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5/6 - VÖG - Verein österreichischer Gießereifachleute

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GIESSEREI-RUNDSCHAU 55(2008) HEFT 5/6<br />

sie kleine Änderungen vornehmen, die große Effekte<br />

bewirken. Der ökologische Gesichtspunkt<br />

der eingesetzten Produkte hat in den letzten Jahren<br />

zunehmend an Bedeutung gewonnen. Umweltfreundliche<br />

Produkte, die Emissionen vermindern<br />

oder sogar vermeiden, werden immer wichtiger,<br />

da sich Umweltrichtlinien zusehends verschärfen.<br />

Produkte, die Effektivität und Umweltverträglichkeit<br />

ökonomisch vereinen, sind die Zukunft<br />

der feuerfesten Beschichtungsmassen. Eine<br />

wichtige Rolle in Bezug auf die Umweltverträglichkeit<br />

spielen die in Schlichten eingesetzten Additive,<br />

die z. B. für die Regulierung der Applikati-<br />

Die zentrale Frage ist, in wieweit die Art der Altsandkühlung<br />

einen Einfluss auf die Festigkeitskennwerte<br />

des Fertigsandes hat. Die konvektive Luftkühlung<br />

und die Vakuumkühlung im EVAC-<br />

THERM ® -Verfahren werden gegenübergestellt.<br />

Versuche im Technikum der Maschinenfabrik Gustav<br />

Eirich GmbH &CoKGbestätigen, dass bei ei-<br />

In der Serienfertigung von Fahrzeugkomponenten<br />

aus Gusseisen kommen im Wesentlichen zwei<br />

Pressschweißverfahren zur Anwendung: Das Reib-<br />

Die Bearbeitbarkeit von Gusseisen mit Kugelgraphit<br />

(GJS) wird hauptsächlich von der Matrixhärte<br />

bestimmt und diese wiederum maßgeblich vom<br />

Perlitanteil. Andere harte Gefügebestandteile, wie<br />

Karbide und nichtmetallische Einschlüsse, beeinträchtigen<br />

ebenfalls die Bearbeitbarkeit. Eine Möglichkeit<br />

zur Verbesserung der Bearbeitbarkeit besteht<br />

darin, Härtestreuungen im Gussstück durch<br />

enge Kontrolle des Perlitanteils zu minimieren.<br />

Eine andere Möglichkeit ist die Herstellung eines<br />

völlig ferritischen Gussstückes und dessen mechanische<br />

Eigenschaften durch Mischkristallverfestigung<br />

zu erhöhen.<br />

Bekanntlich ist die Härteverteilung in einem ferritischen<br />

Gussstück wesentlich gleichmäßiger als bei<br />

116<br />

116<br />

onseigenschaften, das rheologische Verhalten und<br />

die Haltbarkeit der Schlichten verantwortlich sind.<br />

Umfangreiche Forschungen in diesem Gebiet ermöglichen<br />

den Einsatz von effektiveren und umweltfreundlicheren<br />

Rohstoffen. Dadurch sind wir<br />

in der Lage Neuentwicklungen auf den Markt zu<br />

bringen, die sich durch ihre ökologische Verträglichkeit<br />

auszeichnen, ohne dabei an Wirksamkeit<br />

und Effektivität einzubüßen. Darüber hinaus ist<br />

Zirkonsilikat ein kritischer Rohstoff für die Herstellung<br />

von Schlichten. Einerseits stellt er durch<br />

die hohe Feuerfestigkeit, insbesondere bei thermisch<br />

hoch belasteten Zonen, einen verlässlichen<br />

Formstoffaufbereitung mit dem EVACTHERM ® -Verfahren<br />

DI Marcus Müller,Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH &CoKG, Hardheim,<br />

D<br />

ner Altsandkühlung mit Wasser und erzwungener<br />

Luftkonvektion sogar die Formstoff-Festigkeitskennwerte<br />

des Fertigsandes wesentlich von der<br />

Gleichmäßigkeit der Vorbefeuchtung beeinflusst<br />

werden.<br />

Eine erhebliche Verbesserung der Formstoff-Festigkeitskennwerte<br />

wird jedoch durch das EVAC-<br />

Schweißverbindungen von Fahrzeugkomponenten aus Gusseisen<br />

mit Kugelgraphit<br />

Dr.-Ing.Thomas Löhken (V), DI Wilhelm Hauke,Georg Fischer Automotive<br />

AG,Schaffhausen, CH; DI Karl Seidinger,Georg Fischer Automobilguss<br />

GmbH, Singen, D; DI Christian Goldstein, DI Manfred Menzinger, KUKA<br />

Schweissanlagen GmbH, Augsburg, D; DI Thomas Reiter,MAN Nutzfahrzeuge<br />

AG,München, D<br />

schweißen sowie das Schweißen mit magnetisch<br />

bewegtem Lichtbogen.<br />

Einfluss der Gefügestruktur auf die mechanische Bearbeitung<br />

von Gusseisen mit Kugelgraphit<br />

Lars-Erik Björkegren, LEB Casting Technology,Jönköping, S<br />

■<br />

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der ferritisch/perlitischen Sorte ISO 1083/JS/500-7.<br />

Die Herstellung vergleichbarer mechanischer Eigenschaften<br />

mit einer ferritischen Matrix wurde<br />

mit Silicium bewerkstelligt, da Silicium ein starker<br />

Ferritbildner ist und den Ferrit durch Mischkristallverfestigung<br />

verfestigt. Die Richtzusammensetzung<br />

für die Erzielung der Zugfestigkeit von<br />

JS/500-7 beträgt: 3,3 %C,3,7 %Si, ≤ 0,3 %Mn, ≤<br />

0,1 %Cu, ≤ 0,05 %P,≤0,02 %Sund 0,04 %Mg.<br />

Diese GJS-Sorte wurde als JS/500-10 in die ISO<br />

1083/2004 aufgenommen.<br />

Mit diesem GJS mit erhötem Siliciumgehalt wurde<br />

bei Vorderradnaben für Nutzfahrzeuge (Volvo<br />

und Scania) die Härtestreuung deutlich reduziert<br />

und zwar auf eine Standardabweichung<br />

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■<br />

Rohstoff zur Beseitigung typischer Gussfehler dar.<br />

Andererseits gibt es Probleme mit der zwar<br />

schwachen, aber vorhandenen natürlichen Strahlung<br />

(z. B. bei unzureichend entleerten Gebinden).<br />

Zudem waren und sind die Verfügbarkeit<br />

und damit das Preisniveau von Zirkonsilikat immer<br />

stärkeren Schwankungen unterworfen. Daher<br />

wurde von ASK Chemicals eine ganz neue<br />

Generation von alternativen hochfeuerfesten Zirkonfreien<br />

Schlichten entwickelt, die im Markt erfolgreich<br />

zum Nutzen der Gießereien eingesetzt<br />

werden.<br />

THERM ® -Verfahren –selbst bei einem total ausgetrockneten<br />

Altsand, der nicht Mauken konnte –<br />

erzielt. Mittels der EVACTHERM ® -Aufbereitung<br />

werden insbesondere bei mehrmaliger Aufbereitung<br />

Formstoffeigenschaften erreicht, die konventionell<br />

nicht erzielt werden können.<br />

Der mit der EVACTHERM ® -Vakuumkühlung aufbereitete<br />

Fertigsand besitzt gegenüber einer konventionellen<br />

Aufbereitung eine bessere Riesel-<br />

/Fließfähigkeit, weil durch das Vakuumbrechen freies<br />

Wasser an der Sandoberfläche in die Kapillaren<br />

gedrückt wird. Dies ist auch der Grund für den<br />

subjektiv trockeneren Eindruck von EVAC-<br />

THERM ® -aufbereitetem Formsand.<br />

Der Vortrag ging zunächst auf die prozesstechnischen<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie<br />

die sich daraus ergebenden Einsatzpotentiale beider<br />

Verfahren ein. Es wurden die grundlegenden<br />

Bedingungen für belastbare Schweißverbindungen<br />

von Gussteilen, Möglichkeiten der Gefügebeeinflussung<br />

und Reproduzierbarkeit des Prozesses<br />

dargestellt. Exemplarisch wurde abschließend die<br />

Analyse von Fehlereinflüssen und bruchauslösenden<br />

Faktoren diskutiert.<br />

(2s) von nur ±4HBimGussstück gegenüber ±<br />

36 HB beim davor verwendeten JS/500-7. Die<br />

Beurteilung der Bearbeitbarkeit an einem Prüfstand<br />

als „Bearbeitbarkeitsindex“ sowie in der<br />

Komponentenfertigung unter Produktionsbedingungen<br />

ergab eine Kosteneinsparung von ca.<br />

10 %.<br />

Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist ein 160 kg<br />

schweres Schwenkgehäuse eines 5-Klauengreifers<br />

mit 20 tTragkraft (Fa. Indexator), bei welchem<br />

Maßtoleranzen von 20 µm an den Hydraulikdichtungen<br />

eingehalten werden müssen.<br />

Bei JS/500-7 betrug die Härtestreuung im Gussstück<br />

von 30 bis zu 40 HB, die Maßtoleranz<br />

konnte nicht zuverlässig eingehalten werden und<br />

die Ausschussrate war demnach hoch. Die Umstellung<br />

auf JS/500-10 mit 3,7 %Sibrachte geringste<br />

Eigenschaftsstreuungen im Gussstück,<br />

Einhaltung der Maßtoleranzen und eine Kostenersparnis<br />

von 10bis 20 %durch eine Reduktion<br />

der Bearbeitungskosten und des Ausschusses.

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