05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse
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Schutz vor den Naturgewalten<br />
<strong>Wasser</strong>, der Ursprung allen Lebens, übt<br />
schon <strong>im</strong>mer eine starke Anziehungskraft<br />
aus. Siedlungen entstanden an den Ufern<br />
von Gewässern, und es dient als bedeutende<br />
Lebensgrundlage oder als Transportmedium.<br />
Und nicht zuletzt zieht es den Menschen<br />
auch wegen der besonders attraktiven<br />
kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen zum <strong>Wasser</strong>.<br />
Leider ist dieser Lebensraum mit<br />
Nachteilen verbunden, die sich aus den<br />
wiederkehrenden Hochwasserereignissen<br />
ergeben. Bauliche Einrichtungen werden<br />
daher in angepaßter Weise realisiert,<br />
d<strong>am</strong>it die entstehenden Schäden bei einem<br />
Hochwasser entsprechend gering bleiben,<br />
oder es werden Schutzvorrichtungen<br />
erstellt, die bis zu einem best<strong>im</strong>mten <strong>Wasser</strong>stand<br />
opt<strong>im</strong>alen Schutz vor den in diesem<br />
Fall ungeliebten Fluten bieten. Das<br />
Elbe-Hochwasser <strong>im</strong> Jahr 2002 hat allerdings<br />
gezeigt, daß das existierende Niveau<br />
an geänderte Bedingungen angeglichen<br />
werden muß. Der einzelne, aber auch der<br />
Staat sind also verpflichtet, <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Möglichen und Zumutbaren geeignete Vorsorgemaßnahmen<br />
zum Schutz vor Hochwassergefahren<br />
und zur Schadensminderung<br />
zu treffen.<br />
Hochwasserschutz mit Mehrwert<br />
Das Beispiel Bad Kreuznach<br />
Anpassung des<br />
Hochwasserschutzes<br />
Die in den letzten Jahren von der KLIWA<br />
(Kl<strong>im</strong>aänderung und Konsequenzen für die<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft) durchgeführten Untersuchungen<br />
sollen helfen, die möglichen<br />
Folgen einer Kl<strong>im</strong>averänderung auf den<br />
<strong>Wasser</strong>haushalt in den einzelnen Flußgebieten<br />
von Bayern und Baden-Württemberg<br />
abzuschätzen. Dabei handelt es sich<br />
um eine regionale Betrachtung und<br />
Bewertung des weltweit erkannten Problems<br />
der Kl<strong>im</strong>averänderung. Bei den bisherigen<br />
Arbeiten stand die Frage einer<br />
möglichen Hochwasserverschärfung <strong>im</strong><br />
Vordergrund: Es konnte ein eindeutiger<br />
Trend zu intensiveren Niederschlägen <strong>im</strong><br />
Winterhalbjahr aufgezeigt und d<strong>am</strong>it zu<br />
verschärften Hochwasserereignissen<br />
nachgewiesen werden. Als Konsequenz<br />
hat das Land Bayern einen Kl<strong>im</strong>averänderungszuschlag<br />
von 15% auf alle statistischen<br />
Abflußwerte eingeführt. In der Studie<br />
der KLIWA werden zum Teil sogar noch<br />
höhere Kl<strong>im</strong>aänderungsfaktoren berücksichtigt,<br />
so wird ein Faktor für ein HQ2 mit<br />
bis zu 1,75, oder für ein HQ5 bis 1,67 und für<br />
eine HQ10 mit bis zu 1,60 vorgeschlagen;<br />
dessen Höhe hängt von der jeweiligen<br />
Region in Süddeutschland ab. Es kann<br />
davon ausgegangen werden, daß jene Tendenz<br />
auf alle Bundesländer übertragbar ist.<br />
Man muß d<strong>am</strong>it rechnen, daß unser bisheriger<br />
Schutz vor Hochwasser zukünftig<br />
nicht mehr ausreichend sein wird, und<br />
zwar um den Faktor 1,15–1,75.<br />
Es besteht also Handlungsbedarf. Lediglich<br />
der Umfang kann von den Experten nicht<br />
sicher beziffert werden, aber die Notwendigkeit<br />
zur Verbesserung des bestehenden<br />
Schutzes ist unumstritten.<br />
Überörtlicher Hochwasserschutz<br />
Hochwasserschutz besteht aus verschiedenen<br />
Elementen. Es geht nicht nur darum,<br />
sich direkt vor einer Flutwelle zu schützen,<br />
sondern bereits bei deren Entstehung einzugreifen.<br />
Hierbei ist vordringlich der<br />
überörtliche Hochwasserschutz zu nennen.<br />
Beispielsweise kann durch die Bereitstellung<br />
von Überflutungsflächen, Poldern<br />
und Talsperren die Flutwelle verzögert und<br />
gedehnt und d<strong>am</strong>it der Hochwasserscheitel<br />
reduziert werden. Aber auch die Erhaltung<br />
oder Wiederherstellung naturnaher<br />
Gewässer sorgt dafür, daß der Niederschlag<br />
zunächst in der Fläche verbleibt<br />
und nur langs<strong>am</strong> abflußwirks<strong>am</strong> wird. Der<br />
Bau von Hochwasserrückhaltebecken in<br />
Einzugsgebieten von Nebengewässern ist<br />
ebenfalls eine Maßnahme, die Hochwasserereignisse<br />
reduzieren soll. Letztendlich<br />
muß allen Beteiligten jedoch klar sein, daß<br />
sich Hochwasser nicht verhindern, sondern<br />
nur dämpfend beeinflussen läßt. Spezielle<br />
Objektschutzmaßnahmen für einzelne<br />
Gebäude bleiben daher <strong>im</strong>mer notwendig,<br />
um die Schadenshöhe zu begrenzen.<br />
Darüber hinaus sind die Informationsbereitstellung<br />
durch Warndienste und die<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit aller <strong>am</strong> Katastrophenschutz<br />
beteiligten Organisationen ein<br />
wichtiges Element für einen vorbeugenden<br />
Hochwasserschutz.<br />
[<strong>Umrisse</strong>]