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05·2007 - Themen: … im Wasser, am Wasser, Kraftwerke - Umrisse

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30]<br />

Die Formensprache der bestehenden<br />

Architektur findet sich zudem in der Linienführung<br />

der Schutzmauer wieder, Sichtbeziehungen<br />

bleiben durch mobile Elemente<br />

erhalten. Auch die geologischen Strukturen<br />

auf der gegenüberliegenden Uferseite<br />

wurden in Farbe und Form aufgegriffen.<br />

Insges<strong>am</strong>t entsteht d<strong>am</strong>it ein harmonisches<br />

Bild, in dem die neue Schutzmauer<br />

nicht als Störkörper erscheint, sondern als<br />

integriertes Gestaltungselement.<br />

Wandelpromenade<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

Der Uferweg <strong>am</strong> Kurpark in Bad Kreuznach<br />

mußte hingegen mit 2 m hohen Mauern<br />

gegen das Hochwasser geschützt werden.<br />

Und die Verantwortlichen sahen bereits die<br />

Kurgäste auf Wandelwegen hinter einer<br />

»Berliner Mauer« verschwinden. Planerisch<br />

konnte hier durch die Kombination<br />

von massiven und mobilen Schutzelementen<br />

und durch die Höherlegung des Wandelweges<br />

eine Lösung gefunden werden,<br />

die optisch sehr gut verträglich erscheint,<br />

so daß die Uferpromenade sogar an<br />

Attraktivität gewonnen hat.<br />

Die <strong>Wasser</strong>fläche <strong>im</strong> Stadtzentrum wurde<br />

ferner ausgedehnt und die Zugänglichkeit<br />

durch wassernahe Podeste verbessert.<br />

Das Wahrzeichen der Stadt, die drei<br />

Brückenhäuser, reflektiert sich heute in der<br />

großen <strong>Wasser</strong>fläche, Ruderboote werden<br />

verliehen und gastronomische Angebote<br />

sprechen die Gäste direkt <strong>am</strong> Ufer an.<br />

Kunstobjekte, die in die Schutzmauern eingefügt<br />

wurden, verstärken den Eindruck<br />

von Gestaltungselementen, obwohl es sich<br />

um massive Bauwerke handelt.<br />

An anderer Stelle wurde aus der Not ebenfalls<br />

eine Tugend gemacht. Die vom Aussterben<br />

bedrohte Würfelnatter lebt an den<br />

Ufern <strong>im</strong> Stadtgebiet. Sie verliert einen Teil<br />

ihres Lebensraumes durch die neuen Ufermauern,<br />

die jetzt nur noch wenige Fugen<br />

und Schlupflöcher als Rückzugszone bieten.<br />

Als Ersatz wurde der Stromteiler, der<br />

den Zufluß über einen offenen Triebwerks-<br />

Gastronomie <strong>am</strong> <strong>Wasser</strong><br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

kanal zum Stadtzentrum drosseln soll, speziell<br />

geformt: Das Innere ist mit Flußgeröll<br />

gefüllt, und er besteht aus riesigen, nach<br />

dem »Legosteinprinzip« geformten<br />

Betonkästen. Das heißt, die Würfelnatter<br />

kann das Innere dieser Kästen durch die 4<br />

cm breiten Schlitze erreichen, die zwischen<br />

den einzelnen Steinen belassen<br />

wurden. Inzwischen hat der Stromteiler<br />

auch seine gute hydraulische Funktion<br />

unter Beweis gestellt.<br />

Andere Details, die eine beachtliche Wirkung<br />

auf die Optik des Schutzsystems<br />

haben, sind zum Beispiel die Wahl einer<br />

besonders stark aufgerauhten, gestockten<br />

Betonoberfläche und die Verblendung mit<br />

Natursteinen oder Ziegelmauerwerk in<br />

Farbnuancen, die besonders häufig <strong>im</strong><br />

alten Stadtbild und der Region wiederzufinden<br />

sind.<br />

Stromteiler<br />

»für« Würfelnattern<br />

© Francke + Knittel GmbH<br />

[<strong>Umrisse</strong>]

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