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5/6 - VÖG - Verein österreichischer Gießereifachleute

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HEFT 5/6 GIESSEREI-RUNDSCHAU 55(2008)<br />

Vergleich –taktiles und optisches Messen<br />

Vergleicht man die flächenhafte, optische Messung mit der üblichen<br />

taktilen Messung, stößt man schnell auf die Vor- und Nachteile beider<br />

Messsystemvarianten:<br />

● Sind nur wenige Merkmale, noch dazu möglichst in der Serie, am<br />

Bauteil zu kontrollieren, ist eine taktile Koordinatenmessmaschine<br />

die perfekte Lösung. Nachteile ergeben sich bei diesem Messsystem,<br />

sobald die Bauteile viele Freiformflächen aufweisen, die kontrolliert<br />

werden müssen –inder Regel dauert die Messung dort<br />

sehr lange und die Interpretation der Messergebnisse, was etwa<br />

Verzug und Schwund anbelangt, ist schwierig. Auch sind die Investitionskosten<br />

inkl. der baulichen Maßnahmen oft sehr hoch.<br />

● Die optische Methode bietet oft viele Vorteile: die berührungslose,<br />

flächenhafte Messung ermöglicht eine schnelle Aussage über die<br />

Formhaltigkeit des nahezu ganzen Bauteils. Abweichungen, wie Verzug<br />

oder Schwund, sind auf den ersten Blick über die farbige Abweichungsanalyse<br />

erkennbar und leicht zu interpretieren. Unterschiedliche<br />

Bauteilgrößen können durch einfaches Anpassen des<br />

Messsystems (Objektivwechsel) problemlos abgedeckt werden<br />

und stellen somit kein Problem dar.Ein weiterer Vorteil des ATOS-<br />

Bild 6:<br />

Qualitätsanalyse eines<br />

Motorblocks<br />

Systems ist, dass das Messsystem zum Bauteil kommen kann.<br />

Schwere und unhandliche Teile müssen nicht in den Messraum<br />

transportiert werden, sondern können bequem und einfach in der<br />

Werkstatt bzw.inder Fertigungshalle digitalisiert werden (Bild 6).<br />

Die Kombination<br />

Seit kurzem steht als Ergänzung zur flächenhaften, optischen Messung<br />

ein handgeführter Taster zur Verfügung. Dieser Taster ermöglicht nun<br />

auch das schnelle Vermessen von einfachen Merkmalen am Bauteil<br />

und ergänzt die flächenhafte Messung bei optisch unzugänglichen Bereichen<br />

durch taktile Messpunkte (Bild 7).<br />

Die Flächenrückführung –Reverse Engineering<br />

Das vollflächige Erfassen der gesamten Modellgeometrie bietet als<br />

weiteres Feature die Möglichkeit, CAD-Modelle, ausgehend von den<br />

Bild 7: taktiler Taster als Ergänzung zum optischen Messen<br />

3D-Scandaten, zu erzeugen. Einerseits können<br />

die STL-Daten vom 3D-Scanner als<br />

Hilfsgeometrie ins CAD-System importiert<br />

und als Vorlage für eine Konstruktion herangezogen<br />

werden. Andererseits bieten Flächenrückführungspakete<br />

wie z.B. die Software<br />

Geomagic Studio die Möglichkeit, auf<br />

sehr schnelle und intuitiveWeise STL-Daten<br />

zu CAD-Daten zu konvertieren. Der manuelle<br />

Aufwand ist dabei gering.<br />

Wichtig beim Thema Reverse Engineering<br />

ist die Frage: „Was möchte ich mit den erstellten<br />

Daten machen?“ – davon hängen<br />

der Rückführungsprozess und die Auswahl<br />

der geeigneten Variante ab:<br />

● Wird ein CAD Modell benötigt, um das<br />

Bauteil oder Werkzeug nachzufräsen, ist<br />

eine „schnelle“ Flächenrückführung mit<br />

einer entsprechenden Software der richtige<br />

und einfachste Weg(Bild 8).<br />

● Wird ein CAD-Modell benötigt, um dieses<br />

noch nachträglich im CAD-System<br />

zu verändern bzw. zuoptimieren, so ist<br />

ein herkömmliches Nachkonstruieren<br />

per CAD-Software meist die sinnvollste<br />

Bild 8:<br />

Flächenrückführung<br />

eines Kokillenbereichs<br />

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