Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012
Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012
Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012
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Foto: BVMed<br />
Shared-Decision-Making: In den USA hat es sich gezeigt, dass individualisierte Aufklärungsgespräche<br />
die Eingiffsraten deutlich senken.<br />
benoperationen <strong>und</strong> Dekompressionen<br />
nachzuweisen (��Abb. 1), während andere<br />
Verfahren (Bandscheibenprothese,<br />
Spreizer-Implantationen) mit einem abrupten<br />
Anstieg <strong>und</strong> der raschen Annäherung<br />
an eine Maximalzahl einhergehen<br />
(� Abb. 2).<br />
Was sind die Ursachen dieser beobachteten<br />
Unterschiede? Möglicherweise<br />
gibt es regionale Unterschiede in der<br />
Erkrankungshäufigkeit. Diskutiert werden<br />
immer wieder die unterschiedlichen<br />
ambulanten <strong>und</strong> stationären Angebotsstrukturen.<br />
Welchen Einfluss zum Beispiel<br />
hat die Orthopädendichte auf die<br />
wünschenswerte qualitativ hochwertige<br />
(allerdings auch bezahlbare) Versorgung<br />
der Bevölkerung? Wie viele Orthopäden<br />
bräuchten wir nach diesen Ergebnissen?<br />
Bei der groben Darstellung der Versorgungsverteilung<br />
in Deutschland lässt<br />
sich ein Zusammenhang mit der Ortho-<br />
Abb. 2 Wirbelsäulenoperationen: Fallzahlen nach Jahren (WIdO Daten)<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
pädendichte zunächst nicht erkennen.<br />
Allerdings kann erst eine weiterführende<br />
Untersuchung Aufschluss geben, die die<br />
regionale Verteilung der niedergelassenen<br />
als auch der klinisch tätigen Ärzte<br />
berücksichtigt.<br />
Individualisierte Aufklärung senkt<br />
Eingriffsrate<br />
Die DGOOC wird dieses Projekt weiterhin<br />
unterstützen, zumal es große Resonanz<br />
in der Öffentlichkeit gef<strong>und</strong>en hat. Die<br />
Autorengruppe konnte im Krankenhausreport<br />
<strong>2012</strong> erstmals über den orthopädischen<br />
Versorgungsatlas berichten <strong>und</strong><br />
ist nun aufgefordert, auch im Krankenhausreport<br />
2013 speziell zu den Wirbelsäuleneingriffen<br />
Stellung zu nehmen. Die<br />
Bertelsmann-Stiftung wiederum erkennt<br />
in diesen Daten einen Ansatz für sinnvolle<br />
Aufklärung der Bevölkerung. In den<br />
USA wurden die Daten des Dartmouth<br />
Aus unserem Fach<br />
Atlas zum Anlass genommen, bei Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Operationen mit besonders<br />
großer Variationsbreite der Versorgungshäufigkeit<br />
Aufklärungsprogramme für<br />
die Patienten zu starten: Der Patient soll<br />
insbesondere bei elektiven Eingriffen auf<br />
Augenhöhe mitentscheiden. „Shared Decision<br />
Making“ ist seitdem das Motto dieser<br />
Kampagne, weil es sich gezeigt hat,<br />
dass die Aufklärung des Patienten nicht<br />
selten an den wahren <strong>und</strong> individuellen<br />
Bedürfnissen vorbeigeht. Am Beispiel der<br />
Prostatahyperplasie <strong>und</strong> der Wirbelsäuleneingriffe<br />
konnte gezeigt werden, dass<br />
eine individualisierte Aufklärung die Eingriffsraten<br />
deutlich senken kann. Bei der<br />
politisch gewollten Diversifizierung der<br />
Versorgungsstrukturen ist die Fachgesellschaft<br />
aufgerufen, sich auch mit den sich<br />
daraus ergebenden Konsequenzen für die<br />
uns anvertrauten Patienten zu beschäftigen.<br />
Deutschland hat in Europa eine<br />
der höchsten Versorgungsdichten für<br />
Ärzte auf dem Gebiet der muskuloskeletalen<br />
Erkrankungen <strong>und</strong> Verletzungen.<br />
Deutschland hat aber auch eines der besten<br />
Ges<strong>und</strong>heitssysteme. „Which rate is<br />
right?“, fragt Jim Weinstein im Journal of<br />
Bone and Joint Surgery. Der Versorgungsatlas<br />
der DGOOC soll darauf für Deutschland<br />
Antwort geben.<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />
Prof. Dr. Fritz<br />
Uwe Niethard,<br />
Generalsekretär DGOOC<br />
ZUM WEITERLESEN<br />
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������� ���� ������kopischenEingriffen<br />
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