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Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012

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Stelle liegen aktuell die Banker). Neben<br />

der sozialen Reputation erlebt man in<br />

kaum einem anderen medizinischen<br />

Fach so viele <strong>und</strong> schnelle Erfolge wie in<br />

der <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />

Um Nachwuchs schon in den<br />

Kindergärten werben<br />

Was tun wir in einem akademischen<br />

Lehrkrankenhaus in einer Abteilung<br />

mittlerer Größe, um auch in Zukunft<br />

genügend viele Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden<br />

ausbilden zu können <strong>und</strong> den<br />

steigenden Versorgungsbedarf abzudecken?<br />

Wir haben in den vergangenen<br />

Jahren in der <strong>Unfallchirurgie</strong> Sindelfingen<br />

versucht, Konzepte zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> zu leben, die den Nachwuchs <strong>und</strong><br />

die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung fördern. Erfahrene<br />

Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden<br />

entwickeln sehr viele Initiativen, um für<br />

den Beruf zu werben – <strong>und</strong> das schon bei<br />

Kindern, denn sie sind die Mitarbeiter<br />

von morgen. In unserer Ambulanz werden<br />

zum Beispiel regelmäßig Führungen<br />

für Kindergartenkinder des Umkreises<br />

angeboten. Eine Ambulanzärztin, selbst<br />

Mutter zweier Kinder, zeigt den „potenziellen<br />

Jungärzten“ die Ambulanz inklusive<br />

des Notarztwagens (mit <strong>und</strong> ohne<br />

Blaulicht), die Behandlungsräume <strong>und</strong><br />

das Wartezimmer, das mit einem Tischkicker<br />

<strong>und</strong> einem Kinderspielcomputer<br />

ausgestattet ist. Zum Abschluss legt sie<br />

den Kindern noch kleine Gipsverbände<br />

an Fingern <strong>und</strong> Händen an. Das Interesse<br />

ist groß, <strong>und</strong> die Kinder verlieren gleichzeitig<br />

die Angst vor dem Krankenhaus.<br />

Der Positiv-Faktor <strong>und</strong> Werbeeffekt für<br />

das Krankenhaus durch das Weitererzählen<br />

in der Familie ist übrigens enorm.<br />

Für acht- bis zwölfjährige Kinder finden<br />

in den Sommerferien in unserer Stadt<br />

von der Volkshochschule ausgerichtete<br />

Kinderuniversitäten statt. In kleinen<br />

kindgerecht servierten Themen werden<br />

verschieden Fachgebiete besprochen.<br />

Abends können die Kinder Gelerntes im<br />

Internet anhand eines Fragebogens überprüfen<br />

<strong>und</strong> erhalten am Ende ein Zertifikat.<br />

Damit kann man sie für den späteren<br />

Beruf begeistern.<br />

Interesse am Arztberuf ist groß,<br />

wenn auch unspezifisch<br />

Der Gr<strong>und</strong>satzausschuss der Deutschen<br />

Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> hat unter<br />

Federführung von Frau PD Dr. Julia<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Seiffert 2008 eine Umfrage zum Thema<br />

Berufswahl Unfallchirurg <strong>und</strong> Orthopäde<br />

an zwei Berliner Schulen durchgeführt.<br />

Unter den insgesamt 140 befragten<br />

Oberstufenschülern im Alter von 16 bis<br />

20 Jahren (mittleres Alter 17 ± 1 Jahre)<br />

waren 87 weibliche <strong>und</strong> 53 männliche<br />

Teilnehmer. Sämtliche Teilnehmer waren<br />

Schüler der 12. Klasse. Konkrete Angaben<br />

zum Berufswunsch machten 102 Schüler.<br />

Neunzehn Schüler hatten sich eindeutig<br />

für das Fach Medizin entschieden (19<br />

Prozent, 95 Prozent Konfidenzintervall<br />

12 – 28 Prozent).<br />

Die geschlechtsdifferenzierte Analyse<br />

dieses Ergebnisses zeigte keine statistisch<br />

signifikanten Unterschiede. Interessant<br />

erscheint, dass, obwohl dem Berufsbild<br />

viele positive Eigenschaften zugeordnet<br />

werden, der überwiegende Teil der Be-<br />

Aus unserem Fach<br />

fragten sich eher nicht vorstellen kann,<br />

Orthopäde <strong>und</strong> Unfallchirurg zu werden:<br />

Weibliche Teilnehmer: 2,42 (95 Prozent<br />

Konfidenzintervall 1,78 – 3,07), Männliche<br />

Teilnehmer: 1,66 (95 Prozent Konfidenzintervall<br />

0,82 – 2,49).<br />

Diese Diskrepanz, einerseits mehr über<br />

den Beruf wissen zu wollen, sich aber<br />

gleichzeitig nicht vorstellen zu können,<br />

Unfallchirurg <strong>und</strong> Orthopäde zu werden,<br />

sollten wir uns zunutze machen. Hier bieten<br />

sich Kooperationen mit Schulen (zum<br />

Beispiel im Biologie- oder im Kunstun-<br />

Jede Aktivität bedeutet zusätzliches zeitliches Engagement,<br />

welches sich aber bezahlt macht, denn die Kinder sind nicht nur<br />

die Kollegen von übermorgen, sondern auch die K<strong>und</strong>en von<br />

morgen.<br />

KINDER-UNI FÜR 8 BIS 12-JÄHRIGE<br />

Sindelfinger<br />

Wissenstage <strong>2012</strong><br />

Programm<br />

1. Februar – 16. März <strong>2012</strong><br />

Einen Einblick in das Angebot für acht- bis<br />

zwölfjährige Kinder erhalten Sie in der Pro-<br />

���������������������������������������tage“,<br />

die Sie unter folgendem Link herunterladen<br />

können: �������������������<br />

servlet/PB/show/1346832_l1/Wissenstage<strong>2012</strong>.pdf<br />

terricht) an. Wir haben an unserer Klinik<br />

in Sindelfingen zum Beispiel mit einer<br />

Kunstlehrerin ein Projekt ini tiiert, in dessen<br />

Rahmen Unterstufenschüler aufgefordert<br />

wurden, Bilder davon zu malen,<br />

wie sie sich den Krankenhausalltag vorstellen.<br />

Wir haben die Bilder in unserer<br />

Ambulanz ausgestellt <strong>und</strong> diese Ausstellung<br />

mit einer offiziellen Vernissage<br />

mit Saft <strong>und</strong> Brezeln eröffnet. Der Besucherzustrom<br />

war groß, die Bilder zieren<br />

noch immer die kahlen Ambulanzwände<br />

<strong>und</strong> wurden auch ins Internet eingestellt.<br />

Von den 30 teilnehmenden Schülern äußerten<br />

28 den Wunsch, Arzt werden zu<br />

wollen.<br />

Chirurg – aber ich kann doch kein Blut<br />

sehen?!<br />

In der Oberstufe finden jedes Jahr Berufsorientierungsseminare<br />

statt. Dort<br />

werden verschiedene Berufsbilder vorgestellt.<br />

Mit am besten besucht sind die<br />

Veranstaltungen der Ärzte („Chirurg –<br />

aber ich kann doch kein Blut sehen?!“).<br />

Alle den Beruf betreffenden Fragen werden<br />

diskutiert. Häufig gestellte Fragen,<br />

ob <strong>und</strong> wie man auch ohne ein Abitur<br />

von 1,0 Medizin studieren oder ob man<br />

Familie <strong>und</strong> Beruf damit unter einen Hut<br />

bringen kann, lassen sich beantworten.<br />

Die Klinik bietet den Schülern, die ihre<br />

Eindrücke vertiefen wollen, regelmäßig<br />

Plätze zum berufsorientierenden Praktikum<br />

für Gymnasien (BOGY) an. Die Schüler<br />

begleiten einen Kollegen über eine<br />

Woche <strong>und</strong> werden neben dem Ambu-<br />

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