24.11.2012 Aufrufe

05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse

05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse

05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

26]<br />

Schutz vor den Naturgewalten<br />

<strong>Wasser</strong>, der Ursprung allen Lebens, übt<br />

schon <strong>im</strong>mer eine starke Anziehungskraft<br />

aus. Siedlungen entstanden an den Ufern<br />

von Gewässern, und es dient als bedeutende<br />

Lebensgrundlage oder als Transportmedium.<br />

Und nicht zuletzt zieht es den Menschen<br />

auch wegen der besonders attraktiven<br />

kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen zum <strong>Wasser</strong>.<br />

Leider ist dieser Lebensraum mit<br />

Nachteilen verbunden, die sich aus den<br />

wiederkehrenden Hochwasserereignissen<br />

ergeben. Bauliche Einrichtungen werden<br />

daher in angepaßter Weise realisiert,<br />

d<strong>am</strong>it die entstehenden Schäden bei einem<br />

Hochwasser entsprechend gering bleiben,<br />

oder es werden Schutzvorrichtungen<br />

erstellt, die bis zu einem best<strong>im</strong>mten <strong>Wasser</strong>stand<br />

opt<strong>im</strong>alen Schutz vor den in diesem<br />

Fall ungeliebten Fluten bieten. Das<br />

Elbe-Hochwasser <strong>im</strong> Jahr 2002 hat allerdings<br />

gezeigt, daß das existierende Niveau<br />

an geänderte Bedingungen angeglichen<br />

werden muß. Der einzelne, aber auch der<br />

Staat sind also verpflichtet, <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Möglichen und Zumutbaren geeignete Vorsorgemaßnahmen<br />

zum Schutz vor Hochwassergefahren<br />

und zur Schadensminderung<br />

zu treffen.<br />

Hochwasserschutz mit Mehrwert<br />

Das Beispiel Bad Kreuznach<br />

Anpassung des<br />

Hochwasserschutzes<br />

Die in den letzten Jahren von der KLIWA<br />

(Kl<strong>im</strong>aänderung und Konsequenzen für die<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft) durchgeführten Untersuchungen<br />

sollen helfen, die möglichen<br />

Folgen einer Kl<strong>im</strong>averänderung auf den<br />

<strong>Wasser</strong>haushalt in den einzelnen Flußgebieten<br />

von Bayern und Baden-Württemberg<br />

abzuschätzen. Dabei handelt es sich<br />

um eine regionale Betrachtung und<br />

Bewertung des weltweit erkannten Problems<br />

der Kl<strong>im</strong>averänderung. Bei den bisherigen<br />

Arbeiten stand die Frage einer<br />

möglichen Hochwasserverschärfung <strong>im</strong><br />

Vordergrund: Es konnte ein eindeutiger<br />

Trend zu intensiveren Niederschlägen <strong>im</strong><br />

Winterhalbjahr aufgezeigt und d<strong>am</strong>it zu<br />

verschärften Hochwasserereignissen<br />

nachgewiesen werden. Als Konsequenz<br />

hat das Land Bayern einen Kl<strong>im</strong>averänderungszuschlag<br />

von 15% auf alle statistischen<br />

Abflußwerte eingeführt. In der Studie<br />

der KLIWA werden zum Teil sogar noch<br />

höhere Kl<strong>im</strong>aänderungsfaktoren berücksichtigt,<br />

so wird ein Faktor für ein HQ2 mit<br />

bis zu 1,75, oder für ein HQ5 bis 1,67 und für<br />

eine HQ10 mit bis zu 1,60 vorgeschlagen;<br />

dessen Höhe hängt von der jeweiligen<br />

Region in Süddeutschland ab. Es kann<br />

davon ausgegangen werden, daß jene Tendenz<br />

auf alle Bundesländer übertragbar ist.<br />

Man muß d<strong>am</strong>it rechnen, daß unser bisheriger<br />

Schutz vor Hochwasser zukünftig<br />

nicht mehr ausreichend sein wird, und<br />

zwar um den Faktor 1,15–1,75.<br />

Es besteht also Handlungsbedarf. Lediglich<br />

der Umfang kann von den Experten nicht<br />

sicher beziffert werden, aber die Notwendigkeit<br />

zur Verbesserung des bestehenden<br />

Schutzes ist unumstritten.<br />

Überörtlicher Hochwasserschutz<br />

Hochwasserschutz besteht aus verschiedenen<br />

Elementen. Es geht nicht nur darum,<br />

sich direkt vor einer Flutwelle zu schützen,<br />

sondern bereits bei deren Entstehung einzugreifen.<br />

Hierbei ist vordringlich der<br />

überörtliche Hochwasserschutz zu nennen.<br />

Beispielsweise kann durch die Bereitstellung<br />

von Überflutungsflächen, Poldern<br />

und Talsperren die Flutwelle verzögert und<br />

gedehnt und d<strong>am</strong>it der Hochwasserscheitel<br />

reduziert werden. Aber auch die Erhaltung<br />

oder Wiederherstellung naturnaher<br />

Gewässer sorgt dafür, daß der Niederschlag<br />

zunächst in der Fläche verbleibt<br />

und nur langs<strong>am</strong> abflußwirks<strong>am</strong> wird. Der<br />

Bau von Hochwasserrückhaltebecken in<br />

Einzugsgebieten von Nebengewässern ist<br />

ebenfalls eine Maßnahme, die Hochwasserereignisse<br />

reduzieren soll. Letztendlich<br />

muß allen Beteiligten jedoch klar sein, daß<br />

sich Hochwasser nicht verhindern, sondern<br />

nur dämpfend beeinflussen läßt. Spezielle<br />

Objektschutzmaßnahmen für einzelne<br />

Gebäude bleiben daher <strong>im</strong>mer notwendig,<br />

um die Schadenshöhe zu begrenzen.<br />

Darüber hinaus sind die Informationsbereitstellung<br />

durch Warndienste und die<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit aller <strong>am</strong> Katastrophenschutz<br />

beteiligten Organisationen ein<br />

wichtiges Element für einen vorbeugenden<br />

Hochwasserschutz.<br />

[<strong>Umrisse</strong>]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!