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� 24 T homasius, schillernde Juristengestalt an der neugegründeten preußischen Universität der Aufklärung in Halle, kritisierte die Anwendung des Ius Romanum, bisweilen wetterte er dagegen. Christian Thomasius forderte sogar, dass der Rechtsunterricht nicht auf dem Corpus iuris civilis aufgebaut werden sollte, sondern man solle für die Ausbildung der Juristen den Sachsenspiegel heranziehen. Sein wichtigster Schüler Ludovici vollzog den Auftrag seines Lehrers und Meisters, und gab den Sachsenspiegel heraus, ein denkwürdiges Dokument. Das deutsche Recht erhielt nicht den von Thomasius geforderten Stellenwert, aber es war enromer Auftrieb zu verzeichnen, und das Deutsche Recht etablierte sich gar als eigenständige deutsche Rechtswissenschaft. Erste systematische Lehrbücher erschienen wie das Gründungswerk von Johann Gottlieb Heineccius, eine deutsche Fachsprache entwickelte sich, Schottelius war Teil dieser Entwicklung. Und schließlich griff auch die historische Rechtsschule auf den germanistischen Zweig zurück. Das Corpus iuris civilis blieb die Grundlage allen Rechtsdenkens. In dieser Zeit, wir sprechen über einen Zeitraum von fast 300 Jahren, herrschten drei Ausgaben: die Littera Gothofrediana, eine kommentierte Ausgabe des Corpus, verfasst von Dionysius Gothofredus, einem Calvinisten, der aus Glaubensgründen in Heidelberg lehrte. Für die reine Textausgabe, also ein Werk für Theorie und Praxis zugleich, sorgte Freiesleben. Und schließlich stellten die beiden Göttinger Rechtsprofessoren Gebauer und Spangenberg die Summe aller Erkenntnisse seit der frühen Neuzeit in ihrer berühmten Ausgabe zu Göttingen zusammen, eine kritische Edition des Corpus iuris civilis. Das Zeitalter der Aufklärung, Halle sah sich diesem Vernunftgedanken verpflichtet, brachte auch juristische Werke hervor, der man in der Rechtsgeschichte als 34 CORPUS JURIS CIVILIS ROMANI - in quo Institutiones, Digesta ad Codicem Florentinum emendata, Codex & Novellae nec non Justiniani Edicta, Editio novissima, pluribus notis auctior & de novo revisa. Antwerpen, Apud Joannem Baptistam Verdussen, 1726. Groß-Folio. Titelblatt mit Druckersignet in Rot-Schwarz- Druck, (1) 64, 1032 S.; (2) Titelblatt mit Druckersignet, 512, 312, 112 S. 2 schöne, zeitgenössische Lederbände mit reicher Rückenvergoldung auf sieben Bünden geheftet, mit rotem Buchschnitt, französischer Einband, etwas beschabt. Prachtvolle Corpus-iuris-civilis-Ausgabe, die berühmte van Leeuwen Ausgabe mit den Noten des Gothofredus. 1.450,-- Unter den neueren Corpus-Juris-Civilis-Ausgaben stellt der schöne, äußerst sorgfältig ausgeführte Elzevir-Druck "das beste aller handlichen Hilfsmittel zur neueren Dogmengeschichte dar, auch Vernunftrecht oder Naturrecht einordnet. Unter ihnen ist das Hauptwerk von Pufendorf, der zunächst im schwedischen Lund wirkte, wo er bis heute in hohem Ansehen steht, als zweifelsohne epochal zu werten. Auch Thomasius nahm diesen Gedankengang auf, der gesamte Vorlesungsbetrieb in Deutschland wurde umgestellt. Das Vernunftzeitalter, die Aufklärung, der Sieg der Ratio über die Leidenschaft, forderten geradezu die Gegenbewegung heraus, die sich Ende des 18. Jahrhunderts in der Romantik manifestierte. Diese kurze, heftige, genialische Epoche war keine Gefühlsduselei als Reaktion auf die kalte Vernunft. Es war eine geistige Bewegung, die in alle Bereiche des Geisteslebens eingriff , sie veränderte und bis heute wirkt. Ohne die Romantik, zugebenermaßen eine kühne These, wäre Savigny nicht für die Rechtsgelehrsamkeit gewonnen worden, wäre die historische Schule nicht entstanden, hätte auch das Fundament nicht. Und die Romantik war auch eine Revolte der Jungen gegen die Erstarrung der alten Männer, Savigny war 20 Jahre alt, als er zu diesem Kreise stieß. Und die Romantiker waren eine intellektuelle Gruppe von einer Intensität, die in der deutschen Geistesgeschichte ihresgleichen sucht. Diese Ereignisse spielten sich in den Jahren 1799/1800 ab, eine Generation vor der Gründung der historischen Rechtsschule. Nach der Schilderung der Entwicklungen im Zivilrecht folgt ein kurzer Blick auf das Kriminalrecht, zu dieser Zeit teilweise im Rahmen des Corpus iuris civilis kommentiert. Die Constitutio Criminalis Carolina veränderte die juristische Welt grundlegend und nachhaltig. Carolina, Carpzov und Böhmer sind herausragende Stationen dieser Entwicklung. Die deutsche Kriminalrechtswissenschaft hatte mit der Carolina ihre Grundlage gefunden. dem heutigen Erforscher des antiken Rechts leistet sie nützliche Hilfe." (Troje) Die Textgrundlage dieser Ausgabe ist die "Littera Gothofrediana". Angereichert wurde die Edition mit den Anmerkungen des bedeutenden französischen Juristen Jacques Cujas (1522-1590), der durch seine Exegesen und textkritischen Arbeiten für annähernd zwei Jahrhunderte Rechtswissenschaft wie Rechtspraxis dominierte. Ebenfalls aufgenommen wurden die Arbeiten zum Corpus juris des flämischen Juristen Antonius Anselmus (1589-1668).
35 CORPUS JURIS CIVILIS - Gesamtausgabe des corpus iuris civilis. Textausgabe. Quart. Corpus juris civilis Academicum. in suas partes distributum usuique moderno ita accommodatum, ut nunc Studiosorum quivis, etiam Tyro, uno quasi intuitu, omnes leges Digestorum, Codicis, omnesque titulos Institutionum invernire possit. Auctore Christoph. Henr. Freiesleben, alias Ferromontano. Editio nova, revisa, et a plurimis mendis repurgata nec non Locis Parallelis seque invicem illustrantibus adaucta. Tomus I. (...II.) Basel (=Coloniae Munatianae), Sumptibus Emanuelis Thurneysen, 1775. Quart. Ttlbl., (4), 1794 Spalten.; Ttlbl., (10), 1416 Sp. Zwei sehr schöne zeitgenössische Lederbände auf fünf Bünden geheftet mit Rückenvergoldung. 800,-- Spangenberg 569.- Die Textausgabe des corpus iuris civilis, bearbeitet von Christian Heinrich Freiesleben (1696-1741), war die maßgebende für Theorie und Praxis im 18. Jahrhundert 36 CORPUS JURIS CIVILIS - Gesamtausgabe des corpus iuris civilis. Groß-Quart. INSTITUTIONES. PANDECTAE. 1777. CODEX. NOVELLAE. EDICTA. 1797. Corpus juris civilis Codicibus veteribus manuscriptis et optimis quibusque editionibus collatis. Recensuit Georgius Christianus GEBAUER et post eius obitum editionem Georgius Augustus SPANGENBERG. Göttingen, Apud Ioannem Christianum Dieterich, Academiae Bibl. et Typ. 1776 -1797. Groß-Quart. (I:) Titelkupfer, Titelblatt, (26), 1144 S.; (II:) Ttlbl., (40), 680; Ttlbl., (34), 814, 48 S. 2 schöne, geschmackvolle zeitgenössosche Halblederbände mit fünf erhabenen Bünden und Lederecken, Buntpapierüberzug auf den Deckeln, etwas beschabt, roter Buchschnitt, mit Registraturfähnchen. 2.200,-- Spangenberg 572. Die Ausgabe Gebauer-Spangenberg, die Ende des 18. Jahrhunderts zum Abschluß kam, war der Beginn des Versuches eine kritischen Ausgabe des Corpus iuris civilis zu erstellen. Den Anfang setzte der holländische Rechtsgelehrte Henrik BRENKMAN (1681-1736), der sein Lebenswerk auf die Herausgabe einer kritischen Ausgabe der Digesten richtete. In umfangreichen Bibliotheksreisen, insbesondere durch Italien suchte Brenkman die Textgrundlage zu schaffen. Im Jahre 1722 legte er den Öffentlichkeit seinen Plan vor und edierte seine berühmte Historia Pandectarum. Der frühe Tod von Brenkman verhinderte die Forsetzung und eventuelle Vollendung seines Planes der Herausgabe einer kritischen Digestenausgabe. Die Arbeitspapiere von Brenkman, Ergebnisse seines langjährigen Fleisses, gelangten nach seinem Tode an Cornelius van Bynkershoek (gest. 1743) und wurden nach dessen Tod meistbietend verkauft. Erwerber war im November 1743 Georg Christian GEBAUER (1690-1773), ab 1727 Professor in Leipzig, seit 1755 in Göttingen. Auf der Grundlage der Brenkman-Papier fasste GE- BAUER den Plan, eine neue kritische Corpusiuris-civilis-Ausgabe zu erarbeiten. Nach 20 Jahren war die Arbeit soweit gediehen, daß das Vorhaben bezüglich der Digesten (und Institutionen) als druckfertig bezeichnet werden konnte. Während des Druckes der Diegsten starb GEBAUER und schließlich kam die Arbeit im Jahre 1776 durch Georg August SPANGEN- BERG (1738-1806) zur Edition. Im Jahre 1797 folgte der zweite Band, der den Codex Iustinianus und die Novellen enthielt. 37 SCHNEIDEWIN, Johannes (1519- 1568), In quatuor Institutionum imperialium D. Iustiniani libros, commentarii, nunc post mortem eius in usum & gratiam iuris Studiosorum, necnon omnium aliorum praxim forensem sectantium, cum multis libellorum & actuum iudicialium formis, atque iuris Saxonici consensu & antinomia editi ex recognitione et cum annotationibus ac supplemento Matthaei WESENBECII. Strassburg, Excudebat Theodosius Rihelius, 1575. Folio. Titelblatt mit Druckersignet, (10), 1.143, (64) S. Prachtvoller zeitgenössischer Schweinslederband mit Blindprägung. 2.500,-- ERSTAUSGABE des berühmten Institutionenkommentars, der erstmals eine Gesamtdarstellung des geltenden deutschen Rechts beinhaltet! Coing, Handbuch II,1/533 (Söllner): Straßburg 1571, führt weitere Ausgaben auf: Straßburg, 1580, 1586, 1594, 1595, 1596, nicht aber 1575. Die Widmung von Wesenberg ist datiert mit Wittenberg 1573, die eine Ausgabe 1571 unwahrscheinlich macht, auch wenn das Privileg 1570 ausgestellt worden ist. Johannes Schneidewin war Schüler von Melchior Kling und später Professor der Institutionen in Wittenberg. Sein Institutionenkommentar ist das einzige von ihm hinterlassene juristische Werk und wurde erst nach seinem Tod von seinem Lehrstuhlnachfolger Matthäus Wesenbeck herausgegeben. Schneidewin ging mit diesem Werk weit über ein Intitutionenlehrbuch hinaus: es enthält das gesamte praktische Recht, das kanonische Recht, die Reichsabschiede, die peinliche Gerichtsordnung Karls V. und das zu dieser Zeit geltende Sächsische Recht. 38 SCHILTER, Johannes (1632-1705), Praxis Juris Romani in foro germanico iuxta ordinem Edicti Perpetui & Pandectarum Justiniani. Opus, quo Jus Romanum ad Principia Juris Naturae & Gentium, civilisque prudentiae regulas exigitur, cum Jure Germanorum ejusque genuinis confertur, leges insigniores succincta paraphrasi enucleantur, & jus quo utimur, quove uti possumus, observatis monitisque practicis explicatur. Jena, sumptibus Matthaei Birckneri, 1680-1684. Quart. (I) Mit ganzseitigem Kupferportrait von Iohannes Schilter, Titelblatt mit Vignette in Rot-Schwarz-Druck, (6), 408 S.; Ttlbl., (6), 448 S., Ttlbl., (4), 347, 294 S. 25 �
Seite 2 und 3: � II 47 Justus Henning BÖHMER, D
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Seite 16 und 17: � 14 18-1 CARPZOV, Benedikt, Resp
Seite 19 und 20: Viel härter und viel länger waren
Seite 23: 27-2 OPUSCULA MATRIMONII Sammlung v
Seite 29 und 30: Angebundener Titel: Ioannes GUTIERR
Seite 31: 704, (94) S. Zwei originale Verlags
Seite 37 und 38: Das Königreich Westfalen war eine
Seite 39 und 40: wurde er in Marburg promoviert und
Seite 41 und 42: genannten Herrn Verfassers nebst ei
Seite 43 und 44: Band seines auf drei Bände angeleg
Seite 45 und 46: 1740, 10. Februar - Über den Viehb

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