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05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse

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Forum Baukultur]<br />

6]<br />

Baukultur in Österreich<br />

Deutschland hat nun seine Bundesstiftung<br />

Baukultur, Österreich arbeitet an einem<br />

»ähnlichen, aber natürlich ganz anderen,<br />

eben den Besonderheiten der österreichischen<br />

Seele« entsprechenden Konzept, so<br />

Dietmar Steiner, Leiter des ArchitekturZentrums<br />

Wien, <strong>am</strong> 21. September in Potsd<strong>am</strong><br />

anläßlich des Gründungskonvents der<br />

neuen deutschen Institution. Und, so Steiner,<br />

dies werde gewiß noch einige Zeit<br />

dauern. Immerhin, der Weg der Bundesstiftung<br />

Baukultur war ja ebenfalls ein langer<br />

und stolpersteiniger. Vor diesem Hintergrund<br />

lesen sich Geschichte, aber auch<br />

Inhalt der vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit<br />

vorgelegten dortigen Feldforschung<br />

schon ganz rasant. Um die österreichische<br />

Baukultur aktiv zu fördern, entschied<br />

der Nationalrat 2005, einen Baukulturreport<br />

zur aktuellen Situation erstellen<br />

zu lassen. Offiziell beauftragt wurde er von<br />

der Bundesregierung, vertreten durch das<br />

Staatssekretariat für Kunst und Medien<br />

und das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit, und verfaßt vom Department<br />

für Bauen und Umwelt an der Donau-Universität<br />

Krems in Kooperation mit der<br />

Plattform Architekturpolitik und Baukultur.<br />

Fertig war er dann bereits Ende 2006, seine<br />

Präsentation erfolgte freilich erst gute<br />

sechs Monate später; die darin enthaltenen<br />

Empfehlungen sollen jetzt Teil des<br />

Regierungsprogr<strong>am</strong>ms werden. Schwerpunkt<br />

des 500 Seiten starken Reports ist<br />

das Thema der ökologischen Nachhaltigkeit,<br />

so positioniert sich Österreich von<br />

Anfang an mit einem ganz eigenen Verständnis<br />

von Baukultur. Der Ratschlag aus<br />

Krems lautet: Da der Wohnungsbestand in<br />

Österreich jährlich nur um 1% anwächst,<br />

muß das Hauptgewicht der Energieeinsparung<br />

<strong>im</strong> Altbau liegen, ein vorrangiges<br />

Instrument dazu sei die Wohnbauförderung.<br />

Der Reduzierung von CO 2-Emissionen<br />

widmet die Studie zudem weiten Platz,<br />

Verkehrsaufkommen und städtebauliche<br />

Planungen sollten deshalb in einem sehr<br />

engen Bezug gesehen werden. Einen<br />

direkten Zus<strong>am</strong>menhang finde man zum<br />

Beispiel zwischen Verkehrssteigerung und<br />

räumlichen Baustrukturen von freistehenden<br />

Einf<strong>am</strong>ilienhäusern, die rund die Hälfte<br />

aller neu errichteten Wohnungen in Österreich<br />

ausmachten und 87% des Flächenverbrauchs<br />

für neue Straßen erzeugten.<br />

Als klare Forderung an die Regierung formuliert<br />

der Report, die Subventionen durch<br />

die öffentliche Hand für Bauweisen, die<br />

erhebliche Emissionen verursachen,<br />

gezielt zu kürzen.<br />

Einen Preis, der diese Ziele zu stützen<br />

sucht, gibt es auch schon: So will das Bundesministerium<br />

2008 einen »Award für<br />

Baukultur« (von realisierten Bauten) verleihen,<br />

für den eine Dotierung von tatsächlich<br />

5.500 Euro vorgesehen ist. – Österreich<br />

ist eben anders, doch bisweilen<br />

recht vorausschauend. Denn anders als in<br />

Deutschland soll der Diskussionsprozeß<br />

zum Thema »Architekturpolitik und Baukultur<br />

in Österreich« verbesserte Rahmenbedingungen<br />

für eine zeitgenössische Bauund<br />

Planungskultur sowie Grundlagen für<br />

eine erschöpfende und ressort- bzw.<br />

zuständigkeitsübergreifende Architekturpolitik<br />

zur Sicherung der Lebensqualität in<br />

Österreich schaffen; erstellt wurde der<br />

Report allerdings lediglich auf der Basis<br />

bereits existenter statistischer Daten.<br />

Zusätzliche Auskünfte, Argumente und<br />

Meinungen, Veranstaltungshinweise und<br />

-berichte bieten das Department für Bauen<br />

und Umwelt der Donau-Universität Krems,<br />

die Arbeitsgemeinschaft Baukulturreport<br />

bzw. Plattform für Architekturpolitik und<br />

Baukultur, die T. C. Bauträgergesellschaft<br />

und die Österreichische Gesellschaft für<br />

Architektur <strong>im</strong> Internet unter<br />

www.baukulturreport.at.,<br />

www.donau-uni.at, www.depot.or.at,<br />

www.oegfa.at.<br />

S. L.<br />

Interdisziplinäre Vortragsreihe<br />

Neu ist diese Veranstaltung nicht, aber<br />

<strong>im</strong>mer wieder wert, auf sie hinzuweisen:<br />

Vor über 20 Jahren initiierten der d<strong>am</strong>alige<br />

Vorsitzende der K<strong>am</strong>mergruppe Tübingen<br />

der Architektenk<strong>am</strong>mer Baden-Württemberg<br />

und der Vorsitzende der Tübinger<br />

Kunstgeschichtlichen Gesellschaft eine<br />

Vortragsreihe, die inzwischen auf weit<br />

über 90 Referate international renommierter<br />

Fachleute zurückzublicken vermag; zu<br />

den Partnern der durch die Berthold Leibinger<br />

Stiftung geförderten »Architektur<br />

heute – Tendenzen, Meinungen und Projekte«<br />

zählt heute auch der Bund Deutscher<br />

Architekten, Kreisgruppe Neckar-<br />

Alb. Im Wintersemester standen bzw. stehen<br />

insges<strong>am</strong>t fünf Termine an.<br />

Bereits <strong>am</strong> 23. Oktober sprach der Stadtsoziologe<br />

Dr. Werner Sewing, Berlin,<br />

während für den 6. November der chilenische<br />

Architekt Alejandro Aravena aus<br />

Santiago de Chile angekündigt ist, der sich<br />

mit sozialen Wohnungsbauten wie Universitätsgebäuden<br />

einen N<strong>am</strong>en gemacht<br />

hat. Den Auftakt <strong>im</strong> neuen Jahr wird <strong>am</strong><br />

15. Januar der frühere »Revoluzzer«<br />

Jürgen Mayer H. bestreiten. Und <strong>am</strong> 28.<br />

Januar 2008 folgt Anne Lacaton aus dem<br />

Pariser Büro Lacaton & Vasalle, die hier<br />

abseits der vieldiskutierten Kasseler Aue-<br />

Pavillons geplante und realisierte Wohnhäuser<br />

des Büros vorstellen will oder soll.<br />

Der Semesterabschluß bleibt indessen<br />

dem Architektenehepaar Billie Tsien und<br />

Tod Willi<strong>am</strong>s aus New York vorbehalten,<br />

deren Reputation sich auf aufsehenerregenden<br />

Museums- und Hochschulbauten<br />

gründet. Alle Vorträge finden um 20.15 Uhr<br />

<strong>im</strong> Kupferbau der Universität Tübingen<br />

statt, der Eintritt ist frei. Es wird jedoch<br />

gebeten, die vorab veröffentlichten Termine<br />

telefonisch unter 07071/610640 bzw.<br />

07071/610221 zu verifizieren.<br />

R. R.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]

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