115 / 1 - VICO Wissenschaftliches Antiquariat und Verlag OHG
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(Coloniae Munatianae), Impensis König & Filiorum. 1670. Quart. Titelblatt mit Druckersignet in<br />
Rot-Schwarz-Druck, 34ungez. Bll., 1.272 Spalten, 10ungez. Bll., 754 Sp.; 6ungez.Bll., 406 Sp.; (Lancelottus)<br />
Ttlbl., 3ungez.Bll., 158, (Loci communes) 40ungez. Bll.; (Liber Septimus:) Ttlbl., (2), 236 Sp.,<br />
7ungez. Bll. Sechs Teile in einem späteren Halblederband. 650,--<br />
Offizielle Ausgabe des Corpus iuris canonici mit dem seit 1582 bearbeiteten <strong>und</strong> legitimierten<br />
Text.<br />
24 CALVINUS, Johannes, Institutio<br />
Christianae Religionis. Lausanne, F. Led<br />
Preux, 1576. Quart. Titelblatt, (15), 380, (72)<br />
gezählte Blätter. Zeitgenössischer Pergamentband.<br />
Erste Ausgabe durch den aus Bern stammenden<br />
Drucker Francois le Preux, hier auch erstmalig<br />
mit den gedruckten Randbemerkungen von<br />
Calladon. 1.800,--<br />
Johannes CALVIN, eigentlich Jean Cauvin,<br />
der neben Martin Luther wichtigste, seiner<br />
Wirkung nach bedeutendste Reformator<br />
des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> wie Martin Luther<br />
ausgebildeter Rechtsgelehrter, nahm durchaus<br />
Einfluß auf die Rechtsentwicklung seiner<br />
Zeit. Große Juristen hielten sich bei Calvin in<br />
Genf auf <strong>und</strong> lehrten an der dortigen Universität:<br />
Francois Hotman, Dionysius Gothofredus<br />
oder der Italiener Julius Pacius sowie der<br />
deutsche Jurist Heremann Vultejus.<br />
� 18<br />
Calvin war Sohn des Generalprokurators des Domkapitels<br />
von Noyon, Gérard Cauvin, widmete sich<br />
seit 1523 zu Paris dem philosophisch-theologischen<br />
Studium, seit 1529 der Jurisprudenz an<br />
den Universitäten zu Orléans <strong>und</strong> Bourges.<br />
Bereits an der Universität mit dem Protestantismus<br />
in Berührung gekommen, wandte<br />
er sich etwa ab 1530 dem religiösen Leben<br />
zu. 1534 verließ er Paris <strong>und</strong> Frankreich<br />
wegen der dort einsetzenden Verfolgungen<br />
von Protestanten <strong>und</strong> begab sich nach<br />
Basel. Dort verfasste CALVIN im Jahre 1535<br />
seine berühmte Institutio religionis Christianae,<br />
eine Art Abriß des christlichen Glaubens.<br />
1536 war Calvin auf einer Reise nach<br />
Straßburg gezwungen, nach Genf auszuweichen,<br />
wo er als Helfer der Durchführung der<br />
Reformation blieb. 1538 wurde er aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
aufkeimenden Radikalität aus der Stadt Genf<br />
verbannt. Er wich nach Straßburg aus, schrieb dort<br />
die erweiterte Auflage der Institutio (1539, französische<br />
Ausgabe 1541).<br />
Von Straßburg aus nahm er an den Religionsgesprächen zu Hagenau<br />
(1540), Worms (1540 bis 1541) <strong>und</strong> Regensburg (1541) teil. Im Jahre<br />
1541 erfolgte auch die Rückberufung nach Genf. In wiederum erweiterter<br />
Form gab er 1543 die dritte Auflage (französische: 1545) seiner Institutio<br />
heraus.<br />
Calvin vereinfachte gegenüber dem Luthertum die Liturgie, verschärfte<br />
aber die Sittenzucht, die er mehr <strong>und</strong> mehr radikalisierte. In den Jahren<br />
1541 bis 1546 hatte Calvin 56 Todesurteile <strong>und</strong> 78 Verbannungen zu verantworten.<br />
Gegen dieses rigorose, tief ins bürgerliche Leben eingreifende Sittenregiment<br />
bildete sich seit 1545 eine Opposition. 1553 erschütterte jedoch die<br />
Hinrichtung des Antitrinitariers Servet ganz Europa. Seit 1555 erstritten die<br />
Anhänger Calvins die Mehrheit im Rat der Stadt Genf <strong>und</strong> verhalfen Calvin<br />
zur endgültigen Durchsetzung seines Glaubens<br />
<strong>und</strong> seiner Sittenvorstellungen. Mit<br />
der Gründung der Universität im Jahre 1559<br />
schuf Calvin die maßgebende Ausbildungsstätte<br />
für reformatorische Lehrer <strong>und</strong> Prediger<br />
in der europäischen Welt. 1559 erschien<br />
die vierte Auflage der Institutio (französische:<br />
1560), die nunmehr die abschließende<br />
Gestalt erhalten hatte <strong>und</strong> gegenüber dem<br />
Erstdruck den fünfachen Umfang aufwies.<br />
Die Ausgabe 1576 ist die erste in Lausanne<br />
erschienene Ausgabe.<br />
25-1 MELANCHTHON, Philipp, Loci<br />
praecipui theologici. Nunc denuo cura et diligentia<br />
summa recogniti, multisque in locis copiose<br />
illustrati, cum appendice disputationis de<br />
Coniugio. His additae sunt recens definitiones<br />
multarum appellationum quarum in Ecclesias<br />
usus est, traditae ab eodem autore Torgae & Witebergae:<br />
anno 1552 & 1553. Leipzig, Omnia<br />
in officina haeredum Valentini Papae elaborata,<br />
1559. Oktav. Titelblatt, (14), 858, (80) S. Blindgepreßter<br />
Schweinslederband auf Holzdeckeln aufgezogen<br />
mit zwei Schließen <strong>und</strong> auf vier Bünden<br />
geheftet, mit rotem Buchschnitt. Hinterer Deckel<br />
mit geprägtem Melanchthonportrait. 1.500,--<br />
Schon 1519 hält Melanchthon Vorlesungen<br />
über den Brief des Apostels Paulus an die<br />
Römer, woraus 1521 seine berühmte Schrift<br />
"Loci communes rerum theologicarum" hervorgegangen<br />
ist. Darin sind die Hauptartikel<br />
der neuen Lehre unter der Führung Martin<br />
Luthers zusammengefasst <strong>und</strong> dogmatischtheologisch<br />
präzisiert, Mit diesem Werk <strong>und</strong><br />
mit der 1530 erschienenen Cofessio Augustana<br />
hatte Luthers neue Lehre in der wissenschatlichen<br />
Welt Ansehen <strong>und</strong> Anerkennung<br />
erlangt.<br />
Der erste Streit Über den freien Willen innerhalb<br />
der neuen Lehre führte zu einer