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5/6 - VÖG - Verein österreichischer Gießereifachleute

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GIESSEREI-RUNDSCHAU 55(2008) HEFT 5/6<br />

dass der Durchmesser der größten Pore auf der Schliffebene über<br />

die lokale Porosität der Probe entscheidet [22].<br />

Einfluss der Porosität auf die Schwingfestigkeit<br />

Alle Wöhlerversuche wurden unter nahezu schwellender sinusförmiger<br />

Zugbelastung (Spannungsverhältnis R=0,1) bei einer Prüffrequenz<br />

von 40Hz auf einer servohydraulischen Prüfmaschine mit einer dynamischen<br />

Nennkraft von ±200kN durchgeführt. Die Versuchsergebnisse<br />

sind in Abb. 10 zusammengestellt.<br />

Trotz gleichem Gefüge weisen die Versuchsreihen 1, 2, 3und 6unterschiedliche<br />

Wöhlerlinien auf. Die Wöhlerlinien 4und 5liegen knapp<br />

unter 6, obwohl die Gefügestruktur eindeutig feiner ist (geringer<br />

DAS). Dies bestätigt die Untersuchungen von Minichmayr [9], welche<br />

aussagen, dass ein DAS kleiner als 30µm keine Schwingfestigkeitserhöhung<br />

mehr zur Folge hat (Abb.1). Der Unterschied zwischen<br />

den Wöhlerlinien der Reihen 1und 5erklärt sich aus der stark<br />

differierenden Porosität. Zwischen den Reihen 3, 4und 5ist der Unterschied<br />

der Porosität nicht mehr so groß, die Wöhlerlinien liegen<br />

dementsprechend dicht zusammen.<br />

96<br />

96<br />

Abb. 9: Magsimal 59, Porositätszustände,Reihe 1bis 6.<br />

Abb. 10: Zeitfestigkeitslinie für Magsimal 59-AlMg5Si2Mn (unterschiedliche Entnahmestellen).<br />

Die Bewertung der Wöhlerlinienversuche durch Gefüge- und Porositätsanalyse<br />

zeigt, dass sich im Druckguss vor allem der Porositätsgrad<br />

und die lokale Porosität bedeutend auf die Schwingfestigkeit auswirken,<br />

was in der Bauteilauslegung berücksichtigt werden muss. Gefügeunterschiede<br />

spielen hinsichtlich der Schwingfestigkeit eine untergeordnete<br />

Rolle.<br />

Bedingt durch die begrenzte Probenanzahl mit größerer Porosität<br />

und die in etwa gleiche Neigung für die bisherigen Versuchsreihen<br />

(k=6,8), sind für die Versuchsreihe mit dem Porositätsgrad 7,5%,<br />

Abb. 10, hauptsächlich geringere Amplituden untersucht worden,<br />

um einen Vergleich bei 2x106LW zu ermöglichen. Aufgrund<br />

der durchgeführten Untersuchungen lässt sich<br />

dabei ein Verlauf festlegen, der den Einfluss der Porosität<br />

auf die Schwingfestigkeit bei 2x106LW darstellt,<br />

Abb. 11.Dabei wurde der im Kokillenguss hergestellte<br />

porenfreie Zustand (Reihe 6) in der Auswertung<br />

nicht berücksichtigt. Der Verlauf ist auf die Schwingfestigkeit<br />

von 100 MPa normiert dargestellt, die mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit dem porenfreien Zustand entspricht.<br />

Im Diagramm sind zusätzlich die Zeitfestigkeitswerte<br />

bei 2x106LW aus der Literatur [1] für zwei<br />

weitere Al-Druckgusslegierungen, jeweils für zwei unterschiedliche<br />

Porositäten, eingezeichnet. Es zeigt sich<br />

in dem Fall ebenfalls eine ähnliche Abhängigkeit, weshalb<br />

anzunehmen ist, dass der in Abb. 11 dargestellte<br />

Verlauf auch auf andere Al-Druckgusslegierungen angewendet<br />

werden kann.<br />

Aus Abb. 11 kann die Schwingfestigkeit für eine beliebige<br />

Porosität abgeschätzt werden, wenn eine Referenzwöhlerlinie<br />

einer beliebigen Porosität zurVerfügung steht.<br />

3.2.2 Identifizierung des Porositätszustandes<br />

Um den Einfluss eines nichthomogenen Spannungszustandes in<br />

Folge der Porosität auf die Schwingfestigkeit bewerten zu können,<br />

müssen Größe, Lage und Form der Poren bekannt sein. Die Wirkung<br />

der Größe und Lage der Poren auf den Kerbfaktor ist in der<br />

Literatur [1, 18, 21] bereits beschrieben worden, siehe Abb. 12.<br />

Der Einfluss der Porengestalt wurde bisher im Detail nicht beschrieben.<br />

Gasporen wurden entweder als ideal kugelförmig angenommen<br />

oder es sind vereinfachte zweidimensionale Betrachtungen<br />

nicht ideal-kugelförmiger Porosität in der Literatur zu finden<br />

[z.B.15].

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