5/6 - VÖG - Verein österreichischer Gießereifachleute
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GIESSEREI-RUNDSCHAU 55(2008) HEFT 5/6<br />
der Natur entstammt und nur ein geringer Teil<br />
dem Menschen, und davon wieder ein Teil der Industrie,zuzuordnen<br />
ist.<br />
Folgt man der Berichterstattung in Europa, könnte<br />
man glauben, dass weltweit sehr viele Maßnahmen<br />
im Klimaschutz gesetzt werden. Tatsache ist<br />
jedoch, dass sich die größten Emittenten –wie<br />
Amerika, China, Indien und Asien –amKyoto-<br />
Protokoll und den nachfolgenden Verpflichtungen<br />
nicht beteiligen und kaum strukturelle Maßnahmen<br />
zur Eindämmung der CO2 -Emissionen setzen.<br />
Europa, Japan und Russland haben als einige der<br />
wenigen Industrieländer das Kyoto-Protokoll ratifiziert<br />
und sich verpflichtet, ihre CO2 -Emissionen<br />
zu senken. Aufgrund dessen wurde auch der<br />
Emissionshandel in der EU umgesetzt. Mit diesem<br />
Handel sind energieintensive Kerntechnologien<br />
verpflichtet, ihre CO2 -Emissionen zu reduzieren<br />
In den letzten zwei Jahrzehnten vor der Jahrtausendwende<br />
und in den ersten zwei bis drei Jahren<br />
danach, waren die für die Stahl- und Gießereiindustrie<br />
wichtigen Rohstoffmärkte (Eisenerz, Koks,<br />
Schrott, Legierungsmetalle usw.) im Wesentlichen<br />
durch rückläufige Preistrends gekennzeichnet, so<br />
dass niedrige Preise auch für die Zukunft als mehr<br />
oder weniger selbstverständlich angesehen wurden.<br />
Als Folge dieser Entwicklungen bildeten sich weltweit<br />
in einigen Rohstoffbereichen, wie z. B. bei der<br />
Eisenerzproduktion, nach Ausschöpfung aller Ratio-<br />
Schwierigkeiten bei der Herstellung von Sphäroguss<br />
bereitet sehr häufig die Auslegung und Berechnung<br />
des Speisungssystems. Es ist bekannt,<br />
dass bei der Erwärmung und Verflüssigung von<br />
Materialien eine Volumenveränderung stattfindet.<br />
Diese Volumenveränderung muss bei der Erstarrung<br />
wieder durch Speisungsmaterial kompensiert<br />
werden. Nachdem die Volumenveränderung<br />
bei den unterschiedlichen Werkstoffen verschieden<br />
ist, gibt es auch unterschiedliche Speisungssysteme.<br />
Mit verschiedenen Speisungssys-<br />
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bzw. ihre Reduktionsziele über einen CO2 -Handel<br />
zu erreichen.<br />
In der ersten Phase des Emissionshandels ist die<br />
Gießereiindustrie im deutschsprachigen Raum in<br />
dieses Emissionshandelssystem nicht direkt integriert.<br />
Indirekte Auswirkung gibt es jedoch über<br />
zusätzliche Kostentreiber bei der Stromerzeugung<br />
und indirekte Kostenüberwälzungen über Ökostromgesetze<br />
und Sonstiges.<br />
In den jetzigen aktuellen Papieren, die in Europa<br />
als Ziel eine Reduktion der Emissionen bis zum<br />
Jahr 2020 planen, werden voraussichtlich Gießereibetriebe<br />
mit einer installierten Brennstoffwärme-Nutzleistung<br />
von mehr als 20 MWh in den<br />
Emissionshandel verpflichtend integriert. Dies<br />
wird einige unserer Unternehmen treffen.<br />
Neben dieser direkten Relevanz ist jedoch die gesamte<br />
europäische Wirtschaft mit diesem Thema<br />
konfrontiert. Neben den bereits stattgefundenen<br />
Wie werden sich die Rohstoffmärkte für die Gießereiindustrie<br />
in der Zukunft entwickeln?<br />
Prof.Dr.-Ing. Rüdiger Deike, Institut für Angewandte Materialtechnik, Universität<br />
Duisburg-Essen, Duisburg, D<br />
nalisierungspotenziale, über Jahre hinweg mehr<br />
oder weniger unbemerkt oligopolistische Strukturen<br />
auf der Anbieterseite. Indiesem Zusammenhang<br />
galten z. B. auch die aufgrund unbefriedigender<br />
Erlössituationen durchgeführten Produktionskürzungen<br />
und Betriebsstilllegungen bei westeuropäischen<br />
Koksproduzenten unter globalen und<br />
ökonomischen Betrachtungen als unvermeidbar.<br />
Durch das stabile Wachstum der Weltwirtschaft<br />
in den letzten Jahren, das sehr wesentlich durch<br />
die wirtschaftlichen Entwicklungen in China, In-<br />
Neues über die Entwicklung der Speiser für Sphäroguss<br />
DI Hans Rödter,Rio Tinto Iron &Titanium GmbH, Eschborn, D<br />
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Fachvorträge Eisenguss<br />
temen sind auch große Unterschiede in der<br />
Gussausbringung zu erwarten. Nachdem die<br />
Gussausbringung die Produktionskosten sehr<br />
stark und direkt beeinflusst, muss man versuchen,<br />
die Ausbringung so hoch wie möglich zu<br />
erreichen.<br />
Bei den Gusseisenlegierungen haben wir den großen<br />
Vorteil, dass der Kohlenstoff bei der Umwandlung<br />
zu Graphit mit einer Volumenserweiterung<br />
verbunden ist. Diese Volumenserweiterung<br />
kann bei langsamer Abkühlung die gesamte<br />
Moderne Methoden der GJV-/GJS–Herstellung<br />
Wolfgang Baumgart (V)*), Vitor Anjos, OCC GmbH, Mönchengladbach,<br />
D; Dr.Stephan Hasse,FT&E FoundryTechnologies &Engineering GmbH,<br />
Schaffhausen, CH<br />
*) Autor für Korrespondenz:Wolfgang.Baumgart@occ-web.com<br />
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Kostenschüben bei Energie wird dies auch zukünftig<br />
über das Thema Klimaschutz weiter passieren.<br />
Veränderungen im Transportwesen und der<br />
Fahrzeugtechnologie werden die Folgen sein,<br />
Leichtbau und effizientes Energiemanagement<br />
eine unausweichliche Folge der jetzt eingeleiteten<br />
Strategien.<br />
Alle diese Szenarien zeigen, dass unter dem Thema<br />
Klimaschutz Eingriffe in die Marktwirtschaft<br />
getätigt werden, die gravierende Einflüsse auf die<br />
Gießereibranche haben. Neben dem Kostendruck,<br />
der sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit<br />
auswirkt, gibt es auch einen Innovationsdruck,<br />
der sich –wie z.B.imKFZ-Bereich sichtbar –positiv<br />
auf die europäische Wirtschaft auswirken<br />
kann.<br />
Welcher Wegletztendlich eingeschlagen wird und<br />
wie die individuellen Auswirkungen sind, hängt<br />
von der Qualität der EU-Strategie ab.<br />
dien und einer Reihe von bevölkerungsreichen<br />
Schwellenländern geprägt wurde, hat sich zudem<br />
auf der Nachfrageseite ein Strukturwandel vollzogen,<br />
der dazu geführt hat, dass heute eine wachsende<br />
Mehrheit der Weltbevölkerung für den Verbrauch<br />
von Rohstoffen verantwortlich ist.<br />
Unter diesen veränderten globalen Randbedingungen<br />
stellt sich die Frage,wie sich die Rohstoffmärkte<br />
zukünftig entwickeln werden. Sind in den<br />
letzten Monaten tendenziell fallende Preise für<br />
Nickel, Zink und Kupfer ein Indiz dafür, dass die<br />
Rohstoffhausse zu Ende geht oder sind sie nur<br />
Teilausschnitte einer weiterhin sehr volatilen Entwicklung,<br />
wie sie sich beim Schrott und Koks zurzeit<br />
darstellt? Unabhängig davon ist der Frage<br />
nachzugehen, welche Gestaltungsspielräume Eisen-,<br />
Stahl- und Tempergießereien haben, auf<br />
Werkstoffentwicklungen zu reagieren, die im Bereich<br />
der Stahlindustrie unter dem Aspekt des<br />
Leichtbaus durchgeführt werden.<br />
Schrumpfung des Austenits kompensieren. Das<br />
bedeutet, dass dickwandige Gussstücke, die langsam<br />
erstarren, speiserlos hergestellt werden können.<br />
Dünnwandige Gussstücke, die in Nassgusssand<br />
(Grünsand) und auch weichen Formen hergestellt<br />
werden, müssen stets mit einem oder<br />
mehreren Speisern hergestellt werden. Die Größe<br />
der Speiser ist jedoch vom Speisertyp, exothermer,<br />
isolierender Speiser oder Naturspeiser,<br />
abhängig. In den vergangenen Jahren wurden Super-Exotherme<br />
Speiser mit einem Kontaktspeiserhals<br />
entwickelt, die ein optimales Ausbringen garantieren.<br />
Diese Speiser haben zwischenzeitlich<br />
ihre Bewährungsprobe in verschiedenen Gießereien<br />
bestanden und werden heute zur Herstellung<br />
von dichten, fehlerfreien Gussteilen eingesetzt.<br />
Bei der Verwendung dieser neuen Speiser<br />
erspart man gleichzeitig viele Putzkosten und<br />
kann somit auch Gussstücke mit einer schön aussehenden<br />
Gusshaut herstellen.<br />
Einleitung<br />
Bei der technischen Weiterentwicklung der GJS–<br />
und GJV-Herstellung kommen zwei wesentliche<br />
Neuerungen zum Einsatz:<br />
1. Die Ergänzung der Funkenspektrometrie<br />
durch eine moderne thermische Analyse<br />
2. Die Steuerung der prozessbeeinflussenden<br />
Parameter (Magnesium- und Impfmittelzu