br />

Eiffel Deutschland Stahltechnologie<br />

GmbH und Christmann & Pfeifer GmbH.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Aufbau eines Kesselhauses in Neurath<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

[51


52]<br />

Das Tragwerk<br />

Die Haupttragstruktur des Kesselhauses<br />

ist das sogenannte Kesselgerüst. Es beinhaltet<br />

insbesondere die in den Ecken eines<br />

38 m x 36,50 m rechtwinkligen Grundrisses<br />

angeordneten Stützen, die durch ein Fachwerk<br />

zwischen allen vier Elementen ausgesteift<br />

werden. Auf diesem Gerüst lagert<br />

dann die Kesseldecke in einer Höhe von<br />

170 m, an der in seinem Inneren der ca.<br />

30.000 t schwere Kessel hängt. Im unteren<br />

Bereich bestehen die Stützen aus Hohlkästen<br />

mit einer Kantenlänge von 3 m x<br />

3 m und Blechdicken bis 90 mm, die Fachwerkriegel<br />

haben die Abmessungen 1,20 m<br />

x 4 m mit Blechdicken bis 50 mm. Die größten<br />

Bauteile sind jedoch die fünf Kesseldeckenträger<br />

mit einem max<strong>im</strong>alen Hubgewicht<br />

von 230 t, die bei einer Kranausladung<br />

von mehr als 74 m auf eine Höhe<br />

Grundriß<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

Deckenkonstruktion<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

von 170 m eingehoben werden. Mit einer<br />

Bauhöhe von ca. 10,50 m, Stegblechdicken<br />

bis 85 mm und Flanschabmessungen von<br />

100 mm x 1.000 mm leiten sie die Kessellast<br />

über die kürzere Seite von 36,50 m in<br />

das Gerüst ab. Da solche »D<strong>im</strong>ensionen«<br />

nicht mehr in einem Stück zur Baustelle<br />

transportiert werden können, sind die als<br />

I-Querschnitt ausgebildeten Träger längs<br />

geteilt.<br />

Um den Zugang zu allen Anlageneinheiten<br />

zu ermöglichen, wurden 38 Bühnenebenen<br />

über die ges<strong>am</strong>te Kesselhöhe vorgesehen;<br />

sie umspannen das Kesselgerüst und formen<br />

das Kesselhaus. Die Bühnen dienen<br />

auch als Auflager für die diversen Leitungen<br />

und Kanäle und die sonst noch erforderlichen<br />

Anlagenkomponenten. Das <strong>im</strong><br />

Grundriß 70 m x 55 m große Kesselhaus<br />

hängt ab 100 m außerhalb des Gerüstes an<br />

den oben auskragenden Trägern. Es wird<br />

<strong>am</strong> Boden montiert und mit Litzenhebern<br />

nach oben gezogen, sein Unterteil steht<br />

auf Fund<strong>am</strong>enten und besitzt einen Grundriß<br />

von 100 m x 100 m. Dort sind die Kohlebunker<br />

und der LuVo, der Luftvorwärmer,<br />

angeordnet. Aufgrund der gewaltigen<br />

Abmessungen führen die üblichen Fertigungstoleranzen<br />

für den Stahlbau bereits<br />

zu unverträglichen Ungenauigkeiten in den<br />

Anschlüssen: Deshalb werden die kritischen<br />

Elemente bei der Fertigung an den<br />

Verbindungsstellen durch Fräsen auf die<br />

geforderte Exaktheit gebracht.<br />

Kesselgerüst<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Montageablauf von Block F<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

Nr. Zeitraum Beschreibung<br />

1 ca. 4 KW 24 m Kesselhausoberteil und Stützenfüße des Kesselgerüsts<br />

2 ca. 4 KW + 20 m Oberteil, 30 m Kesselhausunterteil (LuVo) und Kesselgerüst bis 100 m<br />

3 3–4 KW + 20 m Oberteil, + 10 m Oberteil des Rauchgaskanals, Kesselgerüst bis 144 m<br />

4 1–2 KW Komplettierung Oberteil, Kesselgerüst bis 170 m inklusive Kragarme<br />

5 5–6 KW Kesseldeckenträger, restlicher Rauchgaskanal, parallel Fassadenmontage<br />

6 1–2 KW Hub des Rauchgaskanals parallel Montage der Bandagen<br />

7 1–2 KW Hub Kesselhaus Oberteil Seitenteile parallel Montage der Bandagen<br />

8 1 KW Hub Kesselhaus Oberteil Stirnwand parallel Bandagen<br />

9 ca. 1 KW Tragrost auf 20 m<br />

10 1–2 KW Kesselhaus Unterteil und Kesselteile<br />

11 3–4 KW parallele Montage Kesselhaus Unterteil und Kesselteile<br />

12 3–4 KW parallele Montage Kesselhaus Unterteil und Kesselteile<br />

13 nach 6 M Beginn des zweiten Blocks<br />

Um die schweren Bauteile in einer Höhe<br />

von 170 m zu montieren, wurde von der<br />

Firma M<strong>am</strong>moet Huismann ein PTC-Mobilkran<br />

mit einem neuen Doppelausleger von<br />

135 m und einer Doppelwippe von 69 m<br />

ausgestattet. Dieses Modell wird in jener<br />

Konstellation zum ersten Mal in Neurath<br />

realisiert: Auf 140 Lkws angeliefert, werden<br />

zu seiner Errichtung ein mit weiteren<br />

20 Lkws angelieferter 350-t-Raupenkran<br />

und zwei 500-t-Telekrane benötigt; die Aufrüstung<br />

bis zur Hubbereitschaft dauert ca.<br />

sechs Wochen. Der PTC-Kran sitzt ortsfest<br />

auf einem Drehkranz mit einem Durchmesser<br />

von knapp 28 m, für den eigens Fund<strong>am</strong>ente<br />

hergestellt wurden. D<strong>am</strong>it ist der<br />

Kran in der Lage, über 200 t schwere<br />

Gewichte in einer Entfernung bis zu 85 m<br />

zu montieren.<br />

[53


54]<br />

Die Logistik<br />

Von der Planung über die Fertigung und<br />

den Transport bis zur Montage ist der Bau<br />

einer solchen Anlage von großen Mengen<br />

geprägt. Allein für die Erarbeitung von<br />

Werkstattzeichnungen besteht ein Bedarf<br />

von 70–80 Mannjahren Konstruktionsleistung.<br />

Die technischen Informationen müssen<br />

zu jedem Zeichner fließen, Fragen<br />

gestellt und beantwortet werden. Die Planung<br />

und Steuerung des Materialflusses –<br />

welches Material zu welchem Zeitpunkt in<br />

welchem Fertigungswerk zu sein hat – sind<br />

eine anspruchsvolle logistische Leistung. Und die Einteilung der Zeichnungen ist mit<br />

der Materialplanung abzust<strong>im</strong>men.<br />

Die unterschiedlichen Fertigungsunternehmen<br />

müssen ihre Kapazitätsplanung abgleichen,<br />

denn die Frage nach dem Fertigungsort<br />

und der -reihenfolge hat Einfluß<br />

auf die Materialbeschaffung und die Zeichnungsaufteilung.<br />

Vor Ort sind dann die vielen Bauteile in der<br />

richtigen Reihenfolge und in der vorgegebenen<br />

Zeit einzufügen. Dies betrifft nicht<br />

nur das Stahltragwerk, sondern auch die<br />

wesentlichen Anlagenkomponenten und<br />

die Fassade; die Lieferung der schweren<br />

Kesselgerüstbauteile ist akribisch bis auf<br />

einzelne Lkw-Fuhren geplant.<br />

Montage eines Kesseldeckenträgers<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

Kraftwerk <strong>im</strong> Bau<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

Kesselgerüst …<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Schlußbemerkung<br />

<strong>Kraftwerke</strong> in Deutschland zu errichten ist wieder eine<br />

Aufgabenstellung, die es in größerem Umfang zu<br />

bewältigen gilt. Die Anlagentechnik, die Planungstechnik<br />

mittels Rechenprogr<strong>am</strong>men und die Bautechnik<br />

haben sich seit den letzten großen Kraftwerksbauten<br />

in Deutschland gewandelt. Auch die d<strong>am</strong>als beteiligten<br />

Ingenieure sind zum Teil nicht mehr <strong>im</strong> aktiven Berufsleben.<br />

Und so muß eine neue Generation von Ingenieuren<br />

wieder lernen, wie eine solch enorme Aufgabe<br />

zu lösen ist. Hier ist die Erfahrung der älteren Ingenieure<br />

genauso wichtig wie die Kenntnis der neuen,<br />

meist DV-gestützten Arbeitsmittel, Normen und Richtlinien.<br />

Dieser Herausforderung stellen sich alle Beteiligten.<br />

Dr.-Ing. Ralf Steinmann<br />

Dipl.-Ing. Klaus Isselmann<br />

Donges Stahlbau GmbH,<br />

Darmstadt<br />

Bauherr:<br />

RWE Power AG,<br />

Essen<br />

Generalunternehmer:<br />

Babcock-Hitachi Europe GmbH,<br />

Duisburg<br />

Alstom Power Boiler GmbH,<br />

Stuttgart<br />

Ausführung Stahlbau:<br />

Arbeitsgemeinschaft Stahlbau<br />

Kraftwerk Neurath 1.100 MW<br />

Blöcke F/G (BoA 2/3)<br />

Donges Stahlbau GmbH,<br />

Darmstadt<br />

(Technischer Federführer)<br />

Max Bögl Stahl- und Anlagenbau GmbH,<br />

Sengenthal<br />

(Kaufmännischer Federführer)<br />

Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH,<br />

Hannover<br />

Christmann & Pfeifer GmbH,<br />

Angelburg<br />

[55


56]<br />

Einleitung<br />

Für den Neubau der beiden Braunkohle-<br />

Kraftwerksblöcke <strong>im</strong> Ortsteil Neurath der<br />

bei Düsseldorf gelegenen Stadt Grevenbroich<br />

werden mehr als 400.000 m2 Dach-<br />

Künftiges Erscheinungsbild<br />

und Wandelemente aus Stahl geliefert: Der<br />

© ThyssenKrupp Steel AG<br />

Bauherr, die RWE Power AG, setzt in Neurath<br />

zum ersten Mal <strong>im</strong> Kraftwerksbau auf<br />

ein durchgängiges Farbkonzept.<br />

Der neue Komplex ist seit Anfang 2006 in<br />

Bau und soll 2010 mit einer Leistung von<br />

2.200 MW in Betrieb gehen; diese Doppelblockanlage,<br />

errichtet mit einem Investitionsvolumen<br />

von rund 2,20 Milliarden<br />

Euro, dürfte das modernste Braunkohlekraftwerk<br />

der Welt werden. Farbkonzept<br />

Treppentürme …<br />

© ThyssenKrupp Steel AG<br />

Neue Farbigkeit <strong>im</strong> Großanlagenbau<br />

Das Kraftwerk Neurath als Beispiel<br />

Entsprechend <strong>am</strong>bitioniert ging man auch<br />

an die Farbgestaltung der Kraftwerksfassaden:<br />

Das Konzept des beauftragten<br />

Architekturbüros Feuser Clément Glatzel,<br />

München, wurde in enger Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

zwischen dem Stahllieferanten Thyssen-<br />

Krupp Steel, dem Lackhersteller Akzo<br />

Nobel und dem Architekten Gerhard Feuser<br />

umgesetzt; als Vorlage dienten vom<br />

Architekten angefertigte Aquarelle.<br />

Die Farbtöne sollten eine metallische Optik<br />

in abgestuften Blauschattierungen aufweisen,<br />

die von einem etwas dunkleren Blau<br />

für die bodennahen Gebäudeteile über<br />

einen Farbton mittlerer Helligkeit für die<br />

Gebäude in Höhen von rund 30–50 m bis zu<br />

einem Silberfarbton mit geringen Blauanteilen<br />

für die 160 m hohen Kesselhäuser<br />

variieren: Diese Forderungen konnten mit<br />

einer zweischichtigen Fluorpolymer-Bandbeschichtung<br />

unter Verwendung besonders<br />

UV-beständiger Premium-Farbpigmente<br />

erfüllt werden.<br />

Beschichtet wird das stählerne Vormaterial<br />

be<strong>im</strong> Profit Center Color der Thyssen-<br />

Krupp Steel AG; es ist mit seinen sechs<br />

Beschichtungsanlagen in Duisburg und<br />

<strong>im</strong> Siegerland spezialisiert auf veredelte<br />

High-Tech-Stahlprodukte, die <strong>im</strong> Coil-Coating-Verfahren<br />

hergestellt werden. Die<br />

ThyssenKrupp Hoesch Bausysteme GmbH<br />

verarbeitet den Stahl zu jeweils rund<br />

200.000 m 2 Kassetten und Trapezprofilen<br />

für die Fassaden, hinzu kommen etwa<br />

40.000 m 2 Trapezbleche für die Dachflächen.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Fassadenkonstruktion<br />

Die ges<strong>am</strong>ten Fassadenflächen werden<br />

mit schalldämmenden Fassaden in zweischaliger<br />

Bauweise geschlossen. Gekantete<br />

Stahlkassetten aus 1,50 mm dicken<br />

beschichteten Feinblechen werden mittels<br />

Schweißbolzen und einer Klemmkonstruktion<br />

horizontal an den senkrecht verlaufenden<br />

Stahlwalzprofilen befestigt; hierbei<br />

werden problemlos auch Spannweiten von<br />

über 8 m erreicht. Die Kassettentiefe von<br />

240 mm wird je nach Schallanforderung mit<br />

rund 200 mm Mineralwolleplatten bestückt,<br />

bevor an der Außenseite die Fixierung der<br />

hochwertig beschichteten Stahltrapezbleche<br />

mit Edelstahlschrauben erfolgt.<br />

Aufgrund der Metallic-Oberfläche ist es<br />

erforderlich, die Produktionsrichtung der<br />

Beschichtung auf der Blechunterseite zu<br />

kennzeichnen. Ebenso ist es wichtig,<br />

zus<strong>am</strong>menhängende Wandflächen und<br />

Gebäudeteile jeweils aus einer Farbcharge<br />

zu fertigen, was einer sorgfältigen Dokumentation<br />

<strong>im</strong> ges<strong>am</strong>ten logistischen Ablauf<br />

bedarf.<br />

Zur Montage der Stahlbauelemente verwendet<br />

das ausführende Unternehmen<br />

MehrereZügevorausplanen*<br />

*„Weitsichtig denken, konsequent handeln.<br />

Die Zukunft ist der Fortschritt von heute,<br />

wir verwirklichen sie.“<br />

www.max-boegl.de<br />

Zweiter Kühlturm <strong>im</strong> Bau<br />

© ThyssenKrupp Steel AG<br />

fast ausschließlich Hängebühnen, der vertikale<br />

Materialtransport erfolgt durch Seilwinden,<br />

die zwischen Hängekorb und Tragkonstruktion<br />

die Lasten nach oben ziehen,<br />

wobei alle Bühnen und Lastenaufzüge auf<br />

den jeweiligen Dachflächen mit Auslegern<br />

und Gegengewichten gesichert sind.<br />

Dipl.-Ing. Klaus Stange<br />

ThyssenKrupp Steel AG,<br />

Duisburg<br />

Hochbau<br />

Ingenieurbau<br />

Stahl- und Anlagenbau<br />

Stahlbetonfertigteile<br />

Verkehrswegebau<br />

<strong>Wasser</strong>straßenbau<br />

Tunnelbau<br />

Brückenbau<br />

Umwelttechnik<br />

Bauwerkserhaltung<br />

Schlüsselfertiges Bauen<br />

Fortschritt baut man aus Ideen.<br />

Stahl- und Anlagenbau GmbH & Co. KG<br />

Postfach 11 20 · 92301 Neumarkt<br />

Telefon 09181 909-402<br />

Telefax 09181 909-439<br />

info-stahlbau@max-boegl.de<br />

[57


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Die Schriftform von Mietverträgen<br />

Ein Schnittstellenproblem<br />

Vorwort<br />

Seit vielen Jahren ist die Frage, welche<br />

Anforderungen an die Einhaltung der<br />

Schriftform von (gewerblichen) Mietverträgen<br />

zu stellen sind, eines der Hauptthemen<br />

des gewerblichen Mietrechts. Auch wenn<br />

die Schriftformdiskussion teilweise<br />

absurde D<strong>im</strong>ensionen hat, sollten nicht nur<br />

Juristen, sondern ebenso Projektentwickler,<br />

Investoren und Verwalter sowie Architekten<br />

und andere Baubeteiligte zumindest<br />

die Hauptfehlerquellen kennen, um sie<br />

vermeiden zu können.<br />

Rechtlicher Hintergrund<br />

Gemäß § 550, § 578 BGB kann ein Mietvertrag,<br />

auch wenn eine lange Festlaufzeit<br />

vereinbart ist, nach den gesetzlichen Vorschriften<br />

gekündigt werden, wenn die<br />

Schriftform nicht eingehalten ist. Schriftformfehler<br />

machen also langfristige Mietverträge<br />

zu jederzeit kündbaren und verringern<br />

so den Wert des Vertrages und<br />

d<strong>am</strong>it der Immobilie.<br />

Anforderung an die<br />

Einhaltung der Schriftform<br />

Welche Anforderungen erfüllt sein müssen,<br />

d<strong>am</strong>it die Schriftform eingehalten ist,<br />

ergibt sich <strong>im</strong> wesentlichen aus § 126 BGB.<br />

Nach dieser Vorschrift »muß die Urkunde<br />

von dem Aussteller eigenhändig durch<br />

N<strong>am</strong>ensunterschrift oder mittels notariell<br />

beglaubigten Handzeichens unterzeichnet<br />

werden«.<br />

Einheitlichkeit der Urkunde:<br />

Nach der Rechtsprechung muß »die unterzeichnete<br />

Urkunde« selbst die wesentlichen<br />

Abreden der Parteien enthalten. Alle<br />

Vereinbarungen, die nach dem Willen der<br />

Parteien Vertragsbestandteil werden sollen,<br />

sind also in der »Urkunde« niederzulegen;<br />

die in der Praxis relativ häufigen »side<br />

letters« zerstören d<strong>am</strong>it in jedem Fall die<br />

Schriftform. Aber auch, wenn alle Vereinbarungen<br />

<strong>im</strong> Vertrag niedergelegt sind,<br />

kann ein Verstoß gegen den Grundsatz der<br />

Einheitlichkeit der Urkunde vorliegen. Die<br />

Zus<strong>am</strong>mengehörigkeit der einzelnen Teile<br />

des Vertrages muß eindeutig erkennbar<br />

sein. Nach der neueren Rechtsprechung<br />

(BGH, NJW 1998, 58) ist dafür zwar eine<br />

dauernde körperliche Verbindung der einzelnen<br />

Blätter nicht erforderlich, wenn die<br />

Einheit aufgrund fortlaufender Paginierung,<br />

fortlaufender Numerierung der einzelnen<br />

Best<strong>im</strong>mungen, einheitlicher graphischer<br />

Gestaltung und inhaltlichen Zus<strong>am</strong>menhangs<br />

des Textes ersichtlich ist.<br />

Nicht unproblematisch ist jedoch bereits<br />

die Dokumentation der Zus<strong>am</strong>mengehörigkeit<br />

von Mietvertrag und Anlagen. Hierfür<br />

ist grundsätzlich eine wechselseitige<br />

Bezugnahme erforderlich. Werden Pläne,<br />

Baubeschreibung etc. als Anlagen beigefügt<br />

und enthalten diese wesentliche<br />

Regelungen, etwa weil <strong>im</strong> Text des Vertrages<br />

für Umgriff und Ausstattung des Mietobjekts<br />

auf diese Anlagen verwiesen wird,<br />

sollte nicht nur der Vertrag auf die Anlage<br />

verweisen, sondern auch die Anlagen klar<br />

und eindeutig als Anlage zu diesem Mietvertrag<br />

bezeichnet werden. Darüber hinaus<br />

sollten die Anlagen ebenfalls unterschrieben<br />

werden, d<strong>am</strong>it die Unterschrift<br />

sich auch tatsächlich »unter«, das heißt<br />

räumlich <strong>am</strong> Ende der Anlage befindet und<br />

deren Inhalt deckt. Weiter sollten alle Seiten<br />

des Mietvertrages und der Anlagen<br />

paraphiert werden, wobei die Paraphe die<br />

Unterschrift nicht ersetzt und deshalb<br />

auch nicht von der gleichen Person erfolgen<br />

muß, die den Mietvertrag unterzeichnet.<br />

Vertretung:<br />

Gewerbliche Mietverträge werden häufig<br />

von juristischen Personen oder Personenmehrheiten<br />

abgeschlossen, die nicht<br />

selbst handeln, sondern vertreten werden.<br />

Ist die Partei eine juristische Person oder<br />

Personengesellschaft, die in ein öffentliches<br />

Register eingetragen ist, so ist die<br />

vollständige Firma anzugeben, wie sie sich<br />

aus dem Handelsregister ergibt. Wird der<br />

Vertrag durch eine Person unterzeichnet,<br />

deren Vertretungsmacht sich aus dem<br />

Handelsregister ergibt, ist die Angabe von<br />

deren Stellung ausreichend, aber auch<br />

erforderlich. Erfolgt die Unterzeichnung<br />

hingegen durch einen Mitarbeiter oder<br />

Gesellschafter, dessen Vertretungsmacht<br />

sich nicht aus einem öffentlichen Register<br />

ergibt, so muß die Vertretungsmacht in der<br />

Urkunde erläutert werden. Eine entsprechende<br />

schriftliche Vollmacht sollte dem<br />

Vertrag zumindest in Kopie beigefügt werden.<br />

Bei Personenmehrheiten wiederum,<br />

deren Mitglieder sich nicht aus einem<br />

öffentlichen Register ersehen lassen, ist<br />

zudem die Auflistung der Mitglieder der<br />

Personenmehrheit <strong>im</strong> Vertrag erforderlich<br />

(BGH, NZM 2002, 950). Bei Abschluß eines<br />

Vertrages durch eine Gesellschaft bürgerlichen<br />

Rechts genügt die Angabe des<br />

N<strong>am</strong>ens, unter dem die GbR <strong>im</strong> Verkehr<br />

auftritt, dem Schriftformerfordernis also<br />

ebensowenig wie die Unterzeichnung<br />

durch einen geschäftsführenden Gesellschafter,<br />

wenn dessen Vertretungsmacht<br />

nicht erläutert und zumindest durch Kopie<br />

der Vollmachtsurkunde belegt ist.<br />

Anforderungen an die Unterschrift:<br />

Gemäß § 126 Absatz 1 BGB ist die Urkunde<br />

eigenhändig durch N<strong>am</strong>ensunterschrift<br />

oder mittels notariell beglaubigten Handzeichens<br />

zu unterzeichnen. Daraus ergibt<br />

sich, daß ein »Handzeichen«, das nicht<br />

notariell beglaubigt ist, den Anforderungen<br />

an die Schriftform nicht genügt. Eine Paraphe<br />

oder ein anderes Kürzel ist ein »Handzeichen«,<br />

aber keine Unterschrift. Eine solche<br />

muß zwar nicht lesbar sein, aber<br />

erkennen lassen, daß es sich um mehr als<br />

eine Paraphe handelt und sich einzelne<br />

Buchstaben eines N<strong>am</strong>ens entziffern lassen.<br />

In der Praxis kann natürlich die Unterschrift<br />

für die Unterzeichnung eines Mietvertrages<br />

nicht vollständig geändert werden.<br />

Das gilt vor allem für Organe juristischer<br />

Personen und Prokuristen, die ihre<br />

Firma, also ihre »normale« Unterschrift,<br />

be<strong>im</strong> Handelsregister hinterlegt haben.<br />

Diese sollten zumindest in etwa so unterschreiben,<br />

wie be<strong>im</strong> Handelsregister hinterlegt,<br />

um nicht Zweifel an der Identität<br />

des Unterzeichners aufkommen zu lassen.<br />

Ist die Unterschrift allerdings so unleserlich,<br />

daß die Unterschriftsqualität zweifelhaft<br />

sein könnte, empfiehlt es sich, daß der<br />

Unterzeichner selbst handschriftlich unter<br />

seiner »normalen« Unterschrift seinen<br />

N<strong>am</strong>en leserlich in Schreib- oder Druckbuchstaben<br />

noch einmal schreibt.<br />

[ Bau- und Immobilienrecht<br />

[59


Bau- und Immobilienrecht]<br />

60]<br />

Schriftformmängel durch<br />

»verspätete« Gegenzeichnung?<br />

Ein großer zeitlicher Abstand zwischen<br />

den beiden Unterschriften des Mietvertrages<br />

führt ebenfalls zu Schriftformproblemen:<br />

Gemäß § 147 Absatz 2 BGB kann der<br />

einem Abwesenden gemachte Antrag nur<br />

bis zu dem Zeitpunkt angenommen werden,<br />

in welchem der Antragende den Eingang<br />

der Antwort unter regelmäßigen<br />

Umständen erwarten darf. In der Rechtsprechung<br />

wurde diese Annahmefrist bei<br />

Mietverträgen zwischen fünf Tagen und<br />

zwei bis drei Wochen angesetzt. Erfolgt die<br />

Annahme eines Angebots nach Ablauf der<br />

Annahmefrist, so gilt diese Annahme, also<br />

die Gegenzeichnung des Vertrages, als<br />

neuer Antrag (§ 150 Absatz 1 BGB). Fraglich<br />

und bislang höchstrichterlich noch<br />

nicht entschieden ist, was dies für einen<br />

Mietvertrag bedeutet, der schließlich in<br />

Vollzug gesetzt wird. In der Literatur wird<br />

zumindest teilweise die Auffassung vertreten,<br />

daß der Mietvertrag dem Schriftformerfordernis<br />

nicht genüge, weil die verspätete<br />

Gegenzeichnung gemäß § 150 Absatz<br />

1 BGB zwar ein schriftliches neues<br />

Angebot sei, das allerdings nicht mehr<br />

schriftlich angenommen wurde, sondern<br />

nur konkludent durch Invollzugsetzung des<br />

Mietvertrages (Übergabe des Mietobjektes,<br />

Zahlung der Miete etc.).<br />

Zerstörung der Schriftform<br />

durch nachträgliche Änderungen<br />

Die Schriftform eines Mietvertrages kann<br />

nicht nur von Anfang an fehlen, sondern<br />

auch <strong>im</strong> nachhinein, durch nicht der<br />

Schriftform entsprechende Änderungen<br />

wesentlicher Vertragsinhalte, zerstört werden.<br />

Jegliche Änderung der wesentlichen<br />

Vertragsinhalte (Mietobjekt, Miete, Laufzeit<br />

etc.) muß in einem förmlichen Nachtrag<br />

niedergelegt werden, der als »Xter Nachtrag<br />

zum Mietvertrag zwischen A + B«<br />

überschrieben ist und deutlich macht, welche<br />

früheren Best<strong>im</strong>mungen weiter gelten<br />

sollen und welche verändert werden. Weiter<br />

muß dieser Nachtrag in gleicher Weise<br />

wie der Mietvertrag selbst von vertretungsberechtigten<br />

Personen (halbwegs<br />

leserlich) unterzeichnet werden.<br />

Änderungen des Mietobjekts<br />

während der Bauphase:<br />

Der Mietvertragsabschluß steht häufig <strong>am</strong><br />

Beginn einer Projektentwicklung. Das<br />

Mietobjekt wird in diesen Fällen regelmäßig<br />

durch Pläne und die Baubeschreibung<br />

definiert. Wird das Mietobjekt dann nicht<br />

so errichtet, wie es in Plänen und/oder der<br />

Baubeschreibung definiert ist, so erfordert<br />

das einen förmlichen Nachtrag zum Mietvertrag.<br />

Wird diese formlose Einigung<br />

durch Baubesprechungsprotokolle oder<br />

ein Übergabeprotokoll, das nicht die Qualität<br />

eines förmlichen Nachtrags hat, dokumentiert,<br />

läßt sich die Änderung und d<strong>am</strong>it<br />

der Schriftformverstoß noch dazu ohne<br />

weiteres nachweisen.<br />

Zerstörung der Schriftform durch<br />

Briefwechsel oder kaufmännisches<br />

Bestätigungsschreiben:<br />

Häufig wird die Schriftform von Mietverträgen<br />

auch dadurch zerstört, daß sich die<br />

Parteien mündlich auf Änderungen des<br />

Mietvertrages einigen und die mündliche<br />

Einigung nur durch ein kaufmännisches<br />

Bestätigungsschreiben dokumentieren<br />

oder eine Einigung <strong>im</strong> Wege eines Schriftwechsels<br />

erfolgt. Beides genügt der<br />

gesetzlichen Schriftform nicht. Ein Mietvertrag<br />

kann nur wiederum durch eine<br />

dem Schriftformerfordernis des § 126 BGB<br />

entsprechende Urkunde, also einen förmlichen<br />

Nachtrag, geändert werden. Wird er<br />

in anderer Weise geändert (mündlich,<br />

durch Briefwechsel etc.), ist jene Änderung<br />

wirks<strong>am</strong>, zerstört aber die Schriftform<br />

des Vertrages, so daß dieser jederzeit<br />

kündbar ist.<br />

Zerstörung des Mietvertrages durch<br />

falsche Nebenkostenabrechnungen:<br />

Sogar falsche Nebenkostenabrechnungen<br />

können ein Schriftformproblem darstellen.<br />

Nach der Rechtsprechung ist von einer<br />

konkludenten Änderung des Vertrages<br />

auszugehen, wenn über Jahre hinweg<br />

Nebenkostenpositionen, die nach dem<br />

Mietvertrag nicht (wirks<strong>am</strong>) umgelegt sind,<br />

gegenüber dem Mieter abgerechnet und<br />

von diesem bezahlt werden. In gleicher<br />

Weise ist nach der Rechtsprechung von<br />

einer konkludenten Vertragsänderung auszugehen,<br />

wenn Nebenpositionen, die vertraglich<br />

umgelegt sind und auch tatsächlich<br />

anfallen, über einen längeren Zeitraum<br />

nicht dem Mieter belastet werden. Die<br />

Nebenkosten stellen einen Teil des Entgeltes<br />

für die Überlassung der Mietsache dar.<br />

Die Bezahlung von Nebenkosten ist d<strong>am</strong>it<br />

eine der Hauptleistungspflichten des Mieters.<br />

Ihre Änderung ändert den Mietvertrag<br />

also in einem nicht unwesentlichen Punkt.<br />

Erfolgt eine solche Einigung nur konkludent<br />

und nicht in einem dem Schriftformerfordernis<br />

entsprechenden Nachtrag, so kann<br />

dadurch die Schriftform des Mietvertrages<br />

zerstört werden.<br />

Zerstörung der Schriftform<br />

durch Mieterhöhungen:<br />

Auch Mieterhöhungen bergen die Gefahr<br />

einer Zerstörung der Schriftform. In<br />

gewerblichen Mietverträgen werden normalerweise<br />

Indexklauseln vereinbart.<br />

Ändert sich nach der vertraglichen Vereinbarung<br />

die Miete automatisch, so ist dies<br />

unter Schriftformgesichtspunkten unproblematisch.<br />

Ist aber vereinbart, daß bei<br />

einer best<strong>im</strong>mten Veränderung des Indexes<br />

die begünstigte Vertragspartei eine<br />

Änderung verlangen kann, so muß die<br />

Änderung nach der Rechtsprechung in<br />

einem förmlichen Nachtrag niedergelegt<br />

werden. Verlangt der Vermieter eine<br />

höhere Miete und wird diese vom Mieter<br />

bezahlt, ohne daß ein förmlicher Nachtrag<br />

abgeschlossen wird, so wird dadurch<br />

regelmäßig die Schriftform zerstört.<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

Entspricht ein gewerblicher Mietvertrag<br />

nicht dem Schriftformerfordernis, so kann<br />

er (ein Jahr nach Überlassung der Räume)<br />

jederzeit mit gesetzlicher Frist gekündigt<br />

werden. Die Einhaltung der Schriftform<br />

stellt deshalb einen maßgeblichen Faktor<br />

bei der Bewertung von Mietverträgen und<br />

d<strong>am</strong>it von gewerblichen Immobilien dar.<br />

Um sie einzuhalten, müssen die an einem<br />

Mietvertrag, dessen Verwaltung und<br />

Umsetzung Beteiligten darauf achten, daß<br />

die wesentlichen Inhalte des Mietvertrages<br />

in einer einheitlichen Urkunde niedergelegt<br />

und diese (halbwegs leserlich)<br />

möglichst gleichzeitig von beiden Parteien<br />

unterschrieben wird. Spätere Änderungen<br />

müssen in gleicher Weise wie der Mietvertrag<br />

selbst in einer Urkunde niedergelegt<br />

werden. Die mündliche Einigung über<br />

Änderungen führt ebenso wie die Einigung<br />

durch Schriftwechsel zu einem Verlust der<br />

Schriftform.<br />

Dr. jur. Ira Hörndler<br />

Rechtsanwältin<br />

RAe Wagensonner Luhmann Breitfeld Helm,<br />

München<br />

Dr. jur. Ira Hörndler<br />

© RAe Wagensonner Luhmann Breitfeld Helm<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Schnelle Montage, große Sicherheit<br />

Neuer Zutrittskontrollmanager von PCS<br />

Das Herz jedes Zutrittssystems ist der Kontrollmanager,<br />

denn er gibt nach Vorgabe<br />

einer Leitanlage alle angeschlossenen<br />

Türen oder Drehkreuze frei oder sperrt sie.<br />

Und so ist die Neuentwicklung der PCS<br />

Systemtechnik jetzt in zwei Versionen verfügbar:<br />

als Rack für den Einbau in einen<br />

19“-Schrank und als Wandgerät zur direkten<br />

Montage vor Ort.<br />

Ausgestattet mit der leistungsstarken 500<br />

MHz AMD LX800-CPU kontrolliert der Intus<br />

ACM8e selbst bei komplexen Progr<strong>am</strong>men<br />

und sehr großen Datenbeständen bis zu 16<br />

angeschlossene Zutrittsleser zuverlässig<br />

und äußerst schnell. Natürlich besitzen die<br />

beiden Modelle das dreifache Sicherheitspaket,<br />

bestehend aus mehrstufigem Passwortsystem,<br />

integrierter Firewall und Ver-<br />

schlüsselung: Das dreistufige hierarchische<br />

Passwortsystem sorgt dafür, daß<br />

best<strong>im</strong>mte Einstellungen nur von den<br />

jeweils autorisierten Personen vorgenommen<br />

werden können. Die integrierte Firewall<br />

legt fest, welche Rechner auf den<br />

Zutrittskontrollmanager zugreifen dürfen.<br />

Die Verschlüsselung gewährleistet die Vertraulichkeit<br />

aller Daten, individuell optoentkoppelte<br />

Schnittstellen garantieren<br />

zudem eine hohe Systemsicherheit. Sollte<br />

bei Überspannungen einer Leitung ein<br />

Leser in Mitleidenschaft gezogen werden,<br />

arbeiten alle anderen sicher weiter; die<br />

Stromversorgung kommt direkt aus dem<br />

Zutrittskontrollmanager.<br />

www.pcs.com<br />

Mehr Entlastung durch erweiterte Funktionen<br />

Opt<strong>im</strong>ierter Gefahrenmeldeanlagen-Manager von Siemens<br />

Der sogenannte GMA-Manager von Siemens<br />

ist so konzipiert, daß Daten und<br />

Informationen aus angeschalteten Gefahrenmeldeanlagen<br />

für Brand, Einbruch,<br />

Zutritt oder Video schnell und ohne Abstraktionsleistung<br />

verarbeitet werden können.<br />

Die Version 8.3 unterstützt nun dieses<br />

Bedienkonzept durch neue Features: Ein<br />

noch klarer strukturiertes Mensch-<br />

Maschine-Interface-Konzept liefert ereignisspezifisch<br />

die jeweils notwendige Informationstiefe<br />

in Form von Text, Graphik und<br />

Videobildern. Darüber hinaus wurde die<br />

Software um spezielle Funktionen zur<br />

Videoüberwachung erweitert. Für die<br />

Video-Integration steht jetzt die Funktion<br />

Security Display Control zur Verfügung, die<br />

Kombinationen von der einfachen Kopplung<br />

mit allen marktverfügbaren Videoprodukten<br />

bis hin zu komplexen Videoüberwachungsanlagen<br />

mit analogen und digitalen<br />

Systemen ermöglicht; die Darstellung von<br />

K<strong>am</strong>erabildern läßt sich, abhängig von der<br />

Ausstattung und Konfiguration eines Bearbeitungsplatzes,<br />

den projektspezifischen<br />

Anforderungen anpassen.<br />

So werden Gefahrenmeldetechnik und<br />

Gebäudeautomation innerhalb eines einheitlichen<br />

Systems um Funktionen der<br />

Videotechnik für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungen ergänzt, analoge Video-<br />

Installierte Rackversion<br />

© PCS Systemtechnik GmbH<br />

Eindeutige<br />

Informationen<br />

© Siemens Building<br />

Technologies<br />

GmbH & Co. KG<br />

kreuzschienen oder Web- bzw. IP-basierte<br />

Lösungen zu einem gemeins<strong>am</strong>en Sicherheitssystem<br />

vervollständigt. Der Bediener<br />

erhält die notwendigen visuellen Informationen<br />

zur aktuellen Entscheidungsfindung<br />

oder auch zur Archivierung und Dokumentation<br />

von Daten und Vorgängen.<br />

www.siemens.de<br />

[ Sicherheitstechnik<br />

[61


Sicherheitstechnik]<br />

62]<br />

Die Zukunft gehört der Türautomation:<br />

Be<strong>im</strong> Neubau ist es daher sinnvoll, schon<br />

von Anfang an auf eine mögliche Umnutzung<br />

des gewerblich genutzten Gebäudes<br />

vorbereitet zu sein und konstruktive Voraussetzungen<br />

zu schaffen – auch wenn<br />

best<strong>im</strong>mte Anforderungen wie Zutrittskontrolle<br />

oder Fluchtwegsicherung noch nicht<br />

verlangt sind. Sollten sich die Ansprüche<br />

aber ändern, ist die nachträgliche Umrüstung<br />

der Türanlagen eine erhebliche<br />

finanzielle Belastung. Um derartige Probleme<br />

zu vermeiden, bietet Hörmann für<br />

seine T30-, T60- und T90-Rohrrahmentüren<br />

aus Stahl und Aluminium vorverkabelte<br />

Profile an, die sich später problemlos und<br />

ohne hohen Kostenaufwand »aufwerten«<br />

lassen. Das geschieht durch die sogenannte<br />

Access-Profilleiste, die auf die vorhandenen<br />

Profile aufgeschraubt wird;<br />

Honeywell Security Deutschland hat seine<br />

Viewguard-Produktreihe vervollständigt:<br />

Die komplette Bewegungsmelderserie<br />

umfaßt jetzt sowohl Melder mit bewährter<br />

Passiv-Infrarottechnologie als auch Dual-<br />

Bewegungsmelder, die innerhalb der überwachten<br />

Objekte das Risiko von Falschalarmen,<br />

ausgelöst durch Temperatur-<br />

oder Umwelteinflüsse, senken. Der hohe<br />

Sicherheitsstandard ermöglicht den Einsatz<br />

in sensiblen Bereichen wie Banken,<br />

Die internationale Sicherheitslage hat sich<br />

in den letzten Jahren <strong>im</strong>mer mehr verschärft<br />

und somit auch das allgemeine<br />

Bedürfnis nach mehr »Schutz«. Die aktuelle<br />

Studie eines britiscµhen Marktforschungsinstituts<br />

zeigt zum Beispiel, daß<br />

steigende Kr<strong>im</strong>inalitätsraten und das individuelle<br />

Bedürfnis nach mehr Sicherheit<br />

gleichzeitig Anlaß für eine verstärkte<br />

Automatisierung und Fluchtwegesicherung<br />

Nachrüstbare Türtechnik von Hörmann<br />

weder Verschraubung noch Verkabelung<br />

sind dabei sichtbar. Mit einer geringen<br />

Bautiefe von 60 mm und einer Ansichtsbreite<br />

von 90 mm ist das Profil zudem<br />

enorm schlank und optisch bestens abzust<strong>im</strong>men.<br />

Durch die Integration von unterschiedlichen<br />

Komponenten gestalten sich die<br />

Möglichkeiten der Automation überdies<br />

äußerst vielseitig. Realisierbar sind beispielsweise<br />

die Fluchtwegsicherung durch<br />

Not- oder Schlüsseltaster, Zutrittskontrolle<br />

durch Codetaster, Card-Leser oder Fingerprint-Sensor<br />

sowie die Türautomatisierung<br />

mittels Impulsgeber, Taster oder Radarmelder.<br />

Die Bedienelemente befinden sich<br />

durch ihre Positionierung an der aufgesetzten<br />

Profilleiste gut zugänglich direkt<br />

neben der Tür und sind zuverlässig gegen<br />

Manipulation gesichert.<br />

www.hoermann.de<br />

Einbruchschutz für vielfältige Anwendungen<br />

Reiches Bewegungsmelderprogr<strong>am</strong>m von Honeywell<br />

Juweliergeschäften, Kasinos oder Apotheken.<br />

Darüber hinaus integrieren sich die<br />

Melder in einheitlichem Design optisch in<br />

den zu überwachenden Bereich.<br />

Während der Viewguard-Pir-Melder zuverlässig<br />

unerwünschte Bewegungen durch<br />

die Erfassung von infraroter Wärmestrahlung<br />

in Verbindung mit dyn<strong>am</strong>ischen Änderungen<br />

erkennt, verfügt der Dual-Melder<br />

über zwei unabhängig voneinander arbeitende<br />

Sensorsysteme; sein Funktionsprin-<br />

Nachfrage nach Zutrittskontrollsystemen<br />

in Deutschland sind. Der einzelne sucht<br />

also viel stärker nach individuellen Schutzmaßnahmen,<br />

weshalb Innovationen <strong>im</strong><br />

Bereich elektronischer Zutrittskontrollsysteme<br />

heute Konjunktur haben.<br />

Das Brühler Unternehmen DOM Sicherheitstechnik<br />

ist nun der führende Spezialist<br />

<strong>im</strong> Bereich elektronischer Zutrittskontroll-<br />

Ästhetisch und zuverlässig<br />

© Hörmann KG<br />

zip beruht auf der intelligenten Verknüpfung<br />

von Passiv-Infrarot- und Mikrowellentechnik.<br />

Ein Alarm erfolgt erst, wenn beide<br />

Einheiten <strong>im</strong> Zus<strong>am</strong>menspiel eine Bewegung<br />

registrieren.<br />

Beide Melder sind mit intelligenter Bus-2-<br />

Technologie oder für die konventionelle<br />

Verdrahtung und in VdS-Klasse B oder, mit<br />

integrierter Abdecküberwachung zum<br />

Schutz vor Sabotageakten, C erhältlich.<br />

www.honeywell.com<br />

Branche mit hohen Standards<br />

Schlüssige Lösungen von DOM<br />

systeme. Besonderen Schutz bietet es mit<br />

seinem Premium-Produkt DOM Protector ® ,<br />

das zu einer neuen Generation der elektronischen<br />

Knaufzylinder gehört und sich<br />

durch modernste Technologie, höchsten<br />

Sicherheitsstandard und qualitätvolles<br />

Design auszeichnet: Konventionelle<br />

Schlüssel s<strong>am</strong>t -loch kann man sich hier<br />

sparen, denn der elektronische Knaufzylin-<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

der in der Tür »erkennt« einen bzw. den<br />

Transponder und gibt durch ein grünes<br />

Lichtsignal die Tür frei. Geht dieser übrigens<br />

verloren, kann er, ohne lästigen Zylinderwechsel,<br />

einfach aus dem System<br />

gelöscht werden, und die Sicherheit ist<br />

wiederhergestellt.<br />

www.dom-sicherheitstechnik.com<br />

Systemlösungen für Sonderbauten<br />

Ausbruchssichere Türen von Teckentrup<br />

In Kliniken für psychisch kranke Menschen<br />

müssen einige Bereiche ausbruchssicher<br />

sein: Bei schweren Alzhe<strong>im</strong>er- oder<br />

Demenz-Leiden dürfen Patienten das<br />

Gebäude zum Beispiel nicht alleine verlassen,<br />

denn es könnte passieren, daß sie<br />

sich dort nicht zurechtfinden. Dazu werden<br />

die jeweiligen Systeme so ausgelegt, daß<br />

sich die Durchgänge nur vom Personal öffnen<br />

und schließen lassen, Notentriegelungen<br />

für die Fluchtwege bleiben aber möglich.<br />

In forensischen Kliniken ist die Lage<br />

noch einmal anders: Hier werden psychisch<br />

kranke Straftäter behandelt, vor<br />

denen die Gesellschaft zu schützen ist; das<br />

notwendige Sicherheitsniveau erreicht<br />

hier also das einer Strafanstalt. Teckentrup<br />

hat daher nach den Richtlinien mehrerer<br />

Bundesländer »Gewahrs<strong>am</strong>stüren« konzipiert,<br />

die Ausbruchsversuchen widerstehen.<br />

Zusatzfunktionen bei Zellentüren sind<br />

indessen auf den Bedarf abzust<strong>im</strong>men:<br />

Über Kostklappen können Insassen versorgt<br />

werden, ohne die Tür zu öffnen,<br />

Weitwinkelspione mit schwenkbarem<br />

Abdeckblech und durchstoßsicherer<br />

Rosettenverschraubung erlauben zudem<br />

die Kontrolle der Zelle, ohne die eigene<br />

Sicherheit zu gefährden, und zusätzliche<br />

Automatiktüren benötigen Sensoren bzw.<br />

Impulsgeber, die den Antrieb anweisen, sie<br />

zu öffnen oder zu schließen. Unterschiedliche<br />

Türen und Verkehrsaufkommen verlangen<br />

daher nach unterschiedlichen Sensoren,<br />

die opt<strong>im</strong>ale Sicherheit garantieren<br />

und Heizkosten zu sparen helfen. Und aus<br />

Gründen der Rechtssicherheit macht es<br />

Hochsicherheitstrakte<br />

© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />

Sensoren der jüngsten Generation<br />

Max<strong>im</strong>aler Begehungskomfort dank Bes<strong>am</strong><br />

Schubriegel dienen als Schnellverschluß.<br />

In Hochsicherheitstrakten steigt jedoch<br />

das Niveau weiter, so daß Sichtfenster<br />

zum Einsatz kommen, die mit Abdeckklappe<br />

und Magnetzuhaltung besonders<br />

gut gewalts<strong>am</strong>en Öffnungsversuchen<br />

widerstehen.<br />

Ein Beispiel aus H<strong>am</strong>burg: Das Veranstaltungsherz<br />

der Stadt schlägt <strong>am</strong> Volkspark,<br />

auch Sinn, ältere Türen nachzurüsten.<br />

Selbstverständlich gibt es dazu diverse<br />

Möglichkeiten bei Dreh- und Schiebetüren:<br />

3D-Lichtvorhänge, Radar und dergleichen.<br />

Der Öffnungs-und-Sicherheits-Sensor von<br />

Bes<strong>am</strong> hingegen vereint die Vorteile eines<br />

richtungserkennenden Radars mit der<br />

Sicherheit eines 3D-Infrarotsensors – und<br />

»Protector«<br />

© DOM Sicherheitstechnik GmbH<br />

… AOL- und Colorline-Arena<br />

© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />

mit AOL-Arena und ColorLine Arena. Das<br />

Stadion bietet 55.000 Zuschauern Platz, die<br />

Multifunktionshalle 16.000. Da bei Großveranstaltungen<br />

leider auch mit Randalierern<br />

zu rechnen ist, verfügt die Halle über einen<br />

eigenen Polizei-Trakt, inklusive einiger<br />

Zellen – gesichert mit Teckentrup-T15-Gewahrs<strong>am</strong>stüren.<br />

www.teckentrup.biz<br />

[ Sicherheitstechnik<br />

[63


Sicherheitstechnik]<br />

64]<br />

bietet dadurch max<strong>im</strong>alen Begehungskomfort<br />

und doppelten Nutzen, denn zwei 3D-<br />

Vorhänge sorgen für eine lückenlose<br />

Abdeckung bis auf den Boden und für die<br />

Richtungserkennung, ein unnötiges Offenhalten<br />

der Tür vermeidend. Außerdem<br />

schließt sie sich <strong>im</strong> Durchschnitt 2 s früher,<br />

was eine erhebliche Heizkostenersparnis<br />

bedeutet. Bei einem auftretenden Fehler<br />

bleibt die Tür in einer definierten Position<br />

stehen oder läßt sich manuell bedienen,<br />

da die neue Generation der Sensoren ja<br />

für umfassende Rechtssicherheit sorgen<br />

soll.<br />

www.bes<strong>am</strong>.de<br />

Elektronische und biometrische Zutrittskontrollsysteme<br />

werden heute nicht nur in<br />

gewerblich genutzten Gebäuden eingesetzt,<br />

sondern zunehmend auch in privaten<br />

Ein- und Mehrf<strong>am</strong>ilienhäusern. Und so hat<br />

Gira jetzt drei Keyless-in-Varianten auf den<br />

Markt gebracht, die das Türkommunikationssystem<br />

funktional erweitern, die aber<br />

ebenso »stand alone« realisiert werden<br />

können.<br />

Mit der Gira-Keyless-in-Codetastatur öffnet<br />

sich die Tür nach Eingabe einer individuellen<br />

Zahlenkombination, wozu eine<br />

leichte Berührung des Tastenfelds genügt,<br />

bei der eine akustische Rückkopplung<br />

erfolgt. Da diese kapazitive Technik praktisch<br />

verschleißfrei ist, erhöht sie die<br />

Sicherheit und es lassen sich keine Abnutzungsspuren<br />

erkennen, die irgendwelche<br />

Rückschlüsse erlauben.<br />

Das Bundes<strong>am</strong>t für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe hat der ABCguard<br />

Safety Systems GmbH nach fast vierjährigem<br />

Prüfungsverfahren die Zulassung für<br />

Europas ersten ABC-System-Schutzbunker<br />

erteilt. Das deutsche Unternehmen ist spezialisiert<br />

auf die Entwicklung, Produktion<br />

und weltweite Installation von terrorsicheren<br />

Schutzlösungen, Schutzbunkern und<br />

Schutzraumkomponenten.<br />

Funktionprinzip<br />

© Bes<strong>am</strong> GmbH<br />

Drei Varianten<br />

© Gira Giersiepen GmbH & Co. KG<br />

Der Gira-Keyless-in-Transponder basiert<br />

auf einem Weitbereichstransponder, der<br />

das Signal eines elektronischen Schlüssels<br />

empfängt, selbst wenn dieser noch bis zu<br />

1,50 m entfernt ist; die Leseeinheit ist in der<br />

Lage, bis zu 250 Transponder zu verwalten.<br />

Der Gira-Keyless-in-Fingerprint kontrolliert<br />

den Zugang anhand der biometrischen<br />

Eigenheiten des menschlichen Fingerab-<br />

ABCguard fertigt spezielle unterirdische<br />

System-Schutzbunker in modularer Bauweise;<br />

ausgestattet sind deren Räume mit<br />

Spezialtüren sowie speziellen Belüftungsanlagen,<br />

rundum geschützt durch einen<br />

Strahlenschutzbetonmantel. Diese »Fertig-<br />

Schutzbunker« können innerhalb von nur<br />

einer Woche an beliebiger Stelle, zum Beispiel<br />

<strong>im</strong> Garten, versenkt und installiert<br />

werden. Und auch die Verbindung mittels<br />

Ausgedehnte Zutrittskontrolle<br />

Neue Komponenten von Gira<br />

drucks und arbeitet mit einem Flächenscan:<br />

Mittels Hochfrequenztechnologie<br />

wertet der Sensor die Strukturen der<br />

untersten Hautschicht aus. D<strong>am</strong>it ist die<br />

Lebenderkennung des Fingers garantiert,<br />

eventuell auf dem Flächensensor vorhandene<br />

Fingerabdrücke können von Unbefugten<br />

nicht mißbraucht werden.<br />

www.gira.de<br />

Europas erster Systemschutzbunker<br />

Bundesweite Zulassung für ABCguard<br />

Tunnel mit dem Keller eines bestehenden<br />

Hauses ist möglich: Die einzigartigen<br />

»Gebäude« bieten Schutz vor ABC-Waffen,<br />

atomaren, biologischen und chemischen<br />

K<strong>am</strong>pfstoffen. Erhältlich ist das »bombensichere«<br />

Investment made in Germany<br />

bereits ab 89.000 Euro.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


Mehr Haustür. Mehr Argumente. Mehr Gewinn.<br />

Gute Nachricht für gute Geschäfte. Ab sofort gibt es NovoPortal, die Haustüren von<br />

Novoferm. Sie überzeugen durch mehr Sicherheit, mehr Wärmeschutz und mehr<br />

Design. Neugierig? Mehr Infos gibt es ab sofort unter www.novoferm.de oder über<br />

unsere Hotline: 02850 910-0.<br />

Türen · Tore · Zargen · Antriebe www.novoferm.de


Sicherheitstechnik]<br />

66]<br />

»In der heutigen unsicher gewordenen<br />

Welt ist es unser Ziel, den persönlichen<br />

Schutz von Menschen zu gewährleisten.<br />

Moderne und sichere Schutzprodukte<br />

made in Germany sind unsere Antwort auf<br />

den weltweiten Terror«, kommentiert der<br />

ABCguard-Safety-Systems-GmbH-Geschäftsführer<br />

Oliver Redschlag.<br />

www.abcguard.de<br />

So, wie eine geöffnete Tür Gastfreundschaft<br />

symbolisiert, soll sie <strong>im</strong> geschlossenen<br />

Zustand vor allem Schutz vor Kaltluft<br />

und anderen Witterungseinflüssen bieten:<br />

Spätestens, wenn <strong>im</strong> Rahmen der Energiebewertung<br />

eines Wohngebäudes die Kältebrücken<br />

deutlicher in den Blickpunkt<br />

rücken, ist die Dämmleistung der Haustür<br />

ein großes Thema; deshalb hat Novoferm<br />

sein neues Progr<strong>am</strong>m energetisch zukunftsweisend<br />

ausgelegt.<br />

Aber nicht nur qualitätsbewußte Bauherren<br />

oder europäische Normen-Organisationen<br />

sind interessiert an diesen Elementen,<br />

sondern auch Einbrecher: Dem trägt<br />

Novoferm Rechnung, indem die »Novo-<br />

Portal«-Türen bereits serienmäßig mit<br />

Fünffachverriegelung mit Schwenkriegel<br />

und Bolzen, einem speziellen Flächen-<br />

Hintergreifschutz sowie zieh- und aufbohrgeschützten<br />

Profilzylindern mit Edelstahlzierring<br />

versehen werden. Optional stehen<br />

zudem ein mechanisch selbstverriegelndes<br />

Fünffachschloß, gegebenenfalls mit integriertem<br />

Sperrbügel, oder sogar eine<br />

Neunfachverriegelung <strong>im</strong> Angebot. – Je<br />

nach Ausstattung und Aufbau erreichen<br />

viele Modelle die empfohlene Widerstandsklasse<br />

WK 2 nach DIN EN 1627.<br />

»Trotz« Wärmedämmung und Einbruchschutz<br />

bleibt das Ges<strong>am</strong>tdesign ausgesprochen<br />

dezent: Im geschlossenen Zustand<br />

stören beispielsweise keine schwarzen<br />

Dichtungen mehr die optische Wirkung,<br />

denn wie die Glashalteleisten wurden<br />

sie gewissermaßen in der Konstruktion<br />

»versteckt«.<br />

www.novoferm.de<br />

»Visitenkarte«<br />

© Novoferm GmbH<br />

Modulare Bauweise<br />

© ABCguard Safety Systems GmbH<br />

Verläßlichkeit mit Designkonzept<br />

Einbruchhemmende Türen von Novoferm<br />

Gestaltungsmöglichkeit<br />

© Novoferm GmbH<br />

Handgreifsicherung<br />

© Novoferm GmbH<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Flachdach-Sicherheitssystem mit Ästhetik<br />

Wetterbeständiges Geländer von b/s/t<br />

Die Praxis zeigt, daß Sicherheitssysteme<br />

auf Flachdächern oft aus Kosten- und optischen<br />

Gründen <strong>im</strong>mer noch stiefmütterlich<br />

behandelt werden: Seit Einführung der<br />

neuen europäischen Sicherheitsnorm für<br />

Flachdächer auf öffentlichen Gebäuden,<br />

Schulen, Krankenhäusern, großen Wohnanlagen<br />

und Industriebauten werden sie<br />

insbesondere zum Schutz für Instandsetzungs-<br />

und Wartungspersonal pflichtgemäß<br />

angebracht. Kurzfristige Ausbesserungsarbeiten,<br />

Einsätze in der Nacht und<br />

bei Unwetter können erforderlich werden,<br />

und daher muß so ein System unkompliziert<br />

und zuverlässig sein. Sicherheitsgeländer<br />

bieten hier neben anderen Systemen<br />

den besten Schutz und sind eine ganz<br />

natürliche Barriere.<br />

Daß solche Sicherheitsgeländersysteme<br />

aber auch optisch ansprechend sind, sie<br />

sich den verschiedenen architektonischen<br />

Bedingungen opt<strong>im</strong>al anpassen lassen und<br />

dennoch wirtschaftlich bleiben, beweisen<br />

Werkshallen in Herzogenaurach, auf deren<br />

vier großen Dachflächen mit insges<strong>am</strong>t<br />

107.000 m 2 ein selbsttragendes Barrial-<br />

Sicherheitsgeländersystem von 586 m<br />

Länge in nur drei Tagen installiert wurde.<br />

»Wir haben uns für das selbsttragende<br />

Barrial-Geländersystem von b/s/t entschieden,<br />

weil es einerseits nahezu wartungsfrei<br />

ist und andererseits über ein ansprechendes<br />

Design verfügt, das sich der Architektur<br />

unserer Werkshallen gut anpaßt.<br />

Überzeugt haben uns auch die schnelle<br />

Montage und die Flexibilität des Systems<br />

und die d<strong>am</strong>it verbundene Wirtschaftlichkeit«,<br />

so Dietmar Kolb, Fachleiter Bauwesen<br />

Schaeffler KG. »Vorteilhaft ist auch die<br />

leichte Zugängigkeit bei möglichen Instandsetzungsarbeiten<br />

auf dem Dach und<br />

daß bei dem selbsttragenden System die<br />

Dachabdichtung nicht durchbohrt wird.«<br />

Grundsätzlich steht Barrial in drei verschiedenen<br />

Ausführungen zur Verfügung:<br />

Als fixes System mit der Möglichkeit, das<br />

Geländer an der Attikainnenseite oder auf<br />

der Dachfläche zu befestigen, als selbsttragendes<br />

System mit beschwerten Auslegerfüßen<br />

und als klappbares System,<br />

zum Beispiel bei Krananlagen oder bei<br />

speziellen Zugängen auf dem Dach. Um<br />

Design und Funktion<br />

© b/s/t GmbH<br />

Dachfläche<br />

© b/s/t GmbH<br />

dem Architekten Gestaltungsmöglichkeiten<br />

zu bieten, werden sie in Alu natur, eloxiert<br />

oder pulverbeschichtet nach RAL geliefert.<br />

Im Bereich der Nachrüstung wie bei Neubauten<br />

sind Barrial-Sicherheitsgeländer<br />

sehr erfolgreich eingesetzt worden –<br />

Design und Funktion haben stets den Zuschlag<br />

gegeben. Außerdem erfüllen sie<br />

alle technischen Anforderungen sowie die<br />

europäische Schutzklasse nach DIN EN<br />

ISO 14122-3 und DIN EN 13374 - Schutzklasse<br />

A. Das ges<strong>am</strong>te System wurde von<br />

unabhängigen und akkreditierten Prüfinstituten<br />

in Lyon und Bochum gemäß den<br />

gültigen Normen begutachtet und freigegeben.<br />

www.bst-gmbh.de<br />

Selbsttragend …<br />

© b/s/t GmbH<br />

Fassadenausschnitt<br />

© b/s/t GmbH<br />

Gebäudeansicht<br />

© b/s/t GmbH<br />

[ Sicherheitstechnik<br />

[67


Sicherheitstechnik]<br />

68]<br />

Das traditionsreiche F<strong>am</strong>ilienunternehmen<br />

Scheidt & Bachmann ist seit vielen Jahren<br />

in den Stuttgarter Mobilitätsbereichen vertreten:<br />

Mit Fahrausweisautomaten bei der<br />

Bahnanbindung und mit Parkraumbewirtschaftungsanlagen<br />

<strong>am</strong> Flughafen Stuttgart<br />

sowie mit der Backoffice- und Kassensystemausstattung<br />

einer Tankstelle an der<br />

Flughafenrandstraße – jetzt erweitert um<br />

die Parkraumbewirtschaftungsanlagen der<br />

Messeparkhäuser und -zonen sowie um<br />

das Kassen- und Zutrittskontrollsystem in<br />

der Messe selbst.<br />

Die Messeparkhäuser und -areale umfassen<br />

derzeit 7.264 Stellplätze, die über 27<br />

Einfahrten erreichbar sind, wobei 29 Ausfahrtsspuren<br />

für ein zügiges Verlassen<br />

ohne Rückstau bei hohem Verkehrsaufkommen<br />

sorgen. An 25 Kassenautomaten<br />

kann das Entgelt bezahlt werden: Über die<br />

Scheidt & Bachmann-Leitebene sind die<br />

verschiedenen Parkbereiche zentral administrativ<br />

und operativ steuerbar, und es<br />

werden die Sprechverbindungen zu allen<br />

Geräten und die Videoüberwachung verwaltet.<br />

In der Messe befinden sich 48 bediente<br />

Kassen, 28 bidirektionale Drehsperren für<br />

die stationäre sowie 50 Handhelds für die<br />

mobile Ein- und Ausgangskontrolle. Diese<br />

Geräte kommunizieren mit einem Verbund<br />

von vier Servern, die ihrerseits mit einem<br />

externen System für Ticketvorverkauf via<br />

Systeme für die Gebäudeautomation<br />

ermöglichen die zentrale Steuerung aller<br />

wichtigen Funktionen. Meist erfolgt ihr Einsatz<br />

für die Bereiche Jalousien, Licht,<br />

Türen sowie Heizung und Kl<strong>im</strong>a. Und so<br />

wird eine Vielzahl unterschiedlichster<br />

Lösungen und technischer Geräte <strong>am</strong><br />

Markt angeboten.<br />

Doch was zeichnet eine praxisgerechte<br />

automatische Türsteuerung nun aus? –<br />

Gerade bei großen Komplexen ist es für<br />

das Sicherheitspersonal zum Beispiel nicht<br />

Internet in Verbindung stehen. Der Rechnerverbund<br />

zwischen Kassen- und Parkraum-Management-System<br />

ermöglicht hier<br />

einen gern genutzten Vorteil: An den Kassen<br />

der Messe lassen sich die Parktickets<br />

zu einem vergünstigten Tarif bezahlen.<br />

Durch Gestaltung und Produktion von<br />

Hard- und Software <strong>im</strong> eigenen Haus ist<br />

Scheidt & Bachmann in der Lage, individuelle<br />

Anforderungen, wie sie bei der Neuen<br />

Messe Stuttgart gestellt waren, auch in<br />

Serienfertigung zu erfüllen. Zu den projektspezifischen<br />

Lösungen zählen zum Beispiel<br />

die 17“-Kundendisplays an den Kassen,<br />

die neben dem üblichen Zahlbetrag<br />

messeabhängige Preislisten und Veranstaltungshinweise<br />

anzeigen, und die<br />

schwenkbare Bedieneinheit an den<br />

Drehsperren mit Barcode-Scanner und<br />

10,9“-TFT-Bildschirmen für eine leicht<br />

verständliche graphische Bedienerführung<br />

Komplettsysteme für die automatische Türsteuerung<br />

Praxisgerechte Gebäudetechnik von Geze<br />

<strong>im</strong>mer ganz einfach, alle Zutritts- und<br />

Übergangsbereiche zu kontrollieren. Ein<br />

überzeugendes Gebäudesystem sollte sich<br />

daher auf die wesentlichen Kriterien konzentrieren,<br />

gegebenenfalls rasche Handlungen<br />

vor Ort erlauben und hilfreiche<br />

Gegenmaßnahmen unterstützen. Die Anforderungen<br />

sind klar definiert: Benötigt<br />

wird eine deutliche Visualisierung, um relevante<br />

Informationen auf Anhieb erkennen<br />

zu können. Die Darstellung der Türzustände<br />

sollte zudem auf einfachem Niveau und<br />

Eröffnung der Neuen Messe Stuttgart<br />

Hohe Mobilität dank Scheidt & Bachmann<br />

»Stellflächen«<br />

© Scheidt & Bachmann GmbH<br />

Bidirektionale Drehsperren<br />

© Scheidt & Bachmann GmbH<br />

sowie Informationen über die aktuelle<br />

Veranstaltung.<br />

Scheidt & Bachmann ist auch für Service<br />

und Wartung seiner gelieferten Systeme in<br />

der Messe und <strong>am</strong> Flughafen zuständig.<br />

www.scheidt-bachmann.de<br />

übersichtlich auf dem Bildschirm erfolgen,<br />

d<strong>am</strong>it ablesbar ist, wo man sich genau<br />

befindet. Darüber hinaus bedarf es einer<br />

Verifizierung, die Fehlbedienungen zu diagnostizieren<br />

und zu beheben gestattet,<br />

was eine Häufung von Alarmmeldungen an<br />

best<strong>im</strong>mten Stellen des Gebäudes und die<br />

Gefahr eines Mißbrauchs reduziert; die<br />

Durchgängigkeit der Darstellung unter<br />

anderem in Form von Piktogr<strong>am</strong>men<br />

erleichtert überdies den Umgang mit dem<br />

System.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Neben allen wichtigen technischen Merkmalen<br />

ist der wirtschaftliche Aspekt entscheidend<br />

für ihre Anschaffung. Auf den<br />

ersten Blick sind die Kosten für Hardware,<br />

Installation und Inbetriebnahme recht<br />

hoch, werden jedoch die Einsparungen für<br />

Personal, die Instandhaltung und die derart<br />

gewonnene Flexibilität bei einem Umbau<br />

des Gebäudes betrachtet, relativieren sie<br />

sich sehr schnell. Um aber der Wirtschaftlichkeit<br />

tatsächlich zu genügen, sollte<br />

jedes Projekt einzeln und seinen Anforderungen<br />

entsprechend geplant werden,<br />

denn nur dann ist ein solches System für<br />

die praxisgerechte automatische Türsteuerung<br />

auch wirklich sinnvoll und effektiv.<br />

Als einer der weltweit führenden Hersteller<br />

von Gebäudetechnik in den Bereichen<br />

Tür-, Fenster- und Sicherheitssysteme tragen<br />

die Produkte von Geze zu innovativen<br />

und individuellen Konzepten bei. Traditionell<br />

eine schlüssige Verbindung von Funk-<br />

Individuelle …<br />

© Geze GmbH<br />

tion und Design als Qualitätsmerkmal aufweisend,<br />

sind alle Komponenten des Geze-<br />

»Komplettpakets« mit der neuen Busstruktur<br />

einfach zu vernetzen, komfortabel zu<br />

überwachen und problemfrei zu steuern.<br />

Dieses Gebäudesystem bietet somit opti-<br />

Lösung als »Ges<strong>am</strong>tpaket«<br />

© Geze GmbH<br />

malen Schutz und Sicherheit, verfügt dabei<br />

über vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten<br />

durch ein intelligentes Schnittstellenmanagement<br />

und setzt so einen Standard <strong>im</strong><br />

technischen Gebäudemanagement.<br />

www.geze.de<br />

� ������ ���� �������������������������<br />

�� ��������� �������������� ���� �������� ���������������<br />

������ � ����� ���� ����������� ����������� ��� �������������<br />

������������ ��� �������������� ������������������� �����<br />

����������������������������������������������������<br />

������� ����������� ����<br />

���������������� ���� ����������<br />

��������������������� ����<br />

������� ����������<br />

������� ���� ����� �������<br />

������� ���� ����� �������<br />

�������������� � ���������������<br />

����� ���������� �������� ���������� ������������ �������� ����<br />

���� ����������������� ���������� ������������� ����� ��� ���<br />

�������������� ������������� ��� ����������� ��� ���������<br />

��������� ���������� ��� �������� ��� ��� ��������<br />

[ Sicherheitstechnik<br />

[69


Immobilienmarkt]<br />

70]<br />

Im Rahmen einer sogenannten Sneak-Preview<br />

hat das Unternehmen G. Dreyer Planungsgesellschaft<br />

mbH <strong>am</strong> 26. Juli 2007<br />

vor 400 geladenen Gästen der Modebranche<br />

das Konzept für ein Fashion-Center in<br />

München vorgestellt: Das Fashion-Center<br />

für Order- und Sofortanbieter soll unter<br />

dem N<strong>am</strong>en »Lokhalle München« in der<br />

45.000 m 2 großen Halle des ehemaligen<br />

Ausbesserungswerks Fre<strong>im</strong>ann sein<br />

Zuhause finden. G. Dreyer Planungsgesellschaft<br />

mbH, München, und Vivico Real<br />

Die Mietergemeinschaft des CityTower<br />

bekommt Zuwachs: Die Dorsch Holding<br />

GmbH, eines der führenden beratenden<br />

Ingenieurbüros Deutschlands, hat einen<br />

Mietvertrag über rund 500 m 2 Fläche <strong>im</strong><br />

25. Stock des Bürogebäudes unterzeichnet.<br />

Mit der Verlegung ihrer Unternehmenszentrale<br />

bleibt die Dorsch-Gruppe<br />

dem bisherigen Standort Offenbach aber<br />

treu. »Wir haben uns als Unternehmen<br />

sehr gut ent-wickelt. Der Umzug in repräsentativere<br />

Räume in zentraler Innenstadtlage<br />

ist für uns ein logischer Schritt«,<br />

Die DekaBank-Tochtergesellschaft West-<br />

Invest ist mit dem Scope Investment<br />

Award 2007 in der Kategorie »Beste Kapitalanlagegesellschaft<br />

<strong>im</strong> Segment Offene<br />

Immobilienfonds« ausgezeichnet worden.<br />

Die Ratingagentur würdigt mit dem Preis<br />

die langjährige Kontinuität und Kompetenz<br />

in der Königsdisziplin des Fondsmanagements,<br />

dem Portfoliomanagement. Die<br />

exzellente Managementleistung sei ausschlaggebend<br />

gewesen für die sichere<br />

Bewältigung der Krisensituation in 2006:<br />

Estate GmbH, Frankfurt <strong>am</strong> Main, als<br />

Eigentümer des ehemaligen Ausbesserungswerks,<br />

wollen gemeins<strong>am</strong> das Projekt<br />

realisieren und dadurch die seit Jahren<br />

weitestgehend leerstehende Immobilie<br />

einer neuen, hochwertigen Nutzung zuführen.<br />

In dem geplanten Fashion-Center<br />

sollen künftig Modeunternehmen ihre Produkte<br />

dem Fachhandel präsentieren und<br />

vermarkten können.<br />

www.vivico.de<br />

www.gdpg.de<br />

erklärt Olaf Hoffmann, einer der Geschäftsführer<br />

der Dorsch-Holding. Offenbach<br />

habe viele Vorteile für ein international<br />

agierendes Unternehmen, der Standort sei<br />

aufgrund seiner hervorragenden Verkehrsanbindung<br />

ideal: »Wir befinden uns <strong>im</strong><br />

Zentrum des Rhein-Main-Gebietes und<br />

profitieren dabei von den <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

Frankfurt günstigeren Mieten.«<br />

Mit einer Höhe von 120 m ist der CityTower<br />

das mit Abstand »längste« Gebäude in<br />

Offenbach und bietet eine Ges<strong>am</strong>tmietfläche<br />

von 24.500 m 2 ; Hauptmieter ist die<br />

Im Vergleich zum Ges<strong>am</strong>tmarkt habe<br />

WestInvest frühzeitig die Chancen zu<br />

umfangreichen Portfoliobereinigungen<br />

genutzt und effektive Maßnahmen zur<br />

nachhaltigen Liquiditätssteuerung ergriffen,<br />

so die Jury in ihrer Begründung.<br />

Die Scope Investment Awards sind Auszeichnungen<br />

für herausragende Leistungen<br />

von Unternehmen und Produkten der<br />

Investmentbranche in den Bereichen<br />

Geschlossene Fonds, Offene Immobilienfonds<br />

und Investment-Zertifikate. In 21<br />

Fashion-Center in München<br />

Geplantes Projekt von Vivico<br />

CityTower in Offenbach <strong>am</strong> Main<br />

Mietvertrag für Dorsch-Gruppe<br />

Capgemini Deutschland GmbH mit fast<br />

7.000 m 2 . Seit Dezember 2006 gehört das<br />

Gebäude einem von Morgan Stanley verwalteten<br />

Immobilienfonds.<br />

www.dorsch.de<br />

www.citytower-rhein-main.de<br />

Ausgezeichnete Portfoliobereinigung<br />

Scope Investment Award für WestInvest<br />

Kategorien erfolgten jeweils drei Nominierungen;<br />

ausschlaggebend für die Entscheidung<br />

der Jury waren sechs Kriterien: Produktqualität,<br />

Transparenz, Kontinuität,<br />

Seriosität, Innovationskraft und strategischer<br />

Weitblick.<br />

www.westinvest.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Full-Service-Konzept für Call-Center<br />

Umfassendes Angebot von DeTelmmobilien<br />

Ein neues Full-Service-Konzept offeriert<br />

DeTeImmobilien für Call-Center-Unternehmen:<br />

Hierbei prüfen Fachleute angebotene<br />

Flächen speziell auf ihre Call-Center-Tauglichkeit,<br />

wobei auch eine umfassende Analyse<br />

der Immobilie selbst sowie der Infrastruktur<br />

stattfindet – von der angemessenen<br />

Verkabelung über die ausreichende<br />

sanitäre Versorgung bis zur Erreichbarkeit<br />

mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Darüber<br />

hinaus wird aber ebenso berücksichtigt,<br />

ob es Fördermittel gibt, ob <strong>am</strong> örtlichen<br />

Arbeitsmarkt genügend qualifizierte Mitarbeiter<br />

zur Verfügung stehen und wie das<br />

regionale Gehaltsgefüge aussieht; weitere<br />

relevante Faktoren sind hier zum Beispiel<br />

die Größe des Einzugsgebiets und die<br />

Frage nach Weiterbildungs- und Verleihfirmen<br />

<strong>im</strong> Umfeld.<br />

Mit dem Full-Service-Konzept von DeTeImmobilien<br />

entgehen Unternehmen also vielen<br />

Problemen, außerdem können sie, falls<br />

aus Wachstums- oder strategischen Gründen<br />

mehrere Standorte benötigt werden,<br />

diese bei DeTeImmobilien als Netzwerk<br />

aus einer Hand bekommen – also sich über<br />

die Vernetzung mehrerer Standorte beraten<br />

lassen. Ein weiterer Vorteil bei der<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit DeTeImmobilien: Die<br />

Fachleute kennen die örtlichen Ansprechpartner<br />

und bringen sie direkt in Kontakt<br />

mit dem Mieter.<br />

www.dete<strong>im</strong>mobilien.de<br />

Handels<strong>im</strong>mobilie der nächsten Generation<br />

Ausgewählte »Stararchitektur« der Metro Group<br />

Fließende Übergänge der Baukörper,<br />

naturbelassene Dachwiesen und eine einladende<br />

Plaza <strong>im</strong> Zentrum: Der Shopping-<br />

Square »Meydan« der Metro Group Asset<br />

Management in Istanbul steht für eine<br />

neue Generation von Einkaufswelten. Entwickelt<br />

hat den Prototyp einer innovativen<br />

Handels<strong>im</strong>mobilie das Londoner Büro<br />

Foreign Office Architects, deren Entwurf<br />

Architektur und umgebende Landschaft<br />

verbindet, indem er alle Ebenen über Faltungen<br />

miteinander verschmelzen läßt.<br />

Auf diese Weise wird das Meydan Teil des<br />

öffentlichen Raums – und Zentrum des aufstrebenden<br />

Stadtteils Ümraniye; Meydan<br />

bedeutet <strong>im</strong> Türkischen »Marktplatz« oder<br />

»Ort der Begegnung«.<br />

Ebenso ungewöhnlich war auch das Verfahren,<br />

mit dem die Metro Group Asset<br />

Management <strong>im</strong> März 2005 das Konzept<br />

auswählte, denn <strong>im</strong> Rahmen eines viertägigen<br />

Workshops k<strong>am</strong>en Vertreter von<br />

fünf international renommierten Architekturbüros<br />

in Istanbul zus<strong>am</strong>men, die vor Ort<br />

Vorschläge auf Basis einer ersten Vorlage<br />

der Metro Group Asset Management diskutierten.<br />

Der Shopping-Square erinnert an das<br />

ursprüngliche Gesicht des Quartiers und<br />

setzt gleichzeitig zukunftsweisende Akzente,<br />

die Wildkräuterwiesen auf den Dachflächen<br />

sind zum Beispiel eine Reminiszenz:<br />

Noch vor wenigen Jahrzehnten war<br />

das heute boomende Ümraniye ein ländlich<br />

geprägter Außenbezirk mit knapp 900 Einwohnern,<br />

in den vergangenen Jahren stieg<br />

deren Zahl auf 650.000, darunter hochqualifizierter<br />

Nachwuchs aus der ges<strong>am</strong>ten<br />

Türkei; zudem haben sich zahlreiche internationale<br />

Unternehmen angesiedelt, die<br />

»Marktplatz« als Mittelpunkt<br />

© Metro Group Asset Management<br />

GmbH & Co. KG<br />

von der günstigen Lage <strong>am</strong> Kreuzungspunkt<br />

der Hauptverkehrsadern zwischen<br />

dem asiatischen und dem europäischen<br />

Teil der Stadt profitieren.<br />

www.metro-m<strong>am</strong>.de<br />

www.meydan.metro-m<strong>am</strong>.com<br />

[ Immobilienmarkt<br />

[71


Immobilienmarkt]<br />

72]<br />

An der Mainzer Straße in Wiesbaden entsteht<br />

bis zum Herbst 2009 das neue Justizund<br />

Verwaltungszentrum der hessischen<br />

Landeshauptstadt, zwei Häuser mit bis zu<br />

sechs Geschossen, Tiefgaragen mit insges<strong>am</strong>t<br />

150 sowie ein zusätzliches Parkhaus<br />

mit 500 Stellplätzen umfassend. Die rund<br />

550 Mitarbeiter aller in Wiesbaden ansässigen<br />

Gerichte und der Staatsanwaltschaft<br />

werden das Justizgebäude beziehen, <strong>im</strong><br />

Verwaltungsgebäude mit weiteren 600<br />

Arbeitsplätzen hingegen zahlreiche kommunale<br />

Einheiten zus<strong>am</strong>mengeführt, darunter<br />

das Gesundheits<strong>am</strong>t und das Amt für<br />

Soziale Arbeit.<br />

Bei dem Projekt haben sich das Land Hessen<br />

und die Stadt Wiesbaden für ein<br />

öffentlich-privates Partnerschaftsmodell<br />

entschieden, um so bedeutende Kostenvorteile<br />

bei Erstellung und Betrieb der<br />

Immobilie zu erzielen; Partner ist hier die<br />

HeWiPP GmbH & Co. KG, eine Projektgesellschaft<br />

der OFB Projektentwicklung<br />

GmbH, eines Tochterunternehmens der<br />

Hessischen Landesbank und der Hannover<br />

Leasing GmbH, die sich <strong>im</strong> Rahmen der<br />

öffentlichen Ausschreibung durchgesetzt<br />

hatte. Die Projektgesellschaft als Auftraggeber<br />

entschied sich wiederum für die Bilfinger<br />

Berger Hochbau als Generalübernehmer<br />

und die HSG Technischer Service<br />

Die rechte Rheinseite von Bonn gewinnt<br />

mit dem Standort »Bonner Bogen« an<br />

Dyn<strong>am</strong>ik und Attraktivität, denn das 12 ha<br />

große Areal der ehemaligen Portland-<br />

Zementfabrik wächst seit 2003 mit Riesenschritten:<br />

Bis Ende 2009 werden entlang<br />

der Rheinufer-Promenade und mit Blick auf<br />

das Siebengebirge Büroflächen für 4.000<br />

Arbeits- und 1.500 Parkplätze entstehen.<br />

Ein Fünfsternehotel, diverse Gastronomien,<br />

Konferenz-Locations sowie Freizeit- und<br />

Sportangebote sollen nicht nur Menschen<br />

aus der Region anziehen. Eingebettet wird<br />

der »Bonner Bogen« in die Rheinauenlandschaft<br />

mit 63.000 m 2 neu geschaffenen<br />

Grün- und Freiflächen, die die Vision von<br />

Justiz- und Verwaltungszentrum Wiesbaden<br />

Großes PPP-Projekt von Bilfinger Berger<br />

GmbH, eine 100%ige Tochter der Bilfinger<br />

Berger Facility Services, als Betreiber für<br />

die nächsten 30 Jahre. Gemeins<strong>am</strong> übernehmen<br />

die beiden Einheiten der Multi<br />

Service Group umfassende Leistungen in<br />

den Phasen Planung, Bau und Betrieb; verantwortlich<br />

für die schlüsselfertige Erstellung<br />

ist die Bilfinger Berger Niederlassung<br />

Hochbau Frankfurt.<br />

Deutliche Vorteile brachte die frühzeitige<br />

Einbindung von Bilfinger Berger in das Projekt:<br />

Bereits in der ersten Planungsphase<br />

konnten die Einheiten der Multi Service<br />

Group ihre langjährigen Erfahrungen für<br />

eine sorgfältige, abgest<strong>im</strong>mte und nachhaltige<br />

Konzeption einbringen, die Opt<strong>im</strong>ierung<br />

von Bau- und Betriebskosten betreffend.<br />

Zur Reduzierung des Frischwasser-<br />

verbrauchs ist zum Beispiel die Nutzung<br />

von Niederschlagswasser vorgesehen.<br />

Der Einsatz von Wand- anstatt der oft verwendeten<br />

Hängeleuchten spart zudem<br />

Betriebskosten, da keine aufwendigen<br />

Arbeitsbühnen be<strong>im</strong> Austausch der<br />

Leuchtmittel erforderlich sind. Technische<br />

Komponenten lassen sich darüber hinaus<br />

nachträglich ohne größere Maßnahmen<br />

austauschen oder erweitern, und bei der<br />

Auswahl des Heizsystems hat man sich<br />

ergänzend zur Fernwärmeversorgung für<br />

eine energieeffiziente Bauteilaktivierung in<br />

den Bürotrakten entschieden, um anteilig<br />

auf Heizkörper verzichten zu können.<br />

www.bilfinger.de<br />

www.i.volution.bilfingerberger.de<br />

Auf der rechten Rheinseite leben und arbeiten<br />

Ganzheitliche Standortentwicklung von BonnVisio<br />

Leben und Arbeiten in einer Parklandschaft<br />

erfüllen.<br />

Initiator dieser Standortentwicklung ist die<br />

BonnVisio, die mit einem Te<strong>am</strong> aus Architekten,<br />

Ingenieuren und Partnern in nur<br />

sieben Jahren 150.000 m 2 Bruttogeschoßfläche<br />

aus dem Boden st<strong>am</strong>pfen wird –<br />

kein klassischer Bürostandort, sondern ein<br />

Ges<strong>am</strong>tareal mit Flair und Spirit, basierend<br />

auf einer 300-Millionen-Euro-Investition;<br />

ein Viertel ist bereits fertiggestellt und bezogen,<br />

in den 21 Firmen arbeiten mehr als<br />

1.000 Menschen. »Wir wollen mit dem<br />

›Bonner Bogen‹ einen funktionierenden,<br />

lebendigen Standort schaffen, an dem sich<br />

Lebensfreude und Kreativität entfalten«,<br />

Künftiger Gebäudekomplex<br />

© Bilfinger Berger AG<br />

erläutert Ludwig Frede, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der BonnVisio. Diese sieht<br />

er in der bewußt angestrebten Mischnutzung,<br />

die mit vielen kleinen Einzelmaßnahmen<br />

vom Konferenzraum <strong>im</strong> <strong>Wasser</strong>turm<br />

bis zum Schiffsanleger eine natürliche<br />

Sogwirkung entwickeln wird. Und in einer<br />

spannenden, ausdrucksstarken Architektur,<br />

die die Zeitzeugen der ehemaligen<br />

Portlandwerke aus Direktorenvilla, Rohmühle<br />

und <strong>Wasser</strong>turm mit den Neubauten<br />

behuts<strong>am</strong> verbindet. Das Bonner Architekturbüro<br />

Schommer hatte den 2002 von<br />

BonnVisio initiierten Architektenwettbewerb<br />

klar gewonnen, heute sind die Qualitäten<br />

bereits sichtbar:<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Zur Entlastung der Umwelt und zur Stabilisierung<br />

der Nebenkosten entsteht für das<br />

Ges<strong>am</strong>tareal darüber hinaus eine der<br />

größten Geothermieanlagen in Europa.<br />

Ihre Besonderheit ist ein Aquiferspeicher,<br />

der <strong>im</strong> Sommer das <strong>Wasser</strong> in Schluckbrunnen<br />

verpreßt, um es <strong>im</strong> Winter wieder<br />

zu verwenden; gegenüber einer konventionellen<br />

Energieversorgung können so jährlich<br />

1.700 MWh Pr<strong>im</strong>ärenergieaufwand<br />

gespart und 400 t CO2 vermieden werden.<br />

www.bonnvisio.com<br />

Wohnen <strong>im</strong> Künstlerviertel in Wiesbaden<br />

Innovatives Konzept der NH Projektstadt<br />

Startschuß der Maßnahmen auf dem<br />

Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs<br />

West in Wiesbaden: In Eigenregie erschließt<br />

und bebaut die NH Projektstadt,<br />

Marke der Unternehmensgruppe Nassauische<br />

He<strong>im</strong>stätte/Wohnstadt, Frankfurt<br />

<strong>am</strong> Main, mit innovativen Konzepten rund<br />

ein Drittel des Areals. Mit dem Spatenstich<br />

<strong>am</strong> 25. September 2007 begannen die<br />

Arbeiten <strong>am</strong> ersten Abschnitt. Sie umfassen<br />

24 Einf<strong>am</strong>ilienhäuser sowie 65 Wohneinheiten<br />

<strong>im</strong> Geschoßwohnungsbau, die<br />

bis Ende nächsten Jahres fertiggestellt<br />

werden. Abschnitt zwei, mit 35 Häusern<br />

und 30 Wohnungen, folgt direkt danach; <strong>im</strong><br />

dritten Bauabschnitt werden dann 32 Häuser<br />

und 39 Wohnungen errichtet, voraussichtlich<br />

bis Ende 2010.<br />

In Nachbarschaft zum sogenannten Rheingauviertel<br />

der hessischen Landeshauptstadt<br />

sind einzelne Gebäudegruppen mit<br />

unterschiedlichen Haustypen geplant,<br />

angeordnet <strong>im</strong> Windmühlenprinzip, so daß<br />

begrünte Innenhöfe als Spielzonen für Kinder<br />

und generationenübergreifende Kommunikationsflächen<br />

entstehen. Unterschiedliche<br />

Farben und Materialien an den<br />

Außenfassaden dienen hier ebenso der<br />

Belebung wie Ladengeschäfte, eine<br />

Schule und ein Kindergarten, die für die<br />

passende Infrastruktur sorgen.<br />

»Die Architektur mit vielfältigen Haustypen<br />

sorgt für ein abwechslungsreiches Ges<strong>am</strong>tbild:<br />

Atelier-, Reihen-, Atrium- oder<br />

Atelierhäuser in Reihe<br />

© Nassauische He<strong>im</strong>stätte<br />

Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH<br />

Gartenhofhäuser berücksichtigen die<br />

Wünsche unterschiedlicher gesellschaftlicher<br />

Lebensformen mit Wohnflächen von<br />

110–167 m 2 . Mit diesem großen Produktmix<br />

an diversen Haus- und Wohnformen kommen<br />

wir den Wünschen einer heute sehr<br />

heterogenen Zielgruppe entgegen. Sowohl<br />

Singles als auch Klein- und Großf<strong>am</strong>ilien<br />

oder sogar Mehrgenerationenhaushalte<br />

finden hier stadtnah das passende Zuhause«,<br />

erläutert Professor Thomas Dilger,<br />

Geschäftsführer der Unternehmensgruppe<br />

Nassauische He<strong>im</strong>stätte/Wohnstadt. Die<br />

Gebäude werden in Massivbauweise errichtet,<br />

kombiniert mit einer hochwärmedämmenden<br />

Fassade; realisiert wird <strong>im</strong><br />

Bonner Bogen <strong>im</strong> Modell<br />

© BonnVision GmbH & Co. KG<br />

Durchschnitt ein Pr<strong>im</strong>ärenergiebedarf von<br />

50 kWh/m 2 a. Käufer erhalten so die Gelegenheit,<br />

die Vorzüge der KfW-Fördermittel<br />

zu nutzen.<br />

Und ab 2008 soll das Künstlerviertel seinem<br />

N<strong>am</strong>en wahrlich alle Ehre machen:<br />

Voraussichtlich schon ab April wird die<br />

Baustelle <strong>im</strong>mer wieder auch zur »Schaustelle«,<br />

denn Mitglieder des Berufsverbands<br />

bildender Künstler und Künstlerinnen<br />

Wiesbaden e.V. wollen vor Ort an ihren<br />

Werken arbeiten oder, gemeins<strong>am</strong> mit der<br />

NH Projektstadt, interessiertes Publikum zu<br />

Vernissagen an oder gar in die Baustelle<br />

bitten.<br />

www.nahe<strong>im</strong>st.de<br />

[ Immobilienmarkt<br />

[73


Neue Produkte und Projekte]<br />

74]<br />

Im Zuge der Realisierung von technischen<br />

Gebäuden, die <strong>im</strong> Rahmen des Energie-<br />

Boulevards vom Steinhuder Meer bis nach<br />

Ostwestfalen entstanden, wurde auch in<br />

Bad Oeynhausen der Neubau für die Trinkwasserversorgung<br />

des Städtischen <strong>Wasser</strong>werks<br />

konzipiert: Frank O. Gehry hat auf<br />

der ges<strong>am</strong>ten Strecke die Architektur in<br />

einer originellen und extravaganten Formensprache<br />

geprägt.<br />

Die Planung auf dem ca. 495 m 2 großen<br />

Grundstück sah einen futuristisch anmutenden,<br />

ineinanderfließenden Komplex mit<br />

unterschiedlichen Geometrien vor, die in<br />

ihrem Ausdruck an die Bewegung von<br />

<strong>Wasser</strong> erinnern sollen. Das Ensemble<br />

umfaßt nun ein Betriebshaus mit Pumpenhalle<br />

s<strong>am</strong>t großzügigem Überbau und Vordach,<br />

deren Hülle mit geschuppten Aluminiumglattblechen<br />

bekleidet ist.<br />

Das Dachschichtenpaket, auf einer Stahlunterkonstruktion<br />

ruhend, weist eine oberseitige<br />

»Haut« aus Stahltrapezprofilen und<br />

Wärmedämmschicht auf, während die<br />

Das Feuerverzinken hat den Ruf, ein langlebiger<br />

und robuster Korrosionsschutz zu<br />

sein. Doch wie bewährt es sich in der Praxis?<br />

– Um dies zu überprüfen, wurden die<br />

Hafenanlagen von Arbon und Bottighofen<br />

nach mehr als 35 Jahren inspiziert.<br />

In Bottighofen wurde <strong>im</strong> Jahr 1968 eine<br />

neue Hafenanlage errichtet, bei der erhebliche<br />

Mengen Stahl zum Einsatz k<strong>am</strong>en:<br />

Die rund 150 m lange Spundwand des<br />

Hafenbeckens und viele andere Teile wie<br />

Geländer, Absperrungen, Türen, Tore, die<br />

Anlegestege mit Schw<strong>im</strong>mpontons sowie<br />

Poller und schwere Rohranleger wurden<br />

durch Feuerverzinken gegen Korrosion geschützt.<br />

In Arbon wurde <strong>im</strong> Jahr 1971 die<br />

Hafenanlage erweitert, die Feuerverzinkung<br />

hier ebenfalls als Korrosionsschutz<br />

für die Stahlteile verwendet.<br />

Bei einer ersten Inspektion der beiden<br />

Anlagen <strong>im</strong> Jahr 1983 war kein nennenswerter<br />

Angriff auf den Zinküberzug zu<br />

erkennen.<br />

Betriebsgebäude<br />

© Industrieverband für Bausysteme<br />

<strong>im</strong> Metalleichtbau e.V.<br />

Pumpenhalle über Sandwichelemente mit<br />

einer oberseitig schuppenförmig angeordneten<br />

und seewasserbeständigen Aluminiumglattblechbekleidung<br />

AlMg 1 verfügt.<br />

Manuell befestigt, wurde jedes Blech in<br />

Einzelanfertigung individuell nach Aufmaß<br />

vor Ort konfektioniert, einschließlich der<br />

Hafen von Arbon <strong>am</strong> Bodensee<br />

© Institut Feuerverzinken GmbH<br />

<strong>Wasser</strong>werk in Bad Oeynhausen<br />

Extravagante Hülle aus Aluminiumprofilen<br />

»Segel«<br />

© Industrieverband für Bausysteme<br />

<strong>im</strong> Metalleichtbau e.V.<br />

erforderlichen Zuschnitte, Kantungen, Klinkungen,<br />

Bohrungen, Stanzungen, so daß<br />

sich in der Ansichtsfläche eine wellige<br />

Struktur ergibt; als Unterkonstruktion dienen<br />

ebenfalls Stahltrapezprofile.<br />

www.ifbs.de<br />

Hafenanlagen nach 35 Jahren inspiziert<br />

Bewährter Korrosionsschutz durch Feuerverzinken<br />

Eine zweite Inspektion fand nun <strong>im</strong> Herbst<br />

2006, das heißt rund 38 bzw. 35 Jahre nach<br />

der Realisierung, statt. Hierbei zeigte sich<br />

die Feuerverzinkung nach wie vor in einem<br />

guten, funktionsfähigen Zustand. Zwar ist<br />

die typische silbrig glänzende Zinkblume<br />

einer matten, grauen Oberfläche gewichen,<br />

die Zinkschichtdicken weisen aber<br />

noch <strong>im</strong>mer Werte auf, die in der Regel<br />

Bereich der <strong>Wasser</strong>wechselzone<br />

© Institut Feuerverzinken GmbH<br />

zwischen 50 µm und 100 µm liegen: D<strong>am</strong>it<br />

sind die feuerverzinkten Stahlelemente der<br />

beiden Hafenanlagen auch für die weitere<br />

Zukunft sicher vor Korrosion geschützt –<br />

sogar <strong>im</strong> Bereich der <strong>Wasser</strong>wechselzone,<br />

auch wenn sich dort erste Anzeichen von<br />

Korrosionsprodukten zeigen.<br />

www.feuerverzinken.com<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Wellnessangebot zwischen den Meeren<br />

Individualität und Funktionalität dank Wedi<br />

Schleswig-Holstein, das Land zwischen<br />

den Meeren: Entspannung pur oder Spaß<br />

und Action bietet seit 2006 eine in Norddeutschland<br />

einzigartige Kombination aus<br />

Sauna und Spa, Sport, besonderen Kinderaktivitäten,<br />

Beauty und Wellness sowie<br />

Restaurant; das »Mare Wellness & Sport«<br />

in Schönkirchen ist d<strong>am</strong>it aus touristischer<br />

Sicht eine neue Attraktion für die Region<br />

um Kiel.<br />

Auf 8.000 m 2 »hat« der Club in stilvollem<br />

Ambiente alles für die aktive und passive<br />

Erholung, die Philosophie einer leichten,<br />

schwungvollen Lebensführung verfolgend<br />

und daher das ges<strong>am</strong>te Spektrum an Saunen,<br />

D<strong>am</strong>pfbädern und Duschwelten umfassend.<br />

Basis bei der Umsetzung aller<br />

Designideen und einen tragfähigen Untergrund<br />

bilden die Produkte der Firma Wedi.<br />

Wedi, bekannt für seine Elemente aus<br />

wasserdichtem Polystyrolhartschaum, hat<br />

sich seit 2000 einen N<strong>am</strong>en in zahlreichen<br />

Wellnesslandschaften gemacht, darunter<br />

das Prinzregentenstadion in München oder<br />

die Therme in Bad Wörishofen.<br />

Die Wedi GmbH ist Spezialistin für Bauplatten,<br />

die entweder verfliest oder verputzt<br />

werden und wärmedämmend, wasserundurchlässig,<br />

leicht und stabil, gleichzeitig<br />

jedoch in nahezu jede Form gestaltbar<br />

sind. Das breite Sort<strong>im</strong>ent beinhaltet<br />

Standardprodukte in reicher Auswahl<br />

sowie anspruchsvolle Einzelanfertigungen,<br />

wobei die Unterkonstruktionen für den<br />

Feuchtraumbereich aus extrudiertem Poly-<br />

Achteckiges Soled<strong>am</strong>pfbad<br />

© Wedi GmbH<br />

styrolhartschaum bestehen, der beidseitig<br />

mit Glasfasergewebe armiert und ebenfalls<br />

beidseitig mit kunststoffvergütetem Mörtel<br />

beschichtet ist; baurechtlich gesehen zählen<br />

sie nicht zu den feuchtigkeitsempfindlichen<br />

Untergründen.<br />

Neben der rein technischen Machbarkeit<br />

fallen aber insbesondere die Individualisierungsmöglichkeiten,<br />

die die Wedi-Elemente<br />

aus wasserdichtem Polystyrolhartschaum<br />

eröffnen, ins Gewicht, denn sie<br />

können entweder verputzt und in jeder<br />

beliebigen Farbe gestrichen oder mit jeder<br />

erdenklichen Fliesenart, sei es Glas, Ker<strong>am</strong>ik,<br />

Metall, Holz oder Stein, belegt werden<br />

– ein Vorteil, der vor allem in den Wellnessbereichen<br />

mit ihren teils ganz unterschiedlichen<br />

Konzepten, Raumgrößen und Anforderungen<br />

zum Tragen kommt.<br />

www.wedi.de<br />

Wärmeliegen und Sitzbänke<br />

© Wedi GmbH<br />

Erlebnis- und Schneckenduschen<br />

© Wedi GmbH<br />

[ Neue Produkte und Projekte<br />

[75


Neue Produkte und Projekte]<br />

76]<br />

Der weltweit führende Stahlhersteller<br />

ArcelorMittal hat ein Portal für Architekten<br />

und Ingenieure geschaffen. Produkte für<br />

den Baubereich sind unter anderem Träger,<br />

Spundwände, Hohlprofile, Betonstabstahl,<br />

metallisch und organisch beschichtete<br />

Flachprodukte, Dach- und Fassadenelemente<br />

sowie Stahlfasern; vorgestellt<br />

werden diese modernen Stahllösungen<br />

anhand internationaler Projekte. Ein Beispiel<br />

sind die hochfesten Feinkornbaustähle<br />

Histar ® , die schlankere und leichtere<br />

Konstruktionen ermöglichen. Neben der<br />

Materialverringerung an sich ergeben sich<br />

noch zahlreiche weitere Einsparungen bei<br />

den Folgekosten – zum Beispiel be<strong>im</strong><br />

Sägen und Schweißen, aber auch be<strong>im</strong><br />

Transport und der Montage.<br />

Besondere Vorteile bietet die neuentwikkelte<br />

organische Beschichtung Solano ® :<br />

Die 200 µm dicke, speziell für die Außenanwendung<br />

vorgesehene Schicht bietet<br />

exzellenten Korrosionsschutz und UV-<br />

Beständigkeit. Hinzu kommt eine metalli-<br />

Floating-Spezialist Clement Systems Gulf<br />

realisierte in Dubai die weltweit erste<br />

schw<strong>im</strong>mende Brücke ihrer Art; das deutsche<br />

Unternehmen war sowohl mit dem<br />

Design als auch mit der Ausführung des<br />

Betonstraßenteils, der »Innovative Traffic<br />

Congestion Alleviation Floating Bridge«,<br />

beauftragt worden: Clement nutzte für die<br />

Errichtung seine patentierte Technologie,<br />

die es erlaubt, mehr als 19.000 t Beton<br />

sowie 1.500 t Stahl in eine mehr als 460 m<br />

lange schw<strong>im</strong>mende Brücke über den<br />

Dubai Creek zu verwandeln, wobei die<br />

Bauzeit für das Großprojekt lediglich 3,50<br />

Monate betrug. Basierend auf eingeschlossenen<br />

Styroporblöcken, wird bei<br />

dieser Technologie keine eingeschlossene<br />

Luft verwendet, was den Vorteil hat, daß<br />

die Konstruktion besonders stabil und haltbar,<br />

gleichzeitig aber leicht zu bewegen ist.<br />

Die Brücke hat eine Ges<strong>am</strong>tquerungslänge<br />

von etwa 460 m bei einer Höhe von 3,30 m,<br />

ist dazu ausgelegt, Windgeschwindigkei-<br />

Moderne Stahllösungen <strong>im</strong> Bauwesen<br />

Neues Bauportal Constructalia<br />

sche Beschichtung, beispielsweise die<br />

Zink-Aluminium-Beschichtung Galfan ®<br />

ZA 265. Besonders für Bauherren ist die<br />

automatische Garantie interessant – für<br />

das Topprodukt Solano ® 30 sogar 30 Jahre.<br />

Gleichzeitig erfüllt diese innovative Beschichtung<br />

höchste ökologische Standards,<br />

da hier nicht zuletzt auf Phtalate als<br />

Weichmacher verzichtet wird.<br />

Neben projekt- und produktbezogenen<br />

Informationen bietet Constructalia einen<br />

Veranstaltungskalender und eine Liste<br />

interessanter Publikationen. Wer sich registriert,<br />

erhält darüber hinaus Zugang zu<br />

Bemessungssoftware – unter anderem für<br />

Verbundträger und -stützen nach EC3 bzw.<br />

EC4 und für die Cellformträger ACB ® .<br />

Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit<br />

der Kontaktaufnahme, um weitere<br />

Informationen sowie technische Beratung<br />

und Preisauskünfte anzufordern.<br />

www.arcelormittal.com<br />

www.constructalia.com<br />

Schw<strong>im</strong>mende Brücke über den Dubai Creek<br />

Einzigartige Technologie von Clement Systems Gulf<br />

ten bis 160 km/h und einer Wellenhöhe bis<br />

1,80 m standzuhalten. Die Konstruktion verfügt<br />

zudem über einen Mechanismus, der<br />

die Wellenenergie und den Druck, der<br />

durch die Fahrzeuge ausgeübt wird, über<br />

die ges<strong>am</strong>te Länge und Breite der Plattform<br />

hinweg dyn<strong>am</strong>isch ausgleicht: Das<br />

»Backbone«-Prinzip besitzt die Fähigkeit,<br />

die dyn<strong>am</strong>ischen Beanspruchungen sowie<br />

Torsion aufzunehmen. Sechsstreifig verwirklicht,<br />

kann sie bei einem Tempol<strong>im</strong>it<br />

von 60 km/h sogar von Bussen und Lkws<br />

mit einem Gewicht von 45 t befahren werden.<br />

Umwelttechnisch beeinträchtigt die<br />

schw<strong>im</strong>mende Brücke weder den Durchfluß<br />

noch das empfindliche Gleichgewicht<br />

des Unterwasserlebensraums. Und sie ist<br />

für eine Lebensdauer von 30 Jahren berechnet<br />

und wurde von German Lloyds<br />

geprüft und zertifiziert.<br />

www.clement.de<br />

Konstruktion in H<strong>am</strong>burg<br />

© ArcelorMittal<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Hohe Performance für hohe Belastungen<br />

Qualitätvollste Federn von Mubea<br />

Als international tätiges Unternehmen entwickelt<br />

und produziert Mubea verschiedene<br />

Typen hochbeanspruchter Federn,<br />

mit mehr als 4.000 Mitarbeitern und 13 Produktionswerken<br />

ist es dabei weltweit aufgestellt.<br />

Mubea hat sich vor über 40 Jahren auf die<br />

Produktion von hochwertigen Tellerfedern<br />

spezialisiert, die aufgrund ihrer Variabilität<br />

in einer Vielzahl industrieller Anwendungen<br />

eingesetzt werden: Das Spektrum<br />

reicht von Sicherheitsventilen in Meerestiefen<br />

von mehr als 3.000 m bis hin zu<br />

Satelliten <strong>im</strong> Weltraum; in den vergangenen<br />

20 Jahren hat Mubea ein weites<br />

Anwendungsfeld insbesondere auch in<br />

den energieerzeugenden Industrien aufgebaut.<br />

Tellerfedern sind schalenförmige, konisch<br />

geformte Ringe, die in axialer Richtung<br />

belastet werden. Abhängig von ihrem Einsatzfall<br />

werden sie statisch oder dyn<strong>am</strong>isch<br />

beansprucht und sind <strong>im</strong> wesentlichen<br />

durch ihren Außen- und Innendurchmesser,<br />

ihre Materialdicke und<br />

Federhöhe charakterisiert. Tellerfedern<br />

heben sich von anderen -typen durch<br />

nachstehende Eigenschaften ab:<br />

– Hohe Federkräfte bereits bei geringer<br />

Einfederung.<br />

– Bessere Raumausnutzung <strong>im</strong> Vergleich<br />

zu anderen Federtypen.<br />

– Durch entsprechende Schichtung von<br />

Federn können nahezu beliebige<br />

Federkennlinien dargestellt werden.<br />

Mubea fertigt Tellerfedern mit Außendurchmessern<br />

bis zu 800 mm, darüber hinaus<br />

innen- sowie außengeschlitzte Federn<br />

und Wellfedern. Die Fertigung wird komplett<br />

in-house durchgeführt, beginnend<br />

bereits mit dem Kaltwalzen des Federstahls<br />

auf die spezifische Materialdicke.<br />

D<strong>am</strong>it wird eine hohe Flexibilität in der<br />

Produktion erzielt, die es ermöglicht,<br />

schnell auf Kundenwünsche reagieren zu<br />

können; auch alle benötigten Werkzeuge<br />

werden <strong>im</strong> Haus gefertigt und gewartet.<br />

Mubea-Tellerfedern übertreffen die nach<br />

dem DIN-Standard geforderte Lebensdauer<br />

für hochqualitative Federn und sind<br />

in einem weiten Abmessungsspektrum<br />

bereits ab Lager zu beziehen. Neben dem<br />

Standardwerkstoff 51CrV4 (1.8159) hält<br />

Mubea eine Vielzahl spezieller Materialien<br />

lagervorrätig, beispielsweise korrosionsbeständige<br />

Hochtemperatur- oder ant<strong>im</strong>agnetische<br />

Werkstoffe für Sonderanwendungen.<br />

Kugelstrahlen als Standardverfahren<br />

führt zu einer signifikanten Verbesserung<br />

der Lebensdauer insbesondere hochbeanspruchter<br />

Tellerfedern. Teststände für<br />

die dyn<strong>am</strong>ische Prüfung von Einzelfedern<br />

oder kompletten Federsäulen nach kundenspezifischen<br />

Angaben stehen <strong>im</strong> Haus<br />

zur Verfügung, darüber hinaus weitere<br />

Laboreinrichtungen für eine praxisnahe<br />

Materialanalyse. Ein Te<strong>am</strong> von technischen<br />

Fachleuten leistet zudem Hilfestellung<br />

bei technischen Problemstellungen.<br />

Im energieerzeugenden Sektor findet man<br />

Tellerfedern beispielsweise in Turbinen,<br />

Sicherheitsventilen für <strong>Kraftwerke</strong>, Kesselaufhängungen,<br />

Sicherheitsschaltern für<br />

Transformationsstationen sowie Bremsen<br />

für Windkraftanlagen. Sie liegen üblicherweise<br />

in einem Durchmesserspektrum von<br />

70–80 mm und werden als Einzelfedern<br />

oder in Form vormontierter Federsäulen<br />

geliefert.<br />

Federsäulen dienen der gleichmäßigen<br />

Absenkung von Brennkesseln in <strong>Kraftwerke</strong>n.<br />

Sie kompensieren die <strong>im</strong> Betriebsfall<br />

auftretenden gravitativen und thermisch<br />

bedingten lokalen Unterschiede in der Aufhängung<br />

des Brennkessels und beugen so<br />

unzulässigen Verformungen des Kessels<br />

vor. In Sicherheitsventilen werden die Tellerfedersäulen<br />

bei geöffnetem Ventil<br />

hydraulisch vorgespannt. Im Störfall fällt<br />

der Hydraulikdruck schlagartig ab, und die<br />

Tellerfedersäule schließt das Ventil, um so<br />

einen größeren Schaden zu verhindern.<br />

Oftmals werden für diesen Anwendungsfall<br />

draht- oder kugelzentrierte Federsäulen<br />

verwendet. Die Tellerfedersäule arbeitet<br />

auch in hydraulisch beaufschlagten<br />

Sicherheitsschaltern, die <strong>im</strong> Störfall, zum<br />

Beispiel Blitzeinschlag, Stromnetze abund<br />

wieder einschalten. Die erforderliche<br />

Bremskraft wird durch eine Einzelfeder<br />

oder bei größerem Federweg durch eine<br />

Federsäule aufgebracht, sobald der<br />

Hydraulikdruck zum Öffnen der Bremse<br />

unter einen Mindestwert abfällt.<br />

www.mubea-tellerfedern.de<br />

Mannigfaltige Typen<br />

© Mubea Tellerfedern und Spannelemente GmbH<br />

[ Neue Produkte und Projekte<br />

[77


Neue Produkte und Projekte]<br />

78]<br />

Das Parabolrinnen-Kraftwerk Andasol 1<br />

wurde als erstes seiner Art in Europa von<br />

Solar Millennium entwickelt und befindet<br />

sich derzeit <strong>im</strong> Bau; es soll bis zu 200.000<br />

Menschen mit umweltfreundlichem Strom<br />

versorgen. Mit der Projektentwicklung von<br />

Andasol 1 hat Solar Millennium Ende der<br />

1990er Jahre begonnen. Die spanische<br />

ACS/Cobra-Gruppe verantwortet seine<br />

Errichtung und greift dabei auf das Knowhow<br />

von Solar Millennium zurück: So liefert<br />

die Flagsol GmbH, Technologietochter<br />

der Solar Millennium AG, Engineering-Leistungen<br />

für das Solarfeld, also Planung,<br />

Auslegung und Bauüberwachung sowie<br />

die Steuerung.<br />

Das Schwesterprojekt Andasol 2, zu 25%<br />

<strong>im</strong> Besitz von Solar Millennium, ist ebenfalls<br />

<strong>im</strong> Bau und <strong>im</strong> wesentlichen anlagengleich<br />

zu Andasol 1. Andasol 3 wiederum<br />

ist das dritte Projekt, das Solar Millennium<br />

in Südspanien entwickelt hat. Momentan<br />

werden hier die Ausschreibungen und die<br />

Projektfinanzierung vorbereitet, während<br />

das Planfeststellungsverfahren bereits<br />

ein fortgeschrittenes Stadium erreichen<br />

konnte.<br />

Die Andasol-<strong>Kraftwerke</strong> helfen, die Nachfragespitzen<br />

<strong>im</strong> spanischen Stromnetz in<br />

den Sommermonaten abzudecken, die vor<br />

allem durch den hohen Energiebedarf der<br />

Auf der diesjährigen »Husum Wind« präsentierte<br />

General Compression erstmals in<br />

Europa eine völlig neue Technologie, die<br />

Windkraft jederzeit einsatzfähig und darüber<br />

hinaus bezahlbar machen sollte, denn<br />

das Dispatchable Wind Power System<br />

speichert Wind als Druckluft und wandelt<br />

diese anschließend in mechanische oder<br />

elektrische Energie um; d<strong>am</strong>it läßt sich der<br />

Wirkungsgrad von Windfarmen enorm<br />

steigern, eine größere Produktivität mit<br />

niedrigeren Kosten wird also möglich.<br />

Aus drei Komponenten setzt sich die von<br />

General Compression entwickelte Wind-<br />

Weltgrößte solarthermische <strong>Kraftwerke</strong> in Spanien<br />

Beeindruckende Projektentwicklung von Solar Millennium<br />

Kl<strong>im</strong>aanlagen verursacht werden. Dabei<br />

paßt der Kurvenverlauf des Energiebedarfs<br />

ideal zu dem der Stromerzeugung: Zur Zeit<br />

des höchsten Verbrauchs <strong>am</strong> frühen Nachmittag<br />

erreichen die Sonneneinstrahlung<br />

und d<strong>am</strong>it die Kraftwerksleistung ihre<br />

max<strong>im</strong>ale Höhe.<br />

Solarthermische Anlagen erzeugen aus<br />

der Wärmeenergie der aufgefangenen<br />

Sonnenstrahlung Strom. Bei einem Parabolrinnen-Kraftwerk<br />

bündeln rinnenförmige<br />

Spiegel die Sonnenstrahlen auf ein<br />

Rohr in der Brennlinie des Kollektors, in<br />

dem dann eine Wärmeträgerflüssigkeit<br />

erhitzt wird, die <strong>im</strong> Kraftwerksblock mittels<br />

Wärmetauschern D<strong>am</strong>pf erzeugt. Wie bei<br />

konventionellen <strong>Kraftwerke</strong>n wird der<br />

D<strong>am</strong>pf in einer Turbine zur Stromgewinnung<br />

genutzt; sie gelten als zuverlässige<br />

Technologie und werden in Kalifornien seit<br />

rund 20 Jahren kommerziell betrieben. –<br />

Mit Hilfe von Flüssigsalztanks, die als Speicher<br />

dienen, wird der Strom zudem bedarfsgerecht<br />

bereitgestellt, also nach Sonnenuntergang.<br />

Die Andasol-<strong>Kraftwerke</strong><br />

verfügen über Salzspeicher mit einem Fassungsvermögen<br />

von 28.500 t, die tagsüber<br />

aufgeladen werden, was ausreicht, um das<br />

Kraftwerk nach Sonnenuntergang 7,50 h<br />

unter Vollast zu betreiben.<br />

www.solarmillennium.de<br />

Wind als stets zuverlässige Stromquelle<br />

Technisches Novum von General Compression<br />

turbinenstruktur zus<strong>am</strong>men: einer Druckluft-Windturbine,<br />

einem unterirdischen<br />

Rohrleitungsnetz und einem Kraftwerk aus<br />

Expandern und Generatoren. Das Hochdruck-Rohrleitungsnetz<br />

vermag in der<br />

Regel zwischen vier und zwölf Energiestunden<br />

zu generieren und zu speichern,<br />

liegt die Anlage aber in der Nähe eines<br />

Salzstocks, eines Grundwasserträgers,<br />

einer Kalksteinhöhle oder einer erschöpften<br />

Erdgaslagerstätte, kann die Energiespeicherzeit<br />

sogar einen Monat überschreiten.<br />

Darüber hinaus nutzen die Expander<br />

externe Wärmeenergie, wodurch<br />

Andasol 1 <strong>im</strong> Bau<br />

© Bilfinger Berger AG<br />

sich der »Ausstoß« noch weiter steigert.<br />

Zukünftig dürften Windfarmen folglich<br />

unabhängig von der jeweils aktuellen<br />

Windstärke rund um die Uhr konstant<br />

Energie liefern oder je nach Bedarf selbst<br />

ad hoc größere -mengen abgeben.<br />

www.generalcompression.com<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Baggerschlick zu Baumaterial<br />

Innovatives Verfahren von Hegemann<br />

Ein bisher einzigartiges Projekt deutschniederländischer<br />

Kooperation zur industriellen<br />

Verarbeitung von Baggergut zu<br />

Baustoff ist inzwischen abgeschlossen<br />

worden: Während eines Festaktes in Wierden<br />

bei Almelo brachte Theo van de<br />

Gazelle, Hauptingenieur-Direktor Rijkswaterstraat,<br />

Direktion Oost-Nederland, die<br />

letzten Kubikmeter des nach dem patentierten<br />

Hegemann-Verfahren aus Baggergut<br />

hergestellten Baustoffs in den Straßend<strong>am</strong>m<br />

des Neubaus der Autobahn A 35<br />

ein.<br />

Bei dem von dem Bremer Unternehmen<br />

entwickelten Baustoff wird kont<strong>am</strong>inierter<br />

Baggerschlick unter Zugabe von speziellen<br />

mineralischen Zuschlagsstoffen so <strong>im</strong>mobilisiert<br />

und stabilisiert, daß Verunreinigungen<br />

nicht austreten können und die umwelttechnischen<br />

und bodenmechanischen<br />

Anforderungen nach der strengen niederländischen<br />

Baustoffverordnung erfüllt<br />

werden. Seine Qualität ist durch umfangreiche<br />

Untersuchungen des Amtes für<br />

Straßenbau und <strong>Wasser</strong>bau des Staatlichen<br />

<strong>Wasser</strong>bau<strong>am</strong>tes bestätigt worden.<br />

In dem Gutachten heißt es: »Dieses so<br />

stabilisierte Baggergut kann dort eingesetzt<br />

werden, wo bisher überwiegend<br />

Sand verwendet wird.« Darüber hinaus ist<br />

Sanierung eines Rheinhochwasserd<strong>am</strong>ms<br />

Leistungsfähige Geokunststoffe von Naue<br />

Im Rahmen des allgemeinen Hochwasserschutzes<br />

<strong>am</strong> Rhein, Gemarkung Rheinhausen,<br />

wurde ein Hochwasserd<strong>am</strong>m auf<br />

einer Länge von 4 km saniert, das heißt<br />

dessen Querschnitt verstärkt und erhöht.<br />

Um eine Durchsickerung <strong>im</strong> Hochwasserfall<br />

zu verhindern, wurde wasserseitig die<br />

schubkraftübertragende, vollflächig vernadelte<br />

geosynthetische Tondichtungsbahn<br />

Bentofix ® B4000 als Dichtung verlegt. 580<br />

Bentofix ® -Bahnen, vorgefertigt auf Einzellängen<br />

von 6,50–13,20 m, lassen sich<br />

schnell und effizient verlegen; dank der<br />

werkseitig ausgeführten Randeinstreuung<br />

mußte keine Behandlung der Überlappungsbereiche<br />

auf der Baustelle erfolgen.<br />

Abgedeckt wurde die Bentofix ® -Dichtung<br />

mit 80 cm Kiessand und einer 20 cm dicken<br />

Oberbodenschicht.<br />

Grundsätzlich sollten Bäume oder Buschwerk<br />

mindestens 10 m vom Deichfuß entfernt<br />

sein, d<strong>am</strong>it Wurzeln nicht in den luftseitigen<br />

Auflastfilter oder in den Deichkörper<br />

eindringen können. Da dies hier nicht<br />

der Fall war, sah die Ausschreibung eine<br />

vertikal angeordnete, mindestens 2 mm<br />

dicke Kunststoffdichtungsbahn hinter dem<br />

Auflastfilter als Wurzel- und Nagetiersperre<br />

vor, die 2,60 m vertikal eingefügt<br />

wurde: Carbofol ® 2 mm PEHD. Obwohl die<br />

Maßnahme von 4 km Länge<br />

© Naue GmbH & Co. KG<br />

geosynthetische Tondichtungsbahn Bentofix<br />

® <strong>im</strong> Lastfall Hochwasser die Hauptdichtung<br />

darstellt, trägt der Auflastfilter auf der<br />

luftseitigen Böschung des Deiches zur<br />

Erhöhung der Standsicherheit bei und<br />

reduziert, sollte es zu einer Durchströmung<br />

kommen, die Sickerlinie <strong>im</strong> Deich, wodurch<br />

das <strong>Wasser</strong> <strong>im</strong> luftseitigen Filterbereich<br />

gefaßt wird. Die eingesetzten<br />

mechanisch verfestigten Secutex ® 251<br />

GRK 4 Vliesstoffe verhindern zudem lan-<br />

dort zu lesen, die Lebensdauer des Hegemann-Stabilisats<br />

sei »der des üblichen<br />

Aufschüttungsmaterials für den Straßenbau<br />

mindestens gleichwertig«. Außerdem<br />

habe es sich herausgestellt, daß es innerhalb<br />

wie außerhalb der Druckzonen von<br />

Straßenkonstruktionen verwendet werden<br />

könne.<br />

www.hegemann.de<br />

gandauernde Ausspülungen durch ihre<br />

dreid<strong>im</strong>ensionalen, labyrinthartigen Porenkanäle,<br />

die die Bodenstrukturen ideal<br />

nachbilden und somit die Filterstabilität<br />

sicherstellen.<br />

www.naue.com<br />

[ Neue Produkte und Projekte<br />

[79


Neue Produkte und Prjekte]<br />

80]<br />

Mit zu den schönsten Zielen an der Ostsee<br />

zählen Scharbeutz und Haffkrug, die durch<br />

einen 6 km langen Strand verbunden sind.<br />

Vom Ingenieurbüro Benthien, Neustadt,<br />

mit Carena von Steinwerk bestückt, entstand<br />

hier hauptsächlich in der Sonderfarbe<br />

Gelbmeliert <strong>im</strong> Zus<strong>am</strong>menspiel mit<br />

Norcarot, Lagunagrün und Vulcanographit<br />

eine attraktive Meile von großer Robustheit:<br />

Für die Fertigung verwendete Hansebeton<br />

ausschließlich strapazierfähigen<br />

Natursteinsplit, Qualitätsbeton und UVbeständige<br />

Farben. In einem zweiten Bauabschnitt<br />

k<strong>am</strong> dann das Pflaster T<strong>am</strong>ero in<br />

Gelbbunt hinzu, passend zum Ges<strong>am</strong>tkonzept<br />

der Küstensicherung und des Hochwasserschutzes.<br />

Eine Hebeanlage für fäkalienhaltiges<br />

Abwasser zum Einbau in die Bodenplatte<br />

hat der bayerische Entwässerungsspezialist<br />

Kessel neu in seinem Progr<strong>am</strong>m. Der<br />

Aqualift F Unterflur verschwindet also <strong>im</strong><br />

(wasserundurchlässigen) Beton, man<br />

gewinnt zusätzlichen Wohnraum <strong>im</strong> Keller<br />

und hat gleichzeitig einen vollwertigen<br />

Bodenablauf, da ein Rost hier in die<br />

befliesbare Abdeckung integriert ist; so<br />

sind auch ästhetisch ansprechende<br />

Lösungen möglich. Für ungestörtes Wohnen<br />

sorgt zudem die schallentkoppelte,<br />

nahezu geräuschlos arbeitende Pumpe.<br />

Und darüber hinaus sinken die Investitionskosten,<br />

denn ein betonierter Schacht<br />

ist nicht mehr nötig – der Behälter aus<br />

PE-HD macht die zeitintensive Ausschalung<br />

überflüssig.<br />

Aqualift F Unterflur ist für Ein- und Zweif<strong>am</strong>ilienhäuser<br />

geeignet und in drei Varian-<br />

Strandpromenade in Scharbeutz<br />

© Hanse-Betonvertriebs-Union GmbH<br />

ten erhältlich, und zwar als Monopumpe<br />

mit Schw<strong>im</strong>m- oder Sondensteuerung oder<br />

als Duopumpe mit Sondensteuerung; mit<br />

dem teleskopisch verstellbaren Aufsatzstück<br />

kann die Anlage stufenlos an die Einbautiefe<br />

angepaßt werden.<br />

www.kessel.de<br />

Flaniermeilen an Nord- und Ostsee<br />

Individuelle Pflastersteine von Hansebeton<br />

In Kellenhusen wurde ebenfalls, ausgewählt<br />

vom Eutiner Stadtplaner Olaf Blanck,<br />

T<strong>am</strong>ero verlegt, und zwar in Form »kl<strong>im</strong>aneutraler«<br />

Pflastersteine. Das heißt: Alle<br />

CO2-Emissionen, die bei deren Produktion<br />

und Transport entstanden sind, wurden<br />

durch den Kauf und die Stillegung von<br />

Emissionsminderungszertifikaten neutralisiert.<br />

Hansebeton-Produkte wurden aber auch<br />

an der Nordseeküste eingesetzt. Für Wyk<br />

auf der Insel Föhr stellte man den Stein<br />

Gralinie in der Sonderfarbe Wyk sowie<br />

Carena von Steinwerk in Gelb und Vulcanographit<br />

her, die vom Husumer Ingenieurbüro<br />

Mohn auf einer Fläche von 17.000 m2 »verteilt« wurden.<br />

www.hansebeton.de<br />

Hebeanlage in der Betonbodenplatte<br />

Eingebaute Hausentwässerung von Kessel<br />

… Abwasserstation<br />

© Kessel GmbH<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Passagierschiff der Superlative<br />

Glanzstück der Glaswerke Arnold<br />

Die »Freedom of the seas« ist wahrlich ein<br />

Luxuskreuzfahrtschiff. Und so nahmen sich<br />

ihre Konstrukteure und Gestalter auch die<br />

Freiheit, das eine oder andere Detail besonders<br />

luxuriös auszuformen und ihr so zu<br />

einiger Markanz zu verhelfen.<br />

Als Glanzstück stechen hier vor allem die<br />

golden sch<strong>im</strong>mernden Glasflächen an beiden<br />

Flanken ins Auge, die dem Schiff eine<br />

besondere Ausstrahlung verleihen und<br />

bereits zu seinem Markenzeichen avanciert<br />

sind: Die Balkone einiger Außensuiten<br />

wurden mit dichtroitischem Verbundglas<br />

der Glaswerke Arnold verkleidet.<br />

Dichtroitisches Glas wird gerne bei architektonisch<br />

anspruchsvollen Projekten eingesetzt,<br />

denn es verfügt über eine hohe<br />

Farbbrillanz und leuchtet aufgrund der<br />

speziellen Beschichtung je nach Perspek-<br />

Oleftalsperre als Kunstwerk auf Zeit<br />

Größte Zeichnung der Welt dank Kärcher<br />

Mit der restauratorischen Reinigung von<br />

Gebäuden und Denkmälern wie den Präsidentenköpfen<br />

<strong>am</strong> Mount Rushmore, USA,<br />

oder den Kolonnaden des Petersplatzes in<br />

Rom hat der Reinigungsgerätehersteller<br />

Kärcher weltweit dazu beigetragen,<br />

bedeutende Kunstwerke zu erhalten. Jetzt<br />

hat das Unternehmen geholfen, eines zu<br />

schaffen: In Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem<br />

Künstler Klaus Dauven entstand <strong>im</strong> Frühjahr<br />

2007 an der Oleftalsperre, Hellenthal<br />

in der Eifel, die größte Zeichnung der Welt<br />

– ausgeführt mit Hochdruckreinigern.<br />

Dabei wurden an der Talseite des 282 m<br />

langen und bis zu 59 m hohen Bauwerks<br />

mit dem <strong>Wasser</strong>strahl Tiermotive aus der<br />

fast 50 Jahre alten Schmutzschicht auf der<br />

Wand herausgearbeitet, also <strong>im</strong> Kontrast<br />

von un- zu bearbeiteter Fläche he<strong>im</strong>ische<br />

Waldtiere und Vögel in positiver, Fische in<br />

negativer Zeichnung sichtbar gemacht,<br />

daher auch der Titel »Wild-Wechsel«. Für<br />

diese Reinigung wurde klares <strong>Wasser</strong> verwendet,<br />

gefördert von einer Kärcher-<br />

Tauchdruckpumpe SPP 60; sie versorgte<br />

tive des Betrachters in unterschiedlichen<br />

Tönen. So auch bei der »Freedom of the<br />

seas«: Be<strong>im</strong> Blick von außen sch<strong>im</strong>mert es<br />

golden. Schaut man jedoch von innen<br />

durch das Glas, wird der dahinterstehende<br />

Anblick in blaues Licht getaucht; »dank«<br />

der Reflexion sind die Glasflächen weithin<br />

erkennbar, sogar aus 50 km Entfernung.<br />

www.glaswerke-arnold.de<br />

»Wild-Wechsel« von Klaus Dauven<br />

© Alfred Kärcher GmbH & Co. KG<br />

die drei Kaltwasser-Hochdruckreiniger HD<br />

10/25 von Kärcher, die auf der Mauerkrone<br />

plaziert waren.<br />

Die 1955–1959 errichtete Oleftalsperre des<br />

<strong>Wasser</strong>verbandes Eifel-Rur ist die einzige<br />

Hohlpfeilerzellen-Staumauer in Deutschland.<br />

Sie setzt sich aus einer Kette von<br />

16 Hohlpfeilern zus<strong>am</strong>men, die durch Dich-<br />

Golden sch<strong>im</strong>mernde Flächen<br />

© Afpix.de/Torsten Bolten<br />

tungselemente miteinander verbunden<br />

sind, und dient dem Hochwasserschutz,<br />

der Niedrigwasseranreicherung und liefert<br />

Energie sowie Trinkwasser für den Kreis<br />

Euskirchen und den Großraum Aachen.<br />

www.kaercher.com<br />

www.kaercher.de<br />

[ Neue Produkte und Projekte<br />

[81


Neue Produkte und Projekte]<br />

82]<br />

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das<br />

Bahnhofsgebäude der ganze Stolz der<br />

Obergiesinger, die unterirdische S-Bahn<br />

machte es nach 1972 nahezu überflüssig,<br />

und 2002–2004 wurde der schöne Holzbau<br />

für die Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts<br />

hergerichtet, ohne seinen Charme einzubüßen.<br />

Die behuts<strong>am</strong>e Sanierung und<br />

Umwandlung in ein Kulturzentrum durch<br />

den Münchner Architekten Wolfgang Senninger<br />

umfaßten insbesondere die Verbesserung<br />

des Wärme- und Schallschutzes<br />

der mit Mauerwerk ausgefachten Ständerkonstruktion:<br />

Im langen eingeschossigen<br />

Mitteltrakt, der ehemaligen Schalterhalle,<br />

liegt nun der Gastronomiebereich, die<br />

anschließende Gepäckhalle dient als Veranstaltungssaal<br />

für bis zu 150 Personen,<br />

und ein neuer Glasvorbau wird jetzt als<br />

Café-Wintergarten genutzt.<br />

Nicht zuletzt wegen des Denkmalstatus<br />

war eine flexible Heizung gewünscht, die<br />

rasch Wärme produziert. Eingesetzt wurde<br />

daher der Solar-Luftkollektor JumboSolar<br />

Vor mehr als 100 Jahren begann die Erfolgsgeschichte<br />

des westfälischen Klinkerwerks<br />

Hagemeister, d<strong>am</strong>als mit klassischem<br />

Ringofen. Heute wird mit moderner,<br />

computergesteuerter Ofentechnik gebrannt,<br />

jedoch noch <strong>im</strong>mer nach alten<br />

Rezepturen und mit dem Wissen der früheren<br />

Brennmeister. Fassaden- und Pflasterklinker,<br />

Verblendklinker, -fertigteile und<br />

individuelle Formen in über 300 Farbnuancen<br />

und Formaten sind die Produkte, mit<br />

denen das Unternehmen sein weltweites<br />

Renommee geschaffen hat.<br />

Als man sich bei Hagemeister für den Kauf<br />

eines neuen Heizsystems entschied, hatte<br />

man daher sehr klare Vorstellungen: »Die<br />

neue Heizung mußte in unsere Philosophie<br />

passen. Das heißt, deutlich ressourcenschonender<br />

sein als die bisherigen Geräte.<br />

Außerdem war für uns entscheidend, daß<br />

die Staubbelastung durch Luftverwirbelungen<br />

nicht zusätzlich <strong>im</strong> wahrsten Sinne des<br />

Giesinger Bahnhof<br />

© Gr<strong>am</strong>mer Solar<br />

von Gr<strong>am</strong>mer Solar, Amberg, der die<br />

Räume zuverlässig mit warmer Frischluft<br />

versorgt und sogar bei bedecktem H<strong>im</strong>mel<br />

die für einen effektiven Heizbetrieb notwendige<br />

Temperatur erreicht. Da die Kollektoren<br />

ausschließlich mit dem Trägermedium<br />

Luft betrieben werden, sind sie<br />

sehr betriebssicher, frieren also nicht ein<br />

Sonnenwärme <strong>im</strong> Kaiserzeit-Bahnhof<br />

Aktuelle Energietechnik von Gr<strong>am</strong>mer Solar<br />

und kochen auch nicht über. Zus<strong>am</strong>men<br />

mit der einfachen Montage und der Integrationsmöglichkeit<br />

in raumlufttechnische<br />

Anlagen erweisen sie sich auch überdies<br />

als ausgesprochen betriebskostensenkend.<br />

www.gr<strong>am</strong>mer-solar.de<br />

Weniger Staubbelastung und geringere Heizkosten<br />

Moderne Heiztechnologie <strong>im</strong> Klinkerwerk dank Kübler<br />

Wortes angeheizt wird«, so Norbert Hagemeister.<br />

Die Entscheidung fiel schließlich<br />

für die Heizungslösung des Spezialisten<br />

Kübler, bereits in der dritten Heizperiode<br />

wird die 10 m hohe Fertigungshalle nur<br />

durch zwei Hochleistungs-Infrarotheizungssysteme<br />

aus Ludwigshafen »erwärmt«.<br />

Die Vorteile dieser Technologie liegen auf<br />

der Hand, denn die Feinstaubbelastung ist<br />

jetzt deutlich geringer. Außerdem produzieren<br />

Infrarotstrahlen keine heiße Luft,<br />

sondern ähneln in ihrer Wirkungsweise<br />

dem natürlichen und angenehmen Wärmeprinzip<br />

der Sonne: Sie wirken direkt auf die<br />

Oberfläche der Körper und Gegenstände,<br />

von dort aus wird die Wärme reflektiert<br />

und erst sekundär an die Luft abgegeben.<br />

Weil darüber hinaus weniger Warmluft<br />

durch das offene Tor entweicht und nicht<br />

ständig nachgeheizt werden muß, können<br />

bis zu 50% Energiekosten gegenüber kon-<br />

Fertigungshalle von Hagemeister<br />

© Kübler Hallenheizungen GmbH<br />

ventionellen Lösungen eingespart werden. www.kuebler-hallenheizungen.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Symmetrische Deckung als Alternative<br />

Neues Fassadensystem von Rathscheck Schiefer<br />

Ein neuartiges Fassadensystem mit großen<br />

Schieferplatten präsentiert der Marktführer<br />

Rathscheck Schiefer aus Mayen in der<br />

Eifel: Die 1 cm dicken Platten liefert das<br />

Unternehmen bis zu einer Größe von 60 cm<br />

x 60 cm, wobei die Natursteinfassade aus<br />

edlen Schieferplatten nicht wie bisher<br />

üblich überdeckend verlegt, sondern mit<br />

offenen, etwa 1 cm breiten Fugen auf einer<br />

Aluminiumunterkonstruktion mit Edelstahlhalterungen<br />

montiert wird.<br />

Die Schiefersteine sind in vier Oberflächencharakteristika<br />

lieferbar: Grau-blau<br />

spaltrauh oder poliert aus InterSIN-Schiefer<br />

und Grün spaltrauh bzw. poliert aus<br />

ColorSklent-Schiefer; gewohnter Natursteinoptik<br />

mit schiefertypischer Strukturierung<br />

und seidigem Glanz folgen die spaltrauhen<br />

Oberflächen. Bei den neuen polierten<br />

»Hüllen« sind die natürlichen Nuancierungen<br />

quasi wie Maserungen erkennbar<br />

und edel glänzend, durch die gradlinige<br />

und klare Fugenoptik setzt das neue Fassadensystem<br />

zudem markante Akzente.<br />

Vorgehängte hinterlüftete Fassaden sind<br />

eine überaus bewährte Bauweise, und mit<br />

der neuen symmetrischen Deckung ist sie<br />

jetzt auch in lebhafter Schieferoptik realisierbar,<br />

mit einer Dicke von 1 cm und<br />

einem Flächengewicht von nur 27 kg/m2 die Struktur darüber hinaus relativ leicht.<br />

Leicht geschnitten, schnell montiert, natürlich,<br />

robust und dauerhaft – die symmetrische<br />

Deckung ist eine moderne, ästhetische<br />

und dazu recht preiswerte Variante.<br />

Und selbstverständlich erfüllt sie alle<br />

Anforderungen, die die EnEV stellt.<br />

www.rathscheck.de<br />

www.schiefer.de<br />

Beispielhafte Sanierung in Nordrhein-Westfalen<br />

Maßgenaue und sehr stabile Hohlziegel von Nelsk<strong>am</strong>p<br />

Die älteste bekannte Hohlpfanne st<strong>am</strong>mt<br />

aus dem Jahr 1607. Als Ziegelmodell bis<br />

heute gefragt, ist sie vor allem für die Sanierung<br />

denkmalgeschützter Gebäude geeignet,<br />

zum Beispiel be<strong>im</strong> Schloß Wissen<br />

in Weeze <strong>am</strong> Niederrhein, dessen historischer<br />

Charme erhalten bleiben mußte.<br />

Hohlziegel sind also eine Alternative zu<br />

»Mönch« und »Nonne«, die ohne Mörtelbett<br />

auskommt, eine breite Mulde mit seitlich<br />

ausgeformter, einfacher Krempe und<br />

deren linke Fuß- und rechte Kopfecke<br />

schräg angeschnitten ist: Diese Klassiker<br />

werden bei Nelsk<strong>am</strong>p als moderne Preßdachziegel<br />

maßgenau und statisch sehr<br />

stabil hergestellt. Und so wurden jetzt<br />

mehrere, hier ebenfalls zum Anwesen gehörende<br />

Gesindehäuser, die sogenannten<br />

»Boje«, in einer Form saniert, daß es die<br />

Ges<strong>am</strong>tanmutung der Anlage nicht stört.<br />

Gestaltungsbeispiel<br />

© Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme KG<br />

Das heißt, sie erhielten als »Krönung« eine<br />

neue Eindeckung mit schieferschwarz<br />

engobierten Hohlziegeln aus der Nelsk<strong>am</strong>p-Produktionsstätte<br />

in Schermbeck.<br />

Zwei Hohlziegelvarianten gibt es, und insofern<br />

auch unterschiedliche Eindeckarten:<br />

Kurzschnittziegel werden in Aufschnittdeckung<br />

verlegt, die bei Nelsk<strong>am</strong>p produzierten<br />

Langschnittziegel hingegen in Vorschnittdeckung;<br />

beide können mit Innenverstrich,<br />

Querschlag und Längsfuge, ausgeführt<br />

werden – selbstverständlich mit<br />

den heute üblichen Zusatzmaßnahmen wie<br />

Unterspann- oder Unterdeckbahnen sowie<br />

Unterdächern. Eine einfache Nase an der<br />

Kopfunterseite des Ziegels dient zudem der<br />

Aufhängung. Die Regeldachneigung wiederum<br />

beträgt 40°: Bei der Vorschnittdekkung<br />

liegen die Ziegel <strong>am</strong> Vierziegeleck<br />

dreifach übereinander, der Schnitt be-<br />

Spalttreue Oberfläche<br />

© Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme KG<br />

Waagerechtes Format<br />

© Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme KG<br />

Gesindehäuser von Schloß Wissen<br />

© Nelsk<strong>am</strong>p Dachziegelwerke GmbH<br />

st<strong>im</strong>mt die Höhenüberdeckung von mindestens<br />

70 mm. Und demzufolge resultiert die<br />

max<strong>im</strong>ale Lattweite aus der Ziegellänge<br />

abzüglich jener 7 cm.<br />

www.nelsk<strong>am</strong>p.de<br />

[ Neue Produkte und Projekte<br />

[83


Neue Produkte und Projekte]<br />

84]<br />

Der Trend zu Stahl und Glas ist ungebrochen,<br />

gleichzeitig steigen aber die Anforderungen,<br />

auch auf dem Gebiet des passiven<br />

baulichen Brandschutzes.<br />

Mit Hensotherm ® 3 KS F90 verfügt die<br />

Rudolf Hensel GmbH nun über eine lösemittelhaltige<br />

Brandschutzbeschichtung für<br />

Stahl, die für die Feuerwiderstandsklasse<br />

F90 vom Deutschen Institut für Bautechnik<br />

in Berlin zugelassen ist.<br />

Stahl gerät zwar nicht in Brand, verliert<br />

jedoch bei Temperaturen ab 500 °C seine<br />

konstruktive Tragfestigkeit. Die profilfolgende<br />

Anwendung von Brandschutzbeschichtungen<br />

gewährleistet daher für<br />

einen definierten Zeitraum die thermische<br />

Isolierung und somit den Funktionserhalt<br />

der offenen und geschlossenen Stahlbauteile.<br />

Brandschutz-»Farben« wiederum<br />

sind Systeme aus einer korrosionsschüt-<br />

Flughafengesellschaften stehen seit geraumer<br />

Zeit <strong>im</strong> harten Wettbewerb miteinander,<br />

so daß es <strong>im</strong>mer wichtiger wird,<br />

vorhandene Kapazitäten opt<strong>im</strong>al zu nutzen<br />

und weitere Kunden zu gewinnen. So auch<br />

bei der Bremer Flughafengesellschaft, der<br />

es darum ging, der Ryan-Air ein Abfertigungsgebäude<br />

anzubieten. Und so reaktivierten<br />

sie einen alten Hangar aus den<br />

1930er Jahren, der seit langem nur noch<br />

als Unterstand für Fluggasttreppen und<br />

Löschfahrzeuge gedient hatte.<br />

Das Architekturbüro Bruns + Hayungs vereinfachte<br />

hier die Prozeßabläufe und entwarf<br />

ein äußerst reduziertes Design für<br />

den Bau, bei dem die Außenfassade des<br />

Hangars mit Ausnahme einer modernen<br />

Glasfront unverändert blieb. In Leichtbauweise<br />

schließlich realisiert, basierte ihre<br />

Definierter Brandschutz für Stahlbauten<br />

Widerstandsfähige Beschichtung von Rudolf Hensel<br />

zenden Grundierung, der eigentlichen<br />

Brandschutzbeschichtung und einem<br />

Oberflächenfinish, das die Möglichkeit der<br />

farblichen Gestaltung beinhaltet.<br />

Die Rudolf Hensel GmbH bietet ihre Hensotherm<br />

® -Brandschutzbeschichtungen auf<br />

Lösemittel- wie auf <strong>Wasser</strong>basis für offene<br />

und geschlossene Profile an, alle weiteren<br />

Stahlbrandschutzprodukte sind zudem für<br />

die Feuerwiderstandsklassen F30 und F60<br />

bauaufsichtlich zugelassen; für die Außenanwendung<br />

gibt es Hensotherm ® 3KS<br />

Außen.<br />

Das Sort<strong>im</strong>ent des Unternehmens umfaßt<br />

darüber hinaus Brandschutzsysteme für<br />

Holz und Kabel sowie für die Erstellung<br />

von Abschottungen und feuerhemmenden<br />

Fugen.<br />

www.rudolf-hensel.de<br />

Konzeption auf den vielfältigen Möglichkeiten<br />

des Cubo-Systems von Knauf: Blickfang<br />

ist die 10 m x 16 m große Raumzelle,<br />

die alle zentralen Funktionen wie Checkin-Schalter,<br />

Datentechnik, Verwaltung und<br />

den Sanitärbereich beherbergt. Zwei der<br />

Umfassungswände verlaufen dabei nicht<br />

lotrecht, da die Architekten mit einer um<br />

10° geknickten Konstruktion operieren<br />

wollten, die diagonal bis zur Decke läuft.<br />

Für das Außengerüst wurden daher spezielle<br />

Stahlstützen gefertigt, die untereinander<br />

ausgesteift und <strong>am</strong> Boden befestigt<br />

sind. Im Inneren besteht die Raumzelle<br />

dagegen aus Elementen des Knauf-Cubo-<br />

Systems, die Decke, die als freispannende<br />

Konstruktion ausgeführt ist, wird also von<br />

Teleskopstützen <strong>im</strong> Abstand von 4 m getragen;<br />

neben der üblichen Ausfachung mit<br />

Ausführungsbeispiel<br />

© Rudolf Hensel GmbH<br />

Erweiterung des Flughafens Bremen<br />

Wirtschaftliche Raumzellen von Knauf<br />

Individuell gefertigte Stahlstützen<br />

© Knauf Gips KG/Blome<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

100er Profilen und Dämmstoff ist die Decke<br />

an der Oberseite zusätzlich mit OSB-Platten<br />

beplankt, da »bedingte Begehbarkeit«<br />

gewährleistet sein mußte. Innen- und<br />

Außenwände verfügen zudem über zwei<br />

12,50 cm dicke Knauf-Di<strong>am</strong>ant-Platten zur<br />

Aussteifung, die auch ausgezeichnete<br />

Schallschutzwerte garantieren und alle<br />

Brandschutzanforderungen erfüllen.<br />

www.knauf.de<br />

Lärmschutzhalle für den Airport Leipzig<br />

Schwere Stahlkonstruktion von Donges<br />

Die Darmstädter Donges Stahlbau GmbH,<br />

Spezialist für den Bau von Flugzeughangars,<br />

errichtet auf dem Airport Leipzig/<br />

Halle eine Lärmschutzhalle, in der Flugzeugtriebwerke<br />

regelmäßig überprüft werden;<br />

dieser Probelaufstand ist für alle<br />

Typen einschließlich Airbus A380, McDonald<br />

Douglas MD11 und Antonow AN 124<br />

konzipiert. Das 750 t schwere Stahltragwerk<br />

wird mit einer anspruchsvollen<br />

Schallschutzverkleidung der Dach- und<br />

Wandkonstruktion sowie mit verfahrbaren,<br />

schallabsorbierenden Tor- und Schallreduktionsmodulen<br />

ausgerüstet, was den <strong>im</strong><br />

Halleninneren entstehenden Triebwerkslärm<br />

von 120 dB auf einen Grenzwert von<br />

nur 50 dB außerhalb der Testeinrichtung<br />

reduziert und somit deren 24-h-Betrieb<br />

ermöglicht.<br />

Die zwei 8,30 m hohen Profilfachwerke und<br />

quer dazu verlaufende Dreigurt-Rohrfachwerkbinder<br />

umfassende Dachkonstruktion<br />

ist 30 m lang und 90 m breit: Die 300 t<br />

schwere, auf dem Boden vormontierte<br />

Schweißkonstruktion wurde synchron mit<br />

Fassaden für <strong>Kraftwerke</strong> und …<br />

Breites Sort<strong>im</strong>ent von Laukien<br />

Mit zwei Wellen kommt Laukien dem<br />

Wunsch nach variableren Strukturen <strong>im</strong><br />

Fassadenbereich nach. Beide neuen Profile<br />

werden nicht rollgeformt, sondern mit<br />

Spezialwerkzeugen gepreßt, so daß ihre<br />

Abmessungen nicht mehr durch die Coilbreite<br />

vorbest<strong>im</strong>mt sind. Eine weitere<br />

Besonderheit ist ihr Raster, bei der Welle<br />

15/40 ist zum Beispiel 40 die Bezeichnung<br />

vier 500-t-Mobilkranen in weniger als<br />

30 min angehoben, in die endgültige Position<br />

eingeschwenkt und auf die ebenfalls<br />

aus Stahlfachwerkbindern gefertigten<br />

Stützen abgelassen und verschraubt. Donges-Projektleiter<br />

Johannes Kösling konnte<br />

sich also mit dem Bauherrn über eine<br />

gelungene Mill<strong>im</strong>eterarbeit in strömendem<br />

Regen freuen, die mit einem anschließenden<br />

»Hubfest« gekrönt wurde.<br />

Die von Donges komplett gelieferte Lärmschutzhalle<br />

neuester Technologie geht<br />

Anfang 2008 pünktlich in Betrieb.<br />

www.donges.de<br />

für das kleinste mögliche; als Vormaterial<br />

eignen sich Aluminium, Stahl, Titanzink,<br />

Edelstahl und Kupfer in einer Materialstärke<br />

von 0,60–1,50 mm, fast jede Optik ermöglichend.<br />

Laukien, mit Hauptsitz in Kiel, steht seit<br />

über 60 Jahren für Kompetenz <strong>im</strong> Bereich<br />

Dach, Wand und Fassade – nicht zuletzt für<br />

<strong>Kraftwerke</strong>. Das Kernprogr<strong>am</strong>m aus Stahl<br />

Aussteifung der Leichtbaukonstruktion<br />

© Knauf Gips KG/Blome<br />

Montagephase<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

Neuer Triebwerksprobelaufstand<br />

© Donges Stahlbau GmbH<br />

und Aluminium umfaßt eine vielfältige Auswahl<br />

an Profilen, Beschichtungen, Materialien<br />

und Farben. Abgerundet wird das<br />

Angebot durch den Vertrieb von Faserzementprodukten<br />

und Spezialbaustoffen<br />

sowie einem umfangreichen Zubehör.<br />

www.laukien.de<br />

[ Neue Produkte und Projekte<br />

[85


Neue Produkte und Projekte]<br />

86]<br />

Die Nutzung der Sonnenenergie ist inzwischen<br />

eine ernstzunehmende Alternative<br />

zu den klassischen Energieträgern Öl und<br />

Gas. Sie kommt in erster Linie bei der<br />

Brauchwassererwärmung zum Einsatz, leistet<br />

aber auch bei der Gebäudebeheizung<br />

gute Dienste. Im Vorfeld einer Anlageninstallation<br />

sind jedoch einige wichtige Faktoren<br />

in bezug auf Auslegung und D<strong>im</strong>ensionierung<br />

des Solarsystems zu beachten;<br />

die Hottgenroth-Software GetSolar steht<br />

dem Planer dabei hilfreich zur Seite.<br />

Sie ist in der Lage, den derzeitigen Sonnenstand<br />

und d<strong>am</strong>it die Momentanleistung<br />

eines Kollektors bzw. seine Stillstandstemperatur<br />

für einen genau definierten Ort in<br />

Deutschland zu ermitteln, die Berechnung<br />

des Solarertrages erfolgt dann nach<br />

EnEV/DIN 4701-10. Anhand eines integrierten<br />

Auslegungsassistenten lassen sich der<br />

ideale Platz <strong>am</strong> Gebäude, Kollektortyp und<br />

Nemetschek präsentiert mit Allplan BIM<br />

2008 die führende bauteilorientierte 3D-<br />

Planungssoftware für Building Information<br />

Modeling (BIM): Jeder Anwender kann die<br />

neue Version so einsetzen, wie es seiner<br />

Arbeitsweise, der jeweiligen Projektart<br />

oder der aktuellen Leistungsphase entspricht,<br />

denn sie deckt alle Nutzungsstufen<br />

eines modernen CAD ab – vom 2D-Zeichnen<br />

über die 3D-Planung bis hin zur bauteilorientierten<br />

Gebäudemodellierung mit<br />

Mengen- und Kostenermittlung arbeitet<br />

man hier in einem einzigen System.<br />

Solaranlagens<strong>im</strong>ulation auf einen Blick<br />

Leichte D<strong>im</strong>ensionierung mit Hottgenroth<br />

-orientierung sowie die Verbrauchsdaten<br />

ermitteln; der Assistent errechnet außerdem<br />

die opt<strong>im</strong>ale Größe der Kollektorfläche<br />

und ihre Speicherd<strong>im</strong>ension. Ergänzend<br />

wird kalkuliert, wie groß die Kollektorfläche<br />

bei einer heizungsunterstützenden<br />

Solaranlage sein darf, ohne den Wirkungsgrad<br />

des Kollektors zu verschlechtern.<br />

Diese Funktion ist auf dem Gebiet der<br />

Solarthermie-Software einzigartig.<br />

Darüber hinaus erstellt GetSolar S<strong>im</strong>ulationen<br />

von Brauchwasseranlagen, auf<br />

Wunsch sogar mit Heizungsunterstützung;<br />

mit Hilfe einer weiteren Funktion läßt sich<br />

die D<strong>im</strong>ensionierung von Solarkreis und<br />

Ausdehnungsgefäß ermitteln. Und falls<br />

vorhanden, errechnet die einfach zu<br />

bedienende Software auch den solaren<br />

Bedarf für eine Schw<strong>im</strong>mbadbeheizung.<br />

www.hottgenroth.de<br />

Einen wesentlichen Entwicklungsschwerpunkt<br />

hat Nemetschek auf die vereinfachte<br />

Erstellung von virtuellen Gebäudemodellen<br />

gelegt, da sie die Basis für einen<br />

hochintegrierten Ges<strong>am</strong>tprozeß bilden.<br />

Und so werden jetzt allen Planungsbeteiligten<br />

Informationen wie Grundrisse,<br />

Ansichten, Schnitte, Listen, Mengen oder<br />

Kosten rund um ein Bauwerk zentral zur<br />

Verfügung gestellt, was eine praxisorientierte<br />

Gliederung der Projektstrukturen<br />

erlaubt. In Kombination mit dem neuen<br />

Ebenenmanager ist der Anwender daher in<br />

Effiziente Berechnung<br />

© Hottgenroth-Software GmbH & Co. KG<br />

Bauteilorientierte 3D-Planung<br />

Neue Version von Nemetschek<br />

kürzester Zeit in der Lage, große Maßnahmen<br />

oder ganze Liegenschaften für die 3D-<br />

Planung aufzubereiten.<br />

Mit Allplan BIM 2008 erhalten Architekten<br />

und Planer also ein CAD-System für die<br />

Herausforderungen von morgen, mit dem<br />

sie dreid<strong>im</strong>ensional planen, realitätsnah<br />

visualisieren und gleichzeitig die Kosten <strong>im</strong><br />

Griff haben, das Beste aus 2D, 3D und integraler<br />

Planung kombinierend.<br />

www.nemetschek.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

ERP-Einführung bei SAF<br />

Geschäftsprozesse sind keine Inseln<br />

In nur vier Monaten gelang es<br />

dem Schweizer Prognoseexperten<br />

SAF, seine komplexen<br />

Geschäftsprozesse auf Basis<br />

der SAP-Branchenlösung All for<br />

Service abzubilden. D<strong>am</strong>it endete<br />

auch das Schnittstellenchaos.<br />

von Claus Graßl<br />

Das Geschäft der SAF S<strong>im</strong>ulation,<br />

Analysis and Forecasting AG ist<br />

einzigartig. Das Unternehmen setzt<br />

neuartige mathematisch-statistische<br />

Verfahren in Software um, welche die<br />

Kosten der Warendisposition <strong>im</strong><br />

Handel reduziert.<br />

Doch der Experte <strong>im</strong> Bereich automatischer<br />

Bestell- und Prognose-<br />

Software für Handel und Industrie<br />

stand vor einer Herausforderung an<br />

die eigene IT. Im Laufe der Zeit war<br />

bei SAF eine Insellösungslandschaft<br />

entstanden. Mit Excel, selbst progr<strong>am</strong>mierten<br />

Lösungen und Standardtools<br />

fürs Leistungsmanagement<br />

konnte SAF die Prozesse lange Zeit<br />

vollständig abbilden. Durch Wachstum<br />

des Unternehmens und erfolgreichen<br />

Börsengang mit weiterem<br />

Ausbau der Geschäftstätigkeit stießen<br />

die eigenen Lösungen jedoch an<br />

Grenzen. Redundante Datenhaltung,<br />

Mehrfacherfassungen und diverse<br />

Schnittstellen waren nicht mehr ausreichend.<br />

Teilweise mussten Rechnungen<br />

in Word geschrieben und die<br />

Werte später erneut in die Finanzbuchhaltung<br />

eingebucht werden, um<br />

die Erlösliste zu erhalten, welche wiederum<br />

in die Software zur Vorausplanung<br />

übernommen werden musste.<br />

Mit seinen 80 Mitarbeitern weist SAF<br />

eine Großunternehmensstruktur mit<br />

Niederlassungen in Deutschland, der<br />

Slowakei und den USA auf. Die internationale<br />

Präsenz erforderte einen<br />

schnelleren und präziseren Überblick<br />

zu den Wechselkursen. Weil der Prognoseexperte<br />

an die Börse ging,<br />

benötigte er eine stets verfügbare,<br />

revisionssichere und integrierte ERP-<br />

Lösung.<br />

SAP macht das Rennen<br />

Zunächst prüfte SAF verschiedene<br />

ERP-Anbieter. Doch mit jeder überprüften<br />

Software hätten zusätzliche<br />

Tools angeschafft und über Schnittstellen<br />

mit der ERP-Lösung verbunden<br />

werden müssen – sei es <strong>im</strong><br />

Bereich Servicemanagement, CRM<br />

oder der FiBu. Schließlich legte SAF<br />

sein umfassendes Lastenheft auch<br />

dem SAP-Partner All for One Midmarket<br />

Solutions & Services GmbH<br />

vor. Eine Systemdemonstration zeigte,<br />

dass die auf SAP All-in-One basierende<br />

Branchenlösung für Dienstleistungsunternehmen<br />

n<strong>am</strong>ens „All for<br />

Service“ alle Prozesse der SAF abbilden<br />

konnte. Nach dem Start des Einführungsprojekts<br />

konfigurierte der<br />

Dienstleister binnen vier Wochen<br />

einen Prototyp, der bereits 80 Prozent<br />

aller Tätigkeiten abdeckte. Dann<br />

folgte die Opt<strong>im</strong>ierung aller Prozesse<br />

und nur vier Monate später wurde<br />

komplett auf das neue System umgestellt.<br />

Es umfasst die Prozesse des<br />

Vertriebs, die Angebots- und Leis-<br />

tungserfassung, die Finanzbuchhaltung<br />

und das Controlling. Zudem<br />

enthält es das Reisekostenmanagement,<br />

ein komplettes<br />

Kundenbeziehungsmanagement, das<br />

Servicemanagement und das Projektmanagement.<br />

Ein Teil der betriebswirtschaftlichen<br />

Abläufe ist wie früher<br />

geblieben, wird aber jetzt durch<br />

das voll integrierte System wesentlich<br />

effizienter unterstützt. Auswertungen<br />

der Kundensituation wie beispielsweise<br />

realisierter Umsatz <strong>im</strong><br />

Vorjahr, Stundenaufwand etc.<br />

bekommt SAF heute auf Knopfdruck.<br />

„Wir sind voll und ganz überzeugt<br />

von der heutigen Lösung. Unsere<br />

Mitarbeiter sind motiviert und nehmen<br />

aktiv an den Unternehmensprozessen<br />

teil – nicht zuletzt deshalb,<br />

weil ihnen jetzt alle notwendigen<br />

Informationen und Werkzeuge für ein<br />

effizientes Arbeiten zur Verfügung<br />

stehen“, freut sich Oliver Drehmann,<br />

Chief Operation Officer bei SAF.<br />

Erfolgreich <strong>im</strong> Mittelstand – jetzt einsteigen!<br />

Profitieren Sie von der Erfahrung von SAP und Partner <strong>im</strong> Mittelstand.<br />

Sichern Sie sich jetzt den kostenlosen Beratertag* mit einer konkreten<br />

Handlungsempfehlung für Ihren Geschäftserfolg.<br />

Peter Willems, SAP, Leiter Branchenmanagement Dienstleistung<br />

Mittelstand und sein Te<strong>am</strong> freuen sich auf Ihre Anfragen unter<br />

www.sap.de/beratertag oder 0800 / 5 34 34 40.<br />

* Durch autorisierten Partner der SAP<br />

Anzeige<br />

Oliver Drehmann ist Chief Operation Officer<br />

be<strong>im</strong> Prognoseexperten SAF.<br />

[87


Software und IT]<br />

88]<br />

Die Darmstädter Emporis GmbH erfaßt<br />

Daten über Gebäude in mehr als 50.000<br />

Städten weltweit und vermarktet diese.<br />

Mit frischem Kapital will man nun das<br />

Wachstum beschleunigen und die internationale<br />

Expansion forcieren, also die eigenen<br />

Internetplattformen und Produkte in<br />

einer Vielzahl von Sprachen anbieten<br />

sowie Daten über Gebäude universell<br />

zugänglich und nutzbar machen. – Mit solchen<br />

Daten können Unternehmen in der<br />

Bau- und Immobilienbranche die Märkte<br />

analysieren und geeignete Projekte und<br />

Partner finden. »Unsere Kunden wollen<br />

Durch die Einführung der fabrikatsneutralen<br />

BACnet-Schnittstelle konnten in der<br />

Universität Bremen die Kosten <strong>im</strong> Bereich<br />

der Gebäudeautomation drastisch gesenkt<br />

werden: Der reibungslose Betrieb des<br />

ständig wachsenden Bestands läßt sich<br />

nur durch eine entsprechende Infrastruktur<br />

mit der dazugehörigen Gebäudeautomation<br />

gewährleisten. Dafür ist es aber<br />

notwendig, daß Anlagen und -teile 24 h/d<br />

an 365 d <strong>im</strong> Jahr fehlerfrei funktionieren.<br />

Und so wurde von der Gesellschaft für<br />

Bremer Immobilien in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit<br />

dem Ingenieurbüro M + P aus Braunschweig<br />

ein Konzept für eine neutrale<br />

Managementebene erarbeitet, deren Realisierung<br />

in mehreren Schritten erfolgte:<br />

Transparenz in der Gebäudewirtschaft<br />

Wachsende Datens<strong>am</strong>mlung von Emporis<br />

mehr Transparenz in der Gebäudewirtschaft«,<br />

so Stephan R. Böhm, Geschäftsführer<br />

bei Emporis. »Die Situation stellt<br />

sich heute so für uns dar, daß die be<strong>im</strong> Bau<br />

involvierten Branchen stark voneinander<br />

abgekapselt sind. Wir beobachten einen<br />

<strong>im</strong>mer stärker werdenden Internationalisierungsgrad<br />

in der Gebäudewirtschaft.<br />

Was jedoch zurückliegend fehlte, ist die<br />

Instanz, die die Märkte branchen- und<br />

länderübergreifend verbindet und Informationen<br />

zur Geschäftsanbahnung liefert,<br />

egal, welche Sprache der Kunde spricht<br />

oder auf welchen Teil vom Markt der<br />

– Errichtung einer neutralen, BACnetfähigen<br />

Ü-GLT in der Energiezentrale<br />

(GLT-EZ),<br />

– Umstellung der dezentralen Bedienplätze<br />

in den Inspektionsbereichen auf<br />

BACnet-Protokoll,<br />

– Implementierung einer BACnet-<br />

Schnittstelle auf der bestehenden JCI-<br />

GLT in der Energiezentrale für zukünftige<br />

MSR-Maßnahmen,<br />

– Einbindung der Siemens-GLT in die<br />

Ü-GLT von JCI über OPC-Schnittstelle,<br />

– Erstellung eines Pflichtenhefts Gebäudeautomation<br />

für zukünftige MSR-<br />

Maßnahmen in der Universität Bremen.<br />

Kunde zugreifen möchte. Daher erfaßt<br />

Emporis Informationen zum ges<strong>am</strong>ten<br />

Lebenszyklus einer Immobilie: von der<br />

Idee bis zum Abriß. Unsere Kunden wollen<br />

wissen, wann, wo und was gebaut ist und<br />

wer be<strong>im</strong> Bau und be<strong>im</strong> Management der<br />

Gebäude involviert ist. Genau hier setzen<br />

wir mit unserem Produkt Emporis Research<br />

an.«<br />

www.emporis.com<br />

BACnet als »neutrale« Fremdsprache<br />

Wirtschaftliche Gebäudeautomation dank M + P<br />

Die Vorteile der neuen Systemstruktur mit<br />

BACnet liegen nach Abschluß dieser Maßnahmen<br />

klar auf der Hand:<br />

– Einfache Handhabung für das Betreiberpersonal<br />

durch Einsatz von Web-<br />

Browsern,<br />

– identische Funktionalität und Bedienung<br />

des Systems, egal ob an der GLT-<br />

EZ oder an dezentralen Bedienplätzen,<br />

– die Abnahme von Neubaumaßnahmen<br />

ist vor Ort über einen transportablen<br />

Laptop ohne direkte Einbeziehung der<br />

GLT-EZ möglich.<br />

Der Erfolg läßt sich schon jetzt an den gesunkenen<br />

Investitionskosten festmachen.<br />

www.mp-gruppe.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Gebäudebewertung nach DIN 18599<br />

Zukunftsweisende Lösung von 5S<br />

Die Fraunhofer Software IBP18599, die das<br />

Institut für Bauphysik gemeins<strong>am</strong> mit der<br />

5S AG entwickelt hat, ist eine sichere Investition<br />

in die Zukunft: Basierend auf dem<br />

Qualitätsanspruch des starken Kooperationsverbunds,<br />

integriert sie die neue DIN<br />

18599 mit ihrer ges<strong>am</strong>ten Komplexität und<br />

allen Änderungen der Fassung 2007.<br />

Planungsbüros in Deutschland arbeiten<br />

bereits seit diesem Januar mit IBP18599.<br />

So sind sie also opt<strong>im</strong>al vorbereitet, wenn<br />

ab dem 1. Januar 2008 für die Baugenehmigung<br />

eines Nichtwohnbaus gilt, die<br />

Berechnung und einen Energieausweis<br />

Erweiterung des Datenaustauschs<br />

Zusätzliche Schnittstellen bei G & W<br />

Das Konzept der Münchener G & W Software<br />

Entwicklung GmbH folgt dem Unternehmensleitsatz:<br />

»Wir machen Erfahrung<br />

systematisch nutzbar.« Ein wesentlicher<br />

Schwerpunkt der California-3000-Version<br />

8.2 ist daher die technologische Erneuerung<br />

des ges<strong>am</strong>ten Datenaustauschs: Von<br />

GAEB 90 bis zum GAEB XML, von Datanorm<br />

bis ÖNORM, von STLB-Bau, STLB-<br />

BauZ über DBD Baupreise mit EFB-Preisanteilen<br />

bis hin zur neuen AS-Schnittstelle.<br />

– Mit der Schnittstelle zu Online-Informationsdatenbanken<br />

erhält der Anwender<br />

zum Beispiel einen Zugriff auf wichtige<br />

Informationen über leistungsfähige Unternehmen<br />

der Baubranche. Die dort recherchierten<br />

Adressen lassen sich dann auf<br />

Knopfdruck in die California-3000-Infodatenbank<br />

übernehmen und sofort für das<br />

Ausschreibungsverfahren weiterverwenden.<br />

nach der DIN 18599 vorzulegen. Auch <strong>im</strong><br />

Baubestand wird IBP18599 seit Jahresbeginn<br />

eingesetzt: Die KfW-Förderbank vergibt<br />

Projektunterstützung für die energetische<br />

Sanierung öffentlicher Gebäude nach<br />

Vorlage eines nach DIN 18599 berechneten<br />

Energieausweises; die Berechnungen<br />

erfolgen mit IBP18599, da sie die einzige<br />

etablierte Software <strong>am</strong> Markt ist – und die<br />

einzige, die von Grund auf neu entwickelt<br />

wurde. Und so ist eine Konzeption entstanden,<br />

die das komplexe Regelwerk der DIN<br />

perfekt darstellt. Darüber hinaus sind nun<br />

etliche kleinere Zusatzlösungen, wie bei-<br />

Professionelle Baukostenplanung geht<br />

heute über die Verwendung von Einheitspreisen<br />

hinaus. Das Produkt DBD-Baupreise<br />

EFB von Dr. Schiller & Partner liefert<br />

folglich nicht nur Orientierung, sondern<br />

auch zusätzliche Informationen zu den<br />

Preisbestandteilen: Mit der Version 8.2 von<br />

California 3000 kann der Anwender diese<br />

nun ebenfalls sofort nutzen.<br />

www.gw-software.de<br />

spielsweise eine Software für den Wohnbau,<br />

in Planung. Zudem soll IBP18599 als<br />

Standard etabliert werden, d<strong>am</strong>it die<br />

Datenerfassung nur einmal erfolgen muß<br />

und sie sich auch für weitere Prozesse<br />

verwenden läßt.<br />

www.5S-AG.de<br />

Import-Schnittstelle<br />

© G&W Software Entwicklung GmbH<br />

[ Software und IT<br />

[89


Software und IT]<br />

90]<br />

Bauherren und Investoren stellen seit einigen<br />

Jahren zunehmend andere Anforderungen<br />

an eine wirtschaftliche Planung:<br />

Die Kosten werden möglichst früh als verbindliche<br />

Zielgröße für ein Projekt festgelegt<br />

und die Planung schrittweise an diesem<br />

Kostenziel ausgerichtet.<br />

Solche genauen Angaben sind aber nur mit<br />

dem Einsatz von aktueller CAD- und AVA-<br />

Software zu verwirklichen. Softtech bietet<br />

den Planern dafür den Spirit-Kostenmanager<br />

an: Jeder erfahrene Architekt hat seine<br />

Vorlieben für best<strong>im</strong>mte Materialien, Ausführungen<br />

und Gestaltungen. Diese setzt er<br />

für sich <strong>im</strong> Laufe der Jahre auch in der<br />

EDV in eigene Standards um. Und exakt an<br />

der Stelle findet der Kostenmanager seine<br />

ideale Verwendung: Durch das freie Übernehmen<br />

von Standards werden der Arbeitsprozeß<br />

und die Genauigkeit in der<br />

Kostenberechnung um ein Vielfaches verbessert.<br />

Denn alles, was sich in den folgenden<br />

Planungen wiederholt, wird nur<br />

einmal in den Kostenmanager bzw. in die<br />

Bauteile des CAD-Systems Spirit aufgenommen<br />

und muß nicht jedesmal wieder<br />

neu erstellt und berechnet werden.<br />

Die Positionen, die noch nicht detailliert <strong>im</strong><br />

Kostenmanager hinterlegt sind, werden<br />

Der Austausch von Daten und Informationen<br />

mit verteilt arbeitenden Te<strong>am</strong>s stellt<br />

für viele Unternehmen häufig einen erheblichen<br />

Verwaltungsaufwand und Kostenfaktor<br />

dar. Das neurtige, webbasierte Datenverwaltungssystem<br />

project.dhs (Data<br />

Handling System) erleichtert die Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

mit internationalen Kunden und<br />

Partnern und spart so Zeit und Kosten.<br />

Aktuelle Pläne, Zeichnungen und technische<br />

Daten müssen bei Projekten schnell<br />

an die verschiedenen Te<strong>am</strong>s verteilt, Informationen<br />

teilweise über Ländergrenzen<br />

hinweg ausgetauscht werden. Ärgerlich<br />

dabei: Große Datenmengen verstopfen die<br />

Mailpostfächer, auf dem Postweg kommen<br />

wichtige Projektinformationen häufig nicht<br />

rechtzeitig an. Die Datenverteilung bei<br />

Bauprojekten stellt oft einen unübersichtlichen<br />

bürokratischen Aufwand dar, der vie-<br />

vorerst über Pauschalen eingetragen; so<br />

läßt sich nach einer kurzen Einarbeitungszeit<br />

bereits eine Genauigkeit von 5–8%<br />

Abweichung erreichen. Der Einsatz des<br />

Kostenmanagers wird also von Projekt zu<br />

Wirtschaftliche Planung als Ziel<br />

Exakter Kostenmanager von Softtech<br />

… ABC-Analyse<br />

© Softtech GmbH<br />

Projekt <strong>im</strong>mer ausgereifter – wenn auch<br />

die hinterlegten Preise zu den Ausführungspositionen<br />

gepflegt werden.<br />

www.softtech.de<br />

Weltweite Verwaltung von Projektdaten<br />

Neuartige Internetplattform von Combcomp<br />

len Unternehmen Zeit, Kapazitäten und<br />

Nerven raubt. Der Zeitzonenwechsel erschwert<br />

zusätzlich die Kommunikation.<br />

Das Datenmanagementsystem project.dhs<br />

kann da Abhilfe schaffen. Project.dhs<br />

wurde von Combcomp Software Development<br />

in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem Ingenieur-Contor<br />

Weckmann GmbH entwickelt.<br />

Seit Anfang 2006 ist die Softwarelösung<br />

auf dem Markt und bereits erfolgreich <strong>im</strong><br />

Einsatz.<br />

Alle Projektbeteiligten erhalten via Internet<br />

schnell und einfach wichtige Informationen,<br />

zum Beispiel über den Baufortgang<br />

und können, je nach Zugriffsrecht, Daten<br />

<strong>im</strong> System hinterlegen oder herunterladen<br />

– rund um die Uhr, weltweit. Die Bedienung<br />

funktioniert intuitiv wie in einem<br />

»Online-Shop«. Weitere Funktionen wie<br />

Aufgaben- oder Newsmanagement kom-<br />

plettieren den Projektworkflow. Eine Versionsverwaltung<br />

stellt zudem sicher, daß<br />

keine veralteten Daten in Umlauf geraten;<br />

die zur Laufzeit wählbare Sprache der<br />

Oberfläche erleichtert eine international<br />

verteilte Projektbearbeitung.<br />

Für die Stahlbaubranche ist project.dhs<br />

maßgeschneidert, große Dokumentstückzahlen<br />

können mit wenig Aufwand ins System<br />

eingespielt werden, Informationen zu<br />

den Dokumenten über integrierte Schnittstellen<br />

direkt aus CAD-Systemen übernommen<br />

werden.<br />

Eine Anbindung an PPS-Systeme sowie<br />

3D-Visualisierung von Modelldaten <strong>im</strong><br />

Browser werden bereits entwickelt und<br />

erweitern künftig den Funktionumfang.<br />

www.combcomp.de<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Bulgariens künftiges Wahrzeichen<br />

Prämierter Entwurf von HPP<br />

Bulgariens zukünftiges Wahrzeichen, der<br />

»Europe Tower Sofia«, soll nach den Plänen<br />

des Düsseldorfer Architekturbüros<br />

HPP Hentrich-Petschnigg & Partner realisiert<br />

werden. Das entschied eine internationale<br />

Jury Ende Juni 2007. Der Entwurf<br />

von HPP ging als Sieger aus einem Wettbewerb<br />

hervor, an dem insges<strong>am</strong>t sieben<br />

Architekturbüros aus Bulgarien, Österreich,<br />

Großbritannien und Deutschland<br />

teilnahmen. Die Aufgabe bestand in der<br />

städtebaulichen Integration des Hochhauses<br />

in den »Europe Park Sofia«, der <strong>im</strong><br />

Bezirk Vitosha als neues urbanes Zentrum<br />

der Hauptstadt vorgesehen ist und gemeins<strong>am</strong><br />

von der H<strong>am</strong>burger ECE sowie<br />

Advance Properties Ltd., einer der größten<br />

Immobiliengesellschaften in Bulgarien, auf<br />

einem ehemaligen Fabrikgelände realisiert<br />

werden soll.<br />

Die Idee für den ca. 200 m hohen, 40geschossigen<br />

Büroturm leitet sich aus der<br />

Reflexion von Natur in Architektur ab und<br />

integriert sowohl formal als auch visuell<br />

den geographischen und städtebaulichen<br />

Kontext. Seine charakteristische Kubatur<br />

erhält er durch ausgeschnittene Keile an<br />

der Südwest- und der Südostseite sowie<br />

das V-förmige Sky-Atrium <strong>im</strong> oberen Drittel<br />

des Gebäudes: Die dadurch gebildeten<br />

Kanten formulieren den angrenzenden<br />

Platz sowie den Haupteingang des Shopping-Centers,<br />

nehmen Bezug zum 3 km entfernten<br />

historischen Stadtzentrum Sofias<br />

und sorgen für eine Analogie zum nahen<br />

Vitosha-Gebirge.<br />

Mit dem Bau des »Europe Towers« soll<br />

bereits Anfang 2008 begonnen werden, die<br />

Fertigstellung ist für 2010 vorgesehen.<br />

www.hpp.com<br />

Europe Tower Sofia<br />

© HPP Hentrich-Petschnigg & Partner KG<br />

[ Nachrichten und Veranstaltungen<br />

[91


Nachrichten und Veranstaltungen]<br />

92]<br />

Die Conergy Services GmbH, eine 100%ige<br />

Tochtergesellschaft der börsennotierten<br />

Conergy AG, übern<strong>im</strong>mt die Betriebsführung<br />

von Frankreichs größtem Windpark.<br />

Auftraggeber für das in Fruges, Pas-de-<br />

Calais, gelegene Projekt sind die Betreiberfirmen<br />

Babcock & Brown GmbH, NGE<br />

Energie-filiale spécialisée dans les énergies<br />

renouvelables du groupe français de<br />

travaux publics und die Ostwind Production<br />

S.A.R.L.; mittlerweile sind die ersten<br />

20 Anlagen der NGE Energie <strong>am</strong> Netz, der<br />

weitere Aufbau ist in vollem Gange. Ab<br />

Hochtief übern<strong>im</strong>mt ab sofort den Bereich<br />

Energie-Contracting der Vattenfall-Gruppe<br />

in Deutschland, die Vattenfall Europe Contracting<br />

GmbH wird als wichtiger Baustein<br />

das Angebot in den Bereichen Energie-<br />

Contracting und -Management ergänzen:<br />

Hochtief steigt durch diese Akquisition zu<br />

einem der führenden Anbieter in Deutschland<br />

mit insges<strong>am</strong>t 90 Millionen Euro Umsatz<br />

auf.<br />

Ein hohes wissenschaftliches Niveau und<br />

eine erstklassige, praxisnahe Ausbildung<br />

in der Meerestechnik in Russland sind<br />

gewährleistet, denn die Staatliche Meerestechnische<br />

Universität St. Petersburg<br />

und der Germanische Lloyd haben sich zu<br />

einer engen Zus<strong>am</strong>menarbeit entschlossen.<br />

Durch die finanzielle Unterstützung<br />

des Germanischen Lloyds konnte bereits<br />

das »GL Auditorium« eingerichtet werden,<br />

das mit Hardware und der Konstruktionssoftware<br />

Poseidon ausgestattet wurde.<br />

»Qualifizierte Mitarbeiter sind <strong>im</strong>mer<br />

gesucht, und der Mangel an erfahrenen<br />

Ingenieuren taucht fast täglich in den<br />

2008 werden dann 70 Windkraftanlagen mit<br />

einer Ges<strong>am</strong>tspitzenleistung von 140 MW<br />

umweltfreundlichen Strom ins öffentliche<br />

Netz einspeisen – und decken d<strong>am</strong>it <strong>im</strong><br />

Saldo kl<strong>im</strong>afreundlich den Stromverbrauch<br />

von rund 150.000 Haushalten <strong>im</strong> Departement<br />

Pas-de-Calais. Die Betreuung des<br />

Parks übern<strong>im</strong>mt ein modernes Monitoring-Center<br />

in Fruges, das von den erfahrenen<br />

Mitarbeitern der Conergy Services<br />

GmbH geführt wird. Conergy stellt den opt<strong>im</strong>alen<br />

Betrieb großer Solar-, Wind- und<br />

Bioenergieanlagen sicher, präsentiert sich<br />

Frankreichs größter Windpark<br />

Betriebsführung durch Conergy<br />

als zuverlässiger Spezialist für technische<br />

und kaufmännische Dienstleistungen für<br />

regenerative Energiesysteme weltweit –<br />

der Photovoltaik-»Full Service« erstreckt<br />

sich darüber hinaus auch auf Wartungsund<br />

Servicearbeiten.<br />

www.conergy.de<br />

Führender Anbieter für Energie-Contracting<br />

Synergiepotentiale bei Hochtief Facility Management<br />

Für das Unternehmen bedeutet der Erwerb<br />

die konsequente Ausweitung der Dienstleistungsaktivitäten<br />

in einem Markt mit jährlichen<br />

Wachstumsraten von etwa 15%,<br />

zumal für die Wirtschaft und die öffentliche<br />

Hand die Verbindung von Contracting insbesondere<br />

mit PPP-Modellen sowie mit<br />

Property- und Facility-Management <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

des Interesses steht. Hochtief ist<br />

bereits in allen diesen Bereichen tätig und<br />

Schlagzeilen auf«, sagte Torsten Schr<strong>am</strong>m,<br />

Direktor und Chief Operating Officer des<br />

Germanischen Lloyds. Um der Nachfrage<br />

nach jungen Ingenieuren Rechnung zu tragen,<br />

werden Fachleute des Germanischen<br />

Lloyds bei der Erarbeitung geeigneter <strong>Themen</strong><br />

für Dissertationen und Diplomarbeiten<br />

mitwirken; <strong>im</strong> Rahmen der Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />

ist auch eine Betreuung von Studenten<br />

und Praktikanten vorgesehen.<br />

»Vorschriften und Richtlinien, Verfahrensweisen<br />

und Managementabläufe müssen<br />

kontinuierlich überprüft und verbessert<br />

werden. Daher sind Anregungen von jungen<br />

Schiffbauingenieuren jederzeit will-<br />

vernetzt seine Leistungen entlang der<br />

Wertschöpfungskette. »Wir erschließen<br />

dadurch Synergiepotentiale, die bei einer<br />

Einzelvergabe von Leistungen nicht erzielbar<br />

sind. Das können zum Beispiel innovative<br />

Ideen oder Einsparungen in relevanter<br />

Höhe für unsere Kunden sein«, so Vorstandsmitglied<br />

Albrecht Ehlers.<br />

www.hochtief-facilitymanagement.de<br />

Bündnis für die marit<strong>im</strong>e Bildung<br />

Engagement des Germanischen Lloyds<br />

kommen – ob ihre Visionen oder ihre Skepsis«,<br />

betonte Torsten Schr<strong>am</strong>m. Als Lohn<br />

für die harte Arbeit zeichnet der Germanische<br />

Lloyd die besten Studenten zudem mit<br />

einem Award aus. – Die Meerestechnische<br />

Universität St. Petersburg wurde von der<br />

Gesellschaft zur Zertifizierung von Bildungsinstitutionen<br />

in London als »Spitzeninstitut<br />

mit internationaler Erfahrung« anerkannt.<br />

www.gl-group.com<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Funkbasierte Schadensfrüherkennung bei Brücken und Hallen<br />

Entwicklungsprojekt der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung<br />

In letzter Zeit häufen sich Schadensfälle<br />

bei Bauwerken, bei denen plötzlich ein<br />

»Element« versagt und ein Teil- oder<br />

Ges<strong>am</strong>teinsturz die Folge ist. Gerade bei<br />

Brücken und Hallenkonstruktionen führt<br />

dies häufig zu enormen Personen- und<br />

Sachschäden. – Das oft hohe Brückenalter<br />

und das steigende (Schwer-)Verkehrsaufkommen<br />

stehen in deutlichem Widerspruch<br />

zueinander.<br />

Um solchen Unfällen vorzubeugen, entwickeln<br />

die Bundesanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung und die Berliner<br />

Firma ScatterWeb derzeit ein spezielles<br />

funkbasiertes, selbstorganisierendes Meß-<br />

Ausbildung zum Energieberater<br />

Neue E-Learning-Lehrgänge von VWEW<br />

Für Hochschulabsolventen eines Diplom-,<br />

Bachelor- oder Masterstudiengangs in<br />

Architektur, Bauingenieurwesen und einer<br />

anderen technischen oder naturwissenschaftlichen<br />

Fachrichtung gibt es ab Januar<br />

2008 neue E-Learning-Lehrgänge zum<br />

»Energieberater (TUD)«. Deren Abschluß<br />

bedeutet die Berechtigung, nach der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) 2007 Energieausweise<br />

für Bestandsgebäude ausstellen<br />

zu dürfen, die ab Mitte 2008 bei Verkauf,<br />

Neuvermietung oder Leasing schrittweise<br />

in Deutschland verpflichtend eingeführt<br />

werden. Diese Fortbildung bietet der<br />

VWEW Energieverlag in Kooperation mit<br />

der Technischen Universität Darmstadt,<br />

Fachbereich Architektur, Fachgebiet Entwerfen<br />

und Energieeffizientes Bauen, Professor<br />

Manfred Hegger, an.<br />

system, das sich aus einer Vielzahl von<br />

baugleichen Sensoren zus<strong>am</strong>mensetzt: Sie<br />

arbeiten autark, benötigen keine Verkabelung,<br />

fungieren sowohl als Sender als auch<br />

als Empfänger und sind mit spezieller Sensorik<br />

ausgerüstet. Dadurch ist eine Langzeitüberwachung<br />

von Bauwerken oder<br />

technischen Anlagen <strong>im</strong> Bereich Transport<br />

und Verkehr sowie für industrielle Großanlagen,<br />

bei denen <strong>im</strong> Zuge der Nachrüstung<br />

eine Verkabelung schwierig ist,<br />

möglich.<br />

Das Projekt wird vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie gefördert<br />

und vereint zwei Partner, die jeweils auf<br />

Das webbasierte Training zur EnEV 2007 ist<br />

maßgeschneidert für Architekten und<br />

Ingenieure, denn sie können hier selbst<br />

Inhalt, Beginn und Dauer best<strong>im</strong>men sowie<br />

den Ort, an dem sie den Unterricht absolvieren<br />

möchten. Für Niveau und Seriosität<br />

bürgt, daß die Lehrgänge die Anforderungen<br />

der staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht<br />

sowie die entsprechenden<br />

inhaltlichen Qualitätsstandards erfüllen<br />

werden.<br />

Wer sich qualifizieren will, Energieausweise<br />

für Wohn- und Nichtwohngebäude<br />

erstellen zu dürfen, vermag zudem zwischen<br />

den Zertifikatslehrgängen »Wohngebäude<br />

<strong>im</strong> Bestand«, Start Januar 2008, und<br />

»Nichtwohngebäude <strong>im</strong> Bestand«, geplanter<br />

Start Mitte 2008, zu wählen. Beide sind<br />

unabhängig voneinander und bereiten<br />

Hochwasserschutzprojekt in Russland<br />

Großauftrag für Hochtief Construction<br />

Die Hochtief Construction AG wird gemeins<strong>am</strong><br />

mit dem niederländischen Partner<br />

Royal Boskalls in St. Petersburg ein Hochwasserschutzprojekt<br />

mit einem Volumen<br />

von 350 Millionen Euro realisieren. Ein entsprechender<br />

Vertrag wurde <strong>im</strong> Juli 2007<br />

mit dem Auftraggeber, dem staatlichen<br />

Unternehmen Rosstroy, unterzeichnet; der<br />

Hochtief-Anteil liegt bei 40%.<br />

Der Auftrag ist Teil eines umfangreichen<br />

Hochwasserschutzprojektes in St. Petersburg,<br />

das <strong>im</strong> Jahr 2012 abgeschlossen sein<br />

wird. Die Hochtief-Arbeitsgemeinschaft<br />

schließt mit einem 365 m langen D<strong>am</strong>m<br />

ihrem Gebiet eine Spitzenstellung einnehmen.<br />

Die Bundesanstalt bringt durch die<br />

Fachgruppe »Meß- und Prüftechnik; Sensorik«<br />

ihre hohe Kompetenz auf dem<br />

Gebiet der Sensorik, exper<strong>im</strong>entellen<br />

Strukturüberwachung und Schadensfrüherkennung<br />

ein, ScatterWeb ist führend<br />

auf dem Gebiet der selbstorganisierenden<br />

Funknetzwerke.<br />

www.b<strong>am</strong>.de<br />

www.scatterweb.net<br />

nicht aufeinander vor; einzige Präsenzveranstaltung<br />

ist die jeweilige Abschlußprüfung,<br />

die quartalsweise offeriert wird. Die<br />

Basisausbildung mit je 32 Unterrichtseinheiten<br />

kostet jeweils 750 Euro, die Zertifikatslehrgänge<br />

mit je 120 Unterrichtseinheiten<br />

jeweils 2.500 Euro.<br />

www.energieberater-ausbildung.de<br />

eine Lücke <strong>im</strong> Sperrwerk, der den Schifffahrtskanal<br />

nach St. Petersburg vor Sturmfluten<br />

schützen soll; unter dem D<strong>am</strong>m realisieren<br />

die Partner zudem einen 360 m<br />

langen Tunnel für den Autoverkehr.<br />

www.hochtief-construction.de<br />

[ Nachrichten und Veranstaltungen<br />

[93


Nachrichten und Veranstaltungen]<br />

94]<br />

Das beste Projekt <strong>im</strong> europäischen Verkehrsmanagement<br />

kommt aus Hessen,<br />

denn für die temporäre Seitenstreifennutzung<br />

hat das Bundesland den internationalen<br />

Centrico-Award erhalten. Hessens Verkehrsstaatssekretär<br />

Klaus-Peter Güttler<br />

präsentierte den »Verkehrs-Oscar« <strong>am</strong> 26.<br />

April 2007 in Frankfurt <strong>am</strong> Main und würdigte<br />

dabei die Leistungen der Mitarbeiter<br />

der Verkehrszentrale Hessen; die war von<br />

der hochkarätig besetzten Jury mit dem<br />

ersten Preis in der Kategorie »Best Traffic<br />

Management Project« prämiert worden.<br />

Der Staatssekretär wörtlich: »Die Seiten-<br />

Die Bayerische Ingenieurek<strong>am</strong>mer-Bau<br />

hat den früheren Staatsminister <strong>im</strong> Bayerischen<br />

Staatsministerium des Innern und<br />

heutigen Ministerpräsidenten, Dr. Günther<br />

Beckstein, bei einem Festakt <strong>im</strong> Innenministerium<br />

mit ihrer Ehrenmedaille ausgezeichnet,<br />

dessen Verdienste um die Baukultur<br />

in Bayern und den Berufsstand der<br />

Ingenieure würdigend.<br />

Die Bayerische Ingenieurek<strong>am</strong>mer-Bau<br />

wurde vor 16 Jahren per Landesgesetz<br />

errichtet. »Seit dieser Zeit«, so deren Präsident<br />

Dr.-Ing. Heinrich Schroeter in seiner<br />

Laudatio, »war und ist Dr. Günther Beck-<br />

Das von den Glaswerken Arnold entwikkelte<br />

Vogelschutzglas Ornilux gilt nicht nur<br />

in der Branche als echte Innovation, denn<br />

seit über einem Jahr zieht es auch das<br />

Interesse von Medien, Designern und<br />

Architekten auf sich. Und so erhielt es<br />

nach dem »Innovationspreis Architektur<br />

und Bauwesen« und der Nominierung für<br />

den »Designpreis Deutschland 2007« eine<br />

Auszeichnung be<strong>im</strong> »Innovationspreis<br />

Industrie 2007« sowie den »Progress<br />

Award« der internationalen Tierrechtsorganisation<br />

PeTA (People for the Ethical<br />

Treatment of An<strong>im</strong>als).<br />

streifenfreigabe ist ein spürbares Erfolgsprojekt<br />

– und auch ein Modell für eine<br />

schnell umsetzbare, kostengünstige und<br />

hochwirks<strong>am</strong>e Maßnahme.« Während der<br />

Spitzenzeiten morgens und abends dienen<br />

Seitenstreifen der Autobahnen als zusätzliche<br />

Fahrspuren; die Steuerung erfolgt<br />

durch die Verkehrszentrale Hessen: Mit<br />

Hilfe von Videok<strong>am</strong>eras, die entlang der<br />

ges<strong>am</strong>ten Strecke aufgestellt sind, wird<br />

überprüft, ob der Seitenstreifen frei ist von<br />

Pannenfahrzeugen und Gegenständen.<br />

Außerhalb der Spitzenzeiten bleibt er für<br />

den fließenden Verkehr gesperrt, und bei<br />

Bestes europäisches Projekt<br />

»Verkehrs-Oscar« für Hessen<br />

einer Panne kann die Freigabe sofort wieder<br />

aufgehoben werden. Der neue Präsident<br />

der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung,<br />

Wolfgang Scherz, betonte<br />

zudem: »Es gibt keinen besseren Start<br />

als Präsident der Straßen- und Verkehrsverwaltung,<br />

als den Gewinn eines Preises<br />

zu feiern, der auch für die zukünftige<br />

Abwicklung der komplexen Aufgabenstellungen<br />

und Projekte motiviert und selbstbewußt<br />

macht.«<br />

www.hsvv.hessen.de<br />

Ehrenmedaille für Dr. Günther Beckstein<br />

Würdigung der Bayerischen Ingenieurek<strong>am</strong>mer<br />

stein ein verläßlicher, fachkundiger und<br />

engagierter Partner der <strong>im</strong> Bauwesen tätigen<br />

Ingenieure in Bayern.« Schroeter hob<br />

insbesondere das Eintreten Becksteins für<br />

den Erhalt der Honorarordnung der Architekten<br />

und Ingenieure auf gesetzlicher<br />

Basis und für die Etablierung einer bundesweiten<br />

Musterbauordnung hervor. »Auf die<br />

Unterstützung des Staatsministers durften<br />

wir auch bei der Einrichtung unseres Versorgungswerks<br />

bauen, das mittlerweile die<br />

Absicherung von Kolleginnen und Kollegen<br />

aus Bayern und sechs weiteren Bundesländern<br />

sicherstellt«, sagte der K<strong>am</strong>mer-<br />

Innovationspreis Industrie 2007<br />

Auszeichnung für Glaswerke Arnold<br />

Glas ist aus der modernen Architektur<br />

kaum mehr wegzudenken. Dennoch bringt<br />

sein großflächiger Einsatz nicht selten ein<br />

Problem mit sich, dessen sich die Glaswerke<br />

Arnold in der Produktentwicklung<br />

schon vor Jahren angenommen haben:<br />

Täglich sterben über 250.000 Vögel in<br />

Europa den Tod durch Vogelschlag. Um<br />

dem entgegenzuwirken, wurde das Vogelschutzglas<br />

Ornilux konzipiert: Es kann den<br />

Tod von Vögeln an Glasscheiben verhindern,<br />

indem es UV-Licht mit einer speziellen<br />

Beschichtung für Vögel sichtbar<br />

macht.<br />

präsident vor rund hundert geladenen<br />

Gästen <strong>im</strong> neu gestalteten Odeon des<br />

Innenministeriums.<br />

Dr. Günther Beckstein dankte für die Auszeichnung,<br />

die ihm von K<strong>am</strong>merpräsident<br />

Dr. Heinrich Schroeter und der ehemaligen<br />

Präsidentin Heidi Aschl sowie dem ehemaligen<br />

Präsidenten Prof. Dr.-Ing. e.h. Karl<br />

Kling überreicht wurde. Er sehe darin eine<br />

Auszeichnung insbesondere auch für die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Obersten<br />

Baubehörde, die durch ihre Tätigkeit<br />

die hohen Qualitätsstandards bei Planen<br />

und Bauen in Bayern sicherstellen würden.<br />

www.bayika.de<br />

Prämiertes Vogelschutzglas<br />

© Glaswerke Arnold<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Die Wirks<strong>am</strong>keit des speziellen Glases<br />

wurde durch das Max-Planck-Institut für<br />

Ornithologie wissenschaftlich bestätigt. –<br />

Trotz aufwendiger Forschungsarbeiten<br />

investierten die Glaswerke Arnold in die<br />

Entwicklung von Ornilux; das erste Projekt,<br />

das d<strong>am</strong>it realisiert wurde, ist das sanierte<br />

Stadtbad in Plauen, das seinen Besuchern<br />

durch großzügige Glasflächen den Blick<br />

nach draußen freigibt – und Vögel vor<br />

Vogelschlag schützt.<br />

www.glaswerke-arnold.de<br />

Europäischer Stahlbaupreis 2007<br />

Auszeichnung für Donges<br />

Anläßlich ihrer diesjährigen Hauptvers<strong>am</strong>mlung<br />

in Luxemburg hat die Europäische<br />

Konvention für Stahlbau EKS den alle<br />

zwei Jahre ausgelobten Europäischen<br />

Stahlbaupreis vergeben. Die Donges Stahlbau<br />

GmbH, Darmstadt, wurde mit dem<br />

Bauherrn und Architekten vom <strong>am</strong>tierenden<br />

EKS-Präsidenten Ernest Hendrickxs<br />

für das Parkhaus der Neuen Messe Stuttgart<br />

in Anwesenheit des luxemburgischen<br />

Ministers für Wirtschaft und Außenhandel,<br />

Jeannot Krecké, ausgezeichnet. Nach 1978<br />

und 1999 ist dem Darmstädter Unternehmen<br />

dieser Preis bereits zum dritten Mal<br />

zuerkannt worden.<br />

In der Laudatio der Jury heißt es: »Um<br />

zusätzlichen Parkraum zu schaffen, plante<br />

die Messe Stuttgart eine gewaltige, sechsgeschossige<br />

Konstruktion (13.700 t schwer)<br />

über die <strong>am</strong> stärksten befahrene Autobahn<br />

Deutschlands. Das spektakuläre und perfekt<br />

durchdachte Bauwerk wurde auf einer<br />

Seite errichtet und dann als Brücke über<br />

die Autobahn verschoben. Es bietet Raum<br />

für etwa 4.000 Fahrzeuge. Weit mehr als<br />

ein Parkhaus, ist das Bauwerk ein neues<br />

Wahrzeichen für das Messegelände.« Das<br />

Preisverleihung in Luxemburg<br />

© Donges Stahlbau GmbH/Thierry Martin<br />

neue 440 m lange, 100 m breite und bis zu<br />

22 m hohe Messeparkhaus erstreckt sich<br />

quer über die Autobahn Stuttgart–München,<br />

umfaßt zwei Riegel, die sogenannten<br />

»Finger«, und überspannt in 10 m Höhe<br />

stützenfrei 100 m lang die Autobahn. Jeder<br />

der zwei 34 m breiten, nebeneinanderliegenden<br />

»Finger« der Konstruktion besteht<br />

aus mehreren hintereinander angeordneten<br />

Teilbaukörpern aus Fachwerkbindern<br />

STUTTGART<br />

und Stahlverbunddecken, die in insges<strong>am</strong>t<br />

sechs Verschubvorgängen <strong>im</strong> Taktschiebeverfahren<br />

mit Hilfe von Pressen und Stahllitzenhebern<br />

bei laufendem Verkehr in ihre<br />

Endposition über die Autobahn verschoben<br />

wurden; die Ges<strong>am</strong>ttonnage von 10.893 t<br />

wurde über eine Ges<strong>am</strong>tstrecke von<br />

341,20 m mit durchschnittlich 6 m/h<br />

bewegt.<br />

www.donges.de<br />

[ Nachrichten und Veranstaltungen<br />

[95


Termine]<br />

96]<br />

Ausstellungen<br />

Shanghai.<br />

Herausforderung Megacity<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Siemens-Forum in München<br />

bis 2. November; Mo–Fr 9 bis 17 Uhr.<br />

Siemens-Forum<br />

Oskar-von-Miller-Ring 20, 80333 München<br />

Tel.: 0 89/6 36-3 26 60<br />

Der Architekt Reijo Jallinoja<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Finnland-Institut in Berlin<br />

bis 2. November; Mo 10 bis 17 Uhr, Di–Do<br />

11 bis 19 Uhr, Fr 9 bis 15 Uhr.<br />

Finnland-Institut in Deutschland für Kultur,<br />

Wissenschaft und Wirtschaft gGmbH<br />

Georgenstraße 24, 10117 Berlin<br />

Tel.: 0 30/5 20 02 60 10<br />

Berliner Brücken.<br />

Verbindungen nach der Wende<br />

Ausstellung in der Ingenieur Kunst Galerie<br />

Berlin bis 4. November; Mi–So 12 bis<br />

20 Uhr.<br />

IK Ingenieur Kunst GmbH, Galerie Berlin<br />

Burgstraße 27, 10178 Berlin<br />

Tel.: 0 30/2 34 56 66-00<br />

Lust auf Raum.<br />

Neue Innenarchitektur<br />

in Russland<br />

Ausstellung in der ifa-Galerie Stuttgart bis<br />

4. November; Di–Fr 12 bis 18 Uhr, Do 12 bis<br />

20 Uhr, Sa–So 11 bis 16 Uhr.<br />

ifa-Galerie Stuttgart<br />

Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart<br />

Tel.: 07 11/22 25-2 12<br />

Architektonische Fragmente:<br />

Bulgarien<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Ringturm in Wien bis<br />

9. November; Mo–Fr 9 bis 18 Uhr.<br />

Wiener Städtische Versicherung AG<br />

Schottenring 30, A-1010 Wien<br />

Tel.: 00 43/50/35 02 10 29<br />

Friedrich Kiesler (1890–1965).<br />

Ausstellung als<br />

Wahrnehmungsapparat<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Aut. Architektur und Tirol in<br />

Innsbruck bis 10. November; Di–Fr 11 bis 18<br />

Uhr, Do 11 bis 21 Uhr, Sa 11 bis 17 Uhr.<br />

Aut. Architektur und Tirol<br />

Lois Welzenbacher Platz 1, A-6020 Innsbruck<br />

Tel.: 00 43/5 12/57 15 67<br />

Australische Architektur<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Deutschen Architektur<br />

Zentrum in Berlin bis 11. November; Di–Fr<br />

12 bis 18 Uhr, Sa–So 14 bis 18 Uhr.<br />

Deutsches Architektur Zentrum<br />

Köpenickerstraße 48/49, 10179 Berlin<br />

Tel.: 0 30/27 87 99 28<br />

Ampelphase 2: Orte<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Vitra Showroom in Frankfurt<br />

<strong>am</strong> Main bis 17. November; Mo–Fr<br />

10 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, Sa 11 bis<br />

16 Uhr.<br />

Vitra GmbH<br />

Gutleutstraße 89, 60319 Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

Tel.: 0 69/58 60 46-0<br />

Patente Lösungen.<br />

Architektur aus Katalonien<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Deutschen Architekturmuseum<br />

in Frankfurt <strong>am</strong> Main bis<br />

18. November; Di–So 11 bis 17 Uhr,<br />

Mi 11 bis 20 Uhr.<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

Tel.: 0 69/21 23 88 44<br />

dogMax<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Az West in Wien bis<br />

18. November; Mi–So 14 bis 20 Uhr.<br />

Az West<br />

Flachgasse 35–37, A-1150 Wien<br />

Tel.: 00 43/1/5 22 31 15<br />

50 Jahre Interbau 1957.<br />

Die Geschichte<br />

der Bauausstellung<br />

Ausstellung in der Akademie der Künste<br />

in Berlin bis 18. November; täglich 10<br />

bis 20 Uhr.<br />

Akademie der Künste<br />

Hanseatenweg 10, 10557 Berlin<br />

Tel.: 0 30/28 09 78 14<br />

Neue Architektur in Südtirol<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Architekturmuseum<br />

Schwaben in Augsburg bis 18. November;<br />

Di–So 14 bis 18 Uhr.<br />

Architekturmuseum Schwaben<br />

Thelottstraße 11, 86150 Augsburg<br />

Tel.: 08 21/22 81 83-0<br />

Mies van der Rohe Preis 2007<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Deutschen Architekturmuseum<br />

in Frankfurt <strong>am</strong> Main bis<br />

18. November; Di–So 11 bis 17 Uhr,<br />

Mi 11 bis 20 Uhr.<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

Tel.: 0 69/21 23 88 44<br />

Ré Soupault (1901–1996).<br />

Die Fotografin<br />

der magischen Sekunde<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Literaturhaus München<br />

bis 25. November; Di–Fr 11 bis 19 Uhr,<br />

Sa–So 10 bis 18 Uhr.<br />

Literaturhaus München<br />

Salvatorplatz 1, 80333 München<br />

Tel.: 0 89/29 19 34-0<br />

Fürth:<br />

Bürgerstolz des Klassizismus<br />

Ausstellung in der Auferstehungskirche<br />

in Fürth bis 25. November; Di–Do 11 bis<br />

19 Uhr, Fr–So 17.30 bis 19 Uhr.<br />

Stadtverwaltung Fürth<br />

Königsstraße 88, 90762 Fürth<br />

Tel.: 09 11/9 74-0<br />

Illdefons Cerdà:<br />

Die Stadterweiterung<br />

von Barcelona<br />

Ausstellung in der Technischen Universität<br />

München bis 28. November; täglich 8 bis 18<br />

Uhr.<br />

Technische Universität München<br />

Arcisstraße 21, 80333 München<br />

Tel.: 0 89/28 90-1<br />

Sturm und Wartzeck.<br />

Archetypus + Exper<strong>im</strong>ent<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Deutschen Architektur<br />

Zentrum in Berlin bis 30. November;<br />

Di–Fr 12 bis 18 Uhr, Sa–So 14 bis 18 Uhr.<br />

Deutsches Architektur Zentrum<br />

Köpenickerstraße 48/49, 10179 Berlin<br />

Tel.: 0 30/27 87 99 28<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Gaudí Unseen.<br />

Die Vollendung der<br />

Sagrada F<strong>am</strong>ilia<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Deutschen Architekturmuseum<br />

in Frankfurt <strong>am</strong> Main bis<br />

2. Dezember; Di–So 11 bis 17 Uhr, Mi 11 bis<br />

20 Uhr.<br />

Deutsches Architekturmuseum<br />

Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

Tel.: 0 69/21 23 88 44<br />

Niki & Jean.<br />

L’Art et l’Amour<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Ulmer Museum bis<br />

9. Dezember; Di–So 10 bis 17 Uhr.<br />

Ulmer Museum<br />

Marktplatz 9, 89073 Ulm<br />

Tel.: 07 31/1 61-43 00<br />

Prix Acier 2005/2007.<br />

Schweizer Stahlbaupreis<br />

Ausstellung in der Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule Zürich bis 13. Dezember;<br />

Mo–Fr 8 bis 22 Uhr, Sa 8 bis 12 Uhr.<br />

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich<br />

ETH Hönggerberg, CH-8093 Zürich<br />

Tel.: 00 41/1/6 33 29 63<br />

Yo. V. A.<br />

Young Vienesse Architects<br />

Ausstellung in der Bayerischen Architektenk<strong>am</strong>mer<br />

in München bis 14. Dezember;<br />

Mo–Do 9 bis 17 Uhr, Fr 9 bis 15 Uhr.<br />

Bayerische Architektenk<strong>am</strong>mer<br />

Waisenhausstraße 4, 80637 München<br />

Tel.: 0 89/13 98 80-0<br />

Sakralbauten in B<strong>am</strong>berg<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Stadt- sowie dem Archiv<br />

des Bistums B<strong>am</strong>berg bis 21. Dezember;<br />

Mo–Do 9 bis 16 Uhr, Fr 9 bis 14 Uhr.<br />

Stadt B<strong>am</strong>berg<br />

Rathaus Maxplatz, 98047 B<strong>am</strong>berg<br />

Tel.: 09 51/87-18 21<br />

André Bless.<br />

Lichtinstallationen zwischen<br />

Schein und Wirklichkeit<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Gewerbemuseum<br />

Winterthur bis 2. Januar 2008; Di–So<br />

10 bis 17 Uhr.<br />

Gewerbemuseum Winterthur<br />

Kirchplatz 14, CH-8400 Winterthur<br />

Tel.: 00 41/52/2 67 51 36<br />

Plexiglas ® .<br />

Werkstoff in Architektur<br />

und Design<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Museum Künstlerkolonie in<br />

Darmstadt bis 6. Januar 2008; Di–So 10 bis<br />

17 Uhr.<br />

Mathildenhöhe Darmstadt<br />

Olbrichweg 13, 64287 Darmstadt<br />

Tel.: 0 61 51/13 27 78<br />

Hans Poelzig (1869–1936).<br />

Architekt, Lehrer, Künstler<br />

Ausstellung in der Akademie der Künste<br />

in Berlin bis 6. Januar 2008; täglich 10 bis<br />

20 Uhr.<br />

Akademie der Künste<br />

Hanseatenweg 10, 10557 Berlin<br />

Tel.: 0 30/28 09 78 14<br />

Turner Hugo Moreau.<br />

Entdeckung der Abstraktion<br />

Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

bis 6. Januar 2008; Di–So 10 bis 19 Uhr,<br />

Mi–Do 10 bis 22 Uhr.<br />

Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

Römerberg, 60311 Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

Tel.: 0 69/29 98 82-0<br />

Sebastien le Pestre de Vauban.<br />

Festungsbauten <strong>im</strong> Saarland<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Städtischen Museum in<br />

Saarlouis bis 12. Januar 2008; Di–So<br />

10 bis 17 Uhr.<br />

Städtisches Museum<br />

Alte-Brauerei-Straße, 66740 Saarlouis<br />

Tel.: 0 68 31/12 88 96<br />

Sh<strong>im</strong>a Jahangiri Esfahani:<br />

Haus des Windes<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Luftmuseum in Amberg bis<br />

13. Januar 2008; Di–Fr 14 bis 17 Uhr,<br />

Sa–So 11 bis 17 Uhr.<br />

Luftmuseum Amberg<br />

Eichenforstgäßchen 12, 92224 Amberg<br />

Tel.: 01 78/9 05 85 11<br />

Baumschlager Eberle 2002–2007.<br />

Architektur, Menschen<br />

und Ressourcen<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Architekturmuseum der<br />

Technischen Universität München in der<br />

Pinakothek der Moderne bis 13. Januar<br />

2008; Di–So 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.<br />

Architekturmuseum der Technischen Universität<br />

München in der Pinakothek der Moderne<br />

Arcisstraße 21, 80333 München<br />

Tel.: 0 89/2 38 05-0<br />

Oskar Niemeyer.<br />

Eine Hommage<br />

Ausstellung in der Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule Zürich bis 17. Januar<br />

2008; Mo–Fr 8 bis 22 Uhr, Sa 8 bis 12 Uhr.<br />

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich<br />

ETH Hönggerberg, CH-8093 Zürich<br />

Tel.: 00 41/1/6 33 29 63<br />

Überfunktion.<br />

Zur Konstruktion von Wirklichkeit(en)<br />

in der Architektur<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Architekturforum Aedes<br />

<strong>am</strong> Pfefferberg in Berlin bis 18. Januar<br />

2008; Di–Fr 11 bis 18.30 Uhr, Sa–So 13 bis 17<br />

Uhr.<br />

Architekturforum Aedes <strong>am</strong> Pfefferberg<br />

Christinenstraße 18–19, 10119 Berlin<br />

Tel.: 0 30/2 82 70 15<br />

Peter Zumthor.<br />

Bauten und Projekte 1986–2007<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Kunsthaus Bregenz bis<br />

20. Januar 2008; Di–So 10 bis 18 Uhr,<br />

Do 10 bis 21 Uhr.<br />

Kunsthaus Bregenz<br />

Karl-Tizian-Platz, A-6900 Bregenz<br />

Tel.: 00 43/55 74/4 85 94-0<br />

Kunstmaschinen.<br />

Maschinenkunst<br />

Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

bis 27. Januar 2008; Di–So 10 bis 19<br />

Uhr, Mi–Do 10 bis 22 Uhr.<br />

Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />

Römerberg, 60311 Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

Tel.: 0 69/29 98 82-0<br />

Graber Pulver<br />

Ausstellung in der Eidgenössischen Technischen<br />

Hochschule Zürich bis 31. Januar<br />

2008; Mo–Fr 8 bis 22 Uhr, Sa 8 bis 12 Uhr.<br />

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich<br />

ETH Hönggerberg, CH-8093 Zürich<br />

Tel.: 00 41/1/6 33 29 63<br />

True Romance.<br />

Allegorien der Liebe<br />

von der Renaissance bis heute<br />

Ausstellung in der Kunsthalle Wien bis<br />

3. Februar 2008; täglich 10 bis 19 Uhr,<br />

Do 10 bis 22 Uhr.<br />

Kunsthalle Wien<br />

Museumsplatz, A-1070 Wien<br />

Tel.: 00 43/1/5 21 89-33<br />

[ Termine<br />

[97


Termine]<br />

98]<br />

Chinaproduktion<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Architekturzentrum Wien<br />

bis 10. Februar 2008; täglich 10 bis 19 Uhr.<br />

Architekturzentrum Wien<br />

Museumsplatz 1, A-1070 Wien<br />

Tel.: 00 43/1/5 22 31 15<br />

Im Westen nur Neues.<br />

Von der Kunstgewerbeschule zur<br />

Züricher Hochschule der Künste<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Museum für Gestaltung<br />

Zürich bis 10. Februar 2008; Di–So<br />

10 bis 17 Uhr.<br />

Museum für Gestaltung Zürich<br />

Ausstellungsstraße 60, CH-8031 Zürich<br />

Tel.: 00 41/43/4 46 67 67<br />

Viva la Muerte.<br />

Kunst und Tod in Latein<strong>am</strong>erika<br />

Ausstellung in der Kunsthalle Wien bis<br />

17. Februar 2008; täglich 10 bis 19 Uhr,<br />

Do 10 bis 22 Uhr.<br />

Kunsthalle Wien<br />

Museumsplatz 1, A-1070 Wien<br />

Tel.: 00 43/1/5 21 89-33<br />

Le Corbusier.<br />

The Art of Architecture<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Vitra Design Museum in<br />

Weil <strong>am</strong> Rhein bis 10. Februar 2008;<br />

Mo–So 10 bis 18 Uhr, Mi 10 bis 20 Uhr.<br />

Vitra Design Museum<br />

Charles-E<strong>am</strong>es-Straße 1, 79576 Weil <strong>am</strong> Rhein<br />

Tel.: 0 76 21/7 02 32 00<br />

Neustart – Mobil ohne Öl?<br />

Ausstellung <strong>im</strong> Deutschen Technikmuseum<br />

Berlin bis 16. März 2008; Di–Fr 9 bis 17.30<br />

Uhr, Sa–So 10 bis 18 Uhr.<br />

Deutsches Technikmuseum Berlin<br />

Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin<br />

Tel.: 0 30/9 02 54-0<br />

Messen<br />

FSB 2007<br />

Internationale Fachmesse für Freiraum,<br />

Sport- und Bäderanlagen in Köln vom<br />

31. Oktober bis 2. November; Auskünfte<br />

und Anmeldung:<br />

Koelnmesse GmbH<br />

Messeplatz 1, 50679 Köln<br />

Tel.: 02 21/8 21-0<br />

Material Vision 2007<br />

Interdisziplinäre Materialmesse für Produktentwickler,<br />

Designer und Architekten<br />

in Frankfurt <strong>am</strong> Main vom 22. bis 23.<br />

November: Auskünfte und Anmeldung:<br />

Messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />

Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

Tel.: 0 60/75 75-62 90<br />

Hausbau und Minergie<br />

Sechste Schweizer Messe mit Kongreß<br />

unter dem Motto Energieeffizienz in Bern<br />

vom 22. bis 25. November; Auskünfte und<br />

Anmeldung:<br />

Focus Events AG<br />

Solothurnstraße 102, CH-2504 Biel<br />

Tel.: 00 41/32/3 44 03 87<br />

Tagungen<br />

IAKS-Kongreß 2007<br />

20. Tagung der Internationalen Vereinigung<br />

Sport- und Freizeiteinrichtungen e.V. zu<br />

Planung, Bau, Modernisierung und Management<br />

von Sport- und Freizeitanlagen in<br />

Köln vom 30. Oktober bis 2. November;<br />

Auskünfte und Anmeldung:<br />

IAKS-Geschäftsstelle<br />

Carl-Diem-Weg 3, 50933 Köln<br />

Tel.: 02 21/4 91-29 91<br />

Thema: Brandschutz<br />

Monatliche Fachseminare zu diversen<br />

Aspekten, wie zum Beispiel »Brandschutzkonzepte<br />

für Verkehrsanlagen« oder<br />

»Brandschutz <strong>im</strong> Industriebau«, in Berlin<br />

<strong>am</strong> 12. und 26. November sowie <strong>am</strong> 25.<br />

Januar, 21. und 22. Februar, 10 März 2008;<br />

Auskünfte und Anmeldung:<br />

hhpberlin<br />

Ingenieurgesellschaft für Brandschutz mbH<br />

Rotherstraße 19, 10245 Berlin<br />

Tel.: 0 30/89 59 55-4 50<br />

Ingenieurbau-Gespräche<br />

Diverse Vorträge aus Wissenschaft und<br />

Praxis zu Sicherheit und Risiko in der Geotechnik,<br />

zur Heißbemessung <strong>im</strong> Stahl- und<br />

Verbundbau sowie zu neueren Entwicklungen<br />

<strong>im</strong> Tunnelbau in Frankfurt <strong>am</strong> Main,<br />

letzter Termin <strong>am</strong> 15. November; Auskünfte<br />

und Anmeldung:<br />

Wayss & Freytag Ingenieurbau AG<br />

Eschborner Landstraße 130–132<br />

60489 Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

Tel.: 0 69/79 29-2 60<br />

Stuva-Tagung 2007<br />

Fachkonferenz in Köln vom 27. bis 29.<br />

November; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Studiengesellschaft für<br />

unterirdische Verkehrsanlagen e.V.<br />

Mathias-Brüggen-Straße 41, 50827 Köln<br />

Tel.: 02 21/5 97 95-0<br />

Deutscher WPC-Kongreß<br />

Zweite Tagung mit Ausstellung zum Thema<br />

»Wood-Plastic-Composites« in Köln vom<br />

4. bis 5. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Nova-Institut GmbH<br />

Goldenbergstraße 2, 50354 Hürth<br />

Tel.: 0 22 33/94 36 84<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

13. Internationales Holzbau-Forum<br />

Fachkongreß unter dem diesjährigen<br />

Motto »Aus der Praxis – Für die Praxis«<br />

in Garmisch-Partenkirchen vom 5. bis 7.<br />

Dezember; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Berner Fachhochschule<br />

Hochschule für Architektur, Bau und Holz<br />

Solothurnstraße 102, CH-2500 Biel 6<br />

Tel.: 00 41/32/3 44 03 30<br />

Veranstaltungen<br />

Architektur <strong>im</strong> Bau<br />

Von FSB, Gira und Keuco angebotene und<br />

»Berührungspunkte« genannte Baustellenbesichtigung<br />

der Neuen Messe in Graz <strong>am</strong><br />

8. November; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Kommunikationsoffensive »Berührungspunkte«<br />

c/o G<strong>am</strong>bit Marketing & Communication<br />

Westfalend<strong>am</strong>m 277, 44141 Dortmund<br />

Tel.: 07 00/33 37 82 45<br />

Wettbewerbe<br />

Architekturpreis des<br />

Landes Sachsen-Anhalt 2007<br />

Auszeichnung für Gebäude, Innenräume,<br />

städtebauliche Ensembles und gestaltete<br />

Freiräume, die zwischen dem 1. Januar<br />

2003 und dem Abgabetermin in Sachsen-<br />

Anhalt realisiert worden sind; Bewerbungsschluß<br />

ist der 19. November; Auskünfte<br />

und Anmeldung:<br />

Architektenk<strong>am</strong>mer Sachsen-Anhalt<br />

Fürstenwall 3, 39104 Magdeburg<br />

Tel.: 03 91/5 36 11-0<br />

Staatspreis Architektur 2007<br />

Staatspreis für Architektur und Wohnungsbau<br />

in Rheinland-Pfalz für Planer und Bauherren,<br />

in diesem Jahr dem Thema »Bauen<br />

in Orts- und Stadtkernen« verpflichtet,<br />

Einsendeschluß für die Unterlagen ist der<br />

20. November; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Architektenk<strong>am</strong>mer Rheinland-Pfalz<br />

Hindenburgplatz 6, 55118 Mainz<br />

Tel.: 0 61 31/99 60-0<br />

Die Tür 2007<br />

Preis für (Tür-)Projekte mit hoher architektonischer<br />

und handwerklicher Qualität aus<br />

den Bereichen Wohnungs-, Büro- und Verwaltungsbau<br />

sowie für entsprechende<br />

Lösungen in Industrie- und Gewerbebauten,<br />

Einsendeschluß für die Unterlagen ist<br />

der 31. Dezember; Auskünfte und Anmeldung:<br />

Dr. Hahn GmbH & Co. KG<br />

Postfach 400 109, 41189 Mönchengladbach<br />

Tel.: 0 21 66/95 44 28<br />

Universal Design Award 2008<br />

Auszeichnung für Architekten, Innenarchitekten,<br />

Produkt-, Graphik- und Servicedesigner<br />

sowie Hersteller von Lösungen<br />

für ein flexibles, einfaches und zudem<br />

generationenübergreifendes Wohnen und<br />

Arbeiten, Bewerbungsschluß ist der<br />

7. Januar 2008; Auskünfte und Anmeldung:<br />

International Forum Design GmbH<br />

Messegelände, 30521 Hannover<br />

Tel.: 05 11/8 93 24 34<br />

[ Termine<br />

[99


Bücher]<br />

100]<br />

<strong>Themen</strong>vielfalt als Geschenk<br />

Festgaben und Jubiläumsschriften haftet<br />

gemeinhin der (Stall-) Geruch des Bemühten,<br />

der Lobhudelei oder sogar der eines<br />

gewissermaßen freiwillig erzwungenen<br />

und dann termingerecht abgelieferten<br />

Schnellschusses an, dienen sie doch vor<br />

allem der Pro-forma-Würdigung einer<br />

Person oder Institution – aber nicht dazu,<br />

»gewöhnliche« Leser und deren bisweilen<br />

etwas anspruchsvollere Erwartungshaltung<br />

zu befriedigen.<br />

Und insofern ist der hier vorzustellende<br />

S<strong>am</strong>melband eine mehr als erfreuliche<br />

Ausnahme, was bereits der Titel anzudeuten<br />

vermag, der sich offenbar auf eine<br />

Inkunabel der Buchkunst, die bei Aldo<br />

Manuzio 1499 in Venedig erschienene<br />

»Hypnerotomachia Poliphilie« bezieht. Von<br />

ehemaligen Schülern des Kunsthistorikers<br />

Horst Bredek<strong>am</strong>p als Geschenk zu dessen<br />

60. Geburtstag erarbeitet, umfaßt er zudem<br />

30 Beiträge von annähernd gleichbleibend<br />

hoher Qualität, deren außerordentliche<br />

<strong>Themen</strong>vielfalt den Versuch widerspiegelt,<br />

sich die sichtbare Welt auf verschiedene<br />

Weise anzueignen, sie also »anhand«<br />

diverser kultureller, sozialer und politischer<br />

Phänomene als wahrlich wesens- und<br />

nicht minder formenreich be- und ergreifen<br />

zu wollen. Die Faszination des genauen<br />

Beobachtens und assoziativen Denkens<br />

prägt folglich sämtliche Essays – und d<strong>am</strong>it<br />

auch ihre Lektüre, die mannigfaltige Überraschungen<br />

bietet, einen zum Beispiel mit<br />

selts<strong>am</strong>en See- und Gummischlangen,<br />

gehe<strong>im</strong>en Gärten, Wüstenzelten und Wolkenkratzern<br />

konfrontiert. Und das dürfte<br />

ganz <strong>im</strong> Sinne des Geehrten sein, dessen<br />

stets erhellende »Feldforschungen« sich ja<br />

ebenfalls nie <strong>im</strong> Kreise drehen.<br />

Wem indessen die Verbindung aus intellektuellem<br />

Vergnügen und informativer Vernunft<br />

zu mühselig anmutet, sollte natürlich<br />

eher eine andere Art von Fachliteratur<br />

erstehen.<br />

Siegfried Löffler<br />

Nicole Hegener, Claudia Lichte, Bettina<br />

Marten (Hrsg.): Curiosa Poliphili. Festgabe<br />

für Horst Bredek<strong>am</strong>p. E. A. Seemann<br />

Verlag, Leipzig 2007. 256 S., 110 Abb.,<br />

geb., 29,90 Euro.<br />

In Wien, Prag und Laibach<br />

In einer eigenständigen Formensprache,<br />

die in klassisch-antiken, gelegentlich auch<br />

regionalen Vorbildern ihre Bezüge sucht,<br />

realisierte der außergewöhnliche Architekt<br />

Josef Plečnik in Wien, Prag sowie Laibach<br />

(Ljubljana) und d<strong>am</strong>it an seinen drei Wirkungsstätten<br />

ein bis heute herausragendes<br />

Werk.<br />

In seiner ersten Phase als freischaffender<br />

Baumeister schuf er in Wien zum Beispiel<br />

1903–1905 das Zacherlhaus und 1910–1913<br />

die Heilig-Geist-Kirche mit ihrer berühmten<br />

Krypta. Nach dem Zerfall der Monarchie<br />

und der Rückkehr in seinen He<strong>im</strong>atort<br />

Ljubljana leitete er dann als Professor an<br />

der kurz zuvor gegründeten Universität den<br />

Bau zahlreicher die Hauptstadt des neuen<br />

Slowenien prägender Gebäude. Und<br />

zugleich beauftragte ihn Präsident Tomáˇs<br />

Maˇsaryk mit dem Umbau der Prager Burg<br />

zum Sitz des obersten Repräsentanten der<br />

Tschechischen Republik: Der strenggläubige,<br />

ein monastisches Leben führende<br />

Katholik Plečnik verlieh den beiden Metropolen<br />

dieser noch jungen Staaten ein<br />

beeindruckendes und bis in unsere Tage<br />

höchst ansehenswertes Antlitz.<br />

Josef Plečnik galt als einer der begabtesten<br />

Otto-Wagner-Schüler, war als Entwerfer<br />

aber resistent gegenüber den<br />

Verlockungen der Moderne, den Thesen<br />

etwa eines Le Corbusier erlag er nie; dank<br />

seiner Grundhaltung sind die Ergebnisse<br />

seines Schaffens der Inbegriff einer<br />

»Architectura perennis«. Lange Zeit verkannt,<br />

zumal sein Werk hinter dem Eisernen<br />

Vorhang ohnehin verborgen blieb,<br />

gehört er inzwischen zu den wichtigsten<br />

Baumeistern des 20. Jahrhunderts – was<br />

eine Ausstellung <strong>im</strong> Wiener Ringturm vergangenes<br />

Jahr abermals zu verdeutlichen<br />

vermochte. Und so wartet das hier<br />

anzukündigende Katalogbuch auch mit<br />

manchen durchaus streitbar oder wenigstens<br />

diskussionsfähig anmutenden Einschätzungen<br />

auf, wie unter anderem mit<br />

einem Beitrag von Friedrich Achleitner, der<br />

allein schon die Lektüre lohnt.<br />

Rudolf Richter<br />

Adolph Stiller (Hrsg.): Josef Plečnik.<br />

Architekt in Wien, Prag und Laibach. Anton<br />

Pustet Verlag, Salzburg 2006.<br />

80 S., zahlr. Abb., br., 22 Euro.<br />

Europäische Baukunst<br />

Wer kennt sie nicht, die »Baustilkunde«? –<br />

Inzwischen in der 27. Auflage erschienen,<br />

verdient sie dennoch eine neuerliche<br />

Erwähnung, da Wilfried Koch »sein« Standardwerk<br />

zur europäischen Baukunst für<br />

die aktuelle Ausgabe überarbeitet und um<br />

ausgewählte Beispiele der zeitgenössischen<br />

Architektur ergänzt hat, so daß man<br />

jetzt auch auf Projekte von Frank O. Gehry,<br />

Norman Foster und weiteren international<br />

hoch gehandelten Entwerfern zu treffen<br />

vermag. Hinzugekommen ist darüber hinaus<br />

der Sonderteil »Stil und Trend – Architektur<br />

der Gegenwart«, um <strong>Themen</strong> wie<br />

»Museen – Vom Kulturtempel zur Eventarchitektur«,<br />

»Metabolismus in Japan«<br />

oder »Bl<strong>im</strong>bs, Blobs, Bubbles und andere<br />

gekrümmte Räume« erstmals be- und<br />

abhandeln zu können.<br />

Die Gliederung des ges<strong>am</strong>ten Buches<br />

weist indessen die ebenso gewohnte wie<br />

bewährte Form auf. Das heißt, die einzelnen<br />

Baustile sind systematisch den Kapiteln<br />

Sakralbau, Burg und Palast, Bürgerund<br />

Kommunalbauten sowie Stadtentwicklung<br />

zugeordnet und werden hier anschaulich<br />

erläutert, wobei 2.800 Zeichnungen<br />

und mehr als 50 Verbreitungskarten<br />

die jeweiligen Epochen detailgetreu illustrieren.<br />

Und das umfassende alphabetische<br />

Bildlexikon fungiert zugleich als<br />

Sachregister für die rund 1.100 Stichwörter,<br />

die sich zudem »rückwärts«, also über die<br />

Aufstellungen der Ort- und Personenn<strong>am</strong>en<br />

erschließen lassen, was die entsprechende<br />

Suche natürlich deutlich vereinfacht:<br />

Mehr darf eigentlich kaum einer verlangen.<br />

Stefan Teufel<br />

Wilfried Koch: Baustilkunde. Bertelsmann<br />

Lexikon Institut, Gütersloh 2007. 552 S.,<br />

2.800 Abb., zahlr. Kart., geb., 29,95 Euro.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]


[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Zeitschrift für Baukultur<br />

ISSN 1437 - 2533<br />

7. Jahrgang<br />

www.umrisse.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde<br />

Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne<br />

schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form<br />

reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare<br />

Sprache übertragen werden.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.<br />

Herausgeber: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />

Chefredaktion: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />

Verlag:<br />

Biebricher Allee 11 b<br />

65187 Wiesbaden<br />

Tel.: 06 11/84 65 15<br />

Fax: 06 11/80 12 52<br />

www.verlagsgruppe wiederspahn.de<br />

Anzeigen: Stefanie Dechant<br />

Ulla Leitner<br />

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste<br />

vom Januar 2007.<br />

Layout: MixedMedia Konzepts<br />

Gestaltung Titel: Birgit Siegel<br />

Fotos Titel und Inhalt: Containerterminal Danzig<br />

© Hochtief AG<br />

Containerterminal Bremerhaven<br />

© ThyssenKrupp GfT Bautechnik GmbH<br />

Vogelschutzglas Ornilux<br />

© Glaswerke Arnold<br />

View Point der HafenCity H<strong>am</strong>burg<br />

© Christoph Gebler<br />

Cruise Center, View Point, Queen Mary 2 in H<strong>am</strong>burg<br />

© Renner Hainke Wirth Architekten<br />

Werkshalle in Herzogenaurach<br />

© b/s/t GmbH<br />

Brückenhäuser in Bad Kreuznach<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

Satz und Druck: Schmidt & more Drucktechnik GmbH<br />

Haagweg 44, 65462 Ginshe<strong>im</strong>-Gustavsburg<br />

Erscheinungsweise [<strong>Umrisse</strong>]<br />

und Bezugspreis: Zeitschrift für Baukultur<br />

erscheint 6 x pro Jahr.<br />

Einzelheft: 9,50 Euro<br />

Doppelheft: 18,00 Euro<br />

Jahresbezugspreis: 57,00 Euro<br />

Abonnement Ausland: 63,00 Euro<br />

Beilagen: Die Ges<strong>am</strong>tauflage von Ausgabe 5·2007 beinhaltet<br />

eine Beilage der Hochschule für Architektur, Bau und Holz HSB, Biel.<br />

[ Impressum


Stahl gestalten –<br />

Innovative Stahllösungen<br />

für die Architektur<br />

transforming<br />

tomorrow<br />

������������� �������� � ������������ �������<br />

�������� �������� �����������<br />

������������ ������ �� � ����� ����<br />

���� ������������ ��� � ��� ������������ ���<br />

��������������������� � ���������������������<br />

www.constructalia.com<br />

Das Portal zum Thema Stahl<br />

<strong>im</strong> Bauwesen<br />

����������������� ���� �� ����� � ����������� ������������ ������� ����������� � ����� ������������� ������ ����

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!