05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse
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[<strong>Umrisse</strong>]<br />
Planung <strong>im</strong> Export?<br />
In wenigen Tagen beginnt die VII. Architekturbiennale<br />
in Brasilien: Vom 10. November<br />
bis zum 16. Dezember werden sich<br />
<strong>im</strong> Ibirapuera Park von São Paulo die teilnehmenden<br />
Länder unter dem Motto<br />
»Architektur: das Öffentliche und das Private«<br />
präsentieren. Und »Ready for Take-<br />
Off. Aktuelle deutsche Exportarchitektur«<br />
lautet der Titel, unter den Peter Cachola<br />
Schmal als Generalkommissar sowie Kurator<br />
und Anna Hesse als Kuratorin den<br />
deutschen Beitrag gebündelt haben; das<br />
Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung hatte das Deutsche<br />
Architekturmuseum mit der Konzeption<br />
beauftragt, mit der sich Deutschland zum<br />
zweiten Mal an der Biennale beteiligt.<br />
»Ready for Take-Off« soll nun eben jenen<br />
Architekturexport gezielt fördern, denn<br />
trotz der erfolgreichen Auslandstätigkeit<br />
einiger weniger hierzulande bekannter<br />
Entwerfer ist zeitgenössische Architektur<br />
»made in Germany« weltweit noch nicht<br />
sehr gefragt, findet sich in den Reihen der<br />
als internationale Stargestalter gehandelten<br />
kein deutscher N<strong>am</strong>e. 16 Büros, die<br />
augenblicklich ihre ersten Erfahrungen<br />
fern der He<strong>im</strong>at machen, wurden daher<br />
ausgesucht, wobei jedes von ihnen mit<br />
dem aktuellen Auslands- und zusätzlich<br />
mit einem für seine Arbeitsweise typischen<br />
inländischen Projekt vertreten sein<br />
wird – »begleitet« von den jeweiligen<br />
Ingenieurpartnern.<br />
Bei der Betrachtung der Liste wird vor<br />
allem aber eines schnell deutlich: Unter<br />
den benannten Ingenieuren finden sich<br />
doch einige, die schon seit langem internationales<br />
Ansehen genießen. Wenn <strong>im</strong><br />
kommenden Sommer die Ausstellung den<br />
Weg zurück ins Haus ihrer Kuratoren, das<br />
Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt<br />
<strong>am</strong> Main, findet, bleibt also zu hoffen, daß<br />
das scheinbar paradoxe Selbstverständnis,<br />
nach dem in unseren Breitengraden<br />
den Architekten mehr und den Ingenieuren<br />
weniger Aufmerks<strong>am</strong>keit gezollt wird, <strong>im</strong><br />
Ausland mit Blick auf Deutschland genau<br />
gegenteilig wahrgenommen wird. Hier<br />
haben deutsche Ingenieurbüros einen<br />
N<strong>am</strong>en, von den Architekten hat man hingegen<br />
vielfach noch nie etwas gehört. Zu<br />
den für São Paulo ausgewählten Architekturbüros<br />
zählen BeL Architektur, Köln, Gerber<br />
Architekten, Dortmund, Ingenhoven<br />
Architekten, Düsseldorf, Kirsten Schemel<br />
Architekten, Berlin, KSP Engel und Z<strong>im</strong>mermann,<br />
Frankfurt <strong>am</strong> Main, Krüger<br />
Schuberth Vandreike, Berlin, Staab Architekten,<br />
Berlin, sowie Wandel Hoefer Lorch<br />
+ Hirsch, Saarbrücken und Frankfurt <strong>am</strong><br />
Main; die Ingenieurbüros sind unter anderem<br />
Schlaich Bergermann und Partner,<br />
Stuttgart, HL-Technik & Partner, München,<br />
WPW Ingenieure, Saarbrücken, Bollinger<br />
+ Grohmann, Frankfurt <strong>am</strong> Main, DS-Plan,<br />
Stuttgart, und das Ingenieurbüro Krone,<br />
Berlin.<br />
Die komplette Teilnehmerliste und sämtliche<br />
Informationen finden sich unter<br />
www. ready-for-take-off. net.<br />
S. L.<br />
... auch Ingenieurwettbewerbe!<br />
Daß die Anwesenheit von Bayern in Berlin<br />
die dortigen Politiker und Politikbeflissenen<br />
<strong>im</strong>mer wieder zu sehr klaren Formulierungen<br />
»nötigt«, haben die letzten Jahre<br />
zur Genüge bewiesen. So auch vor wenigen<br />
Wochen anläßlich einer Eröffnung der<br />
Ausstellung »Architektenwettbewerbe in<br />
Bayern«: „Architektenwettbewerbe sind<br />
ein Instrument, um Qualität und Innovation<br />
zu befördern. Sie haben sich für uns als<br />
Bauherren bewährt und sind fester Bestandteil<br />
unserer Baupolitik«, bekannte<br />
Ach<strong>im</strong> Großmann, Parl<strong>am</strong>entarischer<br />
Staatssekretär be<strong>im</strong> Bundesminister für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Diese<br />
Präsentation der Bayerischen Architektenk<strong>am</strong>mer<br />
verdeutliche, so Großmann weiter,<br />
daß zahlreiche öffentliche, aber ebenso<br />
eine wachsende Zahl privater Bauherren<br />
ein solches Instrument zu schätzen wüßten.<br />
Denn Wettbewerbe seien für alle<br />
Beteiligten von Vorteil, böten sie doch die<br />
Möglichkeit, aus einer breiten Palette an<br />
Ideen den besten Ansatz für ein Planungsoder<br />
Realisierungsprojekt auszuwählen,<br />
und den Teilnehmern die Chance, auf sich<br />
und ihre jüngsten Ideen aufmerks<strong>am</strong> zu<br />
machen. – Mittlerweile schon abgebaut,<br />
wollte man mit ihr <strong>Themen</strong> rund um Baukultur<br />
stärker in die öffentliche Diskussion<br />
rücken; gezeigt wurden über 230 Projekte<br />
aus Bayern, die zwischen 2000 und 2005<br />
aus Wettbewerben hervorgegangen sind,<br />
von Stadt- und Landschaftsplanungen über<br />
Gebäude bis hin zu Innenraumgestaltungen.<br />
Alles sicher richtige Aussagen und<br />
Ansätze. Und genau deshalb kommt freilich<br />
der Wunsch auf, insbesondere vom<br />
Bund die stärkere oder eben vermehrte<br />
Auslobung gerade von Ingenieurwettbewerben<br />
zu fordern, da Baukultur, wie stets<br />
und von jeder Seite betont, selbstverständlich<br />
auch die Förderung und Würdigung<br />
von Ingenieurleistungen mit einschließen<br />
muß; ihnen wird in der Praxis bislang leider<br />
nur eine untergeordnet unterstützende<br />
Funktion zugewiesen. Neue Ingenieurwettbewerbe<br />
braucht das Land (also)! Aber<br />
vielleicht bedarf es dazu erneut eines<br />
bayerischen Vorstoßes.<br />
R. R.<br />
[ Forum<br />
Baukultur<br />
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