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05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse

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[<strong>Umrisse</strong>]<br />

Die Leistung eines Kraftwerksblocks wird<br />

<strong>im</strong> Konstruktionsstadium festgelegt: Um<br />

einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen,<br />

sollten die Speisewassertemperatur und<br />

das Vakuum <strong>im</strong> Kondensator hoch, die<br />

Rauchgastemperatur bei Austritt hingegen<br />

gering und D<strong>am</strong>pftemperatur und -druck<br />

<strong>am</strong> Eintritt der Turbine wiederum hoch<br />

sein. Im Prinzip gilt die Faustregel, daß<br />

sich die Leistung eines Kraftwerksblocks je<br />

Bar D<strong>am</strong>pfdruckerhöhung um 0,005% und<br />

je Grad Celsius D<strong>am</strong>pftemperaturerhöhung<br />

um 0,011% steigert. D<strong>am</strong>pfpar<strong>am</strong>eter werden<br />

als überkritisch bezeichnet, wenn<br />

D<strong>am</strong>pfdruck und -temperatur über dem kritischen<br />

Punkt K (375 °C bzw. 221,20 Bar)<br />

liegen. Die ersten Kraftwerksblöcke mit<br />

überkritischen Par<strong>am</strong>etern wurden in den<br />

1950er Jahren errichtet. In der Praxis<br />

zeigte sich jedoch bald, daß die d<strong>am</strong>als<br />

verfügbaren hochlegierten austenitischen<br />

Stähle mit solchen Betriebsbedingungen<br />

überfordert waren. Insbesondere an dickwandigen<br />

Bauteilen k<strong>am</strong> es <strong>im</strong>mer wieder<br />

zu Ermüdungsschäden, zu deren Reparatur<br />

der Block jeweils heruntergefahren werden<br />

mußte. Erhebliche Fortschritte in der<br />

Werkstoffentwicklung der letzten 20 Jahre<br />

und der Einsatz der neuen Stahlsorten<br />

ermöglichten indessen die Auslegung von<br />

Kraftwerksblöcken mit überkritischen<br />

D<strong>am</strong>pfpar<strong>am</strong>etern. Wurden früher ausschließlich<br />

D<strong>am</strong>pferzeuger mit Kohlestaubfeuerung<br />

unter überkritischen Par<strong>am</strong>etern<br />

betrieben, so gilt heute die ZWS-<br />

Feuerungstechnik als echte Alternative zur<br />

Wirbelbettfeuerung.<br />

ZWS-Kessel mit Naturumlauf und folglich<br />

unterkritischen D<strong>am</strong>pfpar<strong>am</strong>etern sind in<br />

der Energiewirtschaft bereits seit mehr als<br />

zwei Jahrzehnten bekannt. – Der natürliche<br />

nächste Schritt in der ZWS-Technologie<br />

ist der Bau von Kesseln mit höherer<br />

Kapazität, Zwangsdurchlauf (ohne Trommel)<br />

und überkritischen D<strong>am</strong>pfpar<strong>am</strong>etern.<br />

Die in den 1970er Jahren eingeführte Wirbelschichttechnik<br />

verdankt ihren schnellen,<br />

durchschlagenden Erfolg in ganz<br />

erheblichem Maße der Tatsache, daß ihre<br />

Anlagen selbst ohne zusätzliche Rauchund<br />

Abgasreinigungsverfahren strengste<br />

Emissionsnormen erfüllen. Darüber hinaus<br />

läßt diese Technologie neben Kohle eine<br />

ganze Reihe anderer Brennstoffe zu, wie<br />

etwa Biomasse, Kohleschl<strong>am</strong>m und sonstige<br />

Abfallprodukte.<br />

Kessel<br />

© Foster Wheeler<br />

Der überkritische Kessel<br />

Der Verbrennungsprozeß in ZWS-Kesseln<br />

macht sie unempfindlich gegenüber Qualitätsschwankungen<br />

des eingesetzten<br />

Brennstoffs. Sowohl Steinkohle als auch<br />

Braunkohle weisen oft sehr unterschiedliche<br />

Eigenschaften auf, selbst wenn sie<br />

aus ein und derselben Lagerstätte st<strong>am</strong>men.<br />

Zirkulieren nun große Mengen von<br />

Material minderwertiger Qualität mit unterschiedlichem<br />

Heizwert, Asche- oder<br />

Feuchtigkeitsgehalt, hat das keinerlei Einfluß<br />

auf die Verbrennungstemperatur. Eine<br />

konstante Verbrennungstemperatur sichert<br />

aber einen konstanten Wärmestrom und<br />

d<strong>am</strong>it eine konstante Temperatur in den<br />

Verd<strong>am</strong>pferrohren. Und daher sind die eingesetzten<br />

Benson-Durchlaufverd<strong>am</strong>pfer<br />

opt<strong>im</strong>al für den Einsatz in ZWS-Kesseln.<br />

Die Möglichkeit, gleichzeitig unterschiedlichste<br />

Brennstoffe zu feuern, ist ein weiterer<br />

wichtiger Vorteil der ZWS-Technologie.<br />

Das große Ges<strong>am</strong>tvolumen der zirkulierenden<br />

Wirbelschicht sichert einen stabilen<br />

Verbrennungsprozeß ohne Schwankungen<br />

<strong>im</strong> Wärmestrom. Anlagenbetreibern bietet<br />

dieses Merkmal eine enorme Flexibilität<br />

bei der Wahl der jeweils kostengünstigsten<br />

Brennstoffe.<br />

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