Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012
Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012
Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012
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einladung nach<br />
berlin<br />
Metall-Metall-<br />
Paarungen in der Kritik<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
<strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
Nachwuchswerbung<br />
in der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
einladung nach<br />
baden-baden<br />
April <strong>2012</strong><br />
Praxismarketing:<br />
So geht̓s
„Team-Pausen im OP erhalten<br />
die Leistungsfähigkeit“<br />
So titelt die Chirurgische Allgemeine vom<br />
Februar <strong>2012</strong> <strong>und</strong> zitiert damit eine Studie<br />
der Klinik für Kinderchirurgie an der<br />
Medizinischen Hochschule Hannover. Mit<br />
naturwissenschaftlichen Methoden (unter<br />
anderem Messung der Herzfrequenz,<br />
Messung der Kortison-, Adrenalin- <strong>und</strong><br />
Testosteronwerte im Speichel, Konzentrations-<br />
<strong>und</strong> Leistungstests) wurde dort<br />
nachgewiesen, dass Chirurgen, die zwischen<br />
den Eingriffen eine Kurzpause im<br />
Team einlegen, weniger Fehler machen<br />
<strong>und</strong> länger leistungsfähig sind. Brauchen<br />
wir tatsächlich eine Studie, um zu erkennen,<br />
dass Überbelastung zu erhöhter Abnutzung<br />
– nicht nur der Gelenke – führt?<br />
Diese Überbelastung ist systematisch,<br />
<strong>und</strong> wir unterlassen nichts, um sie nicht<br />
in Zeitschriften, auf Kongressen <strong>und</strong> berufspolitischen<br />
Workshops ständig mit<br />
Beispielen aus unserem Klinik- <strong>und</strong> Praxisalltag<br />
zu untermauern. Wir wissen das<br />
alles längst <strong>und</strong> auch, was daraus resultiert:<br />
Fehler, unerwünschte Ereignisse,<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Frustrationserlebnisse – <strong>und</strong> dennoch<br />
machen wir Umfragen <strong>und</strong> sammeln Daten,<br />
gerade so, als ob der ges<strong>und</strong>e Menschenverstand<br />
Evidenz bräuchte. Vielleicht<br />
würde es uns weiter bringen, stattdessen<br />
auch einmal eine schöpferische<br />
Pause einzulegen.<br />
Unreflektierte Zahlen können in die Irre<br />
führen<br />
Vor wenigen Monaten wurde das Thema<br />
„Wir operieren zu viel“ laut. Vielfältige<br />
Erwiderungen, Studienergebnisse, Argumente<br />
<strong>und</strong> Schuldzuweisungen waren die<br />
Folge. Sagt uns nicht unser ges<strong>und</strong>er Menschenverstand,<br />
dass unerwünschte Ereignisse<br />
das Ergebnis vieler kleiner Fehler,<br />
Patzer, Organisationsmängel sind? Manche<br />
Ursachen, die sich nicht mit dem ges<strong>und</strong>en<br />
Menschenverstand allein erklären<br />
lassen, bedürfen zum Beispiel im Fall des<br />
scheinbar „ zu vielen Operierens“ umfangreicher<br />
<strong>und</strong> sorgfältiger Untersuchungen,<br />
Die MHH-Studie bezieht sich auf r<strong>und</strong> 60 komplexe laparoskopische Operationen bei Kindern.<br />
Für die Studie wählten die Mediziner aus Hannover ein Pausenschema von 25 zu fünf, das heißt,<br />
alle 25 Minuten legte das OP-Team eine fünfminütige Auszeit ein. Die Studie zeigt, dass kurze<br />
Unterbrechungen durchweg positive Auswirkungen haben: Chirurgen, die Pausen machen, schütten<br />
deutlich weniger Stresshormone aus, die Menge an Kortison beispielsweise ist um 22 Prozent geringer<br />
als bei denen, die auf Pausen verzichten. Auch die Leistungsfähigkeit bleibt erhalten, darauf weist<br />
unter anderem die ausgeglichene Herzfrequenz hin, die bei den pausierenden Chirurgen gemessen<br />
wurde. Operateure, die ihre Arbeit regelmäßig unterbrechen, machen außerdem dreimal weniger<br />
Fehler als Kollegen, die „durchoperieren“.<br />
Foto: Foto: Kaiser/MHH<br />
Editorial<br />
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Generalsekretär der<br />
DGOU <strong>und</strong> der DGU<br />
um ihnen auf die Spur zu kommen. Schauen<br />
Sie in die von der DGOOC <strong>und</strong> Partnern<br />
im Krankenhaus-Report 2011 vorgelegte<br />
Studie zur regionalen Häufigkeit bestimmter<br />
Eingriffe aus unserem Fach (eine<br />
Zusammenfassung des entsprechenden<br />
Kapitels lesen Sie auf Seite 148: „Woher<br />
kommen die unterschiedlichen Operationszahlen?“).<br />
Auch das B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerium<br />
(BMG) lieferte Mitte Februar ein Beispiel<br />
des unwissenschaftlichen, unsorgfältigen<br />
<strong>und</strong> unverantwortlichen Umgangs mit<br />
sensiblen Daten. In seiner Antwort auf<br />
die Anfrage eines Abgeordneten zur Fehlerhäufigkeit<br />
der Patientenbehandlungen<br />
in Deutschland gab es an, dass ein Anstieg<br />
der Behandlungsfehler zu verzeichnen<br />
sei. Das BMG bezog sich dabei auf eine<br />
vom Statistischen B<strong>und</strong>esamt veröffentlichte<br />
Todesursachen-Statistik. Die vorhersagbare<br />
Folge war ein Trommelfeuer<br />
von Vorwürfen <strong>und</strong> Behauptungen, die<br />
Krankenhäuser <strong>und</strong> Ärzte in Kliniken <strong>und</strong><br />
Praxen in die kriminelle Ecke stellten. Was<br />
war geschehen? Eine fehlerhafte Interpretation<br />
sogenannter Routine daten aus<br />
dem DRG-Abrechnungssystem wurde,<br />
weil es so schön ins Bild passt, ungeprüft<br />
publiziert. Eine „Team-Pause“ davor hätte<br />
dies vermieden (lesen Sie dazu auch:<br />
121
122<br />
Editorial<br />
„Fehlerstatistik: Skandalisierung schadet<br />
der Patientensicherheit“, Seite 170).<br />
Es klappt nicht alles so,<br />
wie wir uns das vorstellen<br />
Systematische Überforderung des Einzelnen<br />
wie des Systems hat seine negativen<br />
Folgen. Dies spüren wir auch in unserer<br />
Verbands- <strong>und</strong> Vereinsarbeit bei unseren<br />
Bemühungen, noch schneller, noch<br />
umfassender das Fach <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> auf allen Ebenen mit<br />
dem von uns gewünschten <strong>und</strong> notwendigen<br />
„Stellenwert“ einzurichten. Wir<br />
sind davon überzeugt, dass es angesichts<br />
sich ändernder Rahmenbedingungen im<br />
Ges<strong>und</strong>heitssystem <strong>und</strong> der demografischen<br />
Entwicklung unsere gesellschaftliche<br />
Verantwortung ist, diese Aufgabe für<br />
unsere Patienten zu meistern.<br />
Doch wir erkennen Defizite in unseren<br />
Fachgesellschaften, im „Zusammenleben“<br />
<strong>und</strong> bei der Umsetzung von Zielen<br />
<strong>und</strong> stellen fest: Es klappt nicht so, wie<br />
wir es uns vorstellen. Die eine oder der<br />
andere wird nicht wahrgenommen, sieht<br />
unsere Priorisierung von Themen völlig<br />
anders. Beispiele aus unserer Erfahrungswelt<br />
sind mannigfach: Globale oder<br />
regio nale Regelungen der Bedarfsplanung<br />
im Gebiet Chirurgie oder im Fach?<br />
Qualität unserer Weiterbildung, zu viel<br />
oder zu wenig konservative Inhalte, fach-<br />
<strong>und</strong> sachgerechte Leistungsabbildung in<br />
Praxis <strong>und</strong> Klinik, Chefarzt-Boni, Knebelverträge,<br />
Masse statt Klasse.<br />
In der Ruhe liegt die Kraft<br />
Die eingangs zitierte Studie aus der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover zeigt<br />
uns – im übertragenen Sinne – einen<br />
Weg aus diesen Debatten heraus. Vielleicht<br />
sollten wir, die wir Verantwortung<br />
tragen, auch mal als Team eine Pause einlegen?<br />
Und das sagt einer, der seit Jahren<br />
„auf die Tube drückt“… Wir können es,<br />
eine Pause im Team einlegen, das hat die<br />
Bildungsklausur vor wenigen Tagen in<br />
Berlin mit Vertretern aller Bereiche aus<br />
unserem Fach gezeigt. Wir haben analysiert,<br />
diskutiert, Team-Pausen eingelegt<br />
<strong>und</strong> schlussendlich einen Konsens gef<strong>und</strong>en,<br />
wie wir die Weiterbildung un-<br />
serer jungen Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
optimieren <strong>und</strong> an das System anpassen<br />
müssen, um den Erfahrungen aus der<br />
Praxis <strong>und</strong> den künftigen Entwicklungen<br />
gerecht zu werden.<br />
Fazit vieler Worte: Wir sollten, was unsere<br />
tägliche Arbeit, unser Zusammenleben als<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen betrifft,<br />
uns tatsächlich manchmal die Zeit nehmen,<br />
um in einer „schöpferischen“ Pause,<br />
auch wegen des auf uns ausgeübten<br />
Drucks – in unserem lokalen, regionalen<br />
wie globalen Soziotop – zusammen als<br />
Team Risikomanagement betreiben, um<br />
unerwünschte Ereignisse zu vermeiden.<br />
Ich wünsche Ihnen <strong>und</strong> uns diese Chance<br />
<strong>und</strong> verbleibe<br />
mit besten Grüßen<br />
Ihr<br />
Hartmut Siebert<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
124<br />
146 Metall-Metall-Paarungen:<br />
Als „giftige Kunstgelenke“<br />
sind sie erneut in die Diskussion geraten.<br />
Die DGGOC warnt jedoch vor einer allgemeinen<br />
Verurteilung von Metall-Metall-<br />
Hüftgelenken, die zu einer Verunsicherung von<br />
Hüftendoprothesenträgern führe.<br />
158<br />
Nachwuchs gewinnen: Damit kann<br />
man gar nicht früh genug anfangen,<br />
glaubt man an der Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong> der<br />
Kliniken Sindelfingen <strong>und</strong> bietet deshalb unter anderem<br />
Führungen für Kindergartengartenkinder<br />
<strong>und</strong> Malprojekte für Schüler an.<br />
170<br />
Praxismarketing: Es gibt legale<br />
Mittel <strong>und</strong> Wege, Patienten auf die<br />
eigene Praxis aufmerksam zu machen <strong>und</strong> sie an<br />
sich zu binden. Wir legen beispielhaft dar, wie das<br />
funktionieren kann.<br />
Editorial<br />
„Team-Pausen im OP erhalten die<br />
Leistungsfähigkeit“ 121<br />
Impressum 126<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
Kurz <strong>und</strong> bündig 128<br />
„XX“ gibt Ärztinnen Tipps für<br />
Beruf <strong>und</strong> Familie 128<br />
R<strong>und</strong> 150 Anfragen: EPRD kommt<br />
bei Kliniken an 130<br />
Deutscher Journalistenpreis <strong>Orthopädie</strong>/<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>2012</strong> 130<br />
Politik<br />
WEITERBILDUNG<br />
Wahltertial muss erhalten bleiben 132<br />
VERSORGUNGSSTRUKTURGESETZ<br />
Was ändert sich tatsächlich? 134<br />
NEUE UNTERSUCHUNGS- UND<br />
BEHANDLUNGSMETHODEN<br />
Innovationen auf Herz <strong>und</strong> Nieren<br />
geprüft 142<br />
Aus unserem Fach<br />
HÜFTGELENKERSATZ<br />
Erhöhte Fehlerrate bei<br />
Metall-Metall-Paarungen 146<br />
VERSORGUNGSATLAS<br />
Woher kommen die unterschiedlichen<br />
Operationszahlen? 148<br />
WEITERBILDUNG<br />
Für eine Renaissance der konservativen<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> 150<br />
ORTHOPÄDISCHE TECHNIK<br />
<strong>Orthopädie</strong> + Reha-Technik <strong>2012</strong> 152<br />
TUMORORTHOPÄDIE<br />
Ein medizinisches Baukastensystem 156<br />
PERSONALGEWINNUNG<br />
Früh übt sich, wer Unfallchirurg<br />
werden will 158<br />
TRAUMANETZWERK<br />
Webkonferenz:<br />
Qualitätszirkel für Alle 162<br />
VSOU-JAHRESTAGUNG<br />
Einladung zum Frühjahrskongress<br />
nach Baden-Baden 164<br />
EFORT KONGRESS <strong>2012</strong><br />
Einladung nach Berlin 166<br />
LESERBRIEF<br />
Generalisten versus Spezialisten 167<br />
LESERBRIEF<br />
Konservative <strong>Orthopädie</strong> ist Teil<br />
des Ganzen 168<br />
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
FEHLERSTATISTIK<br />
Skandalisierung schadet der<br />
Patientensicherheit 170<br />
Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
PRAXISMARKETING<br />
Meine Praxis, die Marke 172<br />
Unterwegs<br />
ESTES-STIPENDIUM<br />
An invaluable experience 176<br />
Namen<br />
Personalia 178<br />
Preise & Stipendien 179<br />
Prof. Dr. Helmut Rössler feiert<br />
90. Geburtstag 180<br />
Nachrufe 180<br />
Für Sie gelesen 214<br />
Für unsere Mitglieder<br />
Service/Preise 216<br />
Kursangebote 217<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
BVOU<br />
Kurzbericht von der Januartagung<br />
des BVOU 27./28.01.<strong>2012</strong> in Berlin 188<br />
Geschenk zur Einschulung:<br />
erfolgreiche Aktion der Schwenninger<br />
Krankenkasse <strong>und</strong> des BVOU e. V. 190<br />
Neugegründete Kompetenznetze 191<br />
Weichen für eine sichere Zukunft<br />
stellen 192<br />
Neue Mitglieder 193<br />
Mitgliederangebote 194<br />
DGOU<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Grußwort des Präsidenten 196<br />
Zukunftsworkshop der DGOU 2011:<br />
Der Patient im Mittelpunkt 199<br />
Neue Mitglieder 200<br />
DGOOC<br />
Status quo von EPRD <strong>und</strong> Endocert 201<br />
Netzwerk Registerforschung<br />
gegründet 203<br />
Editorial<br />
Gelungener DGOOC-Kurs<br />
Knie <strong>2012</strong> 204<br />
Spezielle Orthopädische Chirurgie:<br />
Das denken Absolventen 205<br />
Neue Mitglieder 209<br />
DGU<br />
Grußwort des Präsidenten 210<br />
Buchbesprechung „Handchirurgie“ 212<br />
Neue Mitglieder 213<br />
Die DGU trauert um ihre Toten 213<br />
125
126<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Für den Berufsverband der Fachärzte für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />
Präsident<br />
Helmut Mälzer<br />
Für die Deutsche Gesellschaft für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard<br />
Für die Deutsche Gesellschaft für<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert<br />
Schriftleitung DGOOC<br />
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard (V.i.S.d.P.)<br />
Geschäftsstelle DGOOC<br />
Luisenstr. 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />
Fax: (0 30) 84 71 21 32<br />
E-Mail: funiethard@dgooc.de<br />
Schriftleitung BVOU<br />
Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer (V.i.S.d.P.)<br />
Abt. <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Medical Park Berlin Humboldtmühle<br />
An der Mühle 2 – 9<br />
13507 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 30 02 40 92 12<br />
Fax: (0 30) 30 02 40 92 19<br />
Schriftleitung DGU<br />
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert<br />
Joachim Arndt<br />
Geschäftsstelle der DGU<br />
Luisenstr, 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 20 21 54 90<br />
Fax: (0 30) 20 21 54 91<br />
E-Mail: hsiebert@office-sha.de<br />
Redaktion<br />
Jana Ehrhardt-Joswig<br />
Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />
E-Mail: jana.ehrhardt@gmx.de<br />
Verlag<br />
Georg Thieme Verlag KG<br />
Kathrin Jürgens<br />
Rüdigerstr. 14<br />
70469 Stuttgart<br />
Tel.: (07 11) 89 31 617<br />
Fax: (07 11) 89 31 623<br />
E-Mail: kathrin.juergens@thieme.de<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil<br />
Christine Volpp, Thieme Media, Pharmedia<br />
Anzeigen- <strong>und</strong> Verlagsservice GmbH<br />
Rüdigerstr. 14<br />
70469 Stuttgart<br />
Tel.: (07 11) 89 31 603<br />
Fax: (07 11) 89 31 569<br />
E-Mail: christine.volpp@thieme.de<br />
Erscheinungsweise<br />
6 x jährlich:<br />
Februar/April/Juni/August/<br />
Oktober/Dezember<br />
Zur Zeit gültiger Anzeigentarif Nr. 16<br />
vom 1. Oktober 2011<br />
ISSN 2193-5254<br />
Satz <strong>und</strong> Layout<br />
Georg Thieme Verlag KG<br />
Druck<br />
Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG<br />
Gewerbering West 27<br />
39240 Calbe<br />
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />
LA-MED Kom munikationsforschung<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen e. V.<br />
Mitglied der Informationsgesellschaft<br />
zur Fest stellung der Verbreitung von<br />
Werbeträgern e. V.<br />
Mitglieder dieser Vereine erhalten die<br />
Zeitschrift im Rahmen der Mitgliedschaft.<br />
Berufsverband der Fachärzte für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />
Vorstand<br />
Präsident<br />
Helmut Mälzer, Berlin<br />
Vizepräsident<br />
Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf<br />
Vizepräsident<br />
Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer, Berlin<br />
Schatzmeister<br />
Dr. med. Peter Heppt, Erlangen<br />
Vorstandsmitglied<br />
Dr. med. Helmut Weinhart, Starnberg<br />
Vorstandsmitglied<br />
Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller,<br />
Braunschweig<br />
Vorstandsmitglied<br />
Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz,<br />
Brandenburg<br />
Generalsekretär der DGOU<br />
Prof. Dr. med. Hartmut Siebert,<br />
Schwäbisch Hall<br />
Geschäftsstelle des BVOU<br />
Kantstr. 13<br />
10623 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 79 74 44 44<br />
Fax: (0 30) 79 74 44 45<br />
E-Mail: bvou@bvou.net<br />
www.bvou.net<br />
Deutsche Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />
Erster Vizepräsident<br />
Prof. Dr. Tim Pohlemann, Homburg/Saar<br />
Zweiter Vizepräsident<br />
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />
Frankfurt/Main<br />
Dritter Vizepräsident<br />
Prof. Dr. Bertil Bouillon, Köln<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall<br />
Schatzmeister<br />
Prof. Dr. Joachim Windolf, Düsseldorf<br />
Schriftführer <strong>und</strong> Schriftleiter der<br />
Website www.dgu-online.de<br />
Prof. Dr. Andreas Seekamp, Kiel<br />
Geschäftsstelle der DGU<br />
Luisenstr. 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 20 21 54 90<br />
Fax: (0 30) 20 21 54 91<br />
E-Mail: office@dgu-online.de<br />
www.dgu-online.de<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Präsident (<strong>und</strong> Präsident der DGOOC)<br />
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock<br />
Stellv. Präsident (<strong>und</strong> Präsident<br />
der DGU)<br />
Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />
2. Vizepräsidenten von DGU <strong>und</strong> DGOOC<br />
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />
Frankfurt/Main<br />
Prof. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach<br />
Generalsekretär (<strong>und</strong> Generalsekretär<br />
der DGU)<br />
Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall<br />
Stellv. Generalsekretär (<strong>und</strong><br />
Generalsekretär der DGOOC)<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen<br />
Schatzmeister<br />
Prof. Dr. Werner E. Siebert, Kassel<br />
Vertreter der nichtselbständigen Ärzte<br />
aus dem nichtständigen Beirat<br />
Dr. Kai Dragowsky, Berlin<br />
Leiter des Ausschusses Versorgung,<br />
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />
Frankfurt/Main<br />
Leiterin des Ausschusses Bildung<br />
<strong>und</strong> Nachwuchs<br />
Prof. h.c. Dr. Almut Tempka, Berlin<br />
Leiter des Wissenschaftsausschusses<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka,<br />
Bad Abbach<br />
Vertreter des Berufsverbandes<br />
der Fachärzte für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Helmut Mälzer, Berlin<br />
Vertreter des Berufsverbandes<br />
Deutscher Chirurgen<br />
Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Bremen<br />
DGOU-Geschäftsstelle<br />
Luisenstr. 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (030) 20 21 54 80<br />
Fax: (0 30) 20 21 54 81<br />
office@dgou.de<br />
www.dgou.de<br />
Deutsche Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />
Geschäftsführender Vorstand<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. med. Wolfram Mittelmeier,<br />
Rostock<br />
1. Vizepräsident<br />
Prof. Dr. med. Dieter Kohn, Homburg / Saar<br />
2. Vizepräsident<br />
Prof. Dr. med. Bernd Kladny,<br />
Herzogenaurach<br />
Generalsekretär<br />
Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Berlin<br />
Schatzmeister<br />
Prof. Dr. med. Werner E. Siebert, Kassel<br />
Präsident des Berufsverbandes BVOU<br />
Helmut Mälzer, Berlin<br />
Leiter der Ordinarienkonferenz<br />
Prof. Dr. med. Joachim Grifka, Bad Abbach<br />
2. Vorsitzender des VLOU<br />
Prof. Dr. med. Volker Ewerbeck,<br />
Heidelberg<br />
Geschäftsstelle der DGOOC<br />
Langenbeck-Virchow-Haus<br />
Luisenstr. 58/59<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />
Fax: (0 30) 84 71 21 32<br />
E-Mail: info@dgooc.de<br />
www.dgooc.de<br />
Vorstand<br />
Präsident<br />
Prof. Dr. Stefan Nehrer, Krems/Österreich<br />
1. Vizepräsident<br />
Prim. Dr. Josef Hochreiter, Linz/Österreich<br />
2. Vizepräsident<br />
Prim. Dr. Peter Zenz, Wien/Österreich<br />
Generalsekretär<br />
Univ. Prof. Dr Alexander Giurea, Wien/<br />
Österreich<br />
Kassierer<br />
Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Knahr, Wien/<br />
Österreich<br />
Schriftführer<br />
Prof. Dr. Catharina Chiari, Wien/Österreich<br />
Fachgruppenobermann<br />
Dr. Rudolf Sigm<strong>und</strong>, Oberwart/Österreich<br />
Sekretariat der ÖGO<br />
c/o Wiener Medizinische Akademie<br />
Alserstraße 4<br />
A-1090 Wien<br />
Kontakt: Silvia Konstantinou<br />
Tel.: +43-1 - 405 13 83 21<br />
Fax: +43-1 - 405 13 83 23<br />
E-Mail: sk@medacad.org<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Bild: Gematik<br />
128<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
Kurz <strong>und</strong> bündig<br />
Zielvereinbarungen in Chefarztverträgen<br />
Während in der gewerblichen Wirtschaft Bonuszahlungen<br />
<strong>und</strong> ähnliche variable Gehaltsbestandteile bereits seit längerer<br />
Zeit regelmäßig vereinbart werden, finden sie sich in Chefarztdienstverträgen<br />
erst seit einigen Jahren vermehrt. In ihrer 2007<br />
veröffentlichten <strong>und</strong> noch immer aktuellen „Beratungs- <strong>und</strong><br />
Formulierungshilfe Chefarztvertrag“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />
schlägt die DKG die Vereinbarung von Zielvereinbarungen<br />
mit Chefärzten vor. Was es dabei zu beachten<br />
gilt, hat Rechtsanwalt Torsten Nölling aus der Kanzlei Wienke<br />
<strong>und</strong> Becker, Köln, in einem ausführlichen Beitrag dargelegt.<br />
BVOU-Mitglieder finden den Artikel „Zielvereinbarungen in Chefarztverträgen“<br />
im BVOU.NET, auch auf den Homepages der DGU<br />
<strong>und</strong> der DGOOC steht der Text zum Download für Sie bereit.<br />
(red)<br />
Stopp für elektronische Ges<strong>und</strong>heitskarte<br />
Arnim Candidus, Präsident<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Versicherte <strong>und</strong><br />
Patienten (DGVP), fordert<br />
den Stopp der elektronischen<br />
Ges<strong>und</strong>heitskarte<br />
(eGK). Deren derzeitiges<br />
Sicherheitsniveau entspräche<br />
in etwa dem zur<br />
Online-Beantragung einer<br />
Mülltonne, da ihre Schutzbedarfsklasse für die sensiblen medizinischen<br />
Daten, die sie enthält, zu niedrig sei, heißt es in einer<br />
Pressemitteilung. So benötige jede neue Karte mit Foto des<br />
Versicherten eine qualifizierte elektronische Signatur <strong>und</strong> eine<br />
Bestätigung der Identität des abgebildeten Versicherten durch<br />
eine benutzerunabhängige Instanz. Dies erfolge jedoch nicht.<br />
„Ohne die persönliche Zuordnung einer eGK zur Person ist die<br />
Karte weder für Notfalldaten noch für Erklärungen zur Organspende<br />
zulässig. Auch die viel zitierte Missbrauchsverhinderung<br />
ist nicht zu erreichen, wenn keiner prüft, ob das Foto den Versicherten<br />
darstellt“, so Candidus. (Quelle: DGVP)<br />
S3-Leitlinie „Versorgung peripherer<br />
Nervenverletzungen“<br />
An der S3-Leitlinie „Versorgung peripherer Nervenverletzungen“<br />
haben seitens der DGOOC PD Dr. Andreas Eisenschenk <strong>und</strong> Dr.<br />
Martin Lautenbach, beide aus Berlin, mitgearbeitet. Diese Leitlinie<br />
weist primär auf die Problematik der Verletzung peripherer<br />
Nerven hin. Diese sind häufig <strong>und</strong> treten überall gerade auch im<br />
Rahmen sogenannter Bagatellverletzungen auf. Sie werden immer<br />
wieder übersehen, viele Einrichtungen verfügen nicht über<br />
geeignete Operateure. Nach vielen gemeinsamen Sitzungen der<br />
gesamten Gruppe <strong>und</strong> umfangreichem Mail-Kontakt konnte die<br />
Leitlinie im Konsens erstellt werden.<br />
Eine Patienteninformation wurde ebenfalls entwickelt. Eisenschenk<br />
<strong>und</strong> Lautenbach haben mitgeteilt, dass sie den erreichten<br />
Ergebnissen zustimmen. (Quelle: DGOOC)<br />
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Gehalt<br />
nach Topthema<br />
Geschlecht<br />
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Xxxxxxx Unternehmen<br />
Doppelkarriere<br />
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Xxxxxxx<br />
Aspirin ist nicht<br />
gleich Aspirin<br />
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„XX“ gibt Ärztinnen Tipps<br />
für Beruf <strong>und</strong> Familie<br />
Was Frauen in der Medizin interessiert, unterstützt <strong>und</strong> vorwärts<br />
bringt, macht der Thieme Verlag jetzt in seinem neuen<br />
Magazin „XX – Die Zeitschrift für Frauen in der Medizin“ zum<br />
Thema. XX erscheint ab sofort fünfmal im Jahr, in einem begleitenden<br />
Blog berichten zwei Ärztinnen, eine davon eine schwangere<br />
Orhopädin, regelmäßig über ihren Berufsalltag.<br />
„Gehalt nach Geschlecht“ ist das Topthema der ersten Ausgabe<br />
von „XX – Die Zeitschrift für Frauen in der Medizin“. Leserinnen<br />
erfahren darin Fakten zu geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden<br />
<strong>und</strong> deren Ursachen. Außerdem bekommen sie Tipps<br />
für Gehaltsverhandlungen. Personalexpertinnen informieren<br />
darüber, was Frauen für eine Führungsposition in der Klinik<br />
stärkt. In jeder Ausgabe von „XX“ finden Ärztinnen Beiträge,<br />
wie sie sich beruflich weiterentwickeln <strong>und</strong> ihre Karriere planen<br />
können. Erfahrungsberichte aus „Familie <strong>und</strong> Beruf“ zeigen,<br />
welche Modelle Ärztinnen das Familienleben erleichtern könnten.<br />
In den Rubriken „Geld“ <strong>und</strong> „Karriere“ informiert „XX“ über<br />
Themen wie die eigene Praxisgründung oder welche Verdienstmöglichkeiten<br />
welche Klinik bietet. Doch es geht nicht nur um<br />
die Anliegen der Ärztinnen im Beruf, auch medizinische Fragen<br />
werden in der Rubrik „Genderperspektiven“ thematisiert. Beiträge<br />
zum Thema „Ges<strong>und</strong> bleiben“, „Recht <strong>und</strong> Politik“ <strong>und</strong> ein<br />
Ärztinnen-Portrait r<strong>und</strong>en jede Ausgabe ab.<br />
Namenhafte Herausgeberinnen<br />
Als Herausgeberinnen konnte Thieme für die neue Zeitschrift<br />
erfolgreiche Frauen aus der Medizin gewinnen: Dr. Astrid Bühren<br />
ist seit 1993 als Fachärztin für Psychosomatische Medizin<br />
<strong>und</strong> Psychotherapie in Murnau tätig <strong>und</strong> ist Ehrenpräsidentin<br />
des Deutschen Ärztinnenb<strong>und</strong>es. Dr. Anja Haas ist seit 2009<br />
Fachärztin für Innere Medizin am Klinikum Ludwigsburg. Prof.<br />
Dr. Doris Henne-Bruns leitet seit 2001 die Klinik für Allgemein-,<br />
Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum<br />
Ulm. Prof. Dr. Marion Kiechle führt seit 2000 die Frauenklinik<br />
am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität<br />
München. Dr. Sandra Lipovac ist seit 2009 Oberärztin für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> am Altonaer Kinderkrankenhaus in<br />
Hamburg <strong>und</strong> ist die erste Vorsitzende des Vereins Die Orthopädinnen.<br />
(Quelle: Georg Thieme Verlag)<br />
XX BLOGGT<br />
www.thieme.de/fz/xx.html<br />
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<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
130<br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
R<strong>und</strong> 150 Anfragen: EPRD kommt bei Kliniken an<br />
Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) stößt bereits<br />
vor dem Start auf reges Interesse bei den Krankenhäusern.<br />
„Schon jetzt haben r<strong>und</strong> 150 Kliniken Informationen angefordert<br />
oder signalisiert, dass sie sich am EPRD beteiligen wollen“,<br />
sagt Dr. Christof Veit, Leiter des BQS Instituts für Qualität <strong>und</strong><br />
Patientensicherheit (BQS-Institut) in Hamburg.<br />
Das BQS-Institut testet im Auftrag des Endoprothesenregisters<br />
derzeit die Dokumentation <strong>und</strong> den Datenfluss zwischen den<br />
Krankenhäusern, den beteiligten Krankenkassen <strong>und</strong> der Registerstelle.<br />
Der endgültige Startschuss für das neue b<strong>und</strong>esweite<br />
Register fällt voraussichtlich Mitte <strong>2012</strong>. Um den Ursachen für<br />
Wechseloperationen von künstlichen Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenken<br />
auf den Gr<strong>und</strong> zu gehen, greift das Register zum einen auf Informationen<br />
zurück, die den Kliniken, Krankenkassen <strong>und</strong><br />
Implantat-Herstellern bereits vorliegen. Zum anderen werden<br />
Krankenhäuser, die am EPRD teilnehmen, den Hersteller <strong>und</strong><br />
den Typ des eingesetzten Implantats sowie drei kleine Zusatzinformationen<br />
dokumentieren <strong>und</strong> an das EPRD weiterleiten.<br />
Aufwand lohnt sich<br />
Für die Krankenhäuser lohnt sich dieser Aufwand. EPRD-Kliniken<br />
erhalten exklusiv einmal im Jahr einen klinikspezifischen<br />
Bericht, der Aufschluss darüber gibt, welche Art von Prothese<br />
bei welchen Patienten bevorzugt eingebaut wird, wie sich die<br />
Zahl der Wechseloperationen entwickelt hat <strong>und</strong> warum es zu<br />
Wechseloperationen gekommen ist – bezogen auf das eigene<br />
Haus <strong>und</strong> im Vergleich zum Durchschnitt aller teilnehmenden<br />
Kliniken. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen zudem, dass<br />
sich mithilfe eines Registers die Zahl der Implantate, die wegen<br />
Problemen ausgewechselt werden müssen, deutlich senken<br />
lässt. Das erhöht die Patientensicherheit, ist aber auch ein Erfolg<br />
für alle Krankenhäuser, die ja eine bestmögliche Behandlung<br />
ihrer Patienten anstreben.<br />
Die zehnköpfige BQS-Projektgruppe um Franz-Josef Grothaus<br />
prüft aktuell in mehreren Schritten, ob die entwickelte Datentechnik<br />
<strong>und</strong> die Verfahrensabläufe wie gewünscht funktionieren.<br />
Fünf Kliniken haben die neu entwickelte EPRD-Software<br />
bereits installiert oder wollen dies demnächst tun. Im Rahmen<br />
der Testphase kommen fiktive Daten zum Einsatz. Sie werden<br />
per Mausklick an die Registerstelle am BQS-Institut übermittelt,<br />
deren Mitarbeiter sie dann mit Informationen der Krankenkassen<br />
<strong>und</strong> Hersteller verknüpfen <strong>und</strong> anschließend auswerten.<br />
„Wichtig ist, dass sich die Daten wie gewünscht zusammenfügen<br />
lassen <strong>und</strong> die Schnittstellen funktionieren“, sagt<br />
Projektleiter Franz-Josef Grothaus vom BQS-Institut, zu dessen<br />
Gruppe Informatiker <strong>und</strong> Biometriker ebenso gehören wie Pflegefachkräfte<br />
<strong>und</strong> Mediziner.<br />
Software kann in KIS integriert werden<br />
Grothaus führt weiter aus: „Unsere Software entspricht allgemeinen<br />
Standards. Sie kann als Stand-Alone-Lösung aufgebaut<br />
oder auch in ein bestehendes Krankenhaus-Informationssystem<br />
integriert werden. Eine individuelle Anpassung an die Wünsche<br />
der Kliniken ist in jedem Fall möglich.“ Läuft alles nach Plan,<br />
wird das EPRD erste Analysen bereits Ende 2013 an die teilnehmenden<br />
Kliniken liefern.<br />
Quelle: EPRD<br />
MEHR INFOS<br />
www.eprd.de<br />
Deutscher Journalistenpreis <strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>2012</strong><br />
Der Berufsverband der Fachärzte für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(BVOU) <strong>und</strong> die Deutsche Gesellschaft<br />
für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(DGOU) loben im Jahr <strong>2012</strong><br />
zum 3. Mal den „Journalistenpreis<br />
<strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong>“ aus.<br />
Mit einer Würdigung herausragender Publikationen aus Printmedien,<br />
Hörfunk <strong>und</strong> Fernsehen möchten die Gesellschaften<br />
die Qualität der Berichterstattung über orthopädisch-unfallchirurgische<br />
Themen fördern <strong>und</strong> die wachsende Bedeutung des<br />
Faches in der Öffentlichkeit sichtbar machen. Der Preis wird im<br />
Rahmen des Deutschen Kongresses für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(DKOU) in Berlin verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.<br />
Quelle: DGOU/BVOU<br />
Foto: Starface<br />
Der Journalistenpreis O+U 2011 ging an Volker Weinl <strong>und</strong> Kerstin<br />
Quassowski von der „Bild am Sonntag“.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
132<br />
Politik<br />
Klare Absage: Die Medizinstudierenden hängen an ihrem Wahltertial. Der Nachwuchsmangel in der Medizin könne mittels eines viermonatigen<br />
Pflichtabschnitts in einer hausärztlichen Praxis nicht behoben werden, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Medizinstudierenden<br />
Deutschlands, des Marburger B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> des Hartmannb<strong>und</strong>es.<br />
WEITERBILDUNG<br />
Wahltertial muss erhalten bleiben<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung will in der neuen Approbationsordnung ein Pflichttertial Allgemeinmedizin festschreiben.<br />
Im Gegenzug soll das Wahltertial im Praktischen Jahr abgeschafft werden. Diese Pläne stoßen<br />
auf Widerstand in der Ärzteschaft <strong>und</strong> bei den Medizinstudierenden. Auch die Ordinarienkonferenz <strong>und</strong><br />
das Junge Forum der Deutschen Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> beziehen Stellung<br />
dagegen.<br />
Stärkung der Allgemein medizin<br />
nicht zulasten der anderen<br />
Fächer<br />
Das Junge Forum der DGOU als Vertreter<br />
der Weiterbildungsassistenten im Fach<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> spricht<br />
sich gegen Pläne der Landesregierungen<br />
aus, ein Pflichttertial Allgemeinmedizin<br />
im Praktischen Jahr des Medizinstudiums<br />
zu verankern. Damit bezieht es sich auf<br />
den entsprechende Änderungsantrag im<br />
Ges<strong>und</strong>heitsausschuss des B<strong>und</strong>esrates<br />
zur geplanten Novelle der Approbationsordnung.<br />
Darin wird unter anderem die<br />
Einführung eines verpflichteten Tertials<br />
Allgemeinmedizin unter Abschaffung des<br />
bisherigen Wahltertials gefordert.<br />
Eine einseitige Ausrichtung<br />
auf die Allgemeinmedizin<br />
verschärft die Probleme in<br />
anderen Disziplinen, Nachwuchs<br />
zu gewinnen.<br />
Der derzeitige Versuch, die Allgemeinmedizin<br />
<strong>und</strong> damit die Primärversorgung<br />
zu stärken, ist sicherlich richtig. Auf<br />
keinen Fall darf dies zu Lasten anderer<br />
medizinischer Fachdisziplinen unternommen<br />
werden. Eine umfassende <strong>und</strong><br />
breite Ausbildung im Studium sowie flexible<br />
Wahlmöglichkeiten entsprechend<br />
den Interessen der Studierenden müssen<br />
unbedingt beachtet werden.<br />
Die Vertretungen der Medizinstudierenden<br />
Deutschlands, bestehend aus der<br />
B<strong>und</strong>esvertretung der Medizinstudie-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Foto: Universitätsmedizin Mannheim
enden, dem Marburger B<strong>und</strong> <strong>und</strong> dem<br />
Hartmannb<strong>und</strong>, sprechen sich in einer<br />
gemeinsamen Erklärung ebenfalls gegen<br />
die geforderten Änderungen der Länder<br />
aus. Eine einseitige Ausrichtung auf die<br />
Allgemeinmedizin verschärfe die Probleme<br />
in anderen Disziplinen, Nachwuchs<br />
zu gewinnen. Durch die Abschaffung des<br />
Wahltertials fielen zudem wichtige Orientierungsmöglichkeiten<br />
für Studierende<br />
in der Wahl der später einzuschlagenden<br />
Fachweiterbildung weg <strong>und</strong> verschärfe so<br />
die Situation. Zudem sei mehr als fraglich,<br />
ob ein Zwang die Attraktivität der<br />
Allgemeinmedizin steigern könne.<br />
Hinzu kämen erhebliche logistische <strong>und</strong><br />
praktische Probleme in der Umsetzung<br />
<strong>und</strong> Gewinnung von Lehrpraxen sowie<br />
der Sicherung der Qualität der Lehre. Das<br />
Junge Forum der DGOU stimmt mit diesen<br />
Positionen überein <strong>und</strong> unterstützt<br />
uneingeschränkt diese Position.<br />
Zu hinterfragen ist auch der gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Sinn eines Pflichttertials Allgemeinmedizin.<br />
So setzt sich dieses Fach in der<br />
Weiterbildungsordnung zu zwei Dritteln<br />
aus stationärer Basisweiterbildung in Innere<br />
Medizin <strong>und</strong> Chirurgie zusammen.<br />
Im Praktischen Jahr werden diese beiden<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Bereiche jedoch schon bereits von den jeweiligen<br />
Pflichttertialen abgedeckt.<br />
Das Junge Forum der DGOU fordert daher<br />
den B<strong>und</strong>esrat auf, diese Änderung<br />
zurückzuweisen <strong>und</strong> das bisherige Wahltertial<br />
im Praktischen Jahr beizubehalten.<br />
Dr. Matthias Münzberg,<br />
Sprecher des Jungen<br />
Forums<br />
Weichenstellung für späteren<br />
Werdegang<br />
Die Gemeinschaft der Ordinarien der <strong>Orthopädie</strong><br />
sieht mit großer Sorge den Wegfall<br />
des Wahltertials im Praktischen Jahr.<br />
Stattdessen soll dieses Tertial offensichtlich<br />
als verpflichtender Abschnitt für die<br />
Allgemeinmedizin eingeführt werden.<br />
Wir verstehen die Bemühungen, den Studierenden<br />
die Allgemeinmedizin näher-<br />
RETTET DAS WAHLTERTIAL!<br />
Auf der Homepage der B<strong>und</strong>esvertretung der Medizinstudierenden Deutschlands können Sie<br />
������������������������������������������������������������������http://bvmd.de/news/<br />
rette_mit_ein_paar_klicks_das_wahltertial/ folgen, können Sie auf einer elektronischen<br />
Postkarte Ihre Meinung k<strong>und</strong>tun, die dann automatisch an das Ges<strong>und</strong>heitsministerium des<br />
B<strong>und</strong>eslandes, in dem Sie studieren, weitergeleitet wird.<br />
Politik<br />
zubringen <strong>und</strong> auf diesem Wege künftige<br />
Hausärzte zu rekrutieren.<br />
Für das Wahltertial darf nicht verkannt<br />
werden, dass es für viele Studierende<br />
zum Ende des Studiums die Möglichkeit<br />
darstellt, das Fachgebiet ihres beabsichtigten<br />
Weiterbildungsganges genauer<br />
kennenzulernen <strong>und</strong> damit die Entscheidung<br />
für die künftige Berufswahl zu treffen.<br />
Dieses Element der Weichenstellung<br />
für den späteren Werdegang darf nicht<br />
verlorengehen.<br />
Auf der Suche nach Alternativen für einen<br />
Pflichtabschnitt Allgemeinmedizin könnte<br />
gut ein Famulaturturnus herangezogen<br />
werden. Dies hätte noch dazu den organisatorischen<br />
Vorteil, dass die Studierenden<br />
einen solchen Abschnitt selbst organisieren<br />
<strong>und</strong> die Plätze nicht durch die Fakultät<br />
vorgehalten werden müssen.<br />
Prof. Dr. Dr. Joachim<br />
Grifka, Leiter der<br />
Ordinarienkonferenz<br />
133
134<br />
Politik<br />
VERSORGUNGSSTRUKTURGESETZ<br />
Was ändert sich tatsächlich?<br />
Das Versorgungsstrukturgesetz ist Ende des vergangenen Jahres vom B<strong>und</strong>estag beschlossen <strong>und</strong> vom<br />
B<strong>und</strong>esrat gebilligt worden. Seit Jahresbeginn <strong>2012</strong> sind wesentliche Teile des Gesetzes in Kraft. Nachfolgend<br />
stellen wir die wesentlichen Änderungen im Krankenversicherungsrecht (SGB V) sowie im Zulassungswesen<br />
der Ärzte (Ärzte-ZV) vor.<br />
Delegation ärztlicher Leistungen<br />
§ 28 Absatz 1 Satz 2 SGB V<br />
Der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss (GBA)<br />
hat am 20. Oktober 2011 die Richtlinie<br />
zur Heilk<strong>und</strong>eübertragung im Rahmen<br />
von Modellvorhaben <strong>und</strong> damit die Substitution<br />
ärztlicher Leistungen auf Angehörige<br />
der Kranken- <strong>und</strong> Altenpflegeberufe<br />
beschlossen. Die Neufassung des<br />
§ 28 Absatz 1 Satz 2 Sozialgesetzbuch V<br />
(SGB V) sieht demgegenüber vor, dass<br />
die Partner der B<strong>und</strong>esmantelverträge<br />
eine Liste von delegationsfähigen Leistungen<br />
erstellen sollen. Nach Auffassung<br />
des Gesetzgebers würden die bestehen-<br />
den Möglichkeiten zur Delegation noch<br />
nicht in ausreichendem Umfang genutzt.<br />
Daher soll für die ambulante Versorgung<br />
beispielhaft festgelegt werden, bei<br />
welchen Tätigkeiten <strong>und</strong> unter welchen<br />
Voraussetzungen nichtärztliches Kranken-<br />
<strong>und</strong> Pflegepersonal ärztliche Leistungen<br />
erbringen kann. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
gilt zwar bei der ärztlichen Behandlung<br />
in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
die Pflicht zur persönlichen Leistungserbringung.<br />
Das bedeutet allerdings nicht,<br />
dass der Arzt alle Leistungen in vollem<br />
Umfang eigenhändig erbringen muss.<br />
Vielmehr kann er ärztliche Leistungen an<br />
nichtärztliches Personal delegieren. Die<br />
Letztverantwortung des Arztes bleibt dabei<br />
– im Gegensatz zur Substitution – jedoch<br />
erhalten, was bedeutet, dass er die<br />
Hilfsperson je nach den Erfordernissen<br />
überwachen <strong>und</strong> anleiten muss.<br />
Entlassmanagement<br />
§ 39 SGB V<br />
Mit einer Ergänzung in § 39 SGB V wurde<br />
ein verbindlicher Anspruch der Versicherten<br />
auf das Entlassmanagement nach<br />
einem Krankenhausaufenthalt eingeführt.<br />
Der Gesetzgeber sah die bisherige<br />
Vorschrift als nicht ausreichend an. Ziel<br />
des Entlassmanagements sei es, die Kon-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Montage: Fotolia/Joswig
tinuität der Versorgung zu gewährleisten,<br />
die Kommunikation zwischen den beteiligten<br />
ambulanten <strong>und</strong> stationären Versorgungsbereichen<br />
zu verbessern sowie<br />
einen möglichen „Drehtüreffekt“ zu vermeiden.<br />
Daher sollen in den Verträgen<br />
der Landesverbände der Krankenkassen<br />
<strong>und</strong> der Ersatzkassen mit der Landeskrankenhausgesellschaft<br />
oder mit den<br />
Vereinigungen der Krankenhausträger<br />
im Land zukünftig Einzelheiten zum Entlassmanagement<br />
festgelegt werden.<br />
Zuweisungsverbot<br />
§ 73 Absatz 7 SGB V<br />
Das bereits berufsrechtlich bestehende<br />
Verbot der Zuweisung gegen Entgelt ist<br />
jetzt auch in das SGB V aufgenommen<br />
worden. § 73 Absatz 7 SGB V sieht eine<br />
§ 31 der ärztlichen Berufsordnung vergleichbare<br />
Regelung vor, wonach es Vertragsärzten<br />
nicht gestattet ist, für die<br />
Zuweisung von Versicherten ein Entgelt<br />
oder sonstige wirtschaftliche Vorteile<br />
sich versprechen oder sich gewähren zu<br />
lassen oder selbst zu versprechen oder<br />
zu gewähren. Damit hat der Gesetzgeber<br />
klargestellt, dass ein Verstoß gegen<br />
das Zuweisungsverbot gleichzeitig immer<br />
auch einen Verstoß gegen vertragsärztliche<br />
Pflichten darstellt. Durch die<br />
Regelung soll insbesondere ermöglicht<br />
werden, im Rahmen der Zulassung von<br />
(Teil-) Berufsausübungsgemeinschaften<br />
zu prüfen, ob diese nicht allein zu dem<br />
Zweck gegründet wurden, unzulässige<br />
Zuweisungen gegen Entgelt oder sonstige<br />
wirtschaftliche Vorteile zu verschleiern.<br />
Honorarverteilung<br />
§ 87 b SGB V<br />
Das vertragsärztliche Vergütungssystem<br />
wird flexibilisiert <strong>und</strong> regionalisiert. Mit<br />
dem Versorgungsstrukturgesetz erhalten<br />
die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
wieder die Kompetenz, die Honorarverteilung<br />
eigenständig <strong>und</strong> nur noch im<br />
Benehmen mit den Krankenkassen festzulegen.<br />
Zugleich soll der Einheitliche<br />
Bewertungsmaßstab (EBM) durch eine<br />
bedarfsgerechtere Verteilung der Vergütungen<br />
schrittweise weiterentwickelt<br />
werden, um dem speziellen Versorgungsbedarf<br />
der Patienten <strong>und</strong> dem Leistungsspektrum<br />
der niedergelassenen Ärzte<br />
besser gerecht zu werden. Damit geht<br />
die Kompetenz für die Honorarverteilung<br />
von der B<strong>und</strong>esebene auf die Landesebene<br />
über. Der Bewertungsausschuss wird<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
zukünftig nur noch unverbindliche Empfehlungen<br />
abgeben. Die vertragsärztliche<br />
Vergütung erfolgt wieder im Rahmen<br />
eines regionalen Honorarverteilungsmaßstabs<br />
durch die Kassenärztlichen<br />
Vereini gungen, wobei die Trennung nach<br />
haus- <strong>und</strong> fachärztlichen Versorgungsbereichen<br />
beibehalten wird. Ab dem<br />
Jahr 2013 erhalten die Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen auch bei der regionalen<br />
Verhandlung über die Höhe der Gesamtvergütung<br />
mit den Krankenkassen mehr<br />
Gestaltungsspielräume. Bis die Vergütungssystematik<br />
durch die Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen umgesetzt worden<br />
ist, gelten die alten Regelleistungsvolumina<br />
allerdings noch fort.<br />
Um weitere Anreize für eine vertragsärztliche<br />
Tätigkeit in unterversorgten<br />
Gebieten zu fördern, hat der Gesetzgeber<br />
in diesen Gebieten auf eine Mengenbegrenzung<br />
verzichtet <strong>und</strong> Leistungen von<br />
Maßnahmen zur Fallzahlbegrenzung <strong>und</strong><br />
Fallzahlminderung ausgenommen. Zudem<br />
werden die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
verpflichtet, auf der Basis von<br />
Einzelfallprüfungen bei Bedarf weitergehende<br />
Ausnahmen vorzusehen (zum Beispiel<br />
Ausnahme von der Abstaffelung des<br />
Punktwertes). Darüber hinaus wird die<br />
Deckelung für extrabudgetäre Leistungen<br />
wieder aufgehoben, wodurch insbesondere<br />
das ambulante Operieren als ambulante<br />
Leistung gefördert werden soll.<br />
Neubewertung von Behandlungsmethoden<br />
– § 92 Abs. 7 d SGB V<br />
Vor der Beschlussfassung zu einer nichtmedikamentösen<br />
Untersuchungs- oder<br />
Behandlungsmethode erhalten zukünftig<br />
neben den Ärztekammern auch die<br />
jeweils einschlägigen medizinischen<br />
Fachgesellschaften ein Recht zur Stellungnahme.<br />
Neben der bereits bisher auf<br />
der Gr<strong>und</strong>lage der Verfahrensordnung<br />
erfolgenden Beteiligung der Fachkreise<br />
am Anfang eines neuen Beratungsverfahrens<br />
bedarf es auch vor der abschließenden<br />
Beschlussfassung im GBA der Einbeziehung<br />
der einschlägigen Fachgesellschaften.<br />
Das Recht zur Stellungnahme<br />
<strong>und</strong> Anhörung soll nach dem Willen des<br />
Gesetzgebers die Gewähr dafür erhöhen,<br />
dass die Entscheidungen des GBA über<br />
neue Untersuchungs- <strong>und</strong> Behandlungsmethoden<br />
auf einer fachlich f<strong>und</strong>ierten<br />
<strong>und</strong> die realen Versorgungsaspekte berücksichtigenden<br />
Gr<strong>und</strong>lage getroffen<br />
werden. Maßgeblicher Ansprechpartner<br />
Politik<br />
für den GBA wird nach der zwischenzeitig<br />
bereits überarbeiteten Verfahrensordnung<br />
die Arbeitsgemeinschaft<br />
wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften<br />
(AWMF) sein.<br />
Medizinische Versorgungszentren<br />
§ 95 Absatz 1, 1 a, 6 SGB V<br />
Bereits nach geltendem Recht handelt es<br />
sich bei Medizinischen Versorgungszentren<br />
um ärztlich geleitete Einrichtungen.<br />
Nun wird vorgegeben, dass der ärztliche<br />
Leiter im MVZ selbst als angestellter Arzt<br />
oder als Vertragsarzt tätig sein muss <strong>und</strong><br />
in medizinischen Fragen keinen Weisungen<br />
unterliegen darf. Hierdurch soll die<br />
ärztliche Therapie- <strong>und</strong> Weisungsfreiheit<br />
gewährleistet werden.<br />
Darüber hinaus werden die Gründungsvoraussetzungen<br />
für Medizinische Versorgungszentren<br />
neu gefasst. Künftig<br />
können Medizinische Versorgungszentren<br />
nur noch von zugelassenen Vertragsärzten<br />
<strong>und</strong> von zugelassenen Krankenhäusern<br />
gegründet werden. Die Gründungsberechtigung<br />
wird dadurch auf<br />
Leistungserbringer konzentriert, die den<br />
Großteil der ambulanten <strong>und</strong> stationären<br />
ärztlichen Versorgung der Versicherten<br />
leisten. Sonstige Leistungserbringer nach<br />
dem SGB V, die nicht an der vertragsärztlichen<br />
Versorgung teilnehmen, sind<br />
künftig nicht mehr berechtigt, Medizinische<br />
Versorgungszentren zu gründen.<br />
Eine Ausnahme gilt nur für gemeinnützige<br />
Trägerorganisationen. Zudem sind<br />
künftig als zulässige Rechtsformen für<br />
Medizinische Versorgungszentren nur<br />
noch Personengesellschaften, also Gesellschaften<br />
bürgerlichen Rechts, Partnerschaftsgesellschaften<br />
oder Ärztegesellschaften<br />
nach der Musterberufsordnung<br />
der Ärzte sowie Gesellschaften mit beschränkter<br />
Haftung (GmbH) zugelassen.<br />
Ziel des Gesetzgebers ist es, durch den<br />
Ausschluss von Aktiengesellschaften als<br />
zulässiger Rechtsform für Medizinische<br />
Versorgungszentren die Unabhängigkeit<br />
ärztlicher Entscheidungen von reinen Kapitalinteressen<br />
zu gewährleisten.<br />
Allerdings gibt es einen umfassenden<br />
Bestandsschutz für bereits zugelassene<br />
Medizinische Versorgungszentren. Diese<br />
Zulassungen gelten unabhängig von der<br />
Rechtsform <strong>und</strong> der Trägerstruktur des<br />
bestehenden Medizinischen Versorgungszentrums<br />
unverändert fort. Davon<br />
ausgenommen ist lediglich die neue Vo-<br />
135
136<br />
Politik<br />
raussetzung, dass der ärztliche Leiter eines<br />
Medizinischen Versorgungszentrums<br />
auch in diesem tätig sein muss. Kommen<br />
bestehende Medizinische Versorgungszentren<br />
dieser Voraussetzung nicht bis<br />
zum 30. Juni <strong>2012</strong> nach, droht der Entzug<br />
der Zulassung.<br />
Rückumwandlung von Arztstellen<br />
§ 95 Abs. 9 b SGB V i.V.m. § 32b Ärzte-ZV<br />
Nach bisher geltendem Recht war die<br />
(Rück-)Umwandlung einer genehmigten<br />
Angestelltenstelle in einen eigenständigen<br />
Vertragsarztsitz nicht möglich. Zukünftig<br />
soll es Vertragsärzten ermöglicht<br />
werden, eine genehmigte Anstellung zu<br />
einem späteren Zeitpunkt in eine Zulassung<br />
umwandeln zu lassen. Hierzu sieht<br />
die Vorschrift vor, dass die genehmigte<br />
Anstellung vom Zulassungsausschuss<br />
auf Antrag des anstellenden Vertragsarztes<br />
in eine Zulassung umzuwandeln<br />
ist. Als Inhaber der bisherigen Arztstelle<br />
für einen angestellten Arzt kann der anstellende<br />
Vertragsarzt entscheiden, ob<br />
der bisher angestellte Arzt Inhaber der<br />
neuen Zulassung werden soll, oder ob er<br />
die Durchführung eines Nachbesetzungsverfahrens<br />
möchte, so dass er eine nicht<br />
mehr benötigte Arztstelle im Zuge des<br />
Nachbesetzungsverfahrens wirtschaftlich<br />
verwerten kann. Beantragt der anstellende<br />
Vertragsarzt keine Nachbesetzung,<br />
hat der Zulassungsausschuss dem<br />
bisher angestellten Arzt die Zulassung<br />
zu erteilen. Hierdurch erhalten Vertragsärzte<br />
die flexible Möglichkeit, nach einer<br />
Bewährungsphase <strong>und</strong> bei entsprechendem<br />
Interesse zunächst angestellte Ärzte<br />
als Vertragsärzte gleichberechtigt in die<br />
Praxis zu integrieren. Diese Regelung<br />
gilt entsprechend für MVZ, so dass auch<br />
ein Vertragsarzt, der in einem gesperrten<br />
Planungsbereich auf seine Zulassung<br />
verzichtet hat, um in einem MVZ als angestellter<br />
Arzt zu arbeiten, die Angestelltenstelle<br />
zu einem späteren Zeitpunkt in<br />
eine Zulassung zurück umwandeln kann.<br />
Befristung von Zulassungen<br />
§ 98 SGB V i.V.m. § 19 Ärzte-ZV<br />
Es ist nun erstmals möglich, Zulassungen<br />
zur vertragsärztlichen Versorgung zu<br />
befristen. Die Voraussetzungen für eine<br />
Befristung von Zulassungen werden in<br />
§ 19 Absatz 4 der Zulassungsverordnung<br />
für Ärzte (Ärzte-ZV) geregelt. Diese Regelung<br />
soll nach der Auffassung des Gesetzgebers<br />
dem Ziel dienen, perspektivisch<br />
die Entstehung <strong>und</strong> Festschreibung von<br />
Überversorgung zu reduzieren. Daher ist<br />
eine Befristung von Zulassungen nur in<br />
offenen Planungsbereichen möglich, in<br />
denen der allgemeine bedarfsgerechte<br />
Versorgungsgrad mindestens 100 Prozent<br />
erreicht.<br />
Über die Befristung einer Zulassung soll<br />
der Zulassungsausschuss nach pflichtgemäßem<br />
Ermessen entscheiden. Insoweit<br />
macht das Gesetz keine Vorgaben über<br />
den Befristungszeitraum; daher ist auch<br />
dieser nach pflichtgemäßem Ermessen<br />
des Zulassungsausschusses festzulegen.<br />
Dabei sollen neben den Versorgungsbedürfnissen<br />
die Interessen des zugelassenen<br />
Vertragsarztes berücksichtigt werden,<br />
da es ihm möglich sein soll, die mit<br />
der Praxisgründung typischerweise verb<strong>und</strong>enen<br />
Investitionskosten während<br />
der Dauer der Zulassung zu refinanzieren.<br />
Daher hat der Zulassungsausschuss<br />
die Möglichkeit, die Befristung an das<br />
Erreichen eines bestimmten Lebensalters<br />
des Vertragsarztes oder das Ende der beruflichen<br />
Tätigkeit zu knüpfen.<br />
Bedarfsplanung<br />
§§ 99 ff. SGB V<br />
Den Beteiligten wird ein größerer gesetzlicher<br />
Gestaltungsspielraum für die Bedarfsplanung<br />
eingeräumt, um regionale<br />
Besonderheiten (zum Beispiel regionale<br />
demografische Entwicklung oder Morbiditätsstrukturen)<br />
für eine bedarfsgerechte<br />
Versorgung berücksichtigen zu können.<br />
Zu diesem Zweck kann von der Bedarfsplanungsrichtlinie<br />
des GBA abgewichen<br />
werden (zum Beispiel abweichende<br />
Abgrenzungen der Planungsbereiche<br />
oder abweichende Verhältniszahlen für<br />
den bedarfsgerechten Versorgungsgrad).<br />
Daneben wird in der Bedarfsplanung<br />
auch der mit dem Versorgungsstrukturgesetz<br />
eingeführten ambulanten spezialärztlichen<br />
Versorgung (vgl. § 116 b SGB<br />
V) Rechnung getragen. An der vertragsärztlichen<br />
Versorgung teilnehmende<br />
Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte, die spezialärztliche<br />
Leistungen erbringen, stehen eingedenk<br />
dieser Leistungen nicht mehr im vollen<br />
Umfang zur Versorgung der Versicherten<br />
mit vertragsärztlichen Leistungen<br />
zur Verfügung, so dass diese Tätigkeit bei<br />
der Berechnung des Versorgungsgrades<br />
abgezogen werden muss. Der GBA erhält<br />
deshalb den Auftrag, in der Bedarfsplanungsrichtlinie<br />
Bestimmungen über den<br />
Umfang der Berücksichtigung dieser Tätigkeit<br />
zu treffen.<br />
Umgekehrt sollen zukünftig neben zugelassenen<br />
<strong>und</strong> bei einem Vertragsarzt oder<br />
in einem Medizinischen Versorgungszentrum<br />
angestellte Ärzte alle an der vertragsärztlichen<br />
Versorgung teilnehmenden<br />
Ärzte in der Bedarfsplanung erfasst<br />
werden. Daher hat der GBA den Auftrag,<br />
in der Bedarfsplanungsrichtlinie Bestimmungen<br />
zur Berücksichtigung auch der<br />
durch Ermächtigung an der vertragsärztlichen<br />
Versorgung teilnehmenden Ärzte<br />
bei der Berechnung des Versorgungsgrades<br />
zu treffen. Dies betrifft sowohl<br />
Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte, die über eine individuelle<br />
Ermächtigung verfügen (zum<br />
Beispiel nach § 116 ermächtigte Krankenhausärzte)<br />
als auch Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte,<br />
die in einer ermächtigten Einrichtung<br />
(zum Beispiel in einem Krankenhaus,<br />
einer Psychiatrischen Institutsambulanz<br />
oder einem sozialpädiatrischen Zentrum)<br />
tätig sind.<br />
Letztlich wird die bisherige Regelung,<br />
die vorschreibt, dass die regionalen Planungsbereiche<br />
den Stadt- <strong>und</strong> Landkreisen<br />
entsprechen sollen, durch eine<br />
flexiblere Regelung ersetzt. Daher ist<br />
es künftig auch möglich, bei der Größe<br />
der Planungsbereiche nach Arztgruppen<br />
oder auch nach hausärztlicher, allgemeiner<br />
fachärztlicher <strong>und</strong> spezialisierter<br />
fachärztlicher Versorgung zu differenzieren.<br />
Diese Neuregelung soll zum 1. Januar<br />
2013 wirksam werden.<br />
Vorkaufsrecht von Zulassungen durch<br />
die KVen – § 103 SGB V<br />
Für viele Diskussionen hat bereits die Ankündigung<br />
gesorgt, den Kassenärztlichen<br />
Vereinigungen die Möglichkeit einzuräumen,<br />
nach Beendigung eines Ausschreibungsverfahrens<br />
zur Nachbesetzung eines<br />
Vertragsarztsitzes ein Vorkaufsrecht<br />
auszuüben. Zwar sieht auch die endgültige<br />
Fassung des Versorgungsstrukturgesetzes<br />
ein solches Vorkaufsrecht der<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen vor, allerdings<br />
erhält der Zulassungsausschuss<br />
die Aufgabe, im Vorfeld über die Nachbesetzung<br />
eines Vertragsarztsitzes in einem<br />
Planungsbereich, in dem wegen Überversorgung<br />
Zulassungsbeschränkungen angeordnet<br />
sind, zu entscheiden.<br />
Endet künftig die Zulassung eines Vertragsarztes<br />
in einem Planungsbereich,<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
für den Zulassungsbeschränkungen angeordnet<br />
sind, durch Tod, Verzicht oder<br />
Entziehung, <strong>und</strong> soll die Praxis von einem<br />
Nachfolger weitergeführt werden, haben<br />
der Vertragsarzt oder seine Erben einen<br />
Antrag beim Zulassungsausschuss auf<br />
Durchführung eines Nachbesetzungsverfahrens<br />
zu stellen. Liegt dem Zulassungsausschuss<br />
ein solcher Antrag vor, hat er<br />
zu prüfen, ob auf eine Nachbesetzung des<br />
Vertragsarztsitzes aus Versorgungsgründen<br />
verzichtet werden kann. Im Rahmen<br />
seiner Prüfung hat der Zulassungsausschuss<br />
jedoch auch wirtschaftliche Gesichtspunkte<br />
zu berücksichtigen. Hat er<br />
zum Beispiel darüber zu entscheiden, ob<br />
ein Vertragsarztsitz innerhalb einer Berufsausübungsgemeinschaft<br />
nachbesetzt<br />
werden soll, sind auch die Auswirkungen<br />
seiner Entscheidung auf die Berufsausübungsgemeinschaft<br />
zu berücksichtigen.<br />
Haben der Vertragsarzt oder seine Erben<br />
dargelegt, dass sich als Praxisnachfolger<br />
eine oder mehrere Personen bewerben<br />
werden, bei denen es sich um den Ehegatten,<br />
Lebenspartner beziehungsweise<br />
ein Kind oder um einen angestellten<br />
Arzt des bisherigen Vertragsarztes handelt,<br />
muss ein Nachbesetzungsverfahren<br />
durchgeführt werden.<br />
Im Übrigen kann der Zulassungsausschuss<br />
das Unterlassen eines Nachbesetzungsverfahrens<br />
nur mit der Mehrheit<br />
der Stimmen im Zulassungsausschuss beschließen.<br />
Hat der Zulassungsausschuss<br />
beschlossen, kein Nachbesetzungsverfahren<br />
durchzuführen, hat die Kassenärztliche<br />
Vereinigung dem Vertragsarzt<br />
oder den Erben eine Entschädigung zu<br />
zahlen. Allerdings wird aufgr<strong>und</strong> der paritätischen<br />
Besetzung des Zulassungsausschusses<br />
mit je drei Vertretern der Ärzte<br />
<strong>und</strong> der Kassen in der Regel nicht mit der<br />
Ablehnung eines Nachbesetzungsverfahrens<br />
zu rechnen sein.<br />
Beratung vor Regress<br />
§ 106 Abs. 5 e SGB V<br />
Bei erstmaliger Überschreitung des Richtgrößenvolumens<br />
um mehr als 25 Prozent<br />
soll zukünftig zunächst kein Regress<br />
festgesetzt werden, bevor den betroffenen<br />
Vertragsärzten nicht zuvor zumindest<br />
eine einmalige Beratung angeboten<br />
wurde. Damit das wirtschaftliche Risiko<br />
infolge einer Überschreitung des Richtgrößenvolumens<br />
kalkulierbar bleibt <strong>und</strong><br />
insoweit Rechtssicherheit besteht, wird<br />
Vertragsärzten dabei zudem die Möglich-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
keit eingeräumt, in begründeten Fällen<br />
bereits im Rahmen dieser Beratung eine<br />
Feststellung der Prüfungsstelle über die<br />
Anerkennung von Praxisbesonderheiten<br />
zu beantragen. Ein Feststellungsinteresse<br />
kann beispielsweise für geltend gemachte<br />
Praxisbesonderheiten bestehen,<br />
die nicht vorab anerkannt oder bereits<br />
Gegenstand von Prüfungsverfahren gewesen<br />
sind.<br />
Vor- <strong>und</strong> nachstationäre Behandlung<br />
§ 115 a SGB V<br />
§ 115 a SGB V richtet sich an die Krankenhäuser<br />
<strong>und</strong> regelt die gesetzlichen<br />
Voraussetzungen der vor- <strong>und</strong> nachstationären<br />
Behandlung im Krankenhaus <strong>und</strong><br />
deren Abgrenzung zur vertragsärztlichen<br />
Versorgung. Die Auslagerung von Leistungen<br />
auf niedergelassene Vertragsärzte<br />
durch Krankenhäuser im Rahmen der<br />
vor- <strong>und</strong> nachstationären Behandlung<br />
des Krankenhauses nach § 115 a war<br />
bereits bisher auf der Gr<strong>und</strong>lage einer<br />
ausdrücklichen Beauftragung des niedergelassenen<br />
Vertragsarztes durch das<br />
behandelnde Krankenhaus möglich. Bei<br />
der Neuregelung handelt es sich daher<br />
um eine gesetzliche Klarstellung zur Flexibilisierung<br />
der Zusammenarbeit von<br />
Krankenhäusern <strong>und</strong> Vertragsärzten im<br />
Rahmen von Kooperationen bei der vor-<br />
<strong>und</strong> nachstationären Behandlung.<br />
Ambulante Operationen im Krankenhaus<br />
§ 115 b SGB V<br />
Nach der Rechtsprechung des B<strong>und</strong>essozialgerichts<br />
ließ die bisherige Regelung<br />
zum ambulanten Operieren im Krankenhaus<br />
nach § 115 b in Verbindung mit<br />
dem dreiseitigen AOP-Vertrag nur zu,<br />
dass ambulante Operationen durch Operateure<br />
des Krankenhauses oder durch<br />
Belegärzte, jeweils in Verbindung mit einem<br />
Anästhesisten des Krankenhauses,<br />
erbracht werden. Danach durften weder<br />
niedergelassene Vertragsärzte ohne Belegarztstatus<br />
ihre Patienten ambulant<br />
im Krankenhaus operieren, noch durften<br />
Krankenhäuser zur Durchführung ihrer<br />
ambulanten Operationen solche Ärzte<br />
einsetzen. Insbesondere waren Vereinbarungen<br />
zwischen Krankenhäusern<br />
<strong>und</strong> niedergelassenen Vertragsärzten mit<br />
dem Ziel, solche Kooperationen zu ermöglichen,<br />
nach der Rechtsprechung des<br />
B<strong>und</strong>essozialgerichts mit der geltenden<br />
Rechtslage nicht vereinbar.<br />
Politik<br />
Da der Gesetzgeber auch in diesem Bereich<br />
eine Flexibilisierung der Zusammenarbeit<br />
von Krankenhäusern <strong>und</strong> Vertragsärzten<br />
herbeiführen möchte, hat er<br />
nun eine ausdrückliche gesetzliche Vorgabe<br />
an die Parteien des AOP-Vertrages<br />
aufgenommen, wonach ambulant durchführbare<br />
Operationen im Krankenhaus<br />
auch auf der Gr<strong>und</strong>lage derartiger vertraglicher<br />
Kooperationen des Krankenhauses<br />
mit niedergelassenen Vertragsärzten<br />
erfolgen können. Vertragsarztrechtliche<br />
Vorschriften stehen einer solchen<br />
Regelung nun nicht mehr entgegen.<br />
Daher ist es zukünftig möglich, ambulante<br />
Operationen im Krankenhaus auch<br />
vor Vertragsärzten auf der Gr<strong>und</strong>lage von<br />
Honorararztverträgen erbringen zu lassen.<br />
Diese Neuregelung lässt allerdings<br />
offen, ob auch stationäre Krankenhausleistungen<br />
durch Honorarärzte erbracht<br />
werden dürfen. Daher ist bei stationären<br />
Leistungen bis zu einer Entscheidung des<br />
B<strong>und</strong>essozialgerichtes beim Einsatz von<br />
Honorarärzten Zurückhaltung geboten.<br />
Ambulante spezialfachärztliche<br />
Versorgung – § 116 b SGB V<br />
An die Stelle des bisherigen § 116 b SGB V<br />
(Ambulante Behandlung im Krankenhaus)<br />
tritt eine völlig neu konzipierte<br />
ambulante spezialfachärztliche Versorgung.<br />
Damit soll stufenweise eine ambulante<br />
spezialfachärztliche Versorgung<br />
für Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen,<br />
seltenen Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> hochspezialisierten Leistungen als<br />
eigenständiger Versorgungsbereich sowohl<br />
für niedergelassene Vertragsärzte<br />
als auch für Krankenhausärzte unter gleichen<br />
Qualitäts- <strong>und</strong> Vergütungsbedingungen<br />
eingeführt werden.<br />
Nach heftiger Kritik an der im Referentenentwurf<br />
vorgesehenen Regelung hat<br />
der Gesetzgeber die Regelung noch einmal<br />
entsprechend überarbeitet. In dem<br />
Bereich der ambulanten spezialfachärztlichen<br />
Versorgung sollen seltene Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Erkrankungen mit schweren<br />
Verlaufsformen wie Krebs, HIV/AIDS,<br />
Mukoviszidose <strong>und</strong> Multiple Sklerose<br />
behandelt werden, wobei die Versorgung<br />
sowohl in der Praxis des Vertragsarztes<br />
als auch im Krankenhaus ambulant erfolgen<br />
kann. Nicht erfasst sind dagegen<br />
ambulante Operationen <strong>und</strong> stationsersetzende<br />
Eingriffe. Voraussetzung für<br />
die spezialfachärztliche Behandlung am<br />
Krankenhaus ist ein vertragsärztlicher<br />
137
138<br />
Politik<br />
§ 99<br />
§ 98<br />
§ 115b<br />
§28<br />
§ 103<br />
DIE WICHTIGSTEN ÄNDERUNGEN IN KÜRZE<br />
§ 116b § 106<br />
§ 39<br />
1) Delegation ärztlicher Leistungen: Ärzte können ärztliche Leistungen<br />
an nichtärztliches Personal delegieren, müssen jedoch die<br />
Hilfspersonen je nach den Erfordernissen überwachen <strong>und</strong> anleiten.<br />
Die Partner der B<strong>und</strong>esmantelverträge sollen eine Liste von<br />
delegationsfähigen Leistungen erstellen.<br />
2) Entlassmanagement: Das Entlassmanagement nach einem stationären<br />
Aufenthalt muss verbindlich geregelt werden, da Patienten<br />
zukünftig einen gesetzlichen Anspruch auf eine organisierte<br />
Entlassung in die ambulante Versorgung haben.<br />
3) Zuweisungsverbot: Die Annahme von Geld oder anderen Vorteilen<br />
für die Zuweisung von Patienten stellt einen Verstoß gegen<br />
�������������������������������<br />
4) Regionalisierung der Honorarverteilung: Die Honorarverteilung<br />
geht von der B<strong>und</strong>es- auf die Landesebene über, das heißt,<br />
die Kassenärztlichen Vereinigungen regeln künftig wieder die<br />
Verteilung des ärztlichen Honorars autonom ohne die ausdrücklich<br />
erforderliche Zustimmung der Krankenkassen.<br />
5) Neubewertung von Behandlungsmethoden: Bevor der Gemeinsame<br />
B<strong>und</strong>esausschuss eine neue, nichtmedikamentöse Untersuchungs-<br />
oder Behandlungsmethode bewertet, muss er den<br />
jeweils einschlägigen medizinischen Fachgesellschaften Gelegenheit<br />
zur Stellungnahme geben.<br />
6) Medizinische Versorgungszentren: Medizinische Versorgungszentren<br />
dürfen künftig nur noch von zugelassenen Vertragsärzten<br />
<strong>und</strong> zugelassenen Krankenhäusern gegründet werden. Außerdem<br />
muss der ärztliche Leiter in dem Medizinischen Versorgungszentrum<br />
selbst als angestellter Arzt oder als Vertragsarzt<br />
tätig sein.<br />
7) Rückumwandlung von Arztstellen: Genehmigte Arztstellen<br />
dürfen zu einem späteren Zeitpunkt in eine Zulassung umgewandelt<br />
werden.<br />
8) Befristung von Zulassungen:���������������������������������<br />
denen der Versorgungsgrad 100 Prozent erreicht, können Zulassungen<br />
befristet vergeben werden.<br />
9) Bedarfsplanung: Die Bedarfsplanung soll kleinräumiger werden,<br />
��������������������������������������������������������������nen.<br />
Um das zu erreichen, darf gegebenenfalls die Bedarfsplanungsrichtlinie<br />
des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses außer<br />
Acht gelassen werden.<br />
10) Vorkaufsrecht von Zulassungen für die KVen: Scheidet in überversorgten<br />
Regionen ein Praxisinhaber aus seinem Berufsleben<br />
aus <strong>und</strong> möchte seine Zulassung abgeben, erhält die KV ein eingeschränktes<br />
Vorkaufsrecht.<br />
§ 73<br />
§ 87<br />
§ 128<br />
§ 92<br />
§ 24<br />
§ 95<br />
§ 115a<br />
11) Beratung vor Regress: Überschreitet ein Vertragsarzt erstmals<br />
das Richtgrößenvolumen um mehr als 25 Prozent, muss ihm eine<br />
Beratung angeboten werden, bevor ein Regress festgesetzt werden<br />
darf.<br />
12) Vor- <strong>und</strong> nachstationäre Behandlung: Kooperationsmöglichkeiten<br />
von Krankenhäusern <strong>und</strong> Vertragsärzten bei der vor- <strong>und</strong><br />
nachstationären Behandlung werden gesetzlich verankert.<br />
13) Ambulante Operationen im Krankenhaus: Ambulante Operationen<br />
im Krankenhaus können auf der Gr<strong>und</strong>lage vertraglicher Kooperationen<br />
des Krankenhauses mit niedergelassenen Vertragsärzten<br />
erfolgen.<br />
14) Ambulante spezialfachärztliche Versorgung: Für seltene Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Erkrankungen mit schweren Verlaufsformen wie<br />
Krebs, HIV/AIDS, Mukoviszidose <strong>und</strong> Multiple Sklerose wird sowohl<br />
für niedergelassene Vertragsärzte als auch für Krankenhaus-<br />
�������������������������������������������������������<br />
15) Beteiligungen an Unternehmen: Einkünfte von Vertragsärzten<br />
aus Beteiligungen an Unternehmen von Leistungserbringern gelten<br />
als unerlaubte Zuwendungen, wenn der Vertragsarzt durch<br />
sein Verordnungs- <strong>und</strong> Zuweisungsverhalten die Höhe der Ein-<br />
�������������������������������<br />
16) Erprobung von Behandlungsmethoden: Wenn das Potenzial einer<br />
neuen Untersuchungs- oder Behandlungsmethode noch<br />
nicht hinreichend belegt ist, muss der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss<br />
eine Erprobungsphase veranlassen. Erst wenn dabei der<br />
medizinische Nutzen oder Zusatznutzen nicht hinreichend belegt<br />
wird, kann er die Methode aus der Krankenhausversorgung streichen.<br />
���� ������� ��������������� ������ Der Wohnort kann unabhängig<br />
vom Praxissitz gewählt werden. Die Teilnahme am Notdienst<br />
bleibt davon unberührt.<br />
���� ���������������������������������������������Eine geringfügige<br />
Beeinträchtigung der Versorgung am Vertragsarztsitz kann<br />
durch eine Verbesserung der Versorgung am Ort der Zweigpraxis<br />
aufgewogen werden.<br />
19) Sitzverlegung wird schwerer: Wenn der Umzug einer Praxis von<br />
einem Stadtteil in den anderen zu Versorgungsproblemen im bisherigen<br />
Stadtteil führen würde, muss der Zulassungsausschuss<br />
die Verlegung des Praxissitzes ablehnen.<br />
20) Teil-Berufsausübungsgemeinschaften: Berufsausübungsgemeinschaften<br />
dürfen nicht dazu dienen, das Zuweisungsgebot zu umgehen.<br />
Das heißt, dass zum Beispiel ein Orthopäde <strong>und</strong> ein Radiologe,<br />
die eine Gemeinschaftspraxis haben, sich die Patienten nicht gegenseitig<br />
zuweisen dürfen.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Überweisungsvorbehalt, der jedoch noch der Ausgestaltung<br />
durch den Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschuss bedarf.<br />
Für die Vergütung der Leistungen soll eine Kalkulationssystematik<br />
mit diagno sebezogenen Gebührenpositionen in Euro<br />
vom Spitzenverband B<strong>und</strong> der Krankenkassen, der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft <strong>und</strong> der Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvereinigung<br />
gemeinsam eingeführt werden. Bis dahin erfolgt die<br />
Vergütung vorläufig nach dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab<br />
(EBM). Die Abrechnung erfolgt direkt über die Krankenkassen.<br />
Vertragsärzte können stattdessen auch über die Kassenärztliche<br />
Vereinigung abrechnen.<br />
Die Rahmenbedingungen für die spezialfachärztliche Versorgung<br />
soll der GBA bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong> festlegen. Darin<br />
sollen für alle Leistungserbringer einheitliche Anforderungen<br />
sowie besondere Maßnahmen zur Qualitätssicherung enthalten<br />
sein. Für die Entscheidung über die Teilnahme an der<br />
spezialfachärztlichen Versorgung ist zukünftig nicht mehr die<br />
Bezirksregierung, sondern ein um Vertreter der Landeskrankenhausgesellschaften<br />
erweiterter Landesausschuss zuständig.<br />
Für eine Übergangszeit von zwei Jahren gelten die den Krankenhäusern<br />
bereits erteilten Genehmigungen nach § 116 b SGB<br />
V fort. Danach erfolgt die Teilnahme durch die entsprechende<br />
Anzeige bei dem zuständigen Landesausschuss, sofern die gesetzlichen<br />
Vorgaben erfüllt sind.<br />
Beteiligung an Unternehmen von Leistungserbringern – § 128<br />
SGB V<br />
Die Regelungen zur Zusammenarbeit zwischen ärztlichen <strong>und</strong><br />
nichtärztlichen Leistungserbringern haben eine weitere Verschärfung<br />
erfahren. Danach stellen nunmehr auch Einkünfte<br />
aus Beteiligun-gen an Unternehmen von Leistungserbringern,<br />
die Vertragsärzte durch ihr Verordnungs- oder Zuweisungsverhalten<br />
selbst maßgeblich beeinflussen, unerlaubte Zuwendungen<br />
dar. Nach Auffassung des Gesetzgebers sei diese Änderung<br />
notwendig gewesen, um zu verhindern, dass Vertragsärzte das<br />
Zu-wendungsverbot durch Beteiligung an Unternehmen von<br />
Leistungserbringern im Hilfsmittelbereich umgehen. Darüber<br />
hinaus hat der Gesetzgeber nunmehr auch klargestellt, dass<br />
Zuwiderhandungen gegen die Verbote des § 128 SGB V einen<br />
Verstoß gegen vertragsärztliche Pflichten darstellen, von dem<br />
die zuständige Kassenärztliche Vereinigung zu unterrichten ist.<br />
Erprobungsphase für Behandlungs methoden – § 137 c SGB V<br />
Der Ausschluss einer bestimmten Untersuchungs- oder Behandlungsmethode<br />
aus der stationären Krankenhausversorgung<br />
kann gr<strong>und</strong>sätzlich nur dann erfolgen, wenn nach Feststellung<br />
des GBA die überprüfte Methode kein Potenzial als<br />
erforderliche Behandlungsmethode in der stationären Versorgung<br />
bietet. Ein Potenzial für eine Erforderlichkeit kann sich<br />
etwa daraus ergeben, dass die Methode aufgr<strong>und</strong> ihres Wirkprinzips<br />
<strong>und</strong> der bisher vorliegenden Erkenntnisse mit der Erwartung<br />
verb<strong>und</strong>en ist, dass andere aufwändigere, für den Patienten<br />
invasivere oder bei bestimmten Patienten nicht erfolgreiche<br />
Methoden ersetzt werden können, die Methode weniger<br />
Nebenwirkungen hat, sie eine Optimierung der Behandlung bedeutet<br />
oder die Methode in sonstiger Weise eine effektivere Behandlung<br />
ermöglichen kann. Die Feststellung, dass der Nutzen<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Politik<br />
139
140<br />
Politik<br />
der Methode für eine Anerkennung noch<br />
nicht hinreichend belegt ist, reicht dagegen<br />
nicht aus, um sie unmittelbar aus der<br />
Krankenhausversorgung auszuschließen.<br />
Ist daher der Nutzen der überprüften<br />
Methode für eine positive Anerkennung<br />
nicht hinreichend belegt, weist sie aber<br />
das Potenzial als erforderliche Behandlungsalternative<br />
auf, so hat der GBA zukünftig<br />
eine Richtlinie zur Erprobung zu<br />
beschließen.<br />
Wegfall der Residenzpflicht<br />
§ 24 Ärzte-ZV<br />
Bislang waren Vertragsärzte verpflichtet,<br />
ihren Wohnort so wählen, dass sie auch<br />
in sprechst<strong>und</strong>enfreien Zeiten ihren Vertragsarztsitz<br />
in angemessener Zeit erreichen<br />
konnten, wenn dies zur Versorgung<br />
der Versicherten erforderlich war. Diese<br />
Verpflichtung wurde ersatzlos gestrichen,<br />
so dass der Wohnort nunmehr unabhängig<br />
von Praxissitz gewählt werden<br />
kann. Die Aufhebung dieser sogenannten<br />
Residenzpflicht lässt jedoch die Regelungen<br />
zur Teilnahme am organisierten<br />
Notdienst unberührt.<br />
Eröffnung von Zweigpraxen<br />
§ 24 Ärzte-ZV<br />
Künftig wird es leichter sein, eine Zweigpraxis<br />
zu eröffnen. Der Gesetzgeber hat<br />
die Voraussetzungen für die Eröffnung<br />
von Zweigpraxen etwas weicher gestaltet,<br />
da nun auch eine geringfügige Beeinträchtigung<br />
der Versorgung am Ort des<br />
Vertragsarztsitzes unbeachtlich ist, wenn<br />
sie durch die Verbesserung der Versorgung<br />
an dem weiteren Ort aufgewogen<br />
werden kann. Durch diese Änderung<br />
sollen die Zulassungsausschüsse stärker<br />
als bisher dazu angehalten werden,<br />
bei der Genehmigungsentscheidung die<br />
Versorgungssituation an beiden Tätigkeitsorten<br />
zu berücksichtigen <strong>und</strong> den<br />
Versorgungsbedarf am Ort der Zweigpraxis<br />
ins Verhältnis zu einer eventuellen<br />
Beeinträchtigung der Versorgung am<br />
Vertragsarztsitz zu setzen. Je größer der<br />
Versorgungsbedarf am Ort der Zweigpraxis<br />
sei, desto eher seien Beeinträchtigungen<br />
der Versorgung am Vertragsarztsitz<br />
hinzunehmen, so die Gesetzesbegründung.<br />
Durch die Ergänzung erhielten die<br />
Zulassungsausschüsse die nötige Flexibilität,<br />
um die Eröffnung von Zweigpraxen<br />
vor allem dort zu genehmigen, wo dies<br />
zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten<br />
Versorgung <strong>und</strong> zur Vermeidung von<br />
Unterversorgung besonders sinnvoll sei.<br />
Erschwerung der Sitzverlegung<br />
§ 24 Ärzte-ZV<br />
Umgekehrt wird es in Zukunft jedoch<br />
erschwert, den Praxissitz zu verlegen.<br />
Das bisherige Recht gewährte einem<br />
Vertragsarzt die Möglichkeit, seinen Vertragsarztsitz<br />
innerhalb eines Bedarfsplanungsbezirks<br />
zu verlegen, wenn Gründe<br />
der vertragsärztlichen Versorgung dem<br />
nicht entgegenstehen. Mit der Novellierung<br />
stellt der Gesetzgeber nun klar,<br />
dass die Zulassungsausschüsse bei der<br />
Prüfung eines Antrages auf Verlegung des<br />
Vertragsarztsitzes vorrangig darauf zu<br />
achten haben, dass Versorgungsgesichtspunkte<br />
dem nicht entgegenstehen. Führt<br />
die Verlegung eines Vertragsarztsitzes<br />
in einen anderen Stadtteil zu Versorgungsproblemen<br />
in dem Stadtteil, in dem<br />
sich der Vertragsarztsitz bisher befand,<br />
hat der Zulassungsausschuss den Verlegungsantrag<br />
abzulehnen.<br />
Gewinnverteilung in Teil-Berufsausübungsgemeinschaften<br />
§ 33 Ärzte-ZV<br />
In § 33 Ärzte-ZV wurde das bereits in den<br />
Berufsordnungen enthaltene Verbot aufgenommen,<br />
dass Teil-Berufsausübungsgemeinschaften<br />
nicht mit dem Ziel einer<br />
Umgehung des Verbots der Zuweisung<br />
von Versicherten gegen Entgelt gegründet<br />
werden dürfen. Die gemeinsame<br />
Berufsausübung, bezogen auf einzelne<br />
Leistungen, ist daher nur dann zulässig,<br />
wenn sie nicht einer Umgehung des Verbots<br />
der Zuweisung von Versicherten gegen<br />
Entgelt oder sonstige wirtschaftliche<br />
Vorteile dient. Dies betrifft insbesondere<br />
Teil-Berufsausübungsgemeinschaften<br />
mit Ärzten, deren Beitrag sich auf das<br />
Erbringen medizinisch-technischer Leistungen<br />
auf Veranlassung der übrigen<br />
Mitglieder der Berufsausübungsgemeinschaft<br />
beschränkt. Ebenso unzulässig<br />
ist die Verteilung von Gewinnen aus<br />
der gemeinsamen Berufsausübung in<br />
Abhängigkeit von Zuweisungszahlen.<br />
Entscheidend ist bei solchen Berufsausübungsgemeinschaften<br />
daher, dass die<br />
Gewinnverteilung der tatsächlichen Leis-<br />
tungserbringung des jeweiligen Vertragsarztes<br />
entspricht. Durch die Aufnahme<br />
dieser Regelung in die Zulassungsverordnung<br />
soll es zukünftig dem Zulassungsausschuss<br />
möglich sein, Teil-Berufsausübungsgemeinschaften,<br />
die gegen dieses<br />
Verbot verstoßen, die Genehmigung zu<br />
versagen beziehungsweise die Genehmigung<br />
mit Auflagen zu versehen.<br />
Dr. Albrecht Wienke<br />
Anna Stenger, LL.M.<br />
WEB-TIPP<br />
Rechtsanwalt Dr.<br />
Albrecht Wienke,<br />
Fachanwalt für<br />
Medizinrecht<br />
Kontakt: awienke@<br />
kanzlei-wbk.de<br />
Rechtsanwältin<br />
Anna Stenger, LL.M.,<br />
Fachanwältin für<br />
Medizinrecht<br />
Kontakt: astenger@<br />
kanzlei-wbk.de<br />
Die sperrigen Paragrafen des Versorgungsstrukturgesetzes<br />
übersetzt die Kassenärztliche<br />
Vereinigung Baden-Württemberg in einem<br />
kleinen, aber feinen Film in praxisnahes<br />
������������������������������������������den<br />
Sie den Film „Versorgungsstrukturgesetz:<br />
Die wichtigsten Paragrafen kinderleicht<br />
erklärt“. Lohnt einen Klick!<br />
www.kvbawue.de � Videoarchiv � Versorgungsstrukturgesetz<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
142<br />
Politik<br />
NEUE UNTERSUCHUNGS- UND BEHANDLUNGSMETHODEN<br />
Innovationen auf Herz<br />
<strong>und</strong> Nieren geprüft<br />
Den Einen geht es nicht schnell genug, die Anderen haben die Ruhe<br />
weg. Hersteller, Krankenhäuser <strong>und</strong> Patienten fordern mehr Tempo<br />
bei der Einführung neuer Untersuchungs- <strong>und</strong> Behandlungsmethoden.<br />
Krankenkassen <strong>und</strong> der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss halten<br />
dagegen: Echte Innovationen sind so selten wie Goldstaub. Mit dem<br />
Versorgungsstrukturgesetz kommt jetzt die Erprobungsregelung für<br />
nicht-medikamentöse Produkte.<br />
Es war eine Frage der Zeit. Nachdem mit<br />
dem Arzneimittelmarktneuordungsgesetz<br />
(Amnog) 2010 die Nutzenbewertung<br />
für Arzneimittel eingeführt wurde,<br />
kommt jetzt auch die Nutzenbewertung<br />
für neue, nicht-medikamentöse Medizinprodukte<br />
<strong>und</strong> Verfahren. Derzeit werden<br />
sie noch mit dem CE-Zertifikat auf den<br />
Markt gebracht. Das Zulassungsverfahren<br />
sei sicher, argumentiert die Industrie, da<br />
die Anforderungen an die Wirksamkeit<br />
eines Produktes oder Verfahrens der höheren<br />
Risikoklassen streng seien <strong>und</strong> klinische<br />
Bewertungen voraussetzten. Absolut<br />
nicht ausreichend, urteilen hingegen<br />
der Spitzenverband der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung (GKV) <strong>und</strong> das Institut<br />
für Qualität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
im Ges<strong>und</strong>heitswesen (IQWIG). Einzig<br />
<strong>und</strong> allein ein nachgewiesener medizinischer<br />
Nutzen oder Zusatznutzen mache<br />
ein neues Produkt zu einer Innovation.<br />
Nutzenbegriff erstmals im Gesetz<br />
Das Versorgungsstrukturgesetz, das im<br />
Januar <strong>2012</strong> in Kraft getreten ist, setzt<br />
zwischen diesen beiden Fronten an. „Gelangt<br />
der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss<br />
bei der Prüfung von Untersuchungs- <strong>und</strong><br />
Behandlungsmethoden (…) zu der Feststellung,<br />
dass eine Methode das Potenzial<br />
einer Behandlungsmethode bietet,<br />
ihr Nutzen aber noch nicht hinreichend<br />
belegt ist, kann der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss<br />
(…) eine Richtlinie zur Erprobung<br />
beschließen, um die notwendigen<br />
Erkenntnisse für die Bewertung des Nutzens<br />
der Methode zu gewinnen“, heißt es<br />
im Gesetz. Das ist zwar ein ganzes Stück<br />
entfernt von einer serienmäßigen Nut-<br />
zenbewertung nicht-medikamentöser<br />
Produkte <strong>und</strong> Verfahren analog zur Nutzenbewertung<br />
von Arzneimitteln. Jürgen<br />
Windeler hat diese zum Verdruss des<br />
B<strong>und</strong>esverbandes Medizintechnologie<br />
(BVMed) schon gefordert, noch bevor er<br />
überhaupt sein Amt als IQWIG-Chef angetreten<br />
hat. Aber erstmals findet sich<br />
der Begriff des medizinischen Nutzens<br />
überhaupt in einem Gesetz wieder –<br />
„<strong>und</strong> das ist schon einmal ein Anfang“,<br />
sagt Windeler, „denn hier wird die Notwendigkeit<br />
einer Nutzenbewertung anerkannt.“<br />
Auch Mechtild Schmedders vom GKV-<br />
Spitzenverband begrüßt die Erprobungsregelung<br />
als ersten Schritt – nicht weniger,<br />
aber auch nicht mehr. Viel zu diffus<br />
sei der Begriff des Potenzials, außerdem<br />
müsse der Gesetzgeber klarstellen, in-<br />
ANTRAGSWAHN<br />
Das NUB-Verfahren treibt manchmal absonderliche<br />
Blüten. So beantragen manche<br />
Krankenhäuser einfach alles – ohne Rücksicht<br />
auf ihr Leistungsspektrum <strong>und</strong> was da<br />
eigentlich angeboten wird. Vor zwei Jahren<br />
etwa blamierten sich 18 Kliniken, als sie den<br />
NUB-Status für Petrophagizimab beantragten.<br />
Aus dem Formular geht hervor, dass der<br />
aus der seltenen Steinlaus (Anmerkung: Dieses<br />
Tier hat Loriot entdeckt!) gewonnene<br />
���������������������������������������������<br />
bekämpfe. Der molekulare Wirkmechanismus<br />
sei 100 Prozent bio, die teilmurinen,<br />
monoklonalen Antikörper sollten am besten<br />
dem Trinkwasser beigemischt werden. Die<br />
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie <strong>und</strong><br />
Onkologie hatte sich diesen Spaß erlaubt<br />
<strong>und</strong> das Formular ins Netz gestellt.<br />
wieweit er die Hersteller finanziell in<br />
die Pflicht nehmen wolle. „Im Gr<strong>und</strong>e<br />
genommen hat alles Potenzial“, sagt<br />
Schmedders. „Auf diese Weise wäre jedes<br />
Verfahren in der Erprobung drin, der GBA<br />
könnte nichts mehr ausschließen, <strong>und</strong> die<br />
GKV müsste alles bezahlen.“ Zumindest<br />
was das Potenzial angeht, kann Rainer<br />
Hess sie vielleicht beruhigen. „Der Begriff<br />
,Methode mit Potenzial‘ muss durch den<br />
GBA zunächst noch genau abgegrenzt<br />
<strong>und</strong> konkretisiert werden“, sagt der unparteiische<br />
GBA-Vorsitzende. Gleichwohl<br />
kann er ihre Finanzierungssorgen damit<br />
nicht aus der Welt räumen. „Inwieweit<br />
die Hersteller an diesem Modell in einem<br />
angemessenen Maß finanziell beteiligt<br />
werden können, werden wir noch klären<br />
müssen.“<br />
Zu klären ist noch eine ganze Menge<br />
mehr. Bislang kommen neue Untersuchungs-<br />
<strong>und</strong> Behandlungsmethoden<br />
(NUB) – anders als im ambulanten Sektor,<br />
wo sie nur dann in den Leistungskatalog<br />
der Vertragsärzte aufgenommen<br />
werden, wenn der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss<br />
(GBA) ihnen bescheinigt, dass<br />
sie nützlich, notwendig <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />
sind – in das Vergütungssystem der<br />
Krankenhäuser, ohne dass diese Kriterien<br />
systematisch geprüft werden. Seit fünf<br />
Jahren implantieren deutsche Chirurgen<br />
beispielsweise die sogenannte endovaskuläre<br />
Aortenklappe, eine künstliche<br />
Herzklappe, die über einen Katheter ins<br />
Herz eingebracht wird, sich dort mittels<br />
eines Ballons entfaltet <strong>und</strong> die kaputte<br />
Herzklappe verdrängt. Die Methode ist<br />
schonender als ein offener chirurgischer<br />
Eingriff <strong>und</strong> für Hochrisikopatienten<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Politik<br />
Nützlichkeit: Neue Untersuchungs- <strong>und</strong> Behandlungsmethoden können künftig auf Antrag des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses erprobt werden, bevor<br />
sie in die Erstattung kommen.<br />
gedacht, die aufgr<strong>und</strong> ihres Alters oder<br />
ihres Ges<strong>und</strong>heitszustandes nicht am<br />
offenen Herzen operiert werden können.<br />
In Europa sind zwei Produkte auf<br />
dem Markt, eins davon hat die amerikanische<br />
Zulassungsbehörde im November<br />
für inoperable Patienten zugelassen. In<br />
Deutschland gibt es seit 2010 für das Verfahren<br />
eine eigene Fallpauschale. „Diese<br />
Pauschale liegt mit etwa 36.000 Euro fast<br />
doppelt so hoch wie die Pauschale für<br />
die offene Operation“, erläutert Mechtild<br />
Schmedders vom GKV-Spitzenverband.<br />
„Seither sind die Leistungszahlen gestiegen,<br />
<strong>und</strong> zwar nicht nur bei den inoperablen<br />
Patienten, sondern wahrscheinlich<br />
auch bei denen, die ohne größeres Risiko<br />
offen operiert werden könnten.“ Und das,<br />
obwohl ein erhöhtes Schlaganfallrisiko,<br />
Gefäßschädigungen <strong>und</strong> Lecks zwischen<br />
Klappe <strong>und</strong> Gefäßwand nur einige der Risiken<br />
sind, die mit dieser Operationsmethode<br />
einhergehen.<br />
Das ökonomische Potenzial ist<br />
entscheidend<br />
Das Herzklappenbeispiel verdeutlicht,<br />
was die GKV am NUB-Verfahren am<br />
meisten stört: Letztlich entscheide nicht<br />
das medizinische, sondern das ökonomische<br />
Potenzial einer neuen Methode<br />
darüber, ob sie es in das Vergütungssystem<br />
der Krankenhäuser schafft. Krankenhäuser,<br />
die eine innovative Leistung<br />
erbringen wollen, können beim Institut<br />
für das Entgeltsystem im Krankenhaus<br />
(Inek) prüfen lassen, ob diese Leistung im<br />
DRG-System bereits abgebildet ist. Auch<br />
das Inek prüft also nicht, ob das Verfahren<br />
gut oder schlecht ist, sondern ledig-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
lich, ob es schon eine Fallpauschale oder<br />
ein Zusatzentgelt dafür gibt. Wenn nicht,<br />
bekommt das Produkt oder Verfahren<br />
den NUB-Status 1. Begründen muss das<br />
Inek diese Einstufung allerdings nicht,<br />
wodurch das ganze Verfahren sehr nebulös<br />
wirkt. Entscheidend dabei ist, dass<br />
NUB-Status 1 bedeutet, dass das Krankenhaus<br />
mit den Krankenkassen vor Ort<br />
ein Entgelt für diese Leistung aushandeln<br />
kann. Auf diese Weise werde die Innovation<br />
irgendwann über eine DRG oder ein<br />
Zusatzentgelt finanziert, so Schmedders.<br />
„Das Schlimme daran ist“, beklagt sie,<br />
„wenn die gesetzliche Krankenkasse dafür<br />
bezahlt, glauben die Patienten, dass<br />
es sich um eine sichere Standardtherapie<br />
handelt <strong>und</strong> nicht um ein neues, noch in<br />
der Erprobung befindliches Verfahren,<br />
das nur unter kontrollierten Bedingungen<br />
ausschließlich von Experten angewandt<br />
werden sollte.“<br />
Noch vertrackter wird es dann, wenn<br />
eine Innovation, die schon seit Jahren<br />
in der stationären Versorgung ist, einer<br />
Methodenbewertung des GBA nicht<br />
standhält. Eine solche evidenzbasierte<br />
Bewertung ist zwingende Voraussetzung<br />
dafür, dass ein Verfahren in den vertragsärztlichen<br />
Bereich eingeführt werden<br />
darf. Obgleich beispielsweise die Vakuumversiegelungstherapie<br />
in den Krankenhäusern<br />
schon seit Jahren angewen-<br />
det wird, um schlecht heilende W<strong>und</strong>en<br />
zu schließen, waren die Nutzenbelege zu<br />
mager, als dass der GBA sie in den ambulanten<br />
Sektor überführt hätte. Eigentlich<br />
hätte er sie in diesem Moment auch an<br />
den Krankenhäusern verbieten müssen.<br />
Ein schwieriges Unterfangen, wenn ein<br />
Verfahren seit Jahren als GKV-Leistung<br />
an den Krankenhäusern verbreitet ist. So<br />
setzte der GBA die Beschlussfassung aus,<br />
mit dem Ziel, aussagekräftige Studien auf<br />
den Weg zu bringen – Studien, die wäh-<br />
Es reden die falschen Leute darüber, was Innovationen sind. Nicht<br />
Klinikgeschäftsführer <strong>und</strong> Kassenchefs sollten das ausdiskutieren,<br />
sondern die Ärzte unter sich. Norbert Roeder, DRG Research Group Münster<br />
rend der jahrelangen Routineanwendung<br />
längst hätten gemacht werden können.<br />
Perfider Prohibitionsprozess<br />
Was Mechthild Schmedders allerdings<br />
nicht berücksichtigt: NUB-Status 1 bedeutet<br />
nicht automatisch Zusatzentgelt.<br />
„In 40 Prozent der Fälle kommt eine<br />
Vereinbarung zwischen Krankenhaus<br />
<strong>und</strong> Kosten träger nicht zustande“, weiß<br />
Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor des<br />
Universitätsklinikums Münster <strong>und</strong> Mitglied<br />
der dort angesiedelten DRG Research<br />
Group. Das NUB-Verfahren ist ein<br />
gewaltiger Papierkrieg mit offenem Ende.<br />
Den NUB-Status 1 behält die Innovation<br />
nämlich nur für ein Jahr. Wird sie in diesem<br />
Zeitraum nicht in einem Zusatzentgelt<br />
oder einer DRG abgebildet, muss das<br />
Krankenhaus den NUB-Antrag erneut<br />
stellen. Böse Zungen sagen, dahinter ste-<br />
Foto.: BVMed, Siemens<br />
143
144<br />
Politik<br />
KONTROLLIERTER ZUWACHS<br />
„Das NUB-Verfahren ist eher eine Bremse als<br />
eine Innovationsmaschine“, sagt Stephan<br />
von Bandemer vom Institut Arbeit <strong>und</strong> Technik<br />
(IAT). Im Auftrag des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
Medizintechnologie (BVMed) hat Bandemer<br />
statistisch ermittelt, wie sich medizintechni-<br />
����� ������������� ��� ������������������<br />
verbreiten. Die Zahl der Neuanträge mit Status<br />
1 fällt dabei geringer aus als erwartet.<br />
Zwischen 2006 <strong>und</strong> 2010 gingen insgesamt<br />
45.824 NUB-Anträge für 2.971 neue Untersuchungs-<br />
<strong>und</strong> Behandlungsmethoden beim<br />
Inek ein. In diese Zahl sind die Wiederholungsanträge<br />
eingeschlossen. Davon erhielten<br />
lediglich 48 medizintechnische NUBs den<br />
cke das Kalkül des Gesetzgebers, kostenintensive<br />
Innovation vom Markt fernzuhalten.<br />
„Es ist nur eine bestimmte Menge<br />
Geld im System. Wenn die Verfahren<br />
teurer werden, muss das Geld an anderer<br />
Stelle – bei den Arbeitskräften beispielsweise<br />
– eingespart werden. Also wird<br />
versucht, es gar nicht erst so weit kommen<br />
zu lassen. Das ist ein perfider Prohibitionsprozess,<br />
der darauf abzielt, das<br />
Interesse der Krankenhäuser an innovativen<br />
Verfahren zu dämpfen“, sagt ein leitender<br />
Klinikmanager, der Deutschland<br />
mittlerweile den Rücken gekehrt hat.<br />
15.000 NUB-Anträge im Jahr<br />
Tatsächlich musste das Inek allein 2010<br />
Jahr 15.000 NUB-Anträge durcharbeiten.<br />
Die Krankenkassen rügen die Krankenhäuser<br />
regelmäßig dafür, dass sie gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
alles beantragen, ohne Rücksicht<br />
auf ihr eigentliches Leistungsspektrum<br />
<strong>und</strong> offenbar manchmal auch, ohne die<br />
Sinnhaftigkeit der angebotenen Methoden<br />
zu hinterfragen. Diese Antragsflut sei<br />
jedoch systembedingt, da jedes einzelne<br />
Haus einen Antrag stellen muss, erklärt<br />
Norbert Roeder. Im DRG-System werden<br />
Krankenhausleistungen zwei Jahre<br />
rückwirkend vergütet. Das heißt, wenn<br />
ein Krankenhaus im Jahr 2011 eine NUB<br />
abrechnen möchte, im Jahr 2009 jedoch<br />
keinen entsprechenden Antrag gestellt<br />
hat, bekommt es für seine Leistungen gar<br />
nichts. Ein NUB-Antrag ist also eine Art<br />
Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass<br />
ein Haus sein Leistungsspektrum irgendwann<br />
ausweiten möchte. „Als der Gesetzgeber<br />
das NUB-Verfahren eingeführt<br />
hat, wollte er erreichen, dass die Zeit-<br />
Status 1, so dass die Krankenhäuser für diese<br />
Verfahren Entgeltverhandlungen führen<br />
konnten. Über das NUB-Verfahren kommen<br />
����������������������������������������������tem,<br />
schlussfolgert Bandemer. Vielmehr<br />
würden starke Selbstregulierungsmechanismen<br />
greifen. „In der Regel ist es so, dass innovative<br />
Leistungen nur dort angeboten<br />
werden, wo man mit ihnen umgehen kann,<br />
also in spezialisierten Zentren, die über die<br />
notwendige Ausstattung verfügen.“ Die<br />
������������������������������������������<br />
noch Krankenhäuser hätten ein Interesse daran,<br />
durch Komplikationen negativ aufzufallen.<br />
spanne zwischen der Einführung einer<br />
Innovation <strong>und</strong> ihrer Vergütung verkürzt<br />
wird“, erläutert Roeder, „erreicht hat er<br />
allerdings etwas anderes, nämlich einen<br />
extrem bürokratischen Ablauf innerhalb<br />
eines unflexiblen Zeitplans.“ Das größte<br />
Problem sei, dass die falschen Leute darüber<br />
reden, was Innovationen sind. „Darüber<br />
müssten Ärzte untereinander diskutieren,<br />
<strong>und</strong> nicht Geschäftsführer von<br />
Krankenhäusern mit den Managern der<br />
Kostenträger.“ Kostenträger hätten schon<br />
Georg Thieme Verlag KG, Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart, PVSt, Entgelt bezahlt, 43151<br />
Abschied ohne<br />
Nebenwirkung<br />
Kliniken müssen ihr chaotisches Entlassungsmanagement<br />
optimieren. Am besten<br />
durch klare Zuständigkeiten <strong>und</strong> Case Manager.<br />
Sicherstellungszuschlag<br />
Begehrte Finanzspritze<br />
Porträt Joachim Hassenpflug<br />
Hüter der Gelenke<br />
www.kma-online.de | 12,50 Euro<br />
17. Jg. | März <strong>2012</strong><br />
B<strong>und</strong>esverband<br />
Pflegemanagement<br />
Der Beitrag erschien erstmals in der Zeitschrift<br />
kma – klinikmanagement aktuell,<br />
Ausgabe 12/<strong>2012</strong>. Das Magazin für die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />
erscheint einmal monatlich<br />
im Georg Thieme Verlag. Nachdruck<br />
mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung.<br />
kma im Internet: www.kma-online.de<br />
45.824<br />
für 2.971<br />
Davon erhielten 48<br />
NUB-Anträge<br />
zwischen 2006<br />
<strong>und</strong> 2010<br />
neue Untersuchungs-<br />
<strong>und</strong><br />
Behandlungsmethoden<br />
neue NUBs den<br />
Status 1.<br />
Verfahren abgelehnt, die ein Jahr später<br />
in der Regelversorgung <strong>und</strong> hochinnovativ<br />
waren.<br />
Roeder schlägt vor, das bisherige NUB-<br />
Verfahren zu modifizieren. Neue Methoden<br />
könnten strukturiert an den Krankenhäusern<br />
evaluiert werden, die an der<br />
DRG-Kalkulation teilnehmen. So könnte<br />
man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen<br />
– zusammen mit einer Fallpauschale<br />
könnte dann auch eine Nutzenbewertung<br />
vorliegen.<br />
Das klingt zu einfach, als dass es Wirklichkeit<br />
werden könnte. Auch Innovationszentren,<br />
wie der GKV-Spitzenverband<br />
sie gern im Versorgungsstrukturgesetz<br />
verankert hätte, wären einfacher gewesen:<br />
Dort wären neue Untersuchungs-<br />
<strong>und</strong> Behandlungsmethoden unter Studienbedingungen<br />
erprobt <strong>und</strong> erst bei<br />
nachgewiesenem medizinischen Nutzen<br />
in die breite Versorgung gekommen. „Innovationszentren<br />
wären die sehr viel sauberere<br />
Lösung gewesen“, bestätigt Hess.<br />
„Das war aber politisch nicht durchsetzbar.<br />
Wir haben momentan eine völlige<br />
Öffnung in Richtung Innovationen. Dies<br />
wird erst schrittweise geändert werden<br />
können, nicht von heute auf morgen.“<br />
Jana Ehrhardt, Berlin,<br />
freie Journalistin <strong>und</strong><br />
Redakteurin der OUMN<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
146<br />
Aus unserem Fach<br />
Giftige Hüftendoprothesen? Die Deutsche Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie warnt vor einer allgemeinen Verurteilung von Metall-<br />
Metall-Paarungen bei künstlichen Hüftgelenken. Dies führe zu einer Verunsicherung von Hüftendoprothesenträgern, die in den meisten Fällen weder ihren<br />
Prothesentyp kennen noch die zu dieser Problematik vorliegenden Erkenntnisse interpretieren können.<br />
HÜFTGELENKERSATZ<br />
Erhöhte Fehlerrate bei<br />
Metall-Metall-Paarungen<br />
Metall-Metall-Paarungen beim künstlichen Kunstgelenkersatz sind erneut in die Diskussion geraten. Die<br />
britische MHRA (Medicines and Healthcare-Product Regulatory Agency) hat bereits einen „Medical Device<br />
Alert“ herausgegeben, das B<strong>und</strong>esinstitut für Arzneimittel <strong>und</strong> Medizinprodukte die Fachgesellschaften<br />
um Stellungnahme gebeten. Die DGOOC <strong>und</strong> die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) werden Empfehlungen<br />
zum Umgang mit Metall-Metall-Paarungen erarbeiten.<br />
Metall-Metall-Paarungen werden beim<br />
künstlichen Hüftgelenkersatz seit Jahrzehnten<br />
eingesetzt. Aufgr<strong>und</strong> besserer Abriebeigenschaften<br />
gegenüber herkömmlichen<br />
Kunststoffen sind sie nach anfänglich<br />
alleinigem Einsatz in der konventionellen<br />
Prothetik in den vergangenen Jahren auch<br />
für den „Oberflächenersatz“ sowie sogenannte<br />
„Großkopf-Gleitpaarungen“ (metallische<br />
Monoblock-Pfannen <strong>und</strong> Köpfe<br />
mit einem Durchmesser von mehr als 36<br />
Millimeter auf herkömmli-chen Stielprothesen)<br />
eingesetzt worden. Beim Oberflächenersatz<br />
wurden als Vorteile ein<br />
geringerer Knochenverlust, der Erhalt der<br />
normalen Gelenkanatomie <strong>und</strong> -mechanik<br />
(damit eine geringere Luxationsrate)<br />
<strong>und</strong> eine bessere Ausgangssituation für<br />
eine eventuell notwendige Revisionsoperation<br />
angenommen. Die Implantation<br />
der Großkopfprothesen sollte vor allem<br />
eine bessere Beweglichkeit bei minimiertem<br />
Risiko einer Luxation unterstützen.<br />
Zunehmende Erwartungen an Aktivität<br />
<strong>und</strong> Lebensqualität der immer jünger<br />
werdenden Patienten, die einen Gelenkersatz<br />
benötigen, haben die Entwicklung<br />
dieser neuen Versorgungsalternativen<br />
unterstützt.<br />
Als möglicher Nachteil einer Versorgung<br />
mit Metall-Metall-Paarungen wurden<br />
bereits früh der Metallabrieb <strong>und</strong> beim<br />
Oberflächenersatz darüber hinaus die<br />
Gefahr von Schenkelhalsfrakturen <strong>und</strong><br />
vorzeitiger Lockerung erkannt. Dem<br />
gegenüber stehen unter anderem die<br />
Risiken eines vermehrten Abriebs bei<br />
Gleitpaarungen mit konventionellen<br />
Kunststoffen sowie das Bruchrisiko bei<br />
einer Versorgung mit keramikhaltigen<br />
Gleitpaarungen. Deshalb sind Metall-<br />
Metall-Paarungen in der Vergangenheit<br />
als Versorgungsalternativen diskutiert<br />
worden <strong>und</strong> in die klinische Anwendung<br />
gekommen. So wurden zum Beispiel im<br />
Jahr 2008 gemäß dem National Joint Registry<br />
in Großbritannien 15 Prozent aller<br />
Hüftendoprothesen als Metall-Metall-<br />
Paarungen (acht Prozent Oberflächenersatz<br />
<strong>und</strong> sieben Prozent Großkopf-Metall-Metall-Paarungen)<br />
implantiert.<br />
Medical Device Alert herausgegeben<br />
Die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der unterschiedlichen<br />
Gleitpaarungen werden in den<br />
Fachgesellschaften seit langem diskutiert.<br />
Die Großkopfprothesen <strong>und</strong><br />
Oberflächenersatz-Implantate werden<br />
seit 2008 besonders kritisch beobachtet.<br />
Bei beiden Versorgungen sind einzelne<br />
Implantate durch eine erhöhte „Fehler-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Bilder: TU Dresden
ate“ aufgefallen <strong>und</strong> wurden von den<br />
Herstellern ganz beziehungsweise zeitweise<br />
freiwillig vom Markt genommen.<br />
Aktuell ist die Aufmerksamkeit erneut<br />
durch verschiedene Artikel im British<br />
Medical Journal angefacht worden, wobei<br />
die Diskussion nicht mehr nur spezielle<br />
Implantate aus dem Sortiment des<br />
Oberflächenersatzes <strong>und</strong> der Großkopf-<br />
Prothesen im Auge hatte, sondern alle<br />
Metall-Metall-Paarungen des Hüftgelenkersatzes<br />
einschloss. Als Regierungsinstitution<br />
hat sich daraufhin die MHRA<br />
(Medicines and Healthcare-Product<br />
Regulatory Agency) eingeschaltet <strong>und</strong><br />
am 28. Februar einen „Medical Device<br />
Alert“ herausgegeben, in dem alle Metall-Metall-Paarungen<br />
des Hüftgelenkersatzes<br />
angesprochen werden. Darin<br />
heißt es, dass „die große Mehrzahl von<br />
Patienten mit Metall-Metall-Paarungen<br />
des Hüftgelenkes über gut funktionierende<br />
Gelenke verfügt <strong>und</strong> wohl nur ein<br />
geringes Risiko hinsichtlich sich entwickelnder<br />
Probleme bestünde“. Eine<br />
kleine Anzahl allerdings könnte Weichteilveränderungen<br />
als Reaktion auf die<br />
Abriebprodukte bei Metall-Metall-Paarungen<br />
entwickeln. Die Abriebprodukte<br />
können zur Gewebsnekrose führen <strong>und</strong><br />
damit auch die Ergebnisse eines regelnotwendigen<br />
Revisionseingriffes beeinflussen.<br />
Die orthopädischen Experten<br />
des MHRA waren daher der Meinung,<br />
dass eine Frührevision in solchen Fällen<br />
zu besseren Ergebnissen der Revisionschirurgie<br />
führen könne. Das MHRA wird<br />
die Entwicklung unter Rücksprache mit<br />
den orthopädischen Experten weiter<br />
beobachten <strong>und</strong> unter Umständen weitere<br />
Ratschläge erteilen. Derzeit wurde<br />
empfohlen, symptomatische Patienten<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich hinsichtlich des Blutge-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
haltes an Schwermetall-Ionen zu untersuchen.<br />
Dieses Protokoll gilt auch für<br />
asymptomatische Patienten, wenn sie<br />
mit einem Gelenk mit einem Kopfdurchmesser<br />
von mehr als 36 Millimeter versorgt<br />
sind. In diesem Fall sollten sich die<br />
Patienten auf unbegrenzte Zeit jährlich<br />
untersuchen lassen. Auch Institutionen<br />
<strong>und</strong> wissenschaftliche Gesellschaften in<br />
anderen Ländern befassen sich aktuell<br />
mit der Thematik <strong>und</strong> haben – zum Teil<br />
jedoch unterschiedlich lautende – Empfehlungen<br />
herausgegeben.<br />
Die DGOOC will das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD)<br />
schnellstmöglich auf den Weg bringen. Gerade durch die Erfassung<br />
der in diesem Register verankerten Routinedaten ist es<br />
möglich, ein wirkliches Frühwarnsystem zu etablieren, das Rückschlüsse<br />
auf die Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität ermöglicht.<br />
EPRD als Frühwarnsystem<br />
wichtiger denn je<br />
Das B<strong>und</strong>esinstitut für Arzneimittel <strong>und</strong><br />
Medizinprodukte (BfArM) hat die Information<br />
der britischen Behörde zunächst<br />
an die Fachgesellschaften weiter gereicht,<br />
in einem zweiten Anschreiben dann auch<br />
die Fachgesellschaften um Stellungnahme<br />
gebeten. Die DGOOC sieht in dieser<br />
Entwicklung einen erneuten Beleg<br />
dafür, dass das Endoprothesenregister<br />
Deutschland (EPRD) schnellstmöglich<br />
auf den Weg gebracht werden muss.<br />
Gerade durch die Erfassung der in diesem<br />
Register verankerten Routinedaten<br />
(zum Beispiel frühzeitige Revisionen) ist<br />
es möglich, ein wirkliches Frühwarnsystem<br />
zu etablieren, das Rückschlüsse auf<br />
die Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität ermöglicht.<br />
Ein solches Register soll künftig<br />
dazu beitragen, Unsicherheiten zu vermeiden,<br />
wie sie jetzt im Zusammenhang<br />
mit den Metall-Metall-Paarungen in der<br />
Hüftgelenksendoprothetik entstanden<br />
sind. Ein Blick in die nationalen Endoprothesenregister<br />
(zum Beispiel Australien)<br />
zeigt, dass es offenbar Unterschiede<br />
in der Standzeit verschiedener Metall-<br />
Metall-Paarungen gibt. Immerhin sind<br />
Aus unserem Fach<br />
einige dieser Paarungen bereits 20 Jahre<br />
„auf dem Markt“ <strong>und</strong> weisen unter Berücksichtigung<br />
geeigneter Indikation sowie<br />
korrekter Versorgungstechnik sehr<br />
gute Ergebnisse auf. Das EPRD kann „Ausreißer“<br />
der Ergebnisqualität frühzeitig<br />
identifizieren <strong>und</strong> im Exekutiv-Komitee<br />
in Kooperation von Fachgesellschaft, Kostenträgern<br />
<strong>und</strong> Implantateherstellern geeignete<br />
Empfehlungen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
beschließen.<br />
Empfehlungen für Patienten <strong>und</strong><br />
Chirurgen werden erarbeitet<br />
Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der insgesamt unterschiedlichen<br />
Datenlage <strong>und</strong> neuerer<br />
Entwicklungen ist es notwendig, eine<br />
aktualisierte <strong>und</strong> f<strong>und</strong>ierte Stellungnahme<br />
zu den Risiken von Metall-Metall-<br />
Gleitpaarungen zu erarbeiten. Deshalb<br />
wird sich unter Mitwirkung von AE- <strong>und</strong><br />
DGOOC-Vertretern im April ein international<br />
besetztes Expertengremium mit<br />
dieser Thematik befassen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
für Patienten <strong>und</strong> Chirurgen erarbeiten.<br />
Die DGOOC wird über das Ergebnis<br />
dieser europäischen Expertenkonferenz<br />
unter Beteiligung verschiedener<br />
Institutionen unterrichten.<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />
Prof. Dr. Klaus-Peter Günther<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe<br />
Niethard, für den<br />
Vorstand der DGOOC.<br />
Prof. Dr. Klaus-<br />
Peter Günther, für<br />
den Vorstand der<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Endoprothetik.<br />
147
148<br />
Aus unserem Fach<br />
VERSORGUNGSATLAS<br />
Woher kommen die unterschiedlichen<br />
Operationszahlen?<br />
Versorgungsforschung wird groß geschrieben. In Zeiten, in denen sich die Versorgungsstrukturen rasch<br />
<strong>und</strong> kaum mehr überschaubar ändern, in denen gleichzeitig Patienten- <strong>und</strong> Finanzströme umgelenkt<br />
werden, besteht ein großes Interesse an den Auswirkungen derartiger Veränderungen: Wie häufig wird<br />
was behandelt, wo wird es behandelt, mit welchem Ergebnis wird es behandelt, wird es unter Umständen<br />
anderswo besser gemacht?<br />
Vorbild für den Versorgungsatlas der<br />
Deutschen Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC)<br />
waren die so genannten „Outcome-studies“<br />
in den USA. Dort hat man versucht,<br />
durch die Erhebung der Diagnose- <strong>und</strong><br />
Versorgungshäufigkeit in den einzelnen<br />
B<strong>und</strong>esstaaten <strong>und</strong> deren Korrelation mit<br />
verschiedensten Randbedingungen die Effizienz<br />
<strong>und</strong> Effektivität des Ges<strong>und</strong>heitssystems<br />
zu hinterfragen. Der Dartmouth<br />
Atlas of Healthcare (www.dartmouthatlas.org)<br />
hat die Daten der so genannten<br />
Medicare Patienten aufgelistet <strong>und</strong> dabei<br />
erhebliche Abhängigkeiten der Versorgungshäufigkeit<br />
von der Ärzteverteilung<br />
festgestellt. Diese so genannte angebotsinduzierte<br />
Nachfrage („Supply Induced<br />
Demand“) wurde auch für Deutschland<br />
<strong>und</strong> für Operationen <strong>und</strong> Versorgungen<br />
im muskuloskelettalen Bereich behauptet,<br />
aber bisher nicht bewiesen.<br />
Abb. 1 Wirbelsäulenoperationen: Fallzahlen nach Jahren (WIdO Daten)<br />
Versorgungsatlas auf der Gr<strong>und</strong>lage von<br />
Routinedaten<br />
Die DGOOC hat daher vor zwei Jahren das<br />
Projekt Versorgungsatlas auf den Weg gebracht.<br />
In einer Arbeitsgruppe unter der<br />
Leitung von Thorsten Schäfer (Dresden/<br />
Ulm), Frau Jeszenszky, Prof. Klaus-Peter<br />
Günther, dem Generalsekretär <strong>und</strong> der<br />
AOK/WiDo (Jürgen Malzahn, Christian<br />
Günster) wurden Daten aus der AOK zur<br />
Verfügung gestellt, die die Erfassung regionaler<br />
Verteilung bestimmter Prozeduren<br />
in der <strong>Orthopädie</strong> wiedergeben. Das<br />
Projekt ist auf mehrere Jahre angelegt<br />
<strong>und</strong> konzentriert sich zunächst auf die<br />
arthroskopischen Eingriffe des Kniegelenkes,<br />
auf die elektive Hüft- <strong>und</strong> Knieendoprothetik<br />
<strong>und</strong> unterschiedliche Wirbelsäulenoperationen.<br />
Es handelt sich<br />
dabei um die Abrechnungsdaten nach<br />
§ 301 Sozialgesetzbuch V (SGB V). Die Ra-<br />
ten pro 1.000 Einwohner wurden altersstandardisiert<br />
<strong>und</strong> bis auf B<strong>und</strong>es- sowie<br />
Kreis ebene heruntergebrochen.<br />
Die Darstellung der ersten reinen Daten<br />
zeigt, dass ebenso wie in den USA erhebliche<br />
Unterschiede in den regionalen<br />
Versorgungshäufigkeiten ausgewählter<br />
Operationen bestehen. So besteht zum<br />
Beispiel für die gesamten Arthrosko pien<br />
des Kniegelenkes ein Unterschied der<br />
regionalen Versorgungshäufigkeit (auf<br />
Kreisebene) um das Siebenfache, für die<br />
Hüftgelenksendoprothetik um das Zweifache,<br />
für die Kniegelenksendoprothetik<br />
um das Dreifache <strong>und</strong> für alle Wirbelsäulenoperationen<br />
um das Sechsfache.<br />
Besonders auffällig sind Grenzziehungen<br />
zwischen Kreisen einer maximalen<br />
<strong>und</strong> einer minimalen Versorgungshäufigkeit,<br />
wie zum Beispiel zwischen Baden-Württemberg<br />
<strong>und</strong> Bayern, wo alle<br />
operativen Eingriffe auf der Bayerischen<br />
Seite vielfach häufiger als auf der Baden-<br />
Württembergischen Seite durchgeführt<br />
werden. Damit liegen die Variationen der<br />
Eingriffshäufigkeit etwa in einer gleichen<br />
Höhe, wie sie auch in den USA beobachtet<br />
wurden.<br />
Besonders interessant sind darüber hinaus<br />
die Entwicklungen bestimmter<br />
Eingriffshäufigkeiten im Längsschnitt.<br />
Insbesondere bei Arthroskopien <strong>und</strong><br />
Wirbelsäuleneingriffen kann eine deutliche<br />
Zunahme der Fallzahlen von 2005<br />
bis 2009 beobachtet werden, bei den<br />
Arthroskopien über 60 Prozent, bei den<br />
Wirbelsäuleneingriffen um annähernd<br />
90 Prozent. Unter den Wirbelsäuleneingriffen<br />
wiederum sind erhebliche Unterschiede<br />
hinsichtlich der spezifischen<br />
Technologien zu erkennen. So ist eher<br />
ein gleichmäßiger Anstieg bei Bandschei-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Foto: BVMed<br />
Shared-Decision-Making: In den USA hat es sich gezeigt, dass individualisierte Aufklärungsgespräche<br />
die Eingiffsraten deutlich senken.<br />
benoperationen <strong>und</strong> Dekompressionen<br />
nachzuweisen (��Abb. 1), während andere<br />
Verfahren (Bandscheibenprothese,<br />
Spreizer-Implantationen) mit einem abrupten<br />
Anstieg <strong>und</strong> der raschen Annäherung<br />
an eine Maximalzahl einhergehen<br />
(� Abb. 2).<br />
Was sind die Ursachen dieser beobachteten<br />
Unterschiede? Möglicherweise<br />
gibt es regionale Unterschiede in der<br />
Erkrankungshäufigkeit. Diskutiert werden<br />
immer wieder die unterschiedlichen<br />
ambulanten <strong>und</strong> stationären Angebotsstrukturen.<br />
Welchen Einfluss zum Beispiel<br />
hat die Orthopädendichte auf die<br />
wünschenswerte qualitativ hochwertige<br />
(allerdings auch bezahlbare) Versorgung<br />
der Bevölkerung? Wie viele Orthopäden<br />
bräuchten wir nach diesen Ergebnissen?<br />
Bei der groben Darstellung der Versorgungsverteilung<br />
in Deutschland lässt<br />
sich ein Zusammenhang mit der Ortho-<br />
Abb. 2 Wirbelsäulenoperationen: Fallzahlen nach Jahren (WIdO Daten)<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
pädendichte zunächst nicht erkennen.<br />
Allerdings kann erst eine weiterführende<br />
Untersuchung Aufschluss geben, die die<br />
regionale Verteilung der niedergelassenen<br />
als auch der klinisch tätigen Ärzte<br />
berücksichtigt.<br />
Individualisierte Aufklärung senkt<br />
Eingriffsrate<br />
Die DGOOC wird dieses Projekt weiterhin<br />
unterstützen, zumal es große Resonanz<br />
in der Öffentlichkeit gef<strong>und</strong>en hat. Die<br />
Autorengruppe konnte im Krankenhausreport<br />
<strong>2012</strong> erstmals über den orthopädischen<br />
Versorgungsatlas berichten <strong>und</strong><br />
ist nun aufgefordert, auch im Krankenhausreport<br />
2013 speziell zu den Wirbelsäuleneingriffen<br />
Stellung zu nehmen. Die<br />
Bertelsmann-Stiftung wiederum erkennt<br />
in diesen Daten einen Ansatz für sinnvolle<br />
Aufklärung der Bevölkerung. In den<br />
USA wurden die Daten des Dartmouth<br />
Aus unserem Fach<br />
Atlas zum Anlass genommen, bei Erkrankungen<br />
<strong>und</strong> Operationen mit besonders<br />
großer Variationsbreite der Versorgungshäufigkeit<br />
Aufklärungsprogramme für<br />
die Patienten zu starten: Der Patient soll<br />
insbesondere bei elektiven Eingriffen auf<br />
Augenhöhe mitentscheiden. „Shared Decision<br />
Making“ ist seitdem das Motto dieser<br />
Kampagne, weil es sich gezeigt hat,<br />
dass die Aufklärung des Patienten nicht<br />
selten an den wahren <strong>und</strong> individuellen<br />
Bedürfnissen vorbeigeht. Am Beispiel der<br />
Prostatahyperplasie <strong>und</strong> der Wirbelsäuleneingriffe<br />
konnte gezeigt werden, dass<br />
eine individualisierte Aufklärung die Eingriffsraten<br />
deutlich senken kann. Bei der<br />
politisch gewollten Diversifizierung der<br />
Versorgungsstrukturen ist die Fachgesellschaft<br />
aufgerufen, sich auch mit den sich<br />
daraus ergebenden Konsequenzen für die<br />
uns anvertrauten Patienten zu beschäftigen.<br />
Deutschland hat in Europa eine<br />
der höchsten Versorgungsdichten für<br />
Ärzte auf dem Gebiet der muskuloskeletalen<br />
Erkrankungen <strong>und</strong> Verletzungen.<br />
Deutschland hat aber auch eines der besten<br />
Ges<strong>und</strong>heitssysteme. „Which rate is<br />
right?“, fragt Jim Weinstein im Journal of<br />
Bone and Joint Surgery. Der Versorgungsatlas<br />
der DGOOC soll darauf für Deutschland<br />
Antwort geben.<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />
Prof. Dr. Fritz<br />
Uwe Niethard,<br />
Generalsekretär DGOOC<br />
ZUM WEITERLESEN<br />
Im „Krankenhaus-<br />
������� ������ ��den<br />
Sie ein ausführliches<br />
Kapitel über<br />
die Operationshäu-<br />
������� ���� ������kopischenEingriffen<br />
am Kniegelenk,<br />
bei der elektiven<br />
Hüft- <strong>und</strong> Knieendoprothetik<br />
<strong>und</strong><br />
bei unterschiedlichen<br />
Wirbelsäulenoperationen. Er ist im<br />
Schattauer Verlag erschienen <strong>und</strong> kostet<br />
54,95 Euro.<br />
149
150<br />
Aus unserem Fach<br />
WEITERBILDUNG<br />
Für eine Renaissance der konservativen<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Das neue gemeinsame Fach <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> bedient sich nicht nur chirurgischer, sondern<br />
auch konservativer Verfahren. Standesvertreter sehen allerdings eine zunehmende Fokussierung auf die<br />
Chirurgie <strong>und</strong> die Gefahr, dass der umfassend k<strong>und</strong>ige Orthopäde <strong>und</strong> Unfallchirurg zu einem Auslaufmodell<br />
wird. Wie dieser Konflikt gelöst werden könnte, darüber spricht DGGOC-Generalsekretär Fritz Uwe<br />
Niethard im Interview, das in der Zeitschrift "<strong>Orthopädie</strong>-Technik" erschienen ist.<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen, ist<br />
Generalsekretär der DGOOC.<br />
OT: Im Editorial der Zeitschrift <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>Mitteilungen</strong> 4/11 brechen Sie eine<br />
Lanze für den hohen Stellenwert der konservativen<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />
Sie konstatieren, dass „konservative<br />
Behandlungsmaßnahmen in den Akutkliniken<br />
nicht mehr kostendeckend zu erbringen“<br />
seien mit der Konsequenz, dass<br />
entsprechende Kenntnisse immer seltener<br />
vermittelt werden. Lässt sich diese<br />
Entwicklung mittelfristig umdrehen?<br />
Prof. Niethard: Die Schwächung der<br />
gesamten konservativen <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> darunter auch<br />
der Technischen <strong>Orthopädie</strong> macht den<br />
Fachgesellschaften, aber auch dem Berufsverband<br />
große Sorge. Besonders<br />
problematisch ist, dass mit dem Abbau<br />
von Weiterbildungsstätten, die auch konservative<br />
Inhalte vermitteln können, die<br />
Kenntnisse innerhalb von zwei Generationen<br />
vollständig verloren gehen könnten.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> müssen wir kurz-<br />
fristig gegensteuern. Wir bemühen uns<br />
nicht erst seit gestern, sind aber bisher<br />
immer an der übergeordneten Regelung<br />
durch die Ärztekammern gescheitert.<br />
Diese aber sehen nun, dass die Weiterbildungssystematik<br />
den Anforderungen an<br />
Superspezialisierung einerseits <strong>und</strong> der<br />
Versorgungssituation in der Breite andererseits<br />
nicht mehr gerecht werden kann.<br />
Die Mitwirkung der Fachgesellschaften<br />
<strong>und</strong> Berufsverbände scheint daher möglich.<br />
DGOOC, DGOU <strong>und</strong> BVOU sind bereit,<br />
sich in qualifizierte Programme mit<br />
Kurssystemen <strong>und</strong> Hospitationen bei der<br />
Weiterentwicklung <strong>und</strong> Stärkung der<br />
konservativen Inhalte einzubringen. Darüber<br />
hinaus sind wir bemüht, bei den<br />
Ärztekammern <strong>und</strong> Verantwortlichen in<br />
den einzelnen B<strong>und</strong>esländern Verständnis<br />
für die Entwicklung von Weiterbildungsstätten<br />
für die konservative <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> zu schaffen.<br />
Dazu gehört nicht nur die Zulassung von<br />
erfahrenen, konservativ tätigen Orthopäden<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgen, die noch über<br />
das Rüstzeug einer effizienten, das heißt<br />
preisgünstigen <strong>und</strong> wirksamen konservativen<br />
Behandlung verfügen, sondern auch<br />
die Einrichtung von stationären Behand-<br />
lungsmöglichkeiten, die im Rahmen der<br />
DRG-Systematik verloren gegangen sind.<br />
Es kann nicht angehen, dass therapierefraktäre<br />
Kreuzschmerzen inzwischen in<br />
psychosomatischen <strong>und</strong> psy chiatrischen<br />
Kliniken behandelt werden, weil es konservative<br />
Behandlungsstätten in <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> nicht mehr gibt.<br />
Als Generalsekretär der DGOOC haben<br />
Sie die Berufspolitik der letzten Jahre intensiv<br />
begleitet. Können Sie sich vorstellen,<br />
dass Vertreter der Technischen <strong>Orthopädie</strong><br />
dabei helfen, die konservativen<br />
Inhalte der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
zu pflegen <strong>und</strong> weiterzuentwickeln?<br />
Die DGOOC hat sich frühzeitig darum bemüht,<br />
der Technischen <strong>Orthopädie</strong> einen<br />
festen Stand zu verleihen. So wurde die<br />
Sektion Technische <strong>Orthopädie</strong> gegründet,<br />
in der nicht nur Ärzte, sondern auch<br />
<strong>Orthopädie</strong>-Techniker <strong>und</strong> Vertreter der<br />
Industrie zusammen gearbeitet haben.<br />
Daraus wiederum ist die Initiative Technische<br />
<strong>Orthopädie</strong> ’93 entstanden. Diese<br />
nun seit 18 Jahren bestehende Initiative<br />
veranstaltet hervorragende Kurse, in denen<br />
die Technische <strong>Orthopädie</strong> vermittelt<br />
werden kann. Wir könnten uns vorstellen,<br />
dass diese Kurse zu einem „Muss“<br />
im Rahmen der Weiterbildung gemacht<br />
werden. Das stellt natürlich besondere<br />
Anforderungen an die Logistik <strong>und</strong> würde<br />
nur durch ein Zusammenwirken von<br />
kompetenter Ärzteschaft, <strong>Orthopädie</strong>-<br />
Technikern <strong>und</strong> Vertretern der Technischen<br />
<strong>Orthopädie</strong> möglich werden.<br />
Die Weiterbildungssystematik kann den Anforderungen an<br />
Superspezialisierung einerseits <strong>und</strong> der Versorgungssituation in<br />
der Breite andererseits nicht mehr gerecht werden.<br />
In der ersten Ausgabe der <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Nachrichten</strong>, erschienen im Oktober<br />
2011, finden sich verschiedene Hinweise,<br />
dass vonseiten der Berufsverbände die<br />
Weiterbildung in konservativer <strong>Orthopädie</strong><br />
bereits angegangen wird. So sprach<br />
sich der Gesamtvorstand des BVOU bei<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
FÜR EINE NEUE SICHTWEISE<br />
Zum Thema Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung hat der<br />
Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft<br />
für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />
e. V. (DGOOC), Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, in<br />
der Zeitschrift <strong>Orthopädie</strong> <strong>Mitteilungen</strong><br />
4/2011 ein viel beachtetes Editorial geschrieben.<br />
Demnach sieht er nicht nur wenige, an<br />
der Sitzung im September letzten Jahres<br />
mehrheitlich für eine Änderung der Weiterbildungsordnung<br />
für den Facharzt für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> aus. Weiter<br />
wurde beschlossen, unter der Leitung<br />
von Prof. Dreinhöfer einen Arbeitskreis<br />
zum Thema „Einführung der Zusatzbezeichnung<br />
konservative <strong>Orthopädie</strong>“ ins<br />
Leben zu rufen. Können Sie uns diese<br />
Pläne näher erläutern?<br />
Die Weiterbildungsordnung ist in<br />
Deutschland an die Landesärztekammern<br />
gekoppelt. Bedauerlicherweise gibt<br />
es daher immer wieder verschiedene<br />
Ausführungen der sogenannten Musterweiterbildungsordnung<br />
der B<strong>und</strong>esärztekammer.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> versucht<br />
sich dieser Problematik anzunehmen,<br />
indem im Rahmen eines jährlich stattfindenden<br />
Weiterbildungs-Workshops<br />
die sogenannten kammeraktiven Mit-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
konservativen Inhalten interessierte Schüler,<br />
sondern auch immer weniger k<strong>und</strong>ige Lehrer.<br />
Niethard führt aus: „In Zeiten, in denen sich<br />
konservative <strong>und</strong> operative Strukturen im Sinne<br />
einer patientenorientierten <strong>und</strong> ressourcensparenden<br />
Medizin zusammenschließen<br />
(…), ist die <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
gut beraten, die konservativen Inhalte ihres<br />
���������������������������������������������<br />
der ökonomischen Fehlanreize auch Fehl- <strong>und</strong><br />
Überversorgung im chirurgischen Bereich.“<br />
Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieses Editorials führte<br />
Bernd Wünschmann vom B<strong>und</strong>esinnungsverband<br />
für <strong>Orthopädie</strong>-Technik ein Interview,<br />
dass in der Zeitschrift „<strong>Orthopädie</strong>-Technik“<br />
erschienen ist <strong>und</strong> das wir hier nachdrucken.<br />
Wenn ein solcher Trend nicht gebrochen werden<br />
kann, würde der perspektivisch vollständige<br />
Verlust konservativer Inhalte das Fach<br />
quasi „amputieren“. Jedenfalls sieht nicht nur<br />
Niethard die dringende Notwendigkeit, konservative<br />
Inhalte in der Ausbildung des Facharztes<br />
wieder stärker zu leben. Aktuell wird<br />
diskutiert, wie zusammen mit der seit vielen<br />
Jahren an dieser Front kämpfenden Weiterbildungs-Initiative<br />
’93 das existierende Kurssystem<br />
zur konservativen, speziell Technischen<br />
<strong>Orthopädie</strong> ausgebaut werden könnte. Das<br />
glieder eingeladen werden, um die Sicht<br />
von Fachgesellschaft <strong>und</strong> Berufsverband<br />
in die Landesärztekammern hineinzutragen.<br />
Ein solcher Workshop wird auch in<br />
diesem Frühjahr stattfinden. Vorausgehend<br />
wird sich der Ausschuss für Bildung<br />
der DGOU mit der speziellen Problematik<br />
der konservativen <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
beschäftigen. Die Einführung<br />
einer Zusatzbezeichnung Konservative<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> wird<br />
widersprüchlich diskutiert. Wenn diese<br />
auf die sechsjährige Weiterbildung zum<br />
Facharzt für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
aufgesattelt werden müsste, hieße<br />
das, dass die Ärzte acht bis neun Jahre<br />
in der Weiterbildung blieben, bevor sie<br />
in die Praxis entlassen werden könnten.<br />
Dies ist in Anbetracht der gegenwärtigen<br />
Umstände des Ärztemangels <strong>und</strong><br />
der Feminisierung in der Medizin nicht<br />
zu vermitteln. Diskutiert wird daher ein<br />
sogenanntes Y-Modell, bei dem alle Ärzte<br />
Aus unserem Fach<br />
bietet natürlich nur dann Aussicht auf Erfolg,<br />
wenn alle Beteiligten eine neue Sichtweise für<br />
das Wohl der Patienten entwickeln.<br />
Für eine neue Sichtweise steht auch der zweite<br />
Tag der Technischen <strong>Orthopädie</strong>, den der<br />
B<strong>und</strong>esinnungsverband für <strong>Orthopädie</strong>-Technik<br />
(BIV-OT) in Kooperation mit der B<strong>und</strong>esfachschule<br />
für <strong>Orthopädie</strong>-Technik (BUFA),<br />
der Initiative ’93 <strong>und</strong> der Vereinigung Technische<br />
<strong>Orthopädie</strong> (VTO) beim Deutschen Kongress<br />
für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Un-fallchirurgie<br />
<strong>2012</strong> in Berlin durchführt. Beginnend am<br />
23. <strong>und</strong> speziell am 24. Oktober wird ein interdisziplinäres<br />
Programm zur konservativen,<br />
speziell Technischen <strong>Orthopädie</strong> angeboten,<br />
bewusst auch in Auseinandersetzung mit<br />
operativen Verfahren. Die Initiative des B<strong>und</strong>esinnungsverbandes<br />
zur Intensivierung der<br />
Kontakte zwischen Ärzteschaft <strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong>-Technik<br />
fand sowohl in Prof. Dr. Dieter<br />
Kohn, Kongresspräsident 2011, als auch im<br />
amtierenden Kongresspräsidenten Prof. Dr.<br />
Wolfram Mittelmeier tatkräftige Unterstützer.<br />
Es besteht große Einigkeit, dass nur in einem<br />
engen Verb<strong>und</strong> konservative Behandlungsmöglichkeiten<br />
im gesamten Feld <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> zu erhalten <strong>und</strong> zu<br />
stärken sind.<br />
den Common Trunk im Gebiet Chirurgie<br />
durchlaufen, die Spezialisierung sich aber<br />
nach zwei Jahren in einen bevorzugt konservativen<br />
<strong>und</strong> bevorzugt chirurgischen<br />
Part teilt. Dies hätte zum Vorteil, dass<br />
die später ausschließlich konservativ tätigen<br />
Ärzte den vollen Operationsplan<br />
nicht erbringen müssten, was wiederum<br />
der Weiterbildung im chirurgischen<br />
Zweig zugute käme. Diese früher von den<br />
Ärztekammern kategorisch abgelehnte<br />
Regelung scheint nun im Rahmen des<br />
sogenannten modularen Weiterbildungsweges<br />
realisierbar.<br />
Die Fragen stellte Bernd Wünschmann,<br />
B<strong>und</strong>esinnungsverband für <strong>Orthopädie</strong>-<br />
Technik.<br />
151
152<br />
Aus unserem Fach<br />
ORTHOPÄDIE-TECHNIK<br />
<strong>Orthopädie</strong> + Reha-Technik <strong>2012</strong><br />
Vom 15. bis 18. Mai <strong>2012</strong> findet auf dem Messegelände Leipzig der Weltkongress für Prothetik, Orthetik,<br />
<strong>Orthopädie</strong>schuhtechnik, Kompressionstherapie <strong>und</strong> Technische Rehabilitation statt. Im Folgenden haben<br />
wir einige Programmpunkte zusammengetragen, die wir Ihnen besonders ans Herz legen möchten.<br />
DIENSTAG, 15. MAI <strong>2012</strong><br />
15 bis 16.15 Uhr, Saal 3<br />
Fuß <strong>und</strong> Schuh 1 (Themenblock)<br />
Die randomisiert-kontrollierte Studie zur Wirksamkeit von<br />
stützenden Einlagen bei Spreizbeschwerden <strong>und</strong> Metatarsalgien<br />
Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann<br />
Wirkung rigider, plantarer <strong>und</strong> direkt am Fuß thermoplastisch<br />
angeformter Orthesen auf die Haltung <strong>und</strong> den plantaren<br />
Druck<br />
Loetitia Berger<br />
„Das Kniekonzept“, ein in der Praxis erprobtes analytisches<br />
Verfahren zum Nachweis der Wirkungsweise von Einlagen bei<br />
Kniebeschwerden<br />
Dirk Molitor<br />
Die Wirkung einer lateralen Keilsohle mit <strong>und</strong> ohne subtalaren<br />
Gurt auf die seitliche Bewegung des Oberkörpers bei Kniegelenksarthrose<br />
Elham Esfandiari<br />
Bewertung der valgisierenden Wirkung von Pronationsleisten<br />
auf den femorotibialen Kniespalt mittels vertikalem Niederfeld-MRT<br />
Dipl.-Ing. Martin Tettke<br />
MITTWOCH, 16. MAI <strong>2012</strong><br />
11 bis 12.15 Uhr, Saal 1<br />
Exoskelette – Robotische Orthesen (Symposium)<br />
Vorsitz: Axel Sigm<strong>und</strong>, Dipl.-Ing. Henning Schmidt<br />
Physiologische <strong>und</strong> biomechanische Antworten auf robotische<br />
Hilfe vom Bein-Exoskelett<br />
Prof. Daniel Ferris<br />
ReWalk – ein Exoskelett zum Überwinden vertikaler Mobilitätseinschränkung;<br />
eine überlegene Bewegungsalternative<br />
für Rollstuhlfahrer<br />
Dr. Amit Goffer<br />
N. N.<br />
Prof. Homayoon Kazerooni<br />
HAL (Hybrid Assistive Limb) Technologie<br />
Prof. Yoshiyuki Sankai<br />
MITTWOCH, 16. MAI <strong>2012</strong><br />
11 bis 12.15 Uhr, Saal 2<br />
Neueste Entwicklungen in der Fußprothetik bei Fußexartikulationen<br />
<strong>und</strong> Fußteilamputationen (Symposium)<br />
Vorsitz: Dr. Kevin Murray, Dr. med. Armin Koller<br />
Chirurgische Aspekte bei der prothetischen Versorgung<br />
bei Teilamputationen des Fußes <strong>und</strong> Knöchelexartikulation<br />
Dr. Armin Koller<br />
Biomechanische Aspekte der prothetischen Versorgung<br />
bei Teilamputationen des Fußes <strong>und</strong> Knöchelexartikulation<br />
Prof. Dr. Siegmar Blumentritt<br />
Herausforderungen der prothetischen Versorgung nach<br />
Amputationen im Fußbereich<br />
Michael Schäfer<br />
Prothesen bei Knöchelexartikulation – ein Überblick<br />
Dr. Kevin Murray<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
MITTWOCH, 16. MAI <strong>2012</strong><br />
16.45 bis 18 Uhr, Saal 2<br />
Aus unserem Fach<br />
Armprothetik – Oberarm <strong>und</strong> Schulter (Symposium)<br />
Vorsitz: Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann, Wolfgang<br />
Gröpel<br />
TMR – operative Methode zur Verbesserung der differenzierten<br />
Ansteuerung moderner Armprothesensysteme<br />
Univ.-Prof. Dr. Oskar Aszmann<br />
Bessere Ergebnisse bei hohen Oberarmamputationen<br />
John Miguelez, US<br />
Neue EMG-Signalerfassung für transhumerale Myoprothesen,<br />
TMR-Versorgung<br />
Wolfgang Gröpel<br />
On the other hand<br />
MD Arthur Wynyard Beasley<br />
MITTWOCH, 16. MAI <strong>2012</strong><br />
16.45 bis 18 Uhr, Saal 4<br />
Rehabilitation (Themenblock)<br />
Visuelles Biofeedback für patientenorientiertes Training <strong>und</strong><br />
Steuerung von multifunktionalen Oberflächen-EMG-Prothesen<br />
Peter Göbel<br />
Gangbildunterschiede in Abhängigkeit des Amputationsniveaus<br />
Dipl.-Ing. (FH) Daniel Heitzmann<br />
Zur Gewöhnungszeit bei Neuversorgungen von Beinprothesen<br />
Dr. Thomas Schmalz<br />
Funktionelle Elektrostimulation (FES) bei Fußheberschwächen<br />
zentralnervöser Ursache – Evidenz, Therapie, Versorgung<br />
Dr. Thorsten Böing<br />
Ganzheitliches Case Management nach Amputationen an der<br />
unteren Extremität<br />
Markus Piro<br />
Die semistationäre Prothesenrehabilitation – ein innovatives<br />
Konzept zur Rehabilitation amputierter Patienten<br />
Insa Matthes<br />
153
154<br />
Aus unserem Fach<br />
DONNERSTAG, 17. MAI <strong>2012</strong><br />
15 bis 16.15 Uhr, Saal 3<br />
Chronisches Regionales Schmerz syndrom (Symposium)<br />
Vorsitz: Dr. Cordelia Schott, Dr. Stefan Middeldorf<br />
Ätiopathogenese des CRPS<br />
Dr. Hartmut Bork<br />
Neue Wege in der Diagnostik<br />
Dr. Susann Seddigh<br />
Therapeutische Optionen<br />
Prof. Dr. Hans-Raim<strong>und</strong> Casser<br />
Spiegeltherapie <strong>und</strong> berufsbezogene rehabilitative Konzepte<br />
Dr. Stefan Middeldorf<br />
Hat <strong>Orthopädie</strong>-Technik einen Platz bei der Behandlung des<br />
CRPS?<br />
Dipl.-Ing. Felix Brinckmann<br />
DONNERSTAG, 17. MAI <strong>2012</strong><br />
15 bis 16.15 Uhr, Saal 5<br />
Amputationschirurgie <strong>und</strong> Stumpf korrekturen (Symposium)<br />
Vorsitz: Prof. Dr. René Baumgartner, Prof. Dr. Hans-Henning<br />
Wetz<br />
Amputationen am Fuß<br />
Dr. Armin Koller<br />
Amputationen am Unterschenkel<br />
PD Dr. Lutz Brückner<br />
Amputationen an Knie <strong>und</strong> Oberschenkel<br />
Dr. Rainer Eckhardt<br />
Fehler <strong>und</strong> Komplikationen als Indikation für Stumpfkorrekturen<br />
Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann<br />
Langzeitergebnisse bei Amputationen am Fuß<br />
Prof. Dr. Hans-Henning Wetz<br />
FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />
11 bis 12.15 Uhr, Saal 2<br />
Rheumabehandlung interdisziplinär – eine vielschichtige<br />
Erkrankung erfordert vielschichtige Behandlungsansätze<br />
(Symposium)<br />
Vorsitz: PD Dr. Thomas Pauly, Jürgen Stumpf<br />
Rheuma – internistischer Part<br />
Prof. Dr. Markus Gaubitz<br />
Orthopädische Rheumatologie: „Warum der Rheumachirurg?“<br />
PD Dr. Thomas Pauly<br />
Rheuma aus Sicht des <strong>Orthopädie</strong>schuhtechnikers<br />
Jürgen Stumpf<br />
Behandlung beim Rheumatiker aus Sicht des Ergotherapeuten<br />
Walter Bureck<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Fotos: BIV-OT, TU Berlin<br />
FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />
11 bis 12.15 Uhr, Saal 3<br />
Rumpforthesen / Rückenschmerz (Symposium)<br />
Vorsitz: Dr. Stefan Middeldorf, Dr. Rainer Eckhardt<br />
Technische <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Schmerz<br />
Dr. Stefan Middeldorf<br />
Modulare Orthesen <strong>und</strong> Bandagen<br />
Dr. Cordelia Schott<br />
Bauprinzipien von Rückenorthesen bei Rückenschmerz<br />
Dipl.-Ing. Felix Brinckmann<br />
Sport <strong>und</strong> Bewegungstherapie bei Rückenschmerz<br />
Brigitta Flatau<br />
FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />
11 bis 12.15 Uhr, Saal 4<br />
Brain-Computer-Interface (BCI) – Einsatz in der technischen<br />
<strong>Orthopädie</strong> (Symposium)<br />
Vorsitz: Dr.-Ing. Rüdiger Rupp<br />
Brain-Computer-Interface – physiologische Prinzipien <strong>und</strong><br />
technisches Design<br />
Dr. Michael Tangermann<br />
Denke zu schreiben – BCIs für die Kommunikation <strong>und</strong> zur<br />
Steuerung<br />
Dipl.-Psych. Sonja Kleih<br />
Denke zu greifen – BCIs zur Steuerung von (Neuro)prothesen<br />
Dipl.-Ing. Alex Kreilinger<br />
Denke zu steuern – BCIs zur Steuerung von Mobilitäthilfsmitteln<br />
Dr. Robert Leeb<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />
14 bis 14.30 Uhr, Saal 1<br />
Der aktive Ältere (Keynote-Vortrag)<br />
Hon.-Prof. Dr. Dieter Lüttje<br />
im Anschluss: „Triff den Referenten!“<br />
FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />
15 bis 16.15 Uhr, Saal 1<br />
Aus unserem Fach<br />
Was leisten <strong>Orthopädie</strong>-Technik <strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong>schuhtechnik<br />
beim älteren Patienten? (Symposium)<br />
Vorsitz: Hon.-Prof. Dr. Dieter Lüttje, Matthias Bauche<br />
Mobilitätsprobleme geriatrischer Patienten<br />
Hon.-Prof. Dr. Dieter Lüttje<br />
Die physiotherapeutische Behandlung bei geriatrischen Patienten<br />
Katja Richter<br />
Möglichkeiten der <strong>Orthopädie</strong>-Technik in der Behandlung<br />
geriatrischer Patienten<br />
Matthias Bauche<br />
Möglichkeiten der <strong>Orthopädie</strong>-Schuhtechnik bei geriatrischen<br />
Patienten<br />
Michael Volkery<br />
FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />
16.45 bis 18 Uhr, Saal 1<br />
Gonarthrose (Symposium)<br />
Vorsitz: Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann, Bernd Urban<br />
Gonarthrose – Ursachen, Epidemiologie, Klinik, konservative<br />
Therapie<br />
Prof. Dr. Karsten E. Dreinhöfer<br />
Stellenwert der Orthesen <strong>und</strong> Bandagen in der konservativen<br />
Therapie der Gonarthrose<br />
Dr. Bernhard Koester<br />
<strong>Orthopädie</strong>-Schuhtechnische Versorgungsmöglichkeiten bei<br />
Gonarthrose – wissenschaftliche Evidenz<br />
Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann<br />
Biomechanische <strong>und</strong> ganganalytische Ergebnisse zur konservativen<br />
Therapie der Gonarthrose<br />
Kirsten Götz-Neumann<br />
MEHR INFOS<br />
Unter www.ot-leipzig.de�����������������������������������gramm.<br />
155
156<br />
Aus unserem Fach<br />
TUMORORTHOPÄDIE<br />
Ein medizinisches Baukastensystem<br />
Prof. Dr. Georg Gosheger wurde im vergangenen Jahr in den Vorstand der International Society of Limb<br />
Salvage (ISOLS) berufen. Im OUMN-Interview spricht er über die Tumororthopädie in Deutschland <strong>und</strong><br />
Europa <strong>und</strong> die Arbeit in der internationalen Gesellschaft.<br />
Foto: Ehrhardt<br />
Herr Prof. Gosheger, Knochentumore sind kein sehr weit<br />
verbreitetes Krankheitsbild. Jährlich erkranken in Deutschland<br />
zwischen 300 <strong>und</strong> 400 Patienten daran. Warum haben Sie sich<br />
dafür entschieden, diese Richtung einzuschlagen?<br />
Gosheger: Am Anfang seines Berufslebens steht ein Arzt vor<br />
zwei möglichen Wegen: zum Einen in Richtung innere Medizin,<br />
zum Anderen in Richtung Chirurgie. Die Tumororthopädie vereint<br />
diese beiden Richtungen, das kam mir entgegen. Es ist viel<br />
Ingenieurstechnik dabei, ich muss mich mit Metallen <strong>und</strong> Biomechanik<br />
auskennen. Aber auch die Onkologie spielt eine große<br />
Rolle. Die Kombination mit der Strahlentherapie <strong>und</strong> mit der<br />
Radiologie ist sehr spannend. Die Tumororthopädie ist also so<br />
eine Art Baukastensystem. Der operative Anteil macht ungefähr<br />
die Hälfte der Arbeit aus. Die andere Hälfte beschäftigt sich mit<br />
Strategien gegen den Krebs. Dafür muss ich mich sehr intensiv<br />
auf die Patienten einlassen, auch die OP-Planung nimmt viel<br />
Zeit in Anspruch. Einem Dreijährigen erkläre ich einen Tumor<br />
anders als einem 15-Jährigen, einem 15-Jährigen anders als einem<br />
50-Jährigen. Einen 80-Jährigen würde ich wahrscheinlich<br />
nicht amputieren, weil er das nicht mehr unbedingt erleben<br />
muss. Aber wenn ein 15-Jähriger die Chance hat, 80 zu werden,<br />
auch wenn er dafür eventuell ein Bein verliert, dann muss ich<br />
die Worte finden, die ihm das begreiflich machen. Auch wenn<br />
das schwer ist.<br />
Ist es schwierig, mit so schwerwiegenden Schicksalen fertig zu<br />
werden?<br />
Es ist kaum möglich, allgemeingültige Behandlungsalgorithmen<br />
aufzustellen. Deshalb verlassen viele Ärzte, die in die Tumorthopädie<br />
wollen, sie auch wieder. Das ist schwierig, ja. Das<br />
macht es aber auch so interessant.<br />
ZUR PERSON<br />
Prof. Dr. Georg Gosheger wurde 1967 in Dortm<strong>und</strong> geboren. Er studierte<br />
Medizin in Münster <strong>und</strong> blieb dort auch im Anschluss. 2003<br />
habilitierte er sich an der dortigen Uniklinik mit der Arbeit „Die Tumorendoprothetik<br />
– neue Entwicklungen der endoprothetischen Rekonstruktion“.<br />
2005 wurde er zum Geschäftsführenden Oberarzt<br />
<strong>und</strong> stellvertretenden Klinikdirektor ernannt. 2008 erhielt er einen<br />
Ruf auf die W3-Professur der Uniklinik Würzburg, blieb jedoch in<br />
Münster <strong>und</strong> wurde dort im gleichen Jahr zum ordentlichen Universitätsprofessor<br />
<strong>und</strong> Klinikdirektor der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Allgemeine<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Tumororthopädie berufen.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Woran messen Sie den Erfolg einer<br />
Behandlung? Wenn Sie ein Bein nicht<br />
amputieren müssen?<br />
Eine Behandlung ist für mich ein Erfolg,<br />
wenn der Patient mit seinem Körper weiterleben<br />
kann. Wenn der Tumor früh erkannt<br />
wird <strong>und</strong> der Patient schnell in ein<br />
Tumorzentrum kommt, ist es möglich,<br />
die Funktionalität nahezu vollständig zu<br />
erhalten.<br />
Sie plädieren für Tumorzentren?<br />
Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen,<br />
die zeigen, dass eine Zentralisierung<br />
zu besseren Behandlungsergebnissen<br />
führt. Die Versorgungsstruktur<br />
in Europa ist jedoch ganz unterschiedlich.<br />
In Großbritannien ist zum Beispiel<br />
alles auf ein großes Tumorzentrum in<br />
Birmingham konzentriert. Zwar gibt es<br />
noch ein Zentrum in London, aber das<br />
kooperiert sehr stark mit Birmingham.<br />
Die Versorgungsstruktur in Italien sieht<br />
ähnlich aus. In Bologna gibt es das Istituto<br />
Rizzoli, daneben nur noch ein Versorgungszentrum<br />
in Florenz. In Frankreich<br />
wiederum gibt es fast 30 Tumorzentren.<br />
Und in Deutschland?<br />
Oh, das ist eine politische Frage. Große<br />
Zentren gibt es beispielsweise in Münster,<br />
in Berlin/Buch, in München das Klinikum<br />
Rechts der Isar <strong>und</strong> das Klinikum<br />
Großhadern, <strong>und</strong> in Heidelberg. Das sind<br />
die Zentren, in denen auch die große<br />
Beckenchirurgie gemacht wird. Wenn<br />
Sie Ihre Frage auf den deutschsprachigen<br />
Raum ausdehnen würden, würde ich<br />
noch Wien anführen.<br />
Sie wurden im vergangenen Jahr in<br />
den Vorstand der International Society<br />
of Limb Salvage (ISOLS) gewählt. Das<br />
klingt, als hätten Sie in der Tumororthopädie<br />
eine steile Karriere gemacht.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Vielleicht war ich auch einfach nur beharrlich.<br />
Jeder Spezialisierung wohnt ja<br />
ein gewisses Risiko inne. Wer sich spezialisiert,<br />
hat zwangsläufig Defizite in<br />
anderen Bereichen <strong>und</strong> dadurch weniger<br />
Wahlmöglichkeiten bei der Gestaltung<br />
seiner Arbeit. Als ich Assistenzarzt war,<br />
habe ich fünf Jahre lang Tumore operiert.<br />
Etwas anderes hat mich nicht besonders<br />
interessiert. Ich habe auch nur auf dem<br />
Gebiet der Tumororthopädie geforscht.<br />
Das wäre heute gar nicht mehr möglich,<br />
weil ein Assistenzarzt rotieren muss. Allerdings<br />
habe ich schon immer viel im<br />
Ausland gearbeitet.<br />
Sind Sie so in die ISOLS gekommen?<br />
Nein, das ist an die Patientenzahlen gekoppelt.<br />
Wir operieren in Münster mehr<br />
als 1.000 Patienten mit Knochentumoren<br />
pro Jahr. Bei uns wurde eine Tumorendoprothese<br />
entwickelt, die heute eines der<br />
führenden Implantate auf der Welt ist.<br />
Auch die Anzahl der Publikationen spielt<br />
eine Rolle.<br />
Wieviele Mitglieder hat die ISOLS?<br />
Etwa 600. Der Vorstand hat elf Mitglieder:<br />
drei Europäer, drei Asiaten, drei<br />
Amerikaner, einen Schatzmeister <strong>und</strong> einen<br />
Präsidenten.<br />
Was sind Ihre Aufgaben dort?<br />
Zunächst einmal Qualitätssicherung.<br />
Sorge dafür tragen, dass keine Falschaussagen<br />
in den Raum gestellt werden.<br />
Beim ISOLS-Jahreskongress habe ich die<br />
Vorträge mit ausgewählt. Die ISOLS kümmert<br />
sich auch die Ausbildung. Beispielsweise<br />
sind an meiner Klinik immer drei<br />
Aus unserem Fach<br />
ausländische Kollegen, die über die ISOLS<br />
ein Praktikum bei uns machen. Wir betreiben<br />
auch ein E-Mail-Forum, auf dem<br />
wir uns über den gesamten Globus hinweg<br />
über schwierige Fälle austauschen<br />
<strong>und</strong> gegenseitig beraten.<br />
Gibt es gerade einen solchen Fall, bei<br />
dem Sie den Austausch mit internationalen<br />
Kollegen schätzen?<br />
Es gibt einen sehr kniffligen Fall, ja. Der<br />
Patient ist 65 Jahre, hat ein großes Chondrosarkom<br />
im Bereich des Beckens, <strong>und</strong><br />
aufgr<strong>und</strong> zahlreicher Vorerkrankungen<br />
Eine Behandlung ist für mich ein Erfolg, wenn der Patient mit<br />
seinem Körper weiterleben kann.<br />
ist es schwierig abzuschätzen, ob er eine<br />
so große Operation überleben würde. Er<br />
könnte mit diesem Tumor, eine Schmerzmedikamentation<br />
vorausgesetzt, noch<br />
sieben gute Jahre haben, <strong>und</strong> vielleicht<br />
sind die mehr wert als ein Tag auf dem<br />
OP-Tisch. Das ist ein ethisches Problem.<br />
Er möchte gern operiert werden, aber<br />
wir haben ihm zunächst eine Strahlentherapie<br />
empfohlen, um zu sehen, wie<br />
der Tumor darauf anspricht.<br />
Kann man dem Patienten eine solche<br />
Entscheidung überlassen?<br />
Die letzte Entscheidung hat der Patient.<br />
Aber ich erkläre ihm die Gründe, die uns<br />
von einer Operation abhalten. Und ich<br />
hoffe, dass wir uns einigen. Eine solche<br />
Entscheidung kann nur in einer Einigung<br />
mit dem Patienten getroffen werden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
Interview: Jana Ehrhardt<br />
157
158<br />
Aus unserem Fach<br />
Kliniken Sindelfingen: Dort setzt man auf langfristige Nachwuchswerbung,<br />
etwa indem unter anderem Führungen für Kindergartenkinder oder<br />
Schülerpraktika für Acht- bis Zwölfjährige angeboten werden.<br />
Deutschland leidet unter einem Nachwuchsmangel in der Medizin.<br />
Die Versechsfachung des Anzeigenteiles im Deutschen<br />
Ärzteblatt in den vergangenen drei Jahren belegt, dass zurzeit<br />
mehr Stellen als ausgebildete Ärzte vorhanden sind. In einigen<br />
ostdeutschen Landstrichen werden Krankenhäuser schließen<br />
müssen, nicht weil keine Patienten vorhanden sind, sondern<br />
weil kein Personal mehr zur Verfügung steht. Auch in Baden-<br />
Württemberg stehen im Moment Häuser vor der Schließung,<br />
weil ein 24-St<strong>und</strong>en-Dienst nicht mehr durchgängig zu gewährleisten<br />
ist. Die politische Diskussion über den Erhalt einer<br />
flächendeckenden wohnortnahen Krankenhausversorgung<br />
wird sich in den nächsten Jahren nicht durch das Erreichen<br />
schwarzer oder roter Zahlen, sondern durch das Vorhandensein<br />
von Pflegekräften <strong>und</strong> Ärzten regeln. Der geforderte Facharztstandard<br />
in der Nacht <strong>und</strong> am Wochenende lässt sich vielerorts<br />
längst nicht mehr garantieren. Ein Chefarzt aus dem Ruhrgebiet<br />
berichtete kürzlich, dass in seiner Klinik als Einstellungskriterium<br />
das Beherrschen der deutschen Sprache bereits ausreichen<br />
würde.<br />
Zwar beginnt sich die Situation der Ärzte langsam zu verbessern,<br />
<strong>und</strong> 36-St<strong>und</strong>en-Dienste zu einem AIP-Gehalt zählen<br />
glücklicherweise längst zur Vergangenheit. Dennoch beginnen<br />
abgeschreckt von den Arbeitsbedingungen nur 30 bis 40 Prozent<br />
der deutschen Studienabgänger für Medizin eine Ausbildung<br />
im Krankenhaus. Die Frauenquote bei den Studenten liegt<br />
inzwischen bei knapp 70 Prozent. Männer finden die Ausbil-<br />
Foto: Kliniken Sindelfingen<br />
PERSONALGEWINNUNG<br />
Früh übt sich,<br />
wer Unfallchirurg<br />
werden will<br />
Der medizinische Nachwuchs ist rar, davon wissen<br />
gerade Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen ein Lied zu<br />
s ingen. Im Klinikverb<strong>und</strong> Sindelfingen-Böblingen<br />
wirbt man schon bei Kindergartenkindern für eine<br />
Me di zinerkarriere <strong>und</strong> versucht über gezielte<br />
Per sonalbindungsmaßnahmen, Mitarbeiter im<br />
Unternehmen zu halten. Ein Erfahrungsbericht<br />
aus Sindelfingen.<br />
dung nicht mehr attraktiv. Von 1.000 Chirurgen in Deutschland,<br />
die im Moment altersbedingt in den Ruhestand gehen, werden<br />
nur 400 Stellen wieder besetzt. Das bedeutet 600 nicht besetzte<br />
Stellen pro Jahr. Somit wird klar: Deutschland hat ein Nachwuchsproblem<br />
in der Medizin, <strong>und</strong> besonders davon betroffen<br />
sind die chirurgischen Fächer.<br />
Hohe Anforderungen der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Die <strong>Unfallchirurgie</strong> mit ihrem kaum planbaren Programm <strong>und</strong><br />
somit einer 24-stündigen Verfügbarkeit an 365 Tagen im Jahr<br />
stellt somit hohe Anforderungen an die Ärzte, die sich für diesen<br />
Beruf entscheiden. Aktuell interessieren sich allerdings nur<br />
fünf Prozent der Studenten im Praktischen Jahr für das Gebiet<br />
Chirurgie. Eine Umfrage des Berufsverbandes der Deutschen<br />
Chirurgen aus dem Jahre 2008 unter chirurgischen Assistenzärztinnen<br />
<strong>und</strong> -ärzten hat ergeben, dass etwa 18 Prozent der<br />
Ärzte die Entscheidung zur Wahl des Faches Chirurgie bereits<br />
in der Schule, 50 Prozent während des Studiums <strong>und</strong> 32 Prozent<br />
nach dem Studium getroffen hatten. Da 20 Prozent der<br />
Entscheidungen zufällig getroffen <strong>und</strong> 25 Prozent durch Vorbildwirkung<br />
beeinflusst wurden, erscheint es sehr gut möglich,<br />
dass Ordinarien, Chef- <strong>und</strong> Oberärzte einerseits <strong>und</strong> Krankenhausträger<br />
andererseits die Entscheidung junger Mediziner<br />
über ihren weiteren Arbeitsweg beeinflussen können. Eine aktuelle<br />
Umfrage der „Welt am Sonntag“ zeigt, dass der Arztberuf<br />
immer noch das höchste soziale Ansehen genießt (an letzter<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Stelle liegen aktuell die Banker). Neben<br />
der sozialen Reputation erlebt man in<br />
kaum einem anderen medizinischen<br />
Fach so viele <strong>und</strong> schnelle Erfolge wie in<br />
der <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />
Um Nachwuchs schon in den<br />
Kindergärten werben<br />
Was tun wir in einem akademischen<br />
Lehrkrankenhaus in einer Abteilung<br />
mittlerer Größe, um auch in Zukunft<br />
genügend viele Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden<br />
ausbilden zu können <strong>und</strong> den<br />
steigenden Versorgungsbedarf abzudecken?<br />
Wir haben in den vergangenen<br />
Jahren in der <strong>Unfallchirurgie</strong> Sindelfingen<br />
versucht, Konzepte zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> zu leben, die den Nachwuchs <strong>und</strong><br />
die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung fördern. Erfahrene<br />
Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden<br />
entwickeln sehr viele Initiativen, um für<br />
den Beruf zu werben – <strong>und</strong> das schon bei<br />
Kindern, denn sie sind die Mitarbeiter<br />
von morgen. In unserer Ambulanz werden<br />
zum Beispiel regelmäßig Führungen<br />
für Kindergartenkinder des Umkreises<br />
angeboten. Eine Ambulanzärztin, selbst<br />
Mutter zweier Kinder, zeigt den „potenziellen<br />
Jungärzten“ die Ambulanz inklusive<br />
des Notarztwagens (mit <strong>und</strong> ohne<br />
Blaulicht), die Behandlungsräume <strong>und</strong><br />
das Wartezimmer, das mit einem Tischkicker<br />
<strong>und</strong> einem Kinderspielcomputer<br />
ausgestattet ist. Zum Abschluss legt sie<br />
den Kindern noch kleine Gipsverbände<br />
an Fingern <strong>und</strong> Händen an. Das Interesse<br />
ist groß, <strong>und</strong> die Kinder verlieren gleichzeitig<br />
die Angst vor dem Krankenhaus.<br />
Der Positiv-Faktor <strong>und</strong> Werbeeffekt für<br />
das Krankenhaus durch das Weitererzählen<br />
in der Familie ist übrigens enorm.<br />
Für acht- bis zwölfjährige Kinder finden<br />
in den Sommerferien in unserer Stadt<br />
von der Volkshochschule ausgerichtete<br />
Kinderuniversitäten statt. In kleinen<br />
kindgerecht servierten Themen werden<br />
verschieden Fachgebiete besprochen.<br />
Abends können die Kinder Gelerntes im<br />
Internet anhand eines Fragebogens überprüfen<br />
<strong>und</strong> erhalten am Ende ein Zertifikat.<br />
Damit kann man sie für den späteren<br />
Beruf begeistern.<br />
Interesse am Arztberuf ist groß,<br />
wenn auch unspezifisch<br />
Der Gr<strong>und</strong>satzausschuss der Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> hat unter<br />
Federführung von Frau PD Dr. Julia<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Seiffert 2008 eine Umfrage zum Thema<br />
Berufswahl Unfallchirurg <strong>und</strong> Orthopäde<br />
an zwei Berliner Schulen durchgeführt.<br />
Unter den insgesamt 140 befragten<br />
Oberstufenschülern im Alter von 16 bis<br />
20 Jahren (mittleres Alter 17 ± 1 Jahre)<br />
waren 87 weibliche <strong>und</strong> 53 männliche<br />
Teilnehmer. Sämtliche Teilnehmer waren<br />
Schüler der 12. Klasse. Konkrete Angaben<br />
zum Berufswunsch machten 102 Schüler.<br />
Neunzehn Schüler hatten sich eindeutig<br />
für das Fach Medizin entschieden (19<br />
Prozent, 95 Prozent Konfidenzintervall<br />
12 – 28 Prozent).<br />
Die geschlechtsdifferenzierte Analyse<br />
dieses Ergebnisses zeigte keine statistisch<br />
signifikanten Unterschiede. Interessant<br />
erscheint, dass, obwohl dem Berufsbild<br />
viele positive Eigenschaften zugeordnet<br />
werden, der überwiegende Teil der Be-<br />
Aus unserem Fach<br />
fragten sich eher nicht vorstellen kann,<br />
Orthopäde <strong>und</strong> Unfallchirurg zu werden:<br />
Weibliche Teilnehmer: 2,42 (95 Prozent<br />
Konfidenzintervall 1,78 – 3,07), Männliche<br />
Teilnehmer: 1,66 (95 Prozent Konfidenzintervall<br />
0,82 – 2,49).<br />
Diese Diskrepanz, einerseits mehr über<br />
den Beruf wissen zu wollen, sich aber<br />
gleichzeitig nicht vorstellen zu können,<br />
Unfallchirurg <strong>und</strong> Orthopäde zu werden,<br />
sollten wir uns zunutze machen. Hier bieten<br />
sich Kooperationen mit Schulen (zum<br />
Beispiel im Biologie- oder im Kunstun-<br />
Jede Aktivität bedeutet zusätzliches zeitliches Engagement,<br />
welches sich aber bezahlt macht, denn die Kinder sind nicht nur<br />
die Kollegen von übermorgen, sondern auch die K<strong>und</strong>en von<br />
morgen.<br />
KINDER-UNI FÜR 8 BIS 12-JÄHRIGE<br />
Sindelfinger<br />
Wissenstage <strong>2012</strong><br />
Programm<br />
1. Februar – 16. März <strong>2012</strong><br />
Einen Einblick in das Angebot für acht- bis<br />
zwölfjährige Kinder erhalten Sie in der Pro-<br />
���������������������������������������tage“,<br />
die Sie unter folgendem Link herunterladen<br />
können: �������������������<br />
servlet/PB/show/1346832_l1/Wissenstage<strong>2012</strong>.pdf<br />
terricht) an. Wir haben an unserer Klinik<br />
in Sindelfingen zum Beispiel mit einer<br />
Kunstlehrerin ein Projekt ini tiiert, in dessen<br />
Rahmen Unterstufenschüler aufgefordert<br />
wurden, Bilder davon zu malen,<br />
wie sie sich den Krankenhausalltag vorstellen.<br />
Wir haben die Bilder in unserer<br />
Ambulanz ausgestellt <strong>und</strong> diese Ausstellung<br />
mit einer offiziellen Vernissage<br />
mit Saft <strong>und</strong> Brezeln eröffnet. Der Besucherzustrom<br />
war groß, die Bilder zieren<br />
noch immer die kahlen Ambulanzwände<br />
<strong>und</strong> wurden auch ins Internet eingestellt.<br />
Von den 30 teilnehmenden Schülern äußerten<br />
28 den Wunsch, Arzt werden zu<br />
wollen.<br />
Chirurg – aber ich kann doch kein Blut<br />
sehen?!<br />
In der Oberstufe finden jedes Jahr Berufsorientierungsseminare<br />
statt. Dort<br />
werden verschiedene Berufsbilder vorgestellt.<br />
Mit am besten besucht sind die<br />
Veranstaltungen der Ärzte („Chirurg –<br />
aber ich kann doch kein Blut sehen?!“).<br />
Alle den Beruf betreffenden Fragen werden<br />
diskutiert. Häufig gestellte Fragen,<br />
ob <strong>und</strong> wie man auch ohne ein Abitur<br />
von 1,0 Medizin studieren oder ob man<br />
Familie <strong>und</strong> Beruf damit unter einen Hut<br />
bringen kann, lassen sich beantworten.<br />
Die Klinik bietet den Schülern, die ihre<br />
Eindrücke vertiefen wollen, regelmäßig<br />
Plätze zum berufsorientierenden Praktikum<br />
für Gymnasien (BOGY) an. Die Schüler<br />
begleiten einen Kollegen über eine<br />
Woche <strong>und</strong> werden neben dem Ambu-<br />
159
160<br />
Aus unserem Fach<br />
KINDERKUNST IN DER AMBULANZ<br />
Während eines Malprojektes gestalteten Kinder Bilder vom Krankenhausalltag. 28 der 30 kleinen Künstler gaben dabei an, später einmal Arzt<br />
werden zu wollen. Die Bilder zieren heute die Wände der Ambulanz.<br />
lanz- <strong>und</strong> Stationsbetrieb auch mit in den<br />
OP genommen. Die ersten Erfahrungsberichte<br />
der Schüler sind im Internet eingestellt.<br />
Personalbindungsmaßnahmen<br />
sind im Kommen<br />
Auch die Krankenhausträger haben die<br />
Notwendigkeit der Bindung guten Personals<br />
inzwischen erkannt. Es werden<br />
Kinderbetreuungen entsprechend der<br />
Arbeitszeiten der ärztlichen Mitarbeiter<br />
eingerichtet <strong>und</strong> flexible <strong>und</strong> Dauerarbeitsverträge<br />
angeboten – in Anbetracht<br />
der Frauenquote während des Medizinstudiums<br />
sicher ein längst überfälliger<br />
Schritt. Ärzte, die nach Erreichen<br />
des Rentenalters noch arbeiten wollen,<br />
werden reintegriert <strong>und</strong> können ihren<br />
großen Erfahrungsschatz einbringen. In<br />
unserer Ambulanz konnten wir so einen<br />
hervorragenden Mitarbeiter einsetzen.<br />
Feste <strong>und</strong> verlässliche Ausbildungspläne<br />
machen einen Arbeitsplatz ebenfalls<br />
attraktiver. Arbeitszeitgesetze müssen<br />
eingehalten <strong>und</strong> Freizeitausgleich gewährt<br />
werden. Die Aussage, dass die Ausbildung<br />
dann eben länger dauern würde,<br />
ist nicht mehr haltbar. Durch eine TÜV<br />
DIN ISO 9000 Zertifizierung 2010 haben<br />
wir uns bemüht, in unserem Krankenhaus<br />
die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungen <strong>und</strong><br />
die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben neu<br />
zu strukturieren. Neben einem Gerätepass<br />
für alle Ärzte <strong>und</strong> Fortbildungen zu<br />
Hygiene, Brandschutz, Arbeitssicherheit,<br />
DAS KLINIKUM IM NETZ<br />
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legt großen Wert auf Transparenz. Interes-<br />
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beim Wettbewerb „Deutschlands beste Klinik-Website“<br />
unter die Top Ten des Jahres<br />
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Sie unter:<br />
www.klinikverb<strong>und</strong>-suedwest.de/<br />
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Informationen zur ärztlichen Weiterbildung<br />
im Klinikverb<strong>und</strong> Südwest, den Ausbildungsplan<br />
zum Facharzt für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
sowie diverse Publikationen<br />
(etwa zum Thema Arzt-Patienten-Kommuni-<br />
����������������������������������������<br />
www.klinikverb<strong>und</strong>-suedwest.de/<br />
��������������������������������������<br />
Transfusion, etc. haben wir einen verbindlichen<br />
Ausbildungsplan zum neuen<br />
Facharzt für <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> für die spezielle <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
strukturiert <strong>und</strong> schriftlich fixiert.<br />
Neben einem Ablaufplan, der gerade die<br />
ersten Tagen in der Klinik regelt (wo bekomme<br />
ich was, wem muss ich mich vorstellen)<br />
<strong>und</strong> über 72 Monate läuft, wurden<br />
Halbjahrespläne konzipiert, die neben<br />
den Ausbildungsinhalten (entsprechend<br />
der Vorgaben der Ärztekammer)<br />
auch die Operationen, empfohlene Kurse<br />
<strong>und</strong> Weiterbildungen vorschlagen <strong>und</strong><br />
von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen<br />
begleitet werden. Als Pflichtkurse<br />
sind die Sonografiekurse, Strahlenfachk<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> ein ATLS-Kurs für alle Mitarbeiter<br />
bindend <strong>und</strong> werden vom Haus<br />
übernommen. Weitere Kurse wie Hand-,<br />
Arthroskopie-, Notarzt- oder Kyphoplastiekurs<br />
sind fakultativ ergänzbar. Ein<br />
Rhetorikkurs für Ärzte, der klinikintern<br />
im Fortbildungsprogramm oder durch<br />
die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft<br />
Medien öffentlich für Jedermann angeboten<br />
wird, ist hilfreich für Patienten-,<br />
Mitarbeiter- <strong>und</strong> Bewerbungsgespräche<br />
<strong>und</strong> trainiert eine gute Vortragstechnik.<br />
Verschiedene Publikationen zum Thema<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Bewerbung, Vortragstechniken, etc. haben<br />
wir veröffentlicht <strong>und</strong> auf unserer<br />
Internetseite zum Download eingestellt.<br />
Eine Befragung der Mitarbeiter durch<br />
die Ärztekammer ergab in unserer Klinik<br />
Defizite bei verschiedenen Themen,<br />
etwa bei der Sterbebegleitung <strong>und</strong> bei<br />
Untersuchungstechniken. Wir haben diese<br />
Themen in unsere wöchentliche Mittwochsfortbildung<br />
aufgenommen. Hier<br />
werden in einer von der Ärztekammer<br />
zertifizierten Weiterbildung Themenfelder<br />
abgearbeitet. In diesem Jahr beschäftigen<br />
wir uns mit Randgebieten der<br />
Altersmedizin, Bevölkerungsentwicklung<br />
<strong>und</strong> sozialpolitischen Themen. Zusätzlich<br />
werden einmal pro Monat eine Fehlerkonferenz<br />
<strong>und</strong> eine Letalitätskonferenz<br />
eingeführt. In diesen „Frühstückskonferenzen“<br />
bei Kaffee <strong>und</strong> Brezeln entstand<br />
ein internes Forum mit hohem Diskussionsbedarf<br />
<strong>und</strong> großem Lehrwert.<br />
Work-Life-Balance ist wichtig<br />
In den ein- bis zweimal pro Jahr stattfindenden<br />
Mitarbeitergesprächen werden<br />
die bislang erreichten <strong>und</strong> zukünftigen<br />
Weiterbildungsziele besprochen.<br />
Schwerpunkte der Mitarbeiter sollen<br />
frühzeitig erkannt <strong>und</strong> gefördert werden<br />
<strong>und</strong> eine aktive Patientenaquise<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
ermöglichen. In den Gesprächen wird<br />
darauf geachtet, dass die Mitarbeiter<br />
Schwerpunkte belegen, die sie selber in<br />
Rücksprache mit dem Chefarzt weiter<br />
entwickeln <strong>und</strong> ausbauen <strong>und</strong> somit<br />
auch Neuerungen einbringen können.<br />
Die durchgeführten <strong>und</strong> für den Facharzt<br />
notwendigen Operationen können<br />
regelmäßig im OP-Dokumentationssystem<br />
ORBIS abgefragt <strong>und</strong> fehlende Eingriffe<br />
geplant werden. Die Inhalte des<br />
Gespräches werden dokumentiert, den<br />
Mitarbeitern ausgehändigt <strong>und</strong> bei der<br />
nächsten Besprechung überprüft. Die<br />
Mitarbeiter haben mittlerweile ihre große<br />
Skepsis vor diesem Gespräch unter<br />
vier Augen mit dem Chef abgelegt.<br />
Bei diesen Gesprächen wurde auch deutlich,<br />
dass sich nicht jeder Mitarbeiter<br />
unbedingt weiterentwickeln will. Immer<br />
„schneller, weiter <strong>und</strong> mehr“ ist nicht für<br />
Jeden das passende Ziel. Dass ein junger<br />
Mitarbeiter kürzlich einen Herzinfarkt<br />
erlitt <strong>und</strong> bei einem Oberarzt ein fortgeschrittenes<br />
Krebsleiden entdeckt wurde,<br />
war dringender Anlass, darüber nachzudenken,<br />
wie bei aller Belastung genügend<br />
Raum <strong>und</strong> Zeit für Erholung <strong>und</strong> Familie<br />
bleiben kann. Wir müssen eine „Work-<br />
Life-Balance“ zwischen Beruf, Freizeit<br />
<strong>und</strong> Familie erreichen. Jüngere Mitarbeiter<br />
erwarten dies heutzutage, die älteren<br />
SCHÜLERPRAKTIKUM IM KRANKENHAUS SINDELFINGEN<br />
Ich habe mein Praktikum im ärztlichen Dienst<br />
vom 9.5.2011 – 13.5.2011 im Krankenhaus<br />
������������ ��� ���� ���������������� ��������tet.<br />
Mein Tag begann jeden Morgen um 7 Uhr,<br />
indem ich zur morgendlichen OP Besprechung<br />
ging, in der die Operationen des heutigen<br />
Tages <strong>und</strong> die Patienten des Vortages<br />
nochmals besprochen wurden. In der Besprechung<br />
waren alle Ärzte der <strong>Unfallchirurgie</strong> anwesend.<br />
Nach der Besprechung gingen die<br />
Ärzte <strong>und</strong> ich gemeinsam frühstücken. Nach<br />
dem Frühstück ging ich mit dem Stationsarzt<br />
in die Ambulanz <strong>und</strong> behandelte mit ihm die<br />
Patienten. Am Donnerstag durfte ich mit den<br />
OP <strong>und</strong> einige Operationen miterleben, ich<br />
war zum Beispiel bei einer Arthroskopie <strong>und</strong><br />
einer Metallentfernung dabei. Diese Erfahrungen<br />
waren sehr interessant für mich, denn<br />
������������������������������������������was<br />
für mich ist oder ob ich im OP aufgr<strong>und</strong><br />
des vielen Blutes umkippe. Auch konnte ich<br />
hier viel über die Behandlungsmöglichkeiten<br />
von Brüchen <strong>und</strong> anderen Verletzungen erfahren.<br />
Der Tagesablauf eines Arztes im OP ist<br />
sehr interessant. Am Freitag durfte ich mit Visite<br />
auf Station 7.2 machen, wobei die Verbände<br />
gewechselt werden <strong>und</strong> andere Patientenversorgungen<br />
vorgenommen werden.<br />
Während der Visite wird mit den Patienten<br />
über ihre Beschwerden <strong>und</strong> ihre Einnahme<br />
der Medikamente gesprochen. In der Ambulanz<br />
durfte ich dem Arzt über die Schulter<br />
schauen <strong>und</strong> zum Teil auch selbst mithelfen.<br />
In diesem Bereich erlebt man sehr viel, was<br />
diesen Beruf ausmacht <strong>und</strong> wie stressig es<br />
manchmal auch zugeht, hier habe ich am<br />
meisten über das Berufsfeld erfahren. Als zusammenfassendes<br />
Fazit würde ich sagen,<br />
dass diese Woche mir viel über die Arbeit eines<br />
Arztes gezeigt hat <strong>und</strong> so in meinem Vor-<br />
Aus unserem Fach<br />
Kollegen müssen sich oftmals selber daran<br />
erinnern.<br />
Alle diese Schritte erfordern eine hohes<br />
Maß an Engagement, schaffen aber Vertrauen<br />
<strong>und</strong> Transparenz. Eine verpflichtende<br />
Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung führt zur<br />
Motivation <strong>und</strong> Verlässlichkeit bei den<br />
Mitarbeitern. Dabei bleibt es uns besonders<br />
wichtig, dass alle Mitarbeiter teamfähig<br />
sind <strong>und</strong> bleiben.<br />
Prof. Dr. Axel Prokop<br />
Dr. Marc Chmielnicki<br />
Prof. Dr. Axel Prokop,<br />
Chefarzt der Klinik<br />
Dr. Marc Chmielnicki,<br />
Funktionsoberarzt<br />
an der Klinik für<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />
Kliniken Sindelfingen,<br />
Klinikverb<strong>und</strong>-Südwest<br />
haben, auch Arzt zu werden, bestärkt hat.<br />
Ebenfalls fand ich es sehr schön, dass ich im<br />
��������� ������������ ���� ��� ����� ������ �����<br />
durfte <strong>und</strong> auch selber einige Arbeiten erledigen<br />
konnte. Ein solches Praktikum würde ich<br />
jedem weiter empfehlen, der den Wunsch<br />
Arzt zu werden hat, denn hier lernt man sehr<br />
viel darüber <strong>und</strong> kann für sich selbst entscheiden,<br />
ob der Beruf etwas für einen ist. Es hat<br />
mir sehr viel Spaß gemacht <strong>und</strong> ich möchte<br />
mich nochmals für dieses erlebnisreiche Praktikum<br />
bedanken.<br />
Pascal Ayasse<br />
(Diesen <strong>und</strong> weitere Praktikumsberichte<br />
����������������<br />
www.klinikverb<strong>und</strong>-suedwest.de/<br />
��������������������������������������)<br />
161
162<br />
Aus unserem Fach<br />
Das Traumanetzwerk Köln wurde 2011<br />
von der DGU zertifiziert. Bereits 2008<br />
begannen die ersten Vorbereitungen <strong>und</strong><br />
regelmäßige Treffen. Neben organisatorischen<br />
Themen werden dort auch medizinische<br />
Sachthemen abgehandelt, präsentiert<br />
als Übersichtsvorträge oder interaktive<br />
Polytrauma-Fallvorstellungen.<br />
So gut die einzelnen Beiträge qualitativ<br />
auch sein mochten – in der Realität gestaltete<br />
es sich außerordentlich schwierig,<br />
Termine für die Treffen zu finden, an<br />
denen möglichst viele Kollegen teilnehmen<br />
konnten. Bedingt durch das hohe<br />
Verkehrsaufkommen in der Region am<br />
Nachmittag, die nicht unerheblichen<br />
Entfernungen zwischen den beteiligten<br />
������������������������������������-<br />
bach/Sauerland) von bis zu 100 Kilometern<br />
<strong>und</strong> das Arbeitsaufkommen in den<br />
Häusern gelang es trotz hoher Qualität<br />
der gebotenen Inhalte nicht, die Teilnehmerzahl<br />
zu erreichen, welche die<br />
Veranstaltungen verdient hätten: ein für<br />
Referenten <strong>und</strong> (verhinderte) Teilnehmer<br />
unerfreulicher Zustand. Zumeist konnten<br />
wir im Wesentlichen Chefärzte <strong>und</strong> leitende<br />
Oberärzte bei den Treffen begrüßen,<br />
während Ober- <strong>und</strong> Assistenzärzte<br />
(die „Basis“ der Polytraumaversorgung)<br />
kaum eine Möglichkeit sahen, rechtzeitig<br />
vor Ort zu sein. Eine sinnvolle Qualitätskontrolle<br />
<strong>und</strong> ein gemeinsames Lernen<br />
an erfolgreichen <strong>und</strong> verbesserungsfähigen<br />
Abläufen <strong>und</strong> Patientenversorgungen<br />
waren somit über diese Treffen nur sehr<br />
eingeschränkt möglich.<br />
Vernetzt: In die erste Webkonferenz des<br />
TraumaNetzwerks Köln waren neben der<br />
Uniklinik Köln auch das Kreiskrankenhaus<br />
Mechernich <strong>und</strong> das Klinikum Köln-Merheim<br />
eingeb<strong>und</strong>en.<br />
TRAUMANETZWERK<br />
Webkonferenz: Qualitätszirkel für Alle<br />
Die Aktion TraumaNetzwerk ® der DGU ist ein großer Erfolg, mittlerweile existieren über 50 regionale<br />
Netzwerke. Ein wesentlicher Bestandteil der Vernetzung ist die Durchführung regelmäßiger Qualitätszirkel.<br />
Vielfach ist es jedoch schwer, hierfür geeignete Termine zu finden, an denen möglichst viele<br />
Kollegen teilnehmen können. Eine vielversprechende Lösungsmöglichkeit ist die Webkonferenz.<br />
Webkonferenz über das<br />
Deutsche Forschungsnetz<br />
Beim Treffen im Oktober 2011 wurde<br />
daher ein neuer Weg der Kommunikation<br />
beschritten: die Organisation <strong>und</strong><br />
Durchführung einer interaktiven Webkonferenz.<br />
Unterstützt von Mitarbeitern<br />
des Rechenzentrums der Universität zu<br />
Köln konnte diese über das Deutsche Forschungsnetz<br />
(www.dfn.de) angemeldet<br />
werden. Da die Universität Köln Mitglied<br />
des DFN ist, war eine kostenlose Nutzung<br />
des Dienstes möglich.<br />
Es zeigte sich, dass die Hard- <strong>und</strong> Softwareanforderungen<br />
durchaus überschaubar<br />
waren. Neben einer schnellen<br />
Internetverbindung benötigt man eine<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Fotos: Wikipedia, Kreiskrankenhaus Mechernich
Bilder: TNW Köln<br />
Webcam sowie ein Mikrophon. Die komplette<br />
Abwicklung <strong>und</strong> Steuerung läuft<br />
über einen Internetbrowser, eine eigene<br />
Software muss also nicht installiert<br />
oder angeschafft werden. Zum Empfang<br />
wird lediglich eine Internetverbindung<br />
benötigt. Neben herkömmlichen Rechnern<br />
sind alle gängigen Smartphones<br />
über kostenfreie Zusatzprogramme in<br />
der Lage, eine Verbindung herzustellen.<br />
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine<br />
Konferenz zum zeitversetzten Betrachten<br />
aufzuzeichnen <strong>und</strong> Dokumente zum<br />
Download bereitzustellen. Das größte<br />
Problem in der Vorbereitung stellten die<br />
Firewalls der einzelnen Kliniken dar. Hier<br />
musste mitunter auch etwas Überzeugungsarbeit<br />
in den EDV-Abteilungen geleistet<br />
werden, um die Serververbindung<br />
freizuschalten.<br />
Online-Präsentationen in optimaler<br />
Qualität<br />
Am 6. Oktober fand unsere erste Webkonferenz<br />
im TraumaNetzwerk Köln<br />
statt. Im Vorfeld wurde allen Interessierten<br />
die entsprechende Webadresse<br />
mitgeteilt. Neben den Teilnehmern vor<br />
Ort in der Uniklinik Köln gab es zwei<br />
„offizielle“ Außenstellen im Krankenhaus<br />
Mechernich sowie im Klinikum<br />
Köln-Merheim, die live zugeschaltet<br />
waren. Im wissenschaftlichen Teil der<br />
Sitzung standen zwei ausführliche Fallschilderungen<br />
auf dem Programm. Der<br />
erste Fall wurde aus dem Krankenhaus<br />
Mechernich von den dortigen Kollegen<br />
vorgestellt. Alle Teilnehmer der<br />
Konferenz konnten die entsprechende<br />
Präsentation in optimaler Qualität mit-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
verfolgen. Hinzu kam die Bild- <strong>und</strong> Ton-<br />
Übertragung. Aus der Uniklinik <strong>und</strong> aus<br />
Köln-Merheim konnten Fragen gestellt<br />
werden. Die Software erlaubt zudem die<br />
schnelle Durchführung von kleinen Abstimmungen.<br />
Der zweite Fall wurde in<br />
der Uniklinik vorgestellt, auch hier kam<br />
eine rege Diskussion mit den zugeschalteten<br />
Kollegen in Gang.<br />
Technisch verlief die Aktion erfreulich<br />
gut, lediglich in der zweiten Sitzungshälfte<br />
gab es Probleme mit der Video-<br />
Übertragung. Zwischenzeitlich nahmen<br />
zusätzlich bis zu zehn Kollegen extern<br />
teil. Sie hatten via Chat die Möglichkeit,<br />
sich einzubringen. Auf diesem Wege bekamen<br />
wir sehr positive Rückmeldungen,<br />
auch wenn noch nicht alles reibungslos<br />
ablief.<br />
Unser Fazit<br />
Die Webkonferenz ist eine Kommunikationsmöglichkeit,<br />
die wir im TraumaNetzwerk<br />
Köln weiter verfolgen möchten. Sind<br />
die technischen Voraussetzungen einmal<br />
geschaffen, sollte sich auf Dauer der organisatorische<br />
Aufwand in Grenzen halten.<br />
Die nötigen Investitionen sind ohnehin<br />
überschaubar. Auch wenn die Webkonferenz<br />
den persönlichen Kontakt nicht ersetzen<br />
kann <strong>und</strong> soll, sehen wir darin eine<br />
wertvolle Option, unsere Qualitätszirkel-<br />
Treffen einem größeren Teilnehmerkreis<br />
zugänglich zu machen. Eine Kollegin, die<br />
die Sitzung über ihr Handy verfolgte, kommentierte<br />
via Chat wie folgt: „Super, sitze<br />
am Flughafen, Note 1!“ Ihr Zusatz „Bild<br />
wäre klasse“ zeigt jedoch auch, dass noch<br />
Optimierungspotenzial vorhanden ist.<br />
Aus unserem Fach<br />
Datenautobahn statt Stau: Webkonferenzen ermöglichen den interaktiven Austausch mit Kollegen, ohne dass dafür lange Strecken auf viel befahrenen<br />
Straßen zurückgelegt werden müssen.<br />
Dr. Gereon Schiffer<br />
Uniklinik Köln, Klinik für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Peter Knöll<br />
Uniklinik Köln, Klinik für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Dr. Martin Schenkel<br />
Klinikum Köln-Merheim, Klinik für<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong>, <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
Sporttraumatologie<br />
Dr. Ulrich Thelen<br />
Uniklinik Köln, Klinik für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Prof. Dr. Jonas Andermahr<br />
Kreiskrankenhaus Mechernich,<br />
Klinik für Unfall-, Hand- <strong>und</strong><br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Prof. Dr. Bertil Bouillon<br />
Klinikum Köln-Merheim, Klinik für<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong>, <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
Sporttraumatologie<br />
Prof. Dr. Lars P. Müller<br />
Uniklinik Köln, Klinik für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Dr. Gereon Schiffer,<br />
Uniklinik Köln, Klinik<br />
für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Kontakt: gereon.<br />
schiffer@uk-koeln.de<br />
163
164<br />
Aus unserem Fach<br />
VSOU JAHRESTAGUNG<br />
Einladung zum Frühjahrskongress<br />
nach Baden-Baden<br />
Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
es ist mir eine große Freude <strong>und</strong> Ehre,<br />
dass ich Sie zur 60. Jahrestagung der Vereinigung<br />
Süddeutscher Orthopäden vom<br />
28. April bis 1. Mai <strong>2012</strong> nach Baden-Baden<br />
einladen darf.<br />
Kurzvorträge stellen einen besonders<br />
wichtigen Teil des Kongresses dar. Sie berichten<br />
über Ihre Forschungsergebnisse<br />
<strong>und</strong> sind somit aktuell. Im Gegensatz zu<br />
Übersichtsreferaten unterliegen sie auch<br />
einem Selektionsverfahren. Um den Stellenwert<br />
der Ergebnisse für die Zuhörer<br />
besser bewertbar zu machen, braucht es<br />
jedoch Diskussion. Für <strong>2012</strong> habe ich mir<br />
vorgenommen, die Diskussionszeit für<br />
die Kurzreferate zu verlängern <strong>und</strong> ein<br />
Schlusswort der Vorsitzenden vorzusehen,<br />
damit wichtige Ergebnisse auch perzipiert<br />
<strong>und</strong> erinnert werden.<br />
Vor allem ist es mir ein Anliegen, junge<br />
<strong>und</strong> in Ausbildung stehende Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen anzusprechen. Neben circa<br />
220 Kurzvorträgen wird es während der<br />
gesamten Kongressdauer ein spezielles<br />
Programm für in Fortbildung Stehende<br />
geben. Für Experten gedacht werden vier<br />
Diskussionen über schwierige Fälle in<br />
unterschiedlichen Bereichen stattfinden.<br />
Profitieren Sie aber auch vom wissenschaftlichen<br />
Programm mit Übersichtsreferaten<br />
ausgewiesener, namhafter Experten<br />
<strong>und</strong> den wie immer zahlreich angebotenen<br />
Kursen <strong>und</strong> Seminaren. Die Themen<br />
wurden bewusst breit gewählt, so dass bei<br />
der breiten Ausrichtung des neuen Fachgebietes<br />
für jeden etwas dabei ist.<br />
1. Hauptthema: Infektionen<br />
Fotos: Text, PR <strong>und</strong> mehr / Ehrhardt<br />
Die 60. Jahrestagung <strong>2012</strong> der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen e. V. findet<br />
vom 28. April bis 1. Mai <strong>2012</strong> unter Leitung des Kongresspräsidenten Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer in<br />
Baden-Baden statt.<br />
De novo aufgetretene Infektionen von<br />
Knochen <strong>und</strong> Gelenken stellen noch immer<br />
eine Herausforderung dar. Viele Therapieregime<br />
sind nicht ausreichend evidenzbasiert.<br />
Nach Implantat- <strong>und</strong> Frak-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
turversorgung stellen infizierte Pseudoarthrose<br />
<strong>und</strong> periprothetische Infektionen<br />
gefürchtete Komplikationen dar. Wie<br />
können sie vermieden werden? Welches<br />
Intervall ist ideal für einen zweizeitigen<br />
Wechsel? Gibt es neue Oberflächenbeschichtungen,<br />
neue Erkenntnisse zur perioperativen<br />
Infektionsprophylaxe? Und<br />
welche Behandlungsoptionen bewähren<br />
sich? Wie können Biofilme adressiert<br />
werden, oder small colony variants?<br />
2. Hauptthema: Knie<br />
Durch die hohe Frequenz kniespezifischer<br />
Erkrankungen wird dieses Gelenk<br />
immer besonders im Fokus der <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> stehen. Die Ursachen<br />
der Arthrose des Kniegelenks sind<br />
nur rudimentär geklärt. Die Knorpelchirurgie<br />
macht bedeutende Fortschritte<br />
<strong>und</strong> wird besonders im Kniegelenk eingesetzt.<br />
Die femoro-patellare Dysplasie<br />
<strong>und</strong> die femoro-patellare Luxation werden<br />
häufig <strong>und</strong> teilweise kontroversiell<br />
diskutiert. Das Konzept des endoprothetischen<br />
Teilersatzes findet immer mehr<br />
Befürworter.<br />
3. Hauptthema: Schmerzen an der<br />
Wirbelsäule<br />
Noch immer besteht blankes Unverständnis<br />
zwischen jenen, die 85 bis 90 Prozent<br />
aller Rückenschmerzen als unspezifisch<br />
verursacht <strong>und</strong> einer unspezifischen Therapie<br />
zugänglich ansehen, <strong>und</strong> jenen, die<br />
Wirbelsäulenschmerzen als durch Muskelverspannungen,<br />
Myogelosen, Blockierungen<br />
bedingt <strong>und</strong> somit durch klare<br />
Sachverhalte ausgelöst betrachten. Was<br />
verursacht wirklich Schmerzen an der<br />
Wirbelsäule? Gibt es neue konservative<br />
Behandlungsoptionen? Was ist der Stellenwert<br />
interspinöser Spacer, dynamischer<br />
Stabilisierungen, von Denervationen?<br />
4. Hauptthema: Sicherheit in <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Wie werden Risiken für unsere Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten, <strong>und</strong> konsekutiv<br />
für uns Behandelnde, verringert? Dieses<br />
Thema spricht Ordination <strong>und</strong> Krankenhaus<br />
gleichermaßen an. Ein Endoprothesenregister<br />
wird gerade realisiert. Gibt<br />
es erfolgreiche Modelle des Outcome-<br />
Measurement? Haben sich klinische<br />
Pfade bewährt? Wie kann die ärztliche<br />
Fortbildung so gestaltet werden, dass Ri-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
siken bei Lehroperationen gering gehalten<br />
werden, dass nicht in der Poliklinik<br />
wichtige Details in Anamnese <strong>und</strong> Untersuchung<br />
übersehen werden? Wie haben<br />
sich Feedback-Systeme (MiniCex, DOPS)<br />
bewährt?<br />
Freie Themen<br />
Die freien Themen sollen Ihnen die Möglichkeit<br />
bieten, Aktuelles <strong>und</strong> Interessantes<br />
außerhalb der Hauptthemen zu präsentieren<br />
<strong>und</strong> zu diskutieren.<br />
Den zahlreichen Kongressen steht Ihr begrenztes<br />
finanzielles <strong>und</strong> Zeit-Budget zur<br />
Verfügung, dessen Allokation Ihre Aufgabe<br />
ist. Der Kongress der VSOU in Baden ist<br />
gekennzeichnet durch einen überschaubaren<br />
Rahmen von wissenschaftlichen<br />
Parallelveranstaltungen mit Themen<br />
für niedergelassene <strong>und</strong> klinisch tätige<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen <strong>und</strong><br />
die Einzigartigkeit von Baden-Baden im<br />
Frühjahr. Im Jahr <strong>2012</strong> verlieren Sie nur<br />
einen Arbeitstag <strong>und</strong> haben mit durchgehendem<br />
Assistentenprogramm <strong>und</strong><br />
zahlreichen weiteren Veranstaltungen<br />
<strong>und</strong> Symposia die Chance, Wertvolles für<br />
Ihren beruflichen Alltag mitzunehmen.<br />
Das Motto der Tagung wird Klarheit sein,<br />
mit der Zielsetzung, dass Sie mit dem Bewusstsein<br />
zurückfahren, dass Ihnen der<br />
eine oder andere Sachverhalt nun „klarer“<br />
geworden ist.<br />
Im Namen der VSOU lade ich Sie ganz<br />
herzlich ein. Kommen Sie <strong>2012</strong> nach Baden-Baden<br />
zum 60. Jahreskongress <strong>und</strong><br />
lassen Sie sich von einem interessanten<br />
Programm <strong>und</strong> der persönlichen Atmosphäre<br />
inspirieren <strong>und</strong> überraschen.<br />
Mit den besten Grüßen<br />
Prof. Dr. Martin Krismer<br />
Prof. Dr. Martin<br />
Krismer, Direktor der<br />
Universitätsklinik für<br />
<strong>Orthopädie</strong> Innsbruck,<br />
ist Kongresspräsident<br />
der 60. VSOU-<br />
Jahrestagung <strong>2012</strong> in<br />
Baden-Baden.<br />
ANMELDUNG UND INFORMATION<br />
www.vsou.de<br />
Aus unserem Fach<br />
165
166<br />
Aus unserem Fach<br />
EFORT KONGRESS <strong>2012</strong><br />
Einladung nach Berlin<br />
Der Jahreskongress der EFORT ist der größte internationale Kongress<br />
für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> findet dieses Jahr vom 23. bis<br />
25. Mai in Berlin statt. Teilnehmer aus mehr als 90 Ländern erwarten<br />
hochkarätige Experten aus aller Welt <strong>und</strong> wünschen sich einen interkulturellen<br />
Dialog mit den deutschen Kollegen.<br />
Der 13. Kongress der EFORT, der European<br />
Federation of National Associations of<br />
Orthopaedics and Traumatology, ist das<br />
wichtigste wissenschaftliche Ereignis auf<br />
europäischer Ebene für Orthopäden <strong>und</strong><br />
Unfallchirurgen, zieht aber mittlerweile<br />
Teilnehmer aus der ganzen Welt in großer<br />
Zahl an. In einer einzigartigen Atmosphäre<br />
können hierbei Erfahrungen <strong>und</strong><br />
Philosophien diskutiert werden. Hierzu<br />
gibt es spezielle Formate, wie die bereits<br />
bewährten „Controversial Case Discussions“<br />
(CDC), in denen zur Diskussion<br />
von Fallbeispielen eingeladen wird. So<br />
wird etwa die Versorgung von Polytraumata,<br />
die Behandlung von Deformitäten<br />
der unteren Extremitäten, von Hüftgelenksdysplasien<br />
oder Infekten der Wirbelsäule<br />
diskutiert. Zum anderen gibt es<br />
erstmals das neue Format der „Cross Fire<br />
Sessions“ (CFS), in denen ausgewiesene<br />
Fachleute kontroverse Positionen zu Themen<br />
wie zementierte versus unzementierte<br />
Versorgung beim alten Menschen,<br />
operative versus konservative Behandlung<br />
osteoporotischer Wirbelfrakturen<br />
oder der Behandlung des Epiphysiolysis<br />
capitis femoris darstellen werden. In „Experts-meet-Experts“-Sitzungen<br />
(ExMEx)<br />
werden in Berlin zu den Themen Azetabulum-Frakturen,<br />
periprothetische Frakturen,<br />
Kreuzband-Revisionschirurgie <strong>und</strong><br />
Behandlung von Fragilitätsfrakturen angeboten<br />
<strong>und</strong> erlauben intensive <strong>und</strong> konträre<br />
Diskussionen im kleinen Kreis. Im<br />
Rahmen von Instructional Lectures präsentieren<br />
internationale Meinungsführer<br />
ihre Erfahrungen <strong>und</strong> erlauben damit<br />
eine „State-of-the-Art“-Übersicht zu relevanten<br />
Themen. Die European Specialty<br />
Societies (unter amderem EHS, ESSKA,<br />
EPOS) bieten zudem Spezialthemen aus<br />
ihren Gebieten mit bekannten internationalen<br />
Experten an. Der „Comprehensive<br />
Review Course“ (CRC) fasst den wesentlichen<br />
Stoff der europäischen <strong>und</strong> nationalen<br />
orthopädisch-unfallchirurgischen<br />
Facharztprüfung an einem einzigen Tag<br />
zusammen <strong>und</strong> ermöglicht damit einen<br />
kompetenten Überblick über das gesamte<br />
Fach an einem Tag.<br />
UN-Dekade für Verkehrssicherheit<br />
Zwei Schwerpunktthemen dominieren<br />
den Kongresses in diesem Jahr: zum einen<br />
die „UN-Dekade für Verkehrssicherheit“<br />
mit vielen Beiträgen zur Unfallvermeidung<br />
<strong>und</strong> Behandlung von Verletzungen<br />
<strong>und</strong> Verletzungsfolgen – aber auch mit<br />
einem „Car-Crash-Szenario“: Ein Stuntfahrer<br />
wird live auf dem Kongressgelände<br />
einen Fahrzeugzusammenstoß simulieren,<br />
<strong>und</strong> Experten werden in begleitenden<br />
Informationen die Öffentlichkeit <strong>und</strong> das<br />
Fachpublikum über die biomechanischen<br />
Zusammenhänge, die aktiven <strong>und</strong> passiven<br />
Präventionsmöglichkeiten sowie die<br />
Versorgung von Unfallopfern aufklären.<br />
Das zweite Schwerpunktthema ist das<br />
„Europäische Jahr für aktives <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es<br />
Altern“. In diesem Rahmen sind die<br />
Präsentationen vor allem degenerativen<br />
Erkrankungen des Haltungs- <strong>und</strong> Bewegungsapparates<br />
gewidmet, zudem soll<br />
es durch Simulationen ermöglicht werden,<br />
das Älterwerden jedem einzelnen<br />
Teilnehmer nahezubringen <strong>und</strong> dadurch<br />
ein besseres Verständnis für eine eingeschränkte<br />
Mobilität im Alter zu erlangen.<br />
Die deutsche <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
hat erstmals nach 17 Jahren wie-<br />
der die Möglichkeit, den europäischen<br />
Kongress als Gastgeber willkommen zu<br />
heißen. Dies erfüllt die Vorsitzenden des<br />
Local Organizing Committees, Prof. Dieter<br />
Wirtz <strong>und</strong> Prof. Karsten Dreinhöfer,<br />
mit Stolz – aber es wird auch eine erhebliche<br />
Verantwortung gesehen: „Die europäischen<br />
Kollegen freuen sich darauf,<br />
endlich in die faszinierende deutsche<br />
Metropole zu kommen, für die deutschen<br />
Orthopäden <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> ist Berlin<br />
mittlerweile schon ein wenig zur Routine<br />
geworden – aber eine solche einmalige<br />
Chance, die deutschen Stärken <strong>und</strong><br />
Spezialitäten des Faches zu präsentieren<br />
<strong>und</strong> sich gleichzeitig mit vielen der weltweit<br />
führenden Kollegen austauschen zu<br />
können, ist eine einmalige Gelegenheit<br />
für die hiesigen Kollegen.“ Die beiden<br />
sind sich einig: „Die Vielfalt der beim<br />
EFORT-Kongress gebotenen Formate bietet<br />
allen Interessierten – Generalisten,<br />
Spezialisten <strong>und</strong> Berufsanfängern – maßgeschneidert<br />
jeweils das, was sie für ihre<br />
individuelle Fortbildung benötigen.“<br />
Als EFORTs Kongresspräsidenten <strong>und</strong><br />
Organisationsteams freuen wir uns, Sie<br />
Ende Mai <strong>2012</strong> in Berlin begrüßen zu<br />
dürfen.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihre „Local Organizers“<br />
Dieter C. Wirtz <strong>und</strong> Karsten E. Dreinhöfer<br />
mit Florian Gebhardt, Ulrich Stöckle, Karl-<br />
Dieter Heller <strong>und</strong> Klaus-Peter Günther<br />
MEHR INFOS<br />
www.efort.org/berlin<strong>2012</strong>/<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
LESERBRIEF<br />
Generalisten versus Spezialisten<br />
Deutschland zeichnet sich bisher durch<br />
eine gute flächendeckende, dezentrale<br />
Versorgung auch in der Chirurgie/<strong>Unfallchirurgie</strong>/<strong>Orthopädie</strong><br />
aus. Mit der zunehmenden<br />
Spezialisierung der nachwachsenden<br />
Kollegen ergibt sich über kurz<br />
oder lang zwangsläufig das Problem, dass<br />
die „R<strong>und</strong> um die Uhr-Versorgung“ in Zukunft<br />
so nicht mehr möglich sein wird.<br />
Deutschland muss sich jetzt entscheiden,<br />
ob es diese Versorgung so weiter möchte<br />
– wenn ja, dann müssen wir als leitende<br />
Ärzte die Ausbil-<br />
dung der nachfolgenden<br />
Kollegen<br />
wieder auf breitere<br />
Beine stellen <strong>und</strong><br />
auch die Ausbildungskatalogeent-<br />
sprechend anpassen. Wenn nein, werden<br />
wir auch in Deutschland das amerikanische<br />
System mit ausschließlich zentralen,<br />
hochspezialisierten, wenigen Kliniken<br />
bekommen. Wollen wir das wirklich als<br />
zukünftige Patienten <strong>und</strong> Angehörige?<br />
Und was kostet das <strong>und</strong> wie wird Qualität<br />
dann sein?<br />
Ich selbst bin leitende Chirurgin in der<br />
Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Regelversorgung. Als Mitbegründerin<br />
der „Generalisten der Chirurgie“<br />
erlebe ich täglich, wie wertvoll <strong>und</strong><br />
zum Teil wegweisend eine breite chirurgische<br />
Ausbildung der Chirurgen/Orthopäden<br />
für unsere Patienten ist. Dies gilt<br />
sowohl bei der Diagnosestellung als auch<br />
bei der definitiven operativen Versorgung<br />
im OP. Beispiele aus der täglichen<br />
Praxis gibt es mehr als genug.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Mein Anliegen ist es, die Versorgungssituation<br />
in Deutschland kritisch zu<br />
beleuchten, die Öffentlichkeit dafür zu<br />
sensibilisieren <strong>und</strong> gegebenenfalls die<br />
notwendigen Veränderungen in der Ausbildung<br />
der angehenden operativ tätigen<br />
Kollegen anzumahnen <strong>und</strong> einzuleiten.<br />
Durch die derzeitige erhebliche Überbewertung<br />
des Spezialistentums auch oder<br />
gerade in der öffentlichen Anerkennung<br />
wird zusätzlich verhindert, dass sich potenziell<br />
interessierte Student/innen für<br />
den Beruf des Chirurgen/Unfallchirurgen/Orthopäden<br />
als Generalisten entscheiden.<br />
Denn zusätzlich zum ohnehin<br />
erhöhten Arbeitsaufwand in dieser Sparte,<br />
der vertieften <strong>und</strong> gegebenenfalls verlängerten<br />
Ausbildung kommt dann noch<br />
die tägliche vermehrte Arbeits- <strong>und</strong> vor<br />
allem die Dienstbelastung hinzu, der sich<br />
die selektiv tätigen Spezialisten ja entziehen,<br />
da sie die breite Notfallversorgung<br />
wohl nicht – mehr – beherrschen.<br />
Wenn man also zu dem Schluss kommen<br />
sollte, dass wir diese Allro<strong>und</strong>er noch<br />
brauchen – <strong>und</strong> dies trifft nicht nur in der<br />
Chirurgie/<strong>Unfallchirurgie</strong>/<strong>Orthopädie</strong> zu,<br />
sondern auch in allen anderen Disziplinen<br />
(Innere Medizin, Pädiatrie, Kardiologie,<br />
etc.) –, dann müssen diese Kolleg/<br />
innen jetzt gesucht, ausgebildet, motiviert<br />
werden, <strong>und</strong> die Politik muss dafür<br />
sorgen, dass diese Generalisten-Tätigkeit<br />
Aus unserem Fach<br />
Regelmäßig berichten wir in den OUMN über die Debatten zur Weiterbildungsordnung. In deren Mittelpunkt<br />
steht häufig die Frage, ob <strong>und</strong> wie dem Trend zur Spezialisierung in der Chirurgie Rechnung<br />
ge tragen werden kann oder sollte. Dr. Martina Mittag-Bonsch, Mitbegründerin des Vereins „Generalisten<br />
der Chirurgie“ schildert hier ihre Sicht.<br />
Das Ziel der Ausbildung von Generalisten widerspricht in keiner<br />
Weise einer zusätzlichen selektiven Spezialisierung in einzelnen<br />
Bereichen.<br />
auch entsprechend anerkannt <strong>und</strong> vergütet<br />
<strong>und</strong> gezielt gefördert wird.<br />
Damit jedoch keine Missverständnisse<br />
aufkommen : Das Ziel der Ausbildung von<br />
Generalisten, das heißt Ärzten mit einer<br />
breiten Basis sowohl in der Diagnostik<br />
als auch im OP, widerspricht in keiner<br />
Weise einer zusätzlichen selektiven Spezialisierung<br />
in einzelnen Bereichen <strong>und</strong><br />
heißt auch nicht, dass das Rad der Geschichte<br />
zurückgedreht werden soll. Nur<br />
ausschließlich mit<br />
reinen „Spezialisten“<br />
kann unsere<br />
derzeitige sehr gute<br />
Versorgung auf einem<br />
hohen Level<br />
in Zukunft nicht gehalten<br />
werden oder wird möglicherweise<br />
nicht mehr finanzierbar.<br />
Dieses Thema sollte für alle leitenden<br />
Ärzte, aber auch für die verantwortlichen<br />
Politiker sehr interessant sein, wo es<br />
doch ohnehin bereits schwierig genug ist,<br />
überhaupt entsprechenden Nachwuchs<br />
in der Medizin <strong>und</strong> speziell in den operativen<br />
Fächern zu finden.<br />
Dr. Martina Mittag-Bonsch<br />
Dr. Martina Mittag-<br />
Bonsch<br />
Chefärztin der Abteilung<br />
für Chirurgie am<br />
Klinikum Crailsheim<br />
167
168<br />
Aus unserem Fach<br />
LESERBRIEF<br />
Konservative <strong>Orthopädie</strong><br />
ist Teil des Ganzen<br />
Im Beitrag „Enge Kooperation von O + U“ stellte Prof. Dr. Salis-Soglio in der OUMN 1/<strong>2012</strong> das Modell<br />
der Zusammenarbeit von <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> an der Leipziger Universitätsklinik vor.<br />
Dazu erreichte uns folgender Leserrief von Dr. Matthias Psczolla, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />
nicht operativer orthopädischer Akut-Kliniken (ANOA).<br />
Der im Februar <strong>2012</strong> veröffentlichte Artikel<br />
stellt in systematischer Form die derzeitige<br />
Entwicklung <strong>und</strong> die Zukunftsperspektive<br />
der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
dar. Aus der Sicht eines konservativen<br />
Orthopäden, der als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />
nicht operativer orthopädischer<br />
Akut-Kliniken (ANOA), eines Verb<strong>und</strong>es<br />
großer konservativer Akutkrankenhäuser,<br />
die Versorgungsnotwendigkeiten<br />
einer umfangreichen Patientenklientel aus<br />
erster Hand kennt, sei mir folgende Anmerkung<br />
<strong>und</strong> Ergänzung erlaubt:<br />
Im Wesentlichen fokussiert der Artikel<br />
die aktuelle Problemstellung der operativen<br />
Inhalte des Faches <strong>und</strong> ignoriert<br />
den Anteil von circa 680.000 jährlichen<br />
konservativ akutklinisch behandelten Patienten<br />
unter dem mit 2,5 Millionen insgesamt<br />
behandelten Gesamtkollektiv fast<br />
völlig. Leider werden jährlich nur unter<br />
25 Prozent dieser konservativen Patienten<br />
an orthopädisch-unfallchirurgischen<br />
Abteilungen behandelt, 75 Prozent in<br />
anderen Fächern wie Innere <strong>und</strong> Allgemeinchirurgie.<br />
Kaum welche an Universitätskliniken,<br />
wenn man ehrlich ist.<br />
Was hat das mit diesem Artikel zu tun?<br />
Meines Erachtens haben Universitäten<br />
mit ihren Abteilungen für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> das gesamte Spektrum<br />
des Faches sowohl in der Krankenversorgung<br />
als auch in Lehre <strong>und</strong> Forschung<br />
anzubieten. Es wird zwar davon<br />
gesprochen, dass die volle Weiterbildung<br />
gewünscht wird, ich vermisse jedoch im<br />
Artikel die konservative <strong>Orthopädie</strong>. Sie<br />
ist lediglich in einer kleinen Nebenbe-<br />
Aus unserem Fach<br />
Forschungsboom: Aufgr<strong>und</strong> der großen epidemiologischen <strong>und</strong> sozio ökonomischen Bedeutung der muskuloskelettalen Erkrankungen <strong>und</strong> Verletzungen<br />
gibt es mittlerweile gezielte wissenschaftliche Förder pro gramme.<br />
UNIVERSITÄTSMEDIZIN<br />
Enge Kooperation von O <strong>und</strong> U<br />
Fast sechs Jahre nach Inkrafttreten der neuen Weiterbildungsordnung ist die Zusammenführung von<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> noch nicht abgeschlossen. Das war auch nicht anders zu erwarten. Wie<br />
kann das gemeinsame Fach sinnvoll <strong>und</strong> harmonisch gestaltet werden? Wie können seine Strukturen im<br />
universitären Bereich künftig aussehen? Hierzu ein Bericht aus der Leipziger Uniklinik.<br />
merkung, die auf die lokalen Gegebenheiten<br />
gemünzt ist, bezogen. Im Schaubild<br />
auf Seite 16 eines angedachten Zentrums<br />
für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
fehlt die Konservative <strong>Orthopädie</strong> völlig.<br />
In unseren Kliniken der ANOA werden<br />
wir mit Patienten konfrontiert, die in or-<br />
Meines Erachtens haben Universitäten mit ihren Abteilungen für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> das gesamte Spektrum des<br />
Faches sowohl in der Krankenversorgung als auch in Lehre <strong>und</strong><br />
Forschung anzubieten.<br />
12 <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | Februar <strong>2012</strong><br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | Februar <strong>2012</strong><br />
13<br />
thopädisch-unfallchirurgischenUniversitätskliniken sowohl an den Gelenken als<br />
auch an der Wirbelsäule operiert worden<br />
sind <strong>und</strong> bei schlechten Ergebnissen keinerlei<br />
Möglichkeiten haben, sich wieder<br />
an diese Kliniken zu wenden. Diese bieten<br />
meist nur ein operatives Spektrum<br />
<strong>und</strong> sind für konservative oder differenzialdiagnostisch<br />
weitere Fragestellungen<br />
nicht mehr zuständig. Wie will man<br />
ohne diese Patientenklientel, die man<br />
Inhalte von <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Die <strong>Orthopädie</strong> umfasst die Erkennung,<br />
Behandlung, Rehabilitation <strong>und</strong> Prävention<br />
bei angeborenen sowie erworbenen<br />
Formveränderungen <strong>und</strong> Funktionsstörungen<br />
beziehungsweise Erkrankungen<br />
der Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsorgane. Sie<br />
befasst sich dabei mit der konservativen<br />
<strong>und</strong> operativen Behandlung einer Vielzahl<br />
verschiedenartiger Ges<strong>und</strong>heitsstörungen:<br />
� degenerative Gelenkerkrankungen<br />
� entzündliche Gelenkerkrankungen<br />
(zum Beispiel Rheumatoidarthritis,<br />
Psoriasisarthritis, Gicht)<br />
� Erkrankungen der Wirbelsäule<br />
� degenerative Erkrankungen (zum<br />
Beispiel Bandscheibenerkran kungen,<br />
Spondylarthrose, Spinal kanal stenose)<br />
� entzündliche Erkrankungen (zum<br />
Beispiel Morbus Bechterew, Spondarthritiden)<br />
� Fehlformen (zum Beispiel Skoliosen)<br />
� Tumoren (vor allem Metastasen)<br />
� Systemerkrankungen (zum Beispiel<br />
Osteoporose, Osteomalazie, Morbus<br />
Paget, fibröse Dysplasie)<br />
� Ges<strong>und</strong>heitsstörungen im Kindes-<br />
<strong>und</strong> Jugendalter (zum Beispiel Hüftdysplasie,<br />
angeborener Klumpfuß,<br />
Morbus Perthes, Epiphysenlösung,<br />
infantile Cerebralparese)<br />
� Achsfehlstellungen der Extremitäten<br />
� Fuß- <strong>und</strong> Zehendeformitäten<br />
� Infektionen<br />
� benigne / maligne Primärtumoren <strong>und</strong><br />
Metastasen<br />
Die <strong>Unfallchirurgie</strong> umfasst die konservative<br />
<strong>und</strong> operative Behandlung, die<br />
Rehabilitation <strong>und</strong> die Prävention bei<br />
Verletzungen <strong>und</strong> Verletzungsfolgen vor<br />
allem im Bereich der Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsorgane.<br />
Sie befasst sich schwerpunktmäßig<br />
mit:<br />
natürlich in den Polikliniken sieht, aber<br />
ohne die notwendigen Verläufe, die Lehre<br />
gestalten? Leider krankt so auch die<br />
Forschung, die wir dringend aus universitären<br />
Kliniken zur weiteren Etablierung<br />
von konservativen Maßnahmen <strong>und</strong> Klärung<br />
der Evidenz bräuchten.<br />
Alle Fragen der Weiterbildung, wie sie<br />
derzeit in unseren Gremien offensiv besprochen<br />
werden, gehören in diesen Kontext.<br />
Auch hier wäre es wünschenswert,<br />
dass Universitätskliniken die Vorreiterrolle<br />
übernehmen. Ich denke, dass gerade<br />
aus universitärer Sicht die konservativen<br />
Inhalte des Faches gestärkt werden müssen,<br />
um sie nicht an andere Fächer oder<br />
an nichtärztliche Berufe dauerhaft zu<br />
verlieren.<br />
Konservative <strong>Orthopädie</strong> ist ein Teil des<br />
Ganzen, <strong>und</strong> dieser Leserbrief sei Ermutigung,<br />
diesen nicht unerheblichen Teil unseres<br />
Faches mehr in den Blick zu nehmen!<br />
Dr. Matthias Psczolla<br />
Sprecher der ANOA<br />
Foto: Fotolia<br />
Aus unserem Fach<br />
� Folgeschäden von Verletzungen der<br />
Bewegungsorgane<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> sind darüber<br />
hinaus durch eine enge Einbeziehung<br />
von Physiotherapie <strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong>technik<br />
gekennzeichnet, so dass umfangreiche<br />
Erfahrungen auch in diesen<br />
Bereichen von Nöten sind.<br />
Das neue Fach <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Seit dem 1. Januar 2006 gilt eine neue<br />
ärztliche Weiterbildungsordnung mit<br />
Etablierung des „Facharztes für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>“. Weiterbildungsziele,<br />
-zeiten <strong>und</strong> -inhalte sind hierin<br />
detailliert beschrieben. Darüber hinaus<br />
besteht die Möglichkeit, bestimmte Zusatzweiterbildungen<br />
zu erwerben, von<br />
denen folgende für das Fach <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> von besonderer Bedeutung<br />
sind:<br />
� Spezielle orthopädische Chirurgie<br />
� Spezielle <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
� Kinderorthopädie<br />
� Orthopädische Rheumatologie<br />
� Handchirurgie<br />
� Plastische Operationen<br />
� Physikalische Therapie <strong>und</strong><br />
Balneologie<br />
� Notfallmedizin<br />
� Sportmedizin<br />
� Spezielle Schmerztherapie<br />
� Manuelle Medizin / Chirotherapie.<br />
Neben den durch die Weiterbildungsordnung<br />
vorgegebenen Spezialisierungen<br />
kann es sinnvoll sein, in den Kliniken<br />
Schwerpunkte zu etablieren, die sich an<br />
speziellen Krankheitsgruppen, Behandlungsverfahren<br />
oder Körperregionen<br />
orien tieren, so zum Beispiel Endoprothetik,<br />
Wirbelsäulenchirurgie, Arthroskopische<br />
Chirurgie, Tumorchirurgie <strong>und</strong><br />
Septisch-rekonstruktive Chirurgie.<br />
Die Fülle dieses großen Faches erfordert<br />
� Frakturen <strong>und</strong> Gelenkverletzungen zwangsläufig eine Aufgabenteilung, zum<br />
im Bereich der Extremitäten<br />
einen in die großen Bereiche <strong>Orthopädie</strong><br />
� Verletzungen der Wirbelsäule, des <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, darüber hinaus aber<br />
������������������������<br />
auch in die verschiedenen Subspeziali-<br />
� Verletzungen von Muskeln, Sehnen täten. Somit stellt der neue Facharzt für<br />
<strong>und</strong> Bändern<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> gewis-<br />
� Polytraumen<br />
sermaßen eine gemeinsame Basis dar,<br />
� pathologischen Frakturen<br />
auf der sich dann weitere Qualifizierun-<br />
� posttraumatischen / postoperativen gen <strong>und</strong> Spezialisierungen in die oben<br />
Infektionen<br />
genannten Teilbereiche aufbauen.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
170<br />
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
1.712 Todesfälle durch Ärztepfusch Zahl der Toten durch Ärztepfusch<br />
FEHLERSTATISTIK<br />
Skandalisierung schadet<br />
der Patientensicherheit<br />
Die zitierte Statistik dokumentiert gemeldete<br />
Todesursachen in einer amtlichen<br />
Klassifikation (ICD 10, International<br />
Statistical Classification of Diseases and<br />
Related Health Problems), in der zum<br />
Teil auch Behandlungskomplikationen<br />
<strong>und</strong> -fehler erfasst werden. Ein realistisches<br />
Abbild über die Häufigkeit der<br />
Behandlungsfehler insgesamt <strong>und</strong> deren<br />
Entwicklung in Deutschland lässt sich<br />
alleine über die<br />
gemeldeten Fälle<br />
in der Todesursachenstatistik<br />
nicht<br />
erstellen. Vielmehr<br />
ist davon auszugehen,<br />
dass der Anstieg<br />
der gemelde-<br />
ten Todesfälle, die auf Behandlungsfehler<br />
zurückzuführen sind, eine verstärkte<br />
Wahrnehmung dieser Problematik unter<br />
den Heilberufen widerspiegelt. Unzulässig<br />
<strong>und</strong> geradezu unlauter ist die Schlussfolgerung,<br />
die berichteten Todesfälle<br />
seien alle auf Fehlverhalten („Pfusch“)<br />
zurückzuführen. Über die Ursachen der<br />
aufgeführten Behandlungskomplikatio-<br />
nen bietet diese Statistik keine Informationen.<br />
Dieser unqualifizierte Umgang mit<br />
Fehlerstatistiken schadet der weiteren<br />
Entwicklung einer zuverlässigen Erhebung<br />
von nicht vermeidbaren Komplikationen<br />
<strong>und</strong> vermeidbaren Behandlungsfehlern.<br />
Sie dient nicht der notwendigen<br />
Weiterentwicklung der Sicherheitskultur<br />
in Deutschland <strong>und</strong> schadet letztlich der<br />
Patientensicherheit!<br />
In allen Ges<strong>und</strong>heitssystemen weltweit<br />
stellen Behandlungsfehler unbestritten<br />
ein hochrangiges, ernstes Problem der ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Versorgung dar. In vielen<br />
Staaten laufen daher Anstrengungen zum<br />
Ausbau der Patientensicherheit – auch<br />
in Deutschland. Um Vorstellungen über<br />
das Ausmaß des Problems zu erhalten,<br />
wurden vorhandene wissenschaftliche<br />
dramatisch angestiegen g<br />
Behandlungsfehler mit tödlichen Folgen<br />
Ärztepfusch: 1.700 Tote<br />
Tödliche Fehler<br />
Am 16. Februar <strong>2012</strong> titelte die Bild Zeitung „1.712 Todesfälle durch Ärztepfusch“. Sie bezog sich dabei<br />
auf eine vom Statistischen B<strong>und</strong>esamt veröffentlichte Todesursachen-Statistik (veröffentlicht über B<strong>und</strong>estag<br />
Drucksache 17/8538, S. 63ff). Ein Kommentar des Aktionsbündnisses Patientensicherheit.<br />
Der unqualifizierte Umgang mit Fehlerstatistiken schadet der<br />
weiteren Entwicklung einer zuverlässigen Erhebung von nicht<br />
vermeidbaren Komplikationen <strong>und</strong> vermeidbaren Behandlungsfehlern.<br />
Studien über die Wahrscheinlichkeit von<br />
Behandlungsfehlern systematisch ausgewertet<br />
(APS, Agenda Patientensicherheit<br />
2007). Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen<br />
Analyse legen den Schluss<br />
nahe, dass geschätzt bei 0,1 Prozent aller<br />
Krankenhauspatienten mit einem Behandlungsfehler<br />
mit Todesfolge zu rechnen<br />
ist (ebd. S. 8, 26). Für Deutschland<br />
ist demnach von ca. 17.500 Todesfällen<br />
nach Behandlun-<br />
gen im Krankenhaus<br />
auszugehen.<br />
Diese hochgerechnete<br />
Zahl bezieht<br />
sich alleine auf die<br />
Behandlungen im<br />
Krankenhaus – die<br />
ambulanten Behandlungen sind damit<br />
nicht erfasst. Die enorme Dimension dieses<br />
medizinischen Versorgungsproblems<br />
<strong>und</strong> die entsprechenden Herausforderungen<br />
sind damit ausreichend gekennzeichnet.<br />
Es gilt: Jeder einzelne Todesfall<br />
durch einen Behandlungsfehler ist ein Todesfall<br />
zu viel.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Unerwünschte Ereignisse haben meist<br />
mehrere Ursachen<br />
Aus den internationalen Studien wissen<br />
wir aber auch, dass knapp die Hälfte<br />
der unerwünschten Ereignisse bei einer<br />
Krankenhausbehandlung – wenn es also<br />
durch die Behandlung zu einem Schaden<br />
am Patienten kommt – NICHT vermeidbar<br />
ist. Die Rede vom Ärztepfusch ist<br />
ein beliebtes <strong>und</strong> in den Medien häufig<br />
verwendetes Bild, das das Problem<br />
unzulässig vereinfacht <strong>und</strong> einzelnen<br />
Ursachen zuschreibt. Die Realität sieht<br />
jedoch anders aus. Denn: Vermeidbare<br />
unerwünschte Ereignisse im Behand-<br />
lungsprozess sind sehr häufig nicht an<br />
einer einzelnen Ursache fest zu machen.<br />
Fehleranalysen zeigen, dass bei „menschlichem<br />
Versagen“ Defizite in der Struktur<br />
der Einrichtung, in der Organisation <strong>und</strong><br />
dem Prozessablauf verb<strong>und</strong>en mit Zeitdruck<br />
<strong>und</strong> dadurch ausgelöster Unaufmerksamkeit<br />
wesentliche Ursachen sind.<br />
Deshalb sind Analysen von Risiken, die<br />
Wahrnehmung <strong>und</strong> Meldungen von unerwünschten<br />
Ereignissen (ob vermeid-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
bar oder unvermeidbar) auch in Bezug<br />
auf Medizinprodukte, Arzneimittel <strong>und</strong><br />
deren Anwendung sowie der offene Umgang<br />
mit Fehlern von größter Wichtigkeit<br />
für eine nachhaltige Sicherheitskultur in<br />
unseren Kliniken.<br />
Unsere Anstrengungen müssen sich auf<br />
die Reduktion von Behandlungsfehlern<br />
(vermeidbare unerwünschte Ereignisse)<br />
<strong>und</strong> den Ausbau der Patientensicherheit<br />
konzentrieren. Dazu dürfen Fehler<br />
nicht verschwiegen werden. Sie müssen<br />
registriert <strong>und</strong> analysiert werden,<br />
damit die Chance erhöht wird, diese<br />
zukünftig zu vermeiden. Dafür zu sor-<br />
Aus den internationalen Studien wissen wir, dass knapp<br />
die Hälfte der unerwünschten Ereignisse bei einer Krankenhausbehandlung<br />
nicht vermeidbar ist.<br />
KOMMENTAR<br />
Das Patientenrechtegesetz in den Mühlen<br />
der Interessenverbände<br />
Vor wenigen Wochen fand die Anhörungen<br />
der Verbände <strong>und</strong> Interessenvertretungen<br />
zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur<br />
Verbesserung der Rechte von Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten in Berlin statt. Das Patientenrechtegesetz<br />
soll die bereits im Sozialgesetzbuch<br />
V an verschiedenen Stellen dargelegten<br />
Rechte der Patienten <strong>und</strong> die Aussagen<br />
höchstrichterlicher Rechtsprechung im Be-<br />
����������������������������������������������<br />
einem Gesetz zusammenfassen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen<br />
für mehr Sicherheit im Behandlungsprozess<br />
bieten. Der von dem Patientenbeauftragten<br />
der B<strong>und</strong>esregierung, Wolfgang Zöller,<br />
dem B<strong>und</strong>esjustizministerium <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Ges<strong>und</strong>heit erarbeitete<br />
Referentenentwurf soll die Entwicklung einer<br />
Sicherheitskultur in Deutschland befördern.<br />
Nach Durchsicht des Entwurfes werden er-<br />
�����������������������������<br />
gen, dass dies in den Kliniken möglich<br />
ist <strong>und</strong> auch geschieht, ist Aufgabe der<br />
Träger der Krankenhäuser. Gleichsam<br />
sind in der Ausbildung der Heil- <strong>und</strong><br />
Pflegeberufe alle Aspekte der Patientensicherheit<br />
deutlich zu berücksichtigen:<br />
Teamarbeit, Kommunikation, Hygiene,<br />
der sichere Umgang mit Arzneimitteln,<br />
das Lernen aus Fehlern, die Beteiligung<br />
von Patienten. Die Skandalisierung von<br />
Fehlern ist kontraproduktiv <strong>und</strong> schadet<br />
� fehlen klare Aussagen zur Organisations-<br />
����������������������������������������zess<br />
– damit sollen zum Beispiel auch die<br />
Geschäftsführungen von Kliniken eingeb<strong>und</strong>en<br />
werden;<br />
� wird der Schutz vor strafrechtlicher Verfolgung<br />
des Meldenden in CIRS- <strong>und</strong> anderen<br />
internen Sicherheitskommunikationssystemen<br />
gesetzlich nicht gewährleistet, wie<br />
dies zum Beispiel in Dänemark der Fall ist;<br />
� wird die Chance für den Patienten, frühzeitig<br />
in rechtlich <strong>und</strong> medizinisch unklaren<br />
Fällen in einer gewissen Form entschädigt<br />
zu werden ( Härtefallfonds), im jetzt vor-<br />
��������������������������������������<br />
� werden viele einzelne Maßnahmen aus<br />
dem Bereich des Risikomanagements <strong>und</strong><br />
zur Förderung der Patientensicherheit gesetzlich<br />
vorgeschrieben (unter anderem<br />
eine umfangreiche Dokumentation), eine<br />
gr<strong>und</strong>legende Regelung, wie Patientensicherheit<br />
mit einem nachhaltigen Finanzierungskonzept<br />
institutionalisiert werden<br />
kann, wie dies im Verbraucherschutz oder<br />
Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />
dem weiteren Ausbau der Patientensicherheit.<br />
Der APS-Vorstand<br />
ZUM WEITERLESEN<br />
Agenda Patientensicherheit 2007<br />
● Internationaler Forschungsstand<br />
zur Sterblichkeit<br />
● Internationaler Forschungsstand<br />
zum Einflussfaktor Geschlecht<br />
● Evaluation von Erhebungsmethoden<br />
in epidemiologischen Studien<br />
● Befragung zur Patientensicherheit <strong>und</strong><br />
Fehlerepidemiologie in Deutschland<br />
● Tätigkeitsbericht des Aktionsbündnis<br />
Patientensicherheit e.V.<br />
Die „Agenda Patientensicherheit 2007“ des<br />
Aktionsbündnisses Patientensicherheit können<br />
Sie auf der APS-Homepage herunterladen:www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de/apsside/Agenda_2007_<br />
mit_Titelblatt.pdf<br />
bei der Lebensmittelsicherheit der Fall ist,<br />
fehlt jedoch.<br />
„Irren ist menschlich, nicht in Patientensicherheit<br />
zu investieren, ist tödlich.“ So resümiert<br />
das APS in seiner Stellungnahme zum<br />
Referentenentwurf: www.aps-ev.de<br />
Der Entwurf zeigt: ein tolles Etikett, aber wenig<br />
Inhalt, der dem Anspruch einer wegweisenden<br />
Förderung einer Sicherheitskultur un-<br />
���������������������������������������������<br />
sichere Versorgung Verantwortlichen gerecht<br />
wird.<br />
Hartmut Siebert<br />
Stellvertretender<br />
Vorsitzender des APS,<br />
Generalsekretär der<br />
DGOU/DGU<br />
171
172<br />
Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
PRAXISMARKETING<br />
Meine Praxis, die Marke<br />
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Das gilt auch bei Arztpraxen, von denen es gerade in Großstädten ein<br />
großes Angebot gibt, aus dem die Patienten auswählen können. Beispielhaft sei hier dargelegt, wie man<br />
sich mit seiner Praxis von den Kollegen abheben kann, um Patienten zu gewinnen <strong>und</strong> zu halten.<br />
„Bei Ihnen sieht es ja fast aus wie in einem<br />
Spa!“ Erstaunte Äußerungen wie<br />
diese hört Dr. Angela Moewes oft. Natürliche<br />
<strong>und</strong> gedeckte Farben, aufgeräumtes,<br />
ruhiges Ambiente, moderne Einrichtung<br />
– tatsächlich erinnert vieles in ihren<br />
Räumlichkeiten an einen Wohlfühltempel.<br />
Doch statt Kosmetikanwendungen<br />
oder Massagest<strong>und</strong>en gibt es bei Dr.<br />
Angela Moewes fachmedizinische Therapie:<br />
Moewes ist Orthopädin, betreibt<br />
gemeinsam mit ihrem Kompagnon Dr.<br />
Ulrich Münzer eine Praxis in Bochum.<br />
Medizin <strong>und</strong> ansprechende Atmosphäre<br />
– das schließt sich nicht aus, ist Moewes<br />
überzeugt. Mehr noch: „Meine Patienten<br />
sollen sich bei mir wohl fühlen. Denn das<br />
wirkt sich nicht nur auf den Therapieerfolg<br />
aus, ich setze mich damit auch von<br />
anderen <strong>Orthopädie</strong>praxen ab, unterscheide<br />
mich von ihnen.“<br />
Was Moewes instinktiv erkannt hat, unterstreichen<br />
bereits erste Forschungsergebnisse.<br />
Max Kettner, Medienwissenschaftler<br />
an der Technischen Universität<br />
Berlin, untersucht das Marketing von<br />
niedergelassenen Ärzten <strong>und</strong> hat zuletzt<br />
einen Wandel im Patientenverhalten<br />
festgestellt: „Der Patient ist nicht länger<br />
Patient, sondern K<strong>und</strong>e“, sagte er kürzlich<br />
in einem Web-TV-Interview mit der<br />
Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvereinigung. Die<br />
Hintergründe mögen kaum einem niedergelassenen<br />
Arzt gefallen, gleichwohl<br />
sind sie Realität: In vielen Gegenden, zumal<br />
in Großstädten, herrscht ein so großes<br />
Angebot an Praxen, dass der Patient<br />
AUSHÄNGESCHILD MITARBEITER<br />
Dr. Christian Hauschild ist überzeugt: „Mehr<br />
als mit jeder Homepage gewinnt man Patienten,<br />
wenn die Praxis r<strong>und</strong> läuft.“ Und das<br />
fängt schon mit einer ordentlich organisierten<br />
Terminvergabe an. „Wenn ein K<strong>und</strong>e,<br />
zum Beispiel ein Berufstätiger, sofort drankommt<br />
<strong>und</strong> vielleicht nach 20 Minuten<br />
schon wieder die Praxis verlassen kann –<br />
dann kommt der auch wieder.“ Hauschild ist<br />
da rigoros. „Wenn ich erfahre, dass ein Patient<br />
mit festem Termin mehr als 20 Minuten<br />
warten musste, berufe ich eine Personalkonferenz<br />
ein.“ Dann wird gemeinsam mit dem<br />
Team nach dem Fehler gesucht, wird der<br />
ganze Prozess der Terminvergabe abgeklopft.<br />
Ebenso wichtig: die Fre<strong>und</strong>lichkeit der Mitarbeiter.<br />
Und die beginnt bereits bei der Anrufannahme.<br />
Genuschelte Ansagen, unklare<br />
Informationen oder gar genervte Reaktionen<br />
auf Patientenfragen – ein No-Go, so<br />
Hauschild. Seine Angestellten haben deshalb<br />
alle ein Kommunikationsseminar besucht,<br />
wurden hier darauf sensibilisiert, genau<br />
zuzuhören <strong>und</strong> Patientenaussagen<br />
fre<strong>und</strong>lich zu bestätigen. „So fühlt sich der<br />
Patient mitgenommen“, sagt Hauschild.<br />
Und ganz nebenbei nimmt das den Stress<br />
aus dem Arbeitsalltag heraus, sorgt auch im<br />
Team für eine angenehme Atmosphäre <strong>und</strong><br />
����������������������������������������<br />
Sinne ist Marketing für mich gar nicht allein<br />
ein Weg, um Patienten anzulocken, sondern<br />
auch ein Hilfsmittel, um mit allen Mitarbeitern<br />
<strong>und</strong> Patienten vernünftig zusammenzuarbeiten“,<br />
so Hauschild.<br />
ausreichend Wahlmöglichkeiten hat. Das<br />
mag für Orthopäden nicht flächendeckend<br />
zutreffen. Aber allein in Bochum,<br />
wo Dr. Angela Moewes ihre Praxis unterhält,<br />
herrscht nach ihrer Einschätzung<br />
eine deutliche Überversorgung durch<br />
Orthopäden. „Das Angebot übersteigt die<br />
Nachfrage – das führt zu einem Umdenken<br />
bei den Ärzten“, sagt Kettner. Und zu<br />
neuen Fragen: Wie komme ich zu neuen<br />
Patienten? Wie binde ich meine bestehenden<br />
Patienten? Und wie gewinne ich<br />
verlorene Patienten zurück?<br />
Ein ansprechender Auftritt von Praxis<br />
<strong>und</strong> Angestellten ist schon mal ein guter<br />
Anfang, wie das Beispiel von Dr. Angela<br />
Moewes zeigt. „Manchmal sind es Details<br />
wie die farblich einheitlichen T-Shirts<br />
der Angestellten, die zugleich stilvoll <strong>und</strong><br />
beruhigend auf die Patienten wirken“,<br />
weiß Sabine Franzke, Qualitätsmanagementbeauftragte<br />
des Berufsverbandes<br />
der Fachärzte für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
(BVOU). Der Verband bietet<br />
deshalb für seine Mitglieder Poloshirts<br />
für den Einsatz in der Praxis an. „Früher<br />
trugen viele Praxisangestellte private<br />
Kleidung <strong>und</strong> pinnten sich Anstecknadeln<br />
an, um sich als Personal erkennbar<br />
zu machen. Das fanden manche recht<br />
unpraktisch <strong>und</strong> auch unhygienisch“, so<br />
die QM-Beauftragte. „Und weiße Kittel<br />
wiederum können gerade auf Kinder zu<br />
steril <strong>und</strong> einschüchternd wirken.“ Die<br />
BVOU-Praxisshirts, vorn <strong>und</strong> hinten mit<br />
dem Aufdruck „Praxisteam“ bzw. „Praxisteam<br />
<strong>Orthopädie</strong>“ versehen, werden gut<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Dr. Angela Moewes: Die<br />
BVOU-Landesvorsitzende<br />
Westfalen-Lippe setzt<br />
bei der Gesatltung<br />
ihrer Praxis auf eine<br />
moderne, aufgeräumte<br />
Einrichtung <strong>und</strong> ist überzeugt,<br />
dass ein guter<br />
Internetauftritt <strong>und</strong><br />
Patienteninformationen<br />
zur Patientengewinnung<br />
beitragen können.<br />
angenommen. Der Renner ist laut BVOU-<br />
Team die türkisfarbene Version, schon<br />
550 Exemplare hat der Verband bislang<br />
davon verkauft.<br />
Wichtig: online präsent sein<br />
Doch nicht nur in der realen, auch in der<br />
virtuellen Welt ist ein gelungener Außenauftritt<br />
wichtiger geworden, sagt Dr.<br />
Angela Moewes. Etwa 3.000 Euro hat sie<br />
in ihre Praxishomepage investiert. Alle<br />
vier Wochen aktualisiert sie die online<br />
abrufbaren Patienteninformationen <strong>und</strong><br />
weist auf Neuigkeiten hin. Zeitaufwand<br />
pro Monat: nicht mehr als eine St<strong>und</strong>e.<br />
Wie viele Klicks ihre Homepage aufweist,<br />
weiß sie zwar nicht auswendig, „aber<br />
unsere Position bei den Suchmaschinen<br />
halte ich stets gut im Auge.“ Das zahlt<br />
sich aus: „Seit ich die Homepage habe,<br />
kommen K<strong>und</strong>en aus mehr als 100 Kilometer<br />
entfernten Orten zu mir.“ Oftmals<br />
sind es Geschäftsleute auf der Durchreise,<br />
die akut eine orthopädische Behandlung<br />
brauchen <strong>und</strong> sie über Suchmaschinen<br />
im Internet finden. Es sei wichtig, so<br />
die Orthopädin, die Inhalte im Netz zeitgemäß<br />
zu gestalten, also keine arrivierten,<br />
altmodischen Webseiten zu stricken,<br />
womöglich noch mit einem eigenen kleinen<br />
Programmierprogramm, sondern<br />
modern <strong>und</strong> frisch aufzutreten. Ihr hat<br />
dabei eine ortsansässige Werbeagentur<br />
geholfen. „Das Internet gehört zu einem<br />
guten Praxismarketing einfach dazu“, ist<br />
sie überzeugt. Eine Einstellung, die allerdings<br />
nicht alle Fachkollegen teilen.<br />
„Junge Fachärzte, die gerade erst eine<br />
Praxis gründen, haben das natürlich oft<br />
schon verinnerlicht“, weiß Sabine Franzke.<br />
„Die sind mit dem Internet groß geworden,<br />
haben größtenteils einen Facebook-Account<br />
<strong>und</strong> stellen gar nicht in<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Fotos: Privat<br />
Frage, ob sie eine Webseite für ihre Praxis<br />
programmieren lassen.“ Doch noch immer<br />
gebe es genügend niedergelassene<br />
Orthopäden, die keine Homepage, nicht<br />
einmal eine E-Mail-Adresse haben. Allein<br />
von den niedergelassenen BVOU-Mitgliedern<br />
ist nur die Hälfte im Netz mit einer<br />
eigenen Seite präsent.<br />
Die Gründe dafür seien vielfältig, wie Dr.<br />
Christian Hauschild, Projektmanager für<br />
Marketinginitiativen beim BVOU, beobachtet.<br />
„Manchmal steckt Unsicherheit<br />
dahinter oder Zeitmangel, oft aber auch<br />
Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
Dr. Christian Hauschild:<br />
Der Projektmanager<br />
für Marketinginitiativen<br />
beim BVOU hat das<br />
Kompetenznetz<br />
<strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
angestoßen, das<br />
Kinesiologic Taping auf den<br />
Weg gebracht <strong>und</strong> schwört<br />
auf Termintreue <strong>und</strong><br />
Mitarbeiterfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />
einfach die Überzeugung, eine eigene<br />
Website sei nicht nötig, wenn etwa das<br />
Wartezimmer ohnehin stets voll ist“, so<br />
der Orthopäde, der eine Praxis in Lübeck<br />
betreibt. Wer nicht in einen eigenen Internetauftritt<br />
investieren möchte, sollte<br />
aber wenigstens mit Namen <strong>und</strong> Adresse<br />
im Netz zu finden sein, findet Hauschild.<br />
Deshalb hat der BVOU-Aktionist das Projekt<br />
„Kompetenznetz <strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong>“<br />
angestoßen. Kern ist eine Internetseite<br />
(www.kompetenznetz.ou.de),<br />
auf der BVOU-Mitglieder nach Postleitzahl,<br />
Namen oder Tätigkeitsschwerpunkt<br />
MIT DIESEN TIPPS GELINGT IHR PRAXISMARKETING<br />
Standortbestimmung<br />
Überlegen Sie: Wer wohnt in der Nähe Ihrer<br />
Praxis, wer gehört zur Zielgruppe? Darauf das<br />
Konzept der Praxis <strong>und</strong> Spezialangebote ausrichten.<br />
Beispiel familienreicher Stadtteil:<br />
Kindersprechst<strong>und</strong>e anbieten, Einrichtung<br />
eher modern gestalten, vielleicht eine kleine<br />
Spielecke einrichten; in einer Seniorengegend<br />
darf die Praxisgestaltung dagegen ruhig<br />
plüschiger ausfallen, kann sogar ein Lehnsessel<br />
bereitstehen.<br />
Kreativ sein<br />
Lassen Sie sich für Ihr Gesamtkonzept von der<br />
Umgebung inspirieren! Die Nähe zum Stadtpark<br />
(siehe das Beispiel Dr. Angela Moewes)<br />
kann ebenso als Themengr<strong>und</strong>lage dienen<br />
wie die Lage an einem Fluss (etwa blau als<br />
Gr<strong>und</strong>farbe für Logo <strong>und</strong> Schriftzug, Fotobilder<br />
von Wasser, durchsichtige Blumenvasen)<br />
oder in der City (modernes, urbanes Design).<br />
Clean Chic<br />
Halten Sie Ordnung! Das heißt: keine herumliegenden<br />
Flyer, keine Flut an Infoheftchen.<br />
„Das wirkt schrecklich unaufgeräumt <strong>und</strong><br />
nachlässig – so will man doch auch als Arzt<br />
nicht wahrgenommen werden“, sagt Dr. Angela<br />
Moewes. In ihrer „papierlosen Praxis“,<br />
wie sie es nennt, hängen auch keine Poster<br />
der Pharmaindustrie. „Das stört nur das Gesamtbild.“<br />
Steril muss es dennoch nicht sein:<br />
Dr. Christian Hauschild kauft jeden Montag<br />
beim Floristen einen schönen großen Blumenstrauß<br />
für die Rezeption. „Darauf sprechen<br />
uns immer wieder Patienten an.“<br />
Werbemittel/Internetpräsenz<br />
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�� ���� ���� ������ ��������� ������������� �����<br />
habe mich für hochwertiges Papier <strong>und</strong> ein<br />
quadratisches Format entschieden – so hebt<br />
sich der Flyer optisch <strong>und</strong> haptisch gut von<br />
anderen Werbepapieren ab.“ Kosten für<br />
2.500 Stück: 300 Euro. Hauschild setzt einen<br />
Praxispass ein, auf dem die Kontaktdaten seiner<br />
Praxis aufgedruckt sind <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
der Folgetermin für den Patienten notiert<br />
wird. Ob eine Homepage nötig ist, muss<br />
am Ende jeder Arzt selbst wissen. Als ersten<br />
Schritt aber sollte man wenigstens an eine<br />
Online-Visitenkarte denken, etwa auf der<br />
Kompetenzplattform des BVOU.<br />
173
174<br />
Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
gef<strong>und</strong>en werden können. Neben allen<br />
relevanten Kontaktdaten zeigt die Seite<br />
über Google Maps auch den Standort der<br />
Praxis <strong>und</strong> informiert über Sprechst<strong>und</strong>en.<br />
R<strong>und</strong> 1.200 Ärzte sind hier bereits<br />
präsent; wer aufgenommen werden will,<br />
braucht sich lediglich an die BVOU-Geschäftsstelle<br />
zu wenden <strong>und</strong> seine Daten<br />
freizugeben.<br />
Angebote an Patienten ausrichten<br />
Doch hinter dem Begriff Marketing steckt<br />
mehr als eine adrett gestaltete Arztpraxis<br />
<strong>und</strong> die Präsenz im Netz. Das fängt bei<br />
der Marktforschung an <strong>und</strong> geht bis hin<br />
zur Öffentlichkeitsarbeit. Dazwischen<br />
gibt es ein breites Feld von marketingwirksamen<br />
Instrumenten <strong>und</strong> Strategien,<br />
um sich bekannt zu machen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />
zu gewinnen. Etwa die Möglichkeit, sich<br />
über bestimmte Produkte <strong>und</strong> Angebote<br />
von der Wettbewerbspraxis zwei Straßen<br />
weiter abzugrenzen. „Alleinstellungsmerkmal“<br />
nennen das die BWL-Fachleute<br />
oder auch: Unique Selling Proposition<br />
(USP), zu Deutsch etwa: einzigartiger<br />
Verkaufsvorteil. Dr. Christian Hauschild:<br />
„Marketing fängt schon bei einer Gr<strong>und</strong>überlegung<br />
an: Wo liegt meine Praxis,<br />
wer lebt in der näheren Umgebung <strong>und</strong><br />
gehört somit zu meiner Zielgruppe – <strong>und</strong><br />
was kann ich denen bieten?“ Über Spezialisierung<br />
oder besondere Behandlungen<br />
kann ein Orthopäde sein Profil schärfen<br />
– <strong>und</strong> auch finanziell profitieren. Vor<br />
allem mit Angeboten, die, so Hauschild,<br />
„nicht kassenüblich“ sind, mit Leistungen<br />
also, für die der Patient selbst aufkommen<br />
muss. Dazu gehören Injektionen<br />
mit Hyaluronsäurepräparaten, die Stoßwellentherapie<br />
oder auch Osteopathie.<br />
„Die Patienten sind durchaus bereit, gute<br />
Therapien aus eigener Tasche zu bezahlen“,<br />
sagt Hauschild. „Die Hemmschwelle<br />
dazu ist in den letzten Jahren zwangsläufig<br />
gesunken, das Bewusstsein, selbst für<br />
seine Ges<strong>und</strong>heit sorgen zu müssen, gestiegen.“<br />
Zu den neueren <strong>und</strong> von den Patienten<br />
gut angenommenen Angeboten<br />
zählt das Kinesiologic Taping. Hauschild:<br />
„Über Angebote wie dieses zeige ich meinen<br />
Patienten: Ich helfe Dir weiter, auch<br />
mit modernsten Therapieformen, auch<br />
über die übliche Gr<strong>und</strong>versorgung hinaus.“<br />
Gesamtkonzept mit Blick fürs Detail<br />
Auch Dr. Angela Moewes bietet solche<br />
IGel-Leistungen an, „sofern sie sinnvoll<br />
sind <strong>und</strong> wir dahinter stehen können.“<br />
Sie stellt die Angebote im Netz vor, erstellt<br />
Infoflyer – <strong>und</strong> achtet genau auf ein<br />
einheitliches Design. Auf allen Werbe-<br />
<strong>und</strong> Infomaterialien prangt zum Beispiel<br />
das Logo der Praxis, welches sie für 800<br />
Euro hat entwickeln lassen. Marketingex-<br />
„ZEIGT HER EURE FÜSSE“ – JÄHRLICHE VORSORGEAKTION DES BVOU<br />
Nicht nur für die eigene Praxis, auch für das<br />
Image des ganzen Berufsstands können Orthopäden<br />
einiges tun, ist der BVOU-Vizepräsident<br />
Dr. Andreas Gassen überzeugt. Zum Bei-<br />
��������������������������������������������<br />
orthopädischen Vorsorgeaktion für Gr<strong>und</strong>schulkinder.<br />
„In erster Linie wollen wir mit der<br />
�������������������������������������������<br />
von Kindern fördern“, erklärt Gassen. „Wir<br />
wollen aufzeigen, wie wichtig kontinuierliche<br />
Bewegung <strong>und</strong> Vorsorge ist, um bleibende<br />
Schäden <strong>und</strong> drohende Erkrankungen bei Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen zu vermeiden.“ Unter<br />
�������������������������������������������<br />
b<strong>und</strong>esweit in Gr<strong>und</strong>schulklassen Aktionstage<br />
statt, an denen die Kinder auf spielerische<br />
Art erfahren, wie wichtig Füße für ihren Körper<br />
sind. Die Aktion wird begleitet von einer<br />
Informationsbroschüre, die Eltern konkrete<br />
Informationen zur orthopädischen Untersuchung<br />
ihrer Kinder liefert. „Dafür haben wir<br />
einen medizinischen Vorsorgekalender ent-<br />
���������������������������������������������<br />
herausgetrennt werden kann. Er soll den Eltern<br />
als Fahrplan für die rechtzeitige Begleitung<br />
ihres Kindes durch einen fachk<strong>und</strong>igen<br />
Orthopäden dienen“, so Gassen.<br />
perten sprechen hier von „Corporate Design“.<br />
„Das bedeutet“, so Hauschild, „dass<br />
hinter dem Auftritt ein Gesamtkonzept<br />
steckt, das sich überall in der Praxis wiederfindet.“<br />
Moewes ließ sich von ihrem<br />
Standort inspirieren: „Unsere Praxis liegt<br />
direkt am Bochumer Stadtpark – damit<br />
drängte sich das Motto Natur förmlich<br />
auf.“ Massiver Eichenboden, Grün als<br />
tonangebende Farbe auf Bildern <strong>und</strong> im<br />
Logo, Bambusdekoration auf der Rezeptionstheke.<br />
„Das ziehen wir konsequent<br />
durch.“ Den Namen ihrer Praxis <strong>und</strong> ihr<br />
Logo hat sie sogar als Wort-Bild-Marke<br />
schützen lassen. 1.500 Euro hat sie dafür<br />
gezahlt. „Ich wollte eben eine richtige<br />
Marke schaffen.“ Sollte in ferner Zukunft<br />
mal ein personeller Wechsel im Arztteam<br />
anstehen, so sagt sie, soll die Praxis weiterhin<br />
bestehen – <strong>und</strong> natürlich auch im<br />
Kopf der Patienten verankert bleiben. Als<br />
Praxis mit dem gewissen Spa-Flair.<br />
Romy König<br />
Romy König ist freie<br />
Journalistin in Frankfurt/<br />
Main.<br />
Nicht nur unter den Schülern, auch unter den<br />
������� ������ ���� ����������� ������� ���������<br />
Allein im letzten Jahr beteiligten sich mehrere<br />
h<strong>und</strong>ert Orthopäden an dieser Aktion, für die<br />
Jens Spahn, ges<strong>und</strong>heitspolitischer Sprecher<br />
der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen B<strong>und</strong>estag,<br />
die Schirmherrschaft übernommen hatte.<br />
Erstmals in diesem Jahr wird die Aktion<br />
nun eine ganze Woche dauern, innerhalb derer<br />
sich die Ärzte einen Aktionstag frei wählen<br />
�������� ����� �������� ��� ���� ��������������<br />
��������������������������������������������<br />
es die Orthopäden sind, bei denen die Kernkompetenz<br />
für den Bewegungsapparat liegt,<br />
dass sie es sind, die Haltungsprobleme bei<br />
Kindern behandeln, aber auch durch eine optimale<br />
Vorsorge vorbeugen können“, betont<br />
der BVOU-Vizechef. Und fügt augenzwinkernd<br />
hinzu: „Wir führen das 'gerade Wachstum<br />
von Kindern' doch schon in unserer<br />
Fachbezeichnung – entsprechend öfter sollten<br />
wir das ins Zentrum der Aufmerksamkeit<br />
rücken.“<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
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175
176<br />
Unterwegs<br />
ESTES-STIPENDIUM<br />
An invaluable experience<br />
Dr. Nerida Butcher von der Trauma Unit des John-Hunter-Hospitals im australischen Newcastle erhielt im<br />
vergangenen Jahr das ESTES-Kongress-Stipendium der DGU zum Besuch des ESTES-Kongress 2011 in Mailand.<br />
Im Folgenden lesen Sie ihren Kongressbericht.<br />
I would firstly like to express my gratitude<br />
to the German Trauma Society for<br />
sponsoring this grant that has allowed<br />
me to travel from my home country of<br />
Australia to participate at the 12th European<br />
Congress of Trauma and Emergency<br />
Surgery. I fo<strong>und</strong> the 2011 Congress<br />
an invaluable experience with regards<br />
to the exposure it enabled me to gain to<br />
some of the world’s best traumatology<br />
teaching from keynote speakers. The visceral<br />
trauma sessions were a particular<br />
highlight for me as were the disaster and<br />
military session on „Peace and War surgery:<br />
Civilian and Military Surgeons can<br />
learn from each other“. Other sessions<br />
such as the ILC’s on coagulopathy, pelvic<br />
trauma and the open abdomen were<br />
also valuable. I enjoyed the new format of<br />
the „twelve to twelve lectures“ where we<br />
were invited to „feed our brains before<br />
our bellies“, and these bite size sessions<br />
were particularly focussed and relevant.<br />
With regards to lectures however it was<br />
the input from the Japanese delegation<br />
to the conference who shared a very moving<br />
insight into the countries recent tsunami<br />
that left a lasting impression on me.<br />
The descriptions they provided about<br />
the nature and scale of the disaster were<br />
sobering, however it was such a positive<br />
thing to learn from the challenges, and<br />
indeed victories, they have had in meeting<br />
the demands this scale of disaster<br />
placed on the country’s health system. It<br />
was a great reminder of the reason why<br />
these conferences are so important – to<br />
refine and improve our ability to provide<br />
care for the injured patient.<br />
In addition to the didactic learning, I also<br />
fo<strong>und</strong> this congress an incredibly constructive<br />
forum to dialogue with peers as<br />
well as senior experienced colleagues.<br />
In a sense this forum became somewhat<br />
like a living textbook in acute surgery for<br />
me. In terms of research, I am currently<br />
completing my PhD in traumatology and<br />
I fo<strong>und</strong> the discussion on issues raised<br />
during my paper presentation really<br />
helped focus some of ideas, and the ability<br />
to discuss one-on-one with experts<br />
in the field afterwards has truly given<br />
momentum to some key areas of my research<br />
into the definition of polytrauma.<br />
In summary, this grant has been incredibly<br />
beneficial in allowing me to participate<br />
at this congress, which in turn has helped<br />
spur on much progress towards finishing<br />
my research project and has expanded<br />
my mind as a result of the exposure to a<br />
bigger picture of trauma surgery.<br />
Dr. Nerida Butche<br />
Dr. Nerida Butcher,<br />
John Hunter Hospital,<br />
Trauma Unit, Newcastle<br />
Australia<br />
ÜBER DAS STIPENDIUM<br />
Die European Society for Trauma and Emergency<br />
Surgery (ESTES) vergibt jährlich mehrere<br />
Stipendien an Fachärztinnen <strong>und</strong> Fachärzte<br />
beziehungsweise in der Facharztausbil-<br />
����� ����������� ���������� ���� ������� ����<br />
Stipendien in Höhe von 1.000 Euro sollen<br />
den Besuch des ESTES-Kongresses ermöglichen.<br />
Der Großteil der Stipendien wird auf<br />
freiwilliger Basis von einzelnen Mitgliedsge-<br />
������������� ���� ������ ����������� ��� ����-<br />
������ ����� ���� ��������� ������������� ����<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU) seit Jahren den Betrag<br />
eines Stipendiums.<br />
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<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Foto: Jagstorff/Fotolia
178<br />
Namen<br />
Personalia<br />
Dr. Urs M. Abker ist seit dem 15. März<br />
<strong>2012</strong> neuer Chefarzt der Abteilung für<br />
Chirurgie Schwerpunkt <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong> am Klinikum Landsberg<br />
am Lech. Er ist bereits seit 2006 als<br />
Oberarzt für Chirurgie in der Sektion<br />
<strong>Orthopädie</strong> / <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> Endoprothetik<br />
am gleichen Haus tätig <strong>und</strong><br />
übernimmt die Stelle von seinem Vorgänger<br />
Dr. Friedrich Ullrich.<br />
PD Dr. Marcus Egermann hat am<br />
17. Februar <strong>2012</strong> im Hörsaal des Departments<br />
<strong>Orthopädie</strong>, <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong><br />
Paraplegiologie an der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik Heidelberg seine Antrittsvorlesung<br />
zum Thema „Evidenzbasierte<br />
Medizin in der <strong>Orthopädie</strong> –<br />
(be)handeln wir richtig?“ gehalten.<br />
Prof. Dr. Rüdiger von Eisenhart-Rothe<br />
ist der neue Direktor der <strong>Orthopädie</strong> am<br />
Klinikum rechts der Isar in München. Er<br />
übernimmt den Lehrstuhl von Prof. Dr.<br />
Rainer Gradinger, der seit Juli 2011<br />
hauptamtlicher Ärzt licher Direktor des<br />
Klinikums ist. Eisenhart-Rothe leitete die<br />
Klinik bereits kommissarisch <strong>und</strong> wurde<br />
nun auf den Lehrstuhl für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> Sportorthopädie berufen<br />
Prof. Dr. Karl-Dieter Heller, Chefarzt<br />
der Orthopädischen Klinik des Herzogin-<br />
Elisabeth Hospitals in Braunschweig,<br />
Konrad-Biesalski-Preisträger 1996 <strong>und</strong><br />
Mitglied im Vorstand des BVOU, ist 50<br />
Jahre geworden. Der BVOU-Vorstand<br />
gratuliert auf das Herzlichste!<br />
Dr. Stefan Hinsencamp ist der neue<br />
Chefarzt der Unfall- <strong>und</strong> orthopädischen<br />
Chirurgie am Hospital zum Heiligen<br />
Geist Kempen. Er war zuvor als Leitender<br />
Oberarzt am Bethanien Krankenhaus<br />
in der Klinik für Unfall- <strong>und</strong> orthopädische<br />
Chirurgie in Moers tätig.<br />
Dr. Franz Xaver Köck habilitierte an der<br />
Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für <strong>Orthopädie</strong> –<br />
Lehrstuhl für <strong>Orthopädie</strong> der Universität<br />
Regensburg. Das Thema seiner Habilitationsschrift<br />
lautet: „Moderne Therapieverfahren<br />
der unikompartimentellen<br />
Gonarthrose unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Innervation des<br />
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Prof. Dr. Dr. Pol M. Rommens, Mainz,<br />
ist bis 2014 Generalsekretär der ESTES.<br />
Anlässlich der 50. Jahrestagung des Departments<br />
für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
der Universität von Hong Kong erhielt<br />
er das Yuang Hsueh Chi Visiting<br />
Professorship. Außerdem ist er Ehrenmitglied<br />
der Slowakischen Gesellschaft<br />
für Traumatologische Chirurgie.<br />
Prof. Dr. Maximilian Rudert, der das<br />
Orthopädische Zentrum für Muskuloskelettale<br />
Forschung an der Universität<br />
Würzburg leitet, ist am 16. Januar <strong>2012</strong><br />
zum Prodekan der Medizinischen Fakultät<br />
der Universität Würzburg gewählt<br />
worden.<br />
Dr. Ernst Sendtner habilitierte an der<br />
Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für <strong>Orthopädie</strong> –<br />
Lehrstuhl für <strong>Orthopädie</strong> der Universität<br />
Regensburg. Das Thema seiner Habilitationsschrift<br />
lautet: „Minimalinvasivität<br />
<strong>und</strong> Navigation beim Hüftgelenkersatz“.<br />
PD Dr. Christoph Schnurr hat an der<br />
Universität zu Köln die Venia legendi für<br />
die Fächer <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
erhalten. Der Titel seiner Arbeit lautet:<br />
„Bildfreie Computernavigation von<br />
Hüft- <strong>und</strong> Knieprothesen: Gr<strong>und</strong>lagen,<br />
Anwendungen, Innovationen“.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Frank-Ullrich Schulz, niedergelassener<br />
Orthopäde in Brandenburg an der Havel<br />
<strong>und</strong> seit 2005 Mitglied im geschäftsführenden<br />
Vorstand des BVOU, feierte<br />
seinen 60. Geburtstag. Die herzlichsten<br />
Glückwünsche des BVOU-Vorstandes<br />
gehen an den Jubilar!<br />
PD Dr. Alexander Zeh, Facharzt für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, Spezielle<br />
orthopädische Chirurgie, habilitierte<br />
am Universitätsklinikum Halle im Fach<br />
<strong>Orthopädie</strong>. Der Titel seiner Habilitationsschrift<br />
lautet: „Histomorphologische<br />
<strong>und</strong> histochemische Untersuchungen<br />
von degenerativen Veränderungen<br />
an Hüft- <strong>und</strong> Oberschenkelmuskeln bei<br />
primärer Koxarthrose“.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Preise & Stipendien<br />
Namen<br />
SICOT-Vortragspreis für Dresdner<br />
Hüftoberflächenersatz-Navigationsstudie<br />
Dr. Maik Stiehler, Ph.D. (Universitätsklinikum<br />
Carl Gustav Carus, Dresden) ist beim<br />
internationalen SICOT-Kongress 2011 in Prag<br />
mit dem ersten Vortragspreis für die Studie<br />
„Bildfreie computer-assistierte Positionierung<br />
der femoralen Komponente im Rahmen der<br />
Maik Stiehler Hüftoberflächenersatzendoprothetik – eine<br />
randomisierte prospektive Studie“ (Koautoren:<br />
PD Dr. Stephan Kirschner, Dr. Jens Goronzy, Prof. Dr. Frank<br />
Krummenauer <strong>und</strong> Prof. Dr. Klaus-Peter Günther) ausgezeichnet<br />
worden.<br />
2. Deutscher PHTLS Forschungspreis verliehen<br />
PHTLS – Pre Hospital Trauma Life Support ist die präklinische<br />
Variante des ATLS-Konzeptes für die klinische Versorgung von<br />
Traumapatienten (ATLS = Advanced Trauma Life Support, 2003<br />
von der Deutschen Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> in Deutschland<br />
eingeführt). Im Februar verlieh der Deutsche Berufsverband<br />
Rettungsdienst anlässlich des Deutschen Interdisziplinären<br />
Notfallmedizin Kongresses (DINK) in Wiesbaden den 2. PHTLS<br />
Forschungspreis für herausragende Tätigkeit auf dem Gebiet der<br />
Schwerverletztenforschung. Der Preis war mit insgesamt 3.500<br />
Euro dotiert <strong>und</strong> wurde zwischen drei Arbeiten aufgeteilt. Den<br />
1. Preis gewann die Arbeitsgruppe um Dr. Jan-Thorsten Gräsner<br />
aus Kiel, die anhand des deutschen Reanimationsregisters die<br />
Überlebenswahrscheinlichkeit bei Reanimation nach Trauma<br />
untersucht hat. Den 2. Preis erhielt eine Arbeitsgruppe um<br />
Dr. Max Skorning aus Aachen, die den Einfluss der Telemedizin<br />
beim Schwerverletzten anhand eines Simulationsmodells erforscht<br />
hat. Der 3. Preis wurde an Dr. Markus Rössler <strong>und</strong> seine<br />
Kollegen aus Göttingen für eine Untersuchung zur Anwendung<br />
der Wirbelsäulenimmobilisation verliehen.<br />
179
180<br />
Namen<br />
Prof. Dr. Helmut Rössler feiert 90. Geburtstag<br />
Am 22. März <strong>2012</strong> vollendete Prof. Dr.<br />
Helmut Rössler, der ehemalige Direktor<br />
der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für <strong>Orthopädie</strong><br />
der Universität Bonn, sein 90. Lebensjahr.<br />
Das Amt als Direktor der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik<br />
für <strong>Orthopädie</strong> der Universität<br />
Bonn nahm er von 1960 bis 1987 ein, als<br />
Erster des Fachs. In jener Zeit baute er die<br />
Klinik zu einer modernen Anstalt aus, in<br />
der das ganze Spektrum der orthopädischen<br />
Erkrankungen operativ <strong>und</strong> nichtoperativ<br />
behandelt werden konnte. Die<br />
neu etablierte krankengymnastische Abteilung<br />
<strong>und</strong> die der Ergotherapie wurden<br />
ebenso beispielhaft ausgestattet wie der<br />
neue Operationssaal, der alle hygienisch<br />
zeitgemäßen Anforderungen erfüllte.<br />
Das hatte zur Folge, dass sogenannte<br />
Hospitalismusinfektionen mit therapieresistenten<br />
Keimen nie zum Problem<br />
wurden. Trotz immer wieder auftretender<br />
Widerstände erweiterte er die Klinik<br />
räumlich <strong>und</strong> geistig, wo immer er dieses<br />
für notwendig <strong>und</strong> sinnvoll erachtete.<br />
In Deutschland erstmalig richtete er einen<br />
osteologisch-orthopädischen Fachbereich<br />
mit einer Universitäts-Professur<br />
<strong>und</strong> einer Abteilung für Biomechanik mit<br />
einer außerplanmäßigen Professur ein.<br />
Prof. Dr. Helmut Rössler<br />
Nachruf für Prof. Dr. Dieter Hohmann<br />
Prof. Dr. Dieter Hohmann starb in der<br />
Nacht vom 16. auf den 17. Februar <strong>2012</strong><br />
im Alter von 81 Jahren.<br />
In meiner Weiterbildungszeit hatte ich<br />
den großen Vorteil <strong>und</strong> das Privileg, Prof.<br />
Dr. Dieter Hohmann als Klinikchef, väterliche<br />
<strong>und</strong> geradlinige Führungspersönlichkeit<br />
sowie als großartigen Menschen<br />
kennenzulernen. Schon aus Berichten<br />
meiner Eltern wurde er mir vorab als<br />
besondere Persönlichkeit geschildert.<br />
Mit seiner sehr positiv ausgerichteten<br />
Gr<strong>und</strong>einstellung vermochte er seine<br />
Umgebung immer zu motivieren <strong>und</strong><br />
einzubinden.<br />
Seine Mitarbeiter erlebten unter seinem<br />
Vorbild stark positiv geprägtes<br />
Zusammenleben <strong>und</strong> Teamarbeit unter<br />
Einschluss aller Arbeitsebenen. Jede<br />
bestandene Facharzt-Prüfung <strong>und</strong> jede<br />
Disziplinierte geistige Freiheit war<br />
sein Führungsstil in der Wissenschaft,<br />
Genauigkeit <strong>und</strong> Sorgfalt bis ins<br />
Kleinste sein Prinzip in der Krankenversorgung.<br />
Disziplinierte geistige Freiheit war sein<br />
Führungsstil in der Wissenschaft, Genauigkeit<br />
<strong>und</strong> Sorgfalt bis ins Kleinste sein<br />
Dieter Hohmann mit Ehefrau Nina, Saarbrücken, 1974<br />
Prinzip in der Krankenversorgung. Für<br />
die Anliegen seiner Mitarbeiter hatte er<br />
stets ein offenes Ohr. Manch einem konnte<br />
er in einer nicht ganz günstigen persönlichen<br />
Situation behilflich sein.<br />
Die äußere Anerkennung blieb ihm denn<br />
auch nicht versagt. Unter Fachkollegen<br />
genoss er hohes Ansehen. So wurde er<br />
1962 zum Präsidenten der Nordwestdeutschen<br />
Orthopädenvereinigung gewählt<br />
<strong>und</strong> 1971 zum Präsidenten der<br />
Deutschen Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> Traumatologie. Beide Kongresse in<br />
Bonn waren allgemein anerkannte wissenschaftliche<br />
<strong>und</strong> gesellschaftliche<br />
Glanzlichter. 1972 wurde er Mitglied der<br />
Leopoldina in Halle, <strong>und</strong> 1987 erhielt er<br />
das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz.<br />
Wir wünschen ihm eine gute Zeit, in der<br />
das Wohlbefinden das Ungemach bei<br />
weitem überwiegt, in der er mit seiner<br />
Gattin <strong>und</strong> seinen Kindern <strong>und</strong> Enkelkindern<br />
zahlreiche harmonische St<strong>und</strong>en<br />
verbringen kann <strong>und</strong> in seiner meisterhaften<br />
Landschaftsmalkunst weiterhin<br />
sein geistiges Vergnügen findet.<br />
Univ.-Professor em. Dr. K.<br />
Joachim Münzenberg, Bonn<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Foto: Privat
Habilitation waren Anlass für gemeinsame<br />
Klinikveranstaltungen. An Sommerfesten<br />
<strong>und</strong> Weihnachtsfeiern wurden alle<br />
Mitarbeiter beteiligt, <strong>und</strong> die Assistenten-Darbietungen<br />
an Weihnachtsfeiern<br />
durften durchaus auch ironisch Eigenheiten<br />
von Dieter Hohmann <strong>und</strong> seinem<br />
Vertreter präsentieren.<br />
Mit seiner sehr positiv ausgerichteten<br />
Gr<strong>und</strong>einstellung vermochte Dieter<br />
Hohmann seine Umgebung immer zu<br />
motivieren <strong>und</strong> einzubinden.<br />
Das hochgradige Bewusstsein für eine<br />
verantwortungsbewusste Patientenversorgung<br />
hat Dieter Hohmann allen seinen<br />
Mitarbeitern mitgegeben. Dabei spielte<br />
die Berücksichtigung des gesamten konservativen<br />
Spektrums der <strong>Orthopädie</strong><br />
eine wesentliche Rolle – mit Schmerztherapie,<br />
Neuraltherapie, Chirotherapie,<br />
Osteopathie <strong>und</strong> Akupunktur. Operative<br />
Leidenschaft empfand er offensichtlich<br />
für die valgisierende Tibiakopf-Osteotomie<br />
<strong>und</strong> Fußchirurgie, aber besonders<br />
für die Wirbelsäule. Von seinem Vater<br />
übernommen, pflegte er in besonderer<br />
Weise die Technische <strong>Orthopädie</strong> mit einer<br />
immensen Fachkenntnis.<br />
Dieter Hohmann, geboren am 22. Juli<br />
1930, entstammte einer großen Familie<br />
mit sechs Geschwistern eines der<br />
wesentlichen Begründer der modernen<br />
<strong>Orthopädie</strong>, Georg Hohmann. Als leidenschaftlicher<br />
Vater mit viel Stolz für seine<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Kinder konnte er seine orthopädische<br />
Eignung an zwei seiner Söhne weitergeben.<br />
Er studierte Medizin an der Ludwig-<br />
Maximilian-Universität München mit<br />
anschließender Promotion 1956. Eigentlich<br />
wollte er gar kein Ordinarius werden.<br />
Aber während seiner Weiterbildungszeit<br />
bei Alfred Nikolaus Witt im Oscar-Helene-Heim<br />
in Berlin (ab 1959) hat es sich<br />
im Sog seiner Kollegen wie Horst Cotta<br />
<strong>und</strong> Heinz Mittelmeier dann doch ergeben<br />
(Habilitation 1964). Letztlich wurde<br />
er dort Leitender Oberarzt <strong>und</strong> nach<br />
dem Wechsel seines Chefs nach München<br />
Kommissarischer Direktor (1968/69), bevor<br />
er dann an die Universität Erlangen<br />
berufen wurde (1969).<br />
In Erlangen begründete er eine moderne<br />
orthopädische Universitätsklinik im<br />
Waldkrankenhaus <strong>und</strong> bildete bis zu<br />
seiner Emeritierung (1998) zahlreiche<br />
Fachärzte für <strong>Orthopädie</strong> sehr solide aus,<br />
zudem einzelne Chefärzte. Diese geben<br />
heute seine vermittelten persönlichen<br />
<strong>und</strong> fachlichen Werte weiter. Dabei war<br />
es aber nicht sein wesentlichstes Ziel, Ordinarien,<br />
Chefärzte oder Medizin-Funktionäre<br />
zu erzeugen. Dennoch sind unter<br />
anderem der derzeitige DGOU- <strong>und</strong><br />
DGOOC-Präsident (Wolfram Mittelmeier),<br />
der nächste DGOOC-Präsident (Bernd<br />
Kladny) sowie der aktuelle Schatzmeister<br />
des BVOU (Peter Heppt) seine Schüler.<br />
Er selbst engagierte sich unter anderem<br />
in der DGOT / heute DGOOC (Präsident<br />
Namen<br />
1986), der Cervical Spine Research Society<br />
(CSRS) <strong>und</strong> der SICOT. Er erhielt<br />
Ehrungen wie 1996 den Preis für Rekonstruktive<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Chirurgie (ehemals<br />
Lexer-Preis) sowie die Ehrenmitgliedschaft<br />
der DGOOC 2006.<br />
Seine Ehefrau Nina (Dr. med.), eine Diplomatentochter,<br />
war seine starke Stütze,<br />
die ihn mit viel Intelligenz, Bildung <strong>und</strong><br />
Weitblick begleitet <strong>und</strong> ihm den erforderlichen<br />
Spielraum für seine berufliche<br />
Entwicklung gewährt hat.<br />
Sportlich forderte sich Dieter Hohmann<br />
stets selbst heraus, speziell beim Ski-<br />
Fahren. Aber auch seine handwerklichen<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> seine Leidenschaft für<br />
Gartenbau zeichneten ihn aus. Wertvoll<br />
war es ihm, seine freien Minuten mit<br />
seiner Familie in Bergen / Oberbayern zu<br />
verbringen.<br />
Es war ein besonderes Geschenk, den<br />
beruflich prägenden Lebensabschnitt<br />
der Weiterbildung bei Dieter Hohmann<br />
absolviert haben zu dürfen. Wir, seine<br />
Schüler, aber auch seine Kollegen <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>e, werden ihn in allerbester Erinnerung<br />
behalten.<br />
Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Nina <strong>und</strong><br />
seiner Familie.<br />
Euer / Ihr<br />
Wolfram Mittelmeier<br />
Präsident der DGOU/DGOOC<br />
181
182<br />
Namen<br />
Nachrufe für Prof. Dr. Hans Mau<br />
Prof. Dr. Hans Mau<br />
Hans Mau, eine herausragende Persönlichkeit<br />
der deutschen <strong>Orthopädie</strong>, ist<br />
nach langem Krankenlager am 14. Februar<br />
<strong>2012</strong> verstorben.<br />
Er wurde am 15. Januar 1921 in Kiel geboren,<br />
besuchte dort <strong>und</strong> in Hamburg<br />
das humanistische Gymnasium <strong>und</strong> legte<br />
1939 das Abitur ab. Das Medizinstudium<br />
absolvierte er in Tübingen <strong>und</strong> Heidelberg,<br />
musste jedoch in einer Studentenkompanie<br />
auch am 2. Weltkrieg teilnehmen<br />
<strong>und</strong> wurde in Russland verw<strong>und</strong>et.<br />
Das Staatsexamen konnte er 1946 ablegen,<br />
die Promotion erfolgte 1947 in Hamburg.<br />
Er war dann zunächst als Assistent<br />
in der Anatomie, Neurologie <strong>und</strong> Inneren<br />
Medizin am Universitätskrankenhaus<br />
Eppendorf tätig <strong>und</strong> danach in der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
des Hafenkrankenhauses<br />
Hamburg.<br />
Geprägt durch seinen Vater, der als Ordinarius<br />
für <strong>Orthopädie</strong> in Hamburg<br />
lehrte , war es für ihn selbstverständlich,<br />
ebenfalls Orthopäde zu werden. So war<br />
er zunächst Assistent am Annastift in<br />
Hannover, erhielt 1953 die Facharztanerkennung<br />
<strong>und</strong> ging 1954/55 als Fulbright<br />
Stipendiat für ein Jahr in die USA. Hier<br />
arbeitete er für sechs Monate am Hospital<br />
for Special Surgery in New York <strong>und</strong><br />
besuchte anschließend verschiedene orthopädische<br />
Zentren des Landes. Dieser<br />
Aufenthalt ließ ihn Einblick gewinnen<br />
in moderne Operationstechniken, die im<br />
Nachkriegsdeutschland so noch nicht bekannt<br />
waren, wie zum Beispiel korrigierende<br />
<strong>und</strong> stabilisierende Eingriffe bei<br />
Wirbelsäulendeformitäten, <strong>und</strong> die er<br />
dann als einer der ersten in die deutsche<br />
<strong>Orthopädie</strong> einbringen konnte.<br />
Nach diesem USA-Aufenthalt folgte er<br />
seinem akademischen Lehrer Prof. Lindemann<br />
an die Heidelberger Klinik,wo er<br />
sich 1957 mit einer Arbeit über „Enchondrale<br />
Dysostosen“ habilitierte. Im Frühjahr<br />
1962 wurde er zum außerplanmäßigen<br />
Professor ernannt. 1963 nahm er den<br />
Ruf an die Tübinger <strong>Orthopädie</strong> an, der<br />
verb<strong>und</strong>en war mit einer deutlichen Erweiterung<br />
der Klinik. So wurde ein Neubau<br />
als Anbau an die Chirurgie erstellt, in<br />
dem die orthopädische Poliklinik, mehrere<br />
Funktionsräume, ein wissenschaftliches<br />
Labor sowie eine neue Bettenstation<br />
untergebracht wurden.<br />
Die Kinderorthopädie war der Schwerpunkt<br />
seiner klinischen Tätigkeit. Hier<br />
führte er insbesondere für Wirbelsäulendeformitäten<br />
<strong>und</strong> Hüfterkrankungen im<br />
Kindesalter moderne konservative <strong>und</strong><br />
operative Behandlungsverfahren in die<br />
Klinik ein.<br />
Mit der Einrichtung des ASG-Fellowships<br />
hat Hans Mau eine bleibende,<br />
sich immer wieder erneuernde Insitution<br />
geschaffen.<br />
Wissenschaftlich war Hans Mau sein<br />
ganzes berufliches Leben lang bis zu<br />
seiner Emeritierung 1986 <strong>und</strong> noch darüber<br />
hinaus außerordentlich fruchtbar.<br />
Insbesondere fanden seine Arbeiten zu<br />
kinderorthopädischen Fragestellungen<br />
hohe Anerkennung <strong>und</strong> waren zur damaligen<br />
Zeit Klassiker, die man gelesen haben<br />
musste. Manches ist auch heute noch<br />
aktuell <strong>und</strong> wird zitiert.<br />
Daneben hat Hans Mau unserem Fach in<br />
zahlreichen Funktionen gedient. So war<br />
er langjähriges Vorstandsmitglied <strong>und</strong><br />
Präsident der Deutschen Gesellschaft für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Traumatologie <strong>und</strong> Gastgeber<br />
des sehr erfolgreichen Kongresses<br />
1975 in Tübingen. Weiter diente er der<br />
Gesellschaft für Wirbelsäulenforschung<br />
über viele Jahre als deren Vorsitzender<br />
<strong>und</strong> der Deutschen Akademie der Naturforscher<br />
Leopoldina als deren Obmann<br />
für das Fach <strong>Orthopädie</strong>. Zahlreiche Initiativen<br />
gingen von ihm aus, so 1964 der<br />
Entwurf eines Memorandums über die<br />
Stellung <strong>und</strong> den Ausbau der <strong>Orthopädie</strong><br />
in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. Weitere<br />
Anregungen waren die Einrichtung<br />
von Arbeitskreisen in unserer Fachgesellschaft,<br />
die Gründung einer Vereinigung<br />
der Orthopädischen Hochschullehrer,<br />
die Gründung einer deutschen Research<br />
Society, <strong>und</strong> schließlich stammt von ihm<br />
der Vorschlag einer Friedrich-Pauwels-<br />
Gedächtnisvorlesung.<br />
Ein besonderes Anliegen war ihm die Herausführung<br />
der deutschen <strong>Orthopädie</strong><br />
aus ihrer politischen <strong>und</strong> kriegsbedingten<br />
Isolation <strong>und</strong> die Schaffung einer<br />
internationalen wissenschaftlichen <strong>und</strong><br />
fachlichen Vernetzung. So war er Gründungsmitglied<br />
der Japanisch-Deutschen<br />
Orthopädischen Gesellschaft, initiierte<br />
mit Dietrich Tönnies das Deutsch-Chilenische<br />
Stipendium <strong>und</strong> ist Gründungsvater<br />
des angloamerikanischen Reisestipendiums,<br />
des sogenannten ASG-Fellowships.<br />
Das Stipendium besteht seit<br />
nunmehr über 30 Jahren <strong>und</strong> hat mehr<br />
als 100 Fellows dieses prägende Erlebnis<br />
erfahren lassen. Mit der Einrichtung des<br />
ASG-Fellowships hat Hans Mau eine bleibende,<br />
sich immer wieder erneuernde<br />
Institution geschaffen.<br />
International war Hans Mau hoch geehrt,<br />
was zahlreiche Ehrenmitgliedschaften<br />
in nationalen wie internationalen Fachgesellschaften<br />
belegen. Die SICOT, eine<br />
internationale wissenschaftliche Fachgesellschaft<br />
für Orthopäden <strong>und</strong> Traumatologen,<br />
der er über viele Jahre als<br />
deutscher Nationaldelegierter angehörte<br />
<strong>und</strong> deren Weltkongress er 1987 nach<br />
Deutschland holte, zeichnete ihn mit der<br />
„Distinguished Membership“ aus.<br />
Mit Hans Mau verliert die deutsche <strong>Orthopädie</strong><br />
eine ihrer profiliertesten, national<br />
wie international besonders geschätzten<br />
Persönlichkeiten. Wir werden<br />
ihm stets ein ehrenvolles Andenken bewahren.<br />
Unser aufrichtiges, tiefempf<strong>und</strong>enes Mitgefühl<br />
gilt seiner Gattin Frau Dr. Helgard<br />
Mau, sowie ihren drei Kindern <strong>und</strong> sieben<br />
Enkelkindern.<br />
Prof. Dr. Jochen Eulert<br />
Ordinarius für <strong>Orthopädie</strong> a. D.<br />
Universität Würzburg<br />
Generalsekretär der SICOT<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
„Hans Mau ist von uns gegangen!“ Wie<br />
ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht<br />
nicht nur im Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> in<br />
der deutschen <strong>Orthopädie</strong>, sondern auch<br />
insbesondere bei den ASG-Fellows. Wir<br />
ASG-Fellows nehmen traurig Abschied<br />
vom Gründer unseres Kreises <strong>und</strong> des<br />
ASG-Reisestipendiums.<br />
1954 verbrachte Hans Mau ein ganzes<br />
Jahr in den Vereinigten Staaten, zunächst<br />
ein halbes Jahr als Fulbright-Stipendiat,<br />
später noch ein halbes Jahr in New York<br />
bei inzwischen gewonnenen Fre<strong>und</strong>en.<br />
Aus dieser Zeit rührte seine Begeisterung<br />
für den Austausch mit den Anglo-Amerikanern.<br />
Hans Mau konnte nach seiner<br />
Rückkehr verschiedene Operationstechniken<br />
insbesondere in der Skoliose-<br />
Chirurgie in Heidelberg einführen. Hans<br />
Mau nutzte seine internationale Vernetzung<br />
<strong>und</strong> seine Präsidentschaft der DGOT<br />
1975, gemeinsam mit Österreichern <strong>und</strong><br />
Schweizern ein Reisestipendium für jeweils<br />
vier junge Orthopäden aus den<br />
deutschsprachigen Ländern in die angloamerikanischen<br />
Länder England, Kanada<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
<strong>und</strong> USA zu etablieren. Partner für Österreich<br />
war Prof. Dr. Franz Endler, für die<br />
Schweiz Prof. Dr. Erwin Morscher <strong>und</strong><br />
Prof. Dr. Adam Schreiber. Die erste Gruppe<br />
konnte 1979 reisen.<br />
Die Stipendiaten haben sich seit 1983 in<br />
einem Arbeitskreis zusammengeschlossen,<br />
aus dem zahlreiche Initiativen hervorgegangen<br />
sind. Erwähnt sei nur die<br />
Wissenschaftliche Sitzung der ASG-Fellows<br />
beim Baden-Baden-Kongress, erwähnt<br />
sei die Einführung der Instructional<br />
Courses bei den Jahreskongressen der<br />
DGOOC <strong>und</strong> zahlreiche andere Projekte.<br />
Seit 1994 erfüllte sich ein langjähriger<br />
Wunsch von Hans Mau, dass nämlich<br />
auch die Anglo-Amerikaner in zweijährigem<br />
Turnus eine Reisegruppe in die<br />
deutschsprachigen Länder entsandten.<br />
Inzwischen besteht der Kreis der ASG-<br />
Fellows aus mehr als 150 Mitgliedern,<br />
die Organisation liegt seit einigen Jahren<br />
in den Händen von Frau Prof. Dr.<br />
Anke Eckardt aus Basel. In der Schweiz,<br />
in Österreich <strong>und</strong> in Deutschland sind<br />
Nachruf für Prof. Dr. rer.nat. Jürgen Koebke<br />
Am 23. Februar schied Prof. Dr. rer. Nat.<br />
Jürgen Koebke aus dem Leben.<br />
Professor Koebke wirkte als Anatom an<br />
der Universität zu Köln. Nach der Übernahme<br />
einer Professur im Jahre 1983 hat<br />
Jürgen Koebke fast drei Jahrzehnte die<br />
studentische Ausbildung in der Anatomie<br />
geprägt <strong>und</strong> seinen Studierenden neben<br />
f<strong>und</strong>ierten Kenntnissen des Faches insbesondere<br />
ärztliches Ethos, Pietät <strong>und</strong><br />
Ehrfurcht vor den Körperspendern im<br />
Kursus der makroskopischen Anatomie<br />
vermittelt. Als Leiter der Arbeitsgruppe<br />
funktionelle Anatomie <strong>und</strong> Biomechanik<br />
waren seine Hauptarbeitsgebiete die<br />
topographische <strong>und</strong> klinische Anatomie<br />
des Bewegungsapparates, die Implantologie<br />
sowie die Endoprothetik. Er war<br />
von 1990 bis 2002 Studiendekan der Medizinischen<br />
Fakultät <strong>und</strong> seit 2002 bis zu<br />
seiner Emeritierung 2011 Geschäftsfüh-<br />
render Direktor des Anatomischen Instituts.<br />
Ein besonderes Anliegen war ihm<br />
die Zusammenarbeit mit den klinisch tätigen<br />
Ärzten.<br />
Jürgen Koebke wurde neben seiner<br />
unbestrittenen Kompetenz auch <strong>und</strong><br />
vor allem wegen seiner Integrität <strong>und</strong><br />
selbstlosen Hilfsbereitschaft weithin<br />
geachtet <strong>und</strong> geschätzt.<br />
Prof. Koebke wurde neben seiner unbestrittenen<br />
Kompetenz auch <strong>und</strong> vor allem<br />
wegen seiner Integrität <strong>und</strong> selbstlosen<br />
Hilfsbereitschaft weithin geachtet<br />
<strong>und</strong> geschätzt. Er starb am 23. Februar<br />
<strong>2012</strong> in einer für ihn beklemmenden<br />
Situation, die sich nach seiner Einschätzung<br />
nicht lösen ließ. Wir trauern mit<br />
seiner Frau <strong>und</strong> seinen vier Töchtern um<br />
Namen<br />
die Ordinariate <strong>und</strong> Chefarzt-Positionen<br />
zum großen Teil, wenn nicht überwiegend,<br />
mit ASG-Fellows besetzt. Zwei<br />
ASG-Fellows haben einander geheiratet<br />
(Winkelmann – Fuchs), auch Vater <strong>und</strong><br />
Sohn (Aldinger – Aldinger) sind bereits in<br />
unserem Kreis vertreten.<br />
Hans Mau hat das Wachsen <strong>und</strong> Gedeihen<br />
dieses aus seiner Sicht elitären Orthopädenkreises<br />
mit Wohlgefallen verfolgt<br />
<strong>und</strong>, solange es seine Ges<strong>und</strong>heit erlaubte,<br />
regelmäßig an unseren Jahrestreffen<br />
<strong>und</strong> Begegnungen teilgenommen. Hans<br />
Mau hatte zahllose Auszeichnungen. Sein<br />
Ehrentitel „Vater der ASG-Fellows“ war<br />
ihm sicher einer der wichtigsten.<br />
Wir ASG-Fellows nehmen Abschied von<br />
unserem Ehrenmitglied Hans Mau <strong>und</strong><br />
werden seiner immer mit größter Hochachtung<br />
<strong>und</strong> tiefer Dankbarkeit gedenken.<br />
Hans-Werner Springorum<br />
Prof. Dr. Jürgen Koebke<br />
* 3. November 1945 in Köln,<br />
† 23. Februar<strong>2012</strong> ebenda<br />
einen außergewöhnlichen Lehrer, einen<br />
hochangesehenen Wissenschaftler <strong>und</strong><br />
ein wahres Vorbild.<br />
Prof. Dr. Dietmar Pennig<br />
Köln<br />
183
184<br />
Namen<br />
Nachruf für Dr. Wolfgang Montag<br />
Am Morgen des 4. März <strong>2012</strong> verstarb unser<br />
Kollege <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong> Herr Dr. Wolfgang<br />
Montag an einer Krebserkrankung.<br />
In Vilzbiburg, Niederbayern, am 2. Oktober<br />
1955 geboren, besuchte Wolfgang<br />
Montag dort die Volksschule <strong>und</strong> machte<br />
in Weilheim, Oberbayern, sein Abitur.<br />
Nach seiner Schulzeit absolvierte er als<br />
Zeitsoldat von 1976 bis 1978 Militärdienst<br />
bei der B<strong>und</strong>eswehr. Danach begann<br />
er sein Humanmedizinisches Studium<br />
in Homburg. Nach seinem Staatsexamen<br />
im Jahre 1985 wurde er im Saarland<br />
sesshaft.<br />
Er war nach seiner Approbation zunächst<br />
Assistenzarzt im St. Johanniskrankenhaus<br />
Landstuhl, dann in den Winterbergkliniken<br />
Saarbrücken. Schließlich kehrte<br />
er nach Landstuhl zurück <strong>und</strong> war dort<br />
von 1992 bis 1993 Oberarzt in der Orthopädischen<br />
Abteilung des Krankenhauses.<br />
Am 1. Oktober 1993 ließ sich Herr Dr.<br />
Montag als Facharzt für <strong>Orthopädie</strong> in<br />
St. Ingbert nieder. Nach seiner Niederlassung<br />
erwarb er noch Zusatzbezeichnungen<br />
wie Chirotherapie, Physikalische<br />
Therapie, Sportmedizin <strong>und</strong> Rehabilitationswesen.<br />
Er erwarb auch die Anerkennung<br />
zur „Speziellen Orthopädischen<br />
Chirurgie“.<br />
Nachruf für Prof. Dr. Emanuel Trojan<br />
Prof. Dr. med. Emanuel Trojan<br />
† 26. November 2011<br />
Dr. Wolfgang Montag<br />
* 2. Oktober 1955, † 4. März <strong>2012</strong><br />
Seit 1985 war Herr Dr. Montag stellvertretender<br />
Landesvorsitzender des Berufsverbandes<br />
für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Berlin, Landesverband Saarland.<br />
Als es darum ging, neue Strukturen<br />
neben den bekannten Einrichtungen zu<br />
schaffen, engagierte sich Herr Dr. Montag<br />
auch bei der Gründung des Kompetenznetzes<br />
<strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong> Saar,<br />
KOS eG. Bis zur krankheitsbedingten Auf-<br />
Mit großer Trauer möchten wir Sie darüber<br />
informieren, dass unser langjähriges<br />
Ehrenmitglied Emanuel Trojan aus Wien<br />
am 26.11.11 im Alter von 93 Jahren verstorben<br />
ist. Er wurde in Prag geboren,<br />
wo er 1941 auch promovierte <strong>und</strong> dann<br />
nach Wien übersiedelte. Nach dem Militärdienst<br />
(1941 bis 1945) wurde Trojan<br />
Assistent bei Professor Lorenz Böhler im<br />
Unfallkrankenhaus Wien XII. Im Alter<br />
von 32 Jahren wird er auch dort Oberarzt<br />
Von 1956 bis 1966 war Trojan 1. Oberarzt<br />
<strong>und</strong> Vertreter des Primarius Professor Dr.<br />
Otto Russe im damals neu erbauten Unfallkrankenhaus<br />
Wren XII. 1966 habilitierte<br />
er sich für das Fach <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
mit der wissenschaftlichen Abhandlung<br />
„Der Kahnbeinbruch der Hand“. 1971<br />
wurde Trojan zum 1. Ordentlichen Uni-<br />
gabe seinen vertragsärztlichen Tätigkeit<br />
war er seit 2007 KOS-Vorstandsmitglied.<br />
Sowohl im Berufsverband BVOU als auch<br />
bei KOS war er bis zu seiner schweren<br />
Krebserkrankung aktiv. Herr Dr. Montag<br />
war im Übrigen auch in einigen Gremien<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>und</strong><br />
der Ärztekammer tätig.<br />
Wir verlieren mit Wolfgang Montag<br />
einen sehr kompetenten Kollegen <strong>und</strong><br />
Wegbegleiter, der sich großer Beliebtheit<br />
erfreute.<br />
Wir verlieren mit ihm einen sehr kompetenten<br />
Kollegen <strong>und</strong> Wegbegleiter,<br />
der sich innerhalb der Fachgruppe der<br />
Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen <strong>und</strong><br />
darüber hinaus auch bei anderen Ärzten<br />
großer Beliebtheit erfreute. Unser großes<br />
Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Anke <strong>und</strong><br />
seinen Kindern Florian <strong>und</strong> Alina. Wir<br />
werden ihn stets in guter Erinnerung behalten.<br />
Dr. Gerd Lanzer<br />
Ehemaliger Landesvorsitzender des BVOU<br />
Vorstandsvorsitzender des<br />
Kompetenznetzes <strong>Orthopädie</strong>/<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> Saarland eG<br />
versitätsprofessor <strong>und</strong> Vorstand der neu<br />
gegründeten Abtellung für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
an der 1. Chirurgischen Universitätsklinik<br />
berufen. Diese wurde 1977 in die<br />
1. Universitätsklinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
umgewandelt.<br />
Prof. Dr. Emanuel Trojahn war nicht nur<br />
ein erstklassiger Arzt, sondern auch ein<br />
hervorragender Ausbilder <strong>und</strong> väterlicher<br />
Fre<strong>und</strong> für seine Mitarbeiter.<br />
Sein außergewöhnliches wissenschaftliches<br />
Werk umfasst Publikationen aus<br />
dem gesamten Bereich der <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />
vorrangig mit Verletzungen des Bewegungsapparates.<br />
So hat er eine große<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Anzahl von Schriften zur Behandlung<br />
schwieriger Brüche der Extremitätengelenke<br />
verfasst. Ebenso sind gr<strong>und</strong>legende<br />
Arbeiten den Verletzungen der Knochen<br />
<strong>und</strong> Gelenke der Hand gewidmet. Schon<br />
in sehr frühen Jahren hat er sich mit den<br />
Problemen der Verriegelungsnagelung<br />
beschäftigt. Ebenso hervorzuheben sind<br />
seine Untersuchungen zu Langzeitergebnissen<br />
von Wirbelsäulenverletzungen.<br />
Besonders bekannt wurde Emanuel Trojan<br />
durch Monographien <strong>und</strong> Zeitschriftenbeiträge<br />
hinsichtlich der konservativen<br />
Behandlung verschiedenster Frakturen,<br />
ganz in der Fortsetzung des Lebenswerkes<br />
seines Lehrers Lorenz Böhler.<br />
Auch in einem anderen Punkt folgte er<br />
Lorenz Böhler, nämlich in der Überzeu-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
gung, dass die <strong>Unfallchirurgie</strong> ein selbstständiges<br />
Lehrfach im universitären Kanon<br />
sein muss. Dieses Ziel hat er gegen<br />
zahlreiche Widerstände mit „Fleiß, Energie<br />
<strong>und</strong> Intelligenz“ verfolgt (Zitat: Poigenfürst<br />
1978). Diese Eigenschaften gemeinsam<br />
mit seiner Aufgeschlossenheit<br />
<strong>und</strong> seinem erweiterten Horizont haben<br />
ihm in internationalen medizinischen<br />
Kreisen Achtung <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft eingebracht.<br />
Dies führte selbstverständlich<br />
zum Antragen verschiedenster Ehrenmitgliedschaften<br />
<strong>und</strong> Präsidentschaften international<br />
<strong>und</strong> national. Von ehemaligen<br />
Weggefährten wird darüber hinaus berichtet,<br />
dass Kollege Trojan nicht nur ein<br />
erstklassiger Arzt war, sondern auch ein<br />
hervorragender Ausbilder <strong>und</strong> väterlicher<br />
Fre<strong>und</strong> für seine Mitarbeiter. Profes-<br />
Namen<br />
sor Trojan schulte diese Mitarbeiter sowohl<br />
in menschlicher als auch ethischer<br />
Hinsicht in vorbildlicher Weise. Seine<br />
wissenschaftlich exakte Prägnanz, seine<br />
Genauigkeit, wenn es um wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse ging, haben ihn zu<br />
einem überall respektierten <strong>und</strong> geachteten<br />
Wissenschaftler werden lassen. Die<br />
Deutsche Gesellschaft für Unfallchi rurgie<br />
hat einen hervorragenden Arzt <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />
verloren. Unsere Gedanken<br />
sind mit seiner Familie.<br />
Im Namen der Deutschen Gesellschaft<br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Prof. Dr. Christoph Josten<br />
185
Liebe Mitglieder!<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Aus den Verbänden<br />
Aus unseren Verbänden<br />
Berichte <strong>und</strong> Angebote<br />
Berufsverband<br />
der Fachärzte für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />
Auf den nachfolgenden Seiten berichten die<br />
Fachgesellschaften <strong>und</strong> der Berufsverband aus ihren<br />
Gremien <strong>und</strong> Geschäftsstellen. Hier erfahren Sie,<br />
welche Arbeit im zurückliegenden Jahr geleistet<br />
wurde, wie künftige Pläne aussehen, welchen<br />
Benefit Sie von Ihrer Mitgliedschaft bei uns haben.<br />
Deutsche<br />
Gesellschaft<br />
für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Sie fragen – Ihr Vorstand antwortet.<br />
Wenn Sie Fragen zur Arbeit Ihres Vorstandes haben,<br />
zögern Sie bitte nicht, sich damit via E-Mail an uns<br />
zu wenden. Wir werden Ihre Anfragen unverzüglich<br />
an den passenden Ansprechpartner weiterleiten<br />
<strong>und</strong> Frage <strong>und</strong> Antwort in der nachfolgenden<br />
Ausgabe der „OU <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong>“<br />
veröffentlichen.<br />
Je nachdem, von wem Sie es genauer wissen<br />
wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die<br />
Geschäftsstelle<br />
des Berufsverbandes: bvou@bvou.net<br />
der DGOOC: info@dgooc.de<br />
der DGOU: office@dgou.de<br />
der DGU: office@dgu-online.de<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> Orthopädische<br />
Chirurgie e. V.<br />
Deutsche<br />
Gesellschaft<br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
BVOU<br />
187
BVOU<br />
188<br />
Aus den Verbänden<br />
Dr. Uwe de Jager, Dr. Dieter Veith, Dr. Johannes<br />
Flechtenmacher – Landesteam Baden (v. l. n. r.)<br />
So sieht Karikaturist GERO Hilliger den BVOU-Präsidenten<br />
Helmut Mälzer.<br />
Kurzbericht von der Januartagung<br />
des BVOU 27./28.01.<strong>2012</strong> in Berlin<br />
Helmut Mälzer, Berlin<br />
Der Einladung zum jährlichen Zusammentreffen<br />
folgten circa 70 Mandatsträger<br />
ins Grand Hotel Esplanade in Berlin.<br />
Am Freitag wurden vielfältige Themen,<br />
unter anderem „Geht den Orthopäden<br />
die konservative Therapie zum Beispiel<br />
bei Rheuma <strong>und</strong> Osteoporose verloren?“,<br />
„Verordnung <strong>und</strong> Regress bei Osteoporose<br />
& Rheuma“, „EBM“, „Perspektive<br />
für O/U“ im Rahmen von Referaten abgehandelt,<br />
welche zu konstruktiven Diskussionen<br />
führten. Meiner Einladung<br />
folgten Wolfram-Arnim Candidus, Norbert<br />
Metke, Stefan Rehart <strong>und</strong> von Seiten<br />
des Sponsors Servier Dt. GmbH Andreas<br />
Dr. Norbert Metke – Vorstandsvorsitzender<br />
der KV BW<br />
Zemke, Frau Glaser, Herr Zimmermann<br />
als Gäste beziehungsweise Referenten.<br />
Beim Apéritif im Wintergarten <strong>und</strong> während<br />
des gemeinsamen Abendessens entstand<br />
ein reger Gedankenaustausch unter<br />
den Mandatsträgern sowie den Gästen.<br />
Schnellzeichner GERO Hilliger, Weltrekordhalter<br />
im Portrait-Schnellzeichnen,<br />
hat den Teilnehmern am Abend ein buntes<br />
Programm geboten. Sein charmantes<br />
Entertainment <strong>und</strong> seine humorvollen<br />
Portraits haben den Abend zu einem Erlebnis<br />
gemacht, an dem alle Teilnehmer<br />
noch lange Freude haben werden.<br />
Dr. Peter Heppt – Schatzmeister, Dipl.-Med. Frank-Ullrich<br />
Schulz – Mitglied des GfV<br />
Welches Vorstandsmitglied kann das sein?<br />
Genau: Dr. Peter Heppt.<br />
Am Samstag gaben Dr. jur. Martin Stellpflug<br />
<strong>und</strong> Dr. Helmut Weinhart durch<br />
ihre Referate zum GKV-Versorgungsstrukturgesetz<br />
einen Einblick in verschiedene<br />
Strukturen, Befugnisse. Dabei<br />
wurde deutlich, dass der Informationsbedarf<br />
der Sitzungsteilnehmer immens<br />
groß ist <strong>und</strong> einige Fragen nach wie vor<br />
offen sind.<br />
Im Anschluss folgten die Berichte des<br />
geschäftsführenden Vorstandes mit ergänzenden<br />
Berichten aus den Landesverbänden.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Fotos: BVOU/GERO
Dr. Karl-Heinz Conrad, stellvertretender LOB Bayern,<br />
<strong>und</strong> sein gezeichnetes alter ego<br />
Dr. Angela Moewes, LOB Westfalen Lippe,<br />
von ihrer Schokoladenseite …<br />
Auf Antrag von Reinhard Deinfelder, LOB<br />
Württemberg, wurde zur Weiterbildungsordnung<br />
beschlossen:<br />
Der Gesamtvorstand spricht sich mehrheitlich<br />
dafür aus, dass es der BVOU „als<br />
seine ureigenste Aufgabe (sieht), das Fach<br />
<strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong> in seiner ganzen<br />
konservativen <strong>und</strong> operativen Breite<br />
inklusive der fachgeb<strong>und</strong>enen Rehabilitation<br />
abzubilden <strong>und</strong> zu vertreten <strong>und</strong> für<br />
seine Weiterbildung zu sorgen.“<br />
Der Gesamtvorstand spricht sich mehrheitlich<br />
für das aufgezeigte Gesamtkonzept<br />
des Weißbuches von Prof. Dreinhöfer<br />
aus mit Unterstützung von finanziellen<br />
Mitteln.<br />
Die Mandatsträger sprechen sich mehrheitlich<br />
für die Fortführung von b<strong>und</strong>esweiten<br />
Aktionen zur Darstellung des<br />
Fachs O/U – wie in den letzten zwei Jahren<br />
durch „Zeigt her Eure Füße“ – aus.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Intensiv wurden Meinungen zum Thema<br />
eigener „BVOU-Kongress“ ausgetauscht<br />
<strong>und</strong> überlegt, ob der Schwerpunkt auf<br />
die regionalen Landeskongresse gesetzt<br />
werden sollte. Auf Anregung der Mandatsträger<br />
wird hierzu eine Umfrage an<br />
die Mitglieder gehen.<br />
Zum Schluss bedanke ich mich bei allen<br />
anwesenden Mandatsträgern, die der<br />
Einladung gefolgt sind. Der Geschäftsstelle<br />
möchte ich für die sehr gute Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> Organisation der diesjährigen<br />
Januartagung meinen herzlichen<br />
Dank aussprechen.<br />
Helmut Mälzer,<br />
Präsident des BVOU<br />
Aus den Verbänden<br />
BVOU<br />
189
BVOU<br />
190<br />
Aus den Verbänden<br />
Geschenk zur Einschulung –<br />
erfolgreiche Aktion der Schwenninger<br />
Krankenkasse <strong>und</strong> des BVOU e. V.<br />
BVOU-Geschäftsstelle<br />
Der Selektivvertrag zwischen dem BVOU<br />
e. V. <strong>und</strong> der Schwenninger Krankenkasse<br />
ermöglichte mitversicherten Kindern ein<br />
Präventionsangebot, um bleibende Haltungs-<br />
<strong>und</strong> Wirbelsäulenschäden rechtzeitig<br />
vorzubeugen, <strong>und</strong> richtete sich an<br />
Schulanfänger von SKK-Versicherten. Bis<br />
zum 31. Januar <strong>2012</strong> konnten die Gutscheine<br />
bei der Krankenkasse eingelöst<br />
werden. Auszüge aus Rückmeldungen<br />
von teilnehmenden Mitgliedern <strong>und</strong> Eltern<br />
wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:<br />
Dr. Gernot Felmet, stellvertretender Bezirksvorsitzender<br />
des BVOU in Südbaden<br />
Im November untersuchte ich acht neu<br />
eingeschulte Kinder, davon sechs Mädchen<br />
<strong>und</strong> zwei Jungen. Bei zwei Kindern<br />
(25 Prozent) konnte ich orthopädische<br />
Auffälligkeiten feststellen. Ein Mädchen<br />
hatte eine rechts-konvexe skoliotische<br />
Achsabweichung im Bereich der BWS/<br />
LWS <strong>und</strong> ein Junge einen Lendenwulst<br />
links. Ich empfahl Kontrolluntersuchungen<br />
nach dem nächsten Wachstumsschub<br />
beziehungsweise in sechs bis neun<br />
Monaten.<br />
Allen Kindern sprach ich eine gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Sportempfehlung aus, im Speziellen<br />
mit Haltungsschulung, vorzugsweise<br />
Kampfsport wie zum Beispiel Taek Won<br />
Do oder Turnen. Insbesondere wies ich<br />
auf die günstigen Einflüsse bei körperlicher<br />
Aktivität <strong>und</strong> Schulung auf die geistige<br />
<strong>und</strong> intellektuelle Entwicklung hin.<br />
Damit konnte ich auch die Eltern dazu<br />
motivieren, zu Hause Übungen durchzuführen.<br />
Insgesamt nahmen die Eltern das<br />
Programm sehr positiv auf.<br />
Resümee von Dr. Gernot Felmet: „Für das<br />
Fachgebiet ermöglicht diese Aktion, die<br />
typische präventive Kompetenz in diesem<br />
wichtigen kindlichen Alter zu markieren<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig bei den Eltern<br />
Vertrauen zu entwickeln. Es wäre wünschenswert,<br />
wenn andere Kostenträger<br />
sich für dieses Modul gewinnen ließen.“<br />
Dr. Kai-Uwe Biederbeck, konservativer<br />
Orthopäde in Franken<br />
� Welcher Sport ist für mein Kind der<br />
Beste?<br />
� Welche Schuhe sollten getragen werden?<br />
� Auf was soll ich als Elternteil bei der<br />
Haltung achten <strong>und</strong> wann?<br />
� Ist die Körperform normal?<br />
Das waren Fragen, mit denen die Eltern<br />
zu Dr. Biederbeck in die Praxis kamen.<br />
Schnell war offensichtlich, dass sich<br />
die Fülle der Fragen aus dem fehlenden<br />
Erstkontakt des Orthopäden im Kindesalter<br />
ergab. „Ich sehe mich persönlich<br />
als hausärztlichen Orthopäden, als<br />
Verbindungsglied zwischen Eltern <strong>und</strong><br />
eventuell einem Spezialzentrum, zum<br />
Nutzen Sie diesen Gutschein zum Wohle Ihres Kindes!<br />
Schulanfänger<br />
Check-up für<br />
Ihr Kind im<br />
Wert von<br />
40 Euro<br />
BERUFSVERBAND DER FACHÄRZTE FÜR<br />
ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE e.V.<br />
Krankenkasse<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Beispiel bei Skoliose“, so der konservativ<br />
tätige Kollege aus Franken. Nachvollziehbar,<br />
denn wie soll auch der Hausarzt<br />
den Überblick über das große Fachgebiet<br />
des Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen mit<br />
zum Teil Hochspezialisierung in OP <strong>und</strong><br />
Chirurgie behalten <strong>und</strong> bei der Vielzahl<br />
von Indikationen noch gezielt zuweisen<br />
können?<br />
Dr. Kai-Uwe Biederbeck resümiert: „Für<br />
mich war die Gutschein-Aktion der<br />
Schwenninger Krankenkasse eine sehr<br />
sinnvolle Errungenschaft als Prophylaxe<br />
<strong>und</strong> Darstellung der Arbeit des Orthopäden<br />
auch im Kindesalter sowie einer<br />
ersten Kontaktaufnahme. Sonst sehen<br />
die Kinder/Eltern meist nur den Kinder-<br />
oder Hausarzt. Die Aktion ist daher ein<br />
wichtiger <strong>und</strong> richtiger Schritt für die Zukunft<br />
des konservativen Orthopäden bei<br />
der derzeitigen Entwicklung in Richtung<br />
Hochspezialisierung <strong>und</strong> OP/Chirurgie“.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Familie W. aus Fulda<br />
„Sehr gerne sind wir mit unserem Sohn<br />
zum Orthopäden gegangen, um Sicherheit<br />
zu haben, dass alles in Ordnung ist.<br />
Das Gespräch mit dem Arzt war für uns<br />
sehr wichtig. Insbesondere die Empfehlungen<br />
zu Sportarten <strong>und</strong> weiteren<br />
vor allem rückenschonenden Übungen<br />
haben uns sehr gefallen. Die Aktion der<br />
SKK hat uns gezeigt, dass es noch Krankenkassen<br />
<strong>und</strong> Ärzte gibt, denen ihre<br />
Pa tienten wichtig sind. Vielen Dank für<br />
diese Aktion.“<br />
Familie M. aus Bad-Mergentheim<br />
„Glückwunsch zu dieser sehr schönen<br />
Aktion! Unser Dank gilt Herrn Dr. S. <strong>und</strong><br />
seinem Praxisteam, das uns unproblematisch<br />
<strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich als Erstpatienten<br />
versorgt hat. Unser Sohn ist ges<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />
hat darüber hinaus erfahren, was er tun<br />
Aus den Verbänden<br />
kann, damit es auch so bleibt. Schön wäre<br />
es, wenn die Aktion auch in den Kindergärten<br />
angeboten würde <strong>und</strong> die ganze<br />
Gr<strong>und</strong>schulzeit umfasst. Wir hoffen, dass<br />
auch unsere Tochter im nächsten Jahr<br />
einen Gutschein in ihre Schultüte bekommt.“<br />
Wir danken Dr. Gernot Felmet, Dr. Kai-<br />
Uwe Biederbeck <strong>und</strong> allen Teilnehmern<br />
an der Gutschein-Aktion.<br />
ANMERKUNG<br />
Die erfassten Daten werden derzeit evaluiert.<br />
Über die Entwicklungen werden wir Sie<br />
zeitnah informieren.<br />
Neugegründete Kompetenznetze<br />
BVOU<br />
191
BVOU<br />
192<br />
Aus den Verbänden<br />
Weichen für eine sichere<br />
Zukunft stellen<br />
Stefan Wilhelmi, Funk-Gruppe<br />
Haftung vermeiden: Drohende finanzielle Konsequenzen aus vermeintlichen oder tatsächlichen Fehlern – dazu<br />
gehören Diagnose-, Behandlungs-, Organisations-, Aufklärungs- <strong>und</strong> Dokumentationsfehler – können mithilfe einer<br />
guten Berufshaftpflichtversicherung abgebogen werden.<br />
Patienten haben heute eine zunehmende<br />
Erwartungshaltung <strong>und</strong> sind immer<br />
weniger bereit, einen Behandlungsmisserfolg<br />
als schicksalhaftes Ereignis<br />
hinzunehmen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
gewinnt eine ausreichende Berufshaftpflichtversicherung<br />
zu tragbaren Konditionen<br />
für jeden praktizierenden Arzt an<br />
Bedeutung.<br />
Zwar ist es verständlich, dass das Thema<br />
„Berufshaftpflicht“ <strong>und</strong> „Berufshaftpflichtversicherung“<br />
(BHV) bei Medizinern<br />
nicht sonderlich beliebt ist <strong>und</strong> sich<br />
niemand gerne damit beschäftigt, doch<br />
sollte sich jeder Arzt von Zeit zu Zeit dieses<br />
Themas annehmen <strong>und</strong> prüfen, ob<br />
hier alle Weichen richtig gestellt sind,<br />
denn eine falsche oder unzureichende<br />
BHV kann existenzgefährdend sein.<br />
Für Fehler aus seiner Berufsausübung<br />
haftet ein Mediziner zunächst einmal mit<br />
seinem gesamten Privatvermögen, wobei<br />
Ansprüche angeblich geschädigter Patienten<br />
auf unterschiedlichen Ursachen<br />
beruhen können. Zu nennen sind hier<br />
Diagnosefehler, Behandlungsfehler, Organisationsfehler<br />
sowie Aufklärungs- <strong>und</strong><br />
Dokumentationsmängel. Dabei haftet ein<br />
Arzt nicht nur für sein eigenes Verschulden,<br />
sondern auch für ein Verschulden<br />
seines nachgeordneten Personals.<br />
Es gibt Möglichkeiten, der drohenden Haftung<br />
mit seinem Privatvermögen zu entgehen.<br />
Zunächst einmal zu einem Krankenhausarzt:<br />
Inwieweit dieser vom Krankenhausträger<br />
für eventuelle Ansprüche<br />
freigestellt ist, ist völlig unterschiedlich.<br />
Dabei sind alle Spielarten denkbar, näm-<br />
SERVICE FÜR BVOU-MITGLIEDER<br />
Der BVOU hat für seine Mitglieder schon seit<br />
vielen Jahren mit der Funk-Hospital-Versicherungsmakler<br />
GmbH einen Rahmenvertrag<br />
���� ������������������������������� ����schlossen.<br />
Für Informationen <strong>und</strong> die Erstellung<br />
von entsprechenden Angeboten stehen<br />
die Mitarbeiter des BVOU-Kooperationspartners,<br />
der<br />
Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH<br />
Funk Ärzte Service<br />
Valentinskamp 20<br />
20354 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 35 91 40<br />
s.wilhelmi@funk-gruppe.de<br />
gerne zur Verfügung. Dort ist man auch be-<br />
��������� ���� ������������ ������������������<br />
am Krankenhaus beziehungsweise die aktu-<br />
���� ������������� ������������������������rung<br />
zu überprüfen. Im Folgenden lesen Sie,<br />
worauf Sie aus Sicht des Funk Ärzte Services<br />
������������������������������������������cherung<br />
achten sollten.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Foto: AOK
lich von der vollen Freistellung im dienstlichen,<br />
aber auch im liquidationsberechtigten<br />
Nebentätigkeitsbereich, sowohl<br />
ambulant als auch stationär, bis dahin,<br />
dass es ratsam ist, für seine gesamte Tätigkeit<br />
eine eigene Berufshaftpflichtversicherung<br />
zu unterhalten. Jeder Krankenhausarzt<br />
sollte sich daher von seinem Träger<br />
schriftlich bestätigen lassen, welche<br />
Freistellung besteht, ob <strong>und</strong> mit welchen<br />
Summen für das Haus eine Betriebshaftpflichtversicherung<br />
abgeschlossen wurde<br />
<strong>und</strong> ob im Falle eines grob fahrlässig verursachten<br />
Schadens ein Regress beim Verursacher<br />
möglich ist. Nur wenn diese Vorfragen<br />
geklärt sind, kann gegebenenfalls<br />
eine eigene Berufshaftpflichtversicherung<br />
aufgesattelt werden, um eventuelle Lücken<br />
zu schließen.<br />
Einfacher ist es bei einem Mediziner in<br />
eigener Praxis. Dieser benötigt in jedem<br />
Fall eine eigene Berufshaftpflichtversicherung,<br />
was sich bereits aus der (Muster-)<br />
Berufsordnung ergibt.<br />
Darauf müssen Sie achten<br />
Bei einer Berufshaftpflichtversicherung<br />
sind fünf Punkte von elementarer Bedeutung:<br />
� Die versicherte Tätigkeit: Es ist unbedingt<br />
darauf zu achten, dass stets<br />
die tatsächlich ausgeübte Tätigkeit<br />
vom Versicherungsschutz umfasst<br />
ist. Es hilft wenig, wenn noch ein Versicherungsschein<br />
in der Schublade<br />
liegt, den man als AiPler abgeschlossen<br />
hat, man zwischenzeitlich jedoch<br />
als Chefarzt oder in eigener Nieder-<br />
a<br />
Neue Mitglieder<br />
Bäthis, Holger · Köln<br />
Englert, Carsten · Ebersberg<br />
Hertel, Lars · Zschopau<br />
Holland, Karsten · Berlin<br />
Knüllig, Simon · München<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
lassung tätig ist. Auch bei Veränderungen<br />
im Tätigkeitsspektrum (zum<br />
Beispiel ambulant / stationär, konservativ<br />
/ operativ) sollte der Versicherungsschutz<br />
unbedingt angepasst<br />
werden.<br />
� Deckungssummen: Wichtig ist hier<br />
vor allem der Betrag, der in einem<br />
eventuellen Personenschaden zur<br />
Verfügung steht, wobei heute von<br />
den meisten Fachleuten eine Summe<br />
von mindestens fünf Millionen<br />
Euro empfohlen wird. Zwar erscheint<br />
vielen eine Deckungssumme von<br />
fünf Millionen Euro oder mehr für<br />
übertrieben, doch muss man hierzu<br />
wissen, dass immer die Summe zur<br />
Verfügung steht, die im Zeitpunkt des<br />
Schadeneintritts vereinbart war. Es<br />
kommt also nicht auf den Zeitpunkt<br />
der Anspruchserhebung an. Da Haftpflichtansprüche<br />
oft mit erheblicher<br />
zeitlicher Verzögerung angemeldet<br />
werden, muss also nach Jahren noch<br />
die Versicherungssumme ausreichen,<br />
welche zum Zeitpunkt des Schadeneintritts,<br />
der ja länger zurückliegen<br />
kann, vereinbart war.<br />
Im Übrigen ist in den letzten Jahren<br />
zu beobachten, dass sich sowohl die<br />
geltend gemachten Ersatzansprüche<br />
als auch die Höhe der zugesprochenen<br />
Entschädigungsleistungen stetig<br />
nach oben bewegen. Mit die höchsten<br />
bekannten Ansprüche (neun Millionen<br />
Euro) wurden von einem Patienten<br />
gegen eine Anästhesistin <strong>und</strong><br />
einen HNO-Arzt geltend gemacht.<br />
Krätzer, Moritz · Nürnberg<br />
Manke, Matthias · Bochum<br />
Pressel, Thomas · Ulm<br />
Saeed, Hesham · Genthin<br />
Sander, Julia · München<br />
Aus den Verbänden<br />
Nicht zuletzt wegen einer drohenden<br />
Maklerhaftung stehen BVOU-Mitgliedern<br />
Deckungssummen bis zehn Millionen<br />
zur Verfügung.<br />
� Versicherungsbedingungen: Die<br />
Haft pflichtbedingungen der einzelnen<br />
Versicherer sehen im „Kleingedruckten“<br />
zahlreiche Ausschlüsse vor, die<br />
jedoch zumindest teilweise wieder<br />
abbedungen werden können. Hier ist<br />
die Prüfung <strong>und</strong> Interessenvertretung<br />
durch einen unabhängigen Berater<br />
unbedingt angeraten.<br />
� Qualifikation des Versicherers:<br />
Der Haftpflicht-Versicherer hat zwei<br />
Aufgaben zu erfüllen: Zum einen die<br />
Regulierung begründeter Haftpflichtansprüche<br />
<strong>und</strong> zum anderen die<br />
Zurückweisung unbegründeter Ersatzansprüche.<br />
Diese Aufgaben kann<br />
er nur erfüllen, wenn er auf dem Gebiet<br />
der Arzthaftung über das nötige<br />
Know-how verfügt. Vorsicht vor sich<br />
auf dem Markt tummelnden „Exoten“<br />
ist demnach geboten!<br />
� Versicherungsprämie: Leider schauen<br />
Versicherungsnehmer allzu oft<br />
nur auf die Höhe der Versicherungsprämie<br />
<strong>und</strong> vernachlässigen daher<br />
die anderen vier Kriterien. Die Versicherungsprämie<br />
soll „günstig“, aber<br />
sie sollte nicht „billig“ sein.<br />
Das Paket aus den fünf genannten Qualitätskriterien<br />
muss stimmen. Dann<br />
handelt es sich um eine gute Berufshaftpflichtversicherung.<br />
Sen, Ilker · Bad Saarow<br />
von Stechow, Dietrich · Langen<br />
Wagner, Jörn · Griesheim<br />
BVOU<br />
193
BVOU<br />
194<br />
Aus den Verbänden<br />
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Datum/Unterschrift/Praxisstempel<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
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<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
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Aus den Verbänden<br />
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BVOU<br />
195
DGOU<br />
196<br />
Aus den Verbänden<br />
Grußwort des Präsidenten<br />
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier<br />
Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />
die Weiterbildungsordnung für das neue<br />
Fach <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
wurde 2003 auf den Weg gebracht, die<br />
Deutsche Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) wurde 2008<br />
gegründet. Inzwischen haben sich 15<br />
Sektionen unter dem Dach der DGOU<br />
versammelt, um Ihr Synergie-Potenzial<br />
zu nutzen.<br />
Stärkste chirurgische Fachgesellschaft<br />
Die DGOU stellt inzwischen die stärkste<br />
chirurgische Fachgesellschaft überhaupt<br />
dar. Mit mehr als 8.000 Mitgliedern<br />
kommt ihr daher eine besondere Rolle<br />
im Verb<strong>und</strong> der Deutschen Gesellschaft<br />
für Chirurgie zu. Das Konzept Einheit der<br />
Chirurgie wird daher ganz wesentlich<br />
von der DGOU mitgestaltet werden müssen.<br />
Neue Formate wurden geschaffen, um<br />
Strukturen zu ordnen <strong>und</strong> straffer zu<br />
arbeiten, aber auch, um den Einfluss einer<br />
starken Gesellschaft geltend machen<br />
zu können. Mit dem Jahr <strong>2012</strong> wird die<br />
im letzten Jahr von der Mitgliederversammlung<br />
verabschiedete Satzungsänderung<br />
umgesetzt. Der Vorstand wurde<br />
verschlankt <strong>und</strong> somit schlagkräftiger.<br />
Die wichtigen Ausschüsse für Wissenschaft,<br />
Bildung <strong>und</strong> Nachwuchs sowie<br />
Versorgung, Qualität <strong>und</strong> Sicherheit sind<br />
nunmehr in den Geschäftsführenden<br />
Vorstand integriert. Daraus ergeben sich<br />
auch die Schwerpunkte der Aktivitäten<br />
für die nächsten Jahre.<br />
Der jährlich im Frühjahr stattfindende<br />
Weiterbildungsworkshop dient einer<br />
verbesserten Kooperation mit den Ärztekammern,<br />
der Zukunftsworkshop der<br />
vertieften Kommunikation mit Kostenträgern<br />
<strong>und</strong> Entscheidern im Ges<strong>und</strong>heitssystem.<br />
Bitte um fortgesetzte Unterstützung<br />
Mein Dank, aber auch meine Bitte zur<br />
fortgesetzten Unterstützung gilt jetzt<br />
schon all denen, die in den Sektionen,<br />
Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock, ist<br />
Präsident der DGOU <strong>und</strong> der DGOOC.<br />
Arbeitskreisen, fachspezifischen Vereinigungen<br />
<strong>und</strong> Kommissionen ihren konstruktiven<br />
Einsatz zur Schaffung des Faches<br />
O&U <strong>und</strong> der Fachgesellschaft DGOU<br />
eingebracht haben. Zahlreiche Einzelprojekte<br />
sind im Sinne eines gemeinsamen<br />
Faches bisher schon erfolgreich gestaltet<br />
worden; in der praktischen Ausgestaltung<br />
unserer täglichen Arbeit besteht<br />
aber weiter Handlungsbedarf bezüglich<br />
der Profilbeschreibung innerhalb des Faches<br />
<strong>und</strong> zu angrenzenden Fächern.<br />
Für einen leistungsfähigen Nachwuchs<br />
Die Förderung des leistungsfähigen<br />
Nachwuchses für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
ist Zukunftssicherung. Die<br />
DGOU wird sich daher besonders um die<br />
Verbesserung der Ausbildungskonzepte<br />
an den Universitäten <strong>und</strong> Krankenhäusern<br />
kümmern. Aktuelle Projekte wie der<br />
neue Lernzielkatalog O&U für das Praktische<br />
Jahr (AG Lehre) helfen in der Profilbildung<br />
<strong>und</strong> Qualitätsverbesserung der<br />
Lehre im Hinblick auf den Nachwuchs für<br />
das Fachgebiet.<br />
Die öffentlichen Diskussionen um Ressourcen<br />
für unser Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />
werden immer wieder zu Verteilungsdiskussionen<br />
führen. Diese dürfen aber<br />
nicht in überwiegend wirtschaftlich motivierte,<br />
kurzsichtige Umgestaltung von<br />
Versorgungstrukturen mit möglichen<br />
Weiterbildungs- <strong>und</strong> Qualitätsdefiziten<br />
münden. Hingegen müssen diejenigen<br />
qualitätsverbessernden Maßnahmen in<br />
der Patientenversorgung gefördert <strong>und</strong><br />
auch letztlich belohnt werden, die besonders<br />
auf eine langanhaltende, sichere<br />
Versorgung <strong>und</strong> Funktion hinwirken.<br />
Verantwortung für die Patienten<br />
Die aktuellen Pressemitteilungen über<br />
Versagensfälle von Metall-Metall-Gleitpaarungen<br />
künstlicher Hüftendoprothesen<br />
zeigen auf, dass unsere medizintechnisch<br />
gestützten Therapieverfahren<br />
weiterhin <strong>und</strong> vermehrt einer besonderen<br />
Verpflichtung unterliegen. Unsere<br />
Verantwortung für jeden Patienten erfordert,<br />
dass wir uns als handelnde Ärzte<br />
noch mehr in Qualitätsverfahren <strong>und</strong><br />
zugehörige Kontrollmechanismen gestaltend<br />
einbringen. Es muss uns gelingen,<br />
potenzielle Schadensfälle noch früher zu<br />
erkennen, zu werten <strong>und</strong> zu reagieren. Es<br />
gibt zwar ein gesetzliches Regelwerk zum<br />
Umgang mit Schadensfällen (Medizinproduktegesetz<br />
<strong>und</strong> andere), aber immer<br />
noch Handlungsbedarf im System. An Definitionen<br />
meldepflichtiger Schäden <strong>und</strong><br />
der tatsächlichen Mitwirkung der Beteiligten<br />
am Erfassungssystem des B<strong>und</strong>esinstituts<br />
für Arzneimittel <strong>und</strong> Medizinprodukte<br />
(BfArM), aber auch an einer<br />
zügigen, objektiven Aufarbeitung von<br />
möglichen Schadensfällen muss weiter<br />
gearbeitet werden. Die Sicherheit unserer<br />
Patienten ist somit wesentlich bestimmt<br />
durch<br />
� hochwertige, kontrollierte technische<br />
Verfahren, aber zugleich auch von<br />
� kontrollierten Qualitätsprozessen <strong>und</strong><br />
� konsequenter Qualitätserfassung.<br />
Dies gilt im Besonderen für die Einführung<br />
neuer Therapieverfahren.<br />
Qualitätsfördernde Projekte<br />
Es muss in den nächsten Jahren damit<br />
vermehrt gelingen, teure Komplikationen<br />
immer effektiver zu vermeiden, aber<br />
auch zugleich unnötigen Verwaltungsaufwand<br />
auszuschalten. Gemeinsam<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
entwickelte, standardisierte <strong>und</strong> vereinfachte<br />
Abläufe sowie nur sinnvolle, effiziente<br />
Qualitätskontrollen werden dazu<br />
beitragen. Wertvolle qualitätsfördernde<br />
Projekte wie TraumaRegister (DGU), Endoprothesenregister<br />
<strong>und</strong> das Qualitätsmanagement-Konzept<br />
von Endoprothetikzentren<br />
„EndoCert“ (DGOOC) sind in<br />
diesem Sinne auf dem Wege.<br />
Da Lebenserwartung <strong>und</strong> Ansprüche an<br />
eine sichere Mobilität im Alter weiter<br />
steigen, wird die Erhaltung einer gemeinsamen<br />
breiten Basis der Weiterbildung in<br />
O&U erforderlich sein. Die zunehmende<br />
technologische Entwicklung <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse verlangen<br />
aber auch zielgerechte, weiterführende<br />
Spezialisierungen. Dies gilt besonders für<br />
die universitären Strukturen <strong>und</strong> weitere<br />
Einrichtungen der Maximalversorgung.<br />
Die bestehenden Zusatzweiterbildungen<br />
werden wir deutlicher profilieren <strong>und</strong><br />
die konservative <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
stärker abbilden müssen.<br />
Die Qualität der Versorgung unter Beachtung<br />
ethischer Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> mit<br />
effizientem Einsatz der verfügbaren Ressourcen<br />
muss ein zentrales Ziel unserer<br />
Arbeit sein – <strong>und</strong> ist deshalb zum Motto<br />
des Deutschen Kongresses für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) <strong>2012</strong><br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
benannt worden. Meinen Kollegen Prof.<br />
Dr. Christoph Josten als Präsident der<br />
Deutschen Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
<strong>und</strong> Dr. Andreas Gassen als Vertreter<br />
des Berufsverbandes der Fachärzte für<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> danke<br />
ich schon jetzt für die konstruktive Mitwirkung<br />
an der Ausgestaltung dieses<br />
Themas im Rahmen unseres Jahreskongresses.<br />
Ihre aktuellen zahlreichen Vortragsanmeldungen<br />
zu den diesjährigen<br />
Kongressthemen reflektieren das Interesse<br />
an den vorgeschlagenen Diskussionsinhalten.<br />
Wir freuen uns auf den Erfahrungsaustausch<br />
mit unseren nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Teilnehmern sowie speziell<br />
auf die diesjährigen Gäste aus Polen <strong>und</strong><br />
Lateinamerika im Rahmen unseres Jahreskongresses.<br />
Ihr / Euer<br />
Wolfram Mittelmeier<br />
Präsident DGOU<br />
Präsident DGOOC<br />
Aus den Verbänden<br />
DGOU<br />
197
Zukunftsworkshop<br />
der DGOU 2011:<br />
Der Patient im Mittelpunkt<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen<br />
Der „Halbgott in Weiß“ war gestern, der<br />
aufgeklärte Patient ist heute: Der Patient<br />
steht einer Informationsflut gegenüber.<br />
Seinem Bedürfnis nach optimaler Behandlung<br />
wird durch umfassende Vorgaben<br />
des Qualitätsmanagements mit<br />
veröffentlichten Daten zu Behandlungsfehlern,<br />
mit Arzt- <strong>und</strong> Krankenhaus-<br />
Bewertungsportalen entsprochen. Die<br />
Medien berichten alltäglich über medizinische<br />
Themen. Ist der Patient damit<br />
wirklich aufgeklärt, oder müssen nicht<br />
vielmehr auch diese Art von Informationen<br />
einer Qualitätssicherung unterzogen<br />
werden?<br />
Dieser Frage widmete sich der Zukunftsworkshop<br />
der DGOU 2011 mit dem Thema<br />
„Der Patient im Mittelpunkt – patientenzentrierte<br />
Medizin in <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong>“. An zwei Thementischen<br />
wurden die Problemkreise „Fehlerkultur<br />
<strong>und</strong> Behandlungssicherheit“ sowie „Die<br />
Medien-(Des-)Information für Patienten?“<br />
behandelt. Vertreter der Fachgesellschaften<br />
DGOOC <strong>und</strong> DGU <strong>und</strong> des Berufsverbandes<br />
diskutierten gemeinsam<br />
mit Vertretern der Ärztekammern, der<br />
Krankenhäuser, der Kostenträger, Versicherungsgesellschaften<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt<br />
der Patientenverbände. Die von Heinz<br />
Stübe, Chefredakteur des Deutschen Ärzteblattes,<br />
<strong>und</strong> Dieter Kohn als Präsident<br />
der DGOOC geleitete Sitzung zu Medien<br />
konstatierte, dass das Informationsangebot<br />
für den Patienten schier unübersehbar<br />
sei. Der Patient ist einem ständig<br />
„tröpfelnden“ Angebot zu verschiedensten<br />
Themen in allen gedruckten Medien,<br />
im Fernsehen <strong>und</strong> auf Internetseiten<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
ausgesetzt. Dessen Qualität ist kaum zu<br />
bewerten, zumal es von Angeboten in der<br />
„Yellow Press“ bis zu hochrangigen Zeitschriften<br />
<strong>und</strong> auf dem Bildschirm reicht.<br />
Es wurde klar, dass dieses Informationsangebot<br />
bereits derzeit nicht steuerbar<br />
ist <strong>und</strong> in Zukunft in Anbetracht der Ausweitung<br />
von Internetangeboten noch viel<br />
weniger überschaubar sein wird.<br />
Daneben gibt es ein Informationsangebot,<br />
das der Patient gezielt ansteuert.<br />
Nämlich dann, wenn es um die Lösung<br />
individueller Probleme geht. Auch hier<br />
ist der Markt überflutet von Informationen,<br />
die die Qualität von Ärzteschaft <strong>und</strong><br />
Krankenhäusern, von Medikamenten<br />
<strong>und</strong> Medizinprodukten, von konservativen<br />
<strong>und</strong> operativen Behandlungsverfahren<br />
<strong>und</strong> vieles mehr darstellen. Darunter<br />
können einige sehr hochwertige Informationen<br />
identifiziert werden, hinter<br />
denen sich aber wiederum Produktwerbung<br />
verbirgt. Diese Zusammenhänge<br />
erschließen sich vielen Patienten nicht.<br />
Darüber hinaus werden wohl die individuellen<br />
Bedürfnisse des Patienten zu gering<br />
berücksichtigt: Von Patientenvertretern<br />
wurde vor allem bemängelt, dass es<br />
an über krankheitsbedingte Einbrüche in<br />
der Lebensführung, über zu erwartende<br />
Arbeitsunfähigkeiten, Berentungen <strong>und</strong><br />
finanzielle Ausfälle zu wenig Informationen<br />
gäbe.<br />
Dem Internet gehört die Zukunft<br />
Wie wird es weiter gehen? – Dem Internet<br />
gehört die Zukunft. Wenngleich sich<br />
die jetzige ältere Generation ihre Infor-<br />
Aus den Verbänden<br />
mation mehrheitlich noch aus gedruckten<br />
Medien <strong>und</strong> dem Fernsehen holt, so<br />
ist doch der unaufhaltsame Aufstieg des<br />
Internets nicht zu übersehen. Besondere<br />
Bedeutung wurde den sozialen Netzwerken<br />
beigemessen, weil sich hier Patienten<br />
mit gleichartiger Problematik rasch<br />
verständigen können. Es wurde klar, dass<br />
Patientenströme damit in nicht voraussehbarer<br />
Weise gelenkt werden können.<br />
Den an der Versorgung des Patienten beteiligten<br />
Gruppierungen kommt die Aufgabe<br />
zu, die Informationsflut in geordnete<br />
Bahnen zu lenken, soweit dies möglich<br />
ist. Wie aber kann dies geschehen?<br />
Fachgesellschaften <strong>und</strong> Berufsverbände,<br />
Kostenträger <strong>und</strong> Patientenverbände haben<br />
eine Vision entworfen, nach der eine<br />
gemeinsame Internetplattform mit allseits<br />
für gut bef<strong>und</strong>ener Information aufgebaut<br />
werden könnte. Ein aufwändiges<br />
<strong>und</strong> kostenspieliges Projekt, wenn man<br />
allein an die Erstellung von Leit linien<br />
denkt …<br />
Prof. Fritz Uwe Niethard,<br />
Aachen, Generalsekretär<br />
der DGGOC <strong>und</strong><br />
stellvertretender<br />
Generalsekretär der<br />
DGOU<br />
DGOU<br />
199
DGOU<br />
200<br />
Aus den Verbänden<br />
Neue Mitglieder<br />
In den O + U <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />
1/<strong>2012</strong> hatten wir an dieser Stelle alle Mitglieder<br />
dokumentiert, die bis zum 31.12.2011 einen<br />
direkten Aufnahmeantrag in die DGOU<br />
gestellt hatten. Es folgen nun alle Mitglieder<br />
aus dem Zeitraum 01.01.<strong>2012</strong> – 29.02.<strong>2012</strong>.<br />
Nicht berücksichtigt sind die Neumitglieder<br />
aus den Muttergesellschaften DGOOC <strong>und</strong><br />
DGU, die satzungsgemäß auch zugleich Mitglieder<br />
der DGOU geworden sind.<br />
A<br />
Abu Rayyan, Imad · Erwitte<br />
Adam, Jochen, Dr. med. · Forchheim<br />
Alefeld, Michael, Dr. med. · Düren<br />
������������� Sascha, Dr. med. · Singen<br />
B<br />
Buckup, Johannes · Bochum<br />
D<br />
den Bakker, Femke Marianne, Dr. med. · Emmerich<br />
�������� Christoph, Dr. med. · Göttingen<br />
Döring, Orthia, Dr. med. · Bad Wildungen<br />
E<br />
Eilers, Alexander · Berlin<br />
Engelmann, Claudia · Leipzig<br />
G<br />
Gelse, Kolja, PD Dr. med. · Erlangen<br />
H<br />
Hagemann, Annette · Remscheid<br />
Hartung, Philipp, Dr. med. · Wiesbaden<br />
Hase, Charlotte, Dr. med. · Breisach am Rhein<br />
Hohloch, Anke, Dr. med. · Viersen<br />
Hormes, Peter, Dr. med. · Nürnberg<br />
J<br />
Jomaa, Ramzy · Duisburg<br />
K<br />
Kahle, Alexander, Dr. med. · Rosenheim<br />
Killisch, Nils, Dr. med. · Forchheim<br />
Köhler, Daniel, Dr. med. · Homburg/Saar<br />
Konrads, Christian, Dr. med. · Lüdenscheid<br />
Kral, Thomas, Dr. med. · Regensburg<br />
L<br />
Lensker, Burkhard, Dr. med. · Bad Bentheim<br />
Leonhardt, Christian · Forchheim<br />
Löhle, Thomas, Dr. med. · Tübingen<br />
P<br />
Palka, Lukasz · Berlin<br />
Pfeifer, Christian, Dr. med. · Regensburg<br />
R<br />
Reitzel, Tim Tobias, Dr. med. · Ludwigshafen<br />
am Rhein<br />
������������ Ivan, MU Dr. · Schwandorf<br />
S<br />
Scharf, Lorenz Benedikt, Dr. med. · Berlin<br />
Schmid, Edda, Dr. med. · Ulm<br />
Schulz, Ben, Dr. med. · Zürich<br />
Sellmeier, Anna Catharina · Münster<br />
Siebert, Marcus, Dr. med. · Kassel<br />
Siegm<strong>und</strong>, Dirk, Dr. med. · Linnich<br />
Spranz, David · Heidelberg<br />
Stirn, Nico · Schwandorf<br />
T<br />
Trappenberg, Christoph A. · Düsseldorf<br />
Z<br />
Zimmerer, Michael · Donaueschingen<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Status quo von EPRD<br />
<strong>und</strong> Endocert<br />
Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen<br />
Nach vielerlei Diskussion in der Öffentlichkeit<br />
über die Qualität der endoprothetischen<br />
Versorgung wird das Endoprothesenregister<br />
dringlicher denn je<br />
benötigt. Wenn das Register noch nicht<br />
– wie ursprünglich geplant – im zweiten<br />
Quartal <strong>2012</strong> „scharf“ geschaltet werden<br />
kann, dann liegt dies an zusätzlichen Anforderungen<br />
der Datenschützer. Obwohl<br />
die Anonymisierung der Daten von den<br />
zuständigen Gremien bereits als qualitativ<br />
hochwertig <strong>und</strong> allen Anforderungen<br />
entsprechend anerkannt worden war,<br />
wurde im Rahmen der föderalen Zu-<br />
ständigkeit in Deutschland eine „zweite<br />
Firewall“ erforderlich. Diese ist nun<br />
kurz vor der Fertigstellung, so dass das<br />
in seiner Form wohl einmalige Register<br />
in Kürze auf den Markt kommen wird.<br />
Einmalig deswegen, weil sich alle an der<br />
Leistungserbringung Beteiligten, nämlich<br />
vor allem Kostenträger <strong>und</strong> Implantathersteller,<br />
aber auch das BQS-Institut<br />
unter Leitung der Fachgesellschaft zusammengeschlossen<br />
haben, um die Qualität<br />
der endoprothetischen Versorgung<br />
zu überprüfen.<br />
Die Teilnahme am Endoprothesenregister<br />
ist freiwillig, was im Zusammenhang<br />
mit aktuellen Diskussionen von verschiedenen<br />
Politikern immer wieder kritisiert<br />
wurde. Der Geschäftsführer des Endoprothesenregisters<br />
Deutschlands (EPRD),<br />
Prof. Joachim Hassenpflug berichtet, dass<br />
sich aber bereits mehr als 150 Kliniken<br />
<strong>und</strong> darunter große Klinikkonzerne für<br />
die Teilnahme am Endoprothesenregister<br />
angemeldet haben. Der Exekutivvorstand<br />
des Endoprothesenregisters ist auch zuversichtlich,<br />
dass mit der endgültigen<br />
Einführung des Registers zahlreiche Kliniken<br />
folgen werden. Es ist auch kaum<br />
vorstellbar, dass man sich der qualitätssichernden<br />
Maßnahme entziehen kann,<br />
Aus den Verbänden<br />
allenfalls unter Akzeptanz höherer Haftungsrisiken.<br />
Knapp 400.000 Hüft- <strong>und</strong> Knieendoprothesen<br />
pro Jahr in Deutschland<br />
Der Qualitätssicherung im Bereich der<br />
Endoprothetik soll auch das Projekt „Endocert“<br />
der DGOOC gelten, das die Zertifizierung<br />
„Endoprothetikzentren“ im<br />
Auge hat. Der endoprothetische Ersatz<br />
vor allem von Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenken<br />
gehört zu den häufigsten Operationen<br />
überhaupt. Derzeit werden knapp<br />
Mehr als 150 Kliniken <strong>und</strong> darunter große Klinikkonzerne haben<br />
ihre Teilnahme am Endoprothesenregister angemeldet.<br />
400.000 Hüft- <strong>und</strong> Knieendoprothesen<br />
pro Jahr in Deutschland eingesetzt. Im<br />
Prinzip ist der Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenkersatz<br />
ein sehr effektives <strong>und</strong> auch kosteneffizientes<br />
Verfahren. Zahlreiche Studien<br />
zeigen allerdings, dass die Qualität<br />
innerhalb einer erheblichen Streubreite<br />
erbracht wird. Die ursprünglich zur Qualitätssicherung<br />
auf den Weg gebrachte<br />
Mindestmengenregelung steht nach Gerichtsbeschlüssen<br />
in Brandenburg derzeit<br />
auf der Kippe. Sie war ohnehin nie<br />
ganz unumstritten, weil in Deutschland<br />
die Teilmengen verschiedener in einem<br />
Krankenhausverb<strong>und</strong> zusammengeführten<br />
Klinken zu einer Gesamtmenge zusammengeführt<br />
werden konnten. Damit<br />
musste der Zusammenhang zwischen<br />
Können <strong>und</strong> Erfahrungsschatz des einzelnen<br />
Operateurs <strong>und</strong> Ergebnisqualität<br />
naturgemäß verloren gehen.<br />
Aus Sicht der Kostenträger hat sich daher<br />
als qualitätssicherndes Element die<br />
Zentrenbildung aufgedrängt. Dieses Aspektes<br />
hat sich die DGOOC angenommen<br />
<strong>und</strong> die Initiative zur Zertifizierung von<br />
Endoprothetikzentren auf den Weg gebracht.<br />
Dabei mussten die unterschiedlichsten<br />
Versorgungsstrukturen <strong>und</strong><br />
-formen berücksichtigt werden. Von Pra-<br />
DGOOC<br />
201
DGOOC<br />
202<br />
Aus den Verbänden<br />
xiskliniken über Verbünde von Honorarärzten,<br />
Kliniken der Realsgelversorgung,<br />
Kliniken der Maximalversorgung bis zu<br />
Universitätskliniken <strong>und</strong> unterschiedlichste<br />
Kooperationsmodelle mussten<br />
alle Strukturen berücksichtigt werden.<br />
Im Rahmen von zwei Staffeln einer Pilotphase<br />
wurden die ursprünglich 140<br />
Items des An forderungskataloges an diesen<br />
verschiedenen Strukturen überprüft.<br />
Die Pilotphase ist nun abgeschlossen. Es<br />
hat sich gezeigt, dass der Anforderungskatalog<br />
in einer ganzen Reihe von Punkten<br />
angepasst werden muss. Die Vertreter der<br />
DGOOC werden mit denjenigen der Arbeitsgemeinschaft<br />
Endoprothetik in der<br />
DGOU <strong>und</strong> Vertretern des BVOU einen definitiven<br />
Anforderungskatalog diskutieren<br />
<strong>und</strong> auf den Weg bringen. Es hat sich bei<br />
der bisherigen Diskussion als sinnvoll herausgestellt,<br />
dass zwischen Anforderungen<br />
an ein Endoprothetikversorgungszentrum<br />
<strong>und</strong> Anforderungen an ein Endoprothetikzentrum<br />
der Maximalversorgung unterschieden<br />
wird. Über den Anforderungskatalog<br />
wird weiter unterrichtet.<br />
Prof. Dr. Fritz<br />
Uwe Niethard,<br />
Generalsekretär DGOOC<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Netzwerk Registerforschung<br />
gegründet<br />
Dr. Tanja Kostuj, Frankfurt/Main<br />
Mittels einer Ausschreibung hat die<br />
DGOOC im Jahre 2011 geplant, Projekte<br />
der Versorgungsforschung zu unterstützen.<br />
Die eingereichten Projektvorschläge<br />
zeigten eine breite Fächerung verschiedener<br />
Einzelthemen, ohne dass sich diese<br />
einem gemeinsamen übergeordneten<br />
Thema zuordnen ließen.<br />
Einige dieser Themen konnten jedoch unter<br />
dem Oberbegriff „Registerforschung“<br />
zusammengefasst werden. Dazu zählten<br />
die Evaluation der konservativen Behandlung<br />
lumbaler Spinalkanalste-<br />
nosen, das Outcome bei der Behandlung<br />
periprothetischer Infektionen<br />
des Hüftgelenkes oder<br />
das Sprunggelenkendoprothesenregister<br />
der Deutschen Assoziation<br />
für Fuß <strong>und</strong> Sprunggelenk e. V.<br />
(D.A.F.). Daher fiel seitens der DGOOC die<br />
Entscheidung, ein „Netzwerk Registerforschung“<br />
zu etablieren <strong>und</strong> mit insgesamt<br />
200.000 Euro zu fördern.<br />
Die Erfahrungen <strong>und</strong> Logistik des derzeit<br />
im Aufbau befindlichen Endoprothesenregisters<br />
Deutschland (EPRD) sollen auch<br />
weiteren vorhandenen <strong>und</strong> im Aufbau<br />
befindlichen Registern zur Verfügung<br />
gestellt werden; somit sollen Doppeldokumentationen<br />
vermieden werden.<br />
Hierzu zählen die Nutzung der Krankenkassenabrechnungsdaten<br />
zur Erhebung<br />
von Standzeiten, Komplikationen <strong>und</strong><br />
Revisionseingriffen, die Erfahrung mit<br />
der entwickelten Produktdatenbank <strong>und</strong><br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
die Etablierung der Schnittstellen zwischen<br />
dem Krankenhausinformationssystem<br />
(KIS) ebenso wie die Pseudonymisierung<br />
der Patientendaten für die<br />
Langzeitbeobachtung.<br />
Bereits im Echtzeitbetrieb arbeiten<br />
das Schulterendoprothesenregister der<br />
Deutschen Vereinigung für Schulter <strong>und</strong><br />
Ellenbogenchirurgie e. V. (DVSE) – derzeit<br />
mit Erhebung der Patienten über<br />
die krankenhausbezogene Patienten-<br />
identifikationsnummer, die eine Nach-<br />
verfolgbarkeit über das versorgende<br />
Haus hinaus noch nicht zulässt – sowie<br />
das Sprunggelenkendoprothesenregister<br />
der D.A.F.. Letzteres verfügt bereits über<br />
eine versorgerunabhängige Patienten-<br />
ID.<br />
Das EPRD befindet sich aktuell in der<br />
Vorbereitung der Pilotphase. Eine Erweiterung,<br />
die eine dezidierte Erfassung<br />
einzelner Therapieansätze periprothetischer<br />
Infektionen zulässt, ist bereits<br />
in Planung. Aufgr<strong>und</strong> der thematischen<br />
Nähe ist eine Ausweitung auf die Erfassung<br />
hüftgelenk naher Femurfrakturen<br />
in enger Kooperation mit der Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />
erwünscht.<br />
Register Ansprechpartner versorgerunabhängige<br />
Patienten ID<br />
Aus den Verbänden<br />
Basierend auf einer multizentrischen,<br />
systematischen Erhebung von Komplikationen<br />
bei der Behandlung von Rheumatikern<br />
wird aktuell ein Rheumakomplikationsregister<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Orthopädische Rheumatologie e. V.<br />
(DGORh) aufgebaut.<br />
Das Netzwerk Registerforschung beinhaltet<br />
darüber hinaus die Einrichtung<br />
eines Registers zur Evalutation der konservativen<br />
Therapie bei lumbaler Spinalkanalstenose.<br />
Die einzelnen Register mit<br />
ihren Eckdaten <strong>und</strong> verant-<br />
wortlichen Ansprechpartnern<br />
sind in der ��Tab. 1 zusammengestellt.<br />
Ziel des Netzwerkes Registerforschung<br />
ist es, die bereits gemachten<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> bestehenden Strukturen<br />
im Sinne eines Synergieeffektes für<br />
alle Beteiligten nutzbar zu machen, ohne<br />
dabei den individuellen Charakter jedes<br />
einzelnen Registers aus dem Auge zu verlieren.<br />
Dr. Tanja Kostuj,<br />
Frankfurt/Main<br />
Nutzung Abrechnungsdaten Start<br />
EPRD Prof. Dr. Hassenpflug ja ja <strong>2012</strong><br />
OSG-TEP-Register Dr. Dohle / Fr. Dr. Kostuj ja nein – erhebungsbogen-basiert 2011<br />
Lumbale Spinalkanalstenose Prof. Dr. Grifka nein nein – erhebungsbogen-basiert <strong>2012</strong><br />
Rheuma Komplikationsregister Prof. Dr. Rehart / PD Dr. Schmidt wird erstellt nein – erhebungsbogen-basiert <strong>2012</strong><br />
Schulter-TEP-Register Prof. Dr. Brunner / Fr. Dr. Magosch nein nein – erhebungsbogen-basiert 2006<br />
TEP-Infekt-Register Integration in EPRD ja ja – zusätzliche Erhebung erforderlich<br />
Tab. Vorhandene <strong>und</strong> in Aufbau befindliche Register<br />
Die DGOOC hat ein Netzwerk Registerforschung<br />
etabliert <strong>und</strong> fördert dieses mit 200.000 Euro.<br />
DGOOC<br />
203
DGOOC<br />
204<br />
Aus den Verbänden<br />
Die Veranstalter PD Dr. Martin Engelhardt (Osnabrück), Dr. Michael Krüger-<br />
Franke (München), PD Dr. Oliver Miltner (Berlin) <strong>und</strong> Prof. Dr. Christian H.<br />
Siebert (Hannover) von der Sektion Sportorthopädie/Sporttraumatologie<br />
Gelungener DGOOC-Kurs Knie <strong>2012</strong><br />
Dr. Christian H. Siebert, Hannover<br />
Die Sektion Sportorthopädie/Sporttraumatologie,<br />
vertreten durch PD Dr. Martin<br />
Engelhardt (Osnabrück), Dr. Michael<br />
Krüger-Franke (München), PD Dr. Oliver<br />
Miltner (Berlin) <strong>und</strong> Prof. Dr. Christian<br />
H. Siebert (Hannover), nahm zwischenzeitlich<br />
zum dritten Mal den Auftrag der<br />
DGOOC wahr, eine Weiterbildungsveranstaltung<br />
zur Prüfungsvorbereitung für<br />
die „Spezielle Orthopädische Chirurgie“<br />
abzuhalten. Die dreitägige Veranstaltung<br />
fand unter dem Patronat der AGA <strong>und</strong> der<br />
GOTS statt. Bei Temperaturen weit unter<br />
dem Gefrierpunkt zeigte sich Berlin diesmal<br />
von seiner frostigen, aber sonnigen<br />
Seite.<br />
Der ausgebuchte Kurs fand vom 9. bis<br />
11. Februar <strong>2012</strong> im Langenbeck-Virchow-Haus<br />
sowie der Anatomie der Charité<br />
statt. Am ersten Kurstag befassten<br />
sich die Referenten mit den gelenkerhaltenden<br />
Therapien im Bereich des Kniegelenkes,<br />
beginnend mit der Knorpelthera-<br />
pie bis hin zur Umstellungsosteotomie.<br />
Die Teilnehmer konnten die im Rahmen<br />
des Zeichenkurses geplanten Umstellungsosteotomien<br />
dann am Modell aktiv<br />
umsetzen. Besonders gelungen war der<br />
Gesellschaftsabend bei Lutter & Wegner<br />
am Gendarmenmarkt.<br />
Am nächsten Tag kamen die „metallischen<br />
Aspekte“ zur Darstellung. Vom<br />
„Partial Knee“ über den Oberflächenersatz<br />
bis hin zur Revisionsendoprothetik<br />
wurde das gesamte Spektrum der speziellen<br />
Knieendoprothetik dargestellt. Im<br />
Rahmen vielseitiger Workshops konnten<br />
die verschiedensten Implantatsysteme<br />
am Saw Bone ausprobiert werden.<br />
Am Samstag erfolgte dann die Meniskus-<br />
<strong>und</strong> Bandchirurgie im Bereich des<br />
Kniegelenkes. Im Präparationssaal konnten<br />
die Teilnehmer an den Kniegelenken<br />
die Meniskus-, Patellarealignement- <strong>und</strong><br />
Kreuzbandchirurgie erarbeiten. Mit der<br />
Gelungener Gesellschaftsabend im Lutter & Wegener am Berliner<br />
Gendarmenmarkt<br />
großzügigen Unterstützung der Industrie<br />
war es möglich, die modernsten Implantate<br />
<strong>und</strong> Verankerungssysteme vor Ort<br />
einzusetzen.<br />
Dank einer Energieleistung der Veranstalter,<br />
der Aesculap-Akademie im Langenbeck-Virchow-Haus<br />
sowie dem Zentrum<br />
für Anatomie <strong>und</strong> der koordinativen<br />
Tätigkeit des Intercongress schauen wir<br />
auf einen gelungenen Kurs zurück. Die<br />
Planung für den nächsten Kurs hat schon<br />
begonnen.<br />
Dr. Christian H. Siebert,<br />
Präsident der Sektion<br />
Sportorthopädie der<br />
DGOOC<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Fotos: Privat
Aus den Verbänden<br />
Spezielle Orthopädische Chirurgie:<br />
Das denken Absolventen<br />
Seit 2009 bietet die DGOOC Kurse für „Spezielle Orthopädische Chirurgie“ an. Diese Kurse Fuß, Hüfte,<br />
Knie, Schulter, Wirbelsäule erhalten in aller Regel ausgesprochen positive Evaluationen der Teilnehmer.<br />
Einige von ihnen haben mittlerweile das Gesamtzertifikat für alle fünf Kurse erhalten. Wir haben sie zu<br />
ihren Erfahrungen befragt.<br />
Schulterkurs <strong>2012</strong><br />
Hüftkurs 2009<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Schulterkurs 2011<br />
Hüftkurs 2009<br />
Kniekurs 2010<br />
Schulterkurs 2011<br />
DGOOC<br />
205
DGOOC<br />
206<br />
Aus den Verbänden<br />
Fragebogen<br />
Warum haben Sie die DGOOC-Kurse absolviert?<br />
Zur Vorbereitung auf die Prüfung „Spezielle Orthopädische Chirurgie“.<br />
Sind die Kurse eine gute Ergänzung der Zusatzweiterbildung „Spezielle Orthopädische<br />
Chirurgie“, die bei den Landesärztekammern absolviert werden kann?<br />
Ja, vor allem, da eine sinnvolle Zusammenfassung der Schwerpunkte durch namhafte<br />
Referenten <strong>und</strong> dadurch eine konzentrierte Beschäftigung mit den Themenschwerpunkten<br />
erfolgt.<br />
War es schwierig, die Kurse neben Ihrem Berufsalltag wahrzunehmen?<br />
Nein.<br />
Wie beurteilen Sie den Aufbau der Kurse?<br />
Sehr gut, vor allem die Kombination mit praktischen Übungen am Präparat. Hier ist vor allem der unschätzbare<br />
Wert der Mitarbeit der anatomischen Kollegen zu erwähnen.<br />
Welche Inhalte haben Sie besonders interessiert?<br />
Wichtig wäre es in der Zukunft, dass die Teilnehmer schon einen gewissen Kenntnisstand aufweisen können.<br />
Es hat störend gewirkt, wenn einzelne Teilnehmer sich am Präparat vom Instruktor erst einmal den Standardzugang<br />
zum hinteren Schultergelenk erklären lassen <strong>und</strong> dann entsprechend viel Zeit in Anspruch nehmen, sich<br />
mit dem ersten arthros kopischen R<strong>und</strong>gang im Gelenk zu befassen.<br />
Haben Sie Inhalte vermisst? Welche?<br />
Nein.<br />
Wie beurteilen Sie das Verhältnis zwischen Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern?<br />
Optimal. Gerade die geringe Teilnehmerzahl war für die Diskussionsr<strong>und</strong>en ausgesprochen produktiv.<br />
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Ja. Nicht nur durch den Zugewinn im eigenen Interessenschwerpunkt, sondern auch durch die Vermittlung von<br />
Kenntnissen auf Teilgebieten, die nicht unbedingt meine Interessen tangieren.<br />
Wenn Sie nur drei Worte hätten, um die Kurse zu beschreiben – welche Worte wären das?<br />
A must have!<br />
Dr. Christoph Müller,<br />
Departmentleiter für<br />
Endoprothetik an der<br />
Zentralklinik Bad Berka<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Fragebogen<br />
Warum haben Sie die DGOOC-Kurse absolviert?<br />
Ursprünglich als Vorbereitung auf die Zusatzbezeichnung, wobei das Konzept auch<br />
unabhängig davon überzeugt <strong>und</strong> zum Weitermachen angeregt hat.<br />
Sind die Kurse eine gute Ergänzung der Zusatzweiterbildung „Spezielle Orthopädische<br />
Chirurgie“, die bei den Landesärztekammern absolviert werden kann?<br />
Ergänzung im Sinne von Strukturierung der Vorbereitung auf die Zusatz bezeichnung,<br />
aber auch als Update eines – trotz neuem Facharzt – abzugrenzenden Teilgebietes zu sehen.<br />
War es schwierig, die Kurse neben Ihrem Berufsalltag wahrzunehmen?<br />
6 Kurse = 18 Tage, über zwei Jahre, problemlos<br />
Wie beurteilen Sie den Aufbau der Kurse?<br />
Es werden Theorie <strong>und</strong> Praxisteile geboten, teilweise an Leichenpräparaten in der angrenzenden Anatomie. Jedes<br />
Teilgebiet wird umfassend abgehandelt, wobei der Überblick gewahrt bleibt.<br />
Welche Inhalte haben Sie besonders interessiert?<br />
Natürlich solche, die das Wissen in den eigenen Spezialgebieten vertiefen, also unmittelbar verwertet werden<br />
können.<br />
Haben Sie Inhalte vermisst? Welche?<br />
Als Komplettierung vielleicht chirurgische Aspekte der Kinderorthopädie in Form eines eigenen Kurses, auch<br />
wenn dies in den Bereich einer anderen, eigenen Zusatzbezeichnung führt. Kann man aber auch für sich durch<br />
den Kinderorthopädiekurs der DGOOC-Sektion ergänzen.<br />
Wie beurteilen Sie das Verhältnis zwischen Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern?<br />
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den Diskussionen der Referenten untereinander, bei denen aktuelle Entwicklungen am besten heraus zuhören<br />
sind.<br />
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Auf jeden Fall, da sie mir bei zunehmender Spezialisierung in den Kliniken die Möglichkeit bieten,<br />
„Allgemeinorthopäde“ zu bleiben.<br />
Wenn Sie nur drei Worte hätten, um die Kurse zu beschreiben – welche Worte wären das?<br />
Aktualität, Kompaktheit, Übersichtlichkeit<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Aus den Verbänden<br />
Dr. Peter Karl ist Oberarzt<br />
am Orthopädischen<br />
Krankenhaus Schloss<br />
Werneck.<br />
DGOOC<br />
207
DGOOC<br />
208<br />
Aus den Verbänden<br />
Fragebogen<br />
Warum haben Sie die DGOOC-Kurse absolviert?<br />
Die Kurse sollten insgesamt zur Informationsergänzung im Rahmen der Ausbildung <strong>und</strong><br />
zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Spezielle Orthopädische Chirurgie dienen.<br />
In diesem Zusammenhang hat die Absolvierung der einzelnen Kursinhalte zur<br />
Komplettierung bereits erlernter Fähigkeiten <strong>und</strong> Inhalte sowie als Ergänzung neuer<br />
medizinischer Sichtweisen geführt.<br />
Sind die Kurse eine gute Ergänzung der Zusatzweiterbildung „Spezielle Orthopädische<br />
Chirurgie“, die bei den Landesärztekammern absolviert werden kann?<br />
Die Kurse vermitteln in kurzer Zeit einen umfassenden Überblick in die unterschiedlichen<br />
Themenbereiche <strong>und</strong> sind daher als gute Ergänzung zur Zusatzweiterbildung zu sehen.<br />
War es schwierig, die Kurse neben Ihrem Berufsalltag wahrzunehmen?<br />
Die Anzahl der Kurze machte es insgesamt sehr schwierig, an allen Kursen in einem überschaubaren Zeitrahmen<br />
teilzunehmen.<br />
Wie beurteilen Sie den Aufbau der Kurse?<br />
Der Aufbau der Kurse gewährleistet einen intensiven Einblick in die einzelnen Thematiken.<br />
Die Kombination aus praktischen Übungen an Präparaten <strong>und</strong> darauf abgestimmten Vorträgen geben einen sehr<br />
guten Einblick <strong>und</strong> liefern umfassende Informationen. Lediglich der Fußkurs zeigt bezüglich der Übungen am Sawbone-Präparat<br />
Schwächen, welche allerdings durch hervorragende Vorträge kompensiert wurden.<br />
Welche Inhalte haben Sie besonders interessiert?<br />
Alle. Hervorzuheben sind allerdings die Themen Schulter <strong>und</strong> Fuß.<br />
Haben Sie Inhalte vermisst? Welche?<br />
Die Präparation in der Anatomie an Fußpräparaten.<br />
Wie beurteilen Sie das Verhältnis zwischen Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern?<br />
Das ausgewogene Verhältnis ermöglicht eine angenehme Atmosphäre, welche es gewährleistet, mit den einzelnen<br />
Referenten im Rahmen eines Gespräches einzelne Themen noch zu intensivieren.<br />
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Wenn Sie nur drei Worte hätten, um die Kurse zu beschreiben – welche Worte wären das?<br />
Informativ – Aussagekräftig – Kompetent<br />
Dr. Jens<br />
Zimmermann<br />
startete als<br />
Oberarzt mit der<br />
Fortbildungsreihe<br />
<strong>und</strong> ist heute<br />
selbstständiger<br />
Orthopäde <strong>und</strong><br />
Unfallchirurg in<br />
Salzgitter.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Neue Mitglieder<br />
Folgende Personen haben einen Antrag<br />
auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt.<br />
Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 können<br />
Einsprüche gegen die Aufnahme bis<br />
zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in<br />
den <strong>Orthopädie</strong> <strong>Mitteilungen</strong>) mit eingehender<br />
schriftlicher Begründung beim<br />
Generalsekretär geltend gemacht werden.<br />
Abu Hatab, Dr. med. Yaser · Oberhausen<br />
Dezfulian, Dr. med. Markus · Feldkirch<br />
Ebersberger, Dr. med. Thomas · Fürth<br />
Hafner, Dr. Michael · Salzburg<br />
Hagenah, Dr. Joachim · Lüdenscheid<br />
Henkenjohann, Veit · Dresden<br />
Jakubass, Dr. med. Volker Maria · Ebensfeld<br />
Jörn, Dr. med. Heike · Hamburg<br />
Lerch, Dr. med. Solveig · Laatzen<br />
Olbrisch, Dr. med. Antje · Magdeburg<br />
Olk, Dr. med. Andreas · Viersen<br />
Siegl, Dr. med. Andreas · Tiefenbach<br />
Steinke, Philipp · Osnabrück<br />
Täger, Prof. Dr. med. Georg · Kempten<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Aus den Verbänden<br />
DGOOC<br />
209
DGU<br />
210<br />
Aus den Verbänden<br />
Grußwort des Präsidenten<br />
Prof. Dr. Christoph Josten<br />
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />
gerne möchte ich Sie als Präsident des<br />
Jahres <strong>2012</strong> über die Entwicklungen der<br />
ersten drei Monate dieses Jahres informieren.<br />
Dieses Jahr wird unsere Gesellschaft, die<br />
in Leipzig gegründet wurde, 90 Jahre alt,<br />
wobei hier eher das Wort „jung“ zu wählen<br />
ist, da die Mitgliedszahlen der Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
sich auch nach dem letztjährigen erfolgreichen<br />
Kongress weiter gesteigert haben<br />
auf über 4.400 Mitglieder. Dies zeigt, dass<br />
das Interesse für die <strong>Unfallchirurgie</strong> unverändert<br />
ist <strong>und</strong> sie ein attraktives Fach<br />
für junge Chirurgen darstellt.<br />
Eine wichtige Aufgabe eines Präsidenten<br />
ist nicht nur die Vorbereitung des jährlichen<br />
Kongresses in Berlin (siehe unten),<br />
sondern auch die, unsere Gesellschaft<br />
international weiter zu vernetzten. Denn<br />
nur im internationalen Kontext können<br />
wir unsere vielfältigen Erfahrungen <strong>und</strong><br />
guten Strukturen einbringen. Vorbildhaft<br />
seien hier die Aktivitäten der American<br />
Academy of Orthopaedic Surgery (AAOS)<br />
zu nennen, die jährlich anlässlich ihres<br />
Kongresses ein offizielles Treffen <strong>und</strong> einen<br />
Informationsaustausch aller anwesenden<br />
internationalen Präsidenten <strong>und</strong><br />
Vertreter der wissenschaftlichen Gesellschaften<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
veranstalten. Anlässlich dieses interessanten<br />
Symposiums war es sehr wichtig<br />
zu erfahren, wie in den verschiedenen<br />
Ländern die Fachgesellschaften strukturiert<br />
<strong>und</strong> mit welchen unterschiedlichen<br />
Problemen sie konfrontiert sind. Deutlich<br />
wahrzunehmen war der von vielen Vertretern<br />
geäußerte Wunsch, näher in Kontakt<br />
mit unserer Gesellschaft zu treten,<br />
nicht nur aufgr<strong>und</strong> des hohen Niveaus<br />
unserer unfallchirurgischen Versorgung,<br />
sondern vor allem hinsichtlich der Implementierung<br />
unseres TraumaNetzwerkes.<br />
Es war schon erstaunlich, wie weit<br />
das Wissen darüber weltweit verbreitet<br />
ist.<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser positiven Erfahrung eines<br />
derartigen Treffens werden wir erst-<br />
Prof. Dr. Christoph Josten, Universitätsklinikum<br />
Leipzig, Präsident der DGU<br />
malig auf dem diesjährigen Kongress in<br />
Berlin zusammen mit Herrn Professor<br />
Wolfram Mittelmeier (DGOOC) eine ähnliche<br />
Aktivität <strong>und</strong> ein Zusammenkommen<br />
aller unseren Kongress besuchenden<br />
Präsidenten <strong>und</strong> offiziellen Vertretern<br />
von Fachgesellschaften organisieren.<br />
EFORT<br />
Dieses Jahr findet der Kongress der European<br />
Federation of National Associations<br />
of Orthopaedics and Traumatology<br />
(EFORT) in Berlin statt, sicherlich nach<br />
unserem Deutschen Kongress für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) der<br />
zweitgrößte europäische Kongress auf<br />
dem Gebiet der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />
Unter maßgeblicher Mitwirkung<br />
der Kollegen Haas, Gebhard <strong>und</strong><br />
Stöckle hat die unfallchirurgische Komponente<br />
bei diesem sonst überwiegend<br />
orthopädisch ausgerichteten Kongress<br />
deutlich an Bedeutung gewonnen <strong>und</strong><br />
entwickelt sich sicherlich weiter zu einem<br />
der wichtigsten internationalen medizinischenWeiterbildungsveranstaltungen.<br />
Aus dieser Bedeutung heraus resultiert<br />
auch der Wunsch sowohl von unserer<br />
Gesellschaft als auch von der EFORT,<br />
in die europäische Vereinigung einzutreten.<br />
Die ersten Gespräche dazu haben<br />
Anfang des Jahres stattgef<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
werden anlässlich des EFORT-Kongresses<br />
in Berlin fortgesetzt. Dabei wird nicht nur<br />
von Seiten der EFORT unsere hohe internationale<br />
Expertise in der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
geschätzt. Vor allem ist es die Wertschätzung<br />
für die Strukturierung <strong>und</strong> Einführung<br />
des TraumaNetzwerkes mit dem<br />
TraumaRegister.<br />
ESTES<br />
Davon unbenommen bleibt die zentrale<br />
Einbindung der DGU in die European Society<br />
for Trauma and Emergency Society<br />
(ESTES), deren Präsident zurzeit Professor<br />
Ingo Marzi aus Frankfurt ist. Gerade<br />
auf dem diesjährigen Kongress in Basel<br />
vom 11. bis 14. Mai <strong>2012</strong> ist unsere Gesellschaft<br />
durch zahlreiche Referenten<br />
vertreten, <strong>und</strong> ich würde es auch begrüßen,<br />
wenn viele Mitglieder diesen in der<br />
unmittelbaren Nachbarschaft stattfindenden<br />
Kongress besuchen könnten.<br />
Weißbuch TraumaNetzwerk<br />
<strong>und</strong> S3-Leitlinie<br />
Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft<br />
für <strong>Unfallchirurgie</strong> findet Anfang<br />
Mai in Berlin eine internationale<br />
Konsensus-Konferenz zur Definition des<br />
Polytraumas statt. Ziel dieser Konferenz<br />
soll sein, den aktuellen Stand der<br />
Polytraumaforschung zusammenzufassen<br />
<strong>und</strong> basierend darauf die Kriterien<br />
zur Festlegung <strong>und</strong> Definition eines<br />
Polytraumas festzulegen. Damit wollen<br />
wir unsere gesamte Verantwortlichkeit<br />
für die schwerverletzten Patienten untermauern<br />
<strong>und</strong> ihr gerecht werden.<br />
Parallel dazu wurde in den letzten Monaten<br />
mit großem Engagement unseres<br />
Generalsekretärs Hartmut Siebert das<br />
Weißbuch „Schwerverletztenversorgung“<br />
überarbeitet <strong>und</strong> um verschiedene Bereiche<br />
(zum Beispiel Rehabilitationsmedizin)<br />
erweitert. Dieses Weißbuch stellt<br />
die strukturelle Gr<strong>und</strong>lage der unfallchirurgischen<br />
Versorgung dar <strong>und</strong> hat eine<br />
enorme medizinpolitische Bedeutung<br />
erlangt, wozu auch die englischsprachige<br />
Version beigetragen hat.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Die S3-Leitlinie stellt ebenfalls einen<br />
wichtigen Meilenstein unserer gesellschaftlichen<br />
Bedeutung dar. Trotz der<br />
vielfachen Diskussionen um diese S3-<br />
Leitlinie, insbesondere um die „Leadership“<br />
im Schockraum, hat sie zu einer<br />
Stärkung der <strong>Unfallchirurgie</strong> beigetragen.<br />
Die innerhalb der verschiedenen Fachgesellschaften<br />
aufgetretene Diskussion<br />
hat dazu geführt, dass wir uns noch stärker<br />
um die Präsenz <strong>und</strong> Kompetenz im<br />
Schockraum bemühen, was unverändert<br />
unser primäres Ziel sein muss.<br />
TraumaNetzwerk<br />
Das TraumaNetzwerk unserer Gesellschaft<br />
ist weiterhin eine „Erfolgs-Story“.<br />
Die Lücken auf unserer Landkarte hinsichtlich<br />
der zertifizierten Netzwerke<br />
schließt sich zunehmend, <strong>und</strong> so sind in<br />
den letzten Monaten das TraumaNetzwerk<br />
Reinhessen sowie das TraumaNetzwerk<br />
Göttingen/Kassel hinzugekommen.<br />
Die zukünftigen Ergebnisse aus den<br />
über das TraumaRegister gewonnen Daten<br />
werden ein international wichtiges<br />
Benchmark darstellen, was in meinen<br />
Augen durchaus vergleichbar sein wird<br />
mit dem schwedischen Endoprothesenregister.<br />
TraumaNetzwerk <strong>und</strong> Trauma-<br />
Register sind untrennbar wie „Siamesische<br />
Zwillinge“. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e<br />
appelliere ich, die in den nächsten Jahren<br />
anstehende Rezertifizierung zeitnah umzusetzen<br />
<strong>und</strong> ebenso die umfänglichen<br />
Eingaben ins TraumaRegister korrekt vorzunehmen.<br />
TraumaNetzwerk, S3-Leitlinie <strong>und</strong> TraumaRegister<br />
stellen einen wissenschaftlich<br />
<strong>und</strong> organisatorischen Rahmen dar,<br />
die ATLS-Kurse (ATLS: Advanced Trauma<br />
Life Support) einen wichtigen medizinischen<br />
Inhalt. Die von unserer Akademie<br />
unter der Führung von Johannes Sturm<br />
organisierten ATLS-Kurse sind die Basis,<br />
um unsere Kompetenz <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Ansprüche im Schockraum<br />
vor Ort aufrecht zu halten. Die weiterhin<br />
steigende Zahl von Kursen spiegelt<br />
auch das Interesse unserer Mitglieder an<br />
der Polytraumaversorgung wider <strong>und</strong> ist<br />
das F<strong>und</strong>ament, dieses Interesse hochzuhalten.<br />
Zwangsläufig war es notwendig,<br />
dass auch entsprechende Kurse für den<br />
Pflegebereich (ATNC) strukturiert <strong>und</strong><br />
inzwischen auch erfolgreich eingeführt<br />
worden sind.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie<br />
(DGCH)<br />
Weiterhin bringen wir uns als Deutsche<br />
Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> in den<br />
Prozess „Einheit der Deutschen Chirurgie“<br />
ein. Dies umfasst neben intensiven<br />
Diskussionen hinsichtlich der Umstrukturierung<br />
der Deutschen Gesellschaft<br />
für Chirurgie (Säulenmodell) auch die<br />
Aufgabenverteilungen hinsichtlich Nachwuchsförderung,<br />
Weiterbildung, Forschung.<br />
Dieser Diskussionsprozess bedarf<br />
unserer vollen Aufmerksamkeit!<br />
Der diesjährige DGCH-Kongress in Berlin<br />
weist als unfallchirurgischen Schwerpunkt<br />
die Bereiche „Wirbelsäule <strong>und</strong> Becken“<br />
auf, der von den Verantwortlichen<br />
unserer Programm-Kommission mit dem<br />
Präsidenten gestaltet wurde. Da diese<br />
unfallchirurgischen Themen an zwei Tagen<br />
konzentriert sind, ist dieser Kongress<br />
sicherlich auch für unsere Mitglieder absolut<br />
lohnenswert. Persönlich halte ich es<br />
für sehr wichtig, dass wir als Unfallchirurgen<br />
uns gerade auf diesem Kongress<br />
präsentierten <strong>und</strong> das sogenannte „allgemeinchirurgische<br />
Feld“ nicht anderen<br />
überlassen.<br />
Deutscher Kongress für <strong>Orthopädie</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Kernpunkt der Arbeit eines Präsidenten<br />
ist natürlich die Gestaltung unseres Jahreskongresses,<br />
der vom 23. bis 26. Oktober<br />
<strong>2012</strong> stattfinden wird. Das Interesse<br />
ist ungebrochen! Hinsichtlich der Abstract-Anmeldungen<br />
konnte das Vorjahresniveau<br />
leicht überschritten werden.<br />
Das wissenschaftliche Niveau der Abstract-Bewertung<br />
steigt deutlich an. Hervorzuheben<br />
ist die sehr hohe Aktivität<br />
unserer AGs <strong>und</strong> Sektionen. Der eine dafür<br />
gedachte Tag reicht zwischenzeitlich<br />
nicht mehr aus, um ihre Aktivitäten darzustellen,<br />
<strong>und</strong> sie werden zudem auch im<br />
wissenschaftlichen Programm platziert.<br />
Arbeitsgemeinschaften <strong>und</strong> Sektionen<br />
sind mit der Motor unserer Gesellschaft.<br />
Erstmalig wollen wir Präsidenten des<br />
diesjährigen DKOU sogenannte Thementage<br />
entsprechend des Kongressmottos<br />
„Ethik, Effizienz <strong>und</strong> Qualität“ gestalten.<br />
Somit wird sich an jedem Tag ein Thema<br />
über den gesamten Kongresstag hinweg<br />
ziehen. Wir hoffen damit, dass wir nicht<br />
Aus den Verbänden<br />
nur rein medizinisch-fachliche Fragestellungen<br />
beantworten können, sondern<br />
auch durchaus darüber hinausgehende.<br />
So wird es insbesondere mein Anliegen<br />
sein, ethische Aspekte unseres täglichen<br />
Arbeitens zu beleuchten, sowohl was Indikationsstellungen<br />
betrifft als auch das<br />
Problem der Rationierung <strong>und</strong> Rationalisierung.<br />
Das Werben um unseren Nachwuchs<br />
bleibt selbstverständlich wichtige Zukunftsaufgabe.<br />
Darüber hinaus möchte<br />
ich mich jedoch auch der Frage widmen,<br />
was geschieht mit den älteren Unfallchirurgen,<br />
welche Perspektiven haben sie?<br />
Diese Fragestellung halte ich deshalb<br />
für wichtig, als dass wir in Zukunft sehr<br />
wahrscheinlich nicht mehr auf die sogenannten<br />
„Alten“ verzichten können, ohne<br />
unsere Versorgungsstruktur zu gefährden.<br />
Diesem Problem müssen wir uns<br />
stellen, <strong>und</strong> der Kongress soll dazu den<br />
Anstoß geben.<br />
Nicht zu vergessen: unser Gastland Polen.<br />
Neben der traditionellen Integration<br />
unserer Kollegen aus der Schweiz, Österreich,<br />
aber insbesondere auch Holland,<br />
habe ich Polen als unser Gastland gewählt.<br />
Dort ist es auf sehr große Zustimmung<br />
gestoßen. Wir werden eine sehr<br />
interessante Deutsch-Polnische Sitzung<br />
gestalten, <strong>und</strong> ich bin der festen Überzeugung,<br />
dass dies die teilweise schon<br />
bestehenden Verbindungen stärkt.<br />
Wie Sie entnehmen, ist <strong>und</strong> bleibt die<br />
DGU aktiv! Tragen Sie auch dazu bei als<br />
aktives Mitglied.<br />
Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />
Prof. Dr. Christoph Josten<br />
DGU<br />
211
DGU<br />
212<br />
Aus den Verbänden<br />
Buchbesprechung „Handchirurgie“<br />
K. E. Rehm, Köln<br />
VORBEMERKUNG<br />
Auch in den gemeinsamen <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong><br />
������������ ������ ���� ������ ���� ��������<br />
Rezensionen. Die Fachgesellschaften <strong>und</strong><br />
der BVOU mussten sich allerdings mit Rücksicht<br />
auf die limitierte Seitenanzahl auf Begrenzung<br />
des Umfangs <strong>und</strong> der Anzahl der<br />
�������������������������������������������<br />
diese Vorgaben nicht allen Büchern <strong>und</strong> Re-<br />
���������� �������� ������ ������ ������ ����<br />
uns entschlossen, in Ausnahmefällen für Besprechungen<br />
unfallchirurgisch besonders interessanter<br />
Bücher unsere Rubrik „Aus der<br />
��������������<br />
Ihr<br />
Hartmut Siebert<br />
DGU Generalsekretär<br />
Es gibt zwei gute Gründe für dieses neue<br />
Buch:<br />
1. Die Handchirurgie von Nigst, Buck-<br />
Gramcko <strong>und</strong> Millesi galt über 30 Jahre<br />
als das deutschsprachige Standardwerk<br />
für den Spezialisten. Durch Fortschritte<br />
der Wissenschaft <strong>und</strong> zunehmende Erfahrungen<br />
entstand über die Jahre ein<br />
Vakuum, das ausgefüllt zu werden verlangte.<br />
Die Zeit war also reif für eine umfassende<br />
Neubearbeitung.<br />
2. Die Erfahrungen der Gutachterkommissionen<br />
belegen eine überdurchschnittliche<br />
Frequenz der Bestätigung<br />
von Behandlungsfehlervorwürfen bei<br />
handchirurgischen Fällen im Vergleich<br />
zum Gesamtkollektiv. Ungeachtet der<br />
spärlichen Repräsentation in der b<strong>und</strong>esdeutschenMuster-Weiterbildungsordnung<br />
als Zusatzbezeichnung haben die<br />
Inhalte des jungen Faches längst Niveau<br />
<strong>und</strong> Volumen einer Facharztqualität erreicht.<br />
Nachteile der aktuellen Struktur<br />
gibt es genug, der Vorteil aber ist, dass<br />
der Handchirurg heutiger Prägung sich<br />
auf ein Basisfach stützen kann, seien es<br />
Chirurgie, <strong>Unfallchirurgie</strong>, <strong>Orthopädie</strong><br />
oder Plastische Chirurgie. Das mit 6,5 kg<br />
im wahrsten Sinne des Wortes gewich-<br />
tige Werk in 2 Bänden hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, ein Lehrbuch für den Anfänger<br />
wie ein Nachschlagewerk für den Erfahrenen<br />
zu sein. Eine Monografie könnte<br />
diese ungeheure Aufgabe kaum mehr befriedigend<br />
erfüllen. Hier wurden 96 Autoren<br />
in ein nachvollziehbares, einheitliches<br />
Konzept eingeb<strong>und</strong>en, um dem Leser<br />
die Orientierung zu erleichtern. Die<br />
66 Kapitel folgen einer Struktur, die mit<br />
einem allgemeinen Abschnitt einschließlich<br />
der chirurgisch relevanten Anatomie<br />
<strong>und</strong> Physiologie beginnt. Danach werden<br />
spezielle Techniken dargestellt, wobei<br />
konservative zusammen mit operativen<br />
Behandlungsmethoden berücksichtigt<br />
werden. Ergänzt wird die Übersicht durch<br />
Fehler, Gefahren <strong>und</strong> Komplikationen sowie<br />
die kapitelbezogene weiterführende<br />
Literatur. Auf die Besonderheiten der Diagnostik<br />
<strong>und</strong> Therapie im Wachstumsalter<br />
wird jeweils hingewiesen. Konzepte<br />
der Nachbehandlung werden aufgezeigt.<br />
Die Autoren sehen die Handchirurgie als<br />
integratives Fach im interdisziplinären<br />
Team an. Um diesem Anspruch gerecht<br />
zu werden, kommen auch Schmerz- <strong>und</strong><br />
Physiotherapeuten zu Wort. So wird beispielsweise<br />
das schwierige Thema des<br />
CRPS-I in drei separaten Kapiteln behandelt:<br />
aus der Sicht des klinisch tätigen<br />
Handchirurgen, des Handtherapeuten<br />
<strong>und</strong> des Operateurs für therapieresistente<br />
Fälle. Die Auswahl der Autoren belegt<br />
die Absicht, Bewährtes der Erfahrenen<br />
zu erhalten <strong>und</strong> den Stab bruchlos an die<br />
nächste Generation weiterzugeben. Dass<br />
H. Millesi, einer der Pioniere der deutschsprachigen<br />
Handchirurgie, für ein lesenswertes<br />
Vorwort gewonnen wurde, kann<br />
als ein solches Zeichen verstanden werden.<br />
Diese Absicht zeigt sich auch durch<br />
die Mischung aus zahlreichen neu gestalteten<br />
Abbildungen von Reinhard Henkel,<br />
Fotos <strong>und</strong> Röntgenbildern einerseits, andererseits<br />
durch Bildzitate aus dem unübertrefflichen<br />
Schatz der Lanz-Wachsmuthschen<br />
Praktischen Anatomie von<br />
1935/1959, gezeichnet von Ernst Levin.<br />
Anerkennenswert ist, dass es mit gewaltigem<br />
Aufwand in einem Zeitraum von<br />
2 Jahren gelungen ist, eine so umfassende<br />
<strong>und</strong> aktuelle Zusammenstellung<br />
des Stoffes zu bewältigen. Für eine erste<br />
Auflage ist schon ein hoher Grad an Perfektion<br />
erreicht worden. Der kritische<br />
Leser wird bemerken, dass sich dabei<br />
Wiederholungen nicht immer vermei-<br />
Handchirurgie<br />
H. Towfigh, R. Hierner, M. Langer,<br />
R. Friedel (Hrsg.)<br />
�����������������������������������<br />
1. Aufl. 2011.<br />
XXX, 1.852 S., über 3.600 Abb.<br />
in 2 Bänden, nicht einzeln erhältlich,<br />
���������<br />
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����������������������<br />
den lassen, zumal wenn man auf eine<br />
geschlossene Darstellung jedes einzelnen<br />
Kapitels Wert legt. Ganz irrtumsfrei<br />
kann eine Erstausgabe nicht sein. So<br />
stellt beispielsweise das auf Seite 586 als<br />
AO-Klassifikation der Fingerfrakturen<br />
bezeichnete Schema einen Vorschlag aus<br />
der deutschen Sektion der AO von Petracic<br />
<strong>und</strong> Siebert aus dem Jahre 1998 dar,<br />
der nie den Segen der AO-International<br />
erhalten hatte. (Eine unterschiedliche<br />
Systematik der AO ohne Bezeichnung<br />
mit Buchstaben <strong>und</strong> Nummern liegt inzwischen<br />
von den Autoren Fricker, Kastelec<br />
<strong>und</strong> Nuñez im digitalen Netz be-<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
eit.) Dafür wird man reichlich entschädigt<br />
durch gr<strong>und</strong>legende Beiträge von<br />
höchster Sachkompetenz, als Beispiel<br />
sollen das Kapitel Gutachten erwähnt<br />
werden <strong>und</strong> in bisherigen Lehrbüchern<br />
nicht enthaltene Aspekte wie Psychische<br />
Erkrankungen in Beziehung zur Hand<br />
<strong>und</strong> ästhetische Handchirurgie.<br />
Zusammengefasst kann man bestätigen,<br />
dass der beabsichtigte Spagat, ein Lehr-<br />
Neue Mitglieder<br />
Folgende Personen haben einen Antrag<br />
auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt.<br />
Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 können<br />
Einsprüche gegen die Aufnahme bis<br />
zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in<br />
den <strong>Orthopädie</strong> <strong>Mitteilungen</strong>) mit eingehender<br />
schriftlicher Begründung beim<br />
�����������������������������������������<br />
Al Mulla, Jamal · Dubai – U.A.E.<br />
Bäthis, ��������������������������<br />
Die DGU trauert um ihre Toten<br />
Dr. med. Ruhland Dieter<br />
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Orthopedic Clinic Columbia<br />
Georgia / USA<br />
Dr. med. Müller Klaus-Peter<br />
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������������ ������������<br />
PD Dr. med. Maghsudi Mohammed<br />
Zum Wendelberg 10, 23791 Eutin<br />
������������ �����������<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
buch für den Anfänger <strong>und</strong> ein Nachschlagewerk<br />
für den Erfahrenen zu schreiben,<br />
in vollem Umfang gelungen ist.<br />
Sowohl der Auch-Handchirurg wie auch<br />
der Nur-Handchirurg können von der<br />
Neuerscheinung profitieren. Das Werk –<br />
<strong>und</strong> das ist der größte Gewinn aus ärztlicher<br />
Sicht – wird helfen, die Qualität der<br />
Handchirurgie zum Nutzen der betroffenen<br />
Patienten zu sichern <strong>und</strong> zu verbessern.<br />
Braun, Karl Friedrich · München<br />
El Yafawi Bilal, Bilal · Freiburg<br />
Esser, Tobias · Frechen<br />
Grüninger, Sebastian · Nürnberg<br />
Harant, Cathrin · Sulzbach am Main<br />
Heß, Stefan · Freiburg<br />
Huber, Michaela Karin Irene · Zeiler<br />
Kiseleczuk, Joachim · Panketal<br />
Kraus, Michael · Ulm<br />
Dr. med. Klever Peter<br />
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������������ �����������<br />
Dr. med. Pühler Ulrich<br />
���������������������������������<br />
������������ ������������<br />
Dr. med. Baginski Rudolf<br />
��������������������������������<br />
������������ ������������<br />
Dr. med. Suhr Friedrich<br />
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������������ �����������<br />
Prof. Dr .med. Trojan Emanuel<br />
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������������ �����������<br />
Aus den Verbänden<br />
K.E. Rehm, Köln<br />
Lendemans, Sven · Wuppertal<br />
Lindtner, Richard · Innsbruck<br />
Lingner, Knud · Wenden<br />
Mut, ����������������<br />
Netedu, Ruslan · Eisenhüttenstadt<br />
Rüggemeier, Stefan · Minden<br />
Sattler, �����������������<br />
Weiser, Michael · Kusterdingen<br />
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������������ �����������<br />
DGU<br />
213
214<br />
Für Sie gelesen<br />
Dietz · Illing ·<br />
Schmittenbecher<br />
Praxis der Kinder- <strong>und</strong><br />
Jugendtraumatologie<br />
Springer, 2011<br />
149,95 Euro<br />
Dogra · Gaitini<br />
Musculoskeletal<br />
Ultraso<strong>und</strong> with MRI<br />
Correlations<br />
Thieme, 2010<br />
129,95 Euro<br />
Liehn · Steinmüller ·<br />
Döhler<br />
OP-Handbuch<br />
Springer, 2011<br />
49,95 Euro<br />
Atlas für die Behandlung kindlicher<br />
Knochen- <strong>und</strong> Weichteilverletzungen<br />
Die Morbidität im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter wird zu<br />
einem Drittel von Verletzungen <strong>und</strong> posttraumatischen<br />
Erkrankungen bestimmt. Für Diagnostik <strong>und</strong><br />
Behandlung dieser Krankheitsbilder ist es Voraussetzung,<br />
alters- <strong>und</strong> entwicklungsbedingte Besonderheiten<br />
zu kennen. Ein erster Hauptteil widmet<br />
sich Höhlenverletzungen an Schädel, Hirn, Thorax,<br />
Abdomen, gefolgt von Wirbelsäulen- <strong>und</strong> Beckenverletzungen,<br />
bevor auf Frakturen <strong>und</strong> Luxationen<br />
der oberen <strong>und</strong> unteren Extremitäten eingegangen<br />
wird. Zu den speziellen Verletzungen zählen insbesondere<br />
thermische Verletzungen, Weichteilverletzungen,<br />
Folgen von Kindesmisshandlung <strong>und</strong><br />
Geburtstraumata. Das Kapitel zu Wachstumsphänomenen<br />
<strong>und</strong> Korrekturmechanismen besticht durch<br />
��������������������������������������<br />
Dieser Atlas besteht aus 13 Kapiteln, die regional gegliedert<br />
sind, von der Schulter bis zur Hand <strong>und</strong> der<br />
Hüfte bis zum Fuß. Weitere Kapitel widmen sich der<br />
Darstellung des Knochens, der Haut, peripherer Nerven<br />
bei rheumatoider Arthritis, der Erkennung von<br />
Fremdkörpern <strong>und</strong> ultraschallgeführten Eingriffen.<br />
Das Autorenboard ist international gemischt. An der<br />
Schulter werden Farbabbildungen von Schallkopfpositionen,<br />
die leider keine von DEGUM-Kursen<br />
bekannte systematische Darstellung der Standardschnitte<br />
aufweisen, sonografischen Abbildungen gegenübergestellt.<br />
Zunächst wird die Sono-Anatomie<br />
abgehandelt, dann werden sonopathologische Veränderungen<br />
ausgewählten kernspintomografischen Bildern<br />
gegenübergestellt. Leider fehlen abschließende<br />
Empfehlungen, bei welchem Krankheitsbild welche<br />
Technik anzuwenden wäre. Die unterschiedlichen<br />
Kapitel sind je nach Autor unterschiedlich gelayoutet.<br />
Eine durchgängige Gestaltung hätte dem Buch gutge-<br />
���������������������������<br />
OP-Personals<br />
Das Buch ist mit dem Hinweis „auch für die OTA-<br />
Ausbildung“ versehen. Auch für die ärztliche Seite<br />
kann es einmal interessant sein, den Lehrstoff des<br />
OP-Personals anzusehen. Man findet zahlreiche<br />
Darstellungen der OP-Abläufe, die durchaus an<br />
Operationslehren erinnern. Im Bereich unseres<br />
Fachgebietes sind auch die Osteosynthese-Implantate<br />
mit Bohrergrößen, Plattengrößen, uni- <strong>und</strong><br />
multidirektionalen winkelstabilen Implantaten<br />
ausführlich dargestellt. Gute Texte, zahlreiche <strong>und</strong><br />
gute Abbildungen <strong>und</strong> Fotos führen zu einem positiven<br />
Gesamteindruck des Buches. Zwei weitere<br />
Aspekte können das Werk auch für uns Ärzte interessant<br />
machen: Zum einen findet der in Weiterbil-<br />
eine Vielzahl klinischer <strong>und</strong> radiologischer Bilder,<br />
die viele typische Komplikationen abbilden. Den<br />
klassisch ausgebildeten Orthopäden freuen auch<br />
die Bilder über die verschiedenen Formen der Verbands-<br />
<strong>und</strong> Gipstechniken. Prinzipien der konservativen<br />
<strong>und</strong> operativen Reposition <strong>und</strong> Retention von<br />
Frakturen werden anhand vieler mehrfarbiger Bildbeispiele<br />
äußerst gelungen dargestellt. Auch die Kapitel<br />
zu Verletzungen der Wirbelsäule sind von hervorragendem<br />
Bildmaterial <strong>und</strong> Schemaabbildungen<br />
gekennzeichnet. Die große Stärke des Buches ist<br />
sicherlich die Fülle an kasuistischen Darstellungen<br />
zu den einzelnen Frakturtypen. Fazit: Sehr empfehlenswert!<br />
Dr. Hartmut Gaulrapp, München<br />
tan. Das Kapitel zum Handgelenk <strong>und</strong> zur Hand stellt<br />
viele differenzierte Krankheitsbilder dar, wobei der<br />
Dopplersonografie <strong>und</strong> der hochauflösenden Sonografie<br />
eine besondere Bedeutung zukommt. Im Kapitel<br />
zur Sonografie des Sprunggelenkes fehlt leider<br />
der Hinweis auf funktionelle Untersuchungsmöglichkeiten.<br />
Auch zur Hüftsonografie bei Säuglingen findet<br />
sich ein Kapitel, welches die Techniken von Graf <strong>und</strong><br />
Terjesen darstellt, leider im Gegensatz zur Grafschen<br />
Lehre jeweils auf die linke Seite projiziert. Auch hier<br />
fehlt so etwas wie eine übergreifende Kommentierung.<br />
Fazit: Das Werk vermittelt dem sonografisch<br />
Erfahrenen neue Ideen zur Einsatzmöglichkeit der<br />
Technik. Ein Vergleich zu anderen bildgebenden<br />
Schnittbildtechniken wie MRT <strong>und</strong> CT <strong>und</strong> eine systematische<br />
<strong>und</strong> durchgängige formale Darstellung<br />
wäre hilfreich gewesen. Nichtsdestotrotz ist es für die<br />
sonografische Weiterbildung sehr zu empfehlen.<br />
Dr. Hartmut Gaulrapp, München<br />
dung befindliche Assistent eine aktuelle Übersicht<br />
über die Implantate für die Instrumentationen<br />
<strong>und</strong> kann sich rasch darüber orientieren, welche<br />
Schraube <strong>und</strong> Platte wann üblicherweise zur Anwendung<br />
kommt. Zum andern ist das Buch zum<br />
Stöbern geeignet, wenn man sich einmal informieren<br />
will, was die Kollegen der anderen Fachgebiete<br />
im Operationssaal machen. Gefäßchirurgie, Thorax-,<br />
Herzchirurgie, Gynäkologie, Urologie, Neurochirurgie,<br />
MKG-, HNO-, Augenchirurgie – diese<br />
Gebiete sind in etwas kürzeren Abschnitten behandelt.<br />
Fazit: Für denjenigen, der einmal über den<br />
eigenen operativen Horizont hinaus blicken will,<br />
medizinisch interessant <strong>und</strong> gut zu lesen.<br />
Prof. Dr. Jobst-Henner Kühne, München<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Reilich · Gröbli ·<br />
Dommerholt<br />
Myofasziale Schmerzen<br />
<strong>und</strong> Triggerpunkte<br />
Elsevier, <strong>2012</strong><br />
69,95 Euro<br />
Towfigh · Hierner ·<br />
Langer · Friedel<br />
Handchirurgie<br />
2 Bände<br />
Springer, 2011<br />
369,00 Euro<br />
Praxisnahe Übersicht über Schmerzsyndrome<br />
Myofasziale Schmerzen seien die am häufigsten verpasste Diagnose<br />
in der Schmerztherapie, sagte einst der Altmeister der<br />
Triggerpunktbehandlung D. G. Simons. Chronische, aber auch<br />
akute Schmerzen der muskuloskeletalen Abschnitte, die zum<br />
Teil auch Wurzelreizsymptome oder innere Organbeschwerden<br />
imitieren können, sind häufig Ausdruck primär myofaszialer<br />
Ursachen. Die Autoren stellen in dieser übersichtlichen,<br />
gleichwohl sehr instruktiven Monographie zunächst pathophysiologische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen des Muskelschmerzes dar <strong>und</strong> erklären,<br />
worum es sich beim myofaszialen Schmerzsyndrom<br />
handelt. Es erfolgt ein Überblick über Therapiemöglichkeiten<br />
mittels manueller Verfahren, Dry Needling, Medikamente, wobei<br />
der fokussierten Stoßwellentherapie überraschenderweise<br />
kein Raum gegeben wird. Sehr praxisnah ist die Darstellung<br />
der Schmerzsyndrome einerseits nach Lokalisation, andererseits<br />
hinsichtlich Ursache <strong>und</strong> Behandlung in Bezug auf die<br />
Muskulatur, die von den Autoren als „Top 30 Muskeln“ bezeichnet<br />
wird. Dabei wird auch auf die jeweils spezifischen Gefahren,<br />
die im Aufklärungsgespräch besprochen werden müssen,<br />
hingewiesen. Die Differentialdiagnosen scheinen allerdings<br />
noch ergänzungsbedürftig zu sein, es wurden jeweils nur die<br />
drei den Autoren wichtigsten Diagnosen genannt. Fazit: Ein<br />
hervorragendes Buch über Behandlung von Schmerzsyndromen<br />
der Muskelgliederkette.<br />
Dr. Hartmut Gaulrapp, München<br />
Gewichtiges Werk für Anfänger <strong>und</strong><br />
Fortgeschrittene<br />
In dieser ausführlichen Monografie zur Handchirurgie wird<br />
der rasanten Entwicklung des Faches in den vergangenen<br />
Jahren Rechnung getragen. Zahlreiche namhafte Autoren<br />
haben daran mitgewirkt. Band 1 handelt die Geschichte der<br />
Handchirurgie, Propädeutik, Prinzipien <strong>und</strong> Techniken, Rehabilitation<br />
<strong>und</strong> Therapie chronischer Schmerzen sowie die<br />
angeborenen Fehlbildungen <strong>und</strong> Frakturen <strong>und</strong> Luxationen<br />
im Handbereich ab. Band 2 konzentriert sich auf die Problemkomplexe<br />
Haut <strong>und</strong> Weichteile, rekonstruktive Handchirurgie,<br />
Infektionen, Verbrennungen, vaskuläre Störungen, Arthrose<br />
<strong>und</strong> Arthritis, neurologische Störungen, Onkologie <strong>und</strong><br />
Begutachtung der Hand. Psychische Aspekte bei Erkrankungen<br />
der Hand sowie die ästhetische Handchirurgie werden in<br />
extra Kapiteln abgehandelt. Der Leser findet zuverlässig, was<br />
er sucht, <strong>und</strong> wird durch die gelungene didaktische Aufbereitung<br />
des Stoffes sicher ans Ziel geführt. Trotz der Komplexität<br />
verliert er sich nicht in den Texten, da sie angenehm aufgelockert<br />
gestaltet sind. Wer den Stoff weiter vertiefen möchte,<br />
findet am Ende eines jeden Kapitels einen ausführlichen,<br />
Literaturteil. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass es sich um von<br />
der Industrie gesponsorte Bücher handelt, gelegentlich findet<br />
sich eine mit Werbung bedruckte Seite. Dies wirkt jedoch nie<br />
störend. Fazit: Zusammenfassend ein in jeder Hinsicht gelungenes<br />
Werk, welches überall dort, wo Handchirurgie betrieben<br />
wird, nicht fehlen sollte.<br />
Dr. Stephan J. W. Koch, Koblenz<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Waldt · Eiber · Wörtler<br />
Messverfahren <strong>und</strong><br />
Klassifikationen in der<br />
muskuloskeletalen<br />
Radiologie<br />
Thieme, 2011<br />
149,95 Euro<br />
Für Sie gelesen<br />
Radiologie-Atlas zum<br />
Mitnehmen<br />
Die drei Herausgeber aus dem radiologischen<br />
Institut des Klinikums<br />
rechts der Isar haben die häufigsten<br />
Klassifikationen <strong>und</strong> Messverfahren,<br />
welche in der Bildgebung des Bewegungsapparates<br />
angewendet werden,<br />
zusammengestellt, mit ausgezeichneten<br />
Röntgen-, CT- <strong>und</strong> MRT-Bildern<br />
illustriert <strong>und</strong> durch zahlreiche Schemazeichnungen<br />
<strong>und</strong> Tabellen so anschaulich<br />
dargestellt, dass diese für<br />
den Leser leicht anzuwenden sind. Die<br />
einzelnen Messverfahren werden im<br />
begleitenden Text erfrischend präzise<br />
beschrieben <strong>und</strong> bewertet, wodurch<br />
das Buch trotz der Menge des Wissens<br />
so schlank geriet, so dass es leicht<br />
mitgeführt werden kann. Durch die<br />
topographische Strukturierung sind<br />
die Klassifikationen leicht auffindbar.<br />
Auch moderne Messverfahren wie<br />
die Rotationsdifferenz- <strong>und</strong> Längenanalyse<br />
im CT werden ausführlich<br />
dargestellt. Fazit: Dieses Buch ist allen<br />
Radiologen, aber auch Orthopäden<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgen zur Operationsplanung<br />
<strong>und</strong> Analyse der Therapieergebnisse<br />
wärmstens zu empfehlen.<br />
PD Dr. Ralph Gaulke, Hannover<br />
215
216<br />
Service / Preise<br />
Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik<br />
Um die Entwicklung <strong>und</strong> Anwendung<br />
sicherer medizinischer Geräte, Systeme<br />
<strong>und</strong> Prozesse zu fördern, schreiben die<br />
Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische<br />
Technik (DGBMT) im VDE <strong>und</strong> das<br />
Aktionsbündnis für Patienten sicherheit<br />
jährlich (APS) den Preis für Patientensicherheit<br />
in der Medizintechnik aus. Er ist<br />
ist insgesamt mit<br />
6.500 Euro<br />
dotiert <strong>und</strong> wurde gestiftet durch Herrn<br />
Dr. Hans Haindl, der als öffentlich bestellter<br />
Sachverständiger für Medizinprodukte<br />
auf mehr als 20 Jahre Schadensbegutachtung<br />
an Medizinprodukten<br />
zurückblicken kann. Der Preis richtet sich<br />
an den wissenschaftlich-technischen<br />
Nachwuchs in Forschungseinrichtungen,<br />
Kliniken <strong>und</strong> in der Industrie.<br />
Der Preis für Patientensicherheit in der<br />
Medizintechnik wird im Rahmen eines<br />
Wettbewerbs verliehen. Eingereicht werden<br />
können Arbeiten, die Technologien,<br />
Systeme <strong>und</strong> / oder Prozesse beziehungsweise<br />
deren Gestaltung beschreiben,<br />
welche eine erhebliche Verbesserung<br />
der Patientensicherheit in einem überschaubaren<br />
Zeitraum erwarten lassen.<br />
Der Begriff Patientensicherheit wird dabei<br />
zwar nicht ausschließlich technologisch,<br />
sondern ebenfalls organisatorisch<br />
betrachtet, jedoch muss der Kern des<br />
beschriebenen Konzepts auf medizintechnische<br />
Produkte <strong>und</strong> Systeme sowie<br />
deren Einsatz fokussieren. Es müssen die<br />
folgenden Teilnahmebedingungen erfüllt<br />
werden:<br />
� Es können Arbeiten eingereicht werden,<br />
deren Ursprung in einer Institution<br />
mit Hauptsitz in Deutschland<br />
hervorgeht.<br />
� Die Autorin / der Autor darf zum Zeitpunkt<br />
der Konzepteinreichung nicht<br />
älter als 35 Jahre sein. Die Angabe des<br />
Geburtsdatums ist daher erforderlich.<br />
� Eine Teilnehmerin / ein Teilnehmer<br />
darf maximal eine Arbeit in deutscher<br />
oder englischer Sprache einreichen.<br />
� Bei mehreren Autorinnen / Autoren<br />
einer Arbeit wird der Preis an die<br />
Erst autorin / den Erstautoren vergeben,<br />
die / der eindeutig erkennbar<br />
sein muss.<br />
Dr. Fritz Erler-Wissenschaftspreis für Operative Medizin <strong>2012</strong><br />
The Faculty of Medicine, Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg, is<br />
pleased to announce the Dr. Fritz Erler-<br />
Award <strong>2012</strong>. Supported by a grant provided<br />
by the Dr.-Fritz-Erler-Fonds, this international<br />
research award which is endowed<br />
with<br />
25.000 Euro<br />
will be presented for a reputable physician<br />
scientist engaged in meritorious<br />
surgical medicine. Any type of contri-<br />
bution with global impact to surgical<br />
medi cine (abdominal surgery, anesthesiology,<br />
heart surgery, neurosurgery,<br />
ophtalmosurgery, orthopedic surgery,<br />
recon structive surgery, transplantation<br />
surgery, traumatoloy, surgical technologies)<br />
may be considered. Deans of all faculties<br />
of Medicine, besides the Members<br />
of the Faculty of Medicine, Erlangen, are<br />
entitled for nomination of candidates.<br />
Nomination Deadline: May 31, <strong>2012</strong><br />
� Für die Arbeit muss die zur Verfügung<br />
gestellte Schreibanleitung verwendet<br />
werden. Die Arbeit soll den Umfang<br />
von 20 Seiten nicht überschreiten.<br />
Die Arbeit muss sowohl in elektronischer<br />
Form (pdf-File auf CD oder USB-<br />
Stick, PC kompatibel) als auch in Papierform<br />
in fünffacher Ausfertigung<br />
eingereicht werden.<br />
Die Auswahl der Arbeiten erfolgt durch<br />
einen fünfköpfigen gemeinsamen Preisausschuss<br />
der DGBMT <strong>und</strong> des APS. Das<br />
Einlegen von Rechtsmitteln gegen die<br />
vom Ausschuss getroffene Auswahl ist<br />
ausgeschlossen.<br />
Stichtag zur Einreichung der Arbeiten ist<br />
der 30. April <strong>2012</strong>. Es gilt das Datum auf<br />
dem Poststempel. Bitte senden Sie die<br />
Unterlagen an folgende Adresse:<br />
VDE e. V.<br />
DGBMT – Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische<br />
Technik, Stichwort: Preis für Patientensicherheit<br />
in der Medizintechnik<br />
Stresemannallee 15<br />
60596 Frankfurt am Main<br />
Send nomination including a short résumé<br />
of the contribution and curriculum<br />
vitae to:<br />
Prof. Jürgen Schüttler<br />
Dean of the Faculty of Medicine<br />
Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg<br />
Östliche Stadtmauerstraße 30a<br />
91054 Erlangen, Germany<br />
Tel.: +49 91 31 8 52 93 81<br />
stefan.thomas@zuv.uni-erlangen.de<br />
www.fau.de<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
1. Kursangebote der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO)<br />
Liebe Mitglieder, gern können Sie die<br />
Akademie ansprechen unter<br />
Tel.: (0 30) 79 74 44-51, -59,<br />
Fax: (0 30) 79 74 44-57,<br />
E-Mail: info@institut-ado.de.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Veranstaltern sind wir bei der Zertifizierungen<br />
Ihrer Fortbildungskurse über die<br />
jeweilige Landesärztekammer sowie bei<br />
der Veröffentlichung über unsere Medien<br />
behilflich.<br />
Anmeldungen sind jetzt auch direkt auf der Homepage möglich unter www.institut-ado.de<br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Facharztvorbereitungskurse Berlin FAB Termine <strong>2012</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin Facharzt vorbereitungskurs 11.06. – 16.06.<strong>2012</strong> Dr. med. Thilo Akademie Deutscher<br />
590 €<br />
26.11. – 01.12.<strong>2012</strong> John, Prof. Dr. Orthopäden<br />
Michael Wich, Tel. 030/797 444-59<br />
Dr. Stephan Tohtz Mail: info@institut-ado.de<br />
1<br />
790 € 2<br />
46<br />
Praxisgründungskurs<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin wichtige Punkte bei der 09. – 10.11.<strong>2012</strong> Prof. Heller, Prof. Akademie Deutscher<br />
200 €<br />
Praxisgründung<br />
Wich, Dr. John Orthopäden<br />
Tel. 030/797 444-59<br />
Mail: info@institut-ado.de<br />
1<br />
350 € 2<br />
8<br />
Praxisvorbereitungskurs<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin Praxisvorbereitung 02./03.06.<strong>2012</strong> R. Deinfelder Akademie Deutscher<br />
190 €<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030/797 444-59<br />
Mail: info@institut-ado.de<br />
1<br />
230 € 2<br />
n.n.<br />
Kindertraumatologie für den D-Arzt<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Ludwigshafen Trauma 12. – 13.10.<strong>2012</strong> Prof. Grützner Akademie Deutscher<br />
190 €<br />
Prof. Schmitten- Orthopäden<br />
becher<br />
Tel. 030/797 444-59<br />
Mail: info@institut-ado.de<br />
1<br />
240 € 2<br />
n.n.<br />
Berlin 14. – 15.12.<strong>2012</strong> Prof. Wich n.n.<br />
Kurse zum VSOU <strong>2012</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Baden Baden Röntgen Update<br />
28.04.<strong>2012</strong> Dr. Flechten- Akademie Deutscher<br />
400 €<br />
Skelettsystem<br />
macher<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030/797 444-59<br />
AUSGEBUCHT!<br />
Mail: info@institut-ado.de<br />
3<br />
100 € 4<br />
200 € 5<br />
50 € 6<br />
9<br />
Stoßwellen-<br />
Zertifizierungskurs -DIGEST<br />
3D/4D Wirbelsäulenverm.<br />
Kurs<br />
28.04.<strong>2012</strong> Dr. Gleitz,<br />
Dr. Thiele<br />
28.04.<strong>2012</strong> Dr. Jahn 150 € 1<br />
180 € 7<br />
4D motion Kurs 29.04.<strong>2012</strong> Dr. Jahn kostenlos keine<br />
4D motion Kurs 30.04.<strong>2012</strong> Dr. Jahn kostenlos keine<br />
<strong>Orthopädie</strong>schuhtechnik 28.04.<strong>2012</strong> Dr. Stinus 30 € keine<br />
Sensomotorik GHBF 29.04.<strong>2012</strong> Dr. Pfaff kostenlos keine<br />
AK Oberflächen EMG 29.04.<strong>2012</strong> Dr. Meichsner kostenlos keine<br />
1 BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder, 3 Nichtmitglieder Ärzte, 4 Nichtmitglieder Assistenzärzte, 5 BVOU <strong>und</strong> VSOU-Mitglieder, 6 Ass.ärzte BVOU <strong>und</strong> VSOU-Mitglieder<br />
200 € 2<br />
keine<br />
217
218<br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Rentenbegutachtung<br />
Unfallversicherung I<br />
(Gr<strong>und</strong>kurs)<br />
Rentenbegutachtung<br />
Unfallversicherung II<br />
(Aufbaukurs)<br />
29.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />
260 € 2<br />
30.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />
260 € 2<br />
MRT 30.04.<strong>2012</strong> Dr. Goldmann<br />
Dr. Mauch<br />
BVOU-AK niedergel.<br />
Operateure<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
8<br />
8<br />
kostenlos keine<br />
30.04.<strong>2012</strong> Dr. Heppt kostenlos keine<br />
Rheuma Update 30.04.<strong>2012</strong> Dr. Schwokowski 100 € 1<br />
K-Logic-Taping<br />
Kurse<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin Basiskurs 11. – 12.05.<strong>2012</strong> Ingo Geuenich Akademie Deutscher<br />
190 €<br />
Orthopäden, Kantstr. 13,<br />
10623 Berlin,<br />
info@institut-ado.de,<br />
Tel: 030/797 444 -51/-59<br />
1<br />
230 € 2<br />
17<br />
München Basiskurs 21. – 22.09.<strong>2012</strong> Ingo Geuenich 16<br />
Berlin Aufbaukurs 26. – 27.10.<strong>2012</strong> Ingo Geuenich 17<br />
Aachen Aufbaukurs 17. – 18.11.<strong>2012</strong> Ingo Geuenich 16<br />
QM Schulungen<br />
BVOUcert<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Akademie Deutscher<br />
Orthopäden<br />
Tel. 030/797 444-51/59<br />
Mail: info@institut-ado.de,<br />
Quereinsteigerschulungen<br />
nur für Ärzte die bereits das<br />
alte BVOUcert oder eine<br />
Schulung über den BVOU<br />
hatten<br />
130 € 2<br />
Quereinsteiger<br />
500,00 €,<br />
Einsteiger<br />
1.500,00 €, inkl.<br />
Zertifizierung<br />
München Quereinsteiger 05.05.<strong>2012</strong> Dr. Heber 4<br />
Berlin Quereinsteiger 11.08.<strong>2012</strong> Dr. Krenzlin 4<br />
Berlin Einsteiger 12.08.<strong>2012</strong> Dr. Krenzlin 8<br />
Stuttgart Quereinsteiger 15.09.<strong>2012</strong> Deinfelder 4<br />
Frankfurt a.M. Einsteiger 10.11.<strong>2012</strong> Dr. Dürig 8<br />
Gutachten <strong>und</strong> Begutachtungstermine <strong>2012</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Baden Baden Rentenbegutachtung 29.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich Akademie Deutscher<br />
180 €<br />
Unfallversicherung I<br />
Orthopäden, Kantstr. 13,<br />
(Gr<strong>und</strong>kurs)<br />
10623 Berlin,<br />
info@institut-ado.de,<br />
Tel: 030/797 444 -51/-59<br />
1<br />
260 € 2<br />
8<br />
Baden Baden Rentenbegutachtung<br />
Unfallversicherung II<br />
(Aufbaukurs)<br />
30.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />
260 € 2<br />
8<br />
Berlin Privatgutachten Modul II 30.06./01.07.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 220 € 1<br />
Berlin Sozialgericht Modul lll 29./30.09.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 220 € 1<br />
300 € 2<br />
Berlin Rentenbegutachtung<br />
Unfallversicherung I<br />
(Gr<strong>und</strong>kurs)<br />
Berlin Rentenbegutachtung<br />
Unfallversicherung II<br />
(Aufbaukurs)<br />
300,00 € 2<br />
27.10.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />
260 € 2<br />
28.10.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />
1 BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder, 3 Nichtmitglieder Ärzte, 4 Nichtmitglieder Assistenzärzte, 5 BVOU <strong>und</strong> VSOU-Mitglieder, 6 Ass.ärzte BVOU <strong>und</strong> VSOU-Mitglieder<br />
260 € 2<br />
keine<br />
n.n.<br />
n.n.<br />
8<br />
8
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
3D/4D Wirbelsäulenvermessung <strong>und</strong> 4D motion Kurs Termine <strong>2012</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Hamburg 3D/4D Wirbelsäulenverm. 25.05.<strong>2012</strong> Dr. Jahn Akademie Deutscher<br />
3D/4D-Mit- 11<br />
Kurs<br />
Orthopäden<br />
glieder 150 €<br />
Stuttgart 3D/4D Wirbelsäulenverm.<br />
Kurs<br />
15.09.<strong>2012</strong> Dr. Jahn<br />
Tel. 030. 797 444-51/59<br />
Mail: info@institut-ado.de in<br />
Kooperation mit Indermed-<br />
Nichtmitglieder<br />
200 €,<br />
4D-motion-Mit-<br />
11<br />
Nordhrein 3D/4D Wirbelsäulenverm. 10.11.<strong>2012</strong> Dr. Jahn Forum e.V.<br />
glieder 45 €, 11<br />
Kurs<br />
Nichtmitglieder<br />
DKOU Berlin 3D/4D Wirbelsäulenverm.<br />
Kurs<br />
26.10.<strong>2012</strong> Dr. Jahn<br />
55 €,inkl.<br />
Handouts <strong>und</strong><br />
Verpflegung<br />
8<br />
4D motion Kurs 26.10.<strong>2012</strong> Dr. Jahn 4<br />
ADO Kooperationen<br />
Oberflächen EMG in der Orthopädischen Praxis<br />
Inhalte der Kurse sind wissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen der Oberflächen-EMG-Messung, muskuläre Diagnostik <strong>und</strong> Biofeedback-Therapie innerhalb<br />
der <strong>Orthopädie</strong>, praktische Übungen zu wichtigen Indikationen in Kleingruppen: Lumbalgie, Beckenschiefstand, Skoliose, Epicondylitis, CMD,<br />
Schulterproblematik, Muskelatrophie nach OP etc.<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Baden Baden Kompaktkurs 29.04.<strong>2012</strong> Dr. Meichner Akademie Deutscher<br />
125 € n.n.<br />
Berlin / DKOU Kompaktkurs 25.10.<strong>2012</strong> Dr. Meichner<br />
Orthopäden, Kantstr. 13,<br />
10623 Berlin,<br />
info@institut-ado.de,<br />
Tel: 030/797 444 -51/-59<br />
125 € n.n.<br />
Sonographiekurse Hamburg Betthäuser<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Hamburg Dr. Betthäuser Schulterzentrum,<br />
auf Anfrage<br />
Aufbaukurs Säuglingshüfte 23. – 24.06.<strong>2012</strong><br />
Maurepasstr. 95, 24558<br />
Hamburg, Frau Habermann,<br />
21<br />
Abschlusskurs B III 25. – 26.08.<strong>2012</strong> Tel.: 04193/959966,<br />
20<br />
Gr<strong>und</strong>kurs B I 14. – 16.09.<strong>2012</strong><br />
sono-kurse@t-online.de,<br />
www.Schulter-Zentrum.com<br />
30<br />
Abschlusskurs<br />
Säuglingshüfte<br />
20. – 21.10.<strong>2012</strong> 14<br />
Aufbaukurs B I 02. – 04.11.<strong>2012</strong> 31<br />
MRT-Kurse in<br />
Stuttgart<br />
Kernspintomographie in der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Sportklinik Stuttgart Wirbelsäule 20. – 21.04.<strong>2012</strong> Dr. med. Frieder<br />
Mauch<br />
Untere Extremitäten 06. – 07.07.<strong>2012</strong><br />
Differnetialdiagnose MRT 12. – 13.10.<strong>2012</strong><br />
Zusammenfassung 16. – 17.11.<strong>2012</strong><br />
Sportklinik Stuttgart,<br />
Dr. med. Frieder Mauch<br />
Sekretariat Frau Schneider<br />
Taubenheimstr. 8<br />
70372 Stuttgart<br />
Tel.: 0711/5535-111<br />
Fax: 0711/5535-188<br />
www.sportklinik-stuttgart.de<br />
Pro Kurs:<br />
300 €<br />
alle 5 Kurse:<br />
1400 €<br />
80<br />
219
220<br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
DGMSM Kurse Manuelle Medizin e.V. <strong>2012</strong><br />
LBB Zugangsvoraussetzung: Medizinstudium <strong>und</strong> Approbation (Nach der neuen WBO ist die Facharztanerkennung Voraussetzung für die Erteilung der<br />
Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin.)<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Boppard LBB1 18. – 22.04.<strong>2012</strong> Dr. Matthias Deutsche Gesellschaft für Gebühren auf 46<br />
Psczolla<br />
Muskuloskelettale Medizin Anfrage unter<br />
Prien LBB1 27.06. – 01.07.<strong>2012</strong><br />
(DGMSM) e. V. –<br />
Akademie Boppard<br />
www.dgmsm.de<br />
36<br />
Boppard LBB1 08. – 12.08.<strong>2012</strong> e-mail: kontakt@dgmsm.de<br />
46<br />
Nürnberg LBB1 19. – 23.09.<strong>2012</strong><br />
Tel. 06742/8001-0<br />
www.dgmsm.de<br />
36<br />
Boppard LBB1 24. – 28.10.<strong>2012</strong> 46<br />
Hamburg LBB1 21. – 25.11.<strong>2012</strong> 40<br />
Boppard LBB1 05. – 09.12.<strong>2012</strong> 46<br />
Masterkurse 2011 (nur für Ärzte mit abgeschlossener Weiterbildung in der MM/Chirotherapie<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info/Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Boppard Muskuloskeletale Med. 1 01. – 03.06.<strong>2012</strong> Dr. Matthias Deutsche Gesellschaft für Gebühren auf 26<br />
Psczolla<br />
Muskuloskelettale Medizin Anfrage unter<br />
Remscheid HWS 23.06.<strong>2012</strong><br />
(DGMSM) e.V. – Akademie<br />
Boppard<br />
www.dgmsm.de<br />
9<br />
Boppard<br />
Boppard<br />
Muskuloskeletale Med. 2<br />
MSM 1<br />
24. – 26.08.<strong>2012</strong><br />
07. – 09.09.<strong>2012</strong><br />
e-mail: kontakt@dgmsm.de<br />
Tel. 06742/8001-0<br />
www.dgmsm.de<br />
26<br />
26<br />
Trier Lenden Becken Hüft<br />
Region<br />
22.09.<strong>2012</strong> 12<br />
Boppard MSM 2 09. – 11.11.<strong>2012</strong> 26<br />
Nürnberg obere Thoraxapertur u.<br />
Lymphsysteme<br />
24. – 25.11.<strong>2012</strong> 16<br />
St. Goar Kopfschmerz, Schwindel,<br />
Tinnitus<br />
24.11.<strong>2012</strong> 11<br />
Hamburg HWS- Schultergürtel 08.12.<strong>2012</strong> 10<br />
GHBF Haltungs- <strong>und</strong> Bewegungsdiagnostik<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Propriorezeption, Bewegungssteuerung, Haltungsanalyse, Craniomandibuläres System, binokularer Sehakt, vestibuläres System,<br />
sensomotorische, propriorezeptive Einlagen, statodynamische Messsysteme: Wirbelsäulenvermessung, EMG, Ganganalyse, Balancetests, etc.<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Heidelberg Gr<strong>und</strong>kurs 11./12.05.<strong>2012</strong> M. Kaune Freitag: 14.30-20.00 Uhr, Gr<strong>und</strong>kurse<br />
Chiemsee Kompaktkurs 15.–17.07.<strong>2012</strong> Dr. Pfaff<br />
Samstag: 09.00-16.30 Uhr,<br />
GHBF, Fax: 089-33 04 03 05,<br />
(zweitägig)<br />
300 €<br />
Leipzig Gr<strong>und</strong>kurs 29./30.06.<strong>2012</strong> M. Kaune<br />
www.ghbf.de<br />
Abschluß kurse<br />
München Abschlusskurs 30.11. – 01.12.<strong>2012</strong> Dr. Pfaff<br />
350 €<br />
(inklusive<br />
Kursmaterial,<br />
Speisen <strong>und</strong><br />
Getränke)<br />
Kompaktkurse<br />
455 €<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar (MWE) e.V. Manuelle Medizin Termine <strong>2012</strong><br />
Zugangsvoraussetzung: Approbation als Arzt abgeschlossene Weiterbildung Chirotherapie/ Manuelle Medizin.<br />
Die MWE bietet in Zusammenarbeit mit der DAAO e.V. <strong>und</strong> dem Philadelphia College of Osteopathic Medicine eine osteopathische Fortbildung für Ärzte an.<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Damp Einsteigerkurs 28.04. – 05.05.<strong>2012</strong> Dr. med. Herman Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar auf Anfrage<br />
Gelsenkirchen Einsteigerkurs zweiteilig 01. – 10.06.<strong>2012</strong><br />
Locher<br />
Neutrauchburg (MWE) e.V.<br />
Riedstr. 5<br />
Isny Einsteigerkurs 11. – 18.08.<strong>2012</strong><br />
88316 Isny-Neutrauchburg<br />
Karlsruhe Einsteigerkurs zweiteilig 21. – 30.09.<strong>2012</strong><br />
Tel: 07562/9718-0<br />
Fax: 07562/9718-22<br />
Hannover<br />
Damp<br />
Einsteigerkurs<br />
Einsteigerkurs<br />
24.11. – 01.12.<strong>2012</strong><br />
24.11. – 01.12.<strong>2012</strong><br />
E-Mail:<br />
info@aerzteseminar-mwe.de<br />
www.aerzteseminar-mwe.de<br />
Berlin Einsteigerkurs zweiteilig 30.11. – 09.12.<strong>2012</strong><br />
Castelletto di<br />
Brenzone/Italien<br />
Gesamtrefresher 17. – 20.05.<strong>2012</strong><br />
Königstein Gesamtrefresher 04. – 11.08.<strong>2012</strong><br />
Ascheffel Tagesrefresher<br />
Manualmed. Algorithmus<br />
u. Behandlungskonz. B.<br />
Verkettungssynd.<br />
27.10.<strong>2012</strong><br />
Hannover Tagesrefresher LWS/ SIG 17.11.<strong>2012</strong><br />
Neuss Tagesrefresher HWS 24.11.<strong>2012</strong><br />
Isny Wochenendrefresher HWS/<br />
Thorax<br />
28. – 29.04.<strong>2012</strong><br />
Isny Wochenendrefresher LWS/<br />
SIG<br />
13. – 14.10.<strong>2012</strong><br />
Isny Osteopathie Einführung (E) 14. – 16.06.<strong>2012</strong><br />
Bad Iburg Osteopathie Einführung (E) 06. – 08.09.<strong>2012</strong><br />
Dresden Sonderkurs (Kurs I)<br />
von MWE <strong>und</strong> ÄMM,<br />
Wirbelsäulengr<strong>und</strong>kurs<br />
17. – 24.09.<strong>2012</strong><br />
AGR-Fernlehrgang Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention<br />
Sie erhalten über 3 Monate in einem Fernlehrgang die Zusatzqualifikationen Referent für rückengerechte Verhältnisprävention<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Fernlehrgang Zusatzqualifikation 01.05.<strong>2012</strong> AGR e.V. Aktion Ges<strong>und</strong>er Rücken e.V., 295,00 €<br />
Tel. 04284/ 92 69 990,<br />
Fax: 04284/ 92 69 991,<br />
info@agr.de, www.agr-ev.de<br />
1 39<br />
01.06.<strong>2012</strong><br />
01.07.<strong>2012</strong><br />
01.08.<strong>2012</strong><br />
01.09.<strong>2012</strong><br />
01.10.<strong>2012</strong><br />
01.11.<strong>2012</strong><br />
01.12.<strong>2012</strong><br />
221
222<br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Termine <strong>2012</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Frankfurt AE-Kompaktkurs<br />
20.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. med. Jelena Bindemann<br />
50,00 €<br />
Thromboseprophylaxe in<br />
Reinhard<br />
Projektleiterin<br />
der Endoprothetik<br />
Hoffmann, Veranstaltungen<br />
Prof. Dr. med. Arbeitsgemeinschaft<br />
Louis Hovy Endoprothetik<br />
Berlin AE-Kurs<br />
Revisionsendoprothetik<br />
des Kniegelenkes<br />
11. – 12.05.<strong>2012</strong> Prof. Dr. med.<br />
Carsten Perka,<br />
Priv.-Doz. Dr. med.<br />
Stephan Kirschner,<br />
Priv.-Doz. Dr. med.<br />
Georg Matziolis<br />
Dienstleistungs GmbH<br />
Kongressorganisation<br />
Oltmannsstraße 5<br />
D-79100 Freiburg<br />
Tel 0761 / 45 64 76 66<br />
Fax 0761 / 45 64 76 60<br />
j.bindemann@ae-gmbh.com<br />
200,00 € 20<br />
Würzburg 9. AE ComGen Kongress 29. – 30.06.<strong>2012</strong> PD Dr. Nöth, PD<br />
Dr. Huber-Wagner<br />
www.ae-gmbh.com<br />
Stuttgart AE-Kurs Schulterchirurgie 06. – 07.07.<strong>2012</strong> Dr. Ambacher,<br />
Prof. Dr. Fink<br />
München/Glonn AE-Tutorial<br />
03. – 05.09.<strong>2012</strong> Prof. Dr. med.<br />
250,00 €<br />
Endoprothetik des<br />
Wolf Mutschler,<br />
Hüftgelenkes<br />
Prof. Dr. med.<br />
Dominik Parsch<br />
Düsseldorf AE Masterkurs Knie 07.–08.09.<strong>2012</strong> Dr. med. Franz<br />
Alois<br />
Dresden 14. AE-Kongress<br />
Rekonstruktive<br />
Gelenkchirurgie<br />
07. – 08.12.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Günther,<br />
Prof. Dr. Morlock,<br />
Prof. Dr.<br />
Neugebauer, Prof.<br />
Dr. Zwipp<br />
180,00 Eur<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
19
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
30. Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungskurs der Initiative ´93 Technische <strong>Orthopädie</strong> <strong>2012</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Bad Rothenfelde Module 1 <strong>und</strong> 3 Orthetik, 14. – 16.09.<strong>2012</strong> Prof. Dr.<br />
Fax: 0 54 24/2 20-4 44<br />
Rollstuhlversorgung,<br />
Greitemann Klinik Münsterland,<br />
<strong>Orthopädie</strong>,<br />
Sekretariat Prof. Dr. med. B.<br />
Querschnittläsion<br />
Greitemann, Initiative 93,<br />
Innsbruch/<br />
Österreich<br />
Modul 6 21. –22.09.<strong>2012</strong> Dr. Landauer<br />
Auf der Stöwwe 11,<br />
49214 Bad Rothenfelde<br />
Dortm<strong>und</strong> Modul 5 Refresher u.<br />
Prüfungskurs<br />
23. – 24.11.<strong>2012</strong> Prof. Dr.<br />
Greitemann,<br />
D. Kokegei<br />
DAF Zertifikat Fußchirurgie <strong>2012</strong><br />
Jahresprogramm der Deutschen Assoziation für Fuß <strong>und</strong> Sprunggelenk e.V.<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Düsseldorf Anatomischer<br />
31.08. – 01.09.<strong>2012</strong> T.Filler, J.Dohle, Kontakt Zertifikat<br />
DAF Mit glieder<br />
Präparationskurs<br />
S.Rammelt Fußchirurgie der Deutschen 330,00 €<br />
Greifswald Operationskurs<br />
Vorfußchirurgie<br />
21. – 22.09.<strong>2012</strong> J. Lange<br />
Assoziation für Fuß <strong>und</strong><br />
Sprunggelenk e.V.<br />
Veronika Ullisch<br />
Nicht mit glieder<br />
430,00 €<br />
Stuttgart Operationskurs<br />
09. – 10.11.<strong>2012</strong> M.Gabel, U. Kongress- <strong>und</strong> MesseBüro<br />
Vorfußchirurgie<br />
Gronwald<br />
Lentzsch GmbH<br />
Aachen Operationskurs<br />
Arthrodesen<br />
14. – 15.09.<strong>2012</strong> D. Frank, M.<br />
Abbara<br />
Seifgr<strong>und</strong>str. 2<br />
D-61348 Bad Homburg<br />
Tel.: +49 (0)6172-6796-0<br />
Bochum<br />
Augusburg<br />
Operationskurs<br />
Arthrodesen<br />
Operationskurs<br />
Sehnenchirurgie<br />
11. – 12.05.<strong>2012</strong><br />
06. – 07.07.<strong>2012</strong><br />
U.Klapper<br />
M.Thomas<br />
Fax: +49 (0)6172-6796-26<br />
E-Mail: veronika.ullisch@kmblentzsch.de<br />
www.fuss-chirurgie.de<br />
Hannover Operationskurs<br />
Sehnenchirurgie<br />
Bad Saarow Operationskurs<br />
Rheumafuß<br />
Frankfurt a.M. Operationskurs<br />
Rheumafuß<br />
05. – 06.10.<strong>2012</strong> C. Stukenborg-<br />
Colsman<br />
15. – 16.06.<strong>2012</strong> S.Rehart, J. Osel<br />
16. – 17.11.<strong>2012</strong> S.Rehart, J. Osel<br />
Würzburg Workshop Kinderfuß 22. – 23.06.<strong>2012</strong> P. Raab<br />
Wien Workshop Kinderfuß 23. – 24.11.<strong>2012</strong> F. Grill<br />
Münster Operationskurs<br />
Traumatologie<br />
28. – 29.09.<strong>2012</strong> S. Ochman<br />
MRT Kurse<br />
Erlangen<br />
Kernspintomographie in der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Siemens AG<br />
Erlangen<br />
Kurs 1 Obere Extremität 21. – 22.09.<strong>2012</strong> Dr. Axel Goldmann <strong>Orthopädie</strong> Centrum<br />
Erlangen, Dr. Axel Goldmann,<br />
z. Hd. Frau Barnickel,<br />
Nägelsbachstr. 49a,<br />
91052 Erlangen,<br />
Kurs 2 Wirbelsäule 09. – 10.11.<strong>2012</strong><br />
Kurs 3 Untere Extremität 07. – 08.12.<strong>2012</strong><br />
Kurs 4 Weichteil-,<br />
18. – 19.01.2013<br />
Knochen,- Gelenk-<br />
Erkrankungen<br />
Kurs 5 Zusammenfassung<br />
<strong>und</strong> Vertiefung an<br />
Fallbeispielen<br />
12-13.04.2013<br />
Tel._ 09131/7190 - 51,<br />
E-Mail:<br />
goldmann@orthopaeden.<br />
com<br />
Pro Kurs:<br />
300,00 €<br />
alle 5 Kurse:<br />
1400,00 €<br />
17<br />
223
224<br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Praxismanagement für Arzthelferinnen<br />
Führungsmanagement für Ärzte in Zusammenarbeit mit der Management School and Consulting GmbH<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Frankfurt a.M. Praxismanagement 04.05.<strong>2012</strong> Dieter Baitinger Management School<br />
auf Anfrage keine<br />
Köln-Bonn Praxismanagement 11.05.<strong>2012</strong><br />
and Consulting GmbH<br />
Mittererstr. 9, 80336<br />
München Praxismanagement 15.06.<strong>2012</strong><br />
München,<br />
Tel: 08857/899 341,<br />
Fax: 08031/400 73 58,<br />
E-Mail:<br />
goldmann.baitinger@mscmuc.de<br />
IGTM Schmerz- <strong>und</strong> Triggerpunkt-Osteopraktiken Termine <strong>2012</strong><br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin Gr<strong>und</strong>kurs IV 13./14.07.<strong>2012</strong> Dr. Hansen IGTM-Geschäftsstelle<br />
Am Dreieck 14b,<br />
53819 Neunkirchen<br />
r.berweiler@igtm.org,<br />
www.igtm.de<br />
Tel.: 02247-9001363<br />
380,00 € n.n.<br />
Golfmedicus - sportmedizinische Betreuung im Golfsport<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Paderborn Kurs 2 22. – 24.06.<strong>2012</strong> Dr. Strich Golfmedicus,<br />
www.Golfmedicus.eu ,<br />
info@golfmedicus.eu<br />
auf Anfrage n.n.<br />
Düsseldorf Kurs 3 28.09. – 01.10.<strong>2012</strong><br />
1. Tru Med<br />
Symposium<br />
Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />
Berlin Sportmedizin zwischen<br />
Voodoo <strong>und</strong> Wissenschaft<br />
01. – 02.06.<strong>2012</strong> n.n. Clincical Excellent Circle<br />
unter dem Patronat der<br />
GOTS, Anmeldung unter:<br />
medical event solutions<br />
GmbH, Bahnhofstr. 48,<br />
12305 Berlin,<br />
Tel.: 030/ 7007895-0,<br />
anmeldung@mes-berlin.com<br />
01.06 .<strong>2012</strong>:<br />
80,00 €<br />
02.06.<strong>2012</strong>:<br />
120,00 €<br />
n.n.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
2. Kalender<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
April<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Tübingen VI. Handgelenks Symposium 13.04. – 14.04. Prof. Dr. M. Haerle www.handfunction.de<br />
Hannover Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />
Kurs D/ Therapiekurs II<br />
19.04 – 21.04. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Berlin Patientensicherheit lernen –<br />
Intensivseminar Fallanalyse<br />
Düsseldorf 2. Düsseldorfer Schultermeeting 19.04 – 21.04. Dr. W. Nebelung,<br />
Dr. J. Kircher<br />
Graz/Österreich 3. Jahrestagung der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Tumororthopädie Amsos<br />
Konstanz 2. Jahreskongress der Gesellschaft<br />
für Medizinische <strong>und</strong> Technische<br />
Traumabiomechanik<br />
Lübeck 2. Operations-Workshop am Präparat –<br />
fresh frozen<br />
Düsseldorf 7. Jahrestagung der Sektion Handchirurgie<br />
der DGU<br />
Berlin DocSteps – Kongress & Messe des<br />
Marburger B<strong>und</strong>es zur Berufs- <strong>und</strong><br />
Karriereorientierung für Medizinstudenten<br />
<strong>und</strong> junge Ärzte<br />
Halle/Saale Hallesches Wirbelsäulensymposium <strong>2012</strong><br />
Frakturversorgung an der Wirbelsäule im<br />
Wandel der Zeit<br />
Bad<br />
Klosterlausnitz<br />
25. Internationales Bad Klosterlausnitzer<br />
Ärztesymposium der <strong>Orthopädie</strong>/<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
Hamburg Einführungskurs: Intensiv-Anfängerseminar:<br />
Einführung in die wissenschaftliche<br />
Akupunktur –<br />
Heilen ohne Nebenwirkungen (Traditionelle<br />
Chinesische Akupunktur, Ohr- <strong>und</strong><br />
Schädelakupunktur)<br />
Berlin 129. Kongress der DGCH <strong>und</strong><br />
14. Jahreskongresses der DGAV, Berlin<br />
Berlin 7. APS-Jahrestagung <strong>und</strong><br />
Mitgliederversammlung<br />
„Patientensicherheit in Aktion“<br />
Berlin 7. Kongress des Berufsverbandes Deutscher<br />
Rheumatologen<br />
Isny-<br />
Neutrauchburg<br />
19.04 – 21.04.<strong>2012</strong> www.aerztekammer-berlin.de<br />
www.schultermeeting.de<br />
20.04 – 21.04. Prof. A. Leithner www.amsos.at<br />
20.04 – 21.04. Dr. Moorahrend traumabiomechanik-gmttb.de<br />
20.04 – 21.04. Dr. med. H.-G. Damert www.argomedical.de<br />
21.04. Prof. J. Windolf,<br />
Prof. M. Schädel-Höpfner<br />
www.handchirurgie-duesseldorf.com<br />
21.04. www.docsteps.de<br />
21.04. Prof. G. Hofmann,<br />
Dr. B. Ullrich, Dr. T. Mendel<br />
www.wsh<strong>2012</strong>.de<br />
21.04.<strong>2012</strong> P. Neumann www.moritz-klinik.de<br />
21.04 – 22.04. www.akupunktur-seminare.de<br />
24.04 – 27.04. Prof. M. Büchler www.chirurgie<strong>2012</strong>.de<br />
26.04 – 27.04. www.aps-jahrestagung.de<br />
26.04 – 28.04. Dr. E. Edelmann,<br />
Prof. Dr. Jörn Kekow<br />
www.rheumaakademie.de<br />
Wochenendrefresher-Kurs „HWS/Thorax“ 28.04 – 29.04. Dr. Bischoff info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Damp Technikkurs I „Manuelle Medizin/<br />
Chirotherapie“<br />
München Laser-Aufbaukurs: Die ganze Welt der frequenziellen<br />
Therapie<br />
Baden-Baden 60. Jahrestagung der VSOU Vereinigung<br />
Süddeutscher Orthopäden <strong>und</strong><br />
Unfallchirurgen<br />
Veranstaltungen der DGU, DGOOC bzw. DGOU<br />
Unter Schirmherrschaft der DGU, DGOOC bzw. DGOU<br />
28.04 – 05.05. Hr. Winter info@aerzteseminar-mwe.de<br />
28.04 – 29.04. www.akupunktur-seminare.de<br />
28.04 – 01.05. Prof. M. Krismer www.vsou.de/jahrestagung<br />
225
226<br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Mai<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Genf 15th ESSKA Congress 02.05 – 05.05. D. Fritschy www.esska-congress.org<br />
Wiesbaden 2. Kongress Gelenkzentrum Rhein-Main: 04.05 – 05.05. Prof. B. Gladbach,<br />
www.gelenkzentrum-wiesba-<br />
Fuß- <strong>und</strong> Sprunggelenkchirurgie<br />
Dr. P. Simons<br />
den-kongress.de/<br />
Valencia/Spanien XXX. Congress of the Spanish Arthroscopy<br />
Association<br />
09.05 – 11.05. E. S. Alepuz www.aeartroscopia.com<br />
Göttingen Veranstaltung zur sektorenübergreifenden<br />
Qualitätssicherung<br />
Hohenkammer<br />
bei München<br />
14. Kurs zur Analyse <strong>und</strong> Korrektur von<br />
������������������������������������������<br />
���������������<br />
Berlin 19. Jahrestagung der Dt. Vereinigung für<br />
Schulter- <strong>und</strong> Ellenbogenchirurgie<br />
St. Wolfgang/<br />
Österreich<br />
09.05.<strong>2012</strong> www.aqua-institut.de<br />
09.05 – 12.05. Prof. Baumgart www.deformitaetenkursmuenchen.de<br />
10.05 – 12.05. PD Dr. M. Scheibel,<br />
Dr. F. Reuther<br />
www.dvse-kongress.de<br />
20. Osteoporose Forum 10.05 – 12.05 Prim. Dr. P. Bernecker www.medacad.org<br />
Mühlhausen Jahreskongress der Thüringischen<br />
Gesellschaft für Chirurgie <strong>2012</strong><br />
Hannover 14. Jahrestagung DGNB „Interdisziplinäre<br />
Begutachtung Neurologie/Psychiatrie,<br />
Unfallchir-urgie/<strong>Orthopädie</strong>“<br />
Regensburg SFA Arthroskopie-Workshop mit<br />
Live-OPs<br />
Frankfurt/M. Einführungskurs: Intensiv-Anfängerseminar:<br />
Einführung in die wissenschaftliche<br />
Akupunktur –<br />
Heilen ohne Nebenwirkungen (Traditionelle<br />
Chinesische Akupunktur, Ohr- <strong>und</strong><br />
Schädelakupunktur)<br />
Basel/Schweiz 13 th European Congress of Trauma and<br />
Emergency Surgery (ESTES)<br />
11.05 – 12.05. PD Dr. L – D. Schreiber www.conventus.de/tgckongress/<br />
11.05 – 12.05. Prof. I.-W. Husstedt,<br />
Prof. K. Weise<br />
11.05 – 12.05. P. Angele, J. Eichhorn,<br />
J. Fritz<br />
sekretariat@dgnb-ev.de<br />
www.aesculap-akademie.de<br />
12.05 – 13.05. www.akupunktur-seminare.de<br />
12.05 – 15.05. D. Heim, R. Babst www.estescongress<strong>2012</strong>.org/<br />
Montreal/Kanada 10th ICRS World Congress 12.05 – 15.05. www.cartilage.org<br />
Jerusalem/Israel International Conference on Integrative<br />
Medicine<br />
13.05 – 15.05. www.mediconvention.com/<br />
Bad Neustadt Handchirurgie Workshop <strong>und</strong> internationals<br />
Symposium<br />
Leipzig Internationale Fachmesse<br />
„<strong>Orthopädie</strong> + REHA-Technik <strong>2012</strong>“<br />
Castelletto di<br />
Brenzone/Italien<br />
Internationaler klinischer<br />
Refresher-Kurs<br />
15.05 – 18.05. Prof. J. v. Schoonhoven,<br />
Prof. K.-J. Pommersberger<br />
www.conventus.de<br />
15.05 – 18.05. www.ot-leipzig.de<br />
17.05 – 20.05. Dr. Dehoust, Dr. Locher info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Heidelberg Lappenkurs mit praktischen Übungen 18.05 – 19.05. Prof. A. K. Martini martiniak@web.de<br />
Rom/Italien 5. Kongress ASSITOT-DIVOT „Kniegelenk<br />
– von der Injektion zur Endoprothese –<br />
Therapiekonzepte im Vergleich<br />
Hamburg BDC-Säulenseminar <strong>Orthopädie</strong>/<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
18.05 – 19.05. Prof. W. Thomas,<br />
Prof. P. Eysel<br />
www.assitot.org<br />
21.05 – 25.05. Prof. Wening www.bdc.de<br />
Berlin 13 th EFORT Congress 23.05 – 25.05. Prof. C. Wirtz,<br />
Prof. K. Dreinhöfer<br />
Würzburg 3 rd International Conference<br />
„Strategies in Tissue Engineering“<br />
Thessaloniki/<br />
Griechenland<br />
18th European Congress of<br />
Physical & Rehabilitation Medicine<br />
23.05 – 25.05. J. Groll, F. Jakob, L. Meinel,<br />
U. Nöth, M. Rudert,<br />
H. Walles<br />
28.05 – 01.06. Prof. X. Michail,<br />
Dr. A. Papadeas<br />
www.efort.org<br />
www.wite.org<br />
www.esprm<strong>2012</strong>.eu<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Juni<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Bonn 10. bonner <strong>Orthopädie</strong>- <strong>und</strong> Unfalltage 01.06 – 02.06. Prof. D. C. Wirtz,<br />
www.ortho-unfall-bonn.de<br />
(bout)<br />
Prof. C. Burger<br />
Gelsenkirchen Technikkurs I „Manuelle Medizin/<br />
Chrotherapie“, Teil 1<br />
Hamburg Allergiekurs – Akupunktur gegen<br />
Allergien <strong>und</strong> die dazugehörigen<br />
Krankheitssymptome: Blütenpollen,<br />
Fremdmaterialien, Nahrungsmittel <strong>und</strong> andere<br />
Allergene<br />
Irdning,<br />
Österreich<br />
DVOST-Symposium <strong>2012</strong><br />
„R<strong>und</strong> um das Kniegelenk“<br />
Wien/Österreich MedicReS World Congress „Good Medical<br />
Research”<br />
Gelsenkirchen Technikkurs 1 „Manuelle Medizin/<br />
Chirotherapie“, Teil 2<br />
Suhl 21. Thüringer Unfallchirurgisch-<br />
Orthopädisches Symposium VLOU<br />
01.06 – 03.06. Dr. Roscheck info@aerzteseminar-mwe.de<br />
02.06. www.akupunktur-seminare.de<br />
06.06 – 10.06. Prof. W. Pförringer,<br />
Prof. B. Paul<br />
www.dvost.de<br />
06.06 – 09.06. Prof. E. A. Kanik www.ic<strong>2012</strong>.medicres.org/<br />
08.06 – 10.06. Dr. Roscheck info@aerzteseminar-mwe.de<br />
08.06 – 09.06 www.vlou-symposium.de<br />
Berlin Hauptstadtkongress <strong>2012</strong> 13.06 – 15.06. www.hauptstadtkongress.de<br />
Hamburg 61. Jahrestagung Norddeutsche<br />
Orthopäden- <strong>und</strong> Unfallchirurgenvereinigung<br />
e. V. (NOUV)<br />
Kassel 15. Jahreskongress der Deutschen<br />
Gesellschaft für W<strong>und</strong>heilung <strong>und</strong><br />
W<strong>und</strong>behandlung e. V. (DGfW) <strong>2012</strong><br />
Graz 6. Kongress der AGN –<br />
Notfallmedizin 2.0<br />
Isny-<br />
Neutrauchburg<br />
14.06 – 16.06. Prof. C. H. Lohmann,<br />
Prof. T. Mittlmeier<br />
www.nouv-kongress.de<br />
14.06 – 16.06. Prof. H – M. Seipp kongress.dgfw-ev.de/<br />
14.06 – 16.06. kongress.agn.at<br />
Osteopathie-Kurs – Einführung 14.06 – 16.06. Prof. E. Nicholas info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Düsseldorf FOCUS CEREBRALPARESE II.<br />
Interdisziplinärer Kongress<br />
Frankfurt/Main Behindertenrecht – Wissenschaftliches<br />
Symposium<br />
Halle 31. Jahrestagung der Sektion<br />
Kindertraumatologie in der Deutschen<br />
Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />
14.06 – 16.06 Prof. R. Krauspe www.focus.cp.de<br />
14.06. Prof. K – D. Thomann, Prof.<br />
F. Welti<br />
kongress@ivm-med.de<br />
15.06 – 16.06. Prof. R. Finke, Dr. P. Göbel www.conventus.de<br />
Stuttgart Das Patellofemoral Gelenk 15.06 – 16.06. Prof. G. Bauer, Dr. D.<br />
Wagner, Prof. A. Imhoff<br />
Basel/Schweiz 25. Jahrestagung der Deutschsprachigen<br />
Medizinische Gesellschaft für Paraplegie<br />
e.V. (DMGP)<br />
Salzburg/<br />
Österreich<br />
21.06 – 23.06. Dr. M. Mäder,<br />
Dr. R. Spreyermann<br />
www.intercongress.de<br />
www.dmgp<strong>2012</strong>.ch/<br />
27. Jahreskongress der GOTS 22.06 – 23.06. Dr. G. Oberthaler www.gots-kongress.org<br />
Wien/Österreich Trauma Imaging „Emergency Head to Toe“ 22.06 – 23.06. PD Dr. G. Schüller azmedinfo@media.co.at<br />
Istanbul/Türkei Acute Medical Rehabilitation Symposium 24.06 – 27.06. Prof. H. J. Stam www.vitalmedbodrum.com<br />
Basel/Schweiz 72. Jahreskongress der Schweizerischen<br />
Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong> (SGO)<br />
27.06 – 29.06. www.sgotssot.ch<br />
Dresden 21. Unfallchirurgische Tagung 30.06. Prof. F. Bonnaire www.conventus.de<br />
Köln Kopfkurs – Akupunktur gegen Kopf-, Zahn<strong>und</strong><br />
Gesichtsschmerz, Schwindel uvm.<br />
30.06./01.07. www.akupunktur-seminare.de<br />
Köln Einführungskurs: Intensiv-Anfängerseminar:<br />
Einführung in die wissenschaftliche<br />
Akupunktur – Heilen ohne Nebenwirkungen<br />
(Traditionelle Chinesische Akupunktur, Ohr-<br />
<strong>und</strong> Schädelakupunktur)<br />
Köln Kopfkurs – Akupunktur gegen Kopf-, Zahn-<br />
<strong>und</strong> Gesichtsschmerz, Schwindel uvm.<br />
30.06./01.07. www.akupunktur-seminare.de<br />
30.06 – 01.07. www.akupunktur-seminare.de<br />
227
228<br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Juli<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Bernau/Felden Sportmedizintage Medical Park 04.07 – 08.07. PD Dr. M. Schmitt-Sody,<br />
Dr. F. Düren<br />
www.smtc.intercongress.de<br />
München 23. Münchner Handchirurgisches<br />
Symposium<br />
07.07. Dr. K.-D. Werber www.handchirurgie-muenchen.<br />
de<br />
Tuttlingen Hüftendoprothetik für Ärzte 12.07 – 13.07. PD Dr. Volkmann www.aesculap-akade-mie.de<br />
Wildbad Kreuth 4. Tegernseer Schulter- <strong>und</strong> Ellenbogenkurs 18.07 – 21.07. Prof. U. Brunner,<br />
Prof. E. Wiedemann<br />
www.tese-kurs.de<br />
Tuttlingen Basiskurs Knieendoprothetik für Ärzte 19.07 – 20.07. Prof. L. Hovy, Prof. C. Perka www.aesculap-akademie.de<br />
Regensburg 89. Jahrestagung der Vereinigung der<br />
Bayerischen Chirurgen e. V.<br />
25.07 – 27.07. Prof. M. Nerlich www.vbc<strong>2012</strong>.de<br />
August<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Königstein Gesamtrefresher-Kurs<br />
(Kompetenzerhaltungskurs)<br />
04.08 – 11.08. Dr. Bischoff info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Isny Technikkurs I „Manuelle Medizin/<br />
Chriotherapie“<br />
Hamburg 4 th European Plastic Surgery Research<br />
Council (EPSRC) <strong>2012</strong><br />
11.08 – 18.08. Dr. Müller info@aerzteseminar-mwe.de<br />
23.08 – 26.08. Salvatore D'Arpa www.epsrc.eu<br />
September<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Dresden 6. Kongress der Mitteldeutschen<br />
Chirurgenvereinigung (MDCV) <strong>2012</strong><br />
06.09 – 07.09. Prof. F. Bonnaire www.mdcv-kongress.de<br />
Berlin Revisions-Hüftendoprothetik für Ärzte 06.09 – 07.09. Prof. C. Eingartner www.aesculap-akademie.de<br />
Hannover Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />
Kurs A/ Diagnostikkurs 1<br />
12.09 – 16.09. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />
Zürich/Schweiz 29. Kongress der Deutschsprachigen<br />
Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie<br />
(AGA)<br />
Bremen 43. Jahrestagung der Deutschen<br />
Gesellschaft der Plastischen,<br />
Rekonstruktiven <strong>und</strong> Ästhetischen<br />
Chirurgen (DGPRÄC) e. V.,<br />
17. Jahrestagung der Vereinigung der<br />
Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />
(VDÄPC) e. V.<br />
Heidelberg 2. Rhein-Neckar-Symposium <strong>2012</strong> Update<br />
Wirbelsäule<br />
Isny Manuelle Medizin bei Kindern Kurs C:<br />
Therapie-kurs I<br />
Dresden Deutsch-chinesisches Biotechnologie<br />
Symposium<br />
Berlin 7. Jahrestagung Deutsche Gesellschaft<br />
Interdisziplinäre Notfall- <strong>und</strong> Akutmedizin<br />
(DGINA)<br />
„Faszination Notfallmedizin“<br />
13.09 – 15.09. www.aga-kongress.info<br />
13.09 – 15.09. Prof. C. Can Cedidi www.conventus.de<br />
14.09 – 15.09. Prof. V. Ewerbeck,<br />
Prof. G. Schmidmaier u.a.<br />
www.rhein-neckar-symposium.<br />
de<br />
19.09 – 22.09. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />
20.09 – 21.09. Dr. M. Stiehler www.daad.de<br />
20.09 – 22.09. PD Dr. C. Wrede www.conventus.de/dginakongress/<br />
Milano/Italien European Hip Society 10th Congress 20.09 – 22.09 Luigi Zagra www.ehs<strong>2012</strong>.org/<br />
Genua/Italien International Congress Osteorheumatology<br />
on Bone Involvement in Arthritis<br />
27.09 – 28.09. www.osteorheumatology.it<br />
Dortm<strong>und</strong> Abschlusskurs Sonographie der<br />
Säuglingshüfte<br />
Isny Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />
Kurs C/Therapiekurs I<br />
29.09. Prof. B.-D. Katthagen,<br />
Dr. H. D. Matthiessen<br />
Dorothee.Grosse@akademiedo.<br />
de<br />
19.09 – 22.09. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
Berlin 7. Jahrestagung Deutsche Gesellschaft<br />
Interdisziplinäre Notfall- <strong>und</strong> Akutmedizin<br />
(DGINA) <strong>2012</strong><br />
Dresden 11. Deutscher Kongress für<br />
Versorgungsforschung <strong>und</strong> 4. Nationaler<br />
Präventionskongress<br />
Hamburg 20. Internationaler <strong>und</strong> interdisziplinärer<br />
Kongress der European Workgroup for<br />
Manual Medicine „Asymmetrie in der<br />
Entwicklung des Kinder – der manualmedizinische<br />
Ansatz“<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
20.09 – 22.09 Dr. Brigitte Schwalbe www.dgina-kongress.de<br />
27.09 – 29.09. Prof. T. Hoffmann,<br />
Prof. W. Kirch, Prof. H. Pfaff<br />
www.dkvf<strong>2012</strong>.de<br />
27.09 – 29.09. L. E. Koch www.ewmm-kongress.de/<br />
Heidelberg 5 th Heidelberg Deformity-Day 28.09 – 29.09. Dr. Wenz, Dr. Dreher www.deformity-day.de<br />
Oktober<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
München XVII. Internationaler Schulterkurs 01.10 – 03.10. Prof. A. Imhoff www.schulterkurs.de<br />
Salzburg 48. Jahrestagung der Österreichischen<br />
Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong>: Akute <strong>und</strong><br />
chronische pathologische Veränderungen<br />
der großen Sehnen<br />
04.10 – 06.10. Prim. Dr. A. Paschucki www.unfallchirurgen.at<br />
Berlin DGSP-Jubiläumskongress<br />
„100 Jahre Deutsche Sportmedizin“<br />
Güssing/<br />
Österreich<br />
5. Bürgenländischer Rheumatag „Der knochen<br />
im Focus“<br />
Lübeck 53. Kongress der Dt. Gesellschaft für<br />
Handchirurgie<br />
Hannover 50. Jahrestagung der Dt. Gesellschaft für<br />
plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />
e. V.<br />
05.10 – 06.10. Prof. H. Löllgen www.dgsp.de/kongress<br />
10.10. Dr. R. Fallent, Dr. G. Guhr azmedinfo@media.co.at<br />
11.10 – 13.10 www.dgh-kongress.de<br />
11.10 – 13.10. Prof. N.-C. Gellrich www.dgpw<strong>2012</strong>.de<br />
Lübeck 17. DAHTH e. V. Jahrestagung 11.10 – 13.10 www.dahth.de<br />
Hannover 50. Jahrestagung der Deutschen<br />
Gesellschaft für Plastische <strong>und</strong><br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
11.10 – 13.10. Prof. Dr. Dr. N.C. Gellrich www.dgpw<strong>2012</strong>.de<br />
Wien/Österreich Jahrestagung der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Physikalische Medizin <strong>und</strong><br />
Rehabilitation (ÖGPMR) „Diagnose- <strong>und</strong><br />
Behandlungskonzepte in der Physikalischen<br />
Medizin <strong>und</strong> Rehabilitation”<br />
Berlin 2nd European Hand Trauma Prevention<br />
Congress<br />
Berlin 8. Deutscher Kongress für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Unfallchirurgie</strong><br />
12.10 – 13.10. Prof. T. Paternostro-Sluga www.oegpmr.at<br />
15.10 – 16.10. Dr. R. Böttcher,<br />
Dr. W. Eichendorf,<br />
Dr. T. Linz,<br />
23.10 – 26.10. Prof. W. Mittelmeier,<br />
Prof. C. Josten,<br />
Dr. A. Gassen<br />
www.handprevention<strong>2012</strong>.org<br />
www.dkou.org<br />
Ascheffel Tagesrefresher Manuelle Medizin 27.10. Dr. Fleischhauer info@aerzteseminar-mwe.de<br />
229
230<br />
Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
November<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Wien/Österreich 11. Wiener Osteoporosetag 09.11. Prof. E. Preisinger www.osteoporosetag.at<br />
Mainz 31. Unfallmedizinische Tagung der DGUV 10.11 – 11.11. Prof. P. Kirschner,<br />
www.comed-kongresse.de<br />
(Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung)<br />
Prof. R. Hoffmann<br />
Grünwald b.<br />
München<br />
Abschlusskurs „Sonographie des<br />
Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates“<br />
Münster Fortbildungsseminar<br />
„Blended Learning – Update <strong>Orthopädie</strong>/<br />
<strong>Unfallchirurgie</strong>”<br />
Isny Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />
Kurs D/Therapiekurs II<br />
Istanbul/Türkei XVI. Annual Meeting of the ESS European<br />
Society of Surgery<br />
10.11 – 11.11. www.vfos.info<br />
11.11. Prof. C. Götze,<br />
Prof. G. Gosheger,<br />
Prof. M. Raschke,<br />
Prof. C. Schulze-Pellengahr,<br />
Prof. R. Smektala<br />
www.aekwl.de<br />
22.11 – 24.11. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />
22.11 – 24.11. C. Terzi www.ess<strong>2012</strong>.org<br />
Wien/Österreich 12. Wiener Rheumatag 27.11. PD Dr. A. Dunky,<br />
Prof. M. Köller<br />
Hannover Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />
Kurs B/Diagnostikkurs 2<br />
Dubai/Vereinigte<br />
Arabische Emirate<br />
Ho Chi Minh City/<br />
Vietnam<br />
Combined 33 rd SICOT & 17 th PAOA<br />
Orthopaedic World Conference<br />
Bone & Joint Decade World Network<br />
Conference <strong>2012</strong> in partnership with SRS<br />
Lectures Course-SSHV 10 and Operative<br />
Spine Course<br />
azmedinfo@media.co.at<br />
27.11 – 01.12. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />
28.11 – 30.11. www.sicot.org<br />
29.11 – 02.12. www.boneandjointdecade.de<br />
Dezember<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Milano/Italien 1st European Congress on the development 03.12 – 05.12. Prof. Dr. G. M. Calori valeria.vasco@devitalservice.<br />
and definition of a reconstruction ladder<br />
for the treatment of musculoskeletal conditions<br />
using regenerative approaches<br />
com<br />
Stuttgart 7. Deutscher Wirbelsäulenkongress<br />
– Jahrestagung der DWG Deutsche<br />
Wirbelsäulengesellschaft<br />
06.12 – 08.12. PD Dr. M. Ruf www.dwg<strong>2012</strong>.de<br />
Hildesheim 5. Masterclass Hildesheim (MCH) <strong>2012</strong> 14.12 – 15.12. Prof. B. Wippermann, Dr. E.<br />
Mössinger<br />
2013<br />
www.masterclass-hildesheim.<br />
de<br />
Januar<br />
Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />
Mayrhofen/ 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen 16.01 – 19.01. Prof. H.-O. Renne-kampff, www.dav2013.at/<br />
Österreich Ar-beitsgemeinschaft für<br />
Verbrennungsbehandlung (DAV)<br />
Prof. Dr. A. Adams<br />
März<br />
Weimar Osteologie 2013 06.03 – 09.03. PD Dr. G. Lehrmann, PD Dr.<br />
A. Roth<br />
www.osteologie13.de<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>
232<br />
Service / Kleinanzeigen<br />
Wirtschaftlichkeitsprüfung Heilmittel<br />
Argumentationshilfe für Stellungnahme <strong>und</strong> Widerspruch leistet<br />
RA Hermann Bechtel, Blasewitzer Straße 41, 01307 Dresden,<br />
Tel.: 03 51 / 450 41 60.<br />
<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>