24.11.2012 Aufrufe

Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012

Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012

Orthopädie und Unfallchirurgie - Mitteilungen und Nachrichten 2/2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

einladung nach<br />

berlin<br />

Metall-Metall-<br />

Paarungen in der Kritik<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

<strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

Nachwuchswerbung<br />

in der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

einladung nach<br />

baden-baden<br />

April <strong>2012</strong><br />

Praxismarketing:<br />

So geht̓s


„Team-Pausen im OP erhalten<br />

die Leistungsfähigkeit“<br />

So titelt die Chirurgische Allgemeine vom<br />

Februar <strong>2012</strong> <strong>und</strong> zitiert damit eine Studie<br />

der Klinik für Kinderchirurgie an der<br />

Medizinischen Hochschule Hannover. Mit<br />

naturwissenschaftlichen Methoden (unter<br />

anderem Messung der Herzfrequenz,<br />

Messung der Kortison-, Adrenalin- <strong>und</strong><br />

Testosteronwerte im Speichel, Konzentrations-<br />

<strong>und</strong> Leistungstests) wurde dort<br />

nachgewiesen, dass Chirurgen, die zwischen<br />

den Eingriffen eine Kurzpause im<br />

Team einlegen, weniger Fehler machen<br />

<strong>und</strong> länger leistungsfähig sind. Brauchen<br />

wir tatsächlich eine Studie, um zu erkennen,<br />

dass Überbelastung zu erhöhter Abnutzung<br />

– nicht nur der Gelenke – führt?<br />

Diese Überbelastung ist systematisch,<br />

<strong>und</strong> wir unterlassen nichts, um sie nicht<br />

in Zeitschriften, auf Kongressen <strong>und</strong> berufspolitischen<br />

Workshops ständig mit<br />

Beispielen aus unserem Klinik- <strong>und</strong> Praxisalltag<br />

zu untermauern. Wir wissen das<br />

alles längst <strong>und</strong> auch, was daraus resultiert:<br />

Fehler, unerwünschte Ereignisse,<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Frustrationserlebnisse – <strong>und</strong> dennoch<br />

machen wir Umfragen <strong>und</strong> sammeln Daten,<br />

gerade so, als ob der ges<strong>und</strong>e Menschenverstand<br />

Evidenz bräuchte. Vielleicht<br />

würde es uns weiter bringen, stattdessen<br />

auch einmal eine schöpferische<br />

Pause einzulegen.<br />

Unreflektierte Zahlen können in die Irre<br />

führen<br />

Vor wenigen Monaten wurde das Thema<br />

„Wir operieren zu viel“ laut. Vielfältige<br />

Erwiderungen, Studienergebnisse, Argumente<br />

<strong>und</strong> Schuldzuweisungen waren die<br />

Folge. Sagt uns nicht unser ges<strong>und</strong>er Menschenverstand,<br />

dass unerwünschte Ereignisse<br />

das Ergebnis vieler kleiner Fehler,<br />

Patzer, Organisationsmängel sind? Manche<br />

Ursachen, die sich nicht mit dem ges<strong>und</strong>en<br />

Menschenverstand allein erklären<br />

lassen, bedürfen zum Beispiel im Fall des<br />

scheinbar „ zu vielen Operierens“ umfangreicher<br />

<strong>und</strong> sorgfältiger Untersuchungen,<br />

Die MHH-Studie bezieht sich auf r<strong>und</strong> 60 komplexe laparoskopische Operationen bei Kindern.<br />

Für die Studie wählten die Mediziner aus Hannover ein Pausenschema von 25 zu fünf, das heißt,<br />

alle 25 Minuten legte das OP-Team eine fünfminütige Auszeit ein. Die Studie zeigt, dass kurze<br />

Unterbrechungen durchweg positive Auswirkungen haben: Chirurgen, die Pausen machen, schütten<br />

deutlich weniger Stresshormone aus, die Menge an Kortison beispielsweise ist um 22 Prozent geringer<br />

als bei denen, die auf Pausen verzichten. Auch die Leistungsfähigkeit bleibt erhalten, darauf weist<br />

unter anderem die ausgeglichene Herzfrequenz hin, die bei den pausierenden Chirurgen gemessen<br />

wurde. Operateure, die ihre Arbeit regelmäßig unterbrechen, machen außerdem dreimal weniger<br />

Fehler als Kollegen, die „durchoperieren“.<br />

Foto: Foto: Kaiser/MHH<br />

Editorial<br />

Prof. Dr. Hartmut Siebert, Generalsekretär der<br />

DGOU <strong>und</strong> der DGU<br />

um ihnen auf die Spur zu kommen. Schauen<br />

Sie in die von der DGOOC <strong>und</strong> Partnern<br />

im Krankenhaus-Report 2011 vorgelegte<br />

Studie zur regionalen Häufigkeit bestimmter<br />

Eingriffe aus unserem Fach (eine<br />

Zusammenfassung des entsprechenden<br />

Kapitels lesen Sie auf Seite 148: „Woher<br />

kommen die unterschiedlichen Operationszahlen?“).<br />

Auch das B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerium<br />

(BMG) lieferte Mitte Februar ein Beispiel<br />

des unwissenschaftlichen, unsorgfältigen<br />

<strong>und</strong> unverantwortlichen Umgangs mit<br />

sensiblen Daten. In seiner Antwort auf<br />

die Anfrage eines Abgeordneten zur Fehlerhäufigkeit<br />

der Patientenbehandlungen<br />

in Deutschland gab es an, dass ein Anstieg<br />

der Behandlungsfehler zu verzeichnen<br />

sei. Das BMG bezog sich dabei auf eine<br />

vom Statistischen B<strong>und</strong>esamt veröffentlichte<br />

Todesursachen-Statistik. Die vorhersagbare<br />

Folge war ein Trommelfeuer<br />

von Vorwürfen <strong>und</strong> Behauptungen, die<br />

Krankenhäuser <strong>und</strong> Ärzte in Kliniken <strong>und</strong><br />

Praxen in die kriminelle Ecke stellten. Was<br />

war geschehen? Eine fehlerhafte Interpretation<br />

sogenannter Routine daten aus<br />

dem DRG-Abrechnungssystem wurde,<br />

weil es so schön ins Bild passt, ungeprüft<br />

publiziert. Eine „Team-Pause“ davor hätte<br />

dies vermieden (lesen Sie dazu auch:<br />

121


122<br />

Editorial<br />

„Fehlerstatistik: Skandalisierung schadet<br />

der Patientensicherheit“, Seite 170).<br />

Es klappt nicht alles so,<br />

wie wir uns das vorstellen<br />

Systematische Überforderung des Einzelnen<br />

wie des Systems hat seine negativen<br />

Folgen. Dies spüren wir auch in unserer<br />

Verbands- <strong>und</strong> Vereinsarbeit bei unseren<br />

Bemühungen, noch schneller, noch<br />

umfassender das Fach <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> auf allen Ebenen mit<br />

dem von uns gewünschten <strong>und</strong> notwendigen<br />

„Stellenwert“ einzurichten. Wir<br />

sind davon überzeugt, dass es angesichts<br />

sich ändernder Rahmenbedingungen im<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystem <strong>und</strong> der demografischen<br />

Entwicklung unsere gesellschaftliche<br />

Verantwortung ist, diese Aufgabe für<br />

unsere Patienten zu meistern.<br />

Doch wir erkennen Defizite in unseren<br />

Fachgesellschaften, im „Zusammenleben“<br />

<strong>und</strong> bei der Umsetzung von Zielen<br />

<strong>und</strong> stellen fest: Es klappt nicht so, wie<br />

wir es uns vorstellen. Die eine oder der<br />

andere wird nicht wahrgenommen, sieht<br />

unsere Priorisierung von Themen völlig<br />

anders. Beispiele aus unserer Erfahrungswelt<br />

sind mannigfach: Globale oder<br />

regio nale Regelungen der Bedarfsplanung<br />

im Gebiet Chirurgie oder im Fach?<br />

Qualität unserer Weiterbildung, zu viel<br />

oder zu wenig konservative Inhalte, fach-<br />

<strong>und</strong> sachgerechte Leistungsabbildung in<br />

Praxis <strong>und</strong> Klinik, Chefarzt-Boni, Knebelverträge,<br />

Masse statt Klasse.<br />

In der Ruhe liegt die Kraft<br />

Die eingangs zitierte Studie aus der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover zeigt<br />

uns – im übertragenen Sinne – einen<br />

Weg aus diesen Debatten heraus. Vielleicht<br />

sollten wir, die wir Verantwortung<br />

tragen, auch mal als Team eine Pause einlegen?<br />

Und das sagt einer, der seit Jahren<br />

„auf die Tube drückt“… Wir können es,<br />

eine Pause im Team einlegen, das hat die<br />

Bildungsklausur vor wenigen Tagen in<br />

Berlin mit Vertretern aller Bereiche aus<br />

unserem Fach gezeigt. Wir haben analysiert,<br />

diskutiert, Team-Pausen eingelegt<br />

<strong>und</strong> schlussendlich einen Konsens gef<strong>und</strong>en,<br />

wie wir die Weiterbildung un-<br />

serer jungen Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

optimieren <strong>und</strong> an das System anpassen<br />

müssen, um den Erfahrungen aus der<br />

Praxis <strong>und</strong> den künftigen Entwicklungen<br />

gerecht zu werden.<br />

Fazit vieler Worte: Wir sollten, was unsere<br />

tägliche Arbeit, unser Zusammenleben als<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen betrifft,<br />

uns tatsächlich manchmal die Zeit nehmen,<br />

um in einer „schöpferischen“ Pause,<br />

auch wegen des auf uns ausgeübten<br />

Drucks – in unserem lokalen, regionalen<br />

wie globalen Soziotop – zusammen als<br />

Team Risikomanagement betreiben, um<br />

unerwünschte Ereignisse zu vermeiden.<br />

Ich wünsche Ihnen <strong>und</strong> uns diese Chance<br />

<strong>und</strong> verbleibe<br />

mit besten Grüßen<br />

Ihr<br />

Hartmut Siebert<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


124<br />

146 Metall-Metall-Paarungen:<br />

Als „giftige Kunstgelenke“<br />

sind sie erneut in die Diskussion geraten.<br />

Die DGGOC warnt jedoch vor einer allgemeinen<br />

Verurteilung von Metall-Metall-<br />

Hüftgelenken, die zu einer Verunsicherung von<br />

Hüftendoprothesenträgern führe.<br />

158<br />

Nachwuchs gewinnen: Damit kann<br />

man gar nicht früh genug anfangen,<br />

glaubt man an der Klinik für <strong>Unfallchirurgie</strong> der<br />

Kliniken Sindelfingen <strong>und</strong> bietet deshalb unter anderem<br />

Führungen für Kindergartengartenkinder<br />

<strong>und</strong> Malprojekte für Schüler an.<br />

170<br />

Praxismarketing: Es gibt legale<br />

Mittel <strong>und</strong> Wege, Patienten auf die<br />

eigene Praxis aufmerksam zu machen <strong>und</strong> sie an<br />

sich zu binden. Wir legen beispielhaft dar, wie das<br />

funktionieren kann.<br />

Editorial<br />

„Team-Pausen im OP erhalten die<br />

Leistungsfähigkeit“ 121<br />

Impressum 126<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

Kurz <strong>und</strong> bündig 128<br />

„XX“ gibt Ärztinnen Tipps für<br />

Beruf <strong>und</strong> Familie 128<br />

R<strong>und</strong> 150 Anfragen: EPRD kommt<br />

bei Kliniken an 130<br />

Deutscher Journalistenpreis <strong>Orthopädie</strong>/<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>2012</strong> 130<br />

Politik<br />

WEITERBILDUNG<br />

Wahltertial muss erhalten bleiben 132<br />

VERSORGUNGSSTRUKTURGESETZ<br />

Was ändert sich tatsächlich? 134<br />

NEUE UNTERSUCHUNGS- UND<br />

BEHANDLUNGSMETHODEN<br />

Innovationen auf Herz <strong>und</strong> Nieren<br />

geprüft 142<br />

Aus unserem Fach<br />

HÜFTGELENKERSATZ<br />

Erhöhte Fehlerrate bei<br />

Metall-Metall-Paarungen 146<br />

VERSORGUNGSATLAS<br />

Woher kommen die unterschiedlichen<br />

Operationszahlen? 148<br />

WEITERBILDUNG<br />

Für eine Renaissance der konservativen<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> 150<br />

ORTHOPÄDISCHE TECHNIK<br />

<strong>Orthopädie</strong> + Reha-Technik <strong>2012</strong> 152<br />

TUMORORTHOPÄDIE<br />

Ein medizinisches Baukastensystem 156<br />

PERSONALGEWINNUNG<br />

Früh übt sich, wer Unfallchirurg<br />

werden will 158<br />

TRAUMANETZWERK<br />

Webkonferenz:<br />

Qualitätszirkel für Alle 162<br />

VSOU-JAHRESTAGUNG<br />

Einladung zum Frühjahrskongress<br />

nach Baden-Baden 164<br />

EFORT KONGRESS <strong>2012</strong><br />

Einladung nach Berlin 166<br />

LESERBRIEF<br />

Generalisten versus Spezialisten 167<br />

LESERBRIEF<br />

Konservative <strong>Orthopädie</strong> ist Teil<br />

des Ganzen 168<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

FEHLERSTATISTIK<br />

Skandalisierung schadet der<br />

Patientensicherheit 170<br />

Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

PRAXISMARKETING<br />

Meine Praxis, die Marke 172<br />

Unterwegs<br />

ESTES-STIPENDIUM<br />

An invaluable experience 176<br />

Namen<br />

Personalia 178<br />

Preise & Stipendien 179<br />

Prof. Dr. Helmut Rössler feiert<br />

90. Geburtstag 180<br />

Nachrufe 180<br />

Für Sie gelesen 214<br />

Für unsere Mitglieder<br />

Service/Preise 216<br />

Kursangebote 217<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


BVOU<br />

Kurzbericht von der Januartagung<br />

des BVOU 27./28.01.<strong>2012</strong> in Berlin 188<br />

Geschenk zur Einschulung:<br />

erfolgreiche Aktion der Schwenninger<br />

Krankenkasse <strong>und</strong> des BVOU e. V. 190<br />

Neugegründete Kompetenznetze 191<br />

Weichen für eine sichere Zukunft<br />

stellen 192<br />

Neue Mitglieder 193<br />

Mitgliederangebote 194<br />

DGOU<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Grußwort des Präsidenten 196<br />

Zukunftsworkshop der DGOU 2011:<br />

Der Patient im Mittelpunkt 199<br />

Neue Mitglieder 200<br />

DGOOC<br />

Status quo von EPRD <strong>und</strong> Endocert 201<br />

Netzwerk Registerforschung<br />

gegründet 203<br />

Editorial<br />

Gelungener DGOOC-Kurs<br />

Knie <strong>2012</strong> 204<br />

Spezielle Orthopädische Chirurgie:<br />

Das denken Absolventen 205<br />

Neue Mitglieder 209<br />

DGU<br />

Grußwort des Präsidenten 210<br />

Buchbesprechung „Handchirurgie“ 212<br />

Neue Mitglieder 213<br />

Die DGU trauert um ihre Toten 213<br />

125


126<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Für den Berufsverband der Fachärzte für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />

Präsident<br />

Helmut Mälzer<br />

Für die Deutsche Gesellschaft für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard<br />

Für die Deutsche Gesellschaft für<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. med. Hartmut Siebert<br />

Schriftleitung DGOOC<br />

Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard (V.i.S.d.P.)<br />

Geschäftsstelle DGOOC<br />

Luisenstr. 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />

Fax: (0 30) 84 71 21 32<br />

E-Mail: funiethard@dgooc.de<br />

Schriftleitung BVOU<br />

Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer (V.i.S.d.P.)<br />

Abt. <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Medical Park Berlin Humboldtmühle<br />

An der Mühle 2 – 9<br />

13507 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 30 02 40 92 12<br />

Fax: (0 30) 30 02 40 92 19<br />

Schriftleitung DGU<br />

Prof. Dr. med. Hartmut Siebert<br />

Joachim Arndt<br />

Geschäftsstelle der DGU<br />

Luisenstr, 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 20 21 54 90<br />

Fax: (0 30) 20 21 54 91<br />

E-Mail: hsiebert@office-sha.de<br />

Redaktion<br />

Jana Ehrhardt-Joswig<br />

Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />

E-Mail: jana.ehrhardt@gmx.de<br />

Verlag<br />

Georg Thieme Verlag KG<br />

Kathrin Jürgens<br />

Rüdigerstr. 14<br />

70469 Stuttgart<br />

Tel.: (07 11) 89 31 617<br />

Fax: (07 11) 89 31 623<br />

E-Mail: kathrin.juergens@thieme.de<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil<br />

Christine Volpp, Thieme Media, Pharmedia<br />

Anzeigen- <strong>und</strong> Verlagsservice GmbH<br />

Rüdigerstr. 14<br />

70469 Stuttgart<br />

Tel.: (07 11) 89 31 603<br />

Fax: (07 11) 89 31 569<br />

E-Mail: christine.volpp@thieme.de<br />

Erscheinungsweise<br />

6 x jährlich:<br />

Februar/April/Juni/August/<br />

Oktober/Dezember<br />

Zur Zeit gültiger Anzeigentarif Nr. 16<br />

vom 1. Oktober 2011<br />

ISSN 2193-5254<br />

Satz <strong>und</strong> Layout<br />

Georg Thieme Verlag KG<br />

Druck<br />

Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG<br />

Gewerbering West 27<br />

39240 Calbe<br />

Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />

LA-MED Kom munikationsforschung<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen e. V.<br />

Mitglied der Informationsgesellschaft<br />

zur Fest stellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V.<br />

Mitglieder dieser Vereine erhalten die<br />

Zeitschrift im Rahmen der Mitgliedschaft.<br />

Berufsverband der Fachärzte für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />

Vorstand<br />

Präsident<br />

Helmut Mälzer, Berlin<br />

Vizepräsident<br />

Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf<br />

Vizepräsident<br />

Prof. Dr. med. Karsten Dreinhöfer, Berlin<br />

Schatzmeister<br />

Dr. med. Peter Heppt, Erlangen<br />

Vorstandsmitglied<br />

Dr. med. Helmut Weinhart, Starnberg<br />

Vorstandsmitglied<br />

Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller,<br />

Braunschweig<br />

Vorstandsmitglied<br />

Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz,<br />

Brandenburg<br />

Generalsekretär der DGOU<br />

Prof. Dr. med. Hartmut Siebert,<br />

Schwäbisch Hall<br />

Geschäftsstelle des BVOU<br />

Kantstr. 13<br />

10623 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 79 74 44 44<br />

Fax: (0 30) 79 74 44 45<br />

E-Mail: bvou@bvou.net<br />

www.bvou.net<br />

Deutsche Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Geschäftsführender Vorstand<br />

Präsident<br />

Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />

Erster Vizepräsident<br />

Prof. Dr. Tim Pohlemann, Homburg/Saar<br />

Zweiter Vizepräsident<br />

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />

Frankfurt/Main<br />

Dritter Vizepräsident<br />

Prof. Dr. Bertil Bouillon, Köln<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall<br />

Schatzmeister<br />

Prof. Dr. Joachim Windolf, Düsseldorf<br />

Schriftführer <strong>und</strong> Schriftleiter der<br />

Website www.dgu-online.de<br />

Prof. Dr. Andreas Seekamp, Kiel<br />

Geschäftsstelle der DGU<br />

Luisenstr. 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 20 21 54 90<br />

Fax: (0 30) 20 21 54 91<br />

E-Mail: office@dgu-online.de<br />

www.dgu-online.de<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Geschäftsführender Vorstand<br />

Präsident (<strong>und</strong> Präsident der DGOOC)<br />

Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock<br />

Stellv. Präsident (<strong>und</strong> Präsident<br />

der DGU)<br />

Prof. Dr. Christoph Josten, Leipzig<br />

2. Vizepräsidenten von DGU <strong>und</strong> DGOOC<br />

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />

Frankfurt/Main<br />

Prof. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach<br />

Generalsekretär (<strong>und</strong> Generalsekretär<br />

der DGU)<br />

Prof. Dr. Hartmut Siebert, Schwäbisch Hall<br />

Stellv. Generalsekretär (<strong>und</strong><br />

Generalsekretär der DGOOC)<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen<br />

Schatzmeister<br />

Prof. Dr. Werner E. Siebert, Kassel<br />

Vertreter der nichtselbständigen Ärzte<br />

aus dem nichtständigen Beirat<br />

Dr. Kai Dragowsky, Berlin<br />

Leiter des Ausschusses Versorgung,<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

Prof. Dr. Reinhard Hoffmann,<br />

Frankfurt/Main<br />

Leiterin des Ausschusses Bildung<br />

<strong>und</strong> Nachwuchs<br />

Prof. h.c. Dr. Almut Tempka, Berlin<br />

Leiter des Wissenschaftsausschusses<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Grifka,<br />

Bad Abbach<br />

Vertreter des Berufsverbandes<br />

der Fachärzte für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Helmut Mälzer, Berlin<br />

Vertreter des Berufsverbandes<br />

Deutscher Chirurgen<br />

Dr. Jörg-A. Rüggeberg, Bremen<br />

DGOU-Geschäftsstelle<br />

Luisenstr. 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (030) 20 21 54 80<br />

Fax: (0 30) 20 21 54 81<br />

office@dgou.de<br />

www.dgou.de<br />

Deutsche Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie e. V.<br />

Geschäftsführender Vorstand<br />

Präsident<br />

Prof. Dr. med. Wolfram Mittelmeier,<br />

Rostock<br />

1. Vizepräsident<br />

Prof. Dr. med. Dieter Kohn, Homburg / Saar<br />

2. Vizepräsident<br />

Prof. Dr. med. Bernd Kladny,<br />

Herzogenaurach<br />

Generalsekretär<br />

Prof. Dr. med. Fritz Uwe Niethard, Berlin<br />

Schatzmeister<br />

Prof. Dr. med. Werner E. Siebert, Kassel<br />

Präsident des Berufsverbandes BVOU<br />

Helmut Mälzer, Berlin<br />

Leiter der Ordinarienkonferenz<br />

Prof. Dr. med. Joachim Grifka, Bad Abbach<br />

2. Vorsitzender des VLOU<br />

Prof. Dr. med. Volker Ewerbeck,<br />

Heidelberg<br />

Geschäftsstelle der DGOOC<br />

Langenbeck-Virchow-Haus<br />

Luisenstr. 58/59<br />

10117 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 84 71 21 31<br />

Fax: (0 30) 84 71 21 32<br />

E-Mail: info@dgooc.de<br />

www.dgooc.de<br />

Vorstand<br />

Präsident<br />

Prof. Dr. Stefan Nehrer, Krems/Österreich<br />

1. Vizepräsident<br />

Prim. Dr. Josef Hochreiter, Linz/Österreich<br />

2. Vizepräsident<br />

Prim. Dr. Peter Zenz, Wien/Österreich<br />

Generalsekretär<br />

Univ. Prof. Dr Alexander Giurea, Wien/<br />

Österreich<br />

Kassierer<br />

Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Knahr, Wien/<br />

Österreich<br />

Schriftführer<br />

Prof. Dr. Catharina Chiari, Wien/Österreich<br />

Fachgruppenobermann<br />

Dr. Rudolf Sigm<strong>und</strong>, Oberwart/Österreich<br />

Sekretariat der ÖGO<br />

c/o Wiener Medizinische Akademie<br />

Alserstraße 4<br />

A-1090 Wien<br />

Kontakt: Silvia Konstantinou<br />

Tel.: +43-1 - 405 13 83 21<br />

Fax: +43-1 - 405 13 83 23<br />

E-Mail: sk@medacad.org<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Bild: Gematik<br />

128<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

Kurz <strong>und</strong> bündig<br />

Zielvereinbarungen in Chefarztverträgen<br />

Während in der gewerblichen Wirtschaft Bonuszahlungen<br />

<strong>und</strong> ähnliche variable Gehaltsbestandteile bereits seit längerer<br />

Zeit regelmäßig vereinbart werden, finden sie sich in Chefarztdienstverträgen<br />

erst seit einigen Jahren vermehrt. In ihrer 2007<br />

veröffentlichten <strong>und</strong> noch immer aktuellen „Beratungs- <strong>und</strong><br />

Formulierungshilfe Chefarztvertrag“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

schlägt die DKG die Vereinbarung von Zielvereinbarungen<br />

mit Chefärzten vor. Was es dabei zu beachten<br />

gilt, hat Rechtsanwalt Torsten Nölling aus der Kanzlei Wienke<br />

<strong>und</strong> Becker, Köln, in einem ausführlichen Beitrag dargelegt.<br />

BVOU-Mitglieder finden den Artikel „Zielvereinbarungen in Chefarztverträgen“<br />

im BVOU.NET, auch auf den Homepages der DGU<br />

<strong>und</strong> der DGOOC steht der Text zum Download für Sie bereit.<br />

(red)<br />

Stopp für elektronische Ges<strong>und</strong>heitskarte<br />

Arnim Candidus, Präsident<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für Versicherte <strong>und</strong><br />

Patienten (DGVP), fordert<br />

den Stopp der elektronischen<br />

Ges<strong>und</strong>heitskarte<br />

(eGK). Deren derzeitiges<br />

Sicherheitsniveau entspräche<br />

in etwa dem zur<br />

Online-Beantragung einer<br />

Mülltonne, da ihre Schutzbedarfsklasse für die sensiblen medizinischen<br />

Daten, die sie enthält, zu niedrig sei, heißt es in einer<br />

Pressemitteilung. So benötige jede neue Karte mit Foto des<br />

Versicherten eine qualifizierte elektronische Signatur <strong>und</strong> eine<br />

Bestätigung der Identität des abgebildeten Versicherten durch<br />

eine benutzerunabhängige Instanz. Dies erfolge jedoch nicht.<br />

„Ohne die persönliche Zuordnung einer eGK zur Person ist die<br />

Karte weder für Notfalldaten noch für Erklärungen zur Organspende<br />

zulässig. Auch die viel zitierte Missbrauchsverhinderung<br />

ist nicht zu erreichen, wenn keiner prüft, ob das Foto den Versicherten<br />

darstellt“, so Candidus. (Quelle: DGVP)<br />

S3-Leitlinie „Versorgung peripherer<br />

Nervenverletzungen“<br />

An der S3-Leitlinie „Versorgung peripherer Nervenverletzungen“<br />

haben seitens der DGOOC PD Dr. Andreas Eisenschenk <strong>und</strong> Dr.<br />

Martin Lautenbach, beide aus Berlin, mitgearbeitet. Diese Leitlinie<br />

weist primär auf die Problematik der Verletzung peripherer<br />

Nerven hin. Diese sind häufig <strong>und</strong> treten überall gerade auch im<br />

Rahmen sogenannter Bagatellverletzungen auf. Sie werden immer<br />

wieder übersehen, viele Einrichtungen verfügen nicht über<br />

geeignete Operateure. Nach vielen gemeinsamen Sitzungen der<br />

gesamten Gruppe <strong>und</strong> umfangreichem Mail-Kontakt konnte die<br />

Leitlinie im Konsens erstellt werden.<br />

Eine Patienteninformation wurde ebenfalls entwickelt. Eisenschenk<br />

<strong>und</strong> Lautenbach haben mitgeteilt, dass sie den erreichten<br />

Ergebnissen zustimmen. (Quelle: DGOOC)<br />

�� ������������������<br />

����������������<br />

�������������������������<br />

�������������������������<br />

Gehalt<br />

nach Topthema<br />

Geschlecht<br />

�����������������������������������<br />

�������� ���������������<br />

������ ������������<br />

���������������������<br />

��������<br />

�����������������������������<br />

Xxxxxxx Unternehmen<br />

Doppelkarriere<br />

��������<br />

�������������������<br />

Xxxxxxx<br />

Aspirin ist nicht<br />

gleich Aspirin<br />

�������<br />

���������������������������<br />

�����������������<br />

„XX“ gibt Ärztinnen Tipps<br />

für Beruf <strong>und</strong> Familie<br />

Was Frauen in der Medizin interessiert, unterstützt <strong>und</strong> vorwärts<br />

bringt, macht der Thieme Verlag jetzt in seinem neuen<br />

Magazin „XX – Die Zeitschrift für Frauen in der Medizin“ zum<br />

Thema. XX erscheint ab sofort fünfmal im Jahr, in einem begleitenden<br />

Blog berichten zwei Ärztinnen, eine davon eine schwangere<br />

Orhopädin, regelmäßig über ihren Berufsalltag.<br />

„Gehalt nach Geschlecht“ ist das Topthema der ersten Ausgabe<br />

von „XX – Die Zeitschrift für Frauen in der Medizin“. Leserinnen<br />

erfahren darin Fakten zu geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden<br />

<strong>und</strong> deren Ursachen. Außerdem bekommen sie Tipps<br />

für Gehaltsverhandlungen. Personalexpertinnen informieren<br />

darüber, was Frauen für eine Führungsposition in der Klinik<br />

stärkt. In jeder Ausgabe von „XX“ finden Ärztinnen Beiträge,<br />

wie sie sich beruflich weiterentwickeln <strong>und</strong> ihre Karriere planen<br />

können. Erfahrungsberichte aus „Familie <strong>und</strong> Beruf“ zeigen,<br />

welche Modelle Ärztinnen das Familienleben erleichtern könnten.<br />

In den Rubriken „Geld“ <strong>und</strong> „Karriere“ informiert „XX“ über<br />

Themen wie die eigene Praxisgründung oder welche Verdienstmöglichkeiten<br />

welche Klinik bietet. Doch es geht nicht nur um<br />

die Anliegen der Ärztinnen im Beruf, auch medizinische Fragen<br />

werden in der Rubrik „Genderperspektiven“ thematisiert. Beiträge<br />

zum Thema „Ges<strong>und</strong> bleiben“, „Recht <strong>und</strong> Politik“ <strong>und</strong> ein<br />

Ärztinnen-Portrait r<strong>und</strong>en jede Ausgabe ab.<br />

Namenhafte Herausgeberinnen<br />

Als Herausgeberinnen konnte Thieme für die neue Zeitschrift<br />

erfolgreiche Frauen aus der Medizin gewinnen: Dr. Astrid Bühren<br />

ist seit 1993 als Fachärztin für Psychosomatische Medizin<br />

<strong>und</strong> Psychotherapie in Murnau tätig <strong>und</strong> ist Ehrenpräsidentin<br />

des Deutschen Ärztinnenb<strong>und</strong>es. Dr. Anja Haas ist seit 2009<br />

Fachärztin für Innere Medizin am Klinikum Ludwigsburg. Prof.<br />

Dr. Doris Henne-Bruns leitet seit 2001 die Klinik für Allgemein-,<br />

Viszeral- <strong>und</strong> Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum<br />

Ulm. Prof. Dr. Marion Kiechle führt seit 2000 die Frauenklinik<br />

am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität<br />

München. Dr. Sandra Lipovac ist seit 2009 Oberärztin für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> am Altonaer Kinderkrankenhaus in<br />

Hamburg <strong>und</strong> ist die erste Vorsitzende des Vereins Die Orthopädinnen.<br />

(Quelle: Georg Thieme Verlag)<br />

XX BLOGGT<br />

www.thieme.de/fz/xx.html<br />

��������� �������<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


130<br />

<strong>Nachrichten</strong><br />

R<strong>und</strong> 150 Anfragen: EPRD kommt bei Kliniken an<br />

Das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) stößt bereits<br />

vor dem Start auf reges Interesse bei den Krankenhäusern.<br />

„Schon jetzt haben r<strong>und</strong> 150 Kliniken Informationen angefordert<br />

oder signalisiert, dass sie sich am EPRD beteiligen wollen“,<br />

sagt Dr. Christof Veit, Leiter des BQS Instituts für Qualität <strong>und</strong><br />

Patientensicherheit (BQS-Institut) in Hamburg.<br />

Das BQS-Institut testet im Auftrag des Endoprothesenregisters<br />

derzeit die Dokumentation <strong>und</strong> den Datenfluss zwischen den<br />

Krankenhäusern, den beteiligten Krankenkassen <strong>und</strong> der Registerstelle.<br />

Der endgültige Startschuss für das neue b<strong>und</strong>esweite<br />

Register fällt voraussichtlich Mitte <strong>2012</strong>. Um den Ursachen für<br />

Wechseloperationen von künstlichen Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenken<br />

auf den Gr<strong>und</strong> zu gehen, greift das Register zum einen auf Informationen<br />

zurück, die den Kliniken, Krankenkassen <strong>und</strong><br />

Implantat-Herstellern bereits vorliegen. Zum anderen werden<br />

Krankenhäuser, die am EPRD teilnehmen, den Hersteller <strong>und</strong><br />

den Typ des eingesetzten Implantats sowie drei kleine Zusatzinformationen<br />

dokumentieren <strong>und</strong> an das EPRD weiterleiten.<br />

Aufwand lohnt sich<br />

Für die Krankenhäuser lohnt sich dieser Aufwand. EPRD-Kliniken<br />

erhalten exklusiv einmal im Jahr einen klinikspezifischen<br />

Bericht, der Aufschluss darüber gibt, welche Art von Prothese<br />

bei welchen Patienten bevorzugt eingebaut wird, wie sich die<br />

Zahl der Wechseloperationen entwickelt hat <strong>und</strong> warum es zu<br />

Wechseloperationen gekommen ist – bezogen auf das eigene<br />

Haus <strong>und</strong> im Vergleich zum Durchschnitt aller teilnehmenden<br />

Kliniken. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen zudem, dass<br />

sich mithilfe eines Registers die Zahl der Implantate, die wegen<br />

Problemen ausgewechselt werden müssen, deutlich senken<br />

lässt. Das erhöht die Patientensicherheit, ist aber auch ein Erfolg<br />

für alle Krankenhäuser, die ja eine bestmögliche Behandlung<br />

ihrer Patienten anstreben.<br />

Die zehnköpfige BQS-Projektgruppe um Franz-Josef Grothaus<br />

prüft aktuell in mehreren Schritten, ob die entwickelte Datentechnik<br />

<strong>und</strong> die Verfahrensabläufe wie gewünscht funktionieren.<br />

Fünf Kliniken haben die neu entwickelte EPRD-Software<br />

bereits installiert oder wollen dies demnächst tun. Im Rahmen<br />

der Testphase kommen fiktive Daten zum Einsatz. Sie werden<br />

per Mausklick an die Registerstelle am BQS-Institut übermittelt,<br />

deren Mitarbeiter sie dann mit Informationen der Krankenkassen<br />

<strong>und</strong> Hersteller verknüpfen <strong>und</strong> anschließend auswerten.<br />

„Wichtig ist, dass sich die Daten wie gewünscht zusammenfügen<br />

lassen <strong>und</strong> die Schnittstellen funktionieren“, sagt<br />

Projektleiter Franz-Josef Grothaus vom BQS-Institut, zu dessen<br />

Gruppe Informatiker <strong>und</strong> Biometriker ebenso gehören wie Pflegefachkräfte<br />

<strong>und</strong> Mediziner.<br />

Software kann in KIS integriert werden<br />

Grothaus führt weiter aus: „Unsere Software entspricht allgemeinen<br />

Standards. Sie kann als Stand-Alone-Lösung aufgebaut<br />

oder auch in ein bestehendes Krankenhaus-Informationssystem<br />

integriert werden. Eine individuelle Anpassung an die Wünsche<br />

der Kliniken ist in jedem Fall möglich.“ Läuft alles nach Plan,<br />

wird das EPRD erste Analysen bereits Ende 2013 an die teilnehmenden<br />

Kliniken liefern.<br />

Quelle: EPRD<br />

MEHR INFOS<br />

www.eprd.de<br />

Deutscher Journalistenpreis <strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>2012</strong><br />

Der Berufsverband der Fachärzte für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(BVOU) <strong>und</strong> die Deutsche Gesellschaft<br />

für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DGOU) loben im Jahr <strong>2012</strong><br />

zum 3. Mal den „Journalistenpreis<br />

<strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong>“ aus.<br />

Mit einer Würdigung herausragender Publikationen aus Printmedien,<br />

Hörfunk <strong>und</strong> Fernsehen möchten die Gesellschaften<br />

die Qualität der Berichterstattung über orthopädisch-unfallchirurgische<br />

Themen fördern <strong>und</strong> die wachsende Bedeutung des<br />

Faches in der Öffentlichkeit sichtbar machen. Der Preis wird im<br />

Rahmen des Deutschen Kongresses für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(DKOU) in Berlin verliehen. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.<br />

Quelle: DGOU/BVOU<br />

Foto: Starface<br />

Der Journalistenpreis O+U 2011 ging an Volker Weinl <strong>und</strong> Kerstin<br />

Quassowski von der „Bild am Sonntag“.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


132<br />

Politik<br />

Klare Absage: Die Medizinstudierenden hängen an ihrem Wahltertial. Der Nachwuchsmangel in der Medizin könne mittels eines viermonatigen<br />

Pflichtabschnitts in einer hausärztlichen Praxis nicht behoben werden, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Medizinstudierenden<br />

Deutschlands, des Marburger B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> des Hartmannb<strong>und</strong>es.<br />

WEITERBILDUNG<br />

Wahltertial muss erhalten bleiben<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung will in der neuen Approbationsordnung ein Pflichttertial Allgemeinmedizin festschreiben.<br />

Im Gegenzug soll das Wahltertial im Praktischen Jahr abgeschafft werden. Diese Pläne stoßen<br />

auf Widerstand in der Ärzteschaft <strong>und</strong> bei den Medizinstudierenden. Auch die Ordinarienkonferenz <strong>und</strong><br />

das Junge Forum der Deutschen Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> beziehen Stellung<br />

dagegen.<br />

Stärkung der Allgemein medizin<br />

nicht zulasten der anderen<br />

Fächer<br />

Das Junge Forum der DGOU als Vertreter<br />

der Weiterbildungsassistenten im Fach<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> spricht<br />

sich gegen Pläne der Landesregierungen<br />

aus, ein Pflichttertial Allgemeinmedizin<br />

im Praktischen Jahr des Medizinstudiums<br />

zu verankern. Damit bezieht es sich auf<br />

den entsprechende Änderungsantrag im<br />

Ges<strong>und</strong>heitsausschuss des B<strong>und</strong>esrates<br />

zur geplanten Novelle der Approbationsordnung.<br />

Darin wird unter anderem die<br />

Einführung eines verpflichteten Tertials<br />

Allgemeinmedizin unter Abschaffung des<br />

bisherigen Wahltertials gefordert.<br />

Eine einseitige Ausrichtung<br />

auf die Allgemeinmedizin<br />

verschärft die Probleme in<br />

anderen Disziplinen, Nachwuchs<br />

zu gewinnen.<br />

Der derzeitige Versuch, die Allgemeinmedizin<br />

<strong>und</strong> damit die Primärversorgung<br />

zu stärken, ist sicherlich richtig. Auf<br />

keinen Fall darf dies zu Lasten anderer<br />

medizinischer Fachdisziplinen unternommen<br />

werden. Eine umfassende <strong>und</strong><br />

breite Ausbildung im Studium sowie flexible<br />

Wahlmöglichkeiten entsprechend<br />

den Interessen der Studierenden müssen<br />

unbedingt beachtet werden.<br />

Die Vertretungen der Medizinstudierenden<br />

Deutschlands, bestehend aus der<br />

B<strong>und</strong>esvertretung der Medizinstudie-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Foto: Universitätsmedizin Mannheim


enden, dem Marburger B<strong>und</strong> <strong>und</strong> dem<br />

Hartmannb<strong>und</strong>, sprechen sich in einer<br />

gemeinsamen Erklärung ebenfalls gegen<br />

die geforderten Änderungen der Länder<br />

aus. Eine einseitige Ausrichtung auf die<br />

Allgemeinmedizin verschärfe die Probleme<br />

in anderen Disziplinen, Nachwuchs<br />

zu gewinnen. Durch die Abschaffung des<br />

Wahltertials fielen zudem wichtige Orientierungsmöglichkeiten<br />

für Studierende<br />

in der Wahl der später einzuschlagenden<br />

Fachweiterbildung weg <strong>und</strong> verschärfe so<br />

die Situation. Zudem sei mehr als fraglich,<br />

ob ein Zwang die Attraktivität der<br />

Allgemeinmedizin steigern könne.<br />

Hinzu kämen erhebliche logistische <strong>und</strong><br />

praktische Probleme in der Umsetzung<br />

<strong>und</strong> Gewinnung von Lehrpraxen sowie<br />

der Sicherung der Qualität der Lehre. Das<br />

Junge Forum der DGOU stimmt mit diesen<br />

Positionen überein <strong>und</strong> unterstützt<br />

uneingeschränkt diese Position.<br />

Zu hinterfragen ist auch der gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Sinn eines Pflichttertials Allgemeinmedizin.<br />

So setzt sich dieses Fach in der<br />

Weiterbildungsordnung zu zwei Dritteln<br />

aus stationärer Basisweiterbildung in Innere<br />

Medizin <strong>und</strong> Chirurgie zusammen.<br />

Im Praktischen Jahr werden diese beiden<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Bereiche jedoch schon bereits von den jeweiligen<br />

Pflichttertialen abgedeckt.<br />

Das Junge Forum der DGOU fordert daher<br />

den B<strong>und</strong>esrat auf, diese Änderung<br />

zurückzuweisen <strong>und</strong> das bisherige Wahltertial<br />

im Praktischen Jahr beizubehalten.<br />

Dr. Matthias Münzberg,<br />

Sprecher des Jungen<br />

Forums<br />

Weichenstellung für späteren<br />

Werdegang<br />

Die Gemeinschaft der Ordinarien der <strong>Orthopädie</strong><br />

sieht mit großer Sorge den Wegfall<br />

des Wahltertials im Praktischen Jahr.<br />

Stattdessen soll dieses Tertial offensichtlich<br />

als verpflichtender Abschnitt für die<br />

Allgemeinmedizin eingeführt werden.<br />

Wir verstehen die Bemühungen, den Studierenden<br />

die Allgemeinmedizin näher-<br />

RETTET DAS WAHLTERTIAL!<br />

Auf der Homepage der B<strong>und</strong>esvertretung der Medizinstudierenden Deutschlands können Sie<br />

������������������������������������������������������������������http://bvmd.de/news/<br />

rette_mit_ein_paar_klicks_das_wahltertial/ folgen, können Sie auf einer elektronischen<br />

Postkarte Ihre Meinung k<strong>und</strong>tun, die dann automatisch an das Ges<strong>und</strong>heitsministerium des<br />

B<strong>und</strong>eslandes, in dem Sie studieren, weitergeleitet wird.<br />

Politik<br />

zubringen <strong>und</strong> auf diesem Wege künftige<br />

Hausärzte zu rekrutieren.<br />

Für das Wahltertial darf nicht verkannt<br />

werden, dass es für viele Studierende<br />

zum Ende des Studiums die Möglichkeit<br />

darstellt, das Fachgebiet ihres beabsichtigten<br />

Weiterbildungsganges genauer<br />

kennenzulernen <strong>und</strong> damit die Entscheidung<br />

für die künftige Berufswahl zu treffen.<br />

Dieses Element der Weichenstellung<br />

für den späteren Werdegang darf nicht<br />

verlorengehen.<br />

Auf der Suche nach Alternativen für einen<br />

Pflichtabschnitt Allgemeinmedizin könnte<br />

gut ein Famulaturturnus herangezogen<br />

werden. Dies hätte noch dazu den organisatorischen<br />

Vorteil, dass die Studierenden<br />

einen solchen Abschnitt selbst organisieren<br />

<strong>und</strong> die Plätze nicht durch die Fakultät<br />

vorgehalten werden müssen.<br />

Prof. Dr. Dr. Joachim<br />

Grifka, Leiter der<br />

Ordinarienkonferenz<br />

133


134<br />

Politik<br />

VERSORGUNGSSTRUKTURGESETZ<br />

Was ändert sich tatsächlich?<br />

Das Versorgungsstrukturgesetz ist Ende des vergangenen Jahres vom B<strong>und</strong>estag beschlossen <strong>und</strong> vom<br />

B<strong>und</strong>esrat gebilligt worden. Seit Jahresbeginn <strong>2012</strong> sind wesentliche Teile des Gesetzes in Kraft. Nachfolgend<br />

stellen wir die wesentlichen Änderungen im Krankenversicherungsrecht (SGB V) sowie im Zulassungswesen<br />

der Ärzte (Ärzte-ZV) vor.<br />

Delegation ärztlicher Leistungen<br />

§ 28 Absatz 1 Satz 2 SGB V<br />

Der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss (GBA)<br />

hat am 20. Oktober 2011 die Richtlinie<br />

zur Heilk<strong>und</strong>eübertragung im Rahmen<br />

von Modellvorhaben <strong>und</strong> damit die Substitution<br />

ärztlicher Leistungen auf Angehörige<br />

der Kranken- <strong>und</strong> Altenpflegeberufe<br />

beschlossen. Die Neufassung des<br />

§ 28 Absatz 1 Satz 2 Sozialgesetzbuch V<br />

(SGB V) sieht demgegenüber vor, dass<br />

die Partner der B<strong>und</strong>esmantelverträge<br />

eine Liste von delegationsfähigen Leistungen<br />

erstellen sollen. Nach Auffassung<br />

des Gesetzgebers würden die bestehen-<br />

den Möglichkeiten zur Delegation noch<br />

nicht in ausreichendem Umfang genutzt.<br />

Daher soll für die ambulante Versorgung<br />

beispielhaft festgelegt werden, bei<br />

welchen Tätigkeiten <strong>und</strong> unter welchen<br />

Voraussetzungen nichtärztliches Kranken-<br />

<strong>und</strong> Pflegepersonal ärztliche Leistungen<br />

erbringen kann. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

gilt zwar bei der ärztlichen Behandlung<br />

in der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

die Pflicht zur persönlichen Leistungserbringung.<br />

Das bedeutet allerdings nicht,<br />

dass der Arzt alle Leistungen in vollem<br />

Umfang eigenhändig erbringen muss.<br />

Vielmehr kann er ärztliche Leistungen an<br />

nichtärztliches Personal delegieren. Die<br />

Letztverantwortung des Arztes bleibt dabei<br />

– im Gegensatz zur Substitution – jedoch<br />

erhalten, was bedeutet, dass er die<br />

Hilfsperson je nach den Erfordernissen<br />

überwachen <strong>und</strong> anleiten muss.<br />

Entlassmanagement<br />

§ 39 SGB V<br />

Mit einer Ergänzung in § 39 SGB V wurde<br />

ein verbindlicher Anspruch der Versicherten<br />

auf das Entlassmanagement nach<br />

einem Krankenhausaufenthalt eingeführt.<br />

Der Gesetzgeber sah die bisherige<br />

Vorschrift als nicht ausreichend an. Ziel<br />

des Entlassmanagements sei es, die Kon-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Montage: Fotolia/Joswig


tinuität der Versorgung zu gewährleisten,<br />

die Kommunikation zwischen den beteiligten<br />

ambulanten <strong>und</strong> stationären Versorgungsbereichen<br />

zu verbessern sowie<br />

einen möglichen „Drehtüreffekt“ zu vermeiden.<br />

Daher sollen in den Verträgen<br />

der Landesverbände der Krankenkassen<br />

<strong>und</strong> der Ersatzkassen mit der Landeskrankenhausgesellschaft<br />

oder mit den<br />

Vereinigungen der Krankenhausträger<br />

im Land zukünftig Einzelheiten zum Entlassmanagement<br />

festgelegt werden.<br />

Zuweisungsverbot<br />

§ 73 Absatz 7 SGB V<br />

Das bereits berufsrechtlich bestehende<br />

Verbot der Zuweisung gegen Entgelt ist<br />

jetzt auch in das SGB V aufgenommen<br />

worden. § 73 Absatz 7 SGB V sieht eine<br />

§ 31 der ärztlichen Berufsordnung vergleichbare<br />

Regelung vor, wonach es Vertragsärzten<br />

nicht gestattet ist, für die<br />

Zuweisung von Versicherten ein Entgelt<br />

oder sonstige wirtschaftliche Vorteile<br />

sich versprechen oder sich gewähren zu<br />

lassen oder selbst zu versprechen oder<br />

zu gewähren. Damit hat der Gesetzgeber<br />

klargestellt, dass ein Verstoß gegen<br />

das Zuweisungsverbot gleichzeitig immer<br />

auch einen Verstoß gegen vertragsärztliche<br />

Pflichten darstellt. Durch die<br />

Regelung soll insbesondere ermöglicht<br />

werden, im Rahmen der Zulassung von<br />

(Teil-) Berufsausübungsgemeinschaften<br />

zu prüfen, ob diese nicht allein zu dem<br />

Zweck gegründet wurden, unzulässige<br />

Zuweisungen gegen Entgelt oder sonstige<br />

wirtschaftliche Vorteile zu verschleiern.<br />

Honorarverteilung<br />

§ 87 b SGB V<br />

Das vertragsärztliche Vergütungssystem<br />

wird flexibilisiert <strong>und</strong> regionalisiert. Mit<br />

dem Versorgungsstrukturgesetz erhalten<br />

die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

wieder die Kompetenz, die Honorarverteilung<br />

eigenständig <strong>und</strong> nur noch im<br />

Benehmen mit den Krankenkassen festzulegen.<br />

Zugleich soll der Einheitliche<br />

Bewertungsmaßstab (EBM) durch eine<br />

bedarfsgerechtere Verteilung der Vergütungen<br />

schrittweise weiterentwickelt<br />

werden, um dem speziellen Versorgungsbedarf<br />

der Patienten <strong>und</strong> dem Leistungsspektrum<br />

der niedergelassenen Ärzte<br />

besser gerecht zu werden. Damit geht<br />

die Kompetenz für die Honorarverteilung<br />

von der B<strong>und</strong>esebene auf die Landesebene<br />

über. Der Bewertungsausschuss wird<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

zukünftig nur noch unverbindliche Empfehlungen<br />

abgeben. Die vertragsärztliche<br />

Vergütung erfolgt wieder im Rahmen<br />

eines regionalen Honorarverteilungsmaßstabs<br />

durch die Kassenärztlichen<br />

Vereini gungen, wobei die Trennung nach<br />

haus- <strong>und</strong> fachärztlichen Versorgungsbereichen<br />

beibehalten wird. Ab dem<br />

Jahr 2013 erhalten die Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen auch bei der regionalen<br />

Verhandlung über die Höhe der Gesamtvergütung<br />

mit den Krankenkassen mehr<br />

Gestaltungsspielräume. Bis die Vergütungssystematik<br />

durch die Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen umgesetzt worden<br />

ist, gelten die alten Regelleistungsvolumina<br />

allerdings noch fort.<br />

Um weitere Anreize für eine vertragsärztliche<br />

Tätigkeit in unterversorgten<br />

Gebieten zu fördern, hat der Gesetzgeber<br />

in diesen Gebieten auf eine Mengenbegrenzung<br />

verzichtet <strong>und</strong> Leistungen von<br />

Maßnahmen zur Fallzahlbegrenzung <strong>und</strong><br />

Fallzahlminderung ausgenommen. Zudem<br />

werden die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

verpflichtet, auf der Basis von<br />

Einzelfallprüfungen bei Bedarf weitergehende<br />

Ausnahmen vorzusehen (zum Beispiel<br />

Ausnahme von der Abstaffelung des<br />

Punktwertes). Darüber hinaus wird die<br />

Deckelung für extrabudgetäre Leistungen<br />

wieder aufgehoben, wodurch insbesondere<br />

das ambulante Operieren als ambulante<br />

Leistung gefördert werden soll.<br />

Neubewertung von Behandlungsmethoden<br />

– § 92 Abs. 7 d SGB V<br />

Vor der Beschlussfassung zu einer nichtmedikamentösen<br />

Untersuchungs- oder<br />

Behandlungsmethode erhalten zukünftig<br />

neben den Ärztekammern auch die<br />

jeweils einschlägigen medizinischen<br />

Fachgesellschaften ein Recht zur Stellungnahme.<br />

Neben der bereits bisher auf<br />

der Gr<strong>und</strong>lage der Verfahrensordnung<br />

erfolgenden Beteiligung der Fachkreise<br />

am Anfang eines neuen Beratungsverfahrens<br />

bedarf es auch vor der abschließenden<br />

Beschlussfassung im GBA der Einbeziehung<br />

der einschlägigen Fachgesellschaften.<br />

Das Recht zur Stellungnahme<br />

<strong>und</strong> Anhörung soll nach dem Willen des<br />

Gesetzgebers die Gewähr dafür erhöhen,<br />

dass die Entscheidungen des GBA über<br />

neue Untersuchungs- <strong>und</strong> Behandlungsmethoden<br />

auf einer fachlich f<strong>und</strong>ierten<br />

<strong>und</strong> die realen Versorgungsaspekte berücksichtigenden<br />

Gr<strong>und</strong>lage getroffen<br />

werden. Maßgeblicher Ansprechpartner<br />

Politik<br />

für den GBA wird nach der zwischenzeitig<br />

bereits überarbeiteten Verfahrensordnung<br />

die Arbeitsgemeinschaft<br />

wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften<br />

(AWMF) sein.<br />

Medizinische Versorgungszentren<br />

§ 95 Absatz 1, 1 a, 6 SGB V<br />

Bereits nach geltendem Recht handelt es<br />

sich bei Medizinischen Versorgungszentren<br />

um ärztlich geleitete Einrichtungen.<br />

Nun wird vorgegeben, dass der ärztliche<br />

Leiter im MVZ selbst als angestellter Arzt<br />

oder als Vertragsarzt tätig sein muss <strong>und</strong><br />

in medizinischen Fragen keinen Weisungen<br />

unterliegen darf. Hierdurch soll die<br />

ärztliche Therapie- <strong>und</strong> Weisungsfreiheit<br />

gewährleistet werden.<br />

Darüber hinaus werden die Gründungsvoraussetzungen<br />

für Medizinische Versorgungszentren<br />

neu gefasst. Künftig<br />

können Medizinische Versorgungszentren<br />

nur noch von zugelassenen Vertragsärzten<br />

<strong>und</strong> von zugelassenen Krankenhäusern<br />

gegründet werden. Die Gründungsberechtigung<br />

wird dadurch auf<br />

Leistungserbringer konzentriert, die den<br />

Großteil der ambulanten <strong>und</strong> stationären<br />

ärztlichen Versorgung der Versicherten<br />

leisten. Sonstige Leistungserbringer nach<br />

dem SGB V, die nicht an der vertragsärztlichen<br />

Versorgung teilnehmen, sind<br />

künftig nicht mehr berechtigt, Medizinische<br />

Versorgungszentren zu gründen.<br />

Eine Ausnahme gilt nur für gemeinnützige<br />

Trägerorganisationen. Zudem sind<br />

künftig als zulässige Rechtsformen für<br />

Medizinische Versorgungszentren nur<br />

noch Personengesellschaften, also Gesellschaften<br />

bürgerlichen Rechts, Partnerschaftsgesellschaften<br />

oder Ärztegesellschaften<br />

nach der Musterberufsordnung<br />

der Ärzte sowie Gesellschaften mit beschränkter<br />

Haftung (GmbH) zugelassen.<br />

Ziel des Gesetzgebers ist es, durch den<br />

Ausschluss von Aktiengesellschaften als<br />

zulässiger Rechtsform für Medizinische<br />

Versorgungszentren die Unabhängigkeit<br />

ärztlicher Entscheidungen von reinen Kapitalinteressen<br />

zu gewährleisten.<br />

Allerdings gibt es einen umfassenden<br />

Bestandsschutz für bereits zugelassene<br />

Medizinische Versorgungszentren. Diese<br />

Zulassungen gelten unabhängig von der<br />

Rechtsform <strong>und</strong> der Trägerstruktur des<br />

bestehenden Medizinischen Versorgungszentrums<br />

unverändert fort. Davon<br />

ausgenommen ist lediglich die neue Vo-<br />

135


136<br />

Politik<br />

raussetzung, dass der ärztliche Leiter eines<br />

Medizinischen Versorgungszentrums<br />

auch in diesem tätig sein muss. Kommen<br />

bestehende Medizinische Versorgungszentren<br />

dieser Voraussetzung nicht bis<br />

zum 30. Juni <strong>2012</strong> nach, droht der Entzug<br />

der Zulassung.<br />

Rückumwandlung von Arztstellen<br />

§ 95 Abs. 9 b SGB V i.V.m. § 32b Ärzte-ZV<br />

Nach bisher geltendem Recht war die<br />

(Rück-)Umwandlung einer genehmigten<br />

Angestelltenstelle in einen eigenständigen<br />

Vertragsarztsitz nicht möglich. Zukünftig<br />

soll es Vertragsärzten ermöglicht<br />

werden, eine genehmigte Anstellung zu<br />

einem späteren Zeitpunkt in eine Zulassung<br />

umwandeln zu lassen. Hierzu sieht<br />

die Vorschrift vor, dass die genehmigte<br />

Anstellung vom Zulassungsausschuss<br />

auf Antrag des anstellenden Vertragsarztes<br />

in eine Zulassung umzuwandeln<br />

ist. Als Inhaber der bisherigen Arztstelle<br />

für einen angestellten Arzt kann der anstellende<br />

Vertragsarzt entscheiden, ob<br />

der bisher angestellte Arzt Inhaber der<br />

neuen Zulassung werden soll, oder ob er<br />

die Durchführung eines Nachbesetzungsverfahrens<br />

möchte, so dass er eine nicht<br />

mehr benötigte Arztstelle im Zuge des<br />

Nachbesetzungsverfahrens wirtschaftlich<br />

verwerten kann. Beantragt der anstellende<br />

Vertragsarzt keine Nachbesetzung,<br />

hat der Zulassungsausschuss dem<br />

bisher angestellten Arzt die Zulassung<br />

zu erteilen. Hierdurch erhalten Vertragsärzte<br />

die flexible Möglichkeit, nach einer<br />

Bewährungsphase <strong>und</strong> bei entsprechendem<br />

Interesse zunächst angestellte Ärzte<br />

als Vertragsärzte gleichberechtigt in die<br />

Praxis zu integrieren. Diese Regelung<br />

gilt entsprechend für MVZ, so dass auch<br />

ein Vertragsarzt, der in einem gesperrten<br />

Planungsbereich auf seine Zulassung<br />

verzichtet hat, um in einem MVZ als angestellter<br />

Arzt zu arbeiten, die Angestelltenstelle<br />

zu einem späteren Zeitpunkt in<br />

eine Zulassung zurück umwandeln kann.<br />

Befristung von Zulassungen<br />

§ 98 SGB V i.V.m. § 19 Ärzte-ZV<br />

Es ist nun erstmals möglich, Zulassungen<br />

zur vertragsärztlichen Versorgung zu<br />

befristen. Die Voraussetzungen für eine<br />

Befristung von Zulassungen werden in<br />

§ 19 Absatz 4 der Zulassungsverordnung<br />

für Ärzte (Ärzte-ZV) geregelt. Diese Regelung<br />

soll nach der Auffassung des Gesetzgebers<br />

dem Ziel dienen, perspektivisch<br />

die Entstehung <strong>und</strong> Festschreibung von<br />

Überversorgung zu reduzieren. Daher ist<br />

eine Befristung von Zulassungen nur in<br />

offenen Planungsbereichen möglich, in<br />

denen der allgemeine bedarfsgerechte<br />

Versorgungsgrad mindestens 100 Prozent<br />

erreicht.<br />

Über die Befristung einer Zulassung soll<br />

der Zulassungsausschuss nach pflichtgemäßem<br />

Ermessen entscheiden. Insoweit<br />

macht das Gesetz keine Vorgaben über<br />

den Befristungszeitraum; daher ist auch<br />

dieser nach pflichtgemäßem Ermessen<br />

des Zulassungsausschusses festzulegen.<br />

Dabei sollen neben den Versorgungsbedürfnissen<br />

die Interessen des zugelassenen<br />

Vertragsarztes berücksichtigt werden,<br />

da es ihm möglich sein soll, die mit<br />

der Praxisgründung typischerweise verb<strong>und</strong>enen<br />

Investitionskosten während<br />

der Dauer der Zulassung zu refinanzieren.<br />

Daher hat der Zulassungsausschuss<br />

die Möglichkeit, die Befristung an das<br />

Erreichen eines bestimmten Lebensalters<br />

des Vertragsarztes oder das Ende der beruflichen<br />

Tätigkeit zu knüpfen.<br />

Bedarfsplanung<br />

§§ 99 ff. SGB V<br />

Den Beteiligten wird ein größerer gesetzlicher<br />

Gestaltungsspielraum für die Bedarfsplanung<br />

eingeräumt, um regionale<br />

Besonderheiten (zum Beispiel regionale<br />

demografische Entwicklung oder Morbiditätsstrukturen)<br />

für eine bedarfsgerechte<br />

Versorgung berücksichtigen zu können.<br />

Zu diesem Zweck kann von der Bedarfsplanungsrichtlinie<br />

des GBA abgewichen<br />

werden (zum Beispiel abweichende<br />

Abgrenzungen der Planungsbereiche<br />

oder abweichende Verhältniszahlen für<br />

den bedarfsgerechten Versorgungsgrad).<br />

Daneben wird in der Bedarfsplanung<br />

auch der mit dem Versorgungsstrukturgesetz<br />

eingeführten ambulanten spezialärztlichen<br />

Versorgung (vgl. § 116 b SGB<br />

V) Rechnung getragen. An der vertragsärztlichen<br />

Versorgung teilnehmende<br />

Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte, die spezialärztliche<br />

Leistungen erbringen, stehen eingedenk<br />

dieser Leistungen nicht mehr im vollen<br />

Umfang zur Versorgung der Versicherten<br />

mit vertragsärztlichen Leistungen<br />

zur Verfügung, so dass diese Tätigkeit bei<br />

der Berechnung des Versorgungsgrades<br />

abgezogen werden muss. Der GBA erhält<br />

deshalb den Auftrag, in der Bedarfsplanungsrichtlinie<br />

Bestimmungen über den<br />

Umfang der Berücksichtigung dieser Tätigkeit<br />

zu treffen.<br />

Umgekehrt sollen zukünftig neben zugelassenen<br />

<strong>und</strong> bei einem Vertragsarzt oder<br />

in einem Medizinischen Versorgungszentrum<br />

angestellte Ärzte alle an der vertragsärztlichen<br />

Versorgung teilnehmenden<br />

Ärzte in der Bedarfsplanung erfasst<br />

werden. Daher hat der GBA den Auftrag,<br />

in der Bedarfsplanungsrichtlinie Bestimmungen<br />

zur Berücksichtigung auch der<br />

durch Ermächtigung an der vertragsärztlichen<br />

Versorgung teilnehmenden Ärzte<br />

bei der Berechnung des Versorgungsgrades<br />

zu treffen. Dies betrifft sowohl<br />

Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte, die über eine individuelle<br />

Ermächtigung verfügen (zum<br />

Beispiel nach § 116 ermächtigte Krankenhausärzte)<br />

als auch Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte,<br />

die in einer ermächtigten Einrichtung<br />

(zum Beispiel in einem Krankenhaus,<br />

einer Psychiatrischen Institutsambulanz<br />

oder einem sozialpädiatrischen Zentrum)<br />

tätig sind.<br />

Letztlich wird die bisherige Regelung,<br />

die vorschreibt, dass die regionalen Planungsbereiche<br />

den Stadt- <strong>und</strong> Landkreisen<br />

entsprechen sollen, durch eine<br />

flexiblere Regelung ersetzt. Daher ist<br />

es künftig auch möglich, bei der Größe<br />

der Planungsbereiche nach Arztgruppen<br />

oder auch nach hausärztlicher, allgemeiner<br />

fachärztlicher <strong>und</strong> spezialisierter<br />

fachärztlicher Versorgung zu differenzieren.<br />

Diese Neuregelung soll zum 1. Januar<br />

2013 wirksam werden.<br />

Vorkaufsrecht von Zulassungen durch<br />

die KVen – § 103 SGB V<br />

Für viele Diskussionen hat bereits die Ankündigung<br />

gesorgt, den Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen die Möglichkeit einzuräumen,<br />

nach Beendigung eines Ausschreibungsverfahrens<br />

zur Nachbesetzung eines<br />

Vertragsarztsitzes ein Vorkaufsrecht<br />

auszuüben. Zwar sieht auch die endgültige<br />

Fassung des Versorgungsstrukturgesetzes<br />

ein solches Vorkaufsrecht der<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen vor, allerdings<br />

erhält der Zulassungsausschuss<br />

die Aufgabe, im Vorfeld über die Nachbesetzung<br />

eines Vertragsarztsitzes in einem<br />

Planungsbereich, in dem wegen Überversorgung<br />

Zulassungsbeschränkungen angeordnet<br />

sind, zu entscheiden.<br />

Endet künftig die Zulassung eines Vertragsarztes<br />

in einem Planungsbereich,<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


für den Zulassungsbeschränkungen angeordnet<br />

sind, durch Tod, Verzicht oder<br />

Entziehung, <strong>und</strong> soll die Praxis von einem<br />

Nachfolger weitergeführt werden, haben<br />

der Vertragsarzt oder seine Erben einen<br />

Antrag beim Zulassungsausschuss auf<br />

Durchführung eines Nachbesetzungsverfahrens<br />

zu stellen. Liegt dem Zulassungsausschuss<br />

ein solcher Antrag vor, hat er<br />

zu prüfen, ob auf eine Nachbesetzung des<br />

Vertragsarztsitzes aus Versorgungsgründen<br />

verzichtet werden kann. Im Rahmen<br />

seiner Prüfung hat der Zulassungsausschuss<br />

jedoch auch wirtschaftliche Gesichtspunkte<br />

zu berücksichtigen. Hat er<br />

zum Beispiel darüber zu entscheiden, ob<br />

ein Vertragsarztsitz innerhalb einer Berufsausübungsgemeinschaft<br />

nachbesetzt<br />

werden soll, sind auch die Auswirkungen<br />

seiner Entscheidung auf die Berufsausübungsgemeinschaft<br />

zu berücksichtigen.<br />

Haben der Vertragsarzt oder seine Erben<br />

dargelegt, dass sich als Praxisnachfolger<br />

eine oder mehrere Personen bewerben<br />

werden, bei denen es sich um den Ehegatten,<br />

Lebenspartner beziehungsweise<br />

ein Kind oder um einen angestellten<br />

Arzt des bisherigen Vertragsarztes handelt,<br />

muss ein Nachbesetzungsverfahren<br />

durchgeführt werden.<br />

Im Übrigen kann der Zulassungsausschuss<br />

das Unterlassen eines Nachbesetzungsverfahrens<br />

nur mit der Mehrheit<br />

der Stimmen im Zulassungsausschuss beschließen.<br />

Hat der Zulassungsausschuss<br />

beschlossen, kein Nachbesetzungsverfahren<br />

durchzuführen, hat die Kassenärztliche<br />

Vereinigung dem Vertragsarzt<br />

oder den Erben eine Entschädigung zu<br />

zahlen. Allerdings wird aufgr<strong>und</strong> der paritätischen<br />

Besetzung des Zulassungsausschusses<br />

mit je drei Vertretern der Ärzte<br />

<strong>und</strong> der Kassen in der Regel nicht mit der<br />

Ablehnung eines Nachbesetzungsverfahrens<br />

zu rechnen sein.<br />

Beratung vor Regress<br />

§ 106 Abs. 5 e SGB V<br />

Bei erstmaliger Überschreitung des Richtgrößenvolumens<br />

um mehr als 25 Prozent<br />

soll zukünftig zunächst kein Regress<br />

festgesetzt werden, bevor den betroffenen<br />

Vertragsärzten nicht zuvor zumindest<br />

eine einmalige Beratung angeboten<br />

wurde. Damit das wirtschaftliche Risiko<br />

infolge einer Überschreitung des Richtgrößenvolumens<br />

kalkulierbar bleibt <strong>und</strong><br />

insoweit Rechtssicherheit besteht, wird<br />

Vertragsärzten dabei zudem die Möglich-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

keit eingeräumt, in begründeten Fällen<br />

bereits im Rahmen dieser Beratung eine<br />

Feststellung der Prüfungsstelle über die<br />

Anerkennung von Praxisbesonderheiten<br />

zu beantragen. Ein Feststellungsinteresse<br />

kann beispielsweise für geltend gemachte<br />

Praxisbesonderheiten bestehen,<br />

die nicht vorab anerkannt oder bereits<br />

Gegenstand von Prüfungsverfahren gewesen<br />

sind.<br />

Vor- <strong>und</strong> nachstationäre Behandlung<br />

§ 115 a SGB V<br />

§ 115 a SGB V richtet sich an die Krankenhäuser<br />

<strong>und</strong> regelt die gesetzlichen<br />

Voraussetzungen der vor- <strong>und</strong> nachstationären<br />

Behandlung im Krankenhaus <strong>und</strong><br />

deren Abgrenzung zur vertragsärztlichen<br />

Versorgung. Die Auslagerung von Leistungen<br />

auf niedergelassene Vertragsärzte<br />

durch Krankenhäuser im Rahmen der<br />

vor- <strong>und</strong> nachstationären Behandlung<br />

des Krankenhauses nach § 115 a war<br />

bereits bisher auf der Gr<strong>und</strong>lage einer<br />

ausdrücklichen Beauftragung des niedergelassenen<br />

Vertragsarztes durch das<br />

behandelnde Krankenhaus möglich. Bei<br />

der Neuregelung handelt es sich daher<br />

um eine gesetzliche Klarstellung zur Flexibilisierung<br />

der Zusammenarbeit von<br />

Krankenhäusern <strong>und</strong> Vertragsärzten im<br />

Rahmen von Kooperationen bei der vor-<br />

<strong>und</strong> nachstationären Behandlung.<br />

Ambulante Operationen im Krankenhaus<br />

§ 115 b SGB V<br />

Nach der Rechtsprechung des B<strong>und</strong>essozialgerichts<br />

ließ die bisherige Regelung<br />

zum ambulanten Operieren im Krankenhaus<br />

nach § 115 b in Verbindung mit<br />

dem dreiseitigen AOP-Vertrag nur zu,<br />

dass ambulante Operationen durch Operateure<br />

des Krankenhauses oder durch<br />

Belegärzte, jeweils in Verbindung mit einem<br />

Anästhesisten des Krankenhauses,<br />

erbracht werden. Danach durften weder<br />

niedergelassene Vertragsärzte ohne Belegarztstatus<br />

ihre Patienten ambulant<br />

im Krankenhaus operieren, noch durften<br />

Krankenhäuser zur Durchführung ihrer<br />

ambulanten Operationen solche Ärzte<br />

einsetzen. Insbesondere waren Vereinbarungen<br />

zwischen Krankenhäusern<br />

<strong>und</strong> niedergelassenen Vertragsärzten mit<br />

dem Ziel, solche Kooperationen zu ermöglichen,<br />

nach der Rechtsprechung des<br />

B<strong>und</strong>essozialgerichts mit der geltenden<br />

Rechtslage nicht vereinbar.<br />

Politik<br />

Da der Gesetzgeber auch in diesem Bereich<br />

eine Flexibilisierung der Zusammenarbeit<br />

von Krankenhäusern <strong>und</strong> Vertragsärzten<br />

herbeiführen möchte, hat er<br />

nun eine ausdrückliche gesetzliche Vorgabe<br />

an die Parteien des AOP-Vertrages<br />

aufgenommen, wonach ambulant durchführbare<br />

Operationen im Krankenhaus<br />

auch auf der Gr<strong>und</strong>lage derartiger vertraglicher<br />

Kooperationen des Krankenhauses<br />

mit niedergelassenen Vertragsärzten<br />

erfolgen können. Vertragsarztrechtliche<br />

Vorschriften stehen einer solchen<br />

Regelung nun nicht mehr entgegen.<br />

Daher ist es zukünftig möglich, ambulante<br />

Operationen im Krankenhaus auch<br />

vor Vertragsärzten auf der Gr<strong>und</strong>lage von<br />

Honorararztverträgen erbringen zu lassen.<br />

Diese Neuregelung lässt allerdings<br />

offen, ob auch stationäre Krankenhausleistungen<br />

durch Honorarärzte erbracht<br />

werden dürfen. Daher ist bei stationären<br />

Leistungen bis zu einer Entscheidung des<br />

B<strong>und</strong>essozialgerichtes beim Einsatz von<br />

Honorarärzten Zurückhaltung geboten.<br />

Ambulante spezialfachärztliche<br />

Versorgung – § 116 b SGB V<br />

An die Stelle des bisherigen § 116 b SGB V<br />

(Ambulante Behandlung im Krankenhaus)<br />

tritt eine völlig neu konzipierte<br />

ambulante spezialfachärztliche Versorgung.<br />

Damit soll stufenweise eine ambulante<br />

spezialfachärztliche Versorgung<br />

für Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen,<br />

seltenen Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> hochspezialisierten Leistungen als<br />

eigenständiger Versorgungsbereich sowohl<br />

für niedergelassene Vertragsärzte<br />

als auch für Krankenhausärzte unter gleichen<br />

Qualitäts- <strong>und</strong> Vergütungsbedingungen<br />

eingeführt werden.<br />

Nach heftiger Kritik an der im Referentenentwurf<br />

vorgesehenen Regelung hat<br />

der Gesetzgeber die Regelung noch einmal<br />

entsprechend überarbeitet. In dem<br />

Bereich der ambulanten spezialfachärztlichen<br />

Versorgung sollen seltene Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Erkrankungen mit schweren<br />

Verlaufsformen wie Krebs, HIV/AIDS,<br />

Mukoviszidose <strong>und</strong> Multiple Sklerose<br />

behandelt werden, wobei die Versorgung<br />

sowohl in der Praxis des Vertragsarztes<br />

als auch im Krankenhaus ambulant erfolgen<br />

kann. Nicht erfasst sind dagegen<br />

ambulante Operationen <strong>und</strong> stationsersetzende<br />

Eingriffe. Voraussetzung für<br />

die spezialfachärztliche Behandlung am<br />

Krankenhaus ist ein vertragsärztlicher<br />

137


138<br />

Politik<br />

§ 99<br />

§ 98<br />

§ 115b<br />

§28<br />

§ 103<br />

DIE WICHTIGSTEN ÄNDERUNGEN IN KÜRZE<br />

§ 116b § 106<br />

§ 39<br />

1) Delegation ärztlicher Leistungen: Ärzte können ärztliche Leistungen<br />

an nichtärztliches Personal delegieren, müssen jedoch die<br />

Hilfspersonen je nach den Erfordernissen überwachen <strong>und</strong> anleiten.<br />

Die Partner der B<strong>und</strong>esmantelverträge sollen eine Liste von<br />

delegationsfähigen Leistungen erstellen.<br />

2) Entlassmanagement: Das Entlassmanagement nach einem stationären<br />

Aufenthalt muss verbindlich geregelt werden, da Patienten<br />

zukünftig einen gesetzlichen Anspruch auf eine organisierte<br />

Entlassung in die ambulante Versorgung haben.<br />

3) Zuweisungsverbot: Die Annahme von Geld oder anderen Vorteilen<br />

für die Zuweisung von Patienten stellt einen Verstoß gegen<br />

�������������������������������<br />

4) Regionalisierung der Honorarverteilung: Die Honorarverteilung<br />

geht von der B<strong>und</strong>es- auf die Landesebene über, das heißt,<br />

die Kassenärztlichen Vereinigungen regeln künftig wieder die<br />

Verteilung des ärztlichen Honorars autonom ohne die ausdrücklich<br />

erforderliche Zustimmung der Krankenkassen.<br />

5) Neubewertung von Behandlungsmethoden: Bevor der Gemeinsame<br />

B<strong>und</strong>esausschuss eine neue, nichtmedikamentöse Untersuchungs-<br />

oder Behandlungsmethode bewertet, muss er den<br />

jeweils einschlägigen medizinischen Fachgesellschaften Gelegenheit<br />

zur Stellungnahme geben.<br />

6) Medizinische Versorgungszentren: Medizinische Versorgungszentren<br />

dürfen künftig nur noch von zugelassenen Vertragsärzten<br />

<strong>und</strong> zugelassenen Krankenhäusern gegründet werden. Außerdem<br />

muss der ärztliche Leiter in dem Medizinischen Versorgungszentrum<br />

selbst als angestellter Arzt oder als Vertragsarzt<br />

tätig sein.<br />

7) Rückumwandlung von Arztstellen: Genehmigte Arztstellen<br />

dürfen zu einem späteren Zeitpunkt in eine Zulassung umgewandelt<br />

werden.<br />

8) Befristung von Zulassungen:���������������������������������<br />

denen der Versorgungsgrad 100 Prozent erreicht, können Zulassungen<br />

befristet vergeben werden.<br />

9) Bedarfsplanung: Die Bedarfsplanung soll kleinräumiger werden,<br />

��������������������������������������������������������������nen.<br />

Um das zu erreichen, darf gegebenenfalls die Bedarfsplanungsrichtlinie<br />

des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses außer<br />

Acht gelassen werden.<br />

10) Vorkaufsrecht von Zulassungen für die KVen: Scheidet in überversorgten<br />

Regionen ein Praxisinhaber aus seinem Berufsleben<br />

aus <strong>und</strong> möchte seine Zulassung abgeben, erhält die KV ein eingeschränktes<br />

Vorkaufsrecht.<br />

§ 73<br />

§ 87<br />

§ 128<br />

§ 92<br />

§ 24<br />

§ 95<br />

§ 115a<br />

11) Beratung vor Regress: Überschreitet ein Vertragsarzt erstmals<br />

das Richtgrößenvolumen um mehr als 25 Prozent, muss ihm eine<br />

Beratung angeboten werden, bevor ein Regress festgesetzt werden<br />

darf.<br />

12) Vor- <strong>und</strong> nachstationäre Behandlung: Kooperationsmöglichkeiten<br />

von Krankenhäusern <strong>und</strong> Vertragsärzten bei der vor- <strong>und</strong><br />

nachstationären Behandlung werden gesetzlich verankert.<br />

13) Ambulante Operationen im Krankenhaus: Ambulante Operationen<br />

im Krankenhaus können auf der Gr<strong>und</strong>lage vertraglicher Kooperationen<br />

des Krankenhauses mit niedergelassenen Vertragsärzten<br />

erfolgen.<br />

14) Ambulante spezialfachärztliche Versorgung: Für seltene Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Erkrankungen mit schweren Verlaufsformen wie<br />

Krebs, HIV/AIDS, Mukoviszidose <strong>und</strong> Multiple Sklerose wird sowohl<br />

für niedergelassene Vertragsärzte als auch für Krankenhaus-<br />

�������������������������������������������������������<br />

15) Beteiligungen an Unternehmen: Einkünfte von Vertragsärzten<br />

aus Beteiligungen an Unternehmen von Leistungserbringern gelten<br />

als unerlaubte Zuwendungen, wenn der Vertragsarzt durch<br />

sein Verordnungs- <strong>und</strong> Zuweisungsverhalten die Höhe der Ein-<br />

�������������������������������<br />

16) Erprobung von Behandlungsmethoden: Wenn das Potenzial einer<br />

neuen Untersuchungs- oder Behandlungsmethode noch<br />

nicht hinreichend belegt ist, muss der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss<br />

eine Erprobungsphase veranlassen. Erst wenn dabei der<br />

medizinische Nutzen oder Zusatznutzen nicht hinreichend belegt<br />

wird, kann er die Methode aus der Krankenhausversorgung streichen.<br />

���� ������� ��������������� ������ Der Wohnort kann unabhängig<br />

vom Praxissitz gewählt werden. Die Teilnahme am Notdienst<br />

bleibt davon unberührt.<br />

���� ���������������������������������������������Eine geringfügige<br />

Beeinträchtigung der Versorgung am Vertragsarztsitz kann<br />

durch eine Verbesserung der Versorgung am Ort der Zweigpraxis<br />

aufgewogen werden.<br />

19) Sitzverlegung wird schwerer: Wenn der Umzug einer Praxis von<br />

einem Stadtteil in den anderen zu Versorgungsproblemen im bisherigen<br />

Stadtteil führen würde, muss der Zulassungsausschuss<br />

die Verlegung des Praxissitzes ablehnen.<br />

20) Teil-Berufsausübungsgemeinschaften: Berufsausübungsgemeinschaften<br />

dürfen nicht dazu dienen, das Zuweisungsgebot zu umgehen.<br />

Das heißt, dass zum Beispiel ein Orthopäde <strong>und</strong> ein Radiologe,<br />

die eine Gemeinschaftspraxis haben, sich die Patienten nicht gegenseitig<br />

zuweisen dürfen.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Überweisungsvorbehalt, der jedoch noch der Ausgestaltung<br />

durch den Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschuss bedarf.<br />

Für die Vergütung der Leistungen soll eine Kalkulationssystematik<br />

mit diagno sebezogenen Gebührenpositionen in Euro<br />

vom Spitzenverband B<strong>und</strong> der Krankenkassen, der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft <strong>und</strong> der Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvereinigung<br />

gemeinsam eingeführt werden. Bis dahin erfolgt die<br />

Vergütung vorläufig nach dem Einheitlichen Bewertungsmaßstab<br />

(EBM). Die Abrechnung erfolgt direkt über die Krankenkassen.<br />

Vertragsärzte können stattdessen auch über die Kassenärztliche<br />

Vereinigung abrechnen.<br />

Die Rahmenbedingungen für die spezialfachärztliche Versorgung<br />

soll der GBA bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong> festlegen. Darin<br />

sollen für alle Leistungserbringer einheitliche Anforderungen<br />

sowie besondere Maßnahmen zur Qualitätssicherung enthalten<br />

sein. Für die Entscheidung über die Teilnahme an der<br />

spezialfachärztlichen Versorgung ist zukünftig nicht mehr die<br />

Bezirksregierung, sondern ein um Vertreter der Landeskrankenhausgesellschaften<br />

erweiterter Landesausschuss zuständig.<br />

Für eine Übergangszeit von zwei Jahren gelten die den Krankenhäusern<br />

bereits erteilten Genehmigungen nach § 116 b SGB<br />

V fort. Danach erfolgt die Teilnahme durch die entsprechende<br />

Anzeige bei dem zuständigen Landesausschuss, sofern die gesetzlichen<br />

Vorgaben erfüllt sind.<br />

Beteiligung an Unternehmen von Leistungserbringern – § 128<br />

SGB V<br />

Die Regelungen zur Zusammenarbeit zwischen ärztlichen <strong>und</strong><br />

nichtärztlichen Leistungserbringern haben eine weitere Verschärfung<br />

erfahren. Danach stellen nunmehr auch Einkünfte<br />

aus Beteiligun-gen an Unternehmen von Leistungserbringern,<br />

die Vertragsärzte durch ihr Verordnungs- oder Zuweisungsverhalten<br />

selbst maßgeblich beeinflussen, unerlaubte Zuwendungen<br />

dar. Nach Auffassung des Gesetzgebers sei diese Änderung<br />

notwendig gewesen, um zu verhindern, dass Vertragsärzte das<br />

Zu-wendungsverbot durch Beteiligung an Unternehmen von<br />

Leistungserbringern im Hilfsmittelbereich umgehen. Darüber<br />

hinaus hat der Gesetzgeber nunmehr auch klargestellt, dass<br />

Zuwiderhandungen gegen die Verbote des § 128 SGB V einen<br />

Verstoß gegen vertragsärztliche Pflichten darstellen, von dem<br />

die zuständige Kassenärztliche Vereinigung zu unterrichten ist.<br />

Erprobungsphase für Behandlungs methoden – § 137 c SGB V<br />

Der Ausschluss einer bestimmten Untersuchungs- oder Behandlungsmethode<br />

aus der stationären Krankenhausversorgung<br />

kann gr<strong>und</strong>sätzlich nur dann erfolgen, wenn nach Feststellung<br />

des GBA die überprüfte Methode kein Potenzial als<br />

erforderliche Behandlungsmethode in der stationären Versorgung<br />

bietet. Ein Potenzial für eine Erforderlichkeit kann sich<br />

etwa daraus ergeben, dass die Methode aufgr<strong>und</strong> ihres Wirkprinzips<br />

<strong>und</strong> der bisher vorliegenden Erkenntnisse mit der Erwartung<br />

verb<strong>und</strong>en ist, dass andere aufwändigere, für den Patienten<br />

invasivere oder bei bestimmten Patienten nicht erfolgreiche<br />

Methoden ersetzt werden können, die Methode weniger<br />

Nebenwirkungen hat, sie eine Optimierung der Behandlung bedeutet<br />

oder die Methode in sonstiger Weise eine effektivere Behandlung<br />

ermöglichen kann. Die Feststellung, dass der Nutzen<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Politik<br />

139


140<br />

Politik<br />

der Methode für eine Anerkennung noch<br />

nicht hinreichend belegt ist, reicht dagegen<br />

nicht aus, um sie unmittelbar aus der<br />

Krankenhausversorgung auszuschließen.<br />

Ist daher der Nutzen der überprüften<br />

Methode für eine positive Anerkennung<br />

nicht hinreichend belegt, weist sie aber<br />

das Potenzial als erforderliche Behandlungsalternative<br />

auf, so hat der GBA zukünftig<br />

eine Richtlinie zur Erprobung zu<br />

beschließen.<br />

Wegfall der Residenzpflicht<br />

§ 24 Ärzte-ZV<br />

Bislang waren Vertragsärzte verpflichtet,<br />

ihren Wohnort so wählen, dass sie auch<br />

in sprechst<strong>und</strong>enfreien Zeiten ihren Vertragsarztsitz<br />

in angemessener Zeit erreichen<br />

konnten, wenn dies zur Versorgung<br />

der Versicherten erforderlich war. Diese<br />

Verpflichtung wurde ersatzlos gestrichen,<br />

so dass der Wohnort nunmehr unabhängig<br />

von Praxissitz gewählt werden<br />

kann. Die Aufhebung dieser sogenannten<br />

Residenzpflicht lässt jedoch die Regelungen<br />

zur Teilnahme am organisierten<br />

Notdienst unberührt.<br />

Eröffnung von Zweigpraxen<br />

§ 24 Ärzte-ZV<br />

Künftig wird es leichter sein, eine Zweigpraxis<br />

zu eröffnen. Der Gesetzgeber hat<br />

die Voraussetzungen für die Eröffnung<br />

von Zweigpraxen etwas weicher gestaltet,<br />

da nun auch eine geringfügige Beeinträchtigung<br />

der Versorgung am Ort des<br />

Vertragsarztsitzes unbeachtlich ist, wenn<br />

sie durch die Verbesserung der Versorgung<br />

an dem weiteren Ort aufgewogen<br />

werden kann. Durch diese Änderung<br />

sollen die Zulassungsausschüsse stärker<br />

als bisher dazu angehalten werden,<br />

bei der Genehmigungsentscheidung die<br />

Versorgungssituation an beiden Tätigkeitsorten<br />

zu berücksichtigen <strong>und</strong> den<br />

Versorgungsbedarf am Ort der Zweigpraxis<br />

ins Verhältnis zu einer eventuellen<br />

Beeinträchtigung der Versorgung am<br />

Vertragsarztsitz zu setzen. Je größer der<br />

Versorgungsbedarf am Ort der Zweigpraxis<br />

sei, desto eher seien Beeinträchtigungen<br />

der Versorgung am Vertragsarztsitz<br />

hinzunehmen, so die Gesetzesbegründung.<br />

Durch die Ergänzung erhielten die<br />

Zulassungsausschüsse die nötige Flexibilität,<br />

um die Eröffnung von Zweigpraxen<br />

vor allem dort zu genehmigen, wo dies<br />

zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten<br />

Versorgung <strong>und</strong> zur Vermeidung von<br />

Unterversorgung besonders sinnvoll sei.<br />

Erschwerung der Sitzverlegung<br />

§ 24 Ärzte-ZV<br />

Umgekehrt wird es in Zukunft jedoch<br />

erschwert, den Praxissitz zu verlegen.<br />

Das bisherige Recht gewährte einem<br />

Vertragsarzt die Möglichkeit, seinen Vertragsarztsitz<br />

innerhalb eines Bedarfsplanungsbezirks<br />

zu verlegen, wenn Gründe<br />

der vertragsärztlichen Versorgung dem<br />

nicht entgegenstehen. Mit der Novellierung<br />

stellt der Gesetzgeber nun klar,<br />

dass die Zulassungsausschüsse bei der<br />

Prüfung eines Antrages auf Verlegung des<br />

Vertragsarztsitzes vorrangig darauf zu<br />

achten haben, dass Versorgungsgesichtspunkte<br />

dem nicht entgegenstehen. Führt<br />

die Verlegung eines Vertragsarztsitzes<br />

in einen anderen Stadtteil zu Versorgungsproblemen<br />

in dem Stadtteil, in dem<br />

sich der Vertragsarztsitz bisher befand,<br />

hat der Zulassungsausschuss den Verlegungsantrag<br />

abzulehnen.<br />

Gewinnverteilung in Teil-Berufsausübungsgemeinschaften<br />

§ 33 Ärzte-ZV<br />

In § 33 Ärzte-ZV wurde das bereits in den<br />

Berufsordnungen enthaltene Verbot aufgenommen,<br />

dass Teil-Berufsausübungsgemeinschaften<br />

nicht mit dem Ziel einer<br />

Umgehung des Verbots der Zuweisung<br />

von Versicherten gegen Entgelt gegründet<br />

werden dürfen. Die gemeinsame<br />

Berufsausübung, bezogen auf einzelne<br />

Leistungen, ist daher nur dann zulässig,<br />

wenn sie nicht einer Umgehung des Verbots<br />

der Zuweisung von Versicherten gegen<br />

Entgelt oder sonstige wirtschaftliche<br />

Vorteile dient. Dies betrifft insbesondere<br />

Teil-Berufsausübungsgemeinschaften<br />

mit Ärzten, deren Beitrag sich auf das<br />

Erbringen medizinisch-technischer Leistungen<br />

auf Veranlassung der übrigen<br />

Mitglieder der Berufsausübungsgemeinschaft<br />

beschränkt. Ebenso unzulässig<br />

ist die Verteilung von Gewinnen aus<br />

der gemeinsamen Berufsausübung in<br />

Abhängigkeit von Zuweisungszahlen.<br />

Entscheidend ist bei solchen Berufsausübungsgemeinschaften<br />

daher, dass die<br />

Gewinnverteilung der tatsächlichen Leis-<br />

tungserbringung des jeweiligen Vertragsarztes<br />

entspricht. Durch die Aufnahme<br />

dieser Regelung in die Zulassungsverordnung<br />

soll es zukünftig dem Zulassungsausschuss<br />

möglich sein, Teil-Berufsausübungsgemeinschaften,<br />

die gegen dieses<br />

Verbot verstoßen, die Genehmigung zu<br />

versagen beziehungsweise die Genehmigung<br />

mit Auflagen zu versehen.<br />

Dr. Albrecht Wienke<br />

Anna Stenger, LL.M.<br />

WEB-TIPP<br />

Rechtsanwalt Dr.<br />

Albrecht Wienke,<br />

Fachanwalt für<br />

Medizinrecht<br />

Kontakt: awienke@<br />

kanzlei-wbk.de<br />

Rechtsanwältin<br />

Anna Stenger, LL.M.,<br />

Fachanwältin für<br />

Medizinrecht<br />

Kontakt: astenger@<br />

kanzlei-wbk.de<br />

Die sperrigen Paragrafen des Versorgungsstrukturgesetzes<br />

übersetzt die Kassenärztliche<br />

Vereinigung Baden-Württemberg in einem<br />

kleinen, aber feinen Film in praxisnahes<br />

������������������������������������������den<br />

Sie den Film „Versorgungsstrukturgesetz:<br />

Die wichtigsten Paragrafen kinderleicht<br />

erklärt“. Lohnt einen Klick!<br />

www.kvbawue.de � Videoarchiv � Versorgungsstrukturgesetz<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


142<br />

Politik<br />

NEUE UNTERSUCHUNGS- UND BEHANDLUNGSMETHODEN<br />

Innovationen auf Herz<br />

<strong>und</strong> Nieren geprüft<br />

Den Einen geht es nicht schnell genug, die Anderen haben die Ruhe<br />

weg. Hersteller, Krankenhäuser <strong>und</strong> Patienten fordern mehr Tempo<br />

bei der Einführung neuer Untersuchungs- <strong>und</strong> Behandlungsmethoden.<br />

Krankenkassen <strong>und</strong> der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss halten<br />

dagegen: Echte Innovationen sind so selten wie Goldstaub. Mit dem<br />

Versorgungsstrukturgesetz kommt jetzt die Erprobungsregelung für<br />

nicht-medikamentöse Produkte.<br />

Es war eine Frage der Zeit. Nachdem mit<br />

dem Arzneimittelmarktneuordungsgesetz<br />

(Amnog) 2010 die Nutzenbewertung<br />

für Arzneimittel eingeführt wurde,<br />

kommt jetzt auch die Nutzenbewertung<br />

für neue, nicht-medikamentöse Medizinprodukte<br />

<strong>und</strong> Verfahren. Derzeit werden<br />

sie noch mit dem CE-Zertifikat auf den<br />

Markt gebracht. Das Zulassungsverfahren<br />

sei sicher, argumentiert die Industrie, da<br />

die Anforderungen an die Wirksamkeit<br />

eines Produktes oder Verfahrens der höheren<br />

Risikoklassen streng seien <strong>und</strong> klinische<br />

Bewertungen voraussetzten. Absolut<br />

nicht ausreichend, urteilen hingegen<br />

der Spitzenverband der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (GKV) <strong>und</strong> das Institut<br />

für Qualität <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen (IQWIG). Einzig<br />

<strong>und</strong> allein ein nachgewiesener medizinischer<br />

Nutzen oder Zusatznutzen mache<br />

ein neues Produkt zu einer Innovation.<br />

Nutzenbegriff erstmals im Gesetz<br />

Das Versorgungsstrukturgesetz, das im<br />

Januar <strong>2012</strong> in Kraft getreten ist, setzt<br />

zwischen diesen beiden Fronten an. „Gelangt<br />

der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss<br />

bei der Prüfung von Untersuchungs- <strong>und</strong><br />

Behandlungsmethoden (…) zu der Feststellung,<br />

dass eine Methode das Potenzial<br />

einer Behandlungsmethode bietet,<br />

ihr Nutzen aber noch nicht hinreichend<br />

belegt ist, kann der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss<br />

(…) eine Richtlinie zur Erprobung<br />

beschließen, um die notwendigen<br />

Erkenntnisse für die Bewertung des Nutzens<br />

der Methode zu gewinnen“, heißt es<br />

im Gesetz. Das ist zwar ein ganzes Stück<br />

entfernt von einer serienmäßigen Nut-<br />

zenbewertung nicht-medikamentöser<br />

Produkte <strong>und</strong> Verfahren analog zur Nutzenbewertung<br />

von Arzneimitteln. Jürgen<br />

Windeler hat diese zum Verdruss des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes Medizintechnologie<br />

(BVMed) schon gefordert, noch bevor er<br />

überhaupt sein Amt als IQWIG-Chef angetreten<br />

hat. Aber erstmals findet sich<br />

der Begriff des medizinischen Nutzens<br />

überhaupt in einem Gesetz wieder –<br />

„<strong>und</strong> das ist schon einmal ein Anfang“,<br />

sagt Windeler, „denn hier wird die Notwendigkeit<br />

einer Nutzenbewertung anerkannt.“<br />

Auch Mechtild Schmedders vom GKV-<br />

Spitzenverband begrüßt die Erprobungsregelung<br />

als ersten Schritt – nicht weniger,<br />

aber auch nicht mehr. Viel zu diffus<br />

sei der Begriff des Potenzials, außerdem<br />

müsse der Gesetzgeber klarstellen, in-<br />

ANTRAGSWAHN<br />

Das NUB-Verfahren treibt manchmal absonderliche<br />

Blüten. So beantragen manche<br />

Krankenhäuser einfach alles – ohne Rücksicht<br />

auf ihr Leistungsspektrum <strong>und</strong> was da<br />

eigentlich angeboten wird. Vor zwei Jahren<br />

etwa blamierten sich 18 Kliniken, als sie den<br />

NUB-Status für Petrophagizimab beantragten.<br />

Aus dem Formular geht hervor, dass der<br />

aus der seltenen Steinlaus (Anmerkung: Dieses<br />

Tier hat Loriot entdeckt!) gewonnene<br />

���������������������������������������������<br />

bekämpfe. Der molekulare Wirkmechanismus<br />

sei 100 Prozent bio, die teilmurinen,<br />

monoklonalen Antikörper sollten am besten<br />

dem Trinkwasser beigemischt werden. Die<br />

Deutsche Gesellschaft für Hämatologie <strong>und</strong><br />

Onkologie hatte sich diesen Spaß erlaubt<br />

<strong>und</strong> das Formular ins Netz gestellt.<br />

wieweit er die Hersteller finanziell in<br />

die Pflicht nehmen wolle. „Im Gr<strong>und</strong>e<br />

genommen hat alles Potenzial“, sagt<br />

Schmedders. „Auf diese Weise wäre jedes<br />

Verfahren in der Erprobung drin, der GBA<br />

könnte nichts mehr ausschließen, <strong>und</strong> die<br />

GKV müsste alles bezahlen.“ Zumindest<br />

was das Potenzial angeht, kann Rainer<br />

Hess sie vielleicht beruhigen. „Der Begriff<br />

,Methode mit Potenzial‘ muss durch den<br />

GBA zunächst noch genau abgegrenzt<br />

<strong>und</strong> konkretisiert werden“, sagt der unparteiische<br />

GBA-Vorsitzende. Gleichwohl<br />

kann er ihre Finanzierungssorgen damit<br />

nicht aus der Welt räumen. „Inwieweit<br />

die Hersteller an diesem Modell in einem<br />

angemessenen Maß finanziell beteiligt<br />

werden können, werden wir noch klären<br />

müssen.“<br />

Zu klären ist noch eine ganze Menge<br />

mehr. Bislang kommen neue Untersuchungs-<br />

<strong>und</strong> Behandlungsmethoden<br />

(NUB) – anders als im ambulanten Sektor,<br />

wo sie nur dann in den Leistungskatalog<br />

der Vertragsärzte aufgenommen<br />

werden, wenn der Gemeinsame B<strong>und</strong>esausschuss<br />

(GBA) ihnen bescheinigt, dass<br />

sie nützlich, notwendig <strong>und</strong> wirtschaftlich<br />

sind – in das Vergütungssystem der<br />

Krankenhäuser, ohne dass diese Kriterien<br />

systematisch geprüft werden. Seit fünf<br />

Jahren implantieren deutsche Chirurgen<br />

beispielsweise die sogenannte endovaskuläre<br />

Aortenklappe, eine künstliche<br />

Herzklappe, die über einen Katheter ins<br />

Herz eingebracht wird, sich dort mittels<br />

eines Ballons entfaltet <strong>und</strong> die kaputte<br />

Herzklappe verdrängt. Die Methode ist<br />

schonender als ein offener chirurgischer<br />

Eingriff <strong>und</strong> für Hochrisikopatienten<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Politik<br />

Nützlichkeit: Neue Untersuchungs- <strong>und</strong> Behandlungsmethoden können künftig auf Antrag des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses erprobt werden, bevor<br />

sie in die Erstattung kommen.<br />

gedacht, die aufgr<strong>und</strong> ihres Alters oder<br />

ihres Ges<strong>und</strong>heitszustandes nicht am<br />

offenen Herzen operiert werden können.<br />

In Europa sind zwei Produkte auf<br />

dem Markt, eins davon hat die amerikanische<br />

Zulassungsbehörde im November<br />

für inoperable Patienten zugelassen. In<br />

Deutschland gibt es seit 2010 für das Verfahren<br />

eine eigene Fallpauschale. „Diese<br />

Pauschale liegt mit etwa 36.000 Euro fast<br />

doppelt so hoch wie die Pauschale für<br />

die offene Operation“, erläutert Mechtild<br />

Schmedders vom GKV-Spitzenverband.<br />

„Seither sind die Leistungszahlen gestiegen,<br />

<strong>und</strong> zwar nicht nur bei den inoperablen<br />

Patienten, sondern wahrscheinlich<br />

auch bei denen, die ohne größeres Risiko<br />

offen operiert werden könnten.“ Und das,<br />

obwohl ein erhöhtes Schlaganfallrisiko,<br />

Gefäßschädigungen <strong>und</strong> Lecks zwischen<br />

Klappe <strong>und</strong> Gefäßwand nur einige der Risiken<br />

sind, die mit dieser Operationsmethode<br />

einhergehen.<br />

Das ökonomische Potenzial ist<br />

entscheidend<br />

Das Herzklappenbeispiel verdeutlicht,<br />

was die GKV am NUB-Verfahren am<br />

meisten stört: Letztlich entscheide nicht<br />

das medizinische, sondern das ökonomische<br />

Potenzial einer neuen Methode<br />

darüber, ob sie es in das Vergütungssystem<br />

der Krankenhäuser schafft. Krankenhäuser,<br />

die eine innovative Leistung<br />

erbringen wollen, können beim Institut<br />

für das Entgeltsystem im Krankenhaus<br />

(Inek) prüfen lassen, ob diese Leistung im<br />

DRG-System bereits abgebildet ist. Auch<br />

das Inek prüft also nicht, ob das Verfahren<br />

gut oder schlecht ist, sondern ledig-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

lich, ob es schon eine Fallpauschale oder<br />

ein Zusatzentgelt dafür gibt. Wenn nicht,<br />

bekommt das Produkt oder Verfahren<br />

den NUB-Status 1. Begründen muss das<br />

Inek diese Einstufung allerdings nicht,<br />

wodurch das ganze Verfahren sehr nebulös<br />

wirkt. Entscheidend dabei ist, dass<br />

NUB-Status 1 bedeutet, dass das Krankenhaus<br />

mit den Krankenkassen vor Ort<br />

ein Entgelt für diese Leistung aushandeln<br />

kann. Auf diese Weise werde die Innovation<br />

irgendwann über eine DRG oder ein<br />

Zusatzentgelt finanziert, so Schmedders.<br />

„Das Schlimme daran ist“, beklagt sie,<br />

„wenn die gesetzliche Krankenkasse dafür<br />

bezahlt, glauben die Patienten, dass<br />

es sich um eine sichere Standardtherapie<br />

handelt <strong>und</strong> nicht um ein neues, noch in<br />

der Erprobung befindliches Verfahren,<br />

das nur unter kontrollierten Bedingungen<br />

ausschließlich von Experten angewandt<br />

werden sollte.“<br />

Noch vertrackter wird es dann, wenn<br />

eine Innovation, die schon seit Jahren<br />

in der stationären Versorgung ist, einer<br />

Methodenbewertung des GBA nicht<br />

standhält. Eine solche evidenzbasierte<br />

Bewertung ist zwingende Voraussetzung<br />

dafür, dass ein Verfahren in den vertragsärztlichen<br />

Bereich eingeführt werden<br />

darf. Obgleich beispielsweise die Vakuumversiegelungstherapie<br />

in den Krankenhäusern<br />

schon seit Jahren angewen-<br />

det wird, um schlecht heilende W<strong>und</strong>en<br />

zu schließen, waren die Nutzenbelege zu<br />

mager, als dass der GBA sie in den ambulanten<br />

Sektor überführt hätte. Eigentlich<br />

hätte er sie in diesem Moment auch an<br />

den Krankenhäusern verbieten müssen.<br />

Ein schwieriges Unterfangen, wenn ein<br />

Verfahren seit Jahren als GKV-Leistung<br />

an den Krankenhäusern verbreitet ist. So<br />

setzte der GBA die Beschlussfassung aus,<br />

mit dem Ziel, aussagekräftige Studien auf<br />

den Weg zu bringen – Studien, die wäh-<br />

Es reden die falschen Leute darüber, was Innovationen sind. Nicht<br />

Klinikgeschäftsführer <strong>und</strong> Kassenchefs sollten das ausdiskutieren,<br />

sondern die Ärzte unter sich. Norbert Roeder, DRG Research Group Münster<br />

rend der jahrelangen Routineanwendung<br />

längst hätten gemacht werden können.<br />

Perfider Prohibitionsprozess<br />

Was Mechthild Schmedders allerdings<br />

nicht berücksichtigt: NUB-Status 1 bedeutet<br />

nicht automatisch Zusatzentgelt.<br />

„In 40 Prozent der Fälle kommt eine<br />

Vereinbarung zwischen Krankenhaus<br />

<strong>und</strong> Kosten träger nicht zustande“, weiß<br />

Norbert Roeder, Ärztlicher Direktor des<br />

Universitätsklinikums Münster <strong>und</strong> Mitglied<br />

der dort angesiedelten DRG Research<br />

Group. Das NUB-Verfahren ist ein<br />

gewaltiger Papierkrieg mit offenem Ende.<br />

Den NUB-Status 1 behält die Innovation<br />

nämlich nur für ein Jahr. Wird sie in diesem<br />

Zeitraum nicht in einem Zusatzentgelt<br />

oder einer DRG abgebildet, muss das<br />

Krankenhaus den NUB-Antrag erneut<br />

stellen. Böse Zungen sagen, dahinter ste-<br />

Foto.: BVMed, Siemens<br />

143


144<br />

Politik<br />

KONTROLLIERTER ZUWACHS<br />

„Das NUB-Verfahren ist eher eine Bremse als<br />

eine Innovationsmaschine“, sagt Stephan<br />

von Bandemer vom Institut Arbeit <strong>und</strong> Technik<br />

(IAT). Im Auftrag des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

Medizintechnologie (BVMed) hat Bandemer<br />

statistisch ermittelt, wie sich medizintechni-<br />

����� ������������� ��� ������������������<br />

verbreiten. Die Zahl der Neuanträge mit Status<br />

1 fällt dabei geringer aus als erwartet.<br />

Zwischen 2006 <strong>und</strong> 2010 gingen insgesamt<br />

45.824 NUB-Anträge für 2.971 neue Untersuchungs-<br />

<strong>und</strong> Behandlungsmethoden beim<br />

Inek ein. In diese Zahl sind die Wiederholungsanträge<br />

eingeschlossen. Davon erhielten<br />

lediglich 48 medizintechnische NUBs den<br />

cke das Kalkül des Gesetzgebers, kostenintensive<br />

Innovation vom Markt fernzuhalten.<br />

„Es ist nur eine bestimmte Menge<br />

Geld im System. Wenn die Verfahren<br />

teurer werden, muss das Geld an anderer<br />

Stelle – bei den Arbeitskräften beispielsweise<br />

– eingespart werden. Also wird<br />

versucht, es gar nicht erst so weit kommen<br />

zu lassen. Das ist ein perfider Prohibitionsprozess,<br />

der darauf abzielt, das<br />

Interesse der Krankenhäuser an innovativen<br />

Verfahren zu dämpfen“, sagt ein leitender<br />

Klinikmanager, der Deutschland<br />

mittlerweile den Rücken gekehrt hat.<br />

15.000 NUB-Anträge im Jahr<br />

Tatsächlich musste das Inek allein 2010<br />

Jahr 15.000 NUB-Anträge durcharbeiten.<br />

Die Krankenkassen rügen die Krankenhäuser<br />

regelmäßig dafür, dass sie gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

alles beantragen, ohne Rücksicht<br />

auf ihr eigentliches Leistungsspektrum<br />

<strong>und</strong> offenbar manchmal auch, ohne die<br />

Sinnhaftigkeit der angebotenen Methoden<br />

zu hinterfragen. Diese Antragsflut sei<br />

jedoch systembedingt, da jedes einzelne<br />

Haus einen Antrag stellen muss, erklärt<br />

Norbert Roeder. Im DRG-System werden<br />

Krankenhausleistungen zwei Jahre<br />

rückwirkend vergütet. Das heißt, wenn<br />

ein Krankenhaus im Jahr 2011 eine NUB<br />

abrechnen möchte, im Jahr 2009 jedoch<br />

keinen entsprechenden Antrag gestellt<br />

hat, bekommt es für seine Leistungen gar<br />

nichts. Ein NUB-Antrag ist also eine Art<br />

Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass<br />

ein Haus sein Leistungsspektrum irgendwann<br />

ausweiten möchte. „Als der Gesetzgeber<br />

das NUB-Verfahren eingeführt<br />

hat, wollte er erreichen, dass die Zeit-<br />

Status 1, so dass die Krankenhäuser für diese<br />

Verfahren Entgeltverhandlungen führen<br />

konnten. Über das NUB-Verfahren kommen<br />

����������������������������������������������tem,<br />

schlussfolgert Bandemer. Vielmehr<br />

würden starke Selbstregulierungsmechanismen<br />

greifen. „In der Regel ist es so, dass innovative<br />

Leistungen nur dort angeboten<br />

werden, wo man mit ihnen umgehen kann,<br />

also in spezialisierten Zentren, die über die<br />

notwendige Ausstattung verfügen.“ Die<br />

������������������������������������������<br />

noch Krankenhäuser hätten ein Interesse daran,<br />

durch Komplikationen negativ aufzufallen.<br />

spanne zwischen der Einführung einer<br />

Innovation <strong>und</strong> ihrer Vergütung verkürzt<br />

wird“, erläutert Roeder, „erreicht hat er<br />

allerdings etwas anderes, nämlich einen<br />

extrem bürokratischen Ablauf innerhalb<br />

eines unflexiblen Zeitplans.“ Das größte<br />

Problem sei, dass die falschen Leute darüber<br />

reden, was Innovationen sind. „Darüber<br />

müssten Ärzte untereinander diskutieren,<br />

<strong>und</strong> nicht Geschäftsführer von<br />

Krankenhäusern mit den Managern der<br />

Kostenträger.“ Kostenträger hätten schon<br />

Georg Thieme Verlag KG, Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart, PVSt, Entgelt bezahlt, 43151<br />

Abschied ohne<br />

Nebenwirkung<br />

Kliniken müssen ihr chaotisches Entlassungsmanagement<br />

optimieren. Am besten<br />

durch klare Zuständigkeiten <strong>und</strong> Case Manager.<br />

Sicherstellungszuschlag<br />

Begehrte Finanzspritze<br />

Porträt Joachim Hassenpflug<br />

Hüter der Gelenke<br />

www.kma-online.de | 12,50 Euro<br />

17. Jg. | März <strong>2012</strong><br />

B<strong>und</strong>esverband<br />

Pflegemanagement<br />

Der Beitrag erschien erstmals in der Zeitschrift<br />

kma – klinikmanagement aktuell,<br />

Ausgabe 12/<strong>2012</strong>. Das Magazin für die Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

erscheint einmal monatlich<br />

im Georg Thieme Verlag. Nachdruck<br />

mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung.<br />

kma im Internet: www.kma-online.de<br />

45.824<br />

für 2.971<br />

Davon erhielten 48<br />

NUB-Anträge<br />

zwischen 2006<br />

<strong>und</strong> 2010<br />

neue Untersuchungs-<br />

<strong>und</strong><br />

Behandlungsmethoden<br />

neue NUBs den<br />

Status 1.<br />

Verfahren abgelehnt, die ein Jahr später<br />

in der Regelversorgung <strong>und</strong> hochinnovativ<br />

waren.<br />

Roeder schlägt vor, das bisherige NUB-<br />

Verfahren zu modifizieren. Neue Methoden<br />

könnten strukturiert an den Krankenhäusern<br />

evaluiert werden, die an der<br />

DRG-Kalkulation teilnehmen. So könnte<br />

man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen<br />

– zusammen mit einer Fallpauschale<br />

könnte dann auch eine Nutzenbewertung<br />

vorliegen.<br />

Das klingt zu einfach, als dass es Wirklichkeit<br />

werden könnte. Auch Innovationszentren,<br />

wie der GKV-Spitzenverband<br />

sie gern im Versorgungsstrukturgesetz<br />

verankert hätte, wären einfacher gewesen:<br />

Dort wären neue Untersuchungs-<br />

<strong>und</strong> Behandlungsmethoden unter Studienbedingungen<br />

erprobt <strong>und</strong> erst bei<br />

nachgewiesenem medizinischen Nutzen<br />

in die breite Versorgung gekommen. „Innovationszentren<br />

wären die sehr viel sauberere<br />

Lösung gewesen“, bestätigt Hess.<br />

„Das war aber politisch nicht durchsetzbar.<br />

Wir haben momentan eine völlige<br />

Öffnung in Richtung Innovationen. Dies<br />

wird erst schrittweise geändert werden<br />

können, nicht von heute auf morgen.“<br />

Jana Ehrhardt, Berlin,<br />

freie Journalistin <strong>und</strong><br />

Redakteurin der OUMN<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


146<br />

Aus unserem Fach<br />

Giftige Hüftendoprothesen? Die Deutsche Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie warnt vor einer allgemeinen Verurteilung von Metall-<br />

Metall-Paarungen bei künstlichen Hüftgelenken. Dies führe zu einer Verunsicherung von Hüftendoprothesenträgern, die in den meisten Fällen weder ihren<br />

Prothesentyp kennen noch die zu dieser Problematik vorliegenden Erkenntnisse interpretieren können.<br />

HÜFTGELENKERSATZ<br />

Erhöhte Fehlerrate bei<br />

Metall-Metall-Paarungen<br />

Metall-Metall-Paarungen beim künstlichen Kunstgelenkersatz sind erneut in die Diskussion geraten. Die<br />

britische MHRA (Medicines and Healthcare-Product Regulatory Agency) hat bereits einen „Medical Device<br />

Alert“ herausgegeben, das B<strong>und</strong>esinstitut für Arzneimittel <strong>und</strong> Medizinprodukte die Fachgesellschaften<br />

um Stellungnahme gebeten. Die DGOOC <strong>und</strong> die Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik (AE) werden Empfehlungen<br />

zum Umgang mit Metall-Metall-Paarungen erarbeiten.<br />

Metall-Metall-Paarungen werden beim<br />

künstlichen Hüftgelenkersatz seit Jahrzehnten<br />

eingesetzt. Aufgr<strong>und</strong> besserer Abriebeigenschaften<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Kunststoffen sind sie nach anfänglich<br />

alleinigem Einsatz in der konventionellen<br />

Prothetik in den vergangenen Jahren auch<br />

für den „Oberflächenersatz“ sowie sogenannte<br />

„Großkopf-Gleitpaarungen“ (metallische<br />

Monoblock-Pfannen <strong>und</strong> Köpfe<br />

mit einem Durchmesser von mehr als 36<br />

Millimeter auf herkömmli-chen Stielprothesen)<br />

eingesetzt worden. Beim Oberflächenersatz<br />

wurden als Vorteile ein<br />

geringerer Knochenverlust, der Erhalt der<br />

normalen Gelenkanatomie <strong>und</strong> -mechanik<br />

(damit eine geringere Luxationsrate)<br />

<strong>und</strong> eine bessere Ausgangssituation für<br />

eine eventuell notwendige Revisionsoperation<br />

angenommen. Die Implantation<br />

der Großkopfprothesen sollte vor allem<br />

eine bessere Beweglichkeit bei minimiertem<br />

Risiko einer Luxation unterstützen.<br />

Zunehmende Erwartungen an Aktivität<br />

<strong>und</strong> Lebensqualität der immer jünger<br />

werdenden Patienten, die einen Gelenkersatz<br />

benötigen, haben die Entwicklung<br />

dieser neuen Versorgungsalternativen<br />

unterstützt.<br />

Als möglicher Nachteil einer Versorgung<br />

mit Metall-Metall-Paarungen wurden<br />

bereits früh der Metallabrieb <strong>und</strong> beim<br />

Oberflächenersatz darüber hinaus die<br />

Gefahr von Schenkelhalsfrakturen <strong>und</strong><br />

vorzeitiger Lockerung erkannt. Dem<br />

gegenüber stehen unter anderem die<br />

Risiken eines vermehrten Abriebs bei<br />

Gleitpaarungen mit konventionellen<br />

Kunststoffen sowie das Bruchrisiko bei<br />

einer Versorgung mit keramikhaltigen<br />

Gleitpaarungen. Deshalb sind Metall-<br />

Metall-Paarungen in der Vergangenheit<br />

als Versorgungsalternativen diskutiert<br />

worden <strong>und</strong> in die klinische Anwendung<br />

gekommen. So wurden zum Beispiel im<br />

Jahr 2008 gemäß dem National Joint Registry<br />

in Großbritannien 15 Prozent aller<br />

Hüftendoprothesen als Metall-Metall-<br />

Paarungen (acht Prozent Oberflächenersatz<br />

<strong>und</strong> sieben Prozent Großkopf-Metall-Metall-Paarungen)<br />

implantiert.<br />

Medical Device Alert herausgegeben<br />

Die Vor- <strong>und</strong> Nachteile der unterschiedlichen<br />

Gleitpaarungen werden in den<br />

Fachgesellschaften seit langem diskutiert.<br />

Die Großkopfprothesen <strong>und</strong><br />

Oberflächenersatz-Implantate werden<br />

seit 2008 besonders kritisch beobachtet.<br />

Bei beiden Versorgungen sind einzelne<br />

Implantate durch eine erhöhte „Fehler-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Bilder: TU Dresden


ate“ aufgefallen <strong>und</strong> wurden von den<br />

Herstellern ganz beziehungsweise zeitweise<br />

freiwillig vom Markt genommen.<br />

Aktuell ist die Aufmerksamkeit erneut<br />

durch verschiedene Artikel im British<br />

Medical Journal angefacht worden, wobei<br />

die Diskussion nicht mehr nur spezielle<br />

Implantate aus dem Sortiment des<br />

Oberflächenersatzes <strong>und</strong> der Großkopf-<br />

Prothesen im Auge hatte, sondern alle<br />

Metall-Metall-Paarungen des Hüftgelenkersatzes<br />

einschloss. Als Regierungsinstitution<br />

hat sich daraufhin die MHRA<br />

(Medicines and Healthcare-Product<br />

Regulatory Agency) eingeschaltet <strong>und</strong><br />

am 28. Februar einen „Medical Device<br />

Alert“ herausgegeben, in dem alle Metall-Metall-Paarungen<br />

des Hüftgelenkersatzes<br />

angesprochen werden. Darin<br />

heißt es, dass „die große Mehrzahl von<br />

Patienten mit Metall-Metall-Paarungen<br />

des Hüftgelenkes über gut funktionierende<br />

Gelenke verfügt <strong>und</strong> wohl nur ein<br />

geringes Risiko hinsichtlich sich entwickelnder<br />

Probleme bestünde“. Eine<br />

kleine Anzahl allerdings könnte Weichteilveränderungen<br />

als Reaktion auf die<br />

Abriebprodukte bei Metall-Metall-Paarungen<br />

entwickeln. Die Abriebprodukte<br />

können zur Gewebsnekrose führen <strong>und</strong><br />

damit auch die Ergebnisse eines regelnotwendigen<br />

Revisionseingriffes beeinflussen.<br />

Die orthopädischen Experten<br />

des MHRA waren daher der Meinung,<br />

dass eine Frührevision in solchen Fällen<br />

zu besseren Ergebnissen der Revisionschirurgie<br />

führen könne. Das MHRA wird<br />

die Entwicklung unter Rücksprache mit<br />

den orthopädischen Experten weiter<br />

beobachten <strong>und</strong> unter Umständen weitere<br />

Ratschläge erteilen. Derzeit wurde<br />

empfohlen, symptomatische Patienten<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich hinsichtlich des Blutge-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

haltes an Schwermetall-Ionen zu untersuchen.<br />

Dieses Protokoll gilt auch für<br />

asymptomatische Patienten, wenn sie<br />

mit einem Gelenk mit einem Kopfdurchmesser<br />

von mehr als 36 Millimeter versorgt<br />

sind. In diesem Fall sollten sich die<br />

Patienten auf unbegrenzte Zeit jährlich<br />

untersuchen lassen. Auch Institutionen<br />

<strong>und</strong> wissenschaftliche Gesellschaften in<br />

anderen Ländern befassen sich aktuell<br />

mit der Thematik <strong>und</strong> haben – zum Teil<br />

jedoch unterschiedlich lautende – Empfehlungen<br />

herausgegeben.<br />

Die DGOOC will das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD)<br />

schnellstmöglich auf den Weg bringen. Gerade durch die Erfassung<br />

der in diesem Register verankerten Routinedaten ist es<br />

möglich, ein wirkliches Frühwarnsystem zu etablieren, das Rückschlüsse<br />

auf die Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität ermöglicht.<br />

EPRD als Frühwarnsystem<br />

wichtiger denn je<br />

Das B<strong>und</strong>esinstitut für Arzneimittel <strong>und</strong><br />

Medizinprodukte (BfArM) hat die Information<br />

der britischen Behörde zunächst<br />

an die Fachgesellschaften weiter gereicht,<br />

in einem zweiten Anschreiben dann auch<br />

die Fachgesellschaften um Stellungnahme<br />

gebeten. Die DGOOC sieht in dieser<br />

Entwicklung einen erneuten Beleg<br />

dafür, dass das Endoprothesenregister<br />

Deutschland (EPRD) schnellstmöglich<br />

auf den Weg gebracht werden muss.<br />

Gerade durch die Erfassung der in diesem<br />

Register verankerten Routinedaten<br />

(zum Beispiel frühzeitige Revisionen) ist<br />

es möglich, ein wirkliches Frühwarnsystem<br />

zu etablieren, das Rückschlüsse auf<br />

die Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisqualität ermöglicht.<br />

Ein solches Register soll künftig<br />

dazu beitragen, Unsicherheiten zu vermeiden,<br />

wie sie jetzt im Zusammenhang<br />

mit den Metall-Metall-Paarungen in der<br />

Hüftgelenksendoprothetik entstanden<br />

sind. Ein Blick in die nationalen Endoprothesenregister<br />

(zum Beispiel Australien)<br />

zeigt, dass es offenbar Unterschiede<br />

in der Standzeit verschiedener Metall-<br />

Metall-Paarungen gibt. Immerhin sind<br />

Aus unserem Fach<br />

einige dieser Paarungen bereits 20 Jahre<br />

„auf dem Markt“ <strong>und</strong> weisen unter Berücksichtigung<br />

geeigneter Indikation sowie<br />

korrekter Versorgungstechnik sehr<br />

gute Ergebnisse auf. Das EPRD kann „Ausreißer“<br />

der Ergebnisqualität frühzeitig<br />

identifizieren <strong>und</strong> im Exekutiv-Komitee<br />

in Kooperation von Fachgesellschaft, Kostenträgern<br />

<strong>und</strong> Implantateherstellern geeignete<br />

Empfehlungen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

beschließen.<br />

Empfehlungen für Patienten <strong>und</strong><br />

Chirurgen werden erarbeitet<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der insgesamt unterschiedlichen<br />

Datenlage <strong>und</strong> neuerer<br />

Entwicklungen ist es notwendig, eine<br />

aktualisierte <strong>und</strong> f<strong>und</strong>ierte Stellungnahme<br />

zu den Risiken von Metall-Metall-<br />

Gleitpaarungen zu erarbeiten. Deshalb<br />

wird sich unter Mitwirkung von AE- <strong>und</strong><br />

DGOOC-Vertretern im April ein international<br />

besetztes Expertengremium mit<br />

dieser Thematik befassen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />

für Patienten <strong>und</strong> Chirurgen erarbeiten.<br />

Die DGOOC wird über das Ergebnis<br />

dieser europäischen Expertenkonferenz<br />

unter Beteiligung verschiedener<br />

Institutionen unterrichten.<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />

Prof. Dr. Klaus-Peter Günther<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe<br />

Niethard, für den<br />

Vorstand der DGOOC.<br />

Prof. Dr. Klaus-<br />

Peter Günther, für<br />

den Vorstand der<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Endoprothetik.<br />

147


148<br />

Aus unserem Fach<br />

VERSORGUNGSATLAS<br />

Woher kommen die unterschiedlichen<br />

Operationszahlen?<br />

Versorgungsforschung wird groß geschrieben. In Zeiten, in denen sich die Versorgungsstrukturen rasch<br />

<strong>und</strong> kaum mehr überschaubar ändern, in denen gleichzeitig Patienten- <strong>und</strong> Finanzströme umgelenkt<br />

werden, besteht ein großes Interesse an den Auswirkungen derartiger Veränderungen: Wie häufig wird<br />

was behandelt, wo wird es behandelt, mit welchem Ergebnis wird es behandelt, wird es unter Umständen<br />

anderswo besser gemacht?<br />

Vorbild für den Versorgungsatlas der<br />

Deutschen Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie (DGOOC)<br />

waren die so genannten „Outcome-studies“<br />

in den USA. Dort hat man versucht,<br />

durch die Erhebung der Diagnose- <strong>und</strong><br />

Versorgungshäufigkeit in den einzelnen<br />

B<strong>und</strong>esstaaten <strong>und</strong> deren Korrelation mit<br />

verschiedensten Randbedingungen die Effizienz<br />

<strong>und</strong> Effektivität des Ges<strong>und</strong>heitssystems<br />

zu hinterfragen. Der Dartmouth<br />

Atlas of Healthcare (www.dartmouthatlas.org)<br />

hat die Daten der so genannten<br />

Medicare Patienten aufgelistet <strong>und</strong> dabei<br />

erhebliche Abhängigkeiten der Versorgungshäufigkeit<br />

von der Ärzteverteilung<br />

festgestellt. Diese so genannte angebotsinduzierte<br />

Nachfrage („Supply Induced<br />

Demand“) wurde auch für Deutschland<br />

<strong>und</strong> für Operationen <strong>und</strong> Versorgungen<br />

im muskuloskelettalen Bereich behauptet,<br />

aber bisher nicht bewiesen.<br />

Abb. 1 Wirbelsäulenoperationen: Fallzahlen nach Jahren (WIdO Daten)<br />

Versorgungsatlas auf der Gr<strong>und</strong>lage von<br />

Routinedaten<br />

Die DGOOC hat daher vor zwei Jahren das<br />

Projekt Versorgungsatlas auf den Weg gebracht.<br />

In einer Arbeitsgruppe unter der<br />

Leitung von Thorsten Schäfer (Dresden/<br />

Ulm), Frau Jeszenszky, Prof. Klaus-Peter<br />

Günther, dem Generalsekretär <strong>und</strong> der<br />

AOK/WiDo (Jürgen Malzahn, Christian<br />

Günster) wurden Daten aus der AOK zur<br />

Verfügung gestellt, die die Erfassung regionaler<br />

Verteilung bestimmter Prozeduren<br />

in der <strong>Orthopädie</strong> wiedergeben. Das<br />

Projekt ist auf mehrere Jahre angelegt<br />

<strong>und</strong> konzentriert sich zunächst auf die<br />

arthroskopischen Eingriffe des Kniegelenkes,<br />

auf die elektive Hüft- <strong>und</strong> Knieendoprothetik<br />

<strong>und</strong> unterschiedliche Wirbelsäulenoperationen.<br />

Es handelt sich<br />

dabei um die Abrechnungsdaten nach<br />

§ 301 Sozialgesetzbuch V (SGB V). Die Ra-<br />

ten pro 1.000 Einwohner wurden altersstandardisiert<br />

<strong>und</strong> bis auf B<strong>und</strong>es- sowie<br />

Kreis ebene heruntergebrochen.<br />

Die Darstellung der ersten reinen Daten<br />

zeigt, dass ebenso wie in den USA erhebliche<br />

Unterschiede in den regionalen<br />

Versorgungshäufigkeiten ausgewählter<br />

Operationen bestehen. So besteht zum<br />

Beispiel für die gesamten Arthrosko pien<br />

des Kniegelenkes ein Unterschied der<br />

regionalen Versorgungshäufigkeit (auf<br />

Kreisebene) um das Siebenfache, für die<br />

Hüftgelenksendoprothetik um das Zweifache,<br />

für die Kniegelenksendoprothetik<br />

um das Dreifache <strong>und</strong> für alle Wirbelsäulenoperationen<br />

um das Sechsfache.<br />

Besonders auffällig sind Grenzziehungen<br />

zwischen Kreisen einer maximalen<br />

<strong>und</strong> einer minimalen Versorgungshäufigkeit,<br />

wie zum Beispiel zwischen Baden-Württemberg<br />

<strong>und</strong> Bayern, wo alle<br />

operativen Eingriffe auf der Bayerischen<br />

Seite vielfach häufiger als auf der Baden-<br />

Württembergischen Seite durchgeführt<br />

werden. Damit liegen die Variationen der<br />

Eingriffshäufigkeit etwa in einer gleichen<br />

Höhe, wie sie auch in den USA beobachtet<br />

wurden.<br />

Besonders interessant sind darüber hinaus<br />

die Entwicklungen bestimmter<br />

Eingriffshäufigkeiten im Längsschnitt.<br />

Insbesondere bei Arthroskopien <strong>und</strong><br />

Wirbelsäuleneingriffen kann eine deutliche<br />

Zunahme der Fallzahlen von 2005<br />

bis 2009 beobachtet werden, bei den<br />

Arthroskopien über 60 Prozent, bei den<br />

Wirbelsäuleneingriffen um annähernd<br />

90 Prozent. Unter den Wirbelsäuleneingriffen<br />

wiederum sind erhebliche Unterschiede<br />

hinsichtlich der spezifischen<br />

Technologien zu erkennen. So ist eher<br />

ein gleichmäßiger Anstieg bei Bandschei-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Foto: BVMed<br />

Shared-Decision-Making: In den USA hat es sich gezeigt, dass individualisierte Aufklärungsgespräche<br />

die Eingiffsraten deutlich senken.<br />

benoperationen <strong>und</strong> Dekompressionen<br />

nachzuweisen (��Abb. 1), während andere<br />

Verfahren (Bandscheibenprothese,<br />

Spreizer-Implantationen) mit einem abrupten<br />

Anstieg <strong>und</strong> der raschen Annäherung<br />

an eine Maximalzahl einhergehen<br />

(� Abb. 2).<br />

Was sind die Ursachen dieser beobachteten<br />

Unterschiede? Möglicherweise<br />

gibt es regionale Unterschiede in der<br />

Erkrankungshäufigkeit. Diskutiert werden<br />

immer wieder die unterschiedlichen<br />

ambulanten <strong>und</strong> stationären Angebotsstrukturen.<br />

Welchen Einfluss zum Beispiel<br />

hat die Orthopädendichte auf die<br />

wünschenswerte qualitativ hochwertige<br />

(allerdings auch bezahlbare) Versorgung<br />

der Bevölkerung? Wie viele Orthopäden<br />

bräuchten wir nach diesen Ergebnissen?<br />

Bei der groben Darstellung der Versorgungsverteilung<br />

in Deutschland lässt<br />

sich ein Zusammenhang mit der Ortho-<br />

Abb. 2 Wirbelsäulenoperationen: Fallzahlen nach Jahren (WIdO Daten)<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

pädendichte zunächst nicht erkennen.<br />

Allerdings kann erst eine weiterführende<br />

Untersuchung Aufschluss geben, die die<br />

regionale Verteilung der niedergelassenen<br />

als auch der klinisch tätigen Ärzte<br />

berücksichtigt.<br />

Individualisierte Aufklärung senkt<br />

Eingriffsrate<br />

Die DGOOC wird dieses Projekt weiterhin<br />

unterstützen, zumal es große Resonanz<br />

in der Öffentlichkeit gef<strong>und</strong>en hat. Die<br />

Autorengruppe konnte im Krankenhausreport<br />

<strong>2012</strong> erstmals über den orthopädischen<br />

Versorgungsatlas berichten <strong>und</strong><br />

ist nun aufgefordert, auch im Krankenhausreport<br />

2013 speziell zu den Wirbelsäuleneingriffen<br />

Stellung zu nehmen. Die<br />

Bertelsmann-Stiftung wiederum erkennt<br />

in diesen Daten einen Ansatz für sinnvolle<br />

Aufklärung der Bevölkerung. In den<br />

USA wurden die Daten des Dartmouth<br />

Aus unserem Fach<br />

Atlas zum Anlass genommen, bei Erkrankungen<br />

<strong>und</strong> Operationen mit besonders<br />

großer Variationsbreite der Versorgungshäufigkeit<br />

Aufklärungsprogramme für<br />

die Patienten zu starten: Der Patient soll<br />

insbesondere bei elektiven Eingriffen auf<br />

Augenhöhe mitentscheiden. „Shared Decision<br />

Making“ ist seitdem das Motto dieser<br />

Kampagne, weil es sich gezeigt hat,<br />

dass die Aufklärung des Patienten nicht<br />

selten an den wahren <strong>und</strong> individuellen<br />

Bedürfnissen vorbeigeht. Am Beispiel der<br />

Prostatahyperplasie <strong>und</strong> der Wirbelsäuleneingriffe<br />

konnte gezeigt werden, dass<br />

eine individualisierte Aufklärung die Eingriffsraten<br />

deutlich senken kann. Bei der<br />

politisch gewollten Diversifizierung der<br />

Versorgungsstrukturen ist die Fachgesellschaft<br />

aufgerufen, sich auch mit den sich<br />

daraus ergebenden Konsequenzen für die<br />

uns anvertrauten Patienten zu beschäftigen.<br />

Deutschland hat in Europa eine<br />

der höchsten Versorgungsdichten für<br />

Ärzte auf dem Gebiet der muskuloskeletalen<br />

Erkrankungen <strong>und</strong> Verletzungen.<br />

Deutschland hat aber auch eines der besten<br />

Ges<strong>und</strong>heitssysteme. „Which rate is<br />

right?“, fragt Jim Weinstein im Journal of<br />

Bone and Joint Surgery. Der Versorgungsatlas<br />

der DGOOC soll darauf für Deutschland<br />

Antwort geben.<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard<br />

Prof. Dr. Fritz<br />

Uwe Niethard,<br />

Generalsekretär DGOOC<br />

ZUM WEITERLESEN<br />

Im „Krankenhaus-<br />

������� ������ ��den<br />

Sie ein ausführliches<br />

Kapitel über<br />

die Operationshäu-<br />

������� ���� ������kopischenEingriffen<br />

am Kniegelenk,<br />

bei der elektiven<br />

Hüft- <strong>und</strong> Knieendoprothetik<br />

<strong>und</strong><br />

bei unterschiedlichen<br />

Wirbelsäulenoperationen. Er ist im<br />

Schattauer Verlag erschienen <strong>und</strong> kostet<br />

54,95 Euro.<br />

149


150<br />

Aus unserem Fach<br />

WEITERBILDUNG<br />

Für eine Renaissance der konservativen<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Das neue gemeinsame Fach <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> bedient sich nicht nur chirurgischer, sondern<br />

auch konservativer Verfahren. Standesvertreter sehen allerdings eine zunehmende Fokussierung auf die<br />

Chirurgie <strong>und</strong> die Gefahr, dass der umfassend k<strong>und</strong>ige Orthopäde <strong>und</strong> Unfallchirurg zu einem Auslaufmodell<br />

wird. Wie dieser Konflikt gelöst werden könnte, darüber spricht DGGOC-Generalsekretär Fritz Uwe<br />

Niethard im Interview, das in der Zeitschrift "<strong>Orthopädie</strong>-Technik" erschienen ist.<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen, ist<br />

Generalsekretär der DGOOC.<br />

OT: Im Editorial der Zeitschrift <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>Mitteilungen</strong> 4/11 brechen Sie eine<br />

Lanze für den hohen Stellenwert der konservativen<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />

Sie konstatieren, dass „konservative<br />

Behandlungsmaßnahmen in den Akutkliniken<br />

nicht mehr kostendeckend zu erbringen“<br />

seien mit der Konsequenz, dass<br />

entsprechende Kenntnisse immer seltener<br />

vermittelt werden. Lässt sich diese<br />

Entwicklung mittelfristig umdrehen?<br />

Prof. Niethard: Die Schwächung der<br />

gesamten konservativen <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> darunter auch<br />

der Technischen <strong>Orthopädie</strong> macht den<br />

Fachgesellschaften, aber auch dem Berufsverband<br />

große Sorge. Besonders<br />

problematisch ist, dass mit dem Abbau<br />

von Weiterbildungsstätten, die auch konservative<br />

Inhalte vermitteln können, die<br />

Kenntnisse innerhalb von zwei Generationen<br />

vollständig verloren gehen könnten.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> müssen wir kurz-<br />

fristig gegensteuern. Wir bemühen uns<br />

nicht erst seit gestern, sind aber bisher<br />

immer an der übergeordneten Regelung<br />

durch die Ärztekammern gescheitert.<br />

Diese aber sehen nun, dass die Weiterbildungssystematik<br />

den Anforderungen an<br />

Superspezialisierung einerseits <strong>und</strong> der<br />

Versorgungssituation in der Breite andererseits<br />

nicht mehr gerecht werden kann.<br />

Die Mitwirkung der Fachgesellschaften<br />

<strong>und</strong> Berufsverbände scheint daher möglich.<br />

DGOOC, DGOU <strong>und</strong> BVOU sind bereit,<br />

sich in qualifizierte Programme mit<br />

Kurssystemen <strong>und</strong> Hospitationen bei der<br />

Weiterentwicklung <strong>und</strong> Stärkung der<br />

konservativen Inhalte einzubringen. Darüber<br />

hinaus sind wir bemüht, bei den<br />

Ärztekammern <strong>und</strong> Verantwortlichen in<br />

den einzelnen B<strong>und</strong>esländern Verständnis<br />

für die Entwicklung von Weiterbildungsstätten<br />

für die konservative <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> zu schaffen.<br />

Dazu gehört nicht nur die Zulassung von<br />

erfahrenen, konservativ tätigen Orthopäden<br />

<strong>und</strong> Unfallchirurgen, die noch über<br />

das Rüstzeug einer effizienten, das heißt<br />

preisgünstigen <strong>und</strong> wirksamen konservativen<br />

Behandlung verfügen, sondern auch<br />

die Einrichtung von stationären Behand-<br />

lungsmöglichkeiten, die im Rahmen der<br />

DRG-Systematik verloren gegangen sind.<br />

Es kann nicht angehen, dass therapierefraktäre<br />

Kreuzschmerzen inzwischen in<br />

psychosomatischen <strong>und</strong> psy chiatrischen<br />

Kliniken behandelt werden, weil es konservative<br />

Behandlungsstätten in <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> nicht mehr gibt.<br />

Als Generalsekretär der DGOOC haben<br />

Sie die Berufspolitik der letzten Jahre intensiv<br />

begleitet. Können Sie sich vorstellen,<br />

dass Vertreter der Technischen <strong>Orthopädie</strong><br />

dabei helfen, die konservativen<br />

Inhalte der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

zu pflegen <strong>und</strong> weiterzuentwickeln?<br />

Die DGOOC hat sich frühzeitig darum bemüht,<br />

der Technischen <strong>Orthopädie</strong> einen<br />

festen Stand zu verleihen. So wurde die<br />

Sektion Technische <strong>Orthopädie</strong> gegründet,<br />

in der nicht nur Ärzte, sondern auch<br />

<strong>Orthopädie</strong>-Techniker <strong>und</strong> Vertreter der<br />

Industrie zusammen gearbeitet haben.<br />

Daraus wiederum ist die Initiative Technische<br />

<strong>Orthopädie</strong> ’93 entstanden. Diese<br />

nun seit 18 Jahren bestehende Initiative<br />

veranstaltet hervorragende Kurse, in denen<br />

die Technische <strong>Orthopädie</strong> vermittelt<br />

werden kann. Wir könnten uns vorstellen,<br />

dass diese Kurse zu einem „Muss“<br />

im Rahmen der Weiterbildung gemacht<br />

werden. Das stellt natürlich besondere<br />

Anforderungen an die Logistik <strong>und</strong> würde<br />

nur durch ein Zusammenwirken von<br />

kompetenter Ärzteschaft, <strong>Orthopädie</strong>-<br />

Technikern <strong>und</strong> Vertretern der Technischen<br />

<strong>Orthopädie</strong> möglich werden.<br />

Die Weiterbildungssystematik kann den Anforderungen an<br />

Superspezialisierung einerseits <strong>und</strong> der Versorgungssituation in<br />

der Breite andererseits nicht mehr gerecht werden.<br />

In der ersten Ausgabe der <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Nachrichten</strong>, erschienen im Oktober<br />

2011, finden sich verschiedene Hinweise,<br />

dass vonseiten der Berufsverbände die<br />

Weiterbildung in konservativer <strong>Orthopädie</strong><br />

bereits angegangen wird. So sprach<br />

sich der Gesamtvorstand des BVOU bei<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


FÜR EINE NEUE SICHTWEISE<br />

Zum Thema Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung hat der<br />

Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft<br />

für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Orthopädische Chirurgie<br />

e. V. (DGOOC), Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, in<br />

der Zeitschrift <strong>Orthopädie</strong> <strong>Mitteilungen</strong><br />

4/2011 ein viel beachtetes Editorial geschrieben.<br />

Demnach sieht er nicht nur wenige, an<br />

der Sitzung im September letzten Jahres<br />

mehrheitlich für eine Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

für den Facharzt für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> aus. Weiter<br />

wurde beschlossen, unter der Leitung<br />

von Prof. Dreinhöfer einen Arbeitskreis<br />

zum Thema „Einführung der Zusatzbezeichnung<br />

konservative <strong>Orthopädie</strong>“ ins<br />

Leben zu rufen. Können Sie uns diese<br />

Pläne näher erläutern?<br />

Die Weiterbildungsordnung ist in<br />

Deutschland an die Landesärztekammern<br />

gekoppelt. Bedauerlicherweise gibt<br />

es daher immer wieder verschiedene<br />

Ausführungen der sogenannten Musterweiterbildungsordnung<br />

der B<strong>und</strong>esärztekammer.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> versucht<br />

sich dieser Problematik anzunehmen,<br />

indem im Rahmen eines jährlich stattfindenden<br />

Weiterbildungs-Workshops<br />

die sogenannten kammeraktiven Mit-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

konservativen Inhalten interessierte Schüler,<br />

sondern auch immer weniger k<strong>und</strong>ige Lehrer.<br />

Niethard führt aus: „In Zeiten, in denen sich<br />

konservative <strong>und</strong> operative Strukturen im Sinne<br />

einer patientenorientierten <strong>und</strong> ressourcensparenden<br />

Medizin zusammenschließen<br />

(…), ist die <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

gut beraten, die konservativen Inhalte ihres<br />

���������������������������������������������<br />

der ökonomischen Fehlanreize auch Fehl- <strong>und</strong><br />

Überversorgung im chirurgischen Bereich.“<br />

Auf der Gr<strong>und</strong>lage dieses Editorials führte<br />

Bernd Wünschmann vom B<strong>und</strong>esinnungsverband<br />

für <strong>Orthopädie</strong>-Technik ein Interview,<br />

dass in der Zeitschrift „<strong>Orthopädie</strong>-Technik“<br />

erschienen ist <strong>und</strong> das wir hier nachdrucken.<br />

Wenn ein solcher Trend nicht gebrochen werden<br />

kann, würde der perspektivisch vollständige<br />

Verlust konservativer Inhalte das Fach<br />

quasi „amputieren“. Jedenfalls sieht nicht nur<br />

Niethard die dringende Notwendigkeit, konservative<br />

Inhalte in der Ausbildung des Facharztes<br />

wieder stärker zu leben. Aktuell wird<br />

diskutiert, wie zusammen mit der seit vielen<br />

Jahren an dieser Front kämpfenden Weiterbildungs-Initiative<br />

’93 das existierende Kurssystem<br />

zur konservativen, speziell Technischen<br />

<strong>Orthopädie</strong> ausgebaut werden könnte. Das<br />

glieder eingeladen werden, um die Sicht<br />

von Fachgesellschaft <strong>und</strong> Berufsverband<br />

in die Landesärztekammern hineinzutragen.<br />

Ein solcher Workshop wird auch in<br />

diesem Frühjahr stattfinden. Vorausgehend<br />

wird sich der Ausschuss für Bildung<br />

der DGOU mit der speziellen Problematik<br />

der konservativen <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

beschäftigen. Die Einführung<br />

einer Zusatzbezeichnung Konservative<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> wird<br />

widersprüchlich diskutiert. Wenn diese<br />

auf die sechsjährige Weiterbildung zum<br />

Facharzt für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

aufgesattelt werden müsste, hieße<br />

das, dass die Ärzte acht bis neun Jahre<br />

in der Weiterbildung blieben, bevor sie<br />

in die Praxis entlassen werden könnten.<br />

Dies ist in Anbetracht der gegenwärtigen<br />

Umstände des Ärztemangels <strong>und</strong><br />

der Feminisierung in der Medizin nicht<br />

zu vermitteln. Diskutiert wird daher ein<br />

sogenanntes Y-Modell, bei dem alle Ärzte<br />

Aus unserem Fach<br />

bietet natürlich nur dann Aussicht auf Erfolg,<br />

wenn alle Beteiligten eine neue Sichtweise für<br />

das Wohl der Patienten entwickeln.<br />

Für eine neue Sichtweise steht auch der zweite<br />

Tag der Technischen <strong>Orthopädie</strong>, den der<br />

B<strong>und</strong>esinnungsverband für <strong>Orthopädie</strong>-Technik<br />

(BIV-OT) in Kooperation mit der B<strong>und</strong>esfachschule<br />

für <strong>Orthopädie</strong>-Technik (BUFA),<br />

der Initiative ’93 <strong>und</strong> der Vereinigung Technische<br />

<strong>Orthopädie</strong> (VTO) beim Deutschen Kongress<br />

für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Un-fallchirurgie<br />

<strong>2012</strong> in Berlin durchführt. Beginnend am<br />

23. <strong>und</strong> speziell am 24. Oktober wird ein interdisziplinäres<br />

Programm zur konservativen,<br />

speziell Technischen <strong>Orthopädie</strong> angeboten,<br />

bewusst auch in Auseinandersetzung mit<br />

operativen Verfahren. Die Initiative des B<strong>und</strong>esinnungsverbandes<br />

zur Intensivierung der<br />

Kontakte zwischen Ärzteschaft <strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong>-Technik<br />

fand sowohl in Prof. Dr. Dieter<br />

Kohn, Kongresspräsident 2011, als auch im<br />

amtierenden Kongresspräsidenten Prof. Dr.<br />

Wolfram Mittelmeier tatkräftige Unterstützer.<br />

Es besteht große Einigkeit, dass nur in einem<br />

engen Verb<strong>und</strong> konservative Behandlungsmöglichkeiten<br />

im gesamten Feld <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> zu erhalten <strong>und</strong> zu<br />

stärken sind.<br />

den Common Trunk im Gebiet Chirurgie<br />

durchlaufen, die Spezialisierung sich aber<br />

nach zwei Jahren in einen bevorzugt konservativen<br />

<strong>und</strong> bevorzugt chirurgischen<br />

Part teilt. Dies hätte zum Vorteil, dass<br />

die später ausschließlich konservativ tätigen<br />

Ärzte den vollen Operationsplan<br />

nicht erbringen müssten, was wiederum<br />

der Weiterbildung im chirurgischen<br />

Zweig zugute käme. Diese früher von den<br />

Ärztekammern kategorisch abgelehnte<br />

Regelung scheint nun im Rahmen des<br />

sogenannten modularen Weiterbildungsweges<br />

realisierbar.<br />

Die Fragen stellte Bernd Wünschmann,<br />

B<strong>und</strong>esinnungsverband für <strong>Orthopädie</strong>-<br />

Technik.<br />

151


152<br />

Aus unserem Fach<br />

ORTHOPÄDIE-TECHNIK<br />

<strong>Orthopädie</strong> + Reha-Technik <strong>2012</strong><br />

Vom 15. bis 18. Mai <strong>2012</strong> findet auf dem Messegelände Leipzig der Weltkongress für Prothetik, Orthetik,<br />

<strong>Orthopädie</strong>schuhtechnik, Kompressionstherapie <strong>und</strong> Technische Rehabilitation statt. Im Folgenden haben<br />

wir einige Programmpunkte zusammengetragen, die wir Ihnen besonders ans Herz legen möchten.<br />

DIENSTAG, 15. MAI <strong>2012</strong><br />

15 bis 16.15 Uhr, Saal 3<br />

Fuß <strong>und</strong> Schuh 1 (Themenblock)<br />

Die randomisiert-kontrollierte Studie zur Wirksamkeit von<br />

stützenden Einlagen bei Spreizbeschwerden <strong>und</strong> Metatarsalgien<br />

Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann<br />

Wirkung rigider, plantarer <strong>und</strong> direkt am Fuß thermoplastisch<br />

angeformter Orthesen auf die Haltung <strong>und</strong> den plantaren<br />

Druck<br />

Loetitia Berger<br />

„Das Kniekonzept“, ein in der Praxis erprobtes analytisches<br />

Verfahren zum Nachweis der Wirkungsweise von Einlagen bei<br />

Kniebeschwerden<br />

Dirk Molitor<br />

Die Wirkung einer lateralen Keilsohle mit <strong>und</strong> ohne subtalaren<br />

Gurt auf die seitliche Bewegung des Oberkörpers bei Kniegelenksarthrose<br />

Elham Esfandiari<br />

Bewertung der valgisierenden Wirkung von Pronationsleisten<br />

auf den femorotibialen Kniespalt mittels vertikalem Niederfeld-MRT<br />

Dipl.-Ing. Martin Tettke<br />

MITTWOCH, 16. MAI <strong>2012</strong><br />

11 bis 12.15 Uhr, Saal 1<br />

Exoskelette – Robotische Orthesen (Symposium)<br />

Vorsitz: Axel Sigm<strong>und</strong>, Dipl.-Ing. Henning Schmidt<br />

Physiologische <strong>und</strong> biomechanische Antworten auf robotische<br />

Hilfe vom Bein-Exoskelett<br />

Prof. Daniel Ferris<br />

ReWalk – ein Exoskelett zum Überwinden vertikaler Mobilitätseinschränkung;<br />

eine überlegene Bewegungsalternative<br />

für Rollstuhlfahrer<br />

Dr. Amit Goffer<br />

N. N.<br />

Prof. Homayoon Kazerooni<br />

HAL (Hybrid Assistive Limb) Technologie<br />

Prof. Yoshiyuki Sankai<br />

MITTWOCH, 16. MAI <strong>2012</strong><br />

11 bis 12.15 Uhr, Saal 2<br />

Neueste Entwicklungen in der Fußprothetik bei Fußexartikulationen<br />

<strong>und</strong> Fußteilamputationen (Symposium)<br />

Vorsitz: Dr. Kevin Murray, Dr. med. Armin Koller<br />

Chirurgische Aspekte bei der prothetischen Versorgung<br />

bei Teilamputationen des Fußes <strong>und</strong> Knöchelexartikulation<br />

Dr. Armin Koller<br />

Biomechanische Aspekte der prothetischen Versorgung<br />

bei Teilamputationen des Fußes <strong>und</strong> Knöchelexartikulation<br />

Prof. Dr. Siegmar Blumentritt<br />

Herausforderungen der prothetischen Versorgung nach<br />

Amputationen im Fußbereich<br />

Michael Schäfer<br />

Prothesen bei Knöchelexartikulation – ein Überblick<br />

Dr. Kevin Murray<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

MITTWOCH, 16. MAI <strong>2012</strong><br />

16.45 bis 18 Uhr, Saal 2<br />

Aus unserem Fach<br />

Armprothetik – Oberarm <strong>und</strong> Schulter (Symposium)<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann, Wolfgang<br />

Gröpel<br />

TMR – operative Methode zur Verbesserung der differenzierten<br />

Ansteuerung moderner Armprothesensysteme<br />

Univ.-Prof. Dr. Oskar Aszmann<br />

Bessere Ergebnisse bei hohen Oberarmamputationen<br />

John Miguelez, US<br />

Neue EMG-Signalerfassung für transhumerale Myoprothesen,<br />

TMR-Versorgung<br />

Wolfgang Gröpel<br />

On the other hand<br />

MD Arthur Wynyard Beasley<br />

MITTWOCH, 16. MAI <strong>2012</strong><br />

16.45 bis 18 Uhr, Saal 4<br />

Rehabilitation (Themenblock)<br />

Visuelles Biofeedback für patientenorientiertes Training <strong>und</strong><br />

Steuerung von multifunktionalen Oberflächen-EMG-Prothesen<br />

Peter Göbel<br />

Gangbildunterschiede in Abhängigkeit des Amputationsniveaus<br />

Dipl.-Ing. (FH) Daniel Heitzmann<br />

Zur Gewöhnungszeit bei Neuversorgungen von Beinprothesen<br />

Dr. Thomas Schmalz<br />

Funktionelle Elektrostimulation (FES) bei Fußheberschwächen<br />

zentralnervöser Ursache – Evidenz, Therapie, Versorgung<br />

Dr. Thorsten Böing<br />

Ganzheitliches Case Management nach Amputationen an der<br />

unteren Extremität<br />

Markus Piro<br />

Die semistationäre Prothesenrehabilitation – ein innovatives<br />

Konzept zur Rehabilitation amputierter Patienten<br />

Insa Matthes<br />

153


154<br />

Aus unserem Fach<br />

DONNERSTAG, 17. MAI <strong>2012</strong><br />

15 bis 16.15 Uhr, Saal 3<br />

Chronisches Regionales Schmerz syndrom (Symposium)<br />

Vorsitz: Dr. Cordelia Schott, Dr. Stefan Middeldorf<br />

Ätiopathogenese des CRPS<br />

Dr. Hartmut Bork<br />

Neue Wege in der Diagnostik<br />

Dr. Susann Seddigh<br />

Therapeutische Optionen<br />

Prof. Dr. Hans-Raim<strong>und</strong> Casser<br />

Spiegeltherapie <strong>und</strong> berufsbezogene rehabilitative Konzepte<br />

Dr. Stefan Middeldorf<br />

Hat <strong>Orthopädie</strong>-Technik einen Platz bei der Behandlung des<br />

CRPS?<br />

Dipl.-Ing. Felix Brinckmann<br />

DONNERSTAG, 17. MAI <strong>2012</strong><br />

15 bis 16.15 Uhr, Saal 5<br />

Amputationschirurgie <strong>und</strong> Stumpf korrekturen (Symposium)<br />

Vorsitz: Prof. Dr. René Baumgartner, Prof. Dr. Hans-Henning<br />

Wetz<br />

Amputationen am Fuß<br />

Dr. Armin Koller<br />

Amputationen am Unterschenkel<br />

PD Dr. Lutz Brückner<br />

Amputationen an Knie <strong>und</strong> Oberschenkel<br />

Dr. Rainer Eckhardt<br />

Fehler <strong>und</strong> Komplikationen als Indikation für Stumpfkorrekturen<br />

Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann<br />

Langzeitergebnisse bei Amputationen am Fuß<br />

Prof. Dr. Hans-Henning Wetz<br />

FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />

11 bis 12.15 Uhr, Saal 2<br />

Rheumabehandlung interdisziplinär – eine vielschichtige<br />

Erkrankung erfordert vielschichtige Behandlungsansätze<br />

(Symposium)<br />

Vorsitz: PD Dr. Thomas Pauly, Jürgen Stumpf<br />

Rheuma – internistischer Part<br />

Prof. Dr. Markus Gaubitz<br />

Orthopädische Rheumatologie: „Warum der Rheumachirurg?“<br />

PD Dr. Thomas Pauly<br />

Rheuma aus Sicht des <strong>Orthopädie</strong>schuhtechnikers<br />

Jürgen Stumpf<br />

Behandlung beim Rheumatiker aus Sicht des Ergotherapeuten<br />

Walter Bureck<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Fotos: BIV-OT, TU Berlin<br />

FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />

11 bis 12.15 Uhr, Saal 3<br />

Rumpforthesen / Rückenschmerz (Symposium)<br />

Vorsitz: Dr. Stefan Middeldorf, Dr. Rainer Eckhardt<br />

Technische <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Schmerz<br />

Dr. Stefan Middeldorf<br />

Modulare Orthesen <strong>und</strong> Bandagen<br />

Dr. Cordelia Schott<br />

Bauprinzipien von Rückenorthesen bei Rückenschmerz<br />

Dipl.-Ing. Felix Brinckmann<br />

Sport <strong>und</strong> Bewegungstherapie bei Rückenschmerz<br />

Brigitta Flatau<br />

FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />

11 bis 12.15 Uhr, Saal 4<br />

Brain-Computer-Interface (BCI) – Einsatz in der technischen<br />

<strong>Orthopädie</strong> (Symposium)<br />

Vorsitz: Dr.-Ing. Rüdiger Rupp<br />

Brain-Computer-Interface – physiologische Prinzipien <strong>und</strong><br />

technisches Design<br />

Dr. Michael Tangermann<br />

Denke zu schreiben – BCIs für die Kommunikation <strong>und</strong> zur<br />

Steuerung<br />

Dipl.-Psych. Sonja Kleih<br />

Denke zu greifen – BCIs zur Steuerung von (Neuro)prothesen<br />

Dipl.-Ing. Alex Kreilinger<br />

Denke zu steuern – BCIs zur Steuerung von Mobilitäthilfsmitteln<br />

Dr. Robert Leeb<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />

14 bis 14.30 Uhr, Saal 1<br />

Der aktive Ältere (Keynote-Vortrag)<br />

Hon.-Prof. Dr. Dieter Lüttje<br />

im Anschluss: „Triff den Referenten!“<br />

FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />

15 bis 16.15 Uhr, Saal 1<br />

Aus unserem Fach<br />

Was leisten <strong>Orthopädie</strong>-Technik <strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong>schuhtechnik<br />

beim älteren Patienten? (Symposium)<br />

Vorsitz: Hon.-Prof. Dr. Dieter Lüttje, Matthias Bauche<br />

Mobilitätsprobleme geriatrischer Patienten<br />

Hon.-Prof. Dr. Dieter Lüttje<br />

Die physiotherapeutische Behandlung bei geriatrischen Patienten<br />

Katja Richter<br />

Möglichkeiten der <strong>Orthopädie</strong>-Technik in der Behandlung<br />

geriatrischer Patienten<br />

Matthias Bauche<br />

Möglichkeiten der <strong>Orthopädie</strong>-Schuhtechnik bei geriatrischen<br />

Patienten<br />

Michael Volkery<br />

FREITAG, 18. MAI <strong>2012</strong><br />

16.45 bis 18 Uhr, Saal 1<br />

Gonarthrose (Symposium)<br />

Vorsitz: Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann, Bernd Urban<br />

Gonarthrose – Ursachen, Epidemiologie, Klinik, konservative<br />

Therapie<br />

Prof. Dr. Karsten E. Dreinhöfer<br />

Stellenwert der Orthesen <strong>und</strong> Bandagen in der konservativen<br />

Therapie der Gonarthrose<br />

Dr. Bernhard Koester<br />

<strong>Orthopädie</strong>-Schuhtechnische Versorgungsmöglichkeiten bei<br />

Gonarthrose – wissenschaftliche Evidenz<br />

Prof. Dr. Dipl. Oec. Bernhard Greitemann<br />

Biomechanische <strong>und</strong> ganganalytische Ergebnisse zur konservativen<br />

Therapie der Gonarthrose<br />

Kirsten Götz-Neumann<br />

MEHR INFOS<br />

Unter www.ot-leipzig.de�����������������������������������gramm.<br />

155


156<br />

Aus unserem Fach<br />

TUMORORTHOPÄDIE<br />

Ein medizinisches Baukastensystem<br />

Prof. Dr. Georg Gosheger wurde im vergangenen Jahr in den Vorstand der International Society of Limb<br />

Salvage (ISOLS) berufen. Im OUMN-Interview spricht er über die Tumororthopädie in Deutschland <strong>und</strong><br />

Europa <strong>und</strong> die Arbeit in der internationalen Gesellschaft.<br />

Foto: Ehrhardt<br />

Herr Prof. Gosheger, Knochentumore sind kein sehr weit<br />

verbreitetes Krankheitsbild. Jährlich erkranken in Deutschland<br />

zwischen 300 <strong>und</strong> 400 Patienten daran. Warum haben Sie sich<br />

dafür entschieden, diese Richtung einzuschlagen?<br />

Gosheger: Am Anfang seines Berufslebens steht ein Arzt vor<br />

zwei möglichen Wegen: zum Einen in Richtung innere Medizin,<br />

zum Anderen in Richtung Chirurgie. Die Tumororthopädie vereint<br />

diese beiden Richtungen, das kam mir entgegen. Es ist viel<br />

Ingenieurstechnik dabei, ich muss mich mit Metallen <strong>und</strong> Biomechanik<br />

auskennen. Aber auch die Onkologie spielt eine große<br />

Rolle. Die Kombination mit der Strahlentherapie <strong>und</strong> mit der<br />

Radiologie ist sehr spannend. Die Tumororthopädie ist also so<br />

eine Art Baukastensystem. Der operative Anteil macht ungefähr<br />

die Hälfte der Arbeit aus. Die andere Hälfte beschäftigt sich mit<br />

Strategien gegen den Krebs. Dafür muss ich mich sehr intensiv<br />

auf die Patienten einlassen, auch die OP-Planung nimmt viel<br />

Zeit in Anspruch. Einem Dreijährigen erkläre ich einen Tumor<br />

anders als einem 15-Jährigen, einem 15-Jährigen anders als einem<br />

50-Jährigen. Einen 80-Jährigen würde ich wahrscheinlich<br />

nicht amputieren, weil er das nicht mehr unbedingt erleben<br />

muss. Aber wenn ein 15-Jähriger die Chance hat, 80 zu werden,<br />

auch wenn er dafür eventuell ein Bein verliert, dann muss ich<br />

die Worte finden, die ihm das begreiflich machen. Auch wenn<br />

das schwer ist.<br />

Ist es schwierig, mit so schwerwiegenden Schicksalen fertig zu<br />

werden?<br />

Es ist kaum möglich, allgemeingültige Behandlungsalgorithmen<br />

aufzustellen. Deshalb verlassen viele Ärzte, die in die Tumorthopädie<br />

wollen, sie auch wieder. Das ist schwierig, ja. Das<br />

macht es aber auch so interessant.<br />

ZUR PERSON<br />

Prof. Dr. Georg Gosheger wurde 1967 in Dortm<strong>und</strong> geboren. Er studierte<br />

Medizin in Münster <strong>und</strong> blieb dort auch im Anschluss. 2003<br />

habilitierte er sich an der dortigen Uniklinik mit der Arbeit „Die Tumorendoprothetik<br />

– neue Entwicklungen der endoprothetischen Rekonstruktion“.<br />

2005 wurde er zum Geschäftsführenden Oberarzt<br />

<strong>und</strong> stellvertretenden Klinikdirektor ernannt. 2008 erhielt er einen<br />

Ruf auf die W3-Professur der Uniklinik Würzburg, blieb jedoch in<br />

Münster <strong>und</strong> wurde dort im gleichen Jahr zum ordentlichen Universitätsprofessor<br />

<strong>und</strong> Klinikdirektor der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Allgemeine<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Tumororthopädie berufen.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Woran messen Sie den Erfolg einer<br />

Behandlung? Wenn Sie ein Bein nicht<br />

amputieren müssen?<br />

Eine Behandlung ist für mich ein Erfolg,<br />

wenn der Patient mit seinem Körper weiterleben<br />

kann. Wenn der Tumor früh erkannt<br />

wird <strong>und</strong> der Patient schnell in ein<br />

Tumorzentrum kommt, ist es möglich,<br />

die Funktionalität nahezu vollständig zu<br />

erhalten.<br />

Sie plädieren für Tumorzentren?<br />

Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen,<br />

die zeigen, dass eine Zentralisierung<br />

zu besseren Behandlungsergebnissen<br />

führt. Die Versorgungsstruktur<br />

in Europa ist jedoch ganz unterschiedlich.<br />

In Großbritannien ist zum Beispiel<br />

alles auf ein großes Tumorzentrum in<br />

Birmingham konzentriert. Zwar gibt es<br />

noch ein Zentrum in London, aber das<br />

kooperiert sehr stark mit Birmingham.<br />

Die Versorgungsstruktur in Italien sieht<br />

ähnlich aus. In Bologna gibt es das Istituto<br />

Rizzoli, daneben nur noch ein Versorgungszentrum<br />

in Florenz. In Frankreich<br />

wiederum gibt es fast 30 Tumorzentren.<br />

Und in Deutschland?<br />

Oh, das ist eine politische Frage. Große<br />

Zentren gibt es beispielsweise in Münster,<br />

in Berlin/Buch, in München das Klinikum<br />

Rechts der Isar <strong>und</strong> das Klinikum<br />

Großhadern, <strong>und</strong> in Heidelberg. Das sind<br />

die Zentren, in denen auch die große<br />

Beckenchirurgie gemacht wird. Wenn<br />

Sie Ihre Frage auf den deutschsprachigen<br />

Raum ausdehnen würden, würde ich<br />

noch Wien anführen.<br />

Sie wurden im vergangenen Jahr in<br />

den Vorstand der International Society<br />

of Limb Salvage (ISOLS) gewählt. Das<br />

klingt, als hätten Sie in der Tumororthopädie<br />

eine steile Karriere gemacht.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Vielleicht war ich auch einfach nur beharrlich.<br />

Jeder Spezialisierung wohnt ja<br />

ein gewisses Risiko inne. Wer sich spezialisiert,<br />

hat zwangsläufig Defizite in<br />

anderen Bereichen <strong>und</strong> dadurch weniger<br />

Wahlmöglichkeiten bei der Gestaltung<br />

seiner Arbeit. Als ich Assistenzarzt war,<br />

habe ich fünf Jahre lang Tumore operiert.<br />

Etwas anderes hat mich nicht besonders<br />

interessiert. Ich habe auch nur auf dem<br />

Gebiet der Tumororthopädie geforscht.<br />

Das wäre heute gar nicht mehr möglich,<br />

weil ein Assistenzarzt rotieren muss. Allerdings<br />

habe ich schon immer viel im<br />

Ausland gearbeitet.<br />

Sind Sie so in die ISOLS gekommen?<br />

Nein, das ist an die Patientenzahlen gekoppelt.<br />

Wir operieren in Münster mehr<br />

als 1.000 Patienten mit Knochentumoren<br />

pro Jahr. Bei uns wurde eine Tumorendoprothese<br />

entwickelt, die heute eines der<br />

führenden Implantate auf der Welt ist.<br />

Auch die Anzahl der Publikationen spielt<br />

eine Rolle.<br />

Wieviele Mitglieder hat die ISOLS?<br />

Etwa 600. Der Vorstand hat elf Mitglieder:<br />

drei Europäer, drei Asiaten, drei<br />

Amerikaner, einen Schatzmeister <strong>und</strong> einen<br />

Präsidenten.<br />

Was sind Ihre Aufgaben dort?<br />

Zunächst einmal Qualitätssicherung.<br />

Sorge dafür tragen, dass keine Falschaussagen<br />

in den Raum gestellt werden.<br />

Beim ISOLS-Jahreskongress habe ich die<br />

Vorträge mit ausgewählt. Die ISOLS kümmert<br />

sich auch die Ausbildung. Beispielsweise<br />

sind an meiner Klinik immer drei<br />

Aus unserem Fach<br />

ausländische Kollegen, die über die ISOLS<br />

ein Praktikum bei uns machen. Wir betreiben<br />

auch ein E-Mail-Forum, auf dem<br />

wir uns über den gesamten Globus hinweg<br />

über schwierige Fälle austauschen<br />

<strong>und</strong> gegenseitig beraten.<br />

Gibt es gerade einen solchen Fall, bei<br />

dem Sie den Austausch mit internationalen<br />

Kollegen schätzen?<br />

Es gibt einen sehr kniffligen Fall, ja. Der<br />

Patient ist 65 Jahre, hat ein großes Chondrosarkom<br />

im Bereich des Beckens, <strong>und</strong><br />

aufgr<strong>und</strong> zahlreicher Vorerkrankungen<br />

Eine Behandlung ist für mich ein Erfolg, wenn der Patient mit<br />

seinem Körper weiterleben kann.<br />

ist es schwierig abzuschätzen, ob er eine<br />

so große Operation überleben würde. Er<br />

könnte mit diesem Tumor, eine Schmerzmedikamentation<br />

vorausgesetzt, noch<br />

sieben gute Jahre haben, <strong>und</strong> vielleicht<br />

sind die mehr wert als ein Tag auf dem<br />

OP-Tisch. Das ist ein ethisches Problem.<br />

Er möchte gern operiert werden, aber<br />

wir haben ihm zunächst eine Strahlentherapie<br />

empfohlen, um zu sehen, wie<br />

der Tumor darauf anspricht.<br />

Kann man dem Patienten eine solche<br />

Entscheidung überlassen?<br />

Die letzte Entscheidung hat der Patient.<br />

Aber ich erkläre ihm die Gründe, die uns<br />

von einer Operation abhalten. Und ich<br />

hoffe, dass wir uns einigen. Eine solche<br />

Entscheidung kann nur in einer Einigung<br />

mit dem Patienten getroffen werden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Interview: Jana Ehrhardt<br />

157


158<br />

Aus unserem Fach<br />

Kliniken Sindelfingen: Dort setzt man auf langfristige Nachwuchswerbung,<br />

etwa indem unter anderem Führungen für Kindergartenkinder oder<br />

Schülerpraktika für Acht- bis Zwölfjährige angeboten werden.<br />

Deutschland leidet unter einem Nachwuchsmangel in der Medizin.<br />

Die Versechsfachung des Anzeigenteiles im Deutschen<br />

Ärzteblatt in den vergangenen drei Jahren belegt, dass zurzeit<br />

mehr Stellen als ausgebildete Ärzte vorhanden sind. In einigen<br />

ostdeutschen Landstrichen werden Krankenhäuser schließen<br />

müssen, nicht weil keine Patienten vorhanden sind, sondern<br />

weil kein Personal mehr zur Verfügung steht. Auch in Baden-<br />

Württemberg stehen im Moment Häuser vor der Schließung,<br />

weil ein 24-St<strong>und</strong>en-Dienst nicht mehr durchgängig zu gewährleisten<br />

ist. Die politische Diskussion über den Erhalt einer<br />

flächendeckenden wohnortnahen Krankenhausversorgung<br />

wird sich in den nächsten Jahren nicht durch das Erreichen<br />

schwarzer oder roter Zahlen, sondern durch das Vorhandensein<br />

von Pflegekräften <strong>und</strong> Ärzten regeln. Der geforderte Facharztstandard<br />

in der Nacht <strong>und</strong> am Wochenende lässt sich vielerorts<br />

längst nicht mehr garantieren. Ein Chefarzt aus dem Ruhrgebiet<br />

berichtete kürzlich, dass in seiner Klinik als Einstellungskriterium<br />

das Beherrschen der deutschen Sprache bereits ausreichen<br />

würde.<br />

Zwar beginnt sich die Situation der Ärzte langsam zu verbessern,<br />

<strong>und</strong> 36-St<strong>und</strong>en-Dienste zu einem AIP-Gehalt zählen<br />

glücklicherweise längst zur Vergangenheit. Dennoch beginnen<br />

abgeschreckt von den Arbeitsbedingungen nur 30 bis 40 Prozent<br />

der deutschen Studienabgänger für Medizin eine Ausbildung<br />

im Krankenhaus. Die Frauenquote bei den Studenten liegt<br />

inzwischen bei knapp 70 Prozent. Männer finden die Ausbil-<br />

Foto: Kliniken Sindelfingen<br />

PERSONALGEWINNUNG<br />

Früh übt sich,<br />

wer Unfallchirurg<br />

werden will<br />

Der medizinische Nachwuchs ist rar, davon wissen<br />

gerade Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen ein Lied zu<br />

s ingen. Im Klinikverb<strong>und</strong> Sindelfingen-Böblingen<br />

wirbt man schon bei Kindergartenkindern für eine<br />

Me di zinerkarriere <strong>und</strong> versucht über gezielte<br />

Per sonalbindungsmaßnahmen, Mitarbeiter im<br />

Unternehmen zu halten. Ein Erfahrungsbericht<br />

aus Sindelfingen.<br />

dung nicht mehr attraktiv. Von 1.000 Chirurgen in Deutschland,<br />

die im Moment altersbedingt in den Ruhestand gehen, werden<br />

nur 400 Stellen wieder besetzt. Das bedeutet 600 nicht besetzte<br />

Stellen pro Jahr. Somit wird klar: Deutschland hat ein Nachwuchsproblem<br />

in der Medizin, <strong>und</strong> besonders davon betroffen<br />

sind die chirurgischen Fächer.<br />

Hohe Anforderungen der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Die <strong>Unfallchirurgie</strong> mit ihrem kaum planbaren Programm <strong>und</strong><br />

somit einer 24-stündigen Verfügbarkeit an 365 Tagen im Jahr<br />

stellt somit hohe Anforderungen an die Ärzte, die sich für diesen<br />

Beruf entscheiden. Aktuell interessieren sich allerdings nur<br />

fünf Prozent der Studenten im Praktischen Jahr für das Gebiet<br />

Chirurgie. Eine Umfrage des Berufsverbandes der Deutschen<br />

Chirurgen aus dem Jahre 2008 unter chirurgischen Assistenzärztinnen<br />

<strong>und</strong> -ärzten hat ergeben, dass etwa 18 Prozent der<br />

Ärzte die Entscheidung zur Wahl des Faches Chirurgie bereits<br />

in der Schule, 50 Prozent während des Studiums <strong>und</strong> 32 Prozent<br />

nach dem Studium getroffen hatten. Da 20 Prozent der<br />

Entscheidungen zufällig getroffen <strong>und</strong> 25 Prozent durch Vorbildwirkung<br />

beeinflusst wurden, erscheint es sehr gut möglich,<br />

dass Ordinarien, Chef- <strong>und</strong> Oberärzte einerseits <strong>und</strong> Krankenhausträger<br />

andererseits die Entscheidung junger Mediziner<br />

über ihren weiteren Arbeitsweg beeinflussen können. Eine aktuelle<br />

Umfrage der „Welt am Sonntag“ zeigt, dass der Arztberuf<br />

immer noch das höchste soziale Ansehen genießt (an letzter<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Stelle liegen aktuell die Banker). Neben<br />

der sozialen Reputation erlebt man in<br />

kaum einem anderen medizinischen<br />

Fach so viele <strong>und</strong> schnelle Erfolge wie in<br />

der <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />

Um Nachwuchs schon in den<br />

Kindergärten werben<br />

Was tun wir in einem akademischen<br />

Lehrkrankenhaus in einer Abteilung<br />

mittlerer Größe, um auch in Zukunft<br />

genügend viele Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden<br />

ausbilden zu können <strong>und</strong> den<br />

steigenden Versorgungsbedarf abzudecken?<br />

Wir haben in den vergangenen<br />

Jahren in der <strong>Unfallchirurgie</strong> Sindelfingen<br />

versucht, Konzepte zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> zu leben, die den Nachwuchs <strong>und</strong><br />

die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung fördern. Erfahrene<br />

Unfallchirurgen <strong>und</strong> Orthopäden<br />

entwickeln sehr viele Initiativen, um für<br />

den Beruf zu werben – <strong>und</strong> das schon bei<br />

Kindern, denn sie sind die Mitarbeiter<br />

von morgen. In unserer Ambulanz werden<br />

zum Beispiel regelmäßig Führungen<br />

für Kindergartenkinder des Umkreises<br />

angeboten. Eine Ambulanzärztin, selbst<br />

Mutter zweier Kinder, zeigt den „potenziellen<br />

Jungärzten“ die Ambulanz inklusive<br />

des Notarztwagens (mit <strong>und</strong> ohne<br />

Blaulicht), die Behandlungsräume <strong>und</strong><br />

das Wartezimmer, das mit einem Tischkicker<br />

<strong>und</strong> einem Kinderspielcomputer<br />

ausgestattet ist. Zum Abschluss legt sie<br />

den Kindern noch kleine Gipsverbände<br />

an Fingern <strong>und</strong> Händen an. Das Interesse<br />

ist groß, <strong>und</strong> die Kinder verlieren gleichzeitig<br />

die Angst vor dem Krankenhaus.<br />

Der Positiv-Faktor <strong>und</strong> Werbeeffekt für<br />

das Krankenhaus durch das Weitererzählen<br />

in der Familie ist übrigens enorm.<br />

Für acht- bis zwölfjährige Kinder finden<br />

in den Sommerferien in unserer Stadt<br />

von der Volkshochschule ausgerichtete<br />

Kinderuniversitäten statt. In kleinen<br />

kindgerecht servierten Themen werden<br />

verschieden Fachgebiete besprochen.<br />

Abends können die Kinder Gelerntes im<br />

Internet anhand eines Fragebogens überprüfen<br />

<strong>und</strong> erhalten am Ende ein Zertifikat.<br />

Damit kann man sie für den späteren<br />

Beruf begeistern.<br />

Interesse am Arztberuf ist groß,<br />

wenn auch unspezifisch<br />

Der Gr<strong>und</strong>satzausschuss der Deutschen<br />

Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> hat unter<br />

Federführung von Frau PD Dr. Julia<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Seiffert 2008 eine Umfrage zum Thema<br />

Berufswahl Unfallchirurg <strong>und</strong> Orthopäde<br />

an zwei Berliner Schulen durchgeführt.<br />

Unter den insgesamt 140 befragten<br />

Oberstufenschülern im Alter von 16 bis<br />

20 Jahren (mittleres Alter 17 ± 1 Jahre)<br />

waren 87 weibliche <strong>und</strong> 53 männliche<br />

Teilnehmer. Sämtliche Teilnehmer waren<br />

Schüler der 12. Klasse. Konkrete Angaben<br />

zum Berufswunsch machten 102 Schüler.<br />

Neunzehn Schüler hatten sich eindeutig<br />

für das Fach Medizin entschieden (19<br />

Prozent, 95 Prozent Konfidenzintervall<br />

12 – 28 Prozent).<br />

Die geschlechtsdifferenzierte Analyse<br />

dieses Ergebnisses zeigte keine statistisch<br />

signifikanten Unterschiede. Interessant<br />

erscheint, dass, obwohl dem Berufsbild<br />

viele positive Eigenschaften zugeordnet<br />

werden, der überwiegende Teil der Be-<br />

Aus unserem Fach<br />

fragten sich eher nicht vorstellen kann,<br />

Orthopäde <strong>und</strong> Unfallchirurg zu werden:<br />

Weibliche Teilnehmer: 2,42 (95 Prozent<br />

Konfidenzintervall 1,78 – 3,07), Männliche<br />

Teilnehmer: 1,66 (95 Prozent Konfidenzintervall<br />

0,82 – 2,49).<br />

Diese Diskrepanz, einerseits mehr über<br />

den Beruf wissen zu wollen, sich aber<br />

gleichzeitig nicht vorstellen zu können,<br />

Unfallchirurg <strong>und</strong> Orthopäde zu werden,<br />

sollten wir uns zunutze machen. Hier bieten<br />

sich Kooperationen mit Schulen (zum<br />

Beispiel im Biologie- oder im Kunstun-<br />

Jede Aktivität bedeutet zusätzliches zeitliches Engagement,<br />

welches sich aber bezahlt macht, denn die Kinder sind nicht nur<br />

die Kollegen von übermorgen, sondern auch die K<strong>und</strong>en von<br />

morgen.<br />

KINDER-UNI FÜR 8 BIS 12-JÄHRIGE<br />

Sindelfinger<br />

Wissenstage <strong>2012</strong><br />

Programm<br />

1. Februar – 16. März <strong>2012</strong><br />

Einen Einblick in das Angebot für acht- bis<br />

zwölfjährige Kinder erhalten Sie in der Pro-<br />

���������������������������������������tage“,<br />

die Sie unter folgendem Link herunterladen<br />

können: �������������������<br />

servlet/PB/show/1346832_l1/Wissenstage<strong>2012</strong>.pdf<br />

terricht) an. Wir haben an unserer Klinik<br />

in Sindelfingen zum Beispiel mit einer<br />

Kunstlehrerin ein Projekt ini tiiert, in dessen<br />

Rahmen Unterstufenschüler aufgefordert<br />

wurden, Bilder davon zu malen,<br />

wie sie sich den Krankenhausalltag vorstellen.<br />

Wir haben die Bilder in unserer<br />

Ambulanz ausgestellt <strong>und</strong> diese Ausstellung<br />

mit einer offiziellen Vernissage<br />

mit Saft <strong>und</strong> Brezeln eröffnet. Der Besucherzustrom<br />

war groß, die Bilder zieren<br />

noch immer die kahlen Ambulanzwände<br />

<strong>und</strong> wurden auch ins Internet eingestellt.<br />

Von den 30 teilnehmenden Schülern äußerten<br />

28 den Wunsch, Arzt werden zu<br />

wollen.<br />

Chirurg – aber ich kann doch kein Blut<br />

sehen?!<br />

In der Oberstufe finden jedes Jahr Berufsorientierungsseminare<br />

statt. Dort<br />

werden verschiedene Berufsbilder vorgestellt.<br />

Mit am besten besucht sind die<br />

Veranstaltungen der Ärzte („Chirurg –<br />

aber ich kann doch kein Blut sehen?!“).<br />

Alle den Beruf betreffenden Fragen werden<br />

diskutiert. Häufig gestellte Fragen,<br />

ob <strong>und</strong> wie man auch ohne ein Abitur<br />

von 1,0 Medizin studieren oder ob man<br />

Familie <strong>und</strong> Beruf damit unter einen Hut<br />

bringen kann, lassen sich beantworten.<br />

Die Klinik bietet den Schülern, die ihre<br />

Eindrücke vertiefen wollen, regelmäßig<br />

Plätze zum berufsorientierenden Praktikum<br />

für Gymnasien (BOGY) an. Die Schüler<br />

begleiten einen Kollegen über eine<br />

Woche <strong>und</strong> werden neben dem Ambu-<br />

159


160<br />

Aus unserem Fach<br />

KINDERKUNST IN DER AMBULANZ<br />

Während eines Malprojektes gestalteten Kinder Bilder vom Krankenhausalltag. 28 der 30 kleinen Künstler gaben dabei an, später einmal Arzt<br />

werden zu wollen. Die Bilder zieren heute die Wände der Ambulanz.<br />

lanz- <strong>und</strong> Stationsbetrieb auch mit in den<br />

OP genommen. Die ersten Erfahrungsberichte<br />

der Schüler sind im Internet eingestellt.<br />

Personalbindungsmaßnahmen<br />

sind im Kommen<br />

Auch die Krankenhausträger haben die<br />

Notwendigkeit der Bindung guten Personals<br />

inzwischen erkannt. Es werden<br />

Kinderbetreuungen entsprechend der<br />

Arbeitszeiten der ärztlichen Mitarbeiter<br />

eingerichtet <strong>und</strong> flexible <strong>und</strong> Dauerarbeitsverträge<br />

angeboten – in Anbetracht<br />

der Frauenquote während des Medizinstudiums<br />

sicher ein längst überfälliger<br />

Schritt. Ärzte, die nach Erreichen<br />

des Rentenalters noch arbeiten wollen,<br />

werden reintegriert <strong>und</strong> können ihren<br />

großen Erfahrungsschatz einbringen. In<br />

unserer Ambulanz konnten wir so einen<br />

hervorragenden Mitarbeiter einsetzen.<br />

Feste <strong>und</strong> verlässliche Ausbildungspläne<br />

machen einen Arbeitsplatz ebenfalls<br />

attraktiver. Arbeitszeitgesetze müssen<br />

eingehalten <strong>und</strong> Freizeitausgleich gewährt<br />

werden. Die Aussage, dass die Ausbildung<br />

dann eben länger dauern würde,<br />

ist nicht mehr haltbar. Durch eine TÜV<br />

DIN ISO 9000 Zertifizierung 2010 haben<br />

wir uns bemüht, in unserem Krankenhaus<br />

die Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungen <strong>und</strong><br />

die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben neu<br />

zu strukturieren. Neben einem Gerätepass<br />

für alle Ärzte <strong>und</strong> Fortbildungen zu<br />

Hygiene, Brandschutz, Arbeitssicherheit,<br />

DAS KLINIKUM IM NETZ<br />

���� �������������� ����������������������<br />

legt großen Wert auf Transparenz. Interes-<br />

������� ������ ���� ���� ��������������� ���� ���<br />

beim Wettbewerb „Deutschlands beste Klinik-Website“<br />

unter die Top Ten des Jahres<br />

�������������������������������������������-<br />

�������� ���� ������������ ���������������� ��den<br />

Sie unter:<br />

www.klinikverb<strong>und</strong>-suedwest.de/<br />

������������������������<br />

Informationen zur ärztlichen Weiterbildung<br />

im Klinikverb<strong>und</strong> Südwest, den Ausbildungsplan<br />

zum Facharzt für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

sowie diverse Publikationen<br />

(etwa zum Thema Arzt-Patienten-Kommuni-<br />

����������������������������������������<br />

www.klinikverb<strong>und</strong>-suedwest.de/<br />

��������������������������������������<br />

Transfusion, etc. haben wir einen verbindlichen<br />

Ausbildungsplan zum neuen<br />

Facharzt für <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> für die spezielle <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

strukturiert <strong>und</strong> schriftlich fixiert.<br />

Neben einem Ablaufplan, der gerade die<br />

ersten Tagen in der Klinik regelt (wo bekomme<br />

ich was, wem muss ich mich vorstellen)<br />

<strong>und</strong> über 72 Monate läuft, wurden<br />

Halbjahrespläne konzipiert, die neben<br />

den Ausbildungsinhalten (entsprechend<br />

der Vorgaben der Ärztekammer)<br />

auch die Operationen, empfohlene Kurse<br />

<strong>und</strong> Weiterbildungen vorschlagen <strong>und</strong><br />

von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen<br />

begleitet werden. Als Pflichtkurse<br />

sind die Sonografiekurse, Strahlenfachk<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> ein ATLS-Kurs für alle Mitarbeiter<br />

bindend <strong>und</strong> werden vom Haus<br />

übernommen. Weitere Kurse wie Hand-,<br />

Arthroskopie-, Notarzt- oder Kyphoplastiekurs<br />

sind fakultativ ergänzbar. Ein<br />

Rhetorikkurs für Ärzte, der klinikintern<br />

im Fortbildungsprogramm oder durch<br />

die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft<br />

Medien öffentlich für Jedermann angeboten<br />

wird, ist hilfreich für Patienten-,<br />

Mitarbeiter- <strong>und</strong> Bewerbungsgespräche<br />

<strong>und</strong> trainiert eine gute Vortragstechnik.<br />

Verschiedene Publikationen zum Thema<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Bewerbung, Vortragstechniken, etc. haben<br />

wir veröffentlicht <strong>und</strong> auf unserer<br />

Internetseite zum Download eingestellt.<br />

Eine Befragung der Mitarbeiter durch<br />

die Ärztekammer ergab in unserer Klinik<br />

Defizite bei verschiedenen Themen,<br />

etwa bei der Sterbebegleitung <strong>und</strong> bei<br />

Untersuchungstechniken. Wir haben diese<br />

Themen in unsere wöchentliche Mittwochsfortbildung<br />

aufgenommen. Hier<br />

werden in einer von der Ärztekammer<br />

zertifizierten Weiterbildung Themenfelder<br />

abgearbeitet. In diesem Jahr beschäftigen<br />

wir uns mit Randgebieten der<br />

Altersmedizin, Bevölkerungsentwicklung<br />

<strong>und</strong> sozialpolitischen Themen. Zusätzlich<br />

werden einmal pro Monat eine Fehlerkonferenz<br />

<strong>und</strong> eine Letalitätskonferenz<br />

eingeführt. In diesen „Frühstückskonferenzen“<br />

bei Kaffee <strong>und</strong> Brezeln entstand<br />

ein internes Forum mit hohem Diskussionsbedarf<br />

<strong>und</strong> großem Lehrwert.<br />

Work-Life-Balance ist wichtig<br />

In den ein- bis zweimal pro Jahr stattfindenden<br />

Mitarbeitergesprächen werden<br />

die bislang erreichten <strong>und</strong> zukünftigen<br />

Weiterbildungsziele besprochen.<br />

Schwerpunkte der Mitarbeiter sollen<br />

frühzeitig erkannt <strong>und</strong> gefördert werden<br />

<strong>und</strong> eine aktive Patientenaquise<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

ermöglichen. In den Gesprächen wird<br />

darauf geachtet, dass die Mitarbeiter<br />

Schwerpunkte belegen, die sie selber in<br />

Rücksprache mit dem Chefarzt weiter<br />

entwickeln <strong>und</strong> ausbauen <strong>und</strong> somit<br />

auch Neuerungen einbringen können.<br />

Die durchgeführten <strong>und</strong> für den Facharzt<br />

notwendigen Operationen können<br />

regelmäßig im OP-Dokumentationssystem<br />

ORBIS abgefragt <strong>und</strong> fehlende Eingriffe<br />

geplant werden. Die Inhalte des<br />

Gespräches werden dokumentiert, den<br />

Mitarbeitern ausgehändigt <strong>und</strong> bei der<br />

nächsten Besprechung überprüft. Die<br />

Mitarbeiter haben mittlerweile ihre große<br />

Skepsis vor diesem Gespräch unter<br />

vier Augen mit dem Chef abgelegt.<br />

Bei diesen Gesprächen wurde auch deutlich,<br />

dass sich nicht jeder Mitarbeiter<br />

unbedingt weiterentwickeln will. Immer<br />

„schneller, weiter <strong>und</strong> mehr“ ist nicht für<br />

Jeden das passende Ziel. Dass ein junger<br />

Mitarbeiter kürzlich einen Herzinfarkt<br />

erlitt <strong>und</strong> bei einem Oberarzt ein fortgeschrittenes<br />

Krebsleiden entdeckt wurde,<br />

war dringender Anlass, darüber nachzudenken,<br />

wie bei aller Belastung genügend<br />

Raum <strong>und</strong> Zeit für Erholung <strong>und</strong> Familie<br />

bleiben kann. Wir müssen eine „Work-<br />

Life-Balance“ zwischen Beruf, Freizeit<br />

<strong>und</strong> Familie erreichen. Jüngere Mitarbeiter<br />

erwarten dies heutzutage, die älteren<br />

SCHÜLERPRAKTIKUM IM KRANKENHAUS SINDELFINGEN<br />

Ich habe mein Praktikum im ärztlichen Dienst<br />

vom 9.5.2011 – 13.5.2011 im Krankenhaus<br />

������������ ��� ���� ���������������� ��������tet.<br />

Mein Tag begann jeden Morgen um 7 Uhr,<br />

indem ich zur morgendlichen OP Besprechung<br />

ging, in der die Operationen des heutigen<br />

Tages <strong>und</strong> die Patienten des Vortages<br />

nochmals besprochen wurden. In der Besprechung<br />

waren alle Ärzte der <strong>Unfallchirurgie</strong> anwesend.<br />

Nach der Besprechung gingen die<br />

Ärzte <strong>und</strong> ich gemeinsam frühstücken. Nach<br />

dem Frühstück ging ich mit dem Stationsarzt<br />

in die Ambulanz <strong>und</strong> behandelte mit ihm die<br />

Patienten. Am Donnerstag durfte ich mit den<br />

OP <strong>und</strong> einige Operationen miterleben, ich<br />

war zum Beispiel bei einer Arthroskopie <strong>und</strong><br />

einer Metallentfernung dabei. Diese Erfahrungen<br />

waren sehr interessant für mich, denn<br />

������������������������������������������was<br />

für mich ist oder ob ich im OP aufgr<strong>und</strong><br />

des vielen Blutes umkippe. Auch konnte ich<br />

hier viel über die Behandlungsmöglichkeiten<br />

von Brüchen <strong>und</strong> anderen Verletzungen erfahren.<br />

Der Tagesablauf eines Arztes im OP ist<br />

sehr interessant. Am Freitag durfte ich mit Visite<br />

auf Station 7.2 machen, wobei die Verbände<br />

gewechselt werden <strong>und</strong> andere Patientenversorgungen<br />

vorgenommen werden.<br />

Während der Visite wird mit den Patienten<br />

über ihre Beschwerden <strong>und</strong> ihre Einnahme<br />

der Medikamente gesprochen. In der Ambulanz<br />

durfte ich dem Arzt über die Schulter<br />

schauen <strong>und</strong> zum Teil auch selbst mithelfen.<br />

In diesem Bereich erlebt man sehr viel, was<br />

diesen Beruf ausmacht <strong>und</strong> wie stressig es<br />

manchmal auch zugeht, hier habe ich am<br />

meisten über das Berufsfeld erfahren. Als zusammenfassendes<br />

Fazit würde ich sagen,<br />

dass diese Woche mir viel über die Arbeit eines<br />

Arztes gezeigt hat <strong>und</strong> so in meinem Vor-<br />

Aus unserem Fach<br />

Kollegen müssen sich oftmals selber daran<br />

erinnern.<br />

Alle diese Schritte erfordern eine hohes<br />

Maß an Engagement, schaffen aber Vertrauen<br />

<strong>und</strong> Transparenz. Eine verpflichtende<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung führt zur<br />

Motivation <strong>und</strong> Verlässlichkeit bei den<br />

Mitarbeitern. Dabei bleibt es uns besonders<br />

wichtig, dass alle Mitarbeiter teamfähig<br />

sind <strong>und</strong> bleiben.<br />

Prof. Dr. Axel Prokop<br />

Dr. Marc Chmielnicki<br />

Prof. Dr. Axel Prokop,<br />

Chefarzt der Klinik<br />

Dr. Marc Chmielnicki,<br />

Funktionsoberarzt<br />

an der Klinik für<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

Kliniken Sindelfingen,<br />

Klinikverb<strong>und</strong>-Südwest<br />

haben, auch Arzt zu werden, bestärkt hat.<br />

Ebenfalls fand ich es sehr schön, dass ich im<br />

��������� ������������ ���� ��� ����� ������ �����<br />

durfte <strong>und</strong> auch selber einige Arbeiten erledigen<br />

konnte. Ein solches Praktikum würde ich<br />

jedem weiter empfehlen, der den Wunsch<br />

Arzt zu werden hat, denn hier lernt man sehr<br />

viel darüber <strong>und</strong> kann für sich selbst entscheiden,<br />

ob der Beruf etwas für einen ist. Es hat<br />

mir sehr viel Spaß gemacht <strong>und</strong> ich möchte<br />

mich nochmals für dieses erlebnisreiche Praktikum<br />

bedanken.<br />

Pascal Ayasse<br />

(Diesen <strong>und</strong> weitere Praktikumsberichte<br />

����������������<br />

www.klinikverb<strong>und</strong>-suedwest.de/<br />

��������������������������������������)<br />

161


162<br />

Aus unserem Fach<br />

Das Traumanetzwerk Köln wurde 2011<br />

von der DGU zertifiziert. Bereits 2008<br />

begannen die ersten Vorbereitungen <strong>und</strong><br />

regelmäßige Treffen. Neben organisatorischen<br />

Themen werden dort auch medizinische<br />

Sachthemen abgehandelt, präsentiert<br />

als Übersichtsvorträge oder interaktive<br />

Polytrauma-Fallvorstellungen.<br />

So gut die einzelnen Beiträge qualitativ<br />

auch sein mochten – in der Realität gestaltete<br />

es sich außerordentlich schwierig,<br />

Termine für die Treffen zu finden, an<br />

denen möglichst viele Kollegen teilnehmen<br />

konnten. Bedingt durch das hohe<br />

Verkehrsaufkommen in der Region am<br />

Nachmittag, die nicht unerheblichen<br />

Entfernungen zwischen den beteiligten<br />

������������������������������������-<br />

bach/Sauerland) von bis zu 100 Kilometern<br />

<strong>und</strong> das Arbeitsaufkommen in den<br />

Häusern gelang es trotz hoher Qualität<br />

der gebotenen Inhalte nicht, die Teilnehmerzahl<br />

zu erreichen, welche die<br />

Veranstaltungen verdient hätten: ein für<br />

Referenten <strong>und</strong> (verhinderte) Teilnehmer<br />

unerfreulicher Zustand. Zumeist konnten<br />

wir im Wesentlichen Chefärzte <strong>und</strong> leitende<br />

Oberärzte bei den Treffen begrüßen,<br />

während Ober- <strong>und</strong> Assistenzärzte<br />

(die „Basis“ der Polytraumaversorgung)<br />

kaum eine Möglichkeit sahen, rechtzeitig<br />

vor Ort zu sein. Eine sinnvolle Qualitätskontrolle<br />

<strong>und</strong> ein gemeinsames Lernen<br />

an erfolgreichen <strong>und</strong> verbesserungsfähigen<br />

Abläufen <strong>und</strong> Patientenversorgungen<br />

waren somit über diese Treffen nur sehr<br />

eingeschränkt möglich.<br />

Vernetzt: In die erste Webkonferenz des<br />

TraumaNetzwerks Köln waren neben der<br />

Uniklinik Köln auch das Kreiskrankenhaus<br />

Mechernich <strong>und</strong> das Klinikum Köln-Merheim<br />

eingeb<strong>und</strong>en.<br />

TRAUMANETZWERK<br />

Webkonferenz: Qualitätszirkel für Alle<br />

Die Aktion TraumaNetzwerk ® der DGU ist ein großer Erfolg, mittlerweile existieren über 50 regionale<br />

Netzwerke. Ein wesentlicher Bestandteil der Vernetzung ist die Durchführung regelmäßiger Qualitätszirkel.<br />

Vielfach ist es jedoch schwer, hierfür geeignete Termine zu finden, an denen möglichst viele<br />

Kollegen teilnehmen können. Eine vielversprechende Lösungsmöglichkeit ist die Webkonferenz.<br />

Webkonferenz über das<br />

Deutsche Forschungsnetz<br />

Beim Treffen im Oktober 2011 wurde<br />

daher ein neuer Weg der Kommunikation<br />

beschritten: die Organisation <strong>und</strong><br />

Durchführung einer interaktiven Webkonferenz.<br />

Unterstützt von Mitarbeitern<br />

des Rechenzentrums der Universität zu<br />

Köln konnte diese über das Deutsche Forschungsnetz<br />

(www.dfn.de) angemeldet<br />

werden. Da die Universität Köln Mitglied<br />

des DFN ist, war eine kostenlose Nutzung<br />

des Dienstes möglich.<br />

Es zeigte sich, dass die Hard- <strong>und</strong> Softwareanforderungen<br />

durchaus überschaubar<br />

waren. Neben einer schnellen<br />

Internetverbindung benötigt man eine<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Fotos: Wikipedia, Kreiskrankenhaus Mechernich


Bilder: TNW Köln<br />

Webcam sowie ein Mikrophon. Die komplette<br />

Abwicklung <strong>und</strong> Steuerung läuft<br />

über einen Internetbrowser, eine eigene<br />

Software muss also nicht installiert<br />

oder angeschafft werden. Zum Empfang<br />

wird lediglich eine Internetverbindung<br />

benötigt. Neben herkömmlichen Rechnern<br />

sind alle gängigen Smartphones<br />

über kostenfreie Zusatzprogramme in<br />

der Lage, eine Verbindung herzustellen.<br />

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine<br />

Konferenz zum zeitversetzten Betrachten<br />

aufzuzeichnen <strong>und</strong> Dokumente zum<br />

Download bereitzustellen. Das größte<br />

Problem in der Vorbereitung stellten die<br />

Firewalls der einzelnen Kliniken dar. Hier<br />

musste mitunter auch etwas Überzeugungsarbeit<br />

in den EDV-Abteilungen geleistet<br />

werden, um die Serververbindung<br />

freizuschalten.<br />

Online-Präsentationen in optimaler<br />

Qualität<br />

Am 6. Oktober fand unsere erste Webkonferenz<br />

im TraumaNetzwerk Köln<br />

statt. Im Vorfeld wurde allen Interessierten<br />

die entsprechende Webadresse<br />

mitgeteilt. Neben den Teilnehmern vor<br />

Ort in der Uniklinik Köln gab es zwei<br />

„offizielle“ Außenstellen im Krankenhaus<br />

Mechernich sowie im Klinikum<br />

Köln-Merheim, die live zugeschaltet<br />

waren. Im wissenschaftlichen Teil der<br />

Sitzung standen zwei ausführliche Fallschilderungen<br />

auf dem Programm. Der<br />

erste Fall wurde aus dem Krankenhaus<br />

Mechernich von den dortigen Kollegen<br />

vorgestellt. Alle Teilnehmer der<br />

Konferenz konnten die entsprechende<br />

Präsentation in optimaler Qualität mit-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

verfolgen. Hinzu kam die Bild- <strong>und</strong> Ton-<br />

Übertragung. Aus der Uniklinik <strong>und</strong> aus<br />

Köln-Merheim konnten Fragen gestellt<br />

werden. Die Software erlaubt zudem die<br />

schnelle Durchführung von kleinen Abstimmungen.<br />

Der zweite Fall wurde in<br />

der Uniklinik vorgestellt, auch hier kam<br />

eine rege Diskussion mit den zugeschalteten<br />

Kollegen in Gang.<br />

Technisch verlief die Aktion erfreulich<br />

gut, lediglich in der zweiten Sitzungshälfte<br />

gab es Probleme mit der Video-<br />

Übertragung. Zwischenzeitlich nahmen<br />

zusätzlich bis zu zehn Kollegen extern<br />

teil. Sie hatten via Chat die Möglichkeit,<br />

sich einzubringen. Auf diesem Wege bekamen<br />

wir sehr positive Rückmeldungen,<br />

auch wenn noch nicht alles reibungslos<br />

ablief.<br />

Unser Fazit<br />

Die Webkonferenz ist eine Kommunikationsmöglichkeit,<br />

die wir im TraumaNetzwerk<br />

Köln weiter verfolgen möchten. Sind<br />

die technischen Voraussetzungen einmal<br />

geschaffen, sollte sich auf Dauer der organisatorische<br />

Aufwand in Grenzen halten.<br />

Die nötigen Investitionen sind ohnehin<br />

überschaubar. Auch wenn die Webkonferenz<br />

den persönlichen Kontakt nicht ersetzen<br />

kann <strong>und</strong> soll, sehen wir darin eine<br />

wertvolle Option, unsere Qualitätszirkel-<br />

Treffen einem größeren Teilnehmerkreis<br />

zugänglich zu machen. Eine Kollegin, die<br />

die Sitzung über ihr Handy verfolgte, kommentierte<br />

via Chat wie folgt: „Super, sitze<br />

am Flughafen, Note 1!“ Ihr Zusatz „Bild<br />

wäre klasse“ zeigt jedoch auch, dass noch<br />

Optimierungspotenzial vorhanden ist.<br />

Aus unserem Fach<br />

Datenautobahn statt Stau: Webkonferenzen ermöglichen den interaktiven Austausch mit Kollegen, ohne dass dafür lange Strecken auf viel befahrenen<br />

Straßen zurückgelegt werden müssen.<br />

Dr. Gereon Schiffer<br />

Uniklinik Köln, Klinik für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Peter Knöll<br />

Uniklinik Köln, Klinik für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Dr. Martin Schenkel<br />

Klinikum Köln-Merheim, Klinik für<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong>, <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

Sporttraumatologie<br />

Dr. Ulrich Thelen<br />

Uniklinik Köln, Klinik für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Prof. Dr. Jonas Andermahr<br />

Kreiskrankenhaus Mechernich,<br />

Klinik für Unfall-, Hand- <strong>und</strong><br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Prof. Dr. Bertil Bouillon<br />

Klinikum Köln-Merheim, Klinik für<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong>, <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

Sporttraumatologie<br />

Prof. Dr. Lars P. Müller<br />

Uniklinik Köln, Klinik für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Dr. Gereon Schiffer,<br />

Uniklinik Köln, Klinik<br />

für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Kontakt: gereon.<br />

schiffer@uk-koeln.de<br />

163


164<br />

Aus unserem Fach<br />

VSOU JAHRESTAGUNG<br />

Einladung zum Frühjahrskongress<br />

nach Baden-Baden<br />

Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

es ist mir eine große Freude <strong>und</strong> Ehre,<br />

dass ich Sie zur 60. Jahrestagung der Vereinigung<br />

Süddeutscher Orthopäden vom<br />

28. April bis 1. Mai <strong>2012</strong> nach Baden-Baden<br />

einladen darf.<br />

Kurzvorträge stellen einen besonders<br />

wichtigen Teil des Kongresses dar. Sie berichten<br />

über Ihre Forschungsergebnisse<br />

<strong>und</strong> sind somit aktuell. Im Gegensatz zu<br />

Übersichtsreferaten unterliegen sie auch<br />

einem Selektionsverfahren. Um den Stellenwert<br />

der Ergebnisse für die Zuhörer<br />

besser bewertbar zu machen, braucht es<br />

jedoch Diskussion. Für <strong>2012</strong> habe ich mir<br />

vorgenommen, die Diskussionszeit für<br />

die Kurzreferate zu verlängern <strong>und</strong> ein<br />

Schlusswort der Vorsitzenden vorzusehen,<br />

damit wichtige Ergebnisse auch perzipiert<br />

<strong>und</strong> erinnert werden.<br />

Vor allem ist es mir ein Anliegen, junge<br />

<strong>und</strong> in Ausbildung stehende Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen anzusprechen. Neben circa<br />

220 Kurzvorträgen wird es während der<br />

gesamten Kongressdauer ein spezielles<br />

Programm für in Fortbildung Stehende<br />

geben. Für Experten gedacht werden vier<br />

Diskussionen über schwierige Fälle in<br />

unterschiedlichen Bereichen stattfinden.<br />

Profitieren Sie aber auch vom wissenschaftlichen<br />

Programm mit Übersichtsreferaten<br />

ausgewiesener, namhafter Experten<br />

<strong>und</strong> den wie immer zahlreich angebotenen<br />

Kursen <strong>und</strong> Seminaren. Die Themen<br />

wurden bewusst breit gewählt, so dass bei<br />

der breiten Ausrichtung des neuen Fachgebietes<br />

für jeden etwas dabei ist.<br />

1. Hauptthema: Infektionen<br />

Fotos: Text, PR <strong>und</strong> mehr / Ehrhardt<br />

Die 60. Jahrestagung <strong>2012</strong> der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen e. V. findet<br />

vom 28. April bis 1. Mai <strong>2012</strong> unter Leitung des Kongresspräsidenten Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer in<br />

Baden-Baden statt.<br />

De novo aufgetretene Infektionen von<br />

Knochen <strong>und</strong> Gelenken stellen noch immer<br />

eine Herausforderung dar. Viele Therapieregime<br />

sind nicht ausreichend evidenzbasiert.<br />

Nach Implantat- <strong>und</strong> Frak-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


turversorgung stellen infizierte Pseudoarthrose<br />

<strong>und</strong> periprothetische Infektionen<br />

gefürchtete Komplikationen dar. Wie<br />

können sie vermieden werden? Welches<br />

Intervall ist ideal für einen zweizeitigen<br />

Wechsel? Gibt es neue Oberflächenbeschichtungen,<br />

neue Erkenntnisse zur perioperativen<br />

Infektionsprophylaxe? Und<br />

welche Behandlungsoptionen bewähren<br />

sich? Wie können Biofilme adressiert<br />

werden, oder small colony variants?<br />

2. Hauptthema: Knie<br />

Durch die hohe Frequenz kniespezifischer<br />

Erkrankungen wird dieses Gelenk<br />

immer besonders im Fokus der <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> stehen. Die Ursachen<br />

der Arthrose des Kniegelenks sind<br />

nur rudimentär geklärt. Die Knorpelchirurgie<br />

macht bedeutende Fortschritte<br />

<strong>und</strong> wird besonders im Kniegelenk eingesetzt.<br />

Die femoro-patellare Dysplasie<br />

<strong>und</strong> die femoro-patellare Luxation werden<br />

häufig <strong>und</strong> teilweise kontroversiell<br />

diskutiert. Das Konzept des endoprothetischen<br />

Teilersatzes findet immer mehr<br />

Befürworter.<br />

3. Hauptthema: Schmerzen an der<br />

Wirbelsäule<br />

Noch immer besteht blankes Unverständnis<br />

zwischen jenen, die 85 bis 90 Prozent<br />

aller Rückenschmerzen als unspezifisch<br />

verursacht <strong>und</strong> einer unspezifischen Therapie<br />

zugänglich ansehen, <strong>und</strong> jenen, die<br />

Wirbelsäulenschmerzen als durch Muskelverspannungen,<br />

Myogelosen, Blockierungen<br />

bedingt <strong>und</strong> somit durch klare<br />

Sachverhalte ausgelöst betrachten. Was<br />

verursacht wirklich Schmerzen an der<br />

Wirbelsäule? Gibt es neue konservative<br />

Behandlungsoptionen? Was ist der Stellenwert<br />

interspinöser Spacer, dynamischer<br />

Stabilisierungen, von Denervationen?<br />

4. Hauptthema: Sicherheit in <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Wie werden Risiken für unsere Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten, <strong>und</strong> konsekutiv<br />

für uns Behandelnde, verringert? Dieses<br />

Thema spricht Ordination <strong>und</strong> Krankenhaus<br />

gleichermaßen an. Ein Endoprothesenregister<br />

wird gerade realisiert. Gibt<br />

es erfolgreiche Modelle des Outcome-<br />

Measurement? Haben sich klinische<br />

Pfade bewährt? Wie kann die ärztliche<br />

Fortbildung so gestaltet werden, dass Ri-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

siken bei Lehroperationen gering gehalten<br />

werden, dass nicht in der Poliklinik<br />

wichtige Details in Anamnese <strong>und</strong> Untersuchung<br />

übersehen werden? Wie haben<br />

sich Feedback-Systeme (MiniCex, DOPS)<br />

bewährt?<br />

Freie Themen<br />

Die freien Themen sollen Ihnen die Möglichkeit<br />

bieten, Aktuelles <strong>und</strong> Interessantes<br />

außerhalb der Hauptthemen zu präsentieren<br />

<strong>und</strong> zu diskutieren.<br />

Den zahlreichen Kongressen steht Ihr begrenztes<br />

finanzielles <strong>und</strong> Zeit-Budget zur<br />

Verfügung, dessen Allokation Ihre Aufgabe<br />

ist. Der Kongress der VSOU in Baden ist<br />

gekennzeichnet durch einen überschaubaren<br />

Rahmen von wissenschaftlichen<br />

Parallelveranstaltungen mit Themen<br />

für niedergelassene <strong>und</strong> klinisch tätige<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen <strong>und</strong><br />

die Einzigartigkeit von Baden-Baden im<br />

Frühjahr. Im Jahr <strong>2012</strong> verlieren Sie nur<br />

einen Arbeitstag <strong>und</strong> haben mit durchgehendem<br />

Assistentenprogramm <strong>und</strong><br />

zahlreichen weiteren Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Symposia die Chance, Wertvolles für<br />

Ihren beruflichen Alltag mitzunehmen.<br />

Das Motto der Tagung wird Klarheit sein,<br />

mit der Zielsetzung, dass Sie mit dem Bewusstsein<br />

zurückfahren, dass Ihnen der<br />

eine oder andere Sachverhalt nun „klarer“<br />

geworden ist.<br />

Im Namen der VSOU lade ich Sie ganz<br />

herzlich ein. Kommen Sie <strong>2012</strong> nach Baden-Baden<br />

zum 60. Jahreskongress <strong>und</strong><br />

lassen Sie sich von einem interessanten<br />

Programm <strong>und</strong> der persönlichen Atmosphäre<br />

inspirieren <strong>und</strong> überraschen.<br />

Mit den besten Grüßen<br />

Prof. Dr. Martin Krismer<br />

Prof. Dr. Martin<br />

Krismer, Direktor der<br />

Universitätsklinik für<br />

<strong>Orthopädie</strong> Innsbruck,<br />

ist Kongresspräsident<br />

der 60. VSOU-<br />

Jahrestagung <strong>2012</strong> in<br />

Baden-Baden.<br />

ANMELDUNG UND INFORMATION<br />

www.vsou.de<br />

Aus unserem Fach<br />

165


166<br />

Aus unserem Fach<br />

EFORT KONGRESS <strong>2012</strong><br />

Einladung nach Berlin<br />

Der Jahreskongress der EFORT ist der größte internationale Kongress<br />

für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> findet dieses Jahr vom 23. bis<br />

25. Mai in Berlin statt. Teilnehmer aus mehr als 90 Ländern erwarten<br />

hochkarätige Experten aus aller Welt <strong>und</strong> wünschen sich einen interkulturellen<br />

Dialog mit den deutschen Kollegen.<br />

Der 13. Kongress der EFORT, der European<br />

Federation of National Associations of<br />

Orthopaedics and Traumatology, ist das<br />

wichtigste wissenschaftliche Ereignis auf<br />

europäischer Ebene für Orthopäden <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgen, zieht aber mittlerweile<br />

Teilnehmer aus der ganzen Welt in großer<br />

Zahl an. In einer einzigartigen Atmosphäre<br />

können hierbei Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Philosophien diskutiert werden. Hierzu<br />

gibt es spezielle Formate, wie die bereits<br />

bewährten „Controversial Case Discussions“<br />

(CDC), in denen zur Diskussion<br />

von Fallbeispielen eingeladen wird. So<br />

wird etwa die Versorgung von Polytraumata,<br />

die Behandlung von Deformitäten<br />

der unteren Extremitäten, von Hüftgelenksdysplasien<br />

oder Infekten der Wirbelsäule<br />

diskutiert. Zum anderen gibt es<br />

erstmals das neue Format der „Cross Fire<br />

Sessions“ (CFS), in denen ausgewiesene<br />

Fachleute kontroverse Positionen zu Themen<br />

wie zementierte versus unzementierte<br />

Versorgung beim alten Menschen,<br />

operative versus konservative Behandlung<br />

osteoporotischer Wirbelfrakturen<br />

oder der Behandlung des Epiphysiolysis<br />

capitis femoris darstellen werden. In „Experts-meet-Experts“-Sitzungen<br />

(ExMEx)<br />

werden in Berlin zu den Themen Azetabulum-Frakturen,<br />

periprothetische Frakturen,<br />

Kreuzband-Revisionschirurgie <strong>und</strong><br />

Behandlung von Fragilitätsfrakturen angeboten<br />

<strong>und</strong> erlauben intensive <strong>und</strong> konträre<br />

Diskussionen im kleinen Kreis. Im<br />

Rahmen von Instructional Lectures präsentieren<br />

internationale Meinungsführer<br />

ihre Erfahrungen <strong>und</strong> erlauben damit<br />

eine „State-of-the-Art“-Übersicht zu relevanten<br />

Themen. Die European Specialty<br />

Societies (unter amderem EHS, ESSKA,<br />

EPOS) bieten zudem Spezialthemen aus<br />

ihren Gebieten mit bekannten internationalen<br />

Experten an. Der „Comprehensive<br />

Review Course“ (CRC) fasst den wesentlichen<br />

Stoff der europäischen <strong>und</strong> nationalen<br />

orthopädisch-unfallchirurgischen<br />

Facharztprüfung an einem einzigen Tag<br />

zusammen <strong>und</strong> ermöglicht damit einen<br />

kompetenten Überblick über das gesamte<br />

Fach an einem Tag.<br />

UN-Dekade für Verkehrssicherheit<br />

Zwei Schwerpunktthemen dominieren<br />

den Kongresses in diesem Jahr: zum einen<br />

die „UN-Dekade für Verkehrssicherheit“<br />

mit vielen Beiträgen zur Unfallvermeidung<br />

<strong>und</strong> Behandlung von Verletzungen<br />

<strong>und</strong> Verletzungsfolgen – aber auch mit<br />

einem „Car-Crash-Szenario“: Ein Stuntfahrer<br />

wird live auf dem Kongressgelände<br />

einen Fahrzeugzusammenstoß simulieren,<br />

<strong>und</strong> Experten werden in begleitenden<br />

Informationen die Öffentlichkeit <strong>und</strong> das<br />

Fachpublikum über die biomechanischen<br />

Zusammenhänge, die aktiven <strong>und</strong> passiven<br />

Präventionsmöglichkeiten sowie die<br />

Versorgung von Unfallopfern aufklären.<br />

Das zweite Schwerpunktthema ist das<br />

„Europäische Jahr für aktives <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>es<br />

Altern“. In diesem Rahmen sind die<br />

Präsentationen vor allem degenerativen<br />

Erkrankungen des Haltungs- <strong>und</strong> Bewegungsapparates<br />

gewidmet, zudem soll<br />

es durch Simulationen ermöglicht werden,<br />

das Älterwerden jedem einzelnen<br />

Teilnehmer nahezubringen <strong>und</strong> dadurch<br />

ein besseres Verständnis für eine eingeschränkte<br />

Mobilität im Alter zu erlangen.<br />

Die deutsche <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

hat erstmals nach 17 Jahren wie-<br />

der die Möglichkeit, den europäischen<br />

Kongress als Gastgeber willkommen zu<br />

heißen. Dies erfüllt die Vorsitzenden des<br />

Local Organizing Committees, Prof. Dieter<br />

Wirtz <strong>und</strong> Prof. Karsten Dreinhöfer,<br />

mit Stolz – aber es wird auch eine erhebliche<br />

Verantwortung gesehen: „Die europäischen<br />

Kollegen freuen sich darauf,<br />

endlich in die faszinierende deutsche<br />

Metropole zu kommen, für die deutschen<br />

Orthopäden <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> ist Berlin<br />

mittlerweile schon ein wenig zur Routine<br />

geworden – aber eine solche einmalige<br />

Chance, die deutschen Stärken <strong>und</strong><br />

Spezialitäten des Faches zu präsentieren<br />

<strong>und</strong> sich gleichzeitig mit vielen der weltweit<br />

führenden Kollegen austauschen zu<br />

können, ist eine einmalige Gelegenheit<br />

für die hiesigen Kollegen.“ Die beiden<br />

sind sich einig: „Die Vielfalt der beim<br />

EFORT-Kongress gebotenen Formate bietet<br />

allen Interessierten – Generalisten,<br />

Spezialisten <strong>und</strong> Berufsanfängern – maßgeschneidert<br />

jeweils das, was sie für ihre<br />

individuelle Fortbildung benötigen.“<br />

Als EFORTs Kongresspräsidenten <strong>und</strong><br />

Organisationsteams freuen wir uns, Sie<br />

Ende Mai <strong>2012</strong> in Berlin begrüßen zu<br />

dürfen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihre „Local Organizers“<br />

Dieter C. Wirtz <strong>und</strong> Karsten E. Dreinhöfer<br />

mit Florian Gebhardt, Ulrich Stöckle, Karl-<br />

Dieter Heller <strong>und</strong> Klaus-Peter Günther<br />

MEHR INFOS<br />

www.efort.org/berlin<strong>2012</strong>/<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


LESERBRIEF<br />

Generalisten versus Spezialisten<br />

Deutschland zeichnet sich bisher durch<br />

eine gute flächendeckende, dezentrale<br />

Versorgung auch in der Chirurgie/<strong>Unfallchirurgie</strong>/<strong>Orthopädie</strong><br />

aus. Mit der zunehmenden<br />

Spezialisierung der nachwachsenden<br />

Kollegen ergibt sich über kurz<br />

oder lang zwangsläufig das Problem, dass<br />

die „R<strong>und</strong> um die Uhr-Versorgung“ in Zukunft<br />

so nicht mehr möglich sein wird.<br />

Deutschland muss sich jetzt entscheiden,<br />

ob es diese Versorgung so weiter möchte<br />

– wenn ja, dann müssen wir als leitende<br />

Ärzte die Ausbil-<br />

dung der nachfolgenden<br />

Kollegen<br />

wieder auf breitere<br />

Beine stellen <strong>und</strong><br />

auch die Ausbildungskatalogeent-<br />

sprechend anpassen. Wenn nein, werden<br />

wir auch in Deutschland das amerikanische<br />

System mit ausschließlich zentralen,<br />

hochspezialisierten, wenigen Kliniken<br />

bekommen. Wollen wir das wirklich als<br />

zukünftige Patienten <strong>und</strong> Angehörige?<br />

Und was kostet das <strong>und</strong> wie wird Qualität<br />

dann sein?<br />

Ich selbst bin leitende Chirurgin in der<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Regelversorgung. Als Mitbegründerin<br />

der „Generalisten der Chirurgie“<br />

erlebe ich täglich, wie wertvoll <strong>und</strong><br />

zum Teil wegweisend eine breite chirurgische<br />

Ausbildung der Chirurgen/Orthopäden<br />

für unsere Patienten ist. Dies gilt<br />

sowohl bei der Diagnosestellung als auch<br />

bei der definitiven operativen Versorgung<br />

im OP. Beispiele aus der täglichen<br />

Praxis gibt es mehr als genug.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Mein Anliegen ist es, die Versorgungssituation<br />

in Deutschland kritisch zu<br />

beleuchten, die Öffentlichkeit dafür zu<br />

sensibilisieren <strong>und</strong> gegebenenfalls die<br />

notwendigen Veränderungen in der Ausbildung<br />

der angehenden operativ tätigen<br />

Kollegen anzumahnen <strong>und</strong> einzuleiten.<br />

Durch die derzeitige erhebliche Überbewertung<br />

des Spezialistentums auch oder<br />

gerade in der öffentlichen Anerkennung<br />

wird zusätzlich verhindert, dass sich potenziell<br />

interessierte Student/innen für<br />

den Beruf des Chirurgen/Unfallchirurgen/Orthopäden<br />

als Generalisten entscheiden.<br />

Denn zusätzlich zum ohnehin<br />

erhöhten Arbeitsaufwand in dieser Sparte,<br />

der vertieften <strong>und</strong> gegebenenfalls verlängerten<br />

Ausbildung kommt dann noch<br />

die tägliche vermehrte Arbeits- <strong>und</strong> vor<br />

allem die Dienstbelastung hinzu, der sich<br />

die selektiv tätigen Spezialisten ja entziehen,<br />

da sie die breite Notfallversorgung<br />

wohl nicht – mehr – beherrschen.<br />

Wenn man also zu dem Schluss kommen<br />

sollte, dass wir diese Allro<strong>und</strong>er noch<br />

brauchen – <strong>und</strong> dies trifft nicht nur in der<br />

Chirurgie/<strong>Unfallchirurgie</strong>/<strong>Orthopädie</strong> zu,<br />

sondern auch in allen anderen Disziplinen<br />

(Innere Medizin, Pädiatrie, Kardiologie,<br />

etc.) –, dann müssen diese Kolleg/<br />

innen jetzt gesucht, ausgebildet, motiviert<br />

werden, <strong>und</strong> die Politik muss dafür<br />

sorgen, dass diese Generalisten-Tätigkeit<br />

Aus unserem Fach<br />

Regelmäßig berichten wir in den OUMN über die Debatten zur Weiterbildungsordnung. In deren Mittelpunkt<br />

steht häufig die Frage, ob <strong>und</strong> wie dem Trend zur Spezialisierung in der Chirurgie Rechnung<br />

ge tragen werden kann oder sollte. Dr. Martina Mittag-Bonsch, Mitbegründerin des Vereins „Generalisten<br />

der Chirurgie“ schildert hier ihre Sicht.<br />

Das Ziel der Ausbildung von Generalisten widerspricht in keiner<br />

Weise einer zusätzlichen selektiven Spezialisierung in einzelnen<br />

Bereichen.<br />

auch entsprechend anerkannt <strong>und</strong> vergütet<br />

<strong>und</strong> gezielt gefördert wird.<br />

Damit jedoch keine Missverständnisse<br />

aufkommen : Das Ziel der Ausbildung von<br />

Generalisten, das heißt Ärzten mit einer<br />

breiten Basis sowohl in der Diagnostik<br />

als auch im OP, widerspricht in keiner<br />

Weise einer zusätzlichen selektiven Spezialisierung<br />

in einzelnen Bereichen <strong>und</strong><br />

heißt auch nicht, dass das Rad der Geschichte<br />

zurückgedreht werden soll. Nur<br />

ausschließlich mit<br />

reinen „Spezialisten“<br />

kann unsere<br />

derzeitige sehr gute<br />

Versorgung auf einem<br />

hohen Level<br />

in Zukunft nicht gehalten<br />

werden oder wird möglicherweise<br />

nicht mehr finanzierbar.<br />

Dieses Thema sollte für alle leitenden<br />

Ärzte, aber auch für die verantwortlichen<br />

Politiker sehr interessant sein, wo es<br />

doch ohnehin bereits schwierig genug ist,<br />

überhaupt entsprechenden Nachwuchs<br />

in der Medizin <strong>und</strong> speziell in den operativen<br />

Fächern zu finden.<br />

Dr. Martina Mittag-Bonsch<br />

Dr. Martina Mittag-<br />

Bonsch<br />

Chefärztin der Abteilung<br />

für Chirurgie am<br />

Klinikum Crailsheim<br />

167


168<br />

Aus unserem Fach<br />

LESERBRIEF<br />

Konservative <strong>Orthopädie</strong><br />

ist Teil des Ganzen<br />

Im Beitrag „Enge Kooperation von O + U“ stellte Prof. Dr. Salis-Soglio in der OUMN 1/<strong>2012</strong> das Modell<br />

der Zusammenarbeit von <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> an der Leipziger Universitätsklinik vor.<br />

Dazu erreichte uns folgender Leserrief von Dr. Matthias Psczolla, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />

nicht operativer orthopädischer Akut-Kliniken (ANOA).<br />

Der im Februar <strong>2012</strong> veröffentlichte Artikel<br />

stellt in systematischer Form die derzeitige<br />

Entwicklung <strong>und</strong> die Zukunftsperspektive<br />

der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

dar. Aus der Sicht eines konservativen<br />

Orthopäden, der als Sprecher der Arbeitsgemeinschaft<br />

nicht operativer orthopädischer<br />

Akut-Kliniken (ANOA), eines Verb<strong>und</strong>es<br />

großer konservativer Akutkrankenhäuser,<br />

die Versorgungsnotwendigkeiten<br />

einer umfangreichen Patientenklientel aus<br />

erster Hand kennt, sei mir folgende Anmerkung<br />

<strong>und</strong> Ergänzung erlaubt:<br />

Im Wesentlichen fokussiert der Artikel<br />

die aktuelle Problemstellung der operativen<br />

Inhalte des Faches <strong>und</strong> ignoriert<br />

den Anteil von circa 680.000 jährlichen<br />

konservativ akutklinisch behandelten Patienten<br />

unter dem mit 2,5 Millionen insgesamt<br />

behandelten Gesamtkollektiv fast<br />

völlig. Leider werden jährlich nur unter<br />

25 Prozent dieser konservativen Patienten<br />

an orthopädisch-unfallchirurgischen<br />

Abteilungen behandelt, 75 Prozent in<br />

anderen Fächern wie Innere <strong>und</strong> Allgemeinchirurgie.<br />

Kaum welche an Universitätskliniken,<br />

wenn man ehrlich ist.<br />

Was hat das mit diesem Artikel zu tun?<br />

Meines Erachtens haben Universitäten<br />

mit ihren Abteilungen für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> das gesamte Spektrum<br />

des Faches sowohl in der Krankenversorgung<br />

als auch in Lehre <strong>und</strong> Forschung<br />

anzubieten. Es wird zwar davon<br />

gesprochen, dass die volle Weiterbildung<br />

gewünscht wird, ich vermisse jedoch im<br />

Artikel die konservative <strong>Orthopädie</strong>. Sie<br />

ist lediglich in einer kleinen Nebenbe-<br />

Aus unserem Fach<br />

Forschungsboom: Aufgr<strong>und</strong> der großen epidemiologischen <strong>und</strong> sozio ökonomischen Bedeutung der muskuloskelettalen Erkrankungen <strong>und</strong> Verletzungen<br />

gibt es mittlerweile gezielte wissenschaftliche Förder pro gramme.<br />

UNIVERSITÄTSMEDIZIN<br />

Enge Kooperation von O <strong>und</strong> U<br />

Fast sechs Jahre nach Inkrafttreten der neuen Weiterbildungsordnung ist die Zusammenführung von<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> noch nicht abgeschlossen. Das war auch nicht anders zu erwarten. Wie<br />

kann das gemeinsame Fach sinnvoll <strong>und</strong> harmonisch gestaltet werden? Wie können seine Strukturen im<br />

universitären Bereich künftig aussehen? Hierzu ein Bericht aus der Leipziger Uniklinik.<br />

merkung, die auf die lokalen Gegebenheiten<br />

gemünzt ist, bezogen. Im Schaubild<br />

auf Seite 16 eines angedachten Zentrums<br />

für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

fehlt die Konservative <strong>Orthopädie</strong> völlig.<br />

In unseren Kliniken der ANOA werden<br />

wir mit Patienten konfrontiert, die in or-<br />

Meines Erachtens haben Universitäten mit ihren Abteilungen für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> das gesamte Spektrum des<br />

Faches sowohl in der Krankenversorgung als auch in Lehre <strong>und</strong><br />

Forschung anzubieten.<br />

12 <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | Februar <strong>2012</strong><br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | Februar <strong>2012</strong><br />

13<br />

thopädisch-unfallchirurgischenUniversitätskliniken sowohl an den Gelenken als<br />

auch an der Wirbelsäule operiert worden<br />

sind <strong>und</strong> bei schlechten Ergebnissen keinerlei<br />

Möglichkeiten haben, sich wieder<br />

an diese Kliniken zu wenden. Diese bieten<br />

meist nur ein operatives Spektrum<br />

<strong>und</strong> sind für konservative oder differenzialdiagnostisch<br />

weitere Fragestellungen<br />

nicht mehr zuständig. Wie will man<br />

ohne diese Patientenklientel, die man<br />

Inhalte von <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Die <strong>Orthopädie</strong> umfasst die Erkennung,<br />

Behandlung, Rehabilitation <strong>und</strong> Prävention<br />

bei angeborenen sowie erworbenen<br />

Formveränderungen <strong>und</strong> Funktionsstörungen<br />

beziehungsweise Erkrankungen<br />

der Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsorgane. Sie<br />

befasst sich dabei mit der konservativen<br />

<strong>und</strong> operativen Behandlung einer Vielzahl<br />

verschiedenartiger Ges<strong>und</strong>heitsstörungen:<br />

� degenerative Gelenkerkrankungen<br />

� entzündliche Gelenkerkrankungen<br />

(zum Beispiel Rheumatoidarthritis,<br />

Psoriasisarthritis, Gicht)<br />

� Erkrankungen der Wirbelsäule<br />

� degenerative Erkrankungen (zum<br />

Beispiel Bandscheibenerkran kungen,<br />

Spondylarthrose, Spinal kanal stenose)<br />

� entzündliche Erkrankungen (zum<br />

Beispiel Morbus Bechterew, Spondarthritiden)<br />

� Fehlformen (zum Beispiel Skoliosen)<br />

� Tumoren (vor allem Metastasen)<br />

� Systemerkrankungen (zum Beispiel<br />

Osteoporose, Osteomalazie, Morbus<br />

Paget, fibröse Dysplasie)<br />

� Ges<strong>und</strong>heitsstörungen im Kindes-<br />

<strong>und</strong> Jugendalter (zum Beispiel Hüftdysplasie,<br />

angeborener Klumpfuß,<br />

Morbus Perthes, Epiphysenlösung,<br />

infantile Cerebralparese)<br />

� Achsfehlstellungen der Extremitäten<br />

� Fuß- <strong>und</strong> Zehendeformitäten<br />

� Infektionen<br />

� benigne / maligne Primärtumoren <strong>und</strong><br />

Metastasen<br />

Die <strong>Unfallchirurgie</strong> umfasst die konservative<br />

<strong>und</strong> operative Behandlung, die<br />

Rehabilitation <strong>und</strong> die Prävention bei<br />

Verletzungen <strong>und</strong> Verletzungsfolgen vor<br />

allem im Bereich der Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsorgane.<br />

Sie befasst sich schwerpunktmäßig<br />

mit:<br />

natürlich in den Polikliniken sieht, aber<br />

ohne die notwendigen Verläufe, die Lehre<br />

gestalten? Leider krankt so auch die<br />

Forschung, die wir dringend aus universitären<br />

Kliniken zur weiteren Etablierung<br />

von konservativen Maßnahmen <strong>und</strong> Klärung<br />

der Evidenz bräuchten.<br />

Alle Fragen der Weiterbildung, wie sie<br />

derzeit in unseren Gremien offensiv besprochen<br />

werden, gehören in diesen Kontext.<br />

Auch hier wäre es wünschenswert,<br />

dass Universitätskliniken die Vorreiterrolle<br />

übernehmen. Ich denke, dass gerade<br />

aus universitärer Sicht die konservativen<br />

Inhalte des Faches gestärkt werden müssen,<br />

um sie nicht an andere Fächer oder<br />

an nichtärztliche Berufe dauerhaft zu<br />

verlieren.<br />

Konservative <strong>Orthopädie</strong> ist ein Teil des<br />

Ganzen, <strong>und</strong> dieser Leserbrief sei Ermutigung,<br />

diesen nicht unerheblichen Teil unseres<br />

Faches mehr in den Blick zu nehmen!<br />

Dr. Matthias Psczolla<br />

Sprecher der ANOA<br />

Foto: Fotolia<br />

Aus unserem Fach<br />

� Folgeschäden von Verletzungen der<br />

Bewegungsorgane<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> sind darüber<br />

hinaus durch eine enge Einbeziehung<br />

von Physiotherapie <strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong>technik<br />

gekennzeichnet, so dass umfangreiche<br />

Erfahrungen auch in diesen<br />

Bereichen von Nöten sind.<br />

Das neue Fach <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Seit dem 1. Januar 2006 gilt eine neue<br />

ärztliche Weiterbildungsordnung mit<br />

Etablierung des „Facharztes für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>“. Weiterbildungsziele,<br />

-zeiten <strong>und</strong> -inhalte sind hierin<br />

detailliert beschrieben. Darüber hinaus<br />

besteht die Möglichkeit, bestimmte Zusatzweiterbildungen<br />

zu erwerben, von<br />

denen folgende für das Fach <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> von besonderer Bedeutung<br />

sind:<br />

� Spezielle orthopädische Chirurgie<br />

� Spezielle <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

� Kinderorthopädie<br />

� Orthopädische Rheumatologie<br />

� Handchirurgie<br />

� Plastische Operationen<br />

� Physikalische Therapie <strong>und</strong><br />

Balneologie<br />

� Notfallmedizin<br />

� Sportmedizin<br />

� Spezielle Schmerztherapie<br />

� Manuelle Medizin / Chirotherapie.<br />

Neben den durch die Weiterbildungsordnung<br />

vorgegebenen Spezialisierungen<br />

kann es sinnvoll sein, in den Kliniken<br />

Schwerpunkte zu etablieren, die sich an<br />

speziellen Krankheitsgruppen, Behandlungsverfahren<br />

oder Körperregionen<br />

orien tieren, so zum Beispiel Endoprothetik,<br />

Wirbelsäulenchirurgie, Arthroskopische<br />

Chirurgie, Tumorchirurgie <strong>und</strong><br />

Septisch-rekonstruktive Chirurgie.<br />

Die Fülle dieses großen Faches erfordert<br />

� Frakturen <strong>und</strong> Gelenkverletzungen zwangsläufig eine Aufgabenteilung, zum<br />

im Bereich der Extremitäten<br />

einen in die großen Bereiche <strong>Orthopädie</strong><br />

� Verletzungen der Wirbelsäule, des <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, darüber hinaus aber<br />

������������������������<br />

auch in die verschiedenen Subspeziali-<br />

� Verletzungen von Muskeln, Sehnen täten. Somit stellt der neue Facharzt für<br />

<strong>und</strong> Bändern<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> gewis-<br />

� Polytraumen<br />

sermaßen eine gemeinsame Basis dar,<br />

� pathologischen Frakturen<br />

auf der sich dann weitere Qualifizierun-<br />

� posttraumatischen / postoperativen gen <strong>und</strong> Spezialisierungen in die oben<br />

Infektionen<br />

genannten Teilbereiche aufbauen.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


170<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

1.712 Todesfälle durch Ärztepfusch Zahl der Toten durch Ärztepfusch<br />

FEHLERSTATISTIK<br />

Skandalisierung schadet<br />

der Patientensicherheit<br />

Die zitierte Statistik dokumentiert gemeldete<br />

Todesursachen in einer amtlichen<br />

Klassifikation (ICD 10, International<br />

Statistical Classification of Diseases and<br />

Related Health Problems), in der zum<br />

Teil auch Behandlungskomplikationen<br />

<strong>und</strong> -fehler erfasst werden. Ein realistisches<br />

Abbild über die Häufigkeit der<br />

Behandlungsfehler insgesamt <strong>und</strong> deren<br />

Entwicklung in Deutschland lässt sich<br />

alleine über die<br />

gemeldeten Fälle<br />

in der Todesursachenstatistik<br />

nicht<br />

erstellen. Vielmehr<br />

ist davon auszugehen,<br />

dass der Anstieg<br />

der gemelde-<br />

ten Todesfälle, die auf Behandlungsfehler<br />

zurückzuführen sind, eine verstärkte<br />

Wahrnehmung dieser Problematik unter<br />

den Heilberufen widerspiegelt. Unzulässig<br />

<strong>und</strong> geradezu unlauter ist die Schlussfolgerung,<br />

die berichteten Todesfälle<br />

seien alle auf Fehlverhalten („Pfusch“)<br />

zurückzuführen. Über die Ursachen der<br />

aufgeführten Behandlungskomplikatio-<br />

nen bietet diese Statistik keine Informationen.<br />

Dieser unqualifizierte Umgang mit<br />

Fehlerstatistiken schadet der weiteren<br />

Entwicklung einer zuverlässigen Erhebung<br />

von nicht vermeidbaren Komplikationen<br />

<strong>und</strong> vermeidbaren Behandlungsfehlern.<br />

Sie dient nicht der notwendigen<br />

Weiterentwicklung der Sicherheitskultur<br />

in Deutschland <strong>und</strong> schadet letztlich der<br />

Patientensicherheit!<br />

In allen Ges<strong>und</strong>heitssystemen weltweit<br />

stellen Behandlungsfehler unbestritten<br />

ein hochrangiges, ernstes Problem der ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Versorgung dar. In vielen<br />

Staaten laufen daher Anstrengungen zum<br />

Ausbau der Patientensicherheit – auch<br />

in Deutschland. Um Vorstellungen über<br />

das Ausmaß des Problems zu erhalten,<br />

wurden vorhandene wissenschaftliche<br />

dramatisch angestiegen g<br />

Behandlungsfehler mit tödlichen Folgen<br />

Ärztepfusch: 1.700 Tote<br />

Tödliche Fehler<br />

Am 16. Februar <strong>2012</strong> titelte die Bild Zeitung „1.712 Todesfälle durch Ärztepfusch“. Sie bezog sich dabei<br />

auf eine vom Statistischen B<strong>und</strong>esamt veröffentlichte Todesursachen-Statistik (veröffentlicht über B<strong>und</strong>estag<br />

Drucksache 17/8538, S. 63ff). Ein Kommentar des Aktionsbündnisses Patientensicherheit.<br />

Der unqualifizierte Umgang mit Fehlerstatistiken schadet der<br />

weiteren Entwicklung einer zuverlässigen Erhebung von nicht<br />

vermeidbaren Komplikationen <strong>und</strong> vermeidbaren Behandlungsfehlern.<br />

Studien über die Wahrscheinlichkeit von<br />

Behandlungsfehlern systematisch ausgewertet<br />

(APS, Agenda Patientensicherheit<br />

2007). Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen<br />

Analyse legen den Schluss<br />

nahe, dass geschätzt bei 0,1 Prozent aller<br />

Krankenhauspatienten mit einem Behandlungsfehler<br />

mit Todesfolge zu rechnen<br />

ist (ebd. S. 8, 26). Für Deutschland<br />

ist demnach von ca. 17.500 Todesfällen<br />

nach Behandlun-<br />

gen im Krankenhaus<br />

auszugehen.<br />

Diese hochgerechnete<br />

Zahl bezieht<br />

sich alleine auf die<br />

Behandlungen im<br />

Krankenhaus – die<br />

ambulanten Behandlungen sind damit<br />

nicht erfasst. Die enorme Dimension dieses<br />

medizinischen Versorgungsproblems<br />

<strong>und</strong> die entsprechenden Herausforderungen<br />

sind damit ausreichend gekennzeichnet.<br />

Es gilt: Jeder einzelne Todesfall<br />

durch einen Behandlungsfehler ist ein Todesfall<br />

zu viel.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Unerwünschte Ereignisse haben meist<br />

mehrere Ursachen<br />

Aus den internationalen Studien wissen<br />

wir aber auch, dass knapp die Hälfte<br />

der unerwünschten Ereignisse bei einer<br />

Krankenhausbehandlung – wenn es also<br />

durch die Behandlung zu einem Schaden<br />

am Patienten kommt – NICHT vermeidbar<br />

ist. Die Rede vom Ärztepfusch ist<br />

ein beliebtes <strong>und</strong> in den Medien häufig<br />

verwendetes Bild, das das Problem<br />

unzulässig vereinfacht <strong>und</strong> einzelnen<br />

Ursachen zuschreibt. Die Realität sieht<br />

jedoch anders aus. Denn: Vermeidbare<br />

unerwünschte Ereignisse im Behand-<br />

lungsprozess sind sehr häufig nicht an<br />

einer einzelnen Ursache fest zu machen.<br />

Fehleranalysen zeigen, dass bei „menschlichem<br />

Versagen“ Defizite in der Struktur<br />

der Einrichtung, in der Organisation <strong>und</strong><br />

dem Prozessablauf verb<strong>und</strong>en mit Zeitdruck<br />

<strong>und</strong> dadurch ausgelöster Unaufmerksamkeit<br />

wesentliche Ursachen sind.<br />

Deshalb sind Analysen von Risiken, die<br />

Wahrnehmung <strong>und</strong> Meldungen von unerwünschten<br />

Ereignissen (ob vermeid-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

bar oder unvermeidbar) auch in Bezug<br />

auf Medizinprodukte, Arzneimittel <strong>und</strong><br />

deren Anwendung sowie der offene Umgang<br />

mit Fehlern von größter Wichtigkeit<br />

für eine nachhaltige Sicherheitskultur in<br />

unseren Kliniken.<br />

Unsere Anstrengungen müssen sich auf<br />

die Reduktion von Behandlungsfehlern<br />

(vermeidbare unerwünschte Ereignisse)<br />

<strong>und</strong> den Ausbau der Patientensicherheit<br />

konzentrieren. Dazu dürfen Fehler<br />

nicht verschwiegen werden. Sie müssen<br />

registriert <strong>und</strong> analysiert werden,<br />

damit die Chance erhöht wird, diese<br />

zukünftig zu vermeiden. Dafür zu sor-<br />

Aus den internationalen Studien wissen wir, dass knapp<br />

die Hälfte der unerwünschten Ereignisse bei einer Krankenhausbehandlung<br />

nicht vermeidbar ist.<br />

KOMMENTAR<br />

Das Patientenrechtegesetz in den Mühlen<br />

der Interessenverbände<br />

Vor wenigen Wochen fand die Anhörungen<br />

der Verbände <strong>und</strong> Interessenvertretungen<br />

zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur<br />

Verbesserung der Rechte von Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten in Berlin statt. Das Patientenrechtegesetz<br />

soll die bereits im Sozialgesetzbuch<br />

V an verschiedenen Stellen dargelegten<br />

Rechte der Patienten <strong>und</strong> die Aussagen<br />

höchstrichterlicher Rechtsprechung im Be-<br />

����������������������������������������������<br />

einem Gesetz zusammenfassen <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen<br />

für mehr Sicherheit im Behandlungsprozess<br />

bieten. Der von dem Patientenbeauftragten<br />

der B<strong>und</strong>esregierung, Wolfgang Zöller,<br />

dem B<strong>und</strong>esjustizministerium <strong>und</strong> dem B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Ges<strong>und</strong>heit erarbeitete<br />

Referentenentwurf soll die Entwicklung einer<br />

Sicherheitskultur in Deutschland befördern.<br />

Nach Durchsicht des Entwurfes werden er-<br />

�����������������������������<br />

gen, dass dies in den Kliniken möglich<br />

ist <strong>und</strong> auch geschieht, ist Aufgabe der<br />

Träger der Krankenhäuser. Gleichsam<br />

sind in der Ausbildung der Heil- <strong>und</strong><br />

Pflegeberufe alle Aspekte der Patientensicherheit<br />

deutlich zu berücksichtigen:<br />

Teamarbeit, Kommunikation, Hygiene,<br />

der sichere Umgang mit Arzneimitteln,<br />

das Lernen aus Fehlern, die Beteiligung<br />

von Patienten. Die Skandalisierung von<br />

Fehlern ist kontraproduktiv <strong>und</strong> schadet<br />

� fehlen klare Aussagen zur Organisations-<br />

����������������������������������������zess<br />

– damit sollen zum Beispiel auch die<br />

Geschäftsführungen von Kliniken eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden;<br />

� wird der Schutz vor strafrechtlicher Verfolgung<br />

des Meldenden in CIRS- <strong>und</strong> anderen<br />

internen Sicherheitskommunikationssystemen<br />

gesetzlich nicht gewährleistet, wie<br />

dies zum Beispiel in Dänemark der Fall ist;<br />

� wird die Chance für den Patienten, frühzeitig<br />

in rechtlich <strong>und</strong> medizinisch unklaren<br />

Fällen in einer gewissen Form entschädigt<br />

zu werden ( Härtefallfonds), im jetzt vor-<br />

��������������������������������������<br />

� werden viele einzelne Maßnahmen aus<br />

dem Bereich des Risikomanagements <strong>und</strong><br />

zur Förderung der Patientensicherheit gesetzlich<br />

vorgeschrieben (unter anderem<br />

eine umfangreiche Dokumentation), eine<br />

gr<strong>und</strong>legende Regelung, wie Patientensicherheit<br />

mit einem nachhaltigen Finanzierungskonzept<br />

institutionalisiert werden<br />

kann, wie dies im Verbraucherschutz oder<br />

Qualität <strong>und</strong> Sicherheit<br />

dem weiteren Ausbau der Patientensicherheit.<br />

Der APS-Vorstand<br />

ZUM WEITERLESEN<br />

Agenda Patientensicherheit 2007<br />

● Internationaler Forschungsstand<br />

zur Sterblichkeit<br />

● Internationaler Forschungsstand<br />

zum Einflussfaktor Geschlecht<br />

● Evaluation von Erhebungsmethoden<br />

in epidemiologischen Studien<br />

● Befragung zur Patientensicherheit <strong>und</strong><br />

Fehlerepidemiologie in Deutschland<br />

● Tätigkeitsbericht des Aktionsbündnis<br />

Patientensicherheit e.V.<br />

Die „Agenda Patientensicherheit 2007“ des<br />

Aktionsbündnisses Patientensicherheit können<br />

Sie auf der APS-Homepage herunterladen:www.aktionsbuendnis-patientensicherheit.de/apsside/Agenda_2007_<br />

mit_Titelblatt.pdf<br />

bei der Lebensmittelsicherheit der Fall ist,<br />

fehlt jedoch.<br />

„Irren ist menschlich, nicht in Patientensicherheit<br />

zu investieren, ist tödlich.“ So resümiert<br />

das APS in seiner Stellungnahme zum<br />

Referentenentwurf: www.aps-ev.de<br />

Der Entwurf zeigt: ein tolles Etikett, aber wenig<br />

Inhalt, der dem Anspruch einer wegweisenden<br />

Förderung einer Sicherheitskultur un-<br />

���������������������������������������������<br />

sichere Versorgung Verantwortlichen gerecht<br />

wird.<br />

Hartmut Siebert<br />

Stellvertretender<br />

Vorsitzender des APS,<br />

Generalsekretär der<br />

DGOU/DGU<br />

171


172<br />

Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

PRAXISMARKETING<br />

Meine Praxis, die Marke<br />

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Das gilt auch bei Arztpraxen, von denen es gerade in Großstädten ein<br />

großes Angebot gibt, aus dem die Patienten auswählen können. Beispielhaft sei hier dargelegt, wie man<br />

sich mit seiner Praxis von den Kollegen abheben kann, um Patienten zu gewinnen <strong>und</strong> zu halten.<br />

„Bei Ihnen sieht es ja fast aus wie in einem<br />

Spa!“ Erstaunte Äußerungen wie<br />

diese hört Dr. Angela Moewes oft. Natürliche<br />

<strong>und</strong> gedeckte Farben, aufgeräumtes,<br />

ruhiges Ambiente, moderne Einrichtung<br />

– tatsächlich erinnert vieles in ihren<br />

Räumlichkeiten an einen Wohlfühltempel.<br />

Doch statt Kosmetikanwendungen<br />

oder Massagest<strong>und</strong>en gibt es bei Dr.<br />

Angela Moewes fachmedizinische Therapie:<br />

Moewes ist Orthopädin, betreibt<br />

gemeinsam mit ihrem Kompagnon Dr.<br />

Ulrich Münzer eine Praxis in Bochum.<br />

Medizin <strong>und</strong> ansprechende Atmosphäre<br />

– das schließt sich nicht aus, ist Moewes<br />

überzeugt. Mehr noch: „Meine Patienten<br />

sollen sich bei mir wohl fühlen. Denn das<br />

wirkt sich nicht nur auf den Therapieerfolg<br />

aus, ich setze mich damit auch von<br />

anderen <strong>Orthopädie</strong>praxen ab, unterscheide<br />

mich von ihnen.“<br />

Was Moewes instinktiv erkannt hat, unterstreichen<br />

bereits erste Forschungsergebnisse.<br />

Max Kettner, Medienwissenschaftler<br />

an der Technischen Universität<br />

Berlin, untersucht das Marketing von<br />

niedergelassenen Ärzten <strong>und</strong> hat zuletzt<br />

einen Wandel im Patientenverhalten<br />

festgestellt: „Der Patient ist nicht länger<br />

Patient, sondern K<strong>und</strong>e“, sagte er kürzlich<br />

in einem Web-TV-Interview mit der<br />

Kassenärztlichen B<strong>und</strong>esvereinigung. Die<br />

Hintergründe mögen kaum einem niedergelassenen<br />

Arzt gefallen, gleichwohl<br />

sind sie Realität: In vielen Gegenden, zumal<br />

in Großstädten, herrscht ein so großes<br />

Angebot an Praxen, dass der Patient<br />

AUSHÄNGESCHILD MITARBEITER<br />

Dr. Christian Hauschild ist überzeugt: „Mehr<br />

als mit jeder Homepage gewinnt man Patienten,<br />

wenn die Praxis r<strong>und</strong> läuft.“ Und das<br />

fängt schon mit einer ordentlich organisierten<br />

Terminvergabe an. „Wenn ein K<strong>und</strong>e,<br />

zum Beispiel ein Berufstätiger, sofort drankommt<br />

<strong>und</strong> vielleicht nach 20 Minuten<br />

schon wieder die Praxis verlassen kann –<br />

dann kommt der auch wieder.“ Hauschild ist<br />

da rigoros. „Wenn ich erfahre, dass ein Patient<br />

mit festem Termin mehr als 20 Minuten<br />

warten musste, berufe ich eine Personalkonferenz<br />

ein.“ Dann wird gemeinsam mit dem<br />

Team nach dem Fehler gesucht, wird der<br />

ganze Prozess der Terminvergabe abgeklopft.<br />

Ebenso wichtig: die Fre<strong>und</strong>lichkeit der Mitarbeiter.<br />

Und die beginnt bereits bei der Anrufannahme.<br />

Genuschelte Ansagen, unklare<br />

Informationen oder gar genervte Reaktionen<br />

auf Patientenfragen – ein No-Go, so<br />

Hauschild. Seine Angestellten haben deshalb<br />

alle ein Kommunikationsseminar besucht,<br />

wurden hier darauf sensibilisiert, genau<br />

zuzuhören <strong>und</strong> Patientenaussagen<br />

fre<strong>und</strong>lich zu bestätigen. „So fühlt sich der<br />

Patient mitgenommen“, sagt Hauschild.<br />

Und ganz nebenbei nimmt das den Stress<br />

aus dem Arbeitsalltag heraus, sorgt auch im<br />

Team für eine angenehme Atmosphäre <strong>und</strong><br />

����������������������������������������<br />

Sinne ist Marketing für mich gar nicht allein<br />

ein Weg, um Patienten anzulocken, sondern<br />

auch ein Hilfsmittel, um mit allen Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> Patienten vernünftig zusammenzuarbeiten“,<br />

so Hauschild.<br />

ausreichend Wahlmöglichkeiten hat. Das<br />

mag für Orthopäden nicht flächendeckend<br />

zutreffen. Aber allein in Bochum,<br />

wo Dr. Angela Moewes ihre Praxis unterhält,<br />

herrscht nach ihrer Einschätzung<br />

eine deutliche Überversorgung durch<br />

Orthopäden. „Das Angebot übersteigt die<br />

Nachfrage – das führt zu einem Umdenken<br />

bei den Ärzten“, sagt Kettner. Und zu<br />

neuen Fragen: Wie komme ich zu neuen<br />

Patienten? Wie binde ich meine bestehenden<br />

Patienten? Und wie gewinne ich<br />

verlorene Patienten zurück?<br />

Ein ansprechender Auftritt von Praxis<br />

<strong>und</strong> Angestellten ist schon mal ein guter<br />

Anfang, wie das Beispiel von Dr. Angela<br />

Moewes zeigt. „Manchmal sind es Details<br />

wie die farblich einheitlichen T-Shirts<br />

der Angestellten, die zugleich stilvoll <strong>und</strong><br />

beruhigend auf die Patienten wirken“,<br />

weiß Sabine Franzke, Qualitätsmanagementbeauftragte<br />

des Berufsverbandes<br />

der Fachärzte für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

(BVOU). Der Verband bietet<br />

deshalb für seine Mitglieder Poloshirts<br />

für den Einsatz in der Praxis an. „Früher<br />

trugen viele Praxisangestellte private<br />

Kleidung <strong>und</strong> pinnten sich Anstecknadeln<br />

an, um sich als Personal erkennbar<br />

zu machen. Das fanden manche recht<br />

unpraktisch <strong>und</strong> auch unhygienisch“, so<br />

die QM-Beauftragte. „Und weiße Kittel<br />

wiederum können gerade auf Kinder zu<br />

steril <strong>und</strong> einschüchternd wirken.“ Die<br />

BVOU-Praxisshirts, vorn <strong>und</strong> hinten mit<br />

dem Aufdruck „Praxisteam“ bzw. „Praxisteam<br />

<strong>Orthopädie</strong>“ versehen, werden gut<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Dr. Angela Moewes: Die<br />

BVOU-Landesvorsitzende<br />

Westfalen-Lippe setzt<br />

bei der Gesatltung<br />

ihrer Praxis auf eine<br />

moderne, aufgeräumte<br />

Einrichtung <strong>und</strong> ist überzeugt,<br />

dass ein guter<br />

Internetauftritt <strong>und</strong><br />

Patienteninformationen<br />

zur Patientengewinnung<br />

beitragen können.<br />

angenommen. Der Renner ist laut BVOU-<br />

Team die türkisfarbene Version, schon<br />

550 Exemplare hat der Verband bislang<br />

davon verkauft.<br />

Wichtig: online präsent sein<br />

Doch nicht nur in der realen, auch in der<br />

virtuellen Welt ist ein gelungener Außenauftritt<br />

wichtiger geworden, sagt Dr.<br />

Angela Moewes. Etwa 3.000 Euro hat sie<br />

in ihre Praxishomepage investiert. Alle<br />

vier Wochen aktualisiert sie die online<br />

abrufbaren Patienteninformationen <strong>und</strong><br />

weist auf Neuigkeiten hin. Zeitaufwand<br />

pro Monat: nicht mehr als eine St<strong>und</strong>e.<br />

Wie viele Klicks ihre Homepage aufweist,<br />

weiß sie zwar nicht auswendig, „aber<br />

unsere Position bei den Suchmaschinen<br />

halte ich stets gut im Auge.“ Das zahlt<br />

sich aus: „Seit ich die Homepage habe,<br />

kommen K<strong>und</strong>en aus mehr als 100 Kilometer<br />

entfernten Orten zu mir.“ Oftmals<br />

sind es Geschäftsleute auf der Durchreise,<br />

die akut eine orthopädische Behandlung<br />

brauchen <strong>und</strong> sie über Suchmaschinen<br />

im Internet finden. Es sei wichtig, so<br />

die Orthopädin, die Inhalte im Netz zeitgemäß<br />

zu gestalten, also keine arrivierten,<br />

altmodischen Webseiten zu stricken,<br />

womöglich noch mit einem eigenen kleinen<br />

Programmierprogramm, sondern<br />

modern <strong>und</strong> frisch aufzutreten. Ihr hat<br />

dabei eine ortsansässige Werbeagentur<br />

geholfen. „Das Internet gehört zu einem<br />

guten Praxismarketing einfach dazu“, ist<br />

sie überzeugt. Eine Einstellung, die allerdings<br />

nicht alle Fachkollegen teilen.<br />

„Junge Fachärzte, die gerade erst eine<br />

Praxis gründen, haben das natürlich oft<br />

schon verinnerlicht“, weiß Sabine Franzke.<br />

„Die sind mit dem Internet groß geworden,<br />

haben größtenteils einen Facebook-Account<br />

<strong>und</strong> stellen gar nicht in<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Fotos: Privat<br />

Frage, ob sie eine Webseite für ihre Praxis<br />

programmieren lassen.“ Doch noch immer<br />

gebe es genügend niedergelassene<br />

Orthopäden, die keine Homepage, nicht<br />

einmal eine E-Mail-Adresse haben. Allein<br />

von den niedergelassenen BVOU-Mitgliedern<br />

ist nur die Hälfte im Netz mit einer<br />

eigenen Seite präsent.<br />

Die Gründe dafür seien vielfältig, wie Dr.<br />

Christian Hauschild, Projektmanager für<br />

Marketinginitiativen beim BVOU, beobachtet.<br />

„Manchmal steckt Unsicherheit<br />

dahinter oder Zeitmangel, oft aber auch<br />

Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

Dr. Christian Hauschild:<br />

Der Projektmanager<br />

für Marketinginitiativen<br />

beim BVOU hat das<br />

Kompetenznetz<br />

<strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

angestoßen, das<br />

Kinesiologic Taping auf den<br />

Weg gebracht <strong>und</strong> schwört<br />

auf Termintreue <strong>und</strong><br />

Mitarbeiterfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />

einfach die Überzeugung, eine eigene<br />

Website sei nicht nötig, wenn etwa das<br />

Wartezimmer ohnehin stets voll ist“, so<br />

der Orthopäde, der eine Praxis in Lübeck<br />

betreibt. Wer nicht in einen eigenen Internetauftritt<br />

investieren möchte, sollte<br />

aber wenigstens mit Namen <strong>und</strong> Adresse<br />

im Netz zu finden sein, findet Hauschild.<br />

Deshalb hat der BVOU-Aktionist das Projekt<br />

„Kompetenznetz <strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong>“<br />

angestoßen. Kern ist eine Internetseite<br />

(www.kompetenznetz.ou.de),<br />

auf der BVOU-Mitglieder nach Postleitzahl,<br />

Namen oder Tätigkeitsschwerpunkt<br />

MIT DIESEN TIPPS GELINGT IHR PRAXISMARKETING<br />

Standortbestimmung<br />

Überlegen Sie: Wer wohnt in der Nähe Ihrer<br />

Praxis, wer gehört zur Zielgruppe? Darauf das<br />

Konzept der Praxis <strong>und</strong> Spezialangebote ausrichten.<br />

Beispiel familienreicher Stadtteil:<br />

Kindersprechst<strong>und</strong>e anbieten, Einrichtung<br />

eher modern gestalten, vielleicht eine kleine<br />

Spielecke einrichten; in einer Seniorengegend<br />

darf die Praxisgestaltung dagegen ruhig<br />

plüschiger ausfallen, kann sogar ein Lehnsessel<br />

bereitstehen.<br />

Kreativ sein<br />

Lassen Sie sich für Ihr Gesamtkonzept von der<br />

Umgebung inspirieren! Die Nähe zum Stadtpark<br />

(siehe das Beispiel Dr. Angela Moewes)<br />

kann ebenso als Themengr<strong>und</strong>lage dienen<br />

wie die Lage an einem Fluss (etwa blau als<br />

Gr<strong>und</strong>farbe für Logo <strong>und</strong> Schriftzug, Fotobilder<br />

von Wasser, durchsichtige Blumenvasen)<br />

oder in der City (modernes, urbanes Design).<br />

Clean Chic<br />

Halten Sie Ordnung! Das heißt: keine herumliegenden<br />

Flyer, keine Flut an Infoheftchen.<br />

„Das wirkt schrecklich unaufgeräumt <strong>und</strong><br />

nachlässig – so will man doch auch als Arzt<br />

nicht wahrgenommen werden“, sagt Dr. Angela<br />

Moewes. In ihrer „papierlosen Praxis“,<br />

wie sie es nennt, hängen auch keine Poster<br />

der Pharmaindustrie. „Das stört nur das Gesamtbild.“<br />

Steril muss es dennoch nicht sein:<br />

Dr. Christian Hauschild kauft jeden Montag<br />

beim Floristen einen schönen großen Blumenstrauß<br />

für die Rezeption. „Darauf sprechen<br />

uns immer wieder Patienten an.“<br />

Werbemittel/Internetpräsenz<br />

���������������������������������������������<br />

�� ���� ���� ������ ��������� ������������� �����<br />

habe mich für hochwertiges Papier <strong>und</strong> ein<br />

quadratisches Format entschieden – so hebt<br />

sich der Flyer optisch <strong>und</strong> haptisch gut von<br />

anderen Werbepapieren ab.“ Kosten für<br />

2.500 Stück: 300 Euro. Hauschild setzt einen<br />

Praxispass ein, auf dem die Kontaktdaten seiner<br />

Praxis aufgedruckt sind <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />

der Folgetermin für den Patienten notiert<br />

wird. Ob eine Homepage nötig ist, muss<br />

am Ende jeder Arzt selbst wissen. Als ersten<br />

Schritt aber sollte man wenigstens an eine<br />

Online-Visitenkarte denken, etwa auf der<br />

Kompetenzplattform des BVOU.<br />

173


174<br />

Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

gef<strong>und</strong>en werden können. Neben allen<br />

relevanten Kontaktdaten zeigt die Seite<br />

über Google Maps auch den Standort der<br />

Praxis <strong>und</strong> informiert über Sprechst<strong>und</strong>en.<br />

R<strong>und</strong> 1.200 Ärzte sind hier bereits<br />

präsent; wer aufgenommen werden will,<br />

braucht sich lediglich an die BVOU-Geschäftsstelle<br />

zu wenden <strong>und</strong> seine Daten<br />

freizugeben.<br />

Angebote an Patienten ausrichten<br />

Doch hinter dem Begriff Marketing steckt<br />

mehr als eine adrett gestaltete Arztpraxis<br />

<strong>und</strong> die Präsenz im Netz. Das fängt bei<br />

der Marktforschung an <strong>und</strong> geht bis hin<br />

zur Öffentlichkeitsarbeit. Dazwischen<br />

gibt es ein breites Feld von marketingwirksamen<br />

Instrumenten <strong>und</strong> Strategien,<br />

um sich bekannt zu machen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

zu gewinnen. Etwa die Möglichkeit, sich<br />

über bestimmte Produkte <strong>und</strong> Angebote<br />

von der Wettbewerbspraxis zwei Straßen<br />

weiter abzugrenzen. „Alleinstellungsmerkmal“<br />

nennen das die BWL-Fachleute<br />

oder auch: Unique Selling Proposition<br />

(USP), zu Deutsch etwa: einzigartiger<br />

Verkaufsvorteil. Dr. Christian Hauschild:<br />

„Marketing fängt schon bei einer Gr<strong>und</strong>überlegung<br />

an: Wo liegt meine Praxis,<br />

wer lebt in der näheren Umgebung <strong>und</strong><br />

gehört somit zu meiner Zielgruppe – <strong>und</strong><br />

was kann ich denen bieten?“ Über Spezialisierung<br />

oder besondere Behandlungen<br />

kann ein Orthopäde sein Profil schärfen<br />

– <strong>und</strong> auch finanziell profitieren. Vor<br />

allem mit Angeboten, die, so Hauschild,<br />

„nicht kassenüblich“ sind, mit Leistungen<br />

also, für die der Patient selbst aufkommen<br />

muss. Dazu gehören Injektionen<br />

mit Hyaluronsäurepräparaten, die Stoßwellentherapie<br />

oder auch Osteopathie.<br />

„Die Patienten sind durchaus bereit, gute<br />

Therapien aus eigener Tasche zu bezahlen“,<br />

sagt Hauschild. „Die Hemmschwelle<br />

dazu ist in den letzten Jahren zwangsläufig<br />

gesunken, das Bewusstsein, selbst für<br />

seine Ges<strong>und</strong>heit sorgen zu müssen, gestiegen.“<br />

Zu den neueren <strong>und</strong> von den Patienten<br />

gut angenommenen Angeboten<br />

zählt das Kinesiologic Taping. Hauschild:<br />

„Über Angebote wie dieses zeige ich meinen<br />

Patienten: Ich helfe Dir weiter, auch<br />

mit modernsten Therapieformen, auch<br />

über die übliche Gr<strong>und</strong>versorgung hinaus.“<br />

Gesamtkonzept mit Blick fürs Detail<br />

Auch Dr. Angela Moewes bietet solche<br />

IGel-Leistungen an, „sofern sie sinnvoll<br />

sind <strong>und</strong> wir dahinter stehen können.“<br />

Sie stellt die Angebote im Netz vor, erstellt<br />

Infoflyer – <strong>und</strong> achtet genau auf ein<br />

einheitliches Design. Auf allen Werbe-<br />

<strong>und</strong> Infomaterialien prangt zum Beispiel<br />

das Logo der Praxis, welches sie für 800<br />

Euro hat entwickeln lassen. Marketingex-<br />

„ZEIGT HER EURE FÜSSE“ – JÄHRLICHE VORSORGEAKTION DES BVOU<br />

Nicht nur für die eigene Praxis, auch für das<br />

Image des ganzen Berufsstands können Orthopäden<br />

einiges tun, ist der BVOU-Vizepräsident<br />

Dr. Andreas Gassen überzeugt. Zum Bei-<br />

��������������������������������������������<br />

orthopädischen Vorsorgeaktion für Gr<strong>und</strong>schulkinder.<br />

„In erster Linie wollen wir mit der<br />

�������������������������������������������<br />

von Kindern fördern“, erklärt Gassen. „Wir<br />

wollen aufzeigen, wie wichtig kontinuierliche<br />

Bewegung <strong>und</strong> Vorsorge ist, um bleibende<br />

Schäden <strong>und</strong> drohende Erkrankungen bei Kindern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen zu vermeiden.“ Unter<br />

�������������������������������������������<br />

b<strong>und</strong>esweit in Gr<strong>und</strong>schulklassen Aktionstage<br />

statt, an denen die Kinder auf spielerische<br />

Art erfahren, wie wichtig Füße für ihren Körper<br />

sind. Die Aktion wird begleitet von einer<br />

Informationsbroschüre, die Eltern konkrete<br />

Informationen zur orthopädischen Untersuchung<br />

ihrer Kinder liefert. „Dafür haben wir<br />

einen medizinischen Vorsorgekalender ent-<br />

���������������������������������������������<br />

herausgetrennt werden kann. Er soll den Eltern<br />

als Fahrplan für die rechtzeitige Begleitung<br />

ihres Kindes durch einen fachk<strong>und</strong>igen<br />

Orthopäden dienen“, so Gassen.<br />

perten sprechen hier von „Corporate Design“.<br />

„Das bedeutet“, so Hauschild, „dass<br />

hinter dem Auftritt ein Gesamtkonzept<br />

steckt, das sich überall in der Praxis wiederfindet.“<br />

Moewes ließ sich von ihrem<br />

Standort inspirieren: „Unsere Praxis liegt<br />

direkt am Bochumer Stadtpark – damit<br />

drängte sich das Motto Natur förmlich<br />

auf.“ Massiver Eichenboden, Grün als<br />

tonangebende Farbe auf Bildern <strong>und</strong> im<br />

Logo, Bambusdekoration auf der Rezeptionstheke.<br />

„Das ziehen wir konsequent<br />

durch.“ Den Namen ihrer Praxis <strong>und</strong> ihr<br />

Logo hat sie sogar als Wort-Bild-Marke<br />

schützen lassen. 1.500 Euro hat sie dafür<br />

gezahlt. „Ich wollte eben eine richtige<br />

Marke schaffen.“ Sollte in ferner Zukunft<br />

mal ein personeller Wechsel im Arztteam<br />

anstehen, so sagt sie, soll die Praxis weiterhin<br />

bestehen – <strong>und</strong> natürlich auch im<br />

Kopf der Patienten verankert bleiben. Als<br />

Praxis mit dem gewissen Spa-Flair.<br />

Romy König<br />

Romy König ist freie<br />

Journalistin in Frankfurt/<br />

Main.<br />

Nicht nur unter den Schülern, auch unter den<br />

������� ������ ���� ����������� ������� ���������<br />

Allein im letzten Jahr beteiligten sich mehrere<br />

h<strong>und</strong>ert Orthopäden an dieser Aktion, für die<br />

Jens Spahn, ges<strong>und</strong>heitspolitischer Sprecher<br />

der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen B<strong>und</strong>estag,<br />

die Schirmherrschaft übernommen hatte.<br />

Erstmals in diesem Jahr wird die Aktion<br />

nun eine ganze Woche dauern, innerhalb derer<br />

sich die Ärzte einen Aktionstag frei wählen<br />

�������� ����� �������� ��� ���� ��������������<br />

��������������������������������������������<br />

es die Orthopäden sind, bei denen die Kernkompetenz<br />

für den Bewegungsapparat liegt,<br />

dass sie es sind, die Haltungsprobleme bei<br />

Kindern behandeln, aber auch durch eine optimale<br />

Vorsorge vorbeugen können“, betont<br />

der BVOU-Vizechef. Und fügt augenzwinkernd<br />

hinzu: „Wir führen das 'gerade Wachstum<br />

von Kindern' doch schon in unserer<br />

Fachbezeichnung – entsprechend öfter sollten<br />

wir das ins Zentrum der Aufmerksamkeit<br />

rücken.“<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Polo-Shirts für Ihr Praxisteam<br />

FAX- BESTELLUNG an den BVOU 030.797 444-45<br />

Shirts für die orthopädische Praxis<br />

Bitte senden Sie mir an die unten angegebene Adresse<br />

� ����������������������������������������������������������������, 15,- Euro/Stück<br />

Stück (Größe S) Stück (Größe M)<br />

Stück (Größe L) Stück (Größe XL)<br />

Modell „Poloshirt“ (türkis mit weißem Logo) für Herren, 20,- Euro/Stück<br />

Stück (Größe S) Stück (Größe M)<br />

Stück (Größe L) Stück (Größe XL)<br />

Modell „Poloshirt“ (dunkelblau mit weißem Logo), 20,- Euro/Stück<br />

Stück (Größe S) Stück (Größe M) Stück (Größe L)<br />

Stück (Größe XL) Stück (Größe XXL)<br />

Modell „Poloshirt“ (weiß mit blauem Logo), 20,- Euro/Stück<br />

Stück (Größe S) Stück (Größe M) Stück (Größe L)<br />

Stück (Größe XL) Stück (Größe XXL)<br />

����������������������������������������������������������, 15,- Euro/Stück<br />

Stück (Größe S) Stück (Größe M)<br />

Stück (Größe L) Stück (Größe XL)<br />

Kosten zzgl. Porto/Versand, zahlbar innerhalb zwei Wochen nach Rechnungslegung.<br />

Name, Vorname (ggf. Praxiszusatz)<br />

Straße, Hausnummer PLZ, Ort<br />

Telefon (für Rückfragen) Mail<br />

�������������������<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Recht <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

Corporate Identity in Ihrer Praxis? Kein<br />

Problem mit diesen Shirts aus reiner<br />

Baumwolle.<br />

Wählen Sie unter verschiedenen Farben,<br />

Formen <strong>und</strong> <strong>und</strong> natürlich Größen. Bewährt<br />

<strong>und</strong> stets gleich - das große Andry-Bäumchen<br />

<strong>und</strong> der Schriftzug „Praxisteam<br />

<strong>Orthopädie</strong>“ auf dem Rücken<br />

aller Modelle. Neu in diesem Jahr: türkise<br />

Poloshirts in neuem Schnitt.<br />

Bestellen Sie direkt per Mail an:<br />

bestellung@bvou.net oder per Fax.<br />

175


176<br />

Unterwegs<br />

ESTES-STIPENDIUM<br />

An invaluable experience<br />

Dr. Nerida Butcher von der Trauma Unit des John-Hunter-Hospitals im australischen Newcastle erhielt im<br />

vergangenen Jahr das ESTES-Kongress-Stipendium der DGU zum Besuch des ESTES-Kongress 2011 in Mailand.<br />

Im Folgenden lesen Sie ihren Kongressbericht.<br />

I would firstly like to express my gratitude<br />

to the German Trauma Society for<br />

sponsoring this grant that has allowed<br />

me to travel from my home country of<br />

Australia to participate at the 12th European<br />

Congress of Trauma and Emergency<br />

Surgery. I fo<strong>und</strong> the 2011 Congress<br />

an invaluable experience with regards<br />

to the exposure it enabled me to gain to<br />

some of the world’s best traumatology<br />

teaching from keynote speakers. The visceral<br />

trauma sessions were a particular<br />

highlight for me as were the disaster and<br />

military session on „Peace and War surgery:<br />

Civilian and Military Surgeons can<br />

learn from each other“. Other sessions<br />

such as the ILC’s on coagulopathy, pelvic<br />

trauma and the open abdomen were<br />

also valuable. I enjoyed the new format of<br />

the „twelve to twelve lectures“ where we<br />

were invited to „feed our brains before<br />

our bellies“, and these bite size sessions<br />

were particularly focussed and relevant.<br />

With regards to lectures however it was<br />

the input from the Japanese delegation<br />

to the conference who shared a very moving<br />

insight into the countries recent tsunami<br />

that left a lasting impression on me.<br />

The descriptions they provided about<br />

the nature and scale of the disaster were<br />

sobering, however it was such a positive<br />

thing to learn from the challenges, and<br />

indeed victories, they have had in meeting<br />

the demands this scale of disaster<br />

placed on the country’s health system. It<br />

was a great reminder of the reason why<br />

these conferences are so important – to<br />

refine and improve our ability to provide<br />

care for the injured patient.<br />

In addition to the didactic learning, I also<br />

fo<strong>und</strong> this congress an incredibly constructive<br />

forum to dialogue with peers as<br />

well as senior experienced colleagues.<br />

In a sense this forum became somewhat<br />

like a living textbook in acute surgery for<br />

me. In terms of research, I am currently<br />

completing my PhD in traumatology and<br />

I fo<strong>und</strong> the discussion on issues raised<br />

during my paper presentation really<br />

helped focus some of ideas, and the ability<br />

to discuss one-on-one with experts<br />

in the field afterwards has truly given<br />

momentum to some key areas of my research<br />

into the definition of polytrauma.<br />

In summary, this grant has been incredibly<br />

beneficial in allowing me to participate<br />

at this congress, which in turn has helped<br />

spur on much progress towards finishing<br />

my research project and has expanded<br />

my mind as a result of the exposure to a<br />

bigger picture of trauma surgery.<br />

Dr. Nerida Butche<br />

Dr. Nerida Butcher,<br />

John Hunter Hospital,<br />

Trauma Unit, Newcastle<br />

Australia<br />

ÜBER DAS STIPENDIUM<br />

Die European Society for Trauma and Emergency<br />

Surgery (ESTES) vergibt jährlich mehrere<br />

Stipendien an Fachärztinnen <strong>und</strong> Fachärzte<br />

beziehungsweise in der Facharztausbil-<br />

����� ����������� ���������� ���� ������� ����<br />

Stipendien in Höhe von 1.000 Euro sollen<br />

den Besuch des ESTES-Kongresses ermöglichen.<br />

Der Großteil der Stipendien wird auf<br />

freiwilliger Basis von einzelnen Mitgliedsge-<br />

������������� ���� ������ ����������� ��� ����-<br />

������ ����� ���� ��������� ������������� ����<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU) seit Jahren den Betrag<br />

eines Stipendiums.<br />

������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Foto: Jagstorff/Fotolia


178<br />

Namen<br />

Personalia<br />

Dr. Urs M. Abker ist seit dem 15. März<br />

<strong>2012</strong> neuer Chefarzt der Abteilung für<br />

Chirurgie Schwerpunkt <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Orthopädie</strong> am Klinikum Landsberg<br />

am Lech. Er ist bereits seit 2006 als<br />

Oberarzt für Chirurgie in der Sektion<br />

<strong>Orthopädie</strong> / <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong> Endoprothetik<br />

am gleichen Haus tätig <strong>und</strong><br />

übernimmt die Stelle von seinem Vorgänger<br />

Dr. Friedrich Ullrich.<br />

PD Dr. Marcus Egermann hat am<br />

17. Februar <strong>2012</strong> im Hörsaal des Departments<br />

<strong>Orthopädie</strong>, <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>und</strong><br />

Paraplegiologie an der Orthopädischen<br />

Universitätsklinik Heidelberg seine Antrittsvorlesung<br />

zum Thema „Evidenzbasierte<br />

Medizin in der <strong>Orthopädie</strong> –<br />

(be)handeln wir richtig?“ gehalten.<br />

Prof. Dr. Rüdiger von Eisenhart-Rothe<br />

ist der neue Direktor der <strong>Orthopädie</strong> am<br />

Klinikum rechts der Isar in München. Er<br />

übernimmt den Lehrstuhl von Prof. Dr.<br />

Rainer Gradinger, der seit Juli 2011<br />

hauptamtlicher Ärzt licher Direktor des<br />

Klinikums ist. Eisenhart-Rothe leitete die<br />

Klinik bereits kommissarisch <strong>und</strong> wurde<br />

nun auf den Lehrstuhl für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> Sportorthopädie berufen<br />

Prof. Dr. Karl-Dieter Heller, Chefarzt<br />

der Orthopädischen Klinik des Herzogin-<br />

Elisabeth Hospitals in Braunschweig,<br />

Konrad-Biesalski-Preisträger 1996 <strong>und</strong><br />

Mitglied im Vorstand des BVOU, ist 50<br />

Jahre geworden. Der BVOU-Vorstand<br />

gratuliert auf das Herzlichste!<br />

Dr. Stefan Hinsencamp ist der neue<br />

Chefarzt der Unfall- <strong>und</strong> orthopädischen<br />

Chirurgie am Hospital zum Heiligen<br />

Geist Kempen. Er war zuvor als Leitender<br />

Oberarzt am Bethanien Krankenhaus<br />

in der Klinik für Unfall- <strong>und</strong> orthopädische<br />

Chirurgie in Moers tätig.<br />

Dr. Franz Xaver Köck habilitierte an der<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für <strong>Orthopädie</strong> –<br />

Lehrstuhl für <strong>Orthopädie</strong> der Universität<br />

Regensburg. Das Thema seiner Habilitationsschrift<br />

lautet: „Moderne Therapieverfahren<br />

der unikompartimentellen<br />

Gonarthrose unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Innervation des<br />

������������������������<br />

Prof. Dr. Dr. Pol M. Rommens, Mainz,<br />

ist bis 2014 Generalsekretär der ESTES.<br />

Anlässlich der 50. Jahrestagung des Departments<br />

für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

der Universität von Hong Kong erhielt<br />

er das Yuang Hsueh Chi Visiting<br />

Professorship. Außerdem ist er Ehrenmitglied<br />

der Slowakischen Gesellschaft<br />

für Traumatologische Chirurgie.<br />

Prof. Dr. Maximilian Rudert, der das<br />

Orthopädische Zentrum für Muskuloskelettale<br />

Forschung an der Universität<br />

Würzburg leitet, ist am 16. Januar <strong>2012</strong><br />

zum Prodekan der Medizinischen Fakultät<br />

der Universität Würzburg gewählt<br />

worden.<br />

Dr. Ernst Sendtner habilitierte an der<br />

Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für <strong>Orthopädie</strong> –<br />

Lehrstuhl für <strong>Orthopädie</strong> der Universität<br />

Regensburg. Das Thema seiner Habilitationsschrift<br />

lautet: „Minimalinvasivität<br />

<strong>und</strong> Navigation beim Hüftgelenkersatz“.<br />

PD Dr. Christoph Schnurr hat an der<br />

Universität zu Köln die Venia legendi für<br />

die Fächer <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

erhalten. Der Titel seiner Arbeit lautet:<br />

„Bildfreie Computernavigation von<br />

Hüft- <strong>und</strong> Knieprothesen: Gr<strong>und</strong>lagen,<br />

Anwendungen, Innovationen“.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Frank-Ullrich Schulz, niedergelassener<br />

Orthopäde in Brandenburg an der Havel<br />

<strong>und</strong> seit 2005 Mitglied im geschäftsführenden<br />

Vorstand des BVOU, feierte<br />

seinen 60. Geburtstag. Die herzlichsten<br />

Glückwünsche des BVOU-Vorstandes<br />

gehen an den Jubilar!<br />

PD Dr. Alexander Zeh, Facharzt für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>, Spezielle<br />

orthopädische Chirurgie, habilitierte<br />

am Universitätsklinikum Halle im Fach<br />

<strong>Orthopädie</strong>. Der Titel seiner Habilitationsschrift<br />

lautet: „Histomorphologische<br />

<strong>und</strong> histochemische Untersuchungen<br />

von degenerativen Veränderungen<br />

an Hüft- <strong>und</strong> Oberschenkelmuskeln bei<br />

primärer Koxarthrose“.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Preise & Stipendien<br />

Namen<br />

SICOT-Vortragspreis für Dresdner<br />

Hüftoberflächenersatz-Navigationsstudie<br />

Dr. Maik Stiehler, Ph.D. (Universitätsklinikum<br />

Carl Gustav Carus, Dresden) ist beim<br />

internationalen SICOT-Kongress 2011 in Prag<br />

mit dem ersten Vortragspreis für die Studie<br />

„Bildfreie computer-assistierte Positionierung<br />

der femoralen Komponente im Rahmen der<br />

Maik Stiehler Hüftoberflächenersatzendoprothetik – eine<br />

randomisierte prospektive Studie“ (Koautoren:<br />

PD Dr. Stephan Kirschner, Dr. Jens Goronzy, Prof. Dr. Frank<br />

Krummenauer <strong>und</strong> Prof. Dr. Klaus-Peter Günther) ausgezeichnet<br />

worden.<br />

2. Deutscher PHTLS Forschungspreis verliehen<br />

PHTLS – Pre Hospital Trauma Life Support ist die präklinische<br />

Variante des ATLS-Konzeptes für die klinische Versorgung von<br />

Traumapatienten (ATLS = Advanced Trauma Life Support, 2003<br />

von der Deutschen Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> in Deutschland<br />

eingeführt). Im Februar verlieh der Deutsche Berufsverband<br />

Rettungsdienst anlässlich des Deutschen Interdisziplinären<br />

Notfallmedizin Kongresses (DINK) in Wiesbaden den 2. PHTLS<br />

Forschungspreis für herausragende Tätigkeit auf dem Gebiet der<br />

Schwerverletztenforschung. Der Preis war mit insgesamt 3.500<br />

Euro dotiert <strong>und</strong> wurde zwischen drei Arbeiten aufgeteilt. Den<br />

1. Preis gewann die Arbeitsgruppe um Dr. Jan-Thorsten Gräsner<br />

aus Kiel, die anhand des deutschen Reanimationsregisters die<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit bei Reanimation nach Trauma<br />

untersucht hat. Den 2. Preis erhielt eine Arbeitsgruppe um<br />

Dr. Max Skorning aus Aachen, die den Einfluss der Telemedizin<br />

beim Schwerverletzten anhand eines Simulationsmodells erforscht<br />

hat. Der 3. Preis wurde an Dr. Markus Rössler <strong>und</strong> seine<br />

Kollegen aus Göttingen für eine Untersuchung zur Anwendung<br />

der Wirbelsäulenimmobilisation verliehen.<br />

179


180<br />

Namen<br />

Prof. Dr. Helmut Rössler feiert 90. Geburtstag<br />

Am 22. März <strong>2012</strong> vollendete Prof. Dr.<br />

Helmut Rössler, der ehemalige Direktor<br />

der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für <strong>Orthopädie</strong><br />

der Universität Bonn, sein 90. Lebensjahr.<br />

Das Amt als Direktor der Klinik <strong>und</strong> Poliklinik<br />

für <strong>Orthopädie</strong> der Universität<br />

Bonn nahm er von 1960 bis 1987 ein, als<br />

Erster des Fachs. In jener Zeit baute er die<br />

Klinik zu einer modernen Anstalt aus, in<br />

der das ganze Spektrum der orthopädischen<br />

Erkrankungen operativ <strong>und</strong> nichtoperativ<br />

behandelt werden konnte. Die<br />

neu etablierte krankengymnastische Abteilung<br />

<strong>und</strong> die der Ergotherapie wurden<br />

ebenso beispielhaft ausgestattet wie der<br />

neue Operationssaal, der alle hygienisch<br />

zeitgemäßen Anforderungen erfüllte.<br />

Das hatte zur Folge, dass sogenannte<br />

Hospitalismusinfektionen mit therapieresistenten<br />

Keimen nie zum Problem<br />

wurden. Trotz immer wieder auftretender<br />

Widerstände erweiterte er die Klinik<br />

räumlich <strong>und</strong> geistig, wo immer er dieses<br />

für notwendig <strong>und</strong> sinnvoll erachtete.<br />

In Deutschland erstmalig richtete er einen<br />

osteologisch-orthopädischen Fachbereich<br />

mit einer Universitäts-Professur<br />

<strong>und</strong> einer Abteilung für Biomechanik mit<br />

einer außerplanmäßigen Professur ein.<br />

Prof. Dr. Helmut Rössler<br />

Nachruf für Prof. Dr. Dieter Hohmann<br />

Prof. Dr. Dieter Hohmann starb in der<br />

Nacht vom 16. auf den 17. Februar <strong>2012</strong><br />

im Alter von 81 Jahren.<br />

In meiner Weiterbildungszeit hatte ich<br />

den großen Vorteil <strong>und</strong> das Privileg, Prof.<br />

Dr. Dieter Hohmann als Klinikchef, väterliche<br />

<strong>und</strong> geradlinige Führungspersönlichkeit<br />

sowie als großartigen Menschen<br />

kennenzulernen. Schon aus Berichten<br />

meiner Eltern wurde er mir vorab als<br />

besondere Persönlichkeit geschildert.<br />

Mit seiner sehr positiv ausgerichteten<br />

Gr<strong>und</strong>einstellung vermochte er seine<br />

Umgebung immer zu motivieren <strong>und</strong><br />

einzubinden.<br />

Seine Mitarbeiter erlebten unter seinem<br />

Vorbild stark positiv geprägtes<br />

Zusammenleben <strong>und</strong> Teamarbeit unter<br />

Einschluss aller Arbeitsebenen. Jede<br />

bestandene Facharzt-Prüfung <strong>und</strong> jede<br />

Disziplinierte geistige Freiheit war<br />

sein Führungsstil in der Wissenschaft,<br />

Genauigkeit <strong>und</strong> Sorgfalt bis ins<br />

Kleinste sein Prinzip in der Krankenversorgung.<br />

Disziplinierte geistige Freiheit war sein<br />

Führungsstil in der Wissenschaft, Genauigkeit<br />

<strong>und</strong> Sorgfalt bis ins Kleinste sein<br />

Dieter Hohmann mit Ehefrau Nina, Saarbrücken, 1974<br />

Prinzip in der Krankenversorgung. Für<br />

die Anliegen seiner Mitarbeiter hatte er<br />

stets ein offenes Ohr. Manch einem konnte<br />

er in einer nicht ganz günstigen persönlichen<br />

Situation behilflich sein.<br />

Die äußere Anerkennung blieb ihm denn<br />

auch nicht versagt. Unter Fachkollegen<br />

genoss er hohes Ansehen. So wurde er<br />

1962 zum Präsidenten der Nordwestdeutschen<br />

Orthopädenvereinigung gewählt<br />

<strong>und</strong> 1971 zum Präsidenten der<br />

Deutschen Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> Traumatologie. Beide Kongresse in<br />

Bonn waren allgemein anerkannte wissenschaftliche<br />

<strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Glanzlichter. 1972 wurde er Mitglied der<br />

Leopoldina in Halle, <strong>und</strong> 1987 erhielt er<br />

das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz.<br />

Wir wünschen ihm eine gute Zeit, in der<br />

das Wohlbefinden das Ungemach bei<br />

weitem überwiegt, in der er mit seiner<br />

Gattin <strong>und</strong> seinen Kindern <strong>und</strong> Enkelkindern<br />

zahlreiche harmonische St<strong>und</strong>en<br />

verbringen kann <strong>und</strong> in seiner meisterhaften<br />

Landschaftsmalkunst weiterhin<br />

sein geistiges Vergnügen findet.<br />

Univ.-Professor em. Dr. K.<br />

Joachim Münzenberg, Bonn<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Foto: Privat


Habilitation waren Anlass für gemeinsame<br />

Klinikveranstaltungen. An Sommerfesten<br />

<strong>und</strong> Weihnachtsfeiern wurden alle<br />

Mitarbeiter beteiligt, <strong>und</strong> die Assistenten-Darbietungen<br />

an Weihnachtsfeiern<br />

durften durchaus auch ironisch Eigenheiten<br />

von Dieter Hohmann <strong>und</strong> seinem<br />

Vertreter präsentieren.<br />

Mit seiner sehr positiv ausgerichteten<br />

Gr<strong>und</strong>einstellung vermochte Dieter<br />

Hohmann seine Umgebung immer zu<br />

motivieren <strong>und</strong> einzubinden.<br />

Das hochgradige Bewusstsein für eine<br />

verantwortungsbewusste Patientenversorgung<br />

hat Dieter Hohmann allen seinen<br />

Mitarbeitern mitgegeben. Dabei spielte<br />

die Berücksichtigung des gesamten konservativen<br />

Spektrums der <strong>Orthopädie</strong><br />

eine wesentliche Rolle – mit Schmerztherapie,<br />

Neuraltherapie, Chirotherapie,<br />

Osteopathie <strong>und</strong> Akupunktur. Operative<br />

Leidenschaft empfand er offensichtlich<br />

für die valgisierende Tibiakopf-Osteotomie<br />

<strong>und</strong> Fußchirurgie, aber besonders<br />

für die Wirbelsäule. Von seinem Vater<br />

übernommen, pflegte er in besonderer<br />

Weise die Technische <strong>Orthopädie</strong> mit einer<br />

immensen Fachkenntnis.<br />

Dieter Hohmann, geboren am 22. Juli<br />

1930, entstammte einer großen Familie<br />

mit sechs Geschwistern eines der<br />

wesentlichen Begründer der modernen<br />

<strong>Orthopädie</strong>, Georg Hohmann. Als leidenschaftlicher<br />

Vater mit viel Stolz für seine<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Kinder konnte er seine orthopädische<br />

Eignung an zwei seiner Söhne weitergeben.<br />

Er studierte Medizin an der Ludwig-<br />

Maximilian-Universität München mit<br />

anschließender Promotion 1956. Eigentlich<br />

wollte er gar kein Ordinarius werden.<br />

Aber während seiner Weiterbildungszeit<br />

bei Alfred Nikolaus Witt im Oscar-Helene-Heim<br />

in Berlin (ab 1959) hat es sich<br />

im Sog seiner Kollegen wie Horst Cotta<br />

<strong>und</strong> Heinz Mittelmeier dann doch ergeben<br />

(Habilitation 1964). Letztlich wurde<br />

er dort Leitender Oberarzt <strong>und</strong> nach<br />

dem Wechsel seines Chefs nach München<br />

Kommissarischer Direktor (1968/69), bevor<br />

er dann an die Universität Erlangen<br />

berufen wurde (1969).<br />

In Erlangen begründete er eine moderne<br />

orthopädische Universitätsklinik im<br />

Waldkrankenhaus <strong>und</strong> bildete bis zu<br />

seiner Emeritierung (1998) zahlreiche<br />

Fachärzte für <strong>Orthopädie</strong> sehr solide aus,<br />

zudem einzelne Chefärzte. Diese geben<br />

heute seine vermittelten persönlichen<br />

<strong>und</strong> fachlichen Werte weiter. Dabei war<br />

es aber nicht sein wesentlichstes Ziel, Ordinarien,<br />

Chefärzte oder Medizin-Funktionäre<br />

zu erzeugen. Dennoch sind unter<br />

anderem der derzeitige DGOU- <strong>und</strong><br />

DGOOC-Präsident (Wolfram Mittelmeier),<br />

der nächste DGOOC-Präsident (Bernd<br />

Kladny) sowie der aktuelle Schatzmeister<br />

des BVOU (Peter Heppt) seine Schüler.<br />

Er selbst engagierte sich unter anderem<br />

in der DGOT / heute DGOOC (Präsident<br />

Namen<br />

1986), der Cervical Spine Research Society<br />

(CSRS) <strong>und</strong> der SICOT. Er erhielt<br />

Ehrungen wie 1996 den Preis für Rekonstruktive<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Chirurgie (ehemals<br />

Lexer-Preis) sowie die Ehrenmitgliedschaft<br />

der DGOOC 2006.<br />

Seine Ehefrau Nina (Dr. med.), eine Diplomatentochter,<br />

war seine starke Stütze,<br />

die ihn mit viel Intelligenz, Bildung <strong>und</strong><br />

Weitblick begleitet <strong>und</strong> ihm den erforderlichen<br />

Spielraum für seine berufliche<br />

Entwicklung gewährt hat.<br />

Sportlich forderte sich Dieter Hohmann<br />

stets selbst heraus, speziell beim Ski-<br />

Fahren. Aber auch seine handwerklichen<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> seine Leidenschaft für<br />

Gartenbau zeichneten ihn aus. Wertvoll<br />

war es ihm, seine freien Minuten mit<br />

seiner Familie in Bergen / Oberbayern zu<br />

verbringen.<br />

Es war ein besonderes Geschenk, den<br />

beruflich prägenden Lebensabschnitt<br />

der Weiterbildung bei Dieter Hohmann<br />

absolviert haben zu dürfen. Wir, seine<br />

Schüler, aber auch seine Kollegen <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>e, werden ihn in allerbester Erinnerung<br />

behalten.<br />

Unser Mitgefühl gilt seiner Frau Nina <strong>und</strong><br />

seiner Familie.<br />

Euer / Ihr<br />

Wolfram Mittelmeier<br />

Präsident der DGOU/DGOOC<br />

181


182<br />

Namen<br />

Nachrufe für Prof. Dr. Hans Mau<br />

Prof. Dr. Hans Mau<br />

Hans Mau, eine herausragende Persönlichkeit<br />

der deutschen <strong>Orthopädie</strong>, ist<br />

nach langem Krankenlager am 14. Februar<br />

<strong>2012</strong> verstorben.<br />

Er wurde am 15. Januar 1921 in Kiel geboren,<br />

besuchte dort <strong>und</strong> in Hamburg<br />

das humanistische Gymnasium <strong>und</strong> legte<br />

1939 das Abitur ab. Das Medizinstudium<br />

absolvierte er in Tübingen <strong>und</strong> Heidelberg,<br />

musste jedoch in einer Studentenkompanie<br />

auch am 2. Weltkrieg teilnehmen<br />

<strong>und</strong> wurde in Russland verw<strong>und</strong>et.<br />

Das Staatsexamen konnte er 1946 ablegen,<br />

die Promotion erfolgte 1947 in Hamburg.<br />

Er war dann zunächst als Assistent<br />

in der Anatomie, Neurologie <strong>und</strong> Inneren<br />

Medizin am Universitätskrankenhaus<br />

Eppendorf tätig <strong>und</strong> danach in der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

des Hafenkrankenhauses<br />

Hamburg.<br />

Geprägt durch seinen Vater, der als Ordinarius<br />

für <strong>Orthopädie</strong> in Hamburg<br />

lehrte , war es für ihn selbstverständlich,<br />

ebenfalls Orthopäde zu werden. So war<br />

er zunächst Assistent am Annastift in<br />

Hannover, erhielt 1953 die Facharztanerkennung<br />

<strong>und</strong> ging 1954/55 als Fulbright<br />

Stipendiat für ein Jahr in die USA. Hier<br />

arbeitete er für sechs Monate am Hospital<br />

for Special Surgery in New York <strong>und</strong><br />

besuchte anschließend verschiedene orthopädische<br />

Zentren des Landes. Dieser<br />

Aufenthalt ließ ihn Einblick gewinnen<br />

in moderne Operationstechniken, die im<br />

Nachkriegsdeutschland so noch nicht bekannt<br />

waren, wie zum Beispiel korrigierende<br />

<strong>und</strong> stabilisierende Eingriffe bei<br />

Wirbelsäulendeformitäten, <strong>und</strong> die er<br />

dann als einer der ersten in die deutsche<br />

<strong>Orthopädie</strong> einbringen konnte.<br />

Nach diesem USA-Aufenthalt folgte er<br />

seinem akademischen Lehrer Prof. Lindemann<br />

an die Heidelberger Klinik,wo er<br />

sich 1957 mit einer Arbeit über „Enchondrale<br />

Dysostosen“ habilitierte. Im Frühjahr<br />

1962 wurde er zum außerplanmäßigen<br />

Professor ernannt. 1963 nahm er den<br />

Ruf an die Tübinger <strong>Orthopädie</strong> an, der<br />

verb<strong>und</strong>en war mit einer deutlichen Erweiterung<br />

der Klinik. So wurde ein Neubau<br />

als Anbau an die Chirurgie erstellt, in<br />

dem die orthopädische Poliklinik, mehrere<br />

Funktionsräume, ein wissenschaftliches<br />

Labor sowie eine neue Bettenstation<br />

untergebracht wurden.<br />

Die Kinderorthopädie war der Schwerpunkt<br />

seiner klinischen Tätigkeit. Hier<br />

führte er insbesondere für Wirbelsäulendeformitäten<br />

<strong>und</strong> Hüfterkrankungen im<br />

Kindesalter moderne konservative <strong>und</strong><br />

operative Behandlungsverfahren in die<br />

Klinik ein.<br />

Mit der Einrichtung des ASG-Fellowships<br />

hat Hans Mau eine bleibende,<br />

sich immer wieder erneuernde Insitution<br />

geschaffen.<br />

Wissenschaftlich war Hans Mau sein<br />

ganzes berufliches Leben lang bis zu<br />

seiner Emeritierung 1986 <strong>und</strong> noch darüber<br />

hinaus außerordentlich fruchtbar.<br />

Insbesondere fanden seine Arbeiten zu<br />

kinderorthopädischen Fragestellungen<br />

hohe Anerkennung <strong>und</strong> waren zur damaligen<br />

Zeit Klassiker, die man gelesen haben<br />

musste. Manches ist auch heute noch<br />

aktuell <strong>und</strong> wird zitiert.<br />

Daneben hat Hans Mau unserem Fach in<br />

zahlreichen Funktionen gedient. So war<br />

er langjähriges Vorstandsmitglied <strong>und</strong><br />

Präsident der Deutschen Gesellschaft für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Traumatologie <strong>und</strong> Gastgeber<br />

des sehr erfolgreichen Kongresses<br />

1975 in Tübingen. Weiter diente er der<br />

Gesellschaft für Wirbelsäulenforschung<br />

über viele Jahre als deren Vorsitzender<br />

<strong>und</strong> der Deutschen Akademie der Naturforscher<br />

Leopoldina als deren Obmann<br />

für das Fach <strong>Orthopädie</strong>. Zahlreiche Initiativen<br />

gingen von ihm aus, so 1964 der<br />

Entwurf eines Memorandums über die<br />

Stellung <strong>und</strong> den Ausbau der <strong>Orthopädie</strong><br />

in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland. Weitere<br />

Anregungen waren die Einrichtung<br />

von Arbeitskreisen in unserer Fachgesellschaft,<br />

die Gründung einer Vereinigung<br />

der Orthopädischen Hochschullehrer,<br />

die Gründung einer deutschen Research<br />

Society, <strong>und</strong> schließlich stammt von ihm<br />

der Vorschlag einer Friedrich-Pauwels-<br />

Gedächtnisvorlesung.<br />

Ein besonderes Anliegen war ihm die Herausführung<br />

der deutschen <strong>Orthopädie</strong><br />

aus ihrer politischen <strong>und</strong> kriegsbedingten<br />

Isolation <strong>und</strong> die Schaffung einer<br />

internationalen wissenschaftlichen <strong>und</strong><br />

fachlichen Vernetzung. So war er Gründungsmitglied<br />

der Japanisch-Deutschen<br />

Orthopädischen Gesellschaft, initiierte<br />

mit Dietrich Tönnies das Deutsch-Chilenische<br />

Stipendium <strong>und</strong> ist Gründungsvater<br />

des angloamerikanischen Reisestipendiums,<br />

des sogenannten ASG-Fellowships.<br />

Das Stipendium besteht seit<br />

nunmehr über 30 Jahren <strong>und</strong> hat mehr<br />

als 100 Fellows dieses prägende Erlebnis<br />

erfahren lassen. Mit der Einrichtung des<br />

ASG-Fellowships hat Hans Mau eine bleibende,<br />

sich immer wieder erneuernde<br />

Institution geschaffen.<br />

International war Hans Mau hoch geehrt,<br />

was zahlreiche Ehrenmitgliedschaften<br />

in nationalen wie internationalen Fachgesellschaften<br />

belegen. Die SICOT, eine<br />

internationale wissenschaftliche Fachgesellschaft<br />

für Orthopäden <strong>und</strong> Traumatologen,<br />

der er über viele Jahre als<br />

deutscher Nationaldelegierter angehörte<br />

<strong>und</strong> deren Weltkongress er 1987 nach<br />

Deutschland holte, zeichnete ihn mit der<br />

„Distinguished Membership“ aus.<br />

Mit Hans Mau verliert die deutsche <strong>Orthopädie</strong><br />

eine ihrer profiliertesten, national<br />

wie international besonders geschätzten<br />

Persönlichkeiten. Wir werden<br />

ihm stets ein ehrenvolles Andenken bewahren.<br />

Unser aufrichtiges, tiefempf<strong>und</strong>enes Mitgefühl<br />

gilt seiner Gattin Frau Dr. Helgard<br />

Mau, sowie ihren drei Kindern <strong>und</strong> sieben<br />

Enkelkindern.<br />

Prof. Dr. Jochen Eulert<br />

Ordinarius für <strong>Orthopädie</strong> a. D.<br />

Universität Würzburg<br />

Generalsekretär der SICOT<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


„Hans Mau ist von uns gegangen!“ Wie<br />

ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht<br />

nicht nur im Fre<strong>und</strong>eskreis <strong>und</strong> in<br />

der deutschen <strong>Orthopädie</strong>, sondern auch<br />

insbesondere bei den ASG-Fellows. Wir<br />

ASG-Fellows nehmen traurig Abschied<br />

vom Gründer unseres Kreises <strong>und</strong> des<br />

ASG-Reisestipendiums.<br />

1954 verbrachte Hans Mau ein ganzes<br />

Jahr in den Vereinigten Staaten, zunächst<br />

ein halbes Jahr als Fulbright-Stipendiat,<br />

später noch ein halbes Jahr in New York<br />

bei inzwischen gewonnenen Fre<strong>und</strong>en.<br />

Aus dieser Zeit rührte seine Begeisterung<br />

für den Austausch mit den Anglo-Amerikanern.<br />

Hans Mau konnte nach seiner<br />

Rückkehr verschiedene Operationstechniken<br />

insbesondere in der Skoliose-<br />

Chirurgie in Heidelberg einführen. Hans<br />

Mau nutzte seine internationale Vernetzung<br />

<strong>und</strong> seine Präsidentschaft der DGOT<br />

1975, gemeinsam mit Österreichern <strong>und</strong><br />

Schweizern ein Reisestipendium für jeweils<br />

vier junge Orthopäden aus den<br />

deutschsprachigen Ländern in die angloamerikanischen<br />

Länder England, Kanada<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

<strong>und</strong> USA zu etablieren. Partner für Österreich<br />

war Prof. Dr. Franz Endler, für die<br />

Schweiz Prof. Dr. Erwin Morscher <strong>und</strong><br />

Prof. Dr. Adam Schreiber. Die erste Gruppe<br />

konnte 1979 reisen.<br />

Die Stipendiaten haben sich seit 1983 in<br />

einem Arbeitskreis zusammengeschlossen,<br />

aus dem zahlreiche Initiativen hervorgegangen<br />

sind. Erwähnt sei nur die<br />

Wissenschaftliche Sitzung der ASG-Fellows<br />

beim Baden-Baden-Kongress, erwähnt<br />

sei die Einführung der Instructional<br />

Courses bei den Jahreskongressen der<br />

DGOOC <strong>und</strong> zahlreiche andere Projekte.<br />

Seit 1994 erfüllte sich ein langjähriger<br />

Wunsch von Hans Mau, dass nämlich<br />

auch die Anglo-Amerikaner in zweijährigem<br />

Turnus eine Reisegruppe in die<br />

deutschsprachigen Länder entsandten.<br />

Inzwischen besteht der Kreis der ASG-<br />

Fellows aus mehr als 150 Mitgliedern,<br />

die Organisation liegt seit einigen Jahren<br />

in den Händen von Frau Prof. Dr.<br />

Anke Eckardt aus Basel. In der Schweiz,<br />

in Österreich <strong>und</strong> in Deutschland sind<br />

Nachruf für Prof. Dr. rer.nat. Jürgen Koebke<br />

Am 23. Februar schied Prof. Dr. rer. Nat.<br />

Jürgen Koebke aus dem Leben.<br />

Professor Koebke wirkte als Anatom an<br />

der Universität zu Köln. Nach der Übernahme<br />

einer Professur im Jahre 1983 hat<br />

Jürgen Koebke fast drei Jahrzehnte die<br />

studentische Ausbildung in der Anatomie<br />

geprägt <strong>und</strong> seinen Studierenden neben<br />

f<strong>und</strong>ierten Kenntnissen des Faches insbesondere<br />

ärztliches Ethos, Pietät <strong>und</strong><br />

Ehrfurcht vor den Körperspendern im<br />

Kursus der makroskopischen Anatomie<br />

vermittelt. Als Leiter der Arbeitsgruppe<br />

funktionelle Anatomie <strong>und</strong> Biomechanik<br />

waren seine Hauptarbeitsgebiete die<br />

topographische <strong>und</strong> klinische Anatomie<br />

des Bewegungsapparates, die Implantologie<br />

sowie die Endoprothetik. Er war<br />

von 1990 bis 2002 Studiendekan der Medizinischen<br />

Fakultät <strong>und</strong> seit 2002 bis zu<br />

seiner Emeritierung 2011 Geschäftsfüh-<br />

render Direktor des Anatomischen Instituts.<br />

Ein besonderes Anliegen war ihm<br />

die Zusammenarbeit mit den klinisch tätigen<br />

Ärzten.<br />

Jürgen Koebke wurde neben seiner<br />

unbestrittenen Kompetenz auch <strong>und</strong><br />

vor allem wegen seiner Integrität <strong>und</strong><br />

selbstlosen Hilfsbereitschaft weithin<br />

geachtet <strong>und</strong> geschätzt.<br />

Prof. Koebke wurde neben seiner unbestrittenen<br />

Kompetenz auch <strong>und</strong> vor allem<br />

wegen seiner Integrität <strong>und</strong> selbstlosen<br />

Hilfsbereitschaft weithin geachtet<br />

<strong>und</strong> geschätzt. Er starb am 23. Februar<br />

<strong>2012</strong> in einer für ihn beklemmenden<br />

Situation, die sich nach seiner Einschätzung<br />

nicht lösen ließ. Wir trauern mit<br />

seiner Frau <strong>und</strong> seinen vier Töchtern um<br />

Namen<br />

die Ordinariate <strong>und</strong> Chefarzt-Positionen<br />

zum großen Teil, wenn nicht überwiegend,<br />

mit ASG-Fellows besetzt. Zwei<br />

ASG-Fellows haben einander geheiratet<br />

(Winkelmann – Fuchs), auch Vater <strong>und</strong><br />

Sohn (Aldinger – Aldinger) sind bereits in<br />

unserem Kreis vertreten.<br />

Hans Mau hat das Wachsen <strong>und</strong> Gedeihen<br />

dieses aus seiner Sicht elitären Orthopädenkreises<br />

mit Wohlgefallen verfolgt<br />

<strong>und</strong>, solange es seine Ges<strong>und</strong>heit erlaubte,<br />

regelmäßig an unseren Jahrestreffen<br />

<strong>und</strong> Begegnungen teilgenommen. Hans<br />

Mau hatte zahllose Auszeichnungen. Sein<br />

Ehrentitel „Vater der ASG-Fellows“ war<br />

ihm sicher einer der wichtigsten.<br />

Wir ASG-Fellows nehmen Abschied von<br />

unserem Ehrenmitglied Hans Mau <strong>und</strong><br />

werden seiner immer mit größter Hochachtung<br />

<strong>und</strong> tiefer Dankbarkeit gedenken.<br />

Hans-Werner Springorum<br />

Prof. Dr. Jürgen Koebke<br />

* 3. November 1945 in Köln,<br />

† 23. Februar<strong>2012</strong> ebenda<br />

einen außergewöhnlichen Lehrer, einen<br />

hochangesehenen Wissenschaftler <strong>und</strong><br />

ein wahres Vorbild.<br />

Prof. Dr. Dietmar Pennig<br />

Köln<br />

183


184<br />

Namen<br />

Nachruf für Dr. Wolfgang Montag<br />

Am Morgen des 4. März <strong>2012</strong> verstarb unser<br />

Kollege <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong> Herr Dr. Wolfgang<br />

Montag an einer Krebserkrankung.<br />

In Vilzbiburg, Niederbayern, am 2. Oktober<br />

1955 geboren, besuchte Wolfgang<br />

Montag dort die Volksschule <strong>und</strong> machte<br />

in Weilheim, Oberbayern, sein Abitur.<br />

Nach seiner Schulzeit absolvierte er als<br />

Zeitsoldat von 1976 bis 1978 Militärdienst<br />

bei der B<strong>und</strong>eswehr. Danach begann<br />

er sein Humanmedizinisches Studium<br />

in Homburg. Nach seinem Staatsexamen<br />

im Jahre 1985 wurde er im Saarland<br />

sesshaft.<br />

Er war nach seiner Approbation zunächst<br />

Assistenzarzt im St. Johanniskrankenhaus<br />

Landstuhl, dann in den Winterbergkliniken<br />

Saarbrücken. Schließlich kehrte<br />

er nach Landstuhl zurück <strong>und</strong> war dort<br />

von 1992 bis 1993 Oberarzt in der Orthopädischen<br />

Abteilung des Krankenhauses.<br />

Am 1. Oktober 1993 ließ sich Herr Dr.<br />

Montag als Facharzt für <strong>Orthopädie</strong> in<br />

St. Ingbert nieder. Nach seiner Niederlassung<br />

erwarb er noch Zusatzbezeichnungen<br />

wie Chirotherapie, Physikalische<br />

Therapie, Sportmedizin <strong>und</strong> Rehabilitationswesen.<br />

Er erwarb auch die Anerkennung<br />

zur „Speziellen Orthopädischen<br />

Chirurgie“.<br />

Nachruf für Prof. Dr. Emanuel Trojan<br />

Prof. Dr. med. Emanuel Trojan<br />

† 26. November 2011<br />

Dr. Wolfgang Montag<br />

* 2. Oktober 1955, † 4. März <strong>2012</strong><br />

Seit 1985 war Herr Dr. Montag stellvertretender<br />

Landesvorsitzender des Berufsverbandes<br />

für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Berlin, Landesverband Saarland.<br />

Als es darum ging, neue Strukturen<br />

neben den bekannten Einrichtungen zu<br />

schaffen, engagierte sich Herr Dr. Montag<br />

auch bei der Gründung des Kompetenznetzes<br />

<strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong> Saar,<br />

KOS eG. Bis zur krankheitsbedingten Auf-<br />

Mit großer Trauer möchten wir Sie darüber<br />

informieren, dass unser langjähriges<br />

Ehrenmitglied Emanuel Trojan aus Wien<br />

am 26.11.11 im Alter von 93 Jahren verstorben<br />

ist. Er wurde in Prag geboren,<br />

wo er 1941 auch promovierte <strong>und</strong> dann<br />

nach Wien übersiedelte. Nach dem Militärdienst<br />

(1941 bis 1945) wurde Trojan<br />

Assistent bei Professor Lorenz Böhler im<br />

Unfallkrankenhaus Wien XII. Im Alter<br />

von 32 Jahren wird er auch dort Oberarzt<br />

Von 1956 bis 1966 war Trojan 1. Oberarzt<br />

<strong>und</strong> Vertreter des Primarius Professor Dr.<br />

Otto Russe im damals neu erbauten Unfallkrankenhaus<br />

Wren XII. 1966 habilitierte<br />

er sich für das Fach <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

mit der wissenschaftlichen Abhandlung<br />

„Der Kahnbeinbruch der Hand“. 1971<br />

wurde Trojan zum 1. Ordentlichen Uni-<br />

gabe seinen vertragsärztlichen Tätigkeit<br />

war er seit 2007 KOS-Vorstandsmitglied.<br />

Sowohl im Berufsverband BVOU als auch<br />

bei KOS war er bis zu seiner schweren<br />

Krebserkrankung aktiv. Herr Dr. Montag<br />

war im Übrigen auch in einigen Gremien<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung <strong>und</strong><br />

der Ärztekammer tätig.<br />

Wir verlieren mit Wolfgang Montag<br />

einen sehr kompetenten Kollegen <strong>und</strong><br />

Wegbegleiter, der sich großer Beliebtheit<br />

erfreute.<br />

Wir verlieren mit ihm einen sehr kompetenten<br />

Kollegen <strong>und</strong> Wegbegleiter,<br />

der sich innerhalb der Fachgruppe der<br />

Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen <strong>und</strong><br />

darüber hinaus auch bei anderen Ärzten<br />

großer Beliebtheit erfreute. Unser großes<br />

Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Anke <strong>und</strong><br />

seinen Kindern Florian <strong>und</strong> Alina. Wir<br />

werden ihn stets in guter Erinnerung behalten.<br />

Dr. Gerd Lanzer<br />

Ehemaliger Landesvorsitzender des BVOU<br />

Vorstandsvorsitzender des<br />

Kompetenznetzes <strong>Orthopädie</strong>/<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> Saarland eG<br />

versitätsprofessor <strong>und</strong> Vorstand der neu<br />

gegründeten Abtellung für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

an der 1. Chirurgischen Universitätsklinik<br />

berufen. Diese wurde 1977 in die<br />

1. Universitätsklinik für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

umgewandelt.<br />

Prof. Dr. Emanuel Trojahn war nicht nur<br />

ein erstklassiger Arzt, sondern auch ein<br />

hervorragender Ausbilder <strong>und</strong> väterlicher<br />

Fre<strong>und</strong> für seine Mitarbeiter.<br />

Sein außergewöhnliches wissenschaftliches<br />

Werk umfasst Publikationen aus<br />

dem gesamten Bereich der <strong>Unfallchirurgie</strong>,<br />

vorrangig mit Verletzungen des Bewegungsapparates.<br />

So hat er eine große<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Anzahl von Schriften zur Behandlung<br />

schwieriger Brüche der Extremitätengelenke<br />

verfasst. Ebenso sind gr<strong>und</strong>legende<br />

Arbeiten den Verletzungen der Knochen<br />

<strong>und</strong> Gelenke der Hand gewidmet. Schon<br />

in sehr frühen Jahren hat er sich mit den<br />

Problemen der Verriegelungsnagelung<br />

beschäftigt. Ebenso hervorzuheben sind<br />

seine Untersuchungen zu Langzeitergebnissen<br />

von Wirbelsäulenverletzungen.<br />

Besonders bekannt wurde Emanuel Trojan<br />

durch Monographien <strong>und</strong> Zeitschriftenbeiträge<br />

hinsichtlich der konservativen<br />

Behandlung verschiedenster Frakturen,<br />

ganz in der Fortsetzung des Lebenswerkes<br />

seines Lehrers Lorenz Böhler.<br />

Auch in einem anderen Punkt folgte er<br />

Lorenz Böhler, nämlich in der Überzeu-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

gung, dass die <strong>Unfallchirurgie</strong> ein selbstständiges<br />

Lehrfach im universitären Kanon<br />

sein muss. Dieses Ziel hat er gegen<br />

zahlreiche Widerstände mit „Fleiß, Energie<br />

<strong>und</strong> Intelligenz“ verfolgt (Zitat: Poigenfürst<br />

1978). Diese Eigenschaften gemeinsam<br />

mit seiner Aufgeschlossenheit<br />

<strong>und</strong> seinem erweiterten Horizont haben<br />

ihm in internationalen medizinischen<br />

Kreisen Achtung <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft eingebracht.<br />

Dies führte selbstverständlich<br />

zum Antragen verschiedenster Ehrenmitgliedschaften<br />

<strong>und</strong> Präsidentschaften international<br />

<strong>und</strong> national. Von ehemaligen<br />

Weggefährten wird darüber hinaus berichtet,<br />

dass Kollege Trojan nicht nur ein<br />

erstklassiger Arzt war, sondern auch ein<br />

hervorragender Ausbilder <strong>und</strong> väterlicher<br />

Fre<strong>und</strong> für seine Mitarbeiter. Profes-<br />

Namen<br />

sor Trojan schulte diese Mitarbeiter sowohl<br />

in menschlicher als auch ethischer<br />

Hinsicht in vorbildlicher Weise. Seine<br />

wissenschaftlich exakte Prägnanz, seine<br />

Genauigkeit, wenn es um wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse ging, haben ihn zu<br />

einem überall respektierten <strong>und</strong> geachteten<br />

Wissenschaftler werden lassen. Die<br />

Deutsche Gesellschaft für Unfallchi rurgie<br />

hat einen hervorragenden Arzt <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

verloren. Unsere Gedanken<br />

sind mit seiner Familie.<br />

Im Namen der Deutschen Gesellschaft<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Prof. Dr. Christoph Josten<br />

185


Liebe Mitglieder!<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Aus den Verbänden<br />

Aus unseren Verbänden<br />

Berichte <strong>und</strong> Angebote<br />

Berufsverband<br />

der Fachärzte für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />

Auf den nachfolgenden Seiten berichten die<br />

Fachgesellschaften <strong>und</strong> der Berufsverband aus ihren<br />

Gremien <strong>und</strong> Geschäftsstellen. Hier erfahren Sie,<br />

welche Arbeit im zurückliegenden Jahr geleistet<br />

wurde, wie künftige Pläne aussehen, welchen<br />

Benefit Sie von Ihrer Mitgliedschaft bei uns haben.<br />

Deutsche<br />

Gesellschaft<br />

für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Sie fragen – Ihr Vorstand antwortet.<br />

Wenn Sie Fragen zur Arbeit Ihres Vorstandes haben,<br />

zögern Sie bitte nicht, sich damit via E-Mail an uns<br />

zu wenden. Wir werden Ihre Anfragen unverzüglich<br />

an den passenden Ansprechpartner weiterleiten<br />

<strong>und</strong> Frage <strong>und</strong> Antwort in der nachfolgenden<br />

Ausgabe der „OU <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong>“<br />

veröffentlichen.<br />

Je nachdem, von wem Sie es genauer wissen<br />

wollen, richten Sie Ihre Anfrage bitte an die<br />

Geschäftsstelle<br />

des Berufsverbandes: bvou@bvou.net<br />

der DGOOC: info@dgooc.de<br />

der DGOU: office@dgou.de<br />

der DGU: office@dgu-online.de<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> Orthopädische<br />

Chirurgie e. V.<br />

Deutsche<br />

Gesellschaft<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

BVOU<br />

187


BVOU<br />

188<br />

Aus den Verbänden<br />

Dr. Uwe de Jager, Dr. Dieter Veith, Dr. Johannes<br />

Flechtenmacher – Landesteam Baden (v. l. n. r.)<br />

So sieht Karikaturist GERO Hilliger den BVOU-Präsidenten<br />

Helmut Mälzer.<br />

Kurzbericht von der Januartagung<br />

des BVOU 27./28.01.<strong>2012</strong> in Berlin<br />

Helmut Mälzer, Berlin<br />

Der Einladung zum jährlichen Zusammentreffen<br />

folgten circa 70 Mandatsträger<br />

ins Grand Hotel Esplanade in Berlin.<br />

Am Freitag wurden vielfältige Themen,<br />

unter anderem „Geht den Orthopäden<br />

die konservative Therapie zum Beispiel<br />

bei Rheuma <strong>und</strong> Osteoporose verloren?“,<br />

„Verordnung <strong>und</strong> Regress bei Osteoporose<br />

& Rheuma“, „EBM“, „Perspektive<br />

für O/U“ im Rahmen von Referaten abgehandelt,<br />

welche zu konstruktiven Diskussionen<br />

führten. Meiner Einladung<br />

folgten Wolfram-Arnim Candidus, Norbert<br />

Metke, Stefan Rehart <strong>und</strong> von Seiten<br />

des Sponsors Servier Dt. GmbH Andreas<br />

Dr. Norbert Metke – Vorstandsvorsitzender<br />

der KV BW<br />

Zemke, Frau Glaser, Herr Zimmermann<br />

als Gäste beziehungsweise Referenten.<br />

Beim Apéritif im Wintergarten <strong>und</strong> während<br />

des gemeinsamen Abendessens entstand<br />

ein reger Gedankenaustausch unter<br />

den Mandatsträgern sowie den Gästen.<br />

Schnellzeichner GERO Hilliger, Weltrekordhalter<br />

im Portrait-Schnellzeichnen,<br />

hat den Teilnehmern am Abend ein buntes<br />

Programm geboten. Sein charmantes<br />

Entertainment <strong>und</strong> seine humorvollen<br />

Portraits haben den Abend zu einem Erlebnis<br />

gemacht, an dem alle Teilnehmer<br />

noch lange Freude haben werden.<br />

Dr. Peter Heppt – Schatzmeister, Dipl.-Med. Frank-Ullrich<br />

Schulz – Mitglied des GfV<br />

Welches Vorstandsmitglied kann das sein?<br />

Genau: Dr. Peter Heppt.<br />

Am Samstag gaben Dr. jur. Martin Stellpflug<br />

<strong>und</strong> Dr. Helmut Weinhart durch<br />

ihre Referate zum GKV-Versorgungsstrukturgesetz<br />

einen Einblick in verschiedene<br />

Strukturen, Befugnisse. Dabei<br />

wurde deutlich, dass der Informationsbedarf<br />

der Sitzungsteilnehmer immens<br />

groß ist <strong>und</strong> einige Fragen nach wie vor<br />

offen sind.<br />

Im Anschluss folgten die Berichte des<br />

geschäftsführenden Vorstandes mit ergänzenden<br />

Berichten aus den Landesverbänden.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Fotos: BVOU/GERO


Dr. Karl-Heinz Conrad, stellvertretender LOB Bayern,<br />

<strong>und</strong> sein gezeichnetes alter ego<br />

Dr. Angela Moewes, LOB Westfalen Lippe,<br />

von ihrer Schokoladenseite …<br />

Auf Antrag von Reinhard Deinfelder, LOB<br />

Württemberg, wurde zur Weiterbildungsordnung<br />

beschlossen:<br />

Der Gesamtvorstand spricht sich mehrheitlich<br />

dafür aus, dass es der BVOU „als<br />

seine ureigenste Aufgabe (sieht), das Fach<br />

<strong>Orthopädie</strong>/<strong>Unfallchirurgie</strong> in seiner ganzen<br />

konservativen <strong>und</strong> operativen Breite<br />

inklusive der fachgeb<strong>und</strong>enen Rehabilitation<br />

abzubilden <strong>und</strong> zu vertreten <strong>und</strong> für<br />

seine Weiterbildung zu sorgen.“<br />

Der Gesamtvorstand spricht sich mehrheitlich<br />

für das aufgezeigte Gesamtkonzept<br />

des Weißbuches von Prof. Dreinhöfer<br />

aus mit Unterstützung von finanziellen<br />

Mitteln.<br />

Die Mandatsträger sprechen sich mehrheitlich<br />

für die Fortführung von b<strong>und</strong>esweiten<br />

Aktionen zur Darstellung des<br />

Fachs O/U – wie in den letzten zwei Jahren<br />

durch „Zeigt her Eure Füße“ – aus.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Intensiv wurden Meinungen zum Thema<br />

eigener „BVOU-Kongress“ ausgetauscht<br />

<strong>und</strong> überlegt, ob der Schwerpunkt auf<br />

die regionalen Landeskongresse gesetzt<br />

werden sollte. Auf Anregung der Mandatsträger<br />

wird hierzu eine Umfrage an<br />

die Mitglieder gehen.<br />

Zum Schluss bedanke ich mich bei allen<br />

anwesenden Mandatsträgern, die der<br />

Einladung gefolgt sind. Der Geschäftsstelle<br />

möchte ich für die sehr gute Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Organisation der diesjährigen<br />

Januartagung meinen herzlichen<br />

Dank aussprechen.<br />

Helmut Mälzer,<br />

Präsident des BVOU<br />

Aus den Verbänden<br />

BVOU<br />

189


BVOU<br />

190<br />

Aus den Verbänden<br />

Geschenk zur Einschulung –<br />

erfolgreiche Aktion der Schwenninger<br />

Krankenkasse <strong>und</strong> des BVOU e. V.<br />

BVOU-Geschäftsstelle<br />

Der Selektivvertrag zwischen dem BVOU<br />

e. V. <strong>und</strong> der Schwenninger Krankenkasse<br />

ermöglichte mitversicherten Kindern ein<br />

Präventionsangebot, um bleibende Haltungs-<br />

<strong>und</strong> Wirbelsäulenschäden rechtzeitig<br />

vorzubeugen, <strong>und</strong> richtete sich an<br />

Schulanfänger von SKK-Versicherten. Bis<br />

zum 31. Januar <strong>2012</strong> konnten die Gutscheine<br />

bei der Krankenkasse eingelöst<br />

werden. Auszüge aus Rückmeldungen<br />

von teilnehmenden Mitgliedern <strong>und</strong> Eltern<br />

wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:<br />

Dr. Gernot Felmet, stellvertretender Bezirksvorsitzender<br />

des BVOU in Südbaden<br />

Im November untersuchte ich acht neu<br />

eingeschulte Kinder, davon sechs Mädchen<br />

<strong>und</strong> zwei Jungen. Bei zwei Kindern<br />

(25 Prozent) konnte ich orthopädische<br />

Auffälligkeiten feststellen. Ein Mädchen<br />

hatte eine rechts-konvexe skoliotische<br />

Achsabweichung im Bereich der BWS/<br />

LWS <strong>und</strong> ein Junge einen Lendenwulst<br />

links. Ich empfahl Kontrolluntersuchungen<br />

nach dem nächsten Wachstumsschub<br />

beziehungsweise in sechs bis neun<br />

Monaten.<br />

Allen Kindern sprach ich eine gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Sportempfehlung aus, im Speziellen<br />

mit Haltungsschulung, vorzugsweise<br />

Kampfsport wie zum Beispiel Taek Won<br />

Do oder Turnen. Insbesondere wies ich<br />

auf die günstigen Einflüsse bei körperlicher<br />

Aktivität <strong>und</strong> Schulung auf die geistige<br />

<strong>und</strong> intellektuelle Entwicklung hin.<br />

Damit konnte ich auch die Eltern dazu<br />

motivieren, zu Hause Übungen durchzuführen.<br />

Insgesamt nahmen die Eltern das<br />

Programm sehr positiv auf.<br />

Resümee von Dr. Gernot Felmet: „Für das<br />

Fachgebiet ermöglicht diese Aktion, die<br />

typische präventive Kompetenz in diesem<br />

wichtigen kindlichen Alter zu markieren<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig bei den Eltern<br />

Vertrauen zu entwickeln. Es wäre wünschenswert,<br />

wenn andere Kostenträger<br />

sich für dieses Modul gewinnen ließen.“<br />

Dr. Kai-Uwe Biederbeck, konservativer<br />

Orthopäde in Franken<br />

� Welcher Sport ist für mein Kind der<br />

Beste?<br />

� Welche Schuhe sollten getragen werden?<br />

� Auf was soll ich als Elternteil bei der<br />

Haltung achten <strong>und</strong> wann?<br />

� Ist die Körperform normal?<br />

Das waren Fragen, mit denen die Eltern<br />

zu Dr. Biederbeck in die Praxis kamen.<br />

Schnell war offensichtlich, dass sich<br />

die Fülle der Fragen aus dem fehlenden<br />

Erstkontakt des Orthopäden im Kindesalter<br />

ergab. „Ich sehe mich persönlich<br />

als hausärztlichen Orthopäden, als<br />

Verbindungsglied zwischen Eltern <strong>und</strong><br />

eventuell einem Spezialzentrum, zum<br />

Nutzen Sie diesen Gutschein zum Wohle Ihres Kindes!<br />

Schulanfänger<br />

Check-up für<br />

Ihr Kind im<br />

Wert von<br />

40 Euro<br />

BERUFSVERBAND DER FACHÄRZTE FÜR<br />

ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE e.V.<br />

Krankenkasse<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Beispiel bei Skoliose“, so der konservativ<br />

tätige Kollege aus Franken. Nachvollziehbar,<br />

denn wie soll auch der Hausarzt<br />

den Überblick über das große Fachgebiet<br />

des Orthopäden <strong>und</strong> Unfallchirurgen mit<br />

zum Teil Hochspezialisierung in OP <strong>und</strong><br />

Chirurgie behalten <strong>und</strong> bei der Vielzahl<br />

von Indikationen noch gezielt zuweisen<br />

können?<br />

Dr. Kai-Uwe Biederbeck resümiert: „Für<br />

mich war die Gutschein-Aktion der<br />

Schwenninger Krankenkasse eine sehr<br />

sinnvolle Errungenschaft als Prophylaxe<br />

<strong>und</strong> Darstellung der Arbeit des Orthopäden<br />

auch im Kindesalter sowie einer<br />

ersten Kontaktaufnahme. Sonst sehen<br />

die Kinder/Eltern meist nur den Kinder-<br />

oder Hausarzt. Die Aktion ist daher ein<br />

wichtiger <strong>und</strong> richtiger Schritt für die Zukunft<br />

des konservativen Orthopäden bei<br />

der derzeitigen Entwicklung in Richtung<br />

Hochspezialisierung <strong>und</strong> OP/Chirurgie“.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Familie W. aus Fulda<br />

„Sehr gerne sind wir mit unserem Sohn<br />

zum Orthopäden gegangen, um Sicherheit<br />

zu haben, dass alles in Ordnung ist.<br />

Das Gespräch mit dem Arzt war für uns<br />

sehr wichtig. Insbesondere die Empfehlungen<br />

zu Sportarten <strong>und</strong> weiteren<br />

vor allem rückenschonenden Übungen<br />

haben uns sehr gefallen. Die Aktion der<br />

SKK hat uns gezeigt, dass es noch Krankenkassen<br />

<strong>und</strong> Ärzte gibt, denen ihre<br />

Pa tienten wichtig sind. Vielen Dank für<br />

diese Aktion.“<br />

Familie M. aus Bad-Mergentheim<br />

„Glückwunsch zu dieser sehr schönen<br />

Aktion! Unser Dank gilt Herrn Dr. S. <strong>und</strong><br />

seinem Praxisteam, das uns unproblematisch<br />

<strong>und</strong> fre<strong>und</strong>lich als Erstpatienten<br />

versorgt hat. Unser Sohn ist ges<strong>und</strong> <strong>und</strong><br />

hat darüber hinaus erfahren, was er tun<br />

Aus den Verbänden<br />

kann, damit es auch so bleibt. Schön wäre<br />

es, wenn die Aktion auch in den Kindergärten<br />

angeboten würde <strong>und</strong> die ganze<br />

Gr<strong>und</strong>schulzeit umfasst. Wir hoffen, dass<br />

auch unsere Tochter im nächsten Jahr<br />

einen Gutschein in ihre Schultüte bekommt.“<br />

Wir danken Dr. Gernot Felmet, Dr. Kai-<br />

Uwe Biederbeck <strong>und</strong> allen Teilnehmern<br />

an der Gutschein-Aktion.<br />

ANMERKUNG<br />

Die erfassten Daten werden derzeit evaluiert.<br />

Über die Entwicklungen werden wir Sie<br />

zeitnah informieren.<br />

Neugegründete Kompetenznetze<br />

BVOU<br />

191


BVOU<br />

192<br />

Aus den Verbänden<br />

Weichen für eine sichere<br />

Zukunft stellen<br />

Stefan Wilhelmi, Funk-Gruppe<br />

Haftung vermeiden: Drohende finanzielle Konsequenzen aus vermeintlichen oder tatsächlichen Fehlern – dazu<br />

gehören Diagnose-, Behandlungs-, Organisations-, Aufklärungs- <strong>und</strong> Dokumentationsfehler – können mithilfe einer<br />

guten Berufshaftpflichtversicherung abgebogen werden.<br />

Patienten haben heute eine zunehmende<br />

Erwartungshaltung <strong>und</strong> sind immer<br />

weniger bereit, einen Behandlungsmisserfolg<br />

als schicksalhaftes Ereignis<br />

hinzunehmen. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

gewinnt eine ausreichende Berufshaftpflichtversicherung<br />

zu tragbaren Konditionen<br />

für jeden praktizierenden Arzt an<br />

Bedeutung.<br />

Zwar ist es verständlich, dass das Thema<br />

„Berufshaftpflicht“ <strong>und</strong> „Berufshaftpflichtversicherung“<br />

(BHV) bei Medizinern<br />

nicht sonderlich beliebt ist <strong>und</strong> sich<br />

niemand gerne damit beschäftigt, doch<br />

sollte sich jeder Arzt von Zeit zu Zeit dieses<br />

Themas annehmen <strong>und</strong> prüfen, ob<br />

hier alle Weichen richtig gestellt sind,<br />

denn eine falsche oder unzureichende<br />

BHV kann existenzgefährdend sein.<br />

Für Fehler aus seiner Berufsausübung<br />

haftet ein Mediziner zunächst einmal mit<br />

seinem gesamten Privatvermögen, wobei<br />

Ansprüche angeblich geschädigter Patienten<br />

auf unterschiedlichen Ursachen<br />

beruhen können. Zu nennen sind hier<br />

Diagnosefehler, Behandlungsfehler, Organisationsfehler<br />

sowie Aufklärungs- <strong>und</strong><br />

Dokumentationsmängel. Dabei haftet ein<br />

Arzt nicht nur für sein eigenes Verschulden,<br />

sondern auch für ein Verschulden<br />

seines nachgeordneten Personals.<br />

Es gibt Möglichkeiten, der drohenden Haftung<br />

mit seinem Privatvermögen zu entgehen.<br />

Zunächst einmal zu einem Krankenhausarzt:<br />

Inwieweit dieser vom Krankenhausträger<br />

für eventuelle Ansprüche<br />

freigestellt ist, ist völlig unterschiedlich.<br />

Dabei sind alle Spielarten denkbar, näm-<br />

SERVICE FÜR BVOU-MITGLIEDER<br />

Der BVOU hat für seine Mitglieder schon seit<br />

vielen Jahren mit der Funk-Hospital-Versicherungsmakler<br />

GmbH einen Rahmenvertrag<br />

���� ������������������������������� ����schlossen.<br />

Für Informationen <strong>und</strong> die Erstellung<br />

von entsprechenden Angeboten stehen<br />

die Mitarbeiter des BVOU-Kooperationspartners,<br />

der<br />

Funk-Hospital-Versicherungsmakler GmbH<br />

Funk Ärzte Service<br />

Valentinskamp 20<br />

20354 Hamburg<br />

Tel.: (0 40) 35 91 40<br />

s.wilhelmi@funk-gruppe.de<br />

gerne zur Verfügung. Dort ist man auch be-<br />

��������� ���� ������������ ������������������<br />

am Krankenhaus beziehungsweise die aktu-<br />

���� ������������� ������������������������rung<br />

zu überprüfen. Im Folgenden lesen Sie,<br />

worauf Sie aus Sicht des Funk Ärzte Services<br />

������������������������������������������cherung<br />

achten sollten.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Foto: AOK


lich von der vollen Freistellung im dienstlichen,<br />

aber auch im liquidationsberechtigten<br />

Nebentätigkeitsbereich, sowohl<br />

ambulant als auch stationär, bis dahin,<br />

dass es ratsam ist, für seine gesamte Tätigkeit<br />

eine eigene Berufshaftpflichtversicherung<br />

zu unterhalten. Jeder Krankenhausarzt<br />

sollte sich daher von seinem Träger<br />

schriftlich bestätigen lassen, welche<br />

Freistellung besteht, ob <strong>und</strong> mit welchen<br />

Summen für das Haus eine Betriebshaftpflichtversicherung<br />

abgeschlossen wurde<br />

<strong>und</strong> ob im Falle eines grob fahrlässig verursachten<br />

Schadens ein Regress beim Verursacher<br />

möglich ist. Nur wenn diese Vorfragen<br />

geklärt sind, kann gegebenenfalls<br />

eine eigene Berufshaftpflichtversicherung<br />

aufgesattelt werden, um eventuelle Lücken<br />

zu schließen.<br />

Einfacher ist es bei einem Mediziner in<br />

eigener Praxis. Dieser benötigt in jedem<br />

Fall eine eigene Berufshaftpflichtversicherung,<br />

was sich bereits aus der (Muster-)<br />

Berufsordnung ergibt.<br />

Darauf müssen Sie achten<br />

Bei einer Berufshaftpflichtversicherung<br />

sind fünf Punkte von elementarer Bedeutung:<br />

� Die versicherte Tätigkeit: Es ist unbedingt<br />

darauf zu achten, dass stets<br />

die tatsächlich ausgeübte Tätigkeit<br />

vom Versicherungsschutz umfasst<br />

ist. Es hilft wenig, wenn noch ein Versicherungsschein<br />

in der Schublade<br />

liegt, den man als AiPler abgeschlossen<br />

hat, man zwischenzeitlich jedoch<br />

als Chefarzt oder in eigener Nieder-<br />

a<br />

Neue Mitglieder<br />

Bäthis, Holger · Köln<br />

Englert, Carsten · Ebersberg<br />

Hertel, Lars · Zschopau<br />

Holland, Karsten · Berlin<br />

Knüllig, Simon · München<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

lassung tätig ist. Auch bei Veränderungen<br />

im Tätigkeitsspektrum (zum<br />

Beispiel ambulant / stationär, konservativ<br />

/ operativ) sollte der Versicherungsschutz<br />

unbedingt angepasst<br />

werden.<br />

� Deckungssummen: Wichtig ist hier<br />

vor allem der Betrag, der in einem<br />

eventuellen Personenschaden zur<br />

Verfügung steht, wobei heute von<br />

den meisten Fachleuten eine Summe<br />

von mindestens fünf Millionen<br />

Euro empfohlen wird. Zwar erscheint<br />

vielen eine Deckungssumme von<br />

fünf Millionen Euro oder mehr für<br />

übertrieben, doch muss man hierzu<br />

wissen, dass immer die Summe zur<br />

Verfügung steht, die im Zeitpunkt des<br />

Schadeneintritts vereinbart war. Es<br />

kommt also nicht auf den Zeitpunkt<br />

der Anspruchserhebung an. Da Haftpflichtansprüche<br />

oft mit erheblicher<br />

zeitlicher Verzögerung angemeldet<br />

werden, muss also nach Jahren noch<br />

die Versicherungssumme ausreichen,<br />

welche zum Zeitpunkt des Schadeneintritts,<br />

der ja länger zurückliegen<br />

kann, vereinbart war.<br />

Im Übrigen ist in den letzten Jahren<br />

zu beobachten, dass sich sowohl die<br />

geltend gemachten Ersatzansprüche<br />

als auch die Höhe der zugesprochenen<br />

Entschädigungsleistungen stetig<br />

nach oben bewegen. Mit die höchsten<br />

bekannten Ansprüche (neun Millionen<br />

Euro) wurden von einem Patienten<br />

gegen eine Anästhesistin <strong>und</strong><br />

einen HNO-Arzt geltend gemacht.<br />

Krätzer, Moritz · Nürnberg<br />

Manke, Matthias · Bochum<br />

Pressel, Thomas · Ulm<br />

Saeed, Hesham · Genthin<br />

Sander, Julia · München<br />

Aus den Verbänden<br />

Nicht zuletzt wegen einer drohenden<br />

Maklerhaftung stehen BVOU-Mitgliedern<br />

Deckungssummen bis zehn Millionen<br />

zur Verfügung.<br />

� Versicherungsbedingungen: Die<br />

Haft pflichtbedingungen der einzelnen<br />

Versicherer sehen im „Kleingedruckten“<br />

zahlreiche Ausschlüsse vor, die<br />

jedoch zumindest teilweise wieder<br />

abbedungen werden können. Hier ist<br />

die Prüfung <strong>und</strong> Interessenvertretung<br />

durch einen unabhängigen Berater<br />

unbedingt angeraten.<br />

� Qualifikation des Versicherers:<br />

Der Haftpflicht-Versicherer hat zwei<br />

Aufgaben zu erfüllen: Zum einen die<br />

Regulierung begründeter Haftpflichtansprüche<br />

<strong>und</strong> zum anderen die<br />

Zurückweisung unbegründeter Ersatzansprüche.<br />

Diese Aufgaben kann<br />

er nur erfüllen, wenn er auf dem Gebiet<br />

der Arzthaftung über das nötige<br />

Know-how verfügt. Vorsicht vor sich<br />

auf dem Markt tummelnden „Exoten“<br />

ist demnach geboten!<br />

� Versicherungsprämie: Leider schauen<br />

Versicherungsnehmer allzu oft<br />

nur auf die Höhe der Versicherungsprämie<br />

<strong>und</strong> vernachlässigen daher<br />

die anderen vier Kriterien. Die Versicherungsprämie<br />

soll „günstig“, aber<br />

sie sollte nicht „billig“ sein.<br />

Das Paket aus den fünf genannten Qualitätskriterien<br />

muss stimmen. Dann<br />

handelt es sich um eine gute Berufshaftpflichtversicherung.<br />

Sen, Ilker · Bad Saarow<br />

von Stechow, Dietrich · Langen<br />

Wagner, Jörn · Griesheim<br />

BVOU<br />

193


BVOU<br />

194<br />

Aus den Verbänden<br />

Bitte senden an:<br />

FAX 0 40-35 91 44 23<br />

Nutzen Sie Ihre Vorteile als BVOU-Mitglied.<br />

Risiken durchleuchten.<br />

Und sinnvoll absichern.<br />

Wir geben Sicherheit.<br />

Gern beraten wir Sie persönlich:<br />

Bitte informieren Sie mich über die Vorteile der BVOU-Rahmenverträge:<br />

Berufshaftpflicht<br />

Rechtsschutz-Versicherung<br />

Elektronik-Versicherung<br />

Berufsunterbrechungs-Versicherung f. niedergel. Ärzte (Ärzte-BU)<br />

Unfall-Versicherung für Ärzte (UvÄ)<br />

Sonstiges<br />

Diese Beratung ist für Sie - als Mitglied des Berufsverbandes BVOU - kostenfrei.<br />

Bitte senden Sie den Coupon ausgefüllt <strong>und</strong> unterschrieben per Fax zurück oder mailen Sie uns (Stichwort: BVOU/Rahmenverträge).<br />

Name, Vorname<br />

Geburtsdatum<br />

Telefon-Nr.<br />

E-Mail<br />

Beste Erreichbarkeit<br />

Herr Ass. jur. Stefan Wilhelmi<br />

fon 040-35914-285<br />

s.wilhelmi@funk-gruppe.de<br />

Als Arzt mit Ihrem Tätigkeitsspektrum ist ein umfassender beruflicher Versicherungsschutz<br />

existenzsichernd. In enger Kooperation mit Ihrem Berufsverband bieten wir<br />

Ihnen hierzu die Vorzüge diverser exklusiver Rahmenverträge. Eine detaillierte<br />

Risikoanalyse, Versicherungsschutz zu besonders günstigen Konditionen <strong>und</strong> effiziente<br />

Hilfe im Schadenfall sind unsere unabhängigen Dienstleistungen für Sie als Arzt <strong>und</strong><br />

Privatperson. So sparen Sie Zeit, Aufwand <strong>und</strong> Geld.<br />

Die Funk Gruppe berät <strong>und</strong> betreut als größter unabhängiger Versicherungsmakler in<br />

Deutschland seit Jahrzehnten Ärzte, medizinische <strong>und</strong> soziale Einrichtungen sowie<br />

eine Vielzahl medizinischer Berufsverbände in Versicherungs- <strong>und</strong> Risikofragen.<br />

Erfahren Sie mehr: FUNK-GRUPPE.COM.<br />

Frau Yasmine Tailby<br />

fon 040-35914-128<br />

y.tailby@funk-gruppe.de<br />

Datum/Unterschrift/Praxisstempel<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


�������������������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������������������<br />

���������������������������<br />

����������������������������<br />

������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������<br />

��������������������������<br />

�������������<br />

�����������<br />

���������������<br />

������������������������������������������������������<br />

������������� �������� ����� �������� ���� ���� ����������<br />

������������������<br />

�������������<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

����������<br />

������������������������������<br />

���������������<br />

��������������������������������<br />

Aus den Verbänden<br />

��������������������������������������������������������<br />

����� ���� �������� ���� ������������ ���� ���� ��������<br />

������������ ��������� ������� ���������� ���� ���� �������<br />

��������<br />

�������������<br />

��������������� ������������������ ����������� �����<br />

�������� ���� ��������������� ���� �� ����� ���� ����� ����<br />

�����������������������������������������<br />

�������������<br />

BVOU<br />

195


DGOU<br />

196<br />

Aus den Verbänden<br />

Grußwort des Präsidenten<br />

Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier<br />

Liebe Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

die Weiterbildungsordnung für das neue<br />

Fach <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

wurde 2003 auf den Weg gebracht, die<br />

Deutsche Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGOU) wurde 2008<br />

gegründet. Inzwischen haben sich 15<br />

Sektionen unter dem Dach der DGOU<br />

versammelt, um Ihr Synergie-Potenzial<br />

zu nutzen.<br />

Stärkste chirurgische Fachgesellschaft<br />

Die DGOU stellt inzwischen die stärkste<br />

chirurgische Fachgesellschaft überhaupt<br />

dar. Mit mehr als 8.000 Mitgliedern<br />

kommt ihr daher eine besondere Rolle<br />

im Verb<strong>und</strong> der Deutschen Gesellschaft<br />

für Chirurgie zu. Das Konzept Einheit der<br />

Chirurgie wird daher ganz wesentlich<br />

von der DGOU mitgestaltet werden müssen.<br />

Neue Formate wurden geschaffen, um<br />

Strukturen zu ordnen <strong>und</strong> straffer zu<br />

arbeiten, aber auch, um den Einfluss einer<br />

starken Gesellschaft geltend machen<br />

zu können. Mit dem Jahr <strong>2012</strong> wird die<br />

im letzten Jahr von der Mitgliederversammlung<br />

verabschiedete Satzungsänderung<br />

umgesetzt. Der Vorstand wurde<br />

verschlankt <strong>und</strong> somit schlagkräftiger.<br />

Die wichtigen Ausschüsse für Wissenschaft,<br />

Bildung <strong>und</strong> Nachwuchs sowie<br />

Versorgung, Qualität <strong>und</strong> Sicherheit sind<br />

nunmehr in den Geschäftsführenden<br />

Vorstand integriert. Daraus ergeben sich<br />

auch die Schwerpunkte der Aktivitäten<br />

für die nächsten Jahre.<br />

Der jährlich im Frühjahr stattfindende<br />

Weiterbildungsworkshop dient einer<br />

verbesserten Kooperation mit den Ärztekammern,<br />

der Zukunftsworkshop der<br />

vertieften Kommunikation mit Kostenträgern<br />

<strong>und</strong> Entscheidern im Ges<strong>und</strong>heitssystem.<br />

Bitte um fortgesetzte Unterstützung<br />

Mein Dank, aber auch meine Bitte zur<br />

fortgesetzten Unterstützung gilt jetzt<br />

schon all denen, die in den Sektionen,<br />

Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier, Rostock, ist<br />

Präsident der DGOU <strong>und</strong> der DGOOC.<br />

Arbeitskreisen, fachspezifischen Vereinigungen<br />

<strong>und</strong> Kommissionen ihren konstruktiven<br />

Einsatz zur Schaffung des Faches<br />

O&U <strong>und</strong> der Fachgesellschaft DGOU<br />

eingebracht haben. Zahlreiche Einzelprojekte<br />

sind im Sinne eines gemeinsamen<br />

Faches bisher schon erfolgreich gestaltet<br />

worden; in der praktischen Ausgestaltung<br />

unserer täglichen Arbeit besteht<br />

aber weiter Handlungsbedarf bezüglich<br />

der Profilbeschreibung innerhalb des Faches<br />

<strong>und</strong> zu angrenzenden Fächern.<br />

Für einen leistungsfähigen Nachwuchs<br />

Die Förderung des leistungsfähigen<br />

Nachwuchses für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

ist Zukunftssicherung. Die<br />

DGOU wird sich daher besonders um die<br />

Verbesserung der Ausbildungskonzepte<br />

an den Universitäten <strong>und</strong> Krankenhäusern<br />

kümmern. Aktuelle Projekte wie der<br />

neue Lernzielkatalog O&U für das Praktische<br />

Jahr (AG Lehre) helfen in der Profilbildung<br />

<strong>und</strong> Qualitätsverbesserung der<br />

Lehre im Hinblick auf den Nachwuchs für<br />

das Fachgebiet.<br />

Die öffentlichen Diskussionen um Ressourcen<br />

für unser Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

werden immer wieder zu Verteilungsdiskussionen<br />

führen. Diese dürfen aber<br />

nicht in überwiegend wirtschaftlich motivierte,<br />

kurzsichtige Umgestaltung von<br />

Versorgungstrukturen mit möglichen<br />

Weiterbildungs- <strong>und</strong> Qualitätsdefiziten<br />

münden. Hingegen müssen diejenigen<br />

qualitätsverbessernden Maßnahmen in<br />

der Patientenversorgung gefördert <strong>und</strong><br />

auch letztlich belohnt werden, die besonders<br />

auf eine langanhaltende, sichere<br />

Versorgung <strong>und</strong> Funktion hinwirken.<br />

Verantwortung für die Patienten<br />

Die aktuellen Pressemitteilungen über<br />

Versagensfälle von Metall-Metall-Gleitpaarungen<br />

künstlicher Hüftendoprothesen<br />

zeigen auf, dass unsere medizintechnisch<br />

gestützten Therapieverfahren<br />

weiterhin <strong>und</strong> vermehrt einer besonderen<br />

Verpflichtung unterliegen. Unsere<br />

Verantwortung für jeden Patienten erfordert,<br />

dass wir uns als handelnde Ärzte<br />

noch mehr in Qualitätsverfahren <strong>und</strong><br />

zugehörige Kontrollmechanismen gestaltend<br />

einbringen. Es muss uns gelingen,<br />

potenzielle Schadensfälle noch früher zu<br />

erkennen, zu werten <strong>und</strong> zu reagieren. Es<br />

gibt zwar ein gesetzliches Regelwerk zum<br />

Umgang mit Schadensfällen (Medizinproduktegesetz<br />

<strong>und</strong> andere), aber immer<br />

noch Handlungsbedarf im System. An Definitionen<br />

meldepflichtiger Schäden <strong>und</strong><br />

der tatsächlichen Mitwirkung der Beteiligten<br />

am Erfassungssystem des B<strong>und</strong>esinstituts<br />

für Arzneimittel <strong>und</strong> Medizinprodukte<br />

(BfArM), aber auch an einer<br />

zügigen, objektiven Aufarbeitung von<br />

möglichen Schadensfällen muss weiter<br />

gearbeitet werden. Die Sicherheit unserer<br />

Patienten ist somit wesentlich bestimmt<br />

durch<br />

� hochwertige, kontrollierte technische<br />

Verfahren, aber zugleich auch von<br />

� kontrollierten Qualitätsprozessen <strong>und</strong><br />

� konsequenter Qualitätserfassung.<br />

Dies gilt im Besonderen für die Einführung<br />

neuer Therapieverfahren.<br />

Qualitätsfördernde Projekte<br />

Es muss in den nächsten Jahren damit<br />

vermehrt gelingen, teure Komplikationen<br />

immer effektiver zu vermeiden, aber<br />

auch zugleich unnötigen Verwaltungsaufwand<br />

auszuschalten. Gemeinsam<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


entwickelte, standardisierte <strong>und</strong> vereinfachte<br />

Abläufe sowie nur sinnvolle, effiziente<br />

Qualitätskontrollen werden dazu<br />

beitragen. Wertvolle qualitätsfördernde<br />

Projekte wie TraumaRegister (DGU), Endoprothesenregister<br />

<strong>und</strong> das Qualitätsmanagement-Konzept<br />

von Endoprothetikzentren<br />

„EndoCert“ (DGOOC) sind in<br />

diesem Sinne auf dem Wege.<br />

Da Lebenserwartung <strong>und</strong> Ansprüche an<br />

eine sichere Mobilität im Alter weiter<br />

steigen, wird die Erhaltung einer gemeinsamen<br />

breiten Basis der Weiterbildung in<br />

O&U erforderlich sein. Die zunehmende<br />

technologische Entwicklung <strong>und</strong> wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse verlangen<br />

aber auch zielgerechte, weiterführende<br />

Spezialisierungen. Dies gilt besonders für<br />

die universitären Strukturen <strong>und</strong> weitere<br />

Einrichtungen der Maximalversorgung.<br />

Die bestehenden Zusatzweiterbildungen<br />

werden wir deutlicher profilieren <strong>und</strong><br />

die konservative <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

stärker abbilden müssen.<br />

Die Qualität der Versorgung unter Beachtung<br />

ethischer Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> mit<br />

effizientem Einsatz der verfügbaren Ressourcen<br />

muss ein zentrales Ziel unserer<br />

Arbeit sein – <strong>und</strong> ist deshalb zum Motto<br />

des Deutschen Kongresses für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) <strong>2012</strong><br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

benannt worden. Meinen Kollegen Prof.<br />

Dr. Christoph Josten als Präsident der<br />

Deutschen Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

<strong>und</strong> Dr. Andreas Gassen als Vertreter<br />

des Berufsverbandes der Fachärzte für<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> danke<br />

ich schon jetzt für die konstruktive Mitwirkung<br />

an der Ausgestaltung dieses<br />

Themas im Rahmen unseres Jahreskongresses.<br />

Ihre aktuellen zahlreichen Vortragsanmeldungen<br />

zu den diesjährigen<br />

Kongressthemen reflektieren das Interesse<br />

an den vorgeschlagenen Diskussionsinhalten.<br />

Wir freuen uns auf den Erfahrungsaustausch<br />

mit unseren nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Teilnehmern sowie speziell<br />

auf die diesjährigen Gäste aus Polen <strong>und</strong><br />

Lateinamerika im Rahmen unseres Jahreskongresses.<br />

Ihr / Euer<br />

Wolfram Mittelmeier<br />

Präsident DGOU<br />

Präsident DGOOC<br />

Aus den Verbänden<br />

DGOU<br />

197


Zukunftsworkshop<br />

der DGOU 2011:<br />

Der Patient im Mittelpunkt<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen<br />

Der „Halbgott in Weiß“ war gestern, der<br />

aufgeklärte Patient ist heute: Der Patient<br />

steht einer Informationsflut gegenüber.<br />

Seinem Bedürfnis nach optimaler Behandlung<br />

wird durch umfassende Vorgaben<br />

des Qualitätsmanagements mit<br />

veröffentlichten Daten zu Behandlungsfehlern,<br />

mit Arzt- <strong>und</strong> Krankenhaus-<br />

Bewertungsportalen entsprochen. Die<br />

Medien berichten alltäglich über medizinische<br />

Themen. Ist der Patient damit<br />

wirklich aufgeklärt, oder müssen nicht<br />

vielmehr auch diese Art von Informationen<br />

einer Qualitätssicherung unterzogen<br />

werden?<br />

Dieser Frage widmete sich der Zukunftsworkshop<br />

der DGOU 2011 mit dem Thema<br />

„Der Patient im Mittelpunkt – patientenzentrierte<br />

Medizin in <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong>“. An zwei Thementischen<br />

wurden die Problemkreise „Fehlerkultur<br />

<strong>und</strong> Behandlungssicherheit“ sowie „Die<br />

Medien-(Des-)Information für Patienten?“<br />

behandelt. Vertreter der Fachgesellschaften<br />

DGOOC <strong>und</strong> DGU <strong>und</strong> des Berufsverbandes<br />

diskutierten gemeinsam<br />

mit Vertretern der Ärztekammern, der<br />

Krankenhäuser, der Kostenträger, Versicherungsgesellschaften<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

der Patientenverbände. Die von Heinz<br />

Stübe, Chefredakteur des Deutschen Ärzteblattes,<br />

<strong>und</strong> Dieter Kohn als Präsident<br />

der DGOOC geleitete Sitzung zu Medien<br />

konstatierte, dass das Informationsangebot<br />

für den Patienten schier unübersehbar<br />

sei. Der Patient ist einem ständig<br />

„tröpfelnden“ Angebot zu verschiedensten<br />

Themen in allen gedruckten Medien,<br />

im Fernsehen <strong>und</strong> auf Internetseiten<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

ausgesetzt. Dessen Qualität ist kaum zu<br />

bewerten, zumal es von Angeboten in der<br />

„Yellow Press“ bis zu hochrangigen Zeitschriften<br />

<strong>und</strong> auf dem Bildschirm reicht.<br />

Es wurde klar, dass dieses Informationsangebot<br />

bereits derzeit nicht steuerbar<br />

ist <strong>und</strong> in Zukunft in Anbetracht der Ausweitung<br />

von Internetangeboten noch viel<br />

weniger überschaubar sein wird.<br />

Daneben gibt es ein Informationsangebot,<br />

das der Patient gezielt ansteuert.<br />

Nämlich dann, wenn es um die Lösung<br />

individueller Probleme geht. Auch hier<br />

ist der Markt überflutet von Informationen,<br />

die die Qualität von Ärzteschaft <strong>und</strong><br />

Krankenhäusern, von Medikamenten<br />

<strong>und</strong> Medizinprodukten, von konservativen<br />

<strong>und</strong> operativen Behandlungsverfahren<br />

<strong>und</strong> vieles mehr darstellen. Darunter<br />

können einige sehr hochwertige Informationen<br />

identifiziert werden, hinter<br />

denen sich aber wiederum Produktwerbung<br />

verbirgt. Diese Zusammenhänge<br />

erschließen sich vielen Patienten nicht.<br />

Darüber hinaus werden wohl die individuellen<br />

Bedürfnisse des Patienten zu gering<br />

berücksichtigt: Von Patientenvertretern<br />

wurde vor allem bemängelt, dass es<br />

an über krankheitsbedingte Einbrüche in<br />

der Lebensführung, über zu erwartende<br />

Arbeitsunfähigkeiten, Berentungen <strong>und</strong><br />

finanzielle Ausfälle zu wenig Informationen<br />

gäbe.<br />

Dem Internet gehört die Zukunft<br />

Wie wird es weiter gehen? – Dem Internet<br />

gehört die Zukunft. Wenngleich sich<br />

die jetzige ältere Generation ihre Infor-<br />

Aus den Verbänden<br />

mation mehrheitlich noch aus gedruckten<br />

Medien <strong>und</strong> dem Fernsehen holt, so<br />

ist doch der unaufhaltsame Aufstieg des<br />

Internets nicht zu übersehen. Besondere<br />

Bedeutung wurde den sozialen Netzwerken<br />

beigemessen, weil sich hier Patienten<br />

mit gleichartiger Problematik rasch<br />

verständigen können. Es wurde klar, dass<br />

Patientenströme damit in nicht voraussehbarer<br />

Weise gelenkt werden können.<br />

Den an der Versorgung des Patienten beteiligten<br />

Gruppierungen kommt die Aufgabe<br />

zu, die Informationsflut in geordnete<br />

Bahnen zu lenken, soweit dies möglich<br />

ist. Wie aber kann dies geschehen?<br />

Fachgesellschaften <strong>und</strong> Berufsverbände,<br />

Kostenträger <strong>und</strong> Patientenverbände haben<br />

eine Vision entworfen, nach der eine<br />

gemeinsame Internetplattform mit allseits<br />

für gut bef<strong>und</strong>ener Information aufgebaut<br />

werden könnte. Ein aufwändiges<br />

<strong>und</strong> kostenspieliges Projekt, wenn man<br />

allein an die Erstellung von Leit linien<br />

denkt …<br />

Prof. Fritz Uwe Niethard,<br />

Aachen, Generalsekretär<br />

der DGGOC <strong>und</strong><br />

stellvertretender<br />

Generalsekretär der<br />

DGOU<br />

DGOU<br />

199


DGOU<br />

200<br />

Aus den Verbänden<br />

Neue Mitglieder<br />

In den O + U <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong><br />

1/<strong>2012</strong> hatten wir an dieser Stelle alle Mitglieder<br />

dokumentiert, die bis zum 31.12.2011 einen<br />

direkten Aufnahmeantrag in die DGOU<br />

gestellt hatten. Es folgen nun alle Mitglieder<br />

aus dem Zeitraum 01.01.<strong>2012</strong> – 29.02.<strong>2012</strong>.<br />

Nicht berücksichtigt sind die Neumitglieder<br />

aus den Muttergesellschaften DGOOC <strong>und</strong><br />

DGU, die satzungsgemäß auch zugleich Mitglieder<br />

der DGOU geworden sind.<br />

A<br />

Abu Rayyan, Imad · Erwitte<br />

Adam, Jochen, Dr. med. · Forchheim<br />

Alefeld, Michael, Dr. med. · Düren<br />

������������� Sascha, Dr. med. · Singen<br />

B<br />

Buckup, Johannes · Bochum<br />

D<br />

den Bakker, Femke Marianne, Dr. med. · Emmerich<br />

�������� Christoph, Dr. med. · Göttingen<br />

Döring, Orthia, Dr. med. · Bad Wildungen<br />

E<br />

Eilers, Alexander · Berlin<br />

Engelmann, Claudia · Leipzig<br />

G<br />

Gelse, Kolja, PD Dr. med. · Erlangen<br />

H<br />

Hagemann, Annette · Remscheid<br />

Hartung, Philipp, Dr. med. · Wiesbaden<br />

Hase, Charlotte, Dr. med. · Breisach am Rhein<br />

Hohloch, Anke, Dr. med. · Viersen<br />

Hormes, Peter, Dr. med. · Nürnberg<br />

J<br />

Jomaa, Ramzy · Duisburg<br />

K<br />

Kahle, Alexander, Dr. med. · Rosenheim<br />

Killisch, Nils, Dr. med. · Forchheim<br />

Köhler, Daniel, Dr. med. · Homburg/Saar<br />

Konrads, Christian, Dr. med. · Lüdenscheid<br />

Kral, Thomas, Dr. med. · Regensburg<br />

L<br />

Lensker, Burkhard, Dr. med. · Bad Bentheim<br />

Leonhardt, Christian · Forchheim<br />

Löhle, Thomas, Dr. med. · Tübingen<br />

P<br />

Palka, Lukasz · Berlin<br />

Pfeifer, Christian, Dr. med. · Regensburg<br />

R<br />

Reitzel, Tim Tobias, Dr. med. · Ludwigshafen<br />

am Rhein<br />

������������ Ivan, MU Dr. · Schwandorf<br />

S<br />

Scharf, Lorenz Benedikt, Dr. med. · Berlin<br />

Schmid, Edda, Dr. med. · Ulm<br />

Schulz, Ben, Dr. med. · Zürich<br />

Sellmeier, Anna Catharina · Münster<br />

Siebert, Marcus, Dr. med. · Kassel<br />

Siegm<strong>und</strong>, Dirk, Dr. med. · Linnich<br />

Spranz, David · Heidelberg<br />

Stirn, Nico · Schwandorf<br />

T<br />

Trappenberg, Christoph A. · Düsseldorf<br />

Z<br />

Zimmerer, Michael · Donaueschingen<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Status quo von EPRD<br />

<strong>und</strong> Endocert<br />

Prof. Dr. Fritz Uwe Niethard, Aachen<br />

Nach vielerlei Diskussion in der Öffentlichkeit<br />

über die Qualität der endoprothetischen<br />

Versorgung wird das Endoprothesenregister<br />

dringlicher denn je<br />

benötigt. Wenn das Register noch nicht<br />

– wie ursprünglich geplant – im zweiten<br />

Quartal <strong>2012</strong> „scharf“ geschaltet werden<br />

kann, dann liegt dies an zusätzlichen Anforderungen<br />

der Datenschützer. Obwohl<br />

die Anonymisierung der Daten von den<br />

zuständigen Gremien bereits als qualitativ<br />

hochwertig <strong>und</strong> allen Anforderungen<br />

entsprechend anerkannt worden war,<br />

wurde im Rahmen der föderalen Zu-<br />

ständigkeit in Deutschland eine „zweite<br />

Firewall“ erforderlich. Diese ist nun<br />

kurz vor der Fertigstellung, so dass das<br />

in seiner Form wohl einmalige Register<br />

in Kürze auf den Markt kommen wird.<br />

Einmalig deswegen, weil sich alle an der<br />

Leistungserbringung Beteiligten, nämlich<br />

vor allem Kostenträger <strong>und</strong> Implantathersteller,<br />

aber auch das BQS-Institut<br />

unter Leitung der Fachgesellschaft zusammengeschlossen<br />

haben, um die Qualität<br />

der endoprothetischen Versorgung<br />

zu überprüfen.<br />

Die Teilnahme am Endoprothesenregister<br />

ist freiwillig, was im Zusammenhang<br />

mit aktuellen Diskussionen von verschiedenen<br />

Politikern immer wieder kritisiert<br />

wurde. Der Geschäftsführer des Endoprothesenregisters<br />

Deutschlands (EPRD),<br />

Prof. Joachim Hassenpflug berichtet, dass<br />

sich aber bereits mehr als 150 Kliniken<br />

<strong>und</strong> darunter große Klinikkonzerne für<br />

die Teilnahme am Endoprothesenregister<br />

angemeldet haben. Der Exekutivvorstand<br />

des Endoprothesenregisters ist auch zuversichtlich,<br />

dass mit der endgültigen<br />

Einführung des Registers zahlreiche Kliniken<br />

folgen werden. Es ist auch kaum<br />

vorstellbar, dass man sich der qualitätssichernden<br />

Maßnahme entziehen kann,<br />

Aus den Verbänden<br />

allenfalls unter Akzeptanz höherer Haftungsrisiken.<br />

Knapp 400.000 Hüft- <strong>und</strong> Knieendoprothesen<br />

pro Jahr in Deutschland<br />

Der Qualitätssicherung im Bereich der<br />

Endoprothetik soll auch das Projekt „Endocert“<br />

der DGOOC gelten, das die Zertifizierung<br />

„Endoprothetikzentren“ im<br />

Auge hat. Der endoprothetische Ersatz<br />

vor allem von Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenken<br />

gehört zu den häufigsten Operationen<br />

überhaupt. Derzeit werden knapp<br />

Mehr als 150 Kliniken <strong>und</strong> darunter große Klinikkonzerne haben<br />

ihre Teilnahme am Endoprothesenregister angemeldet.<br />

400.000 Hüft- <strong>und</strong> Knieendoprothesen<br />

pro Jahr in Deutschland eingesetzt. Im<br />

Prinzip ist der Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenkersatz<br />

ein sehr effektives <strong>und</strong> auch kosteneffizientes<br />

Verfahren. Zahlreiche Studien<br />

zeigen allerdings, dass die Qualität<br />

innerhalb einer erheblichen Streubreite<br />

erbracht wird. Die ursprünglich zur Qualitätssicherung<br />

auf den Weg gebrachte<br />

Mindestmengenregelung steht nach Gerichtsbeschlüssen<br />

in Brandenburg derzeit<br />

auf der Kippe. Sie war ohnehin nie<br />

ganz unumstritten, weil in Deutschland<br />

die Teilmengen verschiedener in einem<br />

Krankenhausverb<strong>und</strong> zusammengeführten<br />

Klinken zu einer Gesamtmenge zusammengeführt<br />

werden konnten. Damit<br />

musste der Zusammenhang zwischen<br />

Können <strong>und</strong> Erfahrungsschatz des einzelnen<br />

Operateurs <strong>und</strong> Ergebnisqualität<br />

naturgemäß verloren gehen.<br />

Aus Sicht der Kostenträger hat sich daher<br />

als qualitätssicherndes Element die<br />

Zentrenbildung aufgedrängt. Dieses Aspektes<br />

hat sich die DGOOC angenommen<br />

<strong>und</strong> die Initiative zur Zertifizierung von<br />

Endoprothetikzentren auf den Weg gebracht.<br />

Dabei mussten die unterschiedlichsten<br />

Versorgungsstrukturen <strong>und</strong><br />

-formen berücksichtigt werden. Von Pra-<br />

DGOOC<br />

201


DGOOC<br />

202<br />

Aus den Verbänden<br />

xiskliniken über Verbünde von Honorarärzten,<br />

Kliniken der Realsgelversorgung,<br />

Kliniken der Maximalversorgung bis zu<br />

Universitätskliniken <strong>und</strong> unterschiedlichste<br />

Kooperationsmodelle mussten<br />

alle Strukturen berücksichtigt werden.<br />

Im Rahmen von zwei Staffeln einer Pilotphase<br />

wurden die ursprünglich 140<br />

Items des An forderungskataloges an diesen<br />

verschiedenen Strukturen überprüft.<br />

Die Pilotphase ist nun abgeschlossen. Es<br />

hat sich gezeigt, dass der Anforderungskatalog<br />

in einer ganzen Reihe von Punkten<br />

angepasst werden muss. Die Vertreter der<br />

DGOOC werden mit denjenigen der Arbeitsgemeinschaft<br />

Endoprothetik in der<br />

DGOU <strong>und</strong> Vertretern des BVOU einen definitiven<br />

Anforderungskatalog diskutieren<br />

<strong>und</strong> auf den Weg bringen. Es hat sich bei<br />

der bisherigen Diskussion als sinnvoll herausgestellt,<br />

dass zwischen Anforderungen<br />

an ein Endoprothetikversorgungszentrum<br />

<strong>und</strong> Anforderungen an ein Endoprothetikzentrum<br />

der Maximalversorgung unterschieden<br />

wird. Über den Anforderungskatalog<br />

wird weiter unterrichtet.<br />

Prof. Dr. Fritz<br />

Uwe Niethard,<br />

Generalsekretär DGOOC<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Netzwerk Registerforschung<br />

gegründet<br />

Dr. Tanja Kostuj, Frankfurt/Main<br />

Mittels einer Ausschreibung hat die<br />

DGOOC im Jahre 2011 geplant, Projekte<br />

der Versorgungsforschung zu unterstützen.<br />

Die eingereichten Projektvorschläge<br />

zeigten eine breite Fächerung verschiedener<br />

Einzelthemen, ohne dass sich diese<br />

einem gemeinsamen übergeordneten<br />

Thema zuordnen ließen.<br />

Einige dieser Themen konnten jedoch unter<br />

dem Oberbegriff „Registerforschung“<br />

zusammengefasst werden. Dazu zählten<br />

die Evaluation der konservativen Behandlung<br />

lumbaler Spinalkanalste-<br />

nosen, das Outcome bei der Behandlung<br />

periprothetischer Infektionen<br />

des Hüftgelenkes oder<br />

das Sprunggelenkendoprothesenregister<br />

der Deutschen Assoziation<br />

für Fuß <strong>und</strong> Sprunggelenk e. V.<br />

(D.A.F.). Daher fiel seitens der DGOOC die<br />

Entscheidung, ein „Netzwerk Registerforschung“<br />

zu etablieren <strong>und</strong> mit insgesamt<br />

200.000 Euro zu fördern.<br />

Die Erfahrungen <strong>und</strong> Logistik des derzeit<br />

im Aufbau befindlichen Endoprothesenregisters<br />

Deutschland (EPRD) sollen auch<br />

weiteren vorhandenen <strong>und</strong> im Aufbau<br />

befindlichen Registern zur Verfügung<br />

gestellt werden; somit sollen Doppeldokumentationen<br />

vermieden werden.<br />

Hierzu zählen die Nutzung der Krankenkassenabrechnungsdaten<br />

zur Erhebung<br />

von Standzeiten, Komplikationen <strong>und</strong><br />

Revisionseingriffen, die Erfahrung mit<br />

der entwickelten Produktdatenbank <strong>und</strong><br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

die Etablierung der Schnittstellen zwischen<br />

dem Krankenhausinformationssystem<br />

(KIS) ebenso wie die Pseudonymisierung<br />

der Patientendaten für die<br />

Langzeitbeobachtung.<br />

Bereits im Echtzeitbetrieb arbeiten<br />

das Schulterendoprothesenregister der<br />

Deutschen Vereinigung für Schulter <strong>und</strong><br />

Ellenbogenchirurgie e. V. (DVSE) – derzeit<br />

mit Erhebung der Patienten über<br />

die krankenhausbezogene Patienten-<br />

identifikationsnummer, die eine Nach-<br />

verfolgbarkeit über das versorgende<br />

Haus hinaus noch nicht zulässt – sowie<br />

das Sprunggelenkendoprothesenregister<br />

der D.A.F.. Letzteres verfügt bereits über<br />

eine versorgerunabhängige Patienten-<br />

ID.<br />

Das EPRD befindet sich aktuell in der<br />

Vorbereitung der Pilotphase. Eine Erweiterung,<br />

die eine dezidierte Erfassung<br />

einzelner Therapieansätze periprothetischer<br />

Infektionen zulässt, ist bereits<br />

in Planung. Aufgr<strong>und</strong> der thematischen<br />

Nähe ist eine Ausweitung auf die Erfassung<br />

hüftgelenk naher Femurfrakturen<br />

in enger Kooperation mit der Deutschen<br />

Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> (DGU)<br />

erwünscht.<br />

Register Ansprechpartner versorgerunabhängige<br />

Patienten ID<br />

Aus den Verbänden<br />

Basierend auf einer multizentrischen,<br />

systematischen Erhebung von Komplikationen<br />

bei der Behandlung von Rheumatikern<br />

wird aktuell ein Rheumakomplikationsregister<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für Orthopädische Rheumatologie e. V.<br />

(DGORh) aufgebaut.<br />

Das Netzwerk Registerforschung beinhaltet<br />

darüber hinaus die Einrichtung<br />

eines Registers zur Evalutation der konservativen<br />

Therapie bei lumbaler Spinalkanalstenose.<br />

Die einzelnen Register mit<br />

ihren Eckdaten <strong>und</strong> verant-<br />

wortlichen Ansprechpartnern<br />

sind in der ��Tab. 1 zusammengestellt.<br />

Ziel des Netzwerkes Registerforschung<br />

ist es, die bereits gemachten<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> bestehenden Strukturen<br />

im Sinne eines Synergieeffektes für<br />

alle Beteiligten nutzbar zu machen, ohne<br />

dabei den individuellen Charakter jedes<br />

einzelnen Registers aus dem Auge zu verlieren.<br />

Dr. Tanja Kostuj,<br />

Frankfurt/Main<br />

Nutzung Abrechnungsdaten Start<br />

EPRD Prof. Dr. Hassenpflug ja ja <strong>2012</strong><br />

OSG-TEP-Register Dr. Dohle / Fr. Dr. Kostuj ja nein – erhebungsbogen-basiert 2011<br />

Lumbale Spinalkanalstenose Prof. Dr. Grifka nein nein – erhebungsbogen-basiert <strong>2012</strong><br />

Rheuma Komplikationsregister Prof. Dr. Rehart / PD Dr. Schmidt wird erstellt nein – erhebungsbogen-basiert <strong>2012</strong><br />

Schulter-TEP-Register Prof. Dr. Brunner / Fr. Dr. Magosch nein nein – erhebungsbogen-basiert 2006<br />

TEP-Infekt-Register Integration in EPRD ja ja – zusätzliche Erhebung erforderlich<br />

Tab. Vorhandene <strong>und</strong> in Aufbau befindliche Register<br />

Die DGOOC hat ein Netzwerk Registerforschung<br />

etabliert <strong>und</strong> fördert dieses mit 200.000 Euro.<br />

DGOOC<br />

203


DGOOC<br />

204<br />

Aus den Verbänden<br />

Die Veranstalter PD Dr. Martin Engelhardt (Osnabrück), Dr. Michael Krüger-<br />

Franke (München), PD Dr. Oliver Miltner (Berlin) <strong>und</strong> Prof. Dr. Christian H.<br />

Siebert (Hannover) von der Sektion Sportorthopädie/Sporttraumatologie<br />

Gelungener DGOOC-Kurs Knie <strong>2012</strong><br />

Dr. Christian H. Siebert, Hannover<br />

Die Sektion Sportorthopädie/Sporttraumatologie,<br />

vertreten durch PD Dr. Martin<br />

Engelhardt (Osnabrück), Dr. Michael<br />

Krüger-Franke (München), PD Dr. Oliver<br />

Miltner (Berlin) <strong>und</strong> Prof. Dr. Christian<br />

H. Siebert (Hannover), nahm zwischenzeitlich<br />

zum dritten Mal den Auftrag der<br />

DGOOC wahr, eine Weiterbildungsveranstaltung<br />

zur Prüfungsvorbereitung für<br />

die „Spezielle Orthopädische Chirurgie“<br />

abzuhalten. Die dreitägige Veranstaltung<br />

fand unter dem Patronat der AGA <strong>und</strong> der<br />

GOTS statt. Bei Temperaturen weit unter<br />

dem Gefrierpunkt zeigte sich Berlin diesmal<br />

von seiner frostigen, aber sonnigen<br />

Seite.<br />

Der ausgebuchte Kurs fand vom 9. bis<br />

11. Februar <strong>2012</strong> im Langenbeck-Virchow-Haus<br />

sowie der Anatomie der Charité<br />

statt. Am ersten Kurstag befassten<br />

sich die Referenten mit den gelenkerhaltenden<br />

Therapien im Bereich des Kniegelenkes,<br />

beginnend mit der Knorpelthera-<br />

pie bis hin zur Umstellungsosteotomie.<br />

Die Teilnehmer konnten die im Rahmen<br />

des Zeichenkurses geplanten Umstellungsosteotomien<br />

dann am Modell aktiv<br />

umsetzen. Besonders gelungen war der<br />

Gesellschaftsabend bei Lutter & Wegner<br />

am Gendarmenmarkt.<br />

Am nächsten Tag kamen die „metallischen<br />

Aspekte“ zur Darstellung. Vom<br />

„Partial Knee“ über den Oberflächenersatz<br />

bis hin zur Revisionsendoprothetik<br />

wurde das gesamte Spektrum der speziellen<br />

Knieendoprothetik dargestellt. Im<br />

Rahmen vielseitiger Workshops konnten<br />

die verschiedensten Implantatsysteme<br />

am Saw Bone ausprobiert werden.<br />

Am Samstag erfolgte dann die Meniskus-<br />

<strong>und</strong> Bandchirurgie im Bereich des<br />

Kniegelenkes. Im Präparationssaal konnten<br />

die Teilnehmer an den Kniegelenken<br />

die Meniskus-, Patellarealignement- <strong>und</strong><br />

Kreuzbandchirurgie erarbeiten. Mit der<br />

Gelungener Gesellschaftsabend im Lutter & Wegener am Berliner<br />

Gendarmenmarkt<br />

großzügigen Unterstützung der Industrie<br />

war es möglich, die modernsten Implantate<br />

<strong>und</strong> Verankerungssysteme vor Ort<br />

einzusetzen.<br />

Dank einer Energieleistung der Veranstalter,<br />

der Aesculap-Akademie im Langenbeck-Virchow-Haus<br />

sowie dem Zentrum<br />

für Anatomie <strong>und</strong> der koordinativen<br />

Tätigkeit des Intercongress schauen wir<br />

auf einen gelungenen Kurs zurück. Die<br />

Planung für den nächsten Kurs hat schon<br />

begonnen.<br />

Dr. Christian H. Siebert,<br />

Präsident der Sektion<br />

Sportorthopädie der<br />

DGOOC<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Fotos: Privat


Aus den Verbänden<br />

Spezielle Orthopädische Chirurgie:<br />

Das denken Absolventen<br />

Seit 2009 bietet die DGOOC Kurse für „Spezielle Orthopädische Chirurgie“ an. Diese Kurse Fuß, Hüfte,<br />

Knie, Schulter, Wirbelsäule erhalten in aller Regel ausgesprochen positive Evaluationen der Teilnehmer.<br />

Einige von ihnen haben mittlerweile das Gesamtzertifikat für alle fünf Kurse erhalten. Wir haben sie zu<br />

ihren Erfahrungen befragt.<br />

Schulterkurs <strong>2012</strong><br />

Hüftkurs 2009<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Schulterkurs 2011<br />

Hüftkurs 2009<br />

Kniekurs 2010<br />

Schulterkurs 2011<br />

DGOOC<br />

205


DGOOC<br />

206<br />

Aus den Verbänden<br />

Fragebogen<br />

Warum haben Sie die DGOOC-Kurse absolviert?<br />

Zur Vorbereitung auf die Prüfung „Spezielle Orthopädische Chirurgie“.<br />

Sind die Kurse eine gute Ergänzung der Zusatzweiterbildung „Spezielle Orthopädische<br />

Chirurgie“, die bei den Landesärztekammern absolviert werden kann?<br />

Ja, vor allem, da eine sinnvolle Zusammenfassung der Schwerpunkte durch namhafte<br />

Referenten <strong>und</strong> dadurch eine konzentrierte Beschäftigung mit den Themenschwerpunkten<br />

erfolgt.<br />

War es schwierig, die Kurse neben Ihrem Berufsalltag wahrzunehmen?<br />

Nein.<br />

Wie beurteilen Sie den Aufbau der Kurse?<br />

Sehr gut, vor allem die Kombination mit praktischen Übungen am Präparat. Hier ist vor allem der unschätzbare<br />

Wert der Mitarbeit der anatomischen Kollegen zu erwähnen.<br />

Welche Inhalte haben Sie besonders interessiert?<br />

Wichtig wäre es in der Zukunft, dass die Teilnehmer schon einen gewissen Kenntnisstand aufweisen können.<br />

Es hat störend gewirkt, wenn einzelne Teilnehmer sich am Präparat vom Instruktor erst einmal den Standardzugang<br />

zum hinteren Schultergelenk erklären lassen <strong>und</strong> dann entsprechend viel Zeit in Anspruch nehmen, sich<br />

mit dem ersten arthros kopischen R<strong>und</strong>gang im Gelenk zu befassen.<br />

Haben Sie Inhalte vermisst? Welche?<br />

Nein.<br />

Wie beurteilen Sie das Verhältnis zwischen Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern?<br />

Optimal. Gerade die geringe Teilnehmerzahl war für die Diskussionsr<strong>und</strong>en ausgesprochen produktiv.<br />

���������������������������������������������������������������������<br />

Ja. Nicht nur durch den Zugewinn im eigenen Interessenschwerpunkt, sondern auch durch die Vermittlung von<br />

Kenntnissen auf Teilgebieten, die nicht unbedingt meine Interessen tangieren.<br />

Wenn Sie nur drei Worte hätten, um die Kurse zu beschreiben – welche Worte wären das?<br />

A must have!<br />

Dr. Christoph Müller,<br />

Departmentleiter für<br />

Endoprothetik an der<br />

Zentralklinik Bad Berka<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Fragebogen<br />

Warum haben Sie die DGOOC-Kurse absolviert?<br />

Ursprünglich als Vorbereitung auf die Zusatzbezeichnung, wobei das Konzept auch<br />

unabhängig davon überzeugt <strong>und</strong> zum Weitermachen angeregt hat.<br />

Sind die Kurse eine gute Ergänzung der Zusatzweiterbildung „Spezielle Orthopädische<br />

Chirurgie“, die bei den Landesärztekammern absolviert werden kann?<br />

Ergänzung im Sinne von Strukturierung der Vorbereitung auf die Zusatz bezeichnung,<br />

aber auch als Update eines – trotz neuem Facharzt – abzugrenzenden Teilgebietes zu sehen.<br />

War es schwierig, die Kurse neben Ihrem Berufsalltag wahrzunehmen?<br />

6 Kurse = 18 Tage, über zwei Jahre, problemlos<br />

Wie beurteilen Sie den Aufbau der Kurse?<br />

Es werden Theorie <strong>und</strong> Praxisteile geboten, teilweise an Leichenpräparaten in der angrenzenden Anatomie. Jedes<br />

Teilgebiet wird umfassend abgehandelt, wobei der Überblick gewahrt bleibt.<br />

Welche Inhalte haben Sie besonders interessiert?<br />

Natürlich solche, die das Wissen in den eigenen Spezialgebieten vertiefen, also unmittelbar verwertet werden<br />

können.<br />

Haben Sie Inhalte vermisst? Welche?<br />

Als Komplettierung vielleicht chirurgische Aspekte der Kinderorthopädie in Form eines eigenen Kurses, auch<br />

wenn dies in den Bereich einer anderen, eigenen Zusatzbezeichnung führt. Kann man aber auch für sich durch<br />

den Kinderorthopädiekurs der DGOOC-Sektion ergänzen.<br />

Wie beurteilen Sie das Verhältnis zwischen Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern?<br />

������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

den Diskussionen der Referenten untereinander, bei denen aktuelle Entwicklungen am besten heraus zuhören<br />

sind.<br />

���������������������������������������������������������������������<br />

Auf jeden Fall, da sie mir bei zunehmender Spezialisierung in den Kliniken die Möglichkeit bieten,<br />

„Allgemeinorthopäde“ zu bleiben.<br />

Wenn Sie nur drei Worte hätten, um die Kurse zu beschreiben – welche Worte wären das?<br />

Aktualität, Kompaktheit, Übersichtlichkeit<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Aus den Verbänden<br />

Dr. Peter Karl ist Oberarzt<br />

am Orthopädischen<br />

Krankenhaus Schloss<br />

Werneck.<br />

DGOOC<br />

207


DGOOC<br />

208<br />

Aus den Verbänden<br />

Fragebogen<br />

Warum haben Sie die DGOOC-Kurse absolviert?<br />

Die Kurse sollten insgesamt zur Informationsergänzung im Rahmen der Ausbildung <strong>und</strong><br />

zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Spezielle Orthopädische Chirurgie dienen.<br />

In diesem Zusammenhang hat die Absolvierung der einzelnen Kursinhalte zur<br />

Komplettierung bereits erlernter Fähigkeiten <strong>und</strong> Inhalte sowie als Ergänzung neuer<br />

medizinischer Sichtweisen geführt.<br />

Sind die Kurse eine gute Ergänzung der Zusatzweiterbildung „Spezielle Orthopädische<br />

Chirurgie“, die bei den Landesärztekammern absolviert werden kann?<br />

Die Kurse vermitteln in kurzer Zeit einen umfassenden Überblick in die unterschiedlichen<br />

Themenbereiche <strong>und</strong> sind daher als gute Ergänzung zur Zusatzweiterbildung zu sehen.<br />

War es schwierig, die Kurse neben Ihrem Berufsalltag wahrzunehmen?<br />

Die Anzahl der Kurze machte es insgesamt sehr schwierig, an allen Kursen in einem überschaubaren Zeitrahmen<br />

teilzunehmen.<br />

Wie beurteilen Sie den Aufbau der Kurse?<br />

Der Aufbau der Kurse gewährleistet einen intensiven Einblick in die einzelnen Thematiken.<br />

Die Kombination aus praktischen Übungen an Präparaten <strong>und</strong> darauf abgestimmten Vorträgen geben einen sehr<br />

guten Einblick <strong>und</strong> liefern umfassende Informationen. Lediglich der Fußkurs zeigt bezüglich der Übungen am Sawbone-Präparat<br />

Schwächen, welche allerdings durch hervorragende Vorträge kompensiert wurden.<br />

Welche Inhalte haben Sie besonders interessiert?<br />

Alle. Hervorzuheben sind allerdings die Themen Schulter <strong>und</strong> Fuß.<br />

Haben Sie Inhalte vermisst? Welche?<br />

Die Präparation in der Anatomie an Fußpräparaten.<br />

Wie beurteilen Sie das Verhältnis zwischen Referenten <strong>und</strong> Teilnehmern?<br />

Das ausgewogene Verhältnis ermöglicht eine angenehme Atmosphäre, welche es gewährleistet, mit den einzelnen<br />

Referenten im Rahmen eines Gespräches einzelne Themen noch zu intensivieren.<br />

���������������������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������������������������������<br />

Wenn Sie nur drei Worte hätten, um die Kurse zu beschreiben – welche Worte wären das?<br />

Informativ – Aussagekräftig – Kompetent<br />

Dr. Jens<br />

Zimmermann<br />

startete als<br />

Oberarzt mit der<br />

Fortbildungsreihe<br />

<strong>und</strong> ist heute<br />

selbstständiger<br />

Orthopäde <strong>und</strong><br />

Unfallchirurg in<br />

Salzgitter.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Neue Mitglieder<br />

Folgende Personen haben einen Antrag<br />

auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt.<br />

Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 können<br />

Einsprüche gegen die Aufnahme bis<br />

zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in<br />

den <strong>Orthopädie</strong> <strong>Mitteilungen</strong>) mit eingehender<br />

schriftlicher Begründung beim<br />

Generalsekretär geltend gemacht werden.<br />

Abu Hatab, Dr. med. Yaser · Oberhausen<br />

Dezfulian, Dr. med. Markus · Feldkirch<br />

Ebersberger, Dr. med. Thomas · Fürth<br />

Hafner, Dr. Michael · Salzburg<br />

Hagenah, Dr. Joachim · Lüdenscheid<br />

Henkenjohann, Veit · Dresden<br />

Jakubass, Dr. med. Volker Maria · Ebensfeld<br />

Jörn, Dr. med. Heike · Hamburg<br />

Lerch, Dr. med. Solveig · Laatzen<br />

Olbrisch, Dr. med. Antje · Magdeburg<br />

Olk, Dr. med. Andreas · Viersen<br />

Siegl, Dr. med. Andreas · Tiefenbach<br />

Steinke, Philipp · Osnabrück<br />

Täger, Prof. Dr. med. Georg · Kempten<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Aus den Verbänden<br />

DGOOC<br />

209


DGU<br />

210<br />

Aus den Verbänden<br />

Grußwort des Präsidenten<br />

Prof. Dr. Christoph Josten<br />

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />

gerne möchte ich Sie als Präsident des<br />

Jahres <strong>2012</strong> über die Entwicklungen der<br />

ersten drei Monate dieses Jahres informieren.<br />

Dieses Jahr wird unsere Gesellschaft, die<br />

in Leipzig gegründet wurde, 90 Jahre alt,<br />

wobei hier eher das Wort „jung“ zu wählen<br />

ist, da die Mitgliedszahlen der Deutschen<br />

Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

sich auch nach dem letztjährigen erfolgreichen<br />

Kongress weiter gesteigert haben<br />

auf über 4.400 Mitglieder. Dies zeigt, dass<br />

das Interesse für die <strong>Unfallchirurgie</strong> unverändert<br />

ist <strong>und</strong> sie ein attraktives Fach<br />

für junge Chirurgen darstellt.<br />

Eine wichtige Aufgabe eines Präsidenten<br />

ist nicht nur die Vorbereitung des jährlichen<br />

Kongresses in Berlin (siehe unten),<br />

sondern auch die, unsere Gesellschaft<br />

international weiter zu vernetzten. Denn<br />

nur im internationalen Kontext können<br />

wir unsere vielfältigen Erfahrungen <strong>und</strong><br />

guten Strukturen einbringen. Vorbildhaft<br />

seien hier die Aktivitäten der American<br />

Academy of Orthopaedic Surgery (AAOS)<br />

zu nennen, die jährlich anlässlich ihres<br />

Kongresses ein offizielles Treffen <strong>und</strong> einen<br />

Informationsaustausch aller anwesenden<br />

internationalen Präsidenten <strong>und</strong><br />

Vertreter der wissenschaftlichen Gesellschaften<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

veranstalten. Anlässlich dieses interessanten<br />

Symposiums war es sehr wichtig<br />

zu erfahren, wie in den verschiedenen<br />

Ländern die Fachgesellschaften strukturiert<br />

<strong>und</strong> mit welchen unterschiedlichen<br />

Problemen sie konfrontiert sind. Deutlich<br />

wahrzunehmen war der von vielen Vertretern<br />

geäußerte Wunsch, näher in Kontakt<br />

mit unserer Gesellschaft zu treten,<br />

nicht nur aufgr<strong>und</strong> des hohen Niveaus<br />

unserer unfallchirurgischen Versorgung,<br />

sondern vor allem hinsichtlich der Implementierung<br />

unseres TraumaNetzwerkes.<br />

Es war schon erstaunlich, wie weit<br />

das Wissen darüber weltweit verbreitet<br />

ist.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser positiven Erfahrung eines<br />

derartigen Treffens werden wir erst-<br />

Prof. Dr. Christoph Josten, Universitätsklinikum<br />

Leipzig, Präsident der DGU<br />

malig auf dem diesjährigen Kongress in<br />

Berlin zusammen mit Herrn Professor<br />

Wolfram Mittelmeier (DGOOC) eine ähnliche<br />

Aktivität <strong>und</strong> ein Zusammenkommen<br />

aller unseren Kongress besuchenden<br />

Präsidenten <strong>und</strong> offiziellen Vertretern<br />

von Fachgesellschaften organisieren.<br />

EFORT<br />

Dieses Jahr findet der Kongress der European<br />

Federation of National Associations<br />

of Orthopaedics and Traumatology<br />

(EFORT) in Berlin statt, sicherlich nach<br />

unserem Deutschen Kongress für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> (DKOU) der<br />

zweitgrößte europäische Kongress auf<br />

dem Gebiet der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong>.<br />

Unter maßgeblicher Mitwirkung<br />

der Kollegen Haas, Gebhard <strong>und</strong><br />

Stöckle hat die unfallchirurgische Komponente<br />

bei diesem sonst überwiegend<br />

orthopädisch ausgerichteten Kongress<br />

deutlich an Bedeutung gewonnen <strong>und</strong><br />

entwickelt sich sicherlich weiter zu einem<br />

der wichtigsten internationalen medizinischenWeiterbildungsveranstaltungen.<br />

Aus dieser Bedeutung heraus resultiert<br />

auch der Wunsch sowohl von unserer<br />

Gesellschaft als auch von der EFORT,<br />

in die europäische Vereinigung einzutreten.<br />

Die ersten Gespräche dazu haben<br />

Anfang des Jahres stattgef<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

werden anlässlich des EFORT-Kongresses<br />

in Berlin fortgesetzt. Dabei wird nicht nur<br />

von Seiten der EFORT unsere hohe internationale<br />

Expertise in der <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

geschätzt. Vor allem ist es die Wertschätzung<br />

für die Strukturierung <strong>und</strong> Einführung<br />

des TraumaNetzwerkes mit dem<br />

TraumaRegister.<br />

ESTES<br />

Davon unbenommen bleibt die zentrale<br />

Einbindung der DGU in die European Society<br />

for Trauma and Emergency Society<br />

(ESTES), deren Präsident zurzeit Professor<br />

Ingo Marzi aus Frankfurt ist. Gerade<br />

auf dem diesjährigen Kongress in Basel<br />

vom 11. bis 14. Mai <strong>2012</strong> ist unsere Gesellschaft<br />

durch zahlreiche Referenten<br />

vertreten, <strong>und</strong> ich würde es auch begrüßen,<br />

wenn viele Mitglieder diesen in der<br />

unmittelbaren Nachbarschaft stattfindenden<br />

Kongress besuchen könnten.<br />

Weißbuch TraumaNetzwerk<br />

<strong>und</strong> S3-Leitlinie<br />

Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft<br />

für <strong>Unfallchirurgie</strong> findet Anfang<br />

Mai in Berlin eine internationale<br />

Konsensus-Konferenz zur Definition des<br />

Polytraumas statt. Ziel dieser Konferenz<br />

soll sein, den aktuellen Stand der<br />

Polytraumaforschung zusammenzufassen<br />

<strong>und</strong> basierend darauf die Kriterien<br />

zur Festlegung <strong>und</strong> Definition eines<br />

Polytraumas festzulegen. Damit wollen<br />

wir unsere gesamte Verantwortlichkeit<br />

für die schwerverletzten Patienten untermauern<br />

<strong>und</strong> ihr gerecht werden.<br />

Parallel dazu wurde in den letzten Monaten<br />

mit großem Engagement unseres<br />

Generalsekretärs Hartmut Siebert das<br />

Weißbuch „Schwerverletztenversorgung“<br />

überarbeitet <strong>und</strong> um verschiedene Bereiche<br />

(zum Beispiel Rehabilitationsmedizin)<br />

erweitert. Dieses Weißbuch stellt<br />

die strukturelle Gr<strong>und</strong>lage der unfallchirurgischen<br />

Versorgung dar <strong>und</strong> hat eine<br />

enorme medizinpolitische Bedeutung<br />

erlangt, wozu auch die englischsprachige<br />

Version beigetragen hat.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Die S3-Leitlinie stellt ebenfalls einen<br />

wichtigen Meilenstein unserer gesellschaftlichen<br />

Bedeutung dar. Trotz der<br />

vielfachen Diskussionen um diese S3-<br />

Leitlinie, insbesondere um die „Leadership“<br />

im Schockraum, hat sie zu einer<br />

Stärkung der <strong>Unfallchirurgie</strong> beigetragen.<br />

Die innerhalb der verschiedenen Fachgesellschaften<br />

aufgetretene Diskussion<br />

hat dazu geführt, dass wir uns noch stärker<br />

um die Präsenz <strong>und</strong> Kompetenz im<br />

Schockraum bemühen, was unverändert<br />

unser primäres Ziel sein muss.<br />

TraumaNetzwerk<br />

Das TraumaNetzwerk unserer Gesellschaft<br />

ist weiterhin eine „Erfolgs-Story“.<br />

Die Lücken auf unserer Landkarte hinsichtlich<br />

der zertifizierten Netzwerke<br />

schließt sich zunehmend, <strong>und</strong> so sind in<br />

den letzten Monaten das TraumaNetzwerk<br />

Reinhessen sowie das TraumaNetzwerk<br />

Göttingen/Kassel hinzugekommen.<br />

Die zukünftigen Ergebnisse aus den<br />

über das TraumaRegister gewonnen Daten<br />

werden ein international wichtiges<br />

Benchmark darstellen, was in meinen<br />

Augen durchaus vergleichbar sein wird<br />

mit dem schwedischen Endoprothesenregister.<br />

TraumaNetzwerk <strong>und</strong> Trauma-<br />

Register sind untrennbar wie „Siamesische<br />

Zwillinge“. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e<br />

appelliere ich, die in den nächsten Jahren<br />

anstehende Rezertifizierung zeitnah umzusetzen<br />

<strong>und</strong> ebenso die umfänglichen<br />

Eingaben ins TraumaRegister korrekt vorzunehmen.<br />

TraumaNetzwerk, S3-Leitlinie <strong>und</strong> TraumaRegister<br />

stellen einen wissenschaftlich<br />

<strong>und</strong> organisatorischen Rahmen dar,<br />

die ATLS-Kurse (ATLS: Advanced Trauma<br />

Life Support) einen wichtigen medizinischen<br />

Inhalt. Die von unserer Akademie<br />

unter der Führung von Johannes Sturm<br />

organisierten ATLS-Kurse sind die Basis,<br />

um unsere Kompetenz <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Ansprüche im Schockraum<br />

vor Ort aufrecht zu halten. Die weiterhin<br />

steigende Zahl von Kursen spiegelt<br />

auch das Interesse unserer Mitglieder an<br />

der Polytraumaversorgung wider <strong>und</strong> ist<br />

das F<strong>und</strong>ament, dieses Interesse hochzuhalten.<br />

Zwangsläufig war es notwendig,<br />

dass auch entsprechende Kurse für den<br />

Pflegebereich (ATNC) strukturiert <strong>und</strong><br />

inzwischen auch erfolgreich eingeführt<br />

worden sind.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie<br />

(DGCH)<br />

Weiterhin bringen wir uns als Deutsche<br />

Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> in den<br />

Prozess „Einheit der Deutschen Chirurgie“<br />

ein. Dies umfasst neben intensiven<br />

Diskussionen hinsichtlich der Umstrukturierung<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für Chirurgie (Säulenmodell) auch die<br />

Aufgabenverteilungen hinsichtlich Nachwuchsförderung,<br />

Weiterbildung, Forschung.<br />

Dieser Diskussionsprozess bedarf<br />

unserer vollen Aufmerksamkeit!<br />

Der diesjährige DGCH-Kongress in Berlin<br />

weist als unfallchirurgischen Schwerpunkt<br />

die Bereiche „Wirbelsäule <strong>und</strong> Becken“<br />

auf, der von den Verantwortlichen<br />

unserer Programm-Kommission mit dem<br />

Präsidenten gestaltet wurde. Da diese<br />

unfallchirurgischen Themen an zwei Tagen<br />

konzentriert sind, ist dieser Kongress<br />

sicherlich auch für unsere Mitglieder absolut<br />

lohnenswert. Persönlich halte ich es<br />

für sehr wichtig, dass wir als Unfallchirurgen<br />

uns gerade auf diesem Kongress<br />

präsentierten <strong>und</strong> das sogenannte „allgemeinchirurgische<br />

Feld“ nicht anderen<br />

überlassen.<br />

Deutscher Kongress für <strong>Orthopädie</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Kernpunkt der Arbeit eines Präsidenten<br />

ist natürlich die Gestaltung unseres Jahreskongresses,<br />

der vom 23. bis 26. Oktober<br />

<strong>2012</strong> stattfinden wird. Das Interesse<br />

ist ungebrochen! Hinsichtlich der Abstract-Anmeldungen<br />

konnte das Vorjahresniveau<br />

leicht überschritten werden.<br />

Das wissenschaftliche Niveau der Abstract-Bewertung<br />

steigt deutlich an. Hervorzuheben<br />

ist die sehr hohe Aktivität<br />

unserer AGs <strong>und</strong> Sektionen. Der eine dafür<br />

gedachte Tag reicht zwischenzeitlich<br />

nicht mehr aus, um ihre Aktivitäten darzustellen,<br />

<strong>und</strong> sie werden zudem auch im<br />

wissenschaftlichen Programm platziert.<br />

Arbeitsgemeinschaften <strong>und</strong> Sektionen<br />

sind mit der Motor unserer Gesellschaft.<br />

Erstmalig wollen wir Präsidenten des<br />

diesjährigen DKOU sogenannte Thementage<br />

entsprechend des Kongressmottos<br />

„Ethik, Effizienz <strong>und</strong> Qualität“ gestalten.<br />

Somit wird sich an jedem Tag ein Thema<br />

über den gesamten Kongresstag hinweg<br />

ziehen. Wir hoffen damit, dass wir nicht<br />

Aus den Verbänden<br />

nur rein medizinisch-fachliche Fragestellungen<br />

beantworten können, sondern<br />

auch durchaus darüber hinausgehende.<br />

So wird es insbesondere mein Anliegen<br />

sein, ethische Aspekte unseres täglichen<br />

Arbeitens zu beleuchten, sowohl was Indikationsstellungen<br />

betrifft als auch das<br />

Problem der Rationierung <strong>und</strong> Rationalisierung.<br />

Das Werben um unseren Nachwuchs<br />

bleibt selbstverständlich wichtige Zukunftsaufgabe.<br />

Darüber hinaus möchte<br />

ich mich jedoch auch der Frage widmen,<br />

was geschieht mit den älteren Unfallchirurgen,<br />

welche Perspektiven haben sie?<br />

Diese Fragestellung halte ich deshalb<br />

für wichtig, als dass wir in Zukunft sehr<br />

wahrscheinlich nicht mehr auf die sogenannten<br />

„Alten“ verzichten können, ohne<br />

unsere Versorgungsstruktur zu gefährden.<br />

Diesem Problem müssen wir uns<br />

stellen, <strong>und</strong> der Kongress soll dazu den<br />

Anstoß geben.<br />

Nicht zu vergessen: unser Gastland Polen.<br />

Neben der traditionellen Integration<br />

unserer Kollegen aus der Schweiz, Österreich,<br />

aber insbesondere auch Holland,<br />

habe ich Polen als unser Gastland gewählt.<br />

Dort ist es auf sehr große Zustimmung<br />

gestoßen. Wir werden eine sehr<br />

interessante Deutsch-Polnische Sitzung<br />

gestalten, <strong>und</strong> ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass dies die teilweise schon<br />

bestehenden Verbindungen stärkt.<br />

Wie Sie entnehmen, ist <strong>und</strong> bleibt die<br />

DGU aktiv! Tragen Sie auch dazu bei als<br />

aktives Mitglied.<br />

Mit fre<strong>und</strong>lichen Grüßen<br />

Prof. Dr. Christoph Josten<br />

DGU<br />

211


DGU<br />

212<br />

Aus den Verbänden<br />

Buchbesprechung „Handchirurgie“<br />

K. E. Rehm, Köln<br />

VORBEMERKUNG<br />

Auch in den gemeinsamen <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong><br />

������������ ������ ���� ������ ���� ��������<br />

Rezensionen. Die Fachgesellschaften <strong>und</strong><br />

der BVOU mussten sich allerdings mit Rücksicht<br />

auf die limitierte Seitenanzahl auf Begrenzung<br />

des Umfangs <strong>und</strong> der Anzahl der<br />

�������������������������������������������<br />

diese Vorgaben nicht allen Büchern <strong>und</strong> Re-<br />

���������� �������� ������ ������ ������ ����<br />

uns entschlossen, in Ausnahmefällen für Besprechungen<br />

unfallchirurgisch besonders interessanter<br />

Bücher unsere Rubrik „Aus der<br />

��������������<br />

Ihr<br />

Hartmut Siebert<br />

DGU Generalsekretär<br />

Es gibt zwei gute Gründe für dieses neue<br />

Buch:<br />

1. Die Handchirurgie von Nigst, Buck-<br />

Gramcko <strong>und</strong> Millesi galt über 30 Jahre<br />

als das deutschsprachige Standardwerk<br />

für den Spezialisten. Durch Fortschritte<br />

der Wissenschaft <strong>und</strong> zunehmende Erfahrungen<br />

entstand über die Jahre ein<br />

Vakuum, das ausgefüllt zu werden verlangte.<br />

Die Zeit war also reif für eine umfassende<br />

Neubearbeitung.<br />

2. Die Erfahrungen der Gutachterkommissionen<br />

belegen eine überdurchschnittliche<br />

Frequenz der Bestätigung<br />

von Behandlungsfehlervorwürfen bei<br />

handchirurgischen Fällen im Vergleich<br />

zum Gesamtkollektiv. Ungeachtet der<br />

spärlichen Repräsentation in der b<strong>und</strong>esdeutschenMuster-Weiterbildungsordnung<br />

als Zusatzbezeichnung haben die<br />

Inhalte des jungen Faches längst Niveau<br />

<strong>und</strong> Volumen einer Facharztqualität erreicht.<br />

Nachteile der aktuellen Struktur<br />

gibt es genug, der Vorteil aber ist, dass<br />

der Handchirurg heutiger Prägung sich<br />

auf ein Basisfach stützen kann, seien es<br />

Chirurgie, <strong>Unfallchirurgie</strong>, <strong>Orthopädie</strong><br />

oder Plastische Chirurgie. Das mit 6,5 kg<br />

im wahrsten Sinne des Wortes gewich-<br />

tige Werk in 2 Bänden hat sich zum Ziel<br />

gesetzt, ein Lehrbuch für den Anfänger<br />

wie ein Nachschlagewerk für den Erfahrenen<br />

zu sein. Eine Monografie könnte<br />

diese ungeheure Aufgabe kaum mehr befriedigend<br />

erfüllen. Hier wurden 96 Autoren<br />

in ein nachvollziehbares, einheitliches<br />

Konzept eingeb<strong>und</strong>en, um dem Leser<br />

die Orientierung zu erleichtern. Die<br />

66 Kapitel folgen einer Struktur, die mit<br />

einem allgemeinen Abschnitt einschließlich<br />

der chirurgisch relevanten Anatomie<br />

<strong>und</strong> Physiologie beginnt. Danach werden<br />

spezielle Techniken dargestellt, wobei<br />

konservative zusammen mit operativen<br />

Behandlungsmethoden berücksichtigt<br />

werden. Ergänzt wird die Übersicht durch<br />

Fehler, Gefahren <strong>und</strong> Komplikationen sowie<br />

die kapitelbezogene weiterführende<br />

Literatur. Auf die Besonderheiten der Diagnostik<br />

<strong>und</strong> Therapie im Wachstumsalter<br />

wird jeweils hingewiesen. Konzepte<br />

der Nachbehandlung werden aufgezeigt.<br />

Die Autoren sehen die Handchirurgie als<br />

integratives Fach im interdisziplinären<br />

Team an. Um diesem Anspruch gerecht<br />

zu werden, kommen auch Schmerz- <strong>und</strong><br />

Physiotherapeuten zu Wort. So wird beispielsweise<br />

das schwierige Thema des<br />

CRPS-I in drei separaten Kapiteln behandelt:<br />

aus der Sicht des klinisch tätigen<br />

Handchirurgen, des Handtherapeuten<br />

<strong>und</strong> des Operateurs für therapieresistente<br />

Fälle. Die Auswahl der Autoren belegt<br />

die Absicht, Bewährtes der Erfahrenen<br />

zu erhalten <strong>und</strong> den Stab bruchlos an die<br />

nächste Generation weiterzugeben. Dass<br />

H. Millesi, einer der Pioniere der deutschsprachigen<br />

Handchirurgie, für ein lesenswertes<br />

Vorwort gewonnen wurde, kann<br />

als ein solches Zeichen verstanden werden.<br />

Diese Absicht zeigt sich auch durch<br />

die Mischung aus zahlreichen neu gestalteten<br />

Abbildungen von Reinhard Henkel,<br />

Fotos <strong>und</strong> Röntgenbildern einerseits, andererseits<br />

durch Bildzitate aus dem unübertrefflichen<br />

Schatz der Lanz-Wachsmuthschen<br />

Praktischen Anatomie von<br />

1935/1959, gezeichnet von Ernst Levin.<br />

Anerkennenswert ist, dass es mit gewaltigem<br />

Aufwand in einem Zeitraum von<br />

2 Jahren gelungen ist, eine so umfassende<br />

<strong>und</strong> aktuelle Zusammenstellung<br />

des Stoffes zu bewältigen. Für eine erste<br />

Auflage ist schon ein hoher Grad an Perfektion<br />

erreicht worden. Der kritische<br />

Leser wird bemerken, dass sich dabei<br />

Wiederholungen nicht immer vermei-<br />

Handchirurgie<br />

H. Towfigh, R. Hierner, M. Langer,<br />

R. Friedel (Hrsg.)<br />

�����������������������������������<br />

1. Aufl. 2011.<br />

XXX, 1.852 S., über 3.600 Abb.<br />

in 2 Bänden, nicht einzeln erhältlich,<br />

���������<br />

����������������������������������������<br />

����������������������������������<br />

����������������������<br />

den lassen, zumal wenn man auf eine<br />

geschlossene Darstellung jedes einzelnen<br />

Kapitels Wert legt. Ganz irrtumsfrei<br />

kann eine Erstausgabe nicht sein. So<br />

stellt beispielsweise das auf Seite 586 als<br />

AO-Klassifikation der Fingerfrakturen<br />

bezeichnete Schema einen Vorschlag aus<br />

der deutschen Sektion der AO von Petracic<br />

<strong>und</strong> Siebert aus dem Jahre 1998 dar,<br />

der nie den Segen der AO-International<br />

erhalten hatte. (Eine unterschiedliche<br />

Systematik der AO ohne Bezeichnung<br />

mit Buchstaben <strong>und</strong> Nummern liegt inzwischen<br />

von den Autoren Fricker, Kastelec<br />

<strong>und</strong> Nuñez im digitalen Netz be-<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


eit.) Dafür wird man reichlich entschädigt<br />

durch gr<strong>und</strong>legende Beiträge von<br />

höchster Sachkompetenz, als Beispiel<br />

sollen das Kapitel Gutachten erwähnt<br />

werden <strong>und</strong> in bisherigen Lehrbüchern<br />

nicht enthaltene Aspekte wie Psychische<br />

Erkrankungen in Beziehung zur Hand<br />

<strong>und</strong> ästhetische Handchirurgie.<br />

Zusammengefasst kann man bestätigen,<br />

dass der beabsichtigte Spagat, ein Lehr-<br />

Neue Mitglieder<br />

Folgende Personen haben einen Antrag<br />

auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt.<br />

Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 können<br />

Einsprüche gegen die Aufnahme bis<br />

zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in<br />

den <strong>Orthopädie</strong> <strong>Mitteilungen</strong>) mit eingehender<br />

schriftlicher Begründung beim<br />

�����������������������������������������<br />

Al Mulla, Jamal · Dubai – U.A.E.<br />

Bäthis, ��������������������������<br />

Die DGU trauert um ihre Toten<br />

Dr. med. Ruhland Dieter<br />

������������������������������<br />

������������ �����������<br />

�������������������������������<br />

Orthopedic Clinic Columbia<br />

Georgia / USA<br />

Dr. med. Müller Klaus-Peter<br />

����������������������������<br />

������������ �����������<br />

���������������������<br />

����������������������������<br />

������������ ������������<br />

PD Dr. med. Maghsudi Mohammed<br />

Zum Wendelberg 10, 23791 Eutin<br />

������������ �����������<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

buch für den Anfänger <strong>und</strong> ein Nachschlagewerk<br />

für den Erfahrenen zu schreiben,<br />

in vollem Umfang gelungen ist.<br />

Sowohl der Auch-Handchirurg wie auch<br />

der Nur-Handchirurg können von der<br />

Neuerscheinung profitieren. Das Werk –<br />

<strong>und</strong> das ist der größte Gewinn aus ärztlicher<br />

Sicht – wird helfen, die Qualität der<br />

Handchirurgie zum Nutzen der betroffenen<br />

Patienten zu sichern <strong>und</strong> zu verbessern.<br />

Braun, Karl Friedrich · München<br />

El Yafawi Bilal, Bilal · Freiburg<br />

Esser, Tobias · Frechen<br />

Grüninger, Sebastian · Nürnberg<br />

Harant, Cathrin · Sulzbach am Main<br />

Heß, Stefan · Freiburg<br />

Huber, Michaela Karin Irene · Zeiler<br />

Kiseleczuk, Joachim · Panketal<br />

Kraus, Michael · Ulm<br />

Dr. med. Klever Peter<br />

�����������������������������<br />

������������ �����������<br />

Dr. med. Pühler Ulrich<br />

���������������������������������<br />

������������ ������������<br />

Dr. med. Baginski Rudolf<br />

��������������������������������<br />

������������ ������������<br />

Dr. med. Suhr Friedrich<br />

��������������������������������<br />

������������ �����������<br />

Prof. Dr .med. Trojan Emanuel<br />

�������������������������������<br />

������������ �����������<br />

Aus den Verbänden<br />

K.E. Rehm, Köln<br />

Lendemans, Sven · Wuppertal<br />

Lindtner, Richard · Innsbruck<br />

Lingner, Knud · Wenden<br />

Mut, ����������������<br />

Netedu, Ruslan · Eisenhüttenstadt<br />

Rüggemeier, Stefan · Minden<br />

Sattler, �����������������<br />

Weiser, Michael · Kusterdingen<br />

������������������������<br />

��������������������������������<br />

������������ �����������<br />

������������������������������<br />

����������������������������������<br />

������������ �����������<br />

��������������������������������<br />

����������������������������<br />

������������ �����������<br />

DGU<br />

213


214<br />

Für Sie gelesen<br />

Dietz · Illing ·<br />

Schmittenbecher<br />

Praxis der Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendtraumatologie<br />

Springer, 2011<br />

149,95 Euro<br />

Dogra · Gaitini<br />

Musculoskeletal<br />

Ultraso<strong>und</strong> with MRI<br />

Correlations<br />

Thieme, 2010<br />

129,95 Euro<br />

Liehn · Steinmüller ·<br />

Döhler<br />

OP-Handbuch<br />

Springer, 2011<br />

49,95 Euro<br />

Atlas für die Behandlung kindlicher<br />

Knochen- <strong>und</strong> Weichteilverletzungen<br />

Die Morbidität im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter wird zu<br />

einem Drittel von Verletzungen <strong>und</strong> posttraumatischen<br />

Erkrankungen bestimmt. Für Diagnostik <strong>und</strong><br />

Behandlung dieser Krankheitsbilder ist es Voraussetzung,<br />

alters- <strong>und</strong> entwicklungsbedingte Besonderheiten<br />

zu kennen. Ein erster Hauptteil widmet<br />

sich Höhlenverletzungen an Schädel, Hirn, Thorax,<br />

Abdomen, gefolgt von Wirbelsäulen- <strong>und</strong> Beckenverletzungen,<br />

bevor auf Frakturen <strong>und</strong> Luxationen<br />

der oberen <strong>und</strong> unteren Extremitäten eingegangen<br />

wird. Zu den speziellen Verletzungen zählen insbesondere<br />

thermische Verletzungen, Weichteilverletzungen,<br />

Folgen von Kindesmisshandlung <strong>und</strong><br />

Geburtstraumata. Das Kapitel zu Wachstumsphänomenen<br />

<strong>und</strong> Korrekturmechanismen besticht durch<br />

��������������������������������������<br />

Dieser Atlas besteht aus 13 Kapiteln, die regional gegliedert<br />

sind, von der Schulter bis zur Hand <strong>und</strong> der<br />

Hüfte bis zum Fuß. Weitere Kapitel widmen sich der<br />

Darstellung des Knochens, der Haut, peripherer Nerven<br />

bei rheumatoider Arthritis, der Erkennung von<br />

Fremdkörpern <strong>und</strong> ultraschallgeführten Eingriffen.<br />

Das Autorenboard ist international gemischt. An der<br />

Schulter werden Farbabbildungen von Schallkopfpositionen,<br />

die leider keine von DEGUM-Kursen<br />

bekannte systematische Darstellung der Standardschnitte<br />

aufweisen, sonografischen Abbildungen gegenübergestellt.<br />

Zunächst wird die Sono-Anatomie<br />

abgehandelt, dann werden sonopathologische Veränderungen<br />

ausgewählten kernspintomografischen Bildern<br />

gegenübergestellt. Leider fehlen abschließende<br />

Empfehlungen, bei welchem Krankheitsbild welche<br />

Technik anzuwenden wäre. Die unterschiedlichen<br />

Kapitel sind je nach Autor unterschiedlich gelayoutet.<br />

Eine durchgängige Gestaltung hätte dem Buch gutge-<br />

���������������������������<br />

OP-Personals<br />

Das Buch ist mit dem Hinweis „auch für die OTA-<br />

Ausbildung“ versehen. Auch für die ärztliche Seite<br />

kann es einmal interessant sein, den Lehrstoff des<br />

OP-Personals anzusehen. Man findet zahlreiche<br />

Darstellungen der OP-Abläufe, die durchaus an<br />

Operationslehren erinnern. Im Bereich unseres<br />

Fachgebietes sind auch die Osteosynthese-Implantate<br />

mit Bohrergrößen, Plattengrößen, uni- <strong>und</strong><br />

multidirektionalen winkelstabilen Implantaten<br />

ausführlich dargestellt. Gute Texte, zahlreiche <strong>und</strong><br />

gute Abbildungen <strong>und</strong> Fotos führen zu einem positiven<br />

Gesamteindruck des Buches. Zwei weitere<br />

Aspekte können das Werk auch für uns Ärzte interessant<br />

machen: Zum einen findet der in Weiterbil-<br />

eine Vielzahl klinischer <strong>und</strong> radiologischer Bilder,<br />

die viele typische Komplikationen abbilden. Den<br />

klassisch ausgebildeten Orthopäden freuen auch<br />

die Bilder über die verschiedenen Formen der Verbands-<br />

<strong>und</strong> Gipstechniken. Prinzipien der konservativen<br />

<strong>und</strong> operativen Reposition <strong>und</strong> Retention von<br />

Frakturen werden anhand vieler mehrfarbiger Bildbeispiele<br />

äußerst gelungen dargestellt. Auch die Kapitel<br />

zu Verletzungen der Wirbelsäule sind von hervorragendem<br />

Bildmaterial <strong>und</strong> Schemaabbildungen<br />

gekennzeichnet. Die große Stärke des Buches ist<br />

sicherlich die Fülle an kasuistischen Darstellungen<br />

zu den einzelnen Frakturtypen. Fazit: Sehr empfehlenswert!<br />

Dr. Hartmut Gaulrapp, München<br />

tan. Das Kapitel zum Handgelenk <strong>und</strong> zur Hand stellt<br />

viele differenzierte Krankheitsbilder dar, wobei der<br />

Dopplersonografie <strong>und</strong> der hochauflösenden Sonografie<br />

eine besondere Bedeutung zukommt. Im Kapitel<br />

zur Sonografie des Sprunggelenkes fehlt leider<br />

der Hinweis auf funktionelle Untersuchungsmöglichkeiten.<br />

Auch zur Hüftsonografie bei Säuglingen findet<br />

sich ein Kapitel, welches die Techniken von Graf <strong>und</strong><br />

Terjesen darstellt, leider im Gegensatz zur Grafschen<br />

Lehre jeweils auf die linke Seite projiziert. Auch hier<br />

fehlt so etwas wie eine übergreifende Kommentierung.<br />

Fazit: Das Werk vermittelt dem sonografisch<br />

Erfahrenen neue Ideen zur Einsatzmöglichkeit der<br />

Technik. Ein Vergleich zu anderen bildgebenden<br />

Schnittbildtechniken wie MRT <strong>und</strong> CT <strong>und</strong> eine systematische<br />

<strong>und</strong> durchgängige formale Darstellung<br />

wäre hilfreich gewesen. Nichtsdestotrotz ist es für die<br />

sonografische Weiterbildung sehr zu empfehlen.<br />

Dr. Hartmut Gaulrapp, München<br />

dung befindliche Assistent eine aktuelle Übersicht<br />

über die Implantate für die Instrumentationen<br />

<strong>und</strong> kann sich rasch darüber orientieren, welche<br />

Schraube <strong>und</strong> Platte wann üblicherweise zur Anwendung<br />

kommt. Zum andern ist das Buch zum<br />

Stöbern geeignet, wenn man sich einmal informieren<br />

will, was die Kollegen der anderen Fachgebiete<br />

im Operationssaal machen. Gefäßchirurgie, Thorax-,<br />

Herzchirurgie, Gynäkologie, Urologie, Neurochirurgie,<br />

MKG-, HNO-, Augenchirurgie – diese<br />

Gebiete sind in etwas kürzeren Abschnitten behandelt.<br />

Fazit: Für denjenigen, der einmal über den<br />

eigenen operativen Horizont hinaus blicken will,<br />

medizinisch interessant <strong>und</strong> gut zu lesen.<br />

Prof. Dr. Jobst-Henner Kühne, München<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Reilich · Gröbli ·<br />

Dommerholt<br />

Myofasziale Schmerzen<br />

<strong>und</strong> Triggerpunkte<br />

Elsevier, <strong>2012</strong><br />

69,95 Euro<br />

Towfigh · Hierner ·<br />

Langer · Friedel<br />

Handchirurgie<br />

2 Bände<br />

Springer, 2011<br />

369,00 Euro<br />

Praxisnahe Übersicht über Schmerzsyndrome<br />

Myofasziale Schmerzen seien die am häufigsten verpasste Diagnose<br />

in der Schmerztherapie, sagte einst der Altmeister der<br />

Triggerpunktbehandlung D. G. Simons. Chronische, aber auch<br />

akute Schmerzen der muskuloskeletalen Abschnitte, die zum<br />

Teil auch Wurzelreizsymptome oder innere Organbeschwerden<br />

imitieren können, sind häufig Ausdruck primär myofaszialer<br />

Ursachen. Die Autoren stellen in dieser übersichtlichen,<br />

gleichwohl sehr instruktiven Monographie zunächst pathophysiologische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen des Muskelschmerzes dar <strong>und</strong> erklären,<br />

worum es sich beim myofaszialen Schmerzsyndrom<br />

handelt. Es erfolgt ein Überblick über Therapiemöglichkeiten<br />

mittels manueller Verfahren, Dry Needling, Medikamente, wobei<br />

der fokussierten Stoßwellentherapie überraschenderweise<br />

kein Raum gegeben wird. Sehr praxisnah ist die Darstellung<br />

der Schmerzsyndrome einerseits nach Lokalisation, andererseits<br />

hinsichtlich Ursache <strong>und</strong> Behandlung in Bezug auf die<br />

Muskulatur, die von den Autoren als „Top 30 Muskeln“ bezeichnet<br />

wird. Dabei wird auch auf die jeweils spezifischen Gefahren,<br />

die im Aufklärungsgespräch besprochen werden müssen,<br />

hingewiesen. Die Differentialdiagnosen scheinen allerdings<br />

noch ergänzungsbedürftig zu sein, es wurden jeweils nur die<br />

drei den Autoren wichtigsten Diagnosen genannt. Fazit: Ein<br />

hervorragendes Buch über Behandlung von Schmerzsyndromen<br />

der Muskelgliederkette.<br />

Dr. Hartmut Gaulrapp, München<br />

Gewichtiges Werk für Anfänger <strong>und</strong><br />

Fortgeschrittene<br />

In dieser ausführlichen Monografie zur Handchirurgie wird<br />

der rasanten Entwicklung des Faches in den vergangenen<br />

Jahren Rechnung getragen. Zahlreiche namhafte Autoren<br />

haben daran mitgewirkt. Band 1 handelt die Geschichte der<br />

Handchirurgie, Propädeutik, Prinzipien <strong>und</strong> Techniken, Rehabilitation<br />

<strong>und</strong> Therapie chronischer Schmerzen sowie die<br />

angeborenen Fehlbildungen <strong>und</strong> Frakturen <strong>und</strong> Luxationen<br />

im Handbereich ab. Band 2 konzentriert sich auf die Problemkomplexe<br />

Haut <strong>und</strong> Weichteile, rekonstruktive Handchirurgie,<br />

Infektionen, Verbrennungen, vaskuläre Störungen, Arthrose<br />

<strong>und</strong> Arthritis, neurologische Störungen, Onkologie <strong>und</strong><br />

Begutachtung der Hand. Psychische Aspekte bei Erkrankungen<br />

der Hand sowie die ästhetische Handchirurgie werden in<br />

extra Kapiteln abgehandelt. Der Leser findet zuverlässig, was<br />

er sucht, <strong>und</strong> wird durch die gelungene didaktische Aufbereitung<br />

des Stoffes sicher ans Ziel geführt. Trotz der Komplexität<br />

verliert er sich nicht in den Texten, da sie angenehm aufgelockert<br />

gestaltet sind. Wer den Stoff weiter vertiefen möchte,<br />

findet am Ende eines jeden Kapitels einen ausführlichen,<br />

Literaturteil. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass es sich um von<br />

der Industrie gesponsorte Bücher handelt, gelegentlich findet<br />

sich eine mit Werbung bedruckte Seite. Dies wirkt jedoch nie<br />

störend. Fazit: Zusammenfassend ein in jeder Hinsicht gelungenes<br />

Werk, welches überall dort, wo Handchirurgie betrieben<br />

wird, nicht fehlen sollte.<br />

Dr. Stephan J. W. Koch, Koblenz<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Waldt · Eiber · Wörtler<br />

Messverfahren <strong>und</strong><br />

Klassifikationen in der<br />

muskuloskeletalen<br />

Radiologie<br />

Thieme, 2011<br />

149,95 Euro<br />

Für Sie gelesen<br />

Radiologie-Atlas zum<br />

Mitnehmen<br />

Die drei Herausgeber aus dem radiologischen<br />

Institut des Klinikums<br />

rechts der Isar haben die häufigsten<br />

Klassifikationen <strong>und</strong> Messverfahren,<br />

welche in der Bildgebung des Bewegungsapparates<br />

angewendet werden,<br />

zusammengestellt, mit ausgezeichneten<br />

Röntgen-, CT- <strong>und</strong> MRT-Bildern<br />

illustriert <strong>und</strong> durch zahlreiche Schemazeichnungen<br />

<strong>und</strong> Tabellen so anschaulich<br />

dargestellt, dass diese für<br />

den Leser leicht anzuwenden sind. Die<br />

einzelnen Messverfahren werden im<br />

begleitenden Text erfrischend präzise<br />

beschrieben <strong>und</strong> bewertet, wodurch<br />

das Buch trotz der Menge des Wissens<br />

so schlank geriet, so dass es leicht<br />

mitgeführt werden kann. Durch die<br />

topographische Strukturierung sind<br />

die Klassifikationen leicht auffindbar.<br />

Auch moderne Messverfahren wie<br />

die Rotationsdifferenz- <strong>und</strong> Längenanalyse<br />

im CT werden ausführlich<br />

dargestellt. Fazit: Dieses Buch ist allen<br />

Radiologen, aber auch Orthopäden<br />

<strong>und</strong> Unfallchirurgen zur Operationsplanung<br />

<strong>und</strong> Analyse der Therapieergebnisse<br />

wärmstens zu empfehlen.<br />

PD Dr. Ralph Gaulke, Hannover<br />

215


216<br />

Service / Preise<br />

Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik<br />

Um die Entwicklung <strong>und</strong> Anwendung<br />

sicherer medizinischer Geräte, Systeme<br />

<strong>und</strong> Prozesse zu fördern, schreiben die<br />

Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische<br />

Technik (DGBMT) im VDE <strong>und</strong> das<br />

Aktionsbündnis für Patienten sicherheit<br />

jährlich (APS) den Preis für Patientensicherheit<br />

in der Medizintechnik aus. Er ist<br />

ist insgesamt mit<br />

6.500 Euro<br />

dotiert <strong>und</strong> wurde gestiftet durch Herrn<br />

Dr. Hans Haindl, der als öffentlich bestellter<br />

Sachverständiger für Medizinprodukte<br />

auf mehr als 20 Jahre Schadensbegutachtung<br />

an Medizinprodukten<br />

zurückblicken kann. Der Preis richtet sich<br />

an den wissenschaftlich-technischen<br />

Nachwuchs in Forschungseinrichtungen,<br />

Kliniken <strong>und</strong> in der Industrie.<br />

Der Preis für Patientensicherheit in der<br />

Medizintechnik wird im Rahmen eines<br />

Wettbewerbs verliehen. Eingereicht werden<br />

können Arbeiten, die Technologien,<br />

Systeme <strong>und</strong> / oder Prozesse beziehungsweise<br />

deren Gestaltung beschreiben,<br />

welche eine erhebliche Verbesserung<br />

der Patientensicherheit in einem überschaubaren<br />

Zeitraum erwarten lassen.<br />

Der Begriff Patientensicherheit wird dabei<br />

zwar nicht ausschließlich technologisch,<br />

sondern ebenfalls organisatorisch<br />

betrachtet, jedoch muss der Kern des<br />

beschriebenen Konzepts auf medizintechnische<br />

Produkte <strong>und</strong> Systeme sowie<br />

deren Einsatz fokussieren. Es müssen die<br />

folgenden Teilnahmebedingungen erfüllt<br />

werden:<br />

� Es können Arbeiten eingereicht werden,<br />

deren Ursprung in einer Institution<br />

mit Hauptsitz in Deutschland<br />

hervorgeht.<br />

� Die Autorin / der Autor darf zum Zeitpunkt<br />

der Konzepteinreichung nicht<br />

älter als 35 Jahre sein. Die Angabe des<br />

Geburtsdatums ist daher erforderlich.<br />

� Eine Teilnehmerin / ein Teilnehmer<br />

darf maximal eine Arbeit in deutscher<br />

oder englischer Sprache einreichen.<br />

� Bei mehreren Autorinnen / Autoren<br />

einer Arbeit wird der Preis an die<br />

Erst autorin / den Erstautoren vergeben,<br />

die / der eindeutig erkennbar<br />

sein muss.<br />

Dr. Fritz Erler-Wissenschaftspreis für Operative Medizin <strong>2012</strong><br />

The Faculty of Medicine, Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg, is<br />

pleased to announce the Dr. Fritz Erler-<br />

Award <strong>2012</strong>. Supported by a grant provided<br />

by the Dr.-Fritz-Erler-Fonds, this international<br />

research award which is endowed<br />

with<br />

25.000 Euro<br />

will be presented for a reputable physician<br />

scientist engaged in meritorious<br />

surgical medicine. Any type of contri-<br />

bution with global impact to surgical<br />

medi cine (abdominal surgery, anesthesiology,<br />

heart surgery, neurosurgery,<br />

ophtalmosurgery, orthopedic surgery,<br />

recon structive surgery, transplantation<br />

surgery, traumatoloy, surgical technologies)<br />

may be considered. Deans of all faculties<br />

of Medicine, besides the Members<br />

of the Faculty of Medicine, Erlangen, are<br />

entitled for nomination of candidates.<br />

Nomination Deadline: May 31, <strong>2012</strong><br />

� Für die Arbeit muss die zur Verfügung<br />

gestellte Schreibanleitung verwendet<br />

werden. Die Arbeit soll den Umfang<br />

von 20 Seiten nicht überschreiten.<br />

Die Arbeit muss sowohl in elektronischer<br />

Form (pdf-File auf CD oder USB-<br />

Stick, PC kompatibel) als auch in Papierform<br />

in fünffacher Ausfertigung<br />

eingereicht werden.<br />

Die Auswahl der Arbeiten erfolgt durch<br />

einen fünfköpfigen gemeinsamen Preisausschuss<br />

der DGBMT <strong>und</strong> des APS. Das<br />

Einlegen von Rechtsmitteln gegen die<br />

vom Ausschuss getroffene Auswahl ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Stichtag zur Einreichung der Arbeiten ist<br />

der 30. April <strong>2012</strong>. Es gilt das Datum auf<br />

dem Poststempel. Bitte senden Sie die<br />

Unterlagen an folgende Adresse:<br />

VDE e. V.<br />

DGBMT – Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische<br />

Technik, Stichwort: Preis für Patientensicherheit<br />

in der Medizintechnik<br />

Stresemannallee 15<br />

60596 Frankfurt am Main<br />

Send nomination including a short résumé<br />

of the contribution and curriculum<br />

vitae to:<br />

Prof. Jürgen Schüttler<br />

Dean of the Faculty of Medicine<br />

Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg<br />

Östliche Stadtmauerstraße 30a<br />

91054 Erlangen, Germany<br />

Tel.: +49 91 31 8 52 93 81<br />

stefan.thomas@zuv.uni-erlangen.de<br />

www.fau.de<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


1. Kursangebote der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO)<br />

Liebe Mitglieder, gern können Sie die<br />

Akademie ansprechen unter<br />

Tel.: (0 30) 79 74 44-51, -59,<br />

Fax: (0 30) 79 74 44-57,<br />

E-Mail: info@institut-ado.de.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Veranstaltern sind wir bei der Zertifizierungen<br />

Ihrer Fortbildungskurse über die<br />

jeweilige Landesärztekammer sowie bei<br />

der Veröffentlichung über unsere Medien<br />

behilflich.<br />

Anmeldungen sind jetzt auch direkt auf der Homepage möglich unter www.institut-ado.de<br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Facharztvorbereitungskurse Berlin FAB Termine <strong>2012</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin Facharzt vorbereitungskurs 11.06. – 16.06.<strong>2012</strong> Dr. med. Thilo Akademie Deutscher<br />

590 €<br />

26.11. – 01.12.<strong>2012</strong> John, Prof. Dr. Orthopäden<br />

Michael Wich, Tel. 030/797 444-59<br />

Dr. Stephan Tohtz Mail: info@institut-ado.de<br />

1<br />

790 € 2<br />

46<br />

Praxisgründungskurs<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin wichtige Punkte bei der 09. – 10.11.<strong>2012</strong> Prof. Heller, Prof. Akademie Deutscher<br />

200 €<br />

Praxisgründung<br />

Wich, Dr. John Orthopäden<br />

Tel. 030/797 444-59<br />

Mail: info@institut-ado.de<br />

1<br />

350 € 2<br />

8<br />

Praxisvorbereitungskurs<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin Praxisvorbereitung 02./03.06.<strong>2012</strong> R. Deinfelder Akademie Deutscher<br />

190 €<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030/797 444-59<br />

Mail: info@institut-ado.de<br />

1<br />

230 € 2<br />

n.n.<br />

Kindertraumatologie für den D-Arzt<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Ludwigshafen Trauma 12. – 13.10.<strong>2012</strong> Prof. Grützner Akademie Deutscher<br />

190 €<br />

Prof. Schmitten- Orthopäden<br />

becher<br />

Tel. 030/797 444-59<br />

Mail: info@institut-ado.de<br />

1<br />

240 € 2<br />

n.n.<br />

Berlin 14. – 15.12.<strong>2012</strong> Prof. Wich n.n.<br />

Kurse zum VSOU <strong>2012</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Baden Baden Röntgen Update<br />

28.04.<strong>2012</strong> Dr. Flechten- Akademie Deutscher<br />

400 €<br />

Skelettsystem<br />

macher<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030/797 444-59<br />

AUSGEBUCHT!<br />

Mail: info@institut-ado.de<br />

3<br />

100 € 4<br />

200 € 5<br />

50 € 6<br />

9<br />

Stoßwellen-<br />

Zertifizierungskurs -DIGEST<br />

3D/4D Wirbelsäulenverm.<br />

Kurs<br />

28.04.<strong>2012</strong> Dr. Gleitz,<br />

Dr. Thiele<br />

28.04.<strong>2012</strong> Dr. Jahn 150 € 1<br />

180 € 7<br />

4D motion Kurs 29.04.<strong>2012</strong> Dr. Jahn kostenlos keine<br />

4D motion Kurs 30.04.<strong>2012</strong> Dr. Jahn kostenlos keine<br />

<strong>Orthopädie</strong>schuhtechnik 28.04.<strong>2012</strong> Dr. Stinus 30 € keine<br />

Sensomotorik GHBF 29.04.<strong>2012</strong> Dr. Pfaff kostenlos keine<br />

AK Oberflächen EMG 29.04.<strong>2012</strong> Dr. Meichsner kostenlos keine<br />

1 BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder, 3 Nichtmitglieder Ärzte, 4 Nichtmitglieder Assistenzärzte, 5 BVOU <strong>und</strong> VSOU-Mitglieder, 6 Ass.ärzte BVOU <strong>und</strong> VSOU-Mitglieder<br />

200 € 2<br />

keine<br />

217


218<br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Rentenbegutachtung<br />

Unfallversicherung I<br />

(Gr<strong>und</strong>kurs)<br />

Rentenbegutachtung<br />

Unfallversicherung II<br />

(Aufbaukurs)<br />

29.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />

260 € 2<br />

30.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />

260 € 2<br />

MRT 30.04.<strong>2012</strong> Dr. Goldmann<br />

Dr. Mauch<br />

BVOU-AK niedergel.<br />

Operateure<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

8<br />

8<br />

kostenlos keine<br />

30.04.<strong>2012</strong> Dr. Heppt kostenlos keine<br />

Rheuma Update 30.04.<strong>2012</strong> Dr. Schwokowski 100 € 1<br />

K-Logic-Taping<br />

Kurse<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin Basiskurs 11. – 12.05.<strong>2012</strong> Ingo Geuenich Akademie Deutscher<br />

190 €<br />

Orthopäden, Kantstr. 13,<br />

10623 Berlin,<br />

info@institut-ado.de,<br />

Tel: 030/797 444 -51/-59<br />

1<br />

230 € 2<br />

17<br />

München Basiskurs 21. – 22.09.<strong>2012</strong> Ingo Geuenich 16<br />

Berlin Aufbaukurs 26. – 27.10.<strong>2012</strong> Ingo Geuenich 17<br />

Aachen Aufbaukurs 17. – 18.11.<strong>2012</strong> Ingo Geuenich 16<br />

QM Schulungen<br />

BVOUcert<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Akademie Deutscher<br />

Orthopäden<br />

Tel. 030/797 444-51/59<br />

Mail: info@institut-ado.de,<br />

Quereinsteigerschulungen<br />

nur für Ärzte die bereits das<br />

alte BVOUcert oder eine<br />

Schulung über den BVOU<br />

hatten<br />

130 € 2<br />

Quereinsteiger<br />

500,00 €,<br />

Einsteiger<br />

1.500,00 €, inkl.<br />

Zertifizierung<br />

München Quereinsteiger 05.05.<strong>2012</strong> Dr. Heber 4<br />

Berlin Quereinsteiger 11.08.<strong>2012</strong> Dr. Krenzlin 4<br />

Berlin Einsteiger 12.08.<strong>2012</strong> Dr. Krenzlin 8<br />

Stuttgart Quereinsteiger 15.09.<strong>2012</strong> Deinfelder 4<br />

Frankfurt a.M. Einsteiger 10.11.<strong>2012</strong> Dr. Dürig 8<br />

Gutachten <strong>und</strong> Begutachtungstermine <strong>2012</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Baden Baden Rentenbegutachtung 29.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich Akademie Deutscher<br />

180 €<br />

Unfallversicherung I<br />

Orthopäden, Kantstr. 13,<br />

(Gr<strong>und</strong>kurs)<br />

10623 Berlin,<br />

info@institut-ado.de,<br />

Tel: 030/797 444 -51/-59<br />

1<br />

260 € 2<br />

8<br />

Baden Baden Rentenbegutachtung<br />

Unfallversicherung II<br />

(Aufbaukurs)<br />

30.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />

260 € 2<br />

8<br />

Berlin Privatgutachten Modul II 30.06./01.07.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 220 € 1<br />

Berlin Sozialgericht Modul lll 29./30.09.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 220 € 1<br />

300 € 2<br />

Berlin Rentenbegutachtung<br />

Unfallversicherung I<br />

(Gr<strong>und</strong>kurs)<br />

Berlin Rentenbegutachtung<br />

Unfallversicherung II<br />

(Aufbaukurs)<br />

300,00 € 2<br />

27.10.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />

260 € 2<br />

28.10.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Wich 180 € 1<br />

1 BVOU-Mitglieder, 2 Nichtmitglieder, 3 Nichtmitglieder Ärzte, 4 Nichtmitglieder Assistenzärzte, 5 BVOU <strong>und</strong> VSOU-Mitglieder, 6 Ass.ärzte BVOU <strong>und</strong> VSOU-Mitglieder<br />

260 € 2<br />

keine<br />

n.n.<br />

n.n.<br />

8<br />

8


<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

3D/4D Wirbelsäulenvermessung <strong>und</strong> 4D motion Kurs Termine <strong>2012</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Hamburg 3D/4D Wirbelsäulenverm. 25.05.<strong>2012</strong> Dr. Jahn Akademie Deutscher<br />

3D/4D-Mit- 11<br />

Kurs<br />

Orthopäden<br />

glieder 150 €<br />

Stuttgart 3D/4D Wirbelsäulenverm.<br />

Kurs<br />

15.09.<strong>2012</strong> Dr. Jahn<br />

Tel. 030. 797 444-51/59<br />

Mail: info@institut-ado.de in<br />

Kooperation mit Indermed-<br />

Nichtmitglieder<br />

200 €,<br />

4D-motion-Mit-<br />

11<br />

Nordhrein 3D/4D Wirbelsäulenverm. 10.11.<strong>2012</strong> Dr. Jahn Forum e.V.<br />

glieder 45 €, 11<br />

Kurs<br />

Nichtmitglieder<br />

DKOU Berlin 3D/4D Wirbelsäulenverm.<br />

Kurs<br />

26.10.<strong>2012</strong> Dr. Jahn<br />

55 €,inkl.<br />

Handouts <strong>und</strong><br />

Verpflegung<br />

8<br />

4D motion Kurs 26.10.<strong>2012</strong> Dr. Jahn 4<br />

ADO Kooperationen<br />

Oberflächen EMG in der Orthopädischen Praxis<br />

Inhalte der Kurse sind wissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lagen der Oberflächen-EMG-Messung, muskuläre Diagnostik <strong>und</strong> Biofeedback-Therapie innerhalb<br />

der <strong>Orthopädie</strong>, praktische Übungen zu wichtigen Indikationen in Kleingruppen: Lumbalgie, Beckenschiefstand, Skoliose, Epicondylitis, CMD,<br />

Schulterproblematik, Muskelatrophie nach OP etc.<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Baden Baden Kompaktkurs 29.04.<strong>2012</strong> Dr. Meichner Akademie Deutscher<br />

125 € n.n.<br />

Berlin / DKOU Kompaktkurs 25.10.<strong>2012</strong> Dr. Meichner<br />

Orthopäden, Kantstr. 13,<br />

10623 Berlin,<br />

info@institut-ado.de,<br />

Tel: 030/797 444 -51/-59<br />

125 € n.n.<br />

Sonographiekurse Hamburg Betthäuser<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Hamburg Dr. Betthäuser Schulterzentrum,<br />

auf Anfrage<br />

Aufbaukurs Säuglingshüfte 23. – 24.06.<strong>2012</strong><br />

Maurepasstr. 95, 24558<br />

Hamburg, Frau Habermann,<br />

21<br />

Abschlusskurs B III 25. – 26.08.<strong>2012</strong> Tel.: 04193/959966,<br />

20<br />

Gr<strong>und</strong>kurs B I 14. – 16.09.<strong>2012</strong><br />

sono-kurse@t-online.de,<br />

www.Schulter-Zentrum.com<br />

30<br />

Abschlusskurs<br />

Säuglingshüfte<br />

20. – 21.10.<strong>2012</strong> 14<br />

Aufbaukurs B I 02. – 04.11.<strong>2012</strong> 31<br />

MRT-Kurse in<br />

Stuttgart<br />

Kernspintomographie in der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Sportklinik Stuttgart Wirbelsäule 20. – 21.04.<strong>2012</strong> Dr. med. Frieder<br />

Mauch<br />

Untere Extremitäten 06. – 07.07.<strong>2012</strong><br />

Differnetialdiagnose MRT 12. – 13.10.<strong>2012</strong><br />

Zusammenfassung 16. – 17.11.<strong>2012</strong><br />

Sportklinik Stuttgart,<br />

Dr. med. Frieder Mauch<br />

Sekretariat Frau Schneider<br />

Taubenheimstr. 8<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel.: 0711/5535-111<br />

Fax: 0711/5535-188<br />

www.sportklinik-stuttgart.de<br />

Pro Kurs:<br />

300 €<br />

alle 5 Kurse:<br />

1400 €<br />

80<br />

219


220<br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

DGMSM Kurse Manuelle Medizin e.V. <strong>2012</strong><br />

LBB Zugangsvoraussetzung: Medizinstudium <strong>und</strong> Approbation (Nach der neuen WBO ist die Facharztanerkennung Voraussetzung für die Erteilung der<br />

Zusatzbezeichnung Manuelle Medizin.)<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Boppard LBB1 18. – 22.04.<strong>2012</strong> Dr. Matthias Deutsche Gesellschaft für Gebühren auf 46<br />

Psczolla<br />

Muskuloskelettale Medizin Anfrage unter<br />

Prien LBB1 27.06. – 01.07.<strong>2012</strong><br />

(DGMSM) e. V. –<br />

Akademie Boppard<br />

www.dgmsm.de<br />

36<br />

Boppard LBB1 08. – 12.08.<strong>2012</strong> e-mail: kontakt@dgmsm.de<br />

46<br />

Nürnberg LBB1 19. – 23.09.<strong>2012</strong><br />

Tel. 06742/8001-0<br />

www.dgmsm.de<br />

36<br />

Boppard LBB1 24. – 28.10.<strong>2012</strong> 46<br />

Hamburg LBB1 21. – 25.11.<strong>2012</strong> 40<br />

Boppard LBB1 05. – 09.12.<strong>2012</strong> 46<br />

Masterkurse 2011 (nur für Ärzte mit abgeschlossener Weiterbildung in der MM/Chirotherapie<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info/Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Boppard Muskuloskeletale Med. 1 01. – 03.06.<strong>2012</strong> Dr. Matthias Deutsche Gesellschaft für Gebühren auf 26<br />

Psczolla<br />

Muskuloskelettale Medizin Anfrage unter<br />

Remscheid HWS 23.06.<strong>2012</strong><br />

(DGMSM) e.V. – Akademie<br />

Boppard<br />

www.dgmsm.de<br />

9<br />

Boppard<br />

Boppard<br />

Muskuloskeletale Med. 2<br />

MSM 1<br />

24. – 26.08.<strong>2012</strong><br />

07. – 09.09.<strong>2012</strong><br />

e-mail: kontakt@dgmsm.de<br />

Tel. 06742/8001-0<br />

www.dgmsm.de<br />

26<br />

26<br />

Trier Lenden Becken Hüft<br />

Region<br />

22.09.<strong>2012</strong> 12<br />

Boppard MSM 2 09. – 11.11.<strong>2012</strong> 26<br />

Nürnberg obere Thoraxapertur u.<br />

Lymphsysteme<br />

24. – 25.11.<strong>2012</strong> 16<br />

St. Goar Kopfschmerz, Schwindel,<br />

Tinnitus<br />

24.11.<strong>2012</strong> 11<br />

Hamburg HWS- Schultergürtel 08.12.<strong>2012</strong> 10<br />

GHBF Haltungs- <strong>und</strong> Bewegungsdiagnostik<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Propriorezeption, Bewegungssteuerung, Haltungsanalyse, Craniomandibuläres System, binokularer Sehakt, vestibuläres System,<br />

sensomotorische, propriorezeptive Einlagen, statodynamische Messsysteme: Wirbelsäulenvermessung, EMG, Ganganalyse, Balancetests, etc.<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Heidelberg Gr<strong>und</strong>kurs 11./12.05.<strong>2012</strong> M. Kaune Freitag: 14.30-20.00 Uhr, Gr<strong>und</strong>kurse<br />

Chiemsee Kompaktkurs 15.–17.07.<strong>2012</strong> Dr. Pfaff<br />

Samstag: 09.00-16.30 Uhr,<br />

GHBF, Fax: 089-33 04 03 05,<br />

(zweitägig)<br />

300 €<br />

Leipzig Gr<strong>und</strong>kurs 29./30.06.<strong>2012</strong> M. Kaune<br />

www.ghbf.de<br />

Abschluß kurse<br />

München Abschlusskurs 30.11. – 01.12.<strong>2012</strong> Dr. Pfaff<br />

350 €<br />

(inklusive<br />

Kursmaterial,<br />

Speisen <strong>und</strong><br />

Getränke)<br />

Kompaktkurse<br />

455 €<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar (MWE) e.V. Manuelle Medizin Termine <strong>2012</strong><br />

Zugangsvoraussetzung: Approbation als Arzt abgeschlossene Weiterbildung Chirotherapie/ Manuelle Medizin.<br />

Die MWE bietet in Zusammenarbeit mit der DAAO e.V. <strong>und</strong> dem Philadelphia College of Osteopathic Medicine eine osteopathische Fortbildung für Ärzte an.<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Damp Einsteigerkurs 28.04. – 05.05.<strong>2012</strong> Dr. med. Herman Dr. Karl-Sell-Ärzteseminar auf Anfrage<br />

Gelsenkirchen Einsteigerkurs zweiteilig 01. – 10.06.<strong>2012</strong><br />

Locher<br />

Neutrauchburg (MWE) e.V.<br />

Riedstr. 5<br />

Isny Einsteigerkurs 11. – 18.08.<strong>2012</strong><br />

88316 Isny-Neutrauchburg<br />

Karlsruhe Einsteigerkurs zweiteilig 21. – 30.09.<strong>2012</strong><br />

Tel: 07562/9718-0<br />

Fax: 07562/9718-22<br />

Hannover<br />

Damp<br />

Einsteigerkurs<br />

Einsteigerkurs<br />

24.11. – 01.12.<strong>2012</strong><br />

24.11. – 01.12.<strong>2012</strong><br />

E-Mail:<br />

info@aerzteseminar-mwe.de<br />

www.aerzteseminar-mwe.de<br />

Berlin Einsteigerkurs zweiteilig 30.11. – 09.12.<strong>2012</strong><br />

Castelletto di<br />

Brenzone/Italien<br />

Gesamtrefresher 17. – 20.05.<strong>2012</strong><br />

Königstein Gesamtrefresher 04. – 11.08.<strong>2012</strong><br />

Ascheffel Tagesrefresher<br />

Manualmed. Algorithmus<br />

u. Behandlungskonz. B.<br />

Verkettungssynd.<br />

27.10.<strong>2012</strong><br />

Hannover Tagesrefresher LWS/ SIG 17.11.<strong>2012</strong><br />

Neuss Tagesrefresher HWS 24.11.<strong>2012</strong><br />

Isny Wochenendrefresher HWS/<br />

Thorax<br />

28. – 29.04.<strong>2012</strong><br />

Isny Wochenendrefresher LWS/<br />

SIG<br />

13. – 14.10.<strong>2012</strong><br />

Isny Osteopathie Einführung (E) 14. – 16.06.<strong>2012</strong><br />

Bad Iburg Osteopathie Einführung (E) 06. – 08.09.<strong>2012</strong><br />

Dresden Sonderkurs (Kurs I)<br />

von MWE <strong>und</strong> ÄMM,<br />

Wirbelsäulengr<strong>und</strong>kurs<br />

17. – 24.09.<strong>2012</strong><br />

AGR-Fernlehrgang Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention<br />

Sie erhalten über 3 Monate in einem Fernlehrgang die Zusatzqualifikationen Referent für rückengerechte Verhältnisprävention<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Fernlehrgang Zusatzqualifikation 01.05.<strong>2012</strong> AGR e.V. Aktion Ges<strong>und</strong>er Rücken e.V., 295,00 €<br />

Tel. 04284/ 92 69 990,<br />

Fax: 04284/ 92 69 991,<br />

info@agr.de, www.agr-ev.de<br />

1 39<br />

01.06.<strong>2012</strong><br />

01.07.<strong>2012</strong><br />

01.08.<strong>2012</strong><br />

01.09.<strong>2012</strong><br />

01.10.<strong>2012</strong><br />

01.11.<strong>2012</strong><br />

01.12.<strong>2012</strong><br />

221


222<br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik Termine <strong>2012</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Frankfurt AE-Kompaktkurs<br />

20.04.<strong>2012</strong> Prof. Dr. med. Jelena Bindemann<br />

50,00 €<br />

Thromboseprophylaxe in<br />

Reinhard<br />

Projektleiterin<br />

der Endoprothetik<br />

Hoffmann, Veranstaltungen<br />

Prof. Dr. med. Arbeitsgemeinschaft<br />

Louis Hovy Endoprothetik<br />

Berlin AE-Kurs<br />

Revisionsendoprothetik<br />

des Kniegelenkes<br />

11. – 12.05.<strong>2012</strong> Prof. Dr. med.<br />

Carsten Perka,<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Stephan Kirschner,<br />

Priv.-Doz. Dr. med.<br />

Georg Matziolis<br />

Dienstleistungs GmbH<br />

Kongressorganisation<br />

Oltmannsstraße 5<br />

D-79100 Freiburg<br />

Tel 0761 / 45 64 76 66<br />

Fax 0761 / 45 64 76 60<br />

j.bindemann@ae-gmbh.com<br />

200,00 € 20<br />

Würzburg 9. AE ComGen Kongress 29. – 30.06.<strong>2012</strong> PD Dr. Nöth, PD<br />

Dr. Huber-Wagner<br />

www.ae-gmbh.com<br />

Stuttgart AE-Kurs Schulterchirurgie 06. – 07.07.<strong>2012</strong> Dr. Ambacher,<br />

Prof. Dr. Fink<br />

München/Glonn AE-Tutorial<br />

03. – 05.09.<strong>2012</strong> Prof. Dr. med.<br />

250,00 €<br />

Endoprothetik des<br />

Wolf Mutschler,<br />

Hüftgelenkes<br />

Prof. Dr. med.<br />

Dominik Parsch<br />

Düsseldorf AE Masterkurs Knie 07.–08.09.<strong>2012</strong> Dr. med. Franz<br />

Alois<br />

Dresden 14. AE-Kongress<br />

Rekonstruktive<br />

Gelenkchirurgie<br />

07. – 08.12.<strong>2012</strong> Prof. Dr. Günther,<br />

Prof. Dr. Morlock,<br />

Prof. Dr.<br />

Neugebauer, Prof.<br />

Dr. Zwipp<br />

180,00 Eur<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

19


<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

30. Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungskurs der Initiative ´93 Technische <strong>Orthopädie</strong> <strong>2012</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Bad Rothenfelde Module 1 <strong>und</strong> 3 Orthetik, 14. – 16.09.<strong>2012</strong> Prof. Dr.<br />

Fax: 0 54 24/2 20-4 44<br />

Rollstuhlversorgung,<br />

Greitemann Klinik Münsterland,<br />

<strong>Orthopädie</strong>,<br />

Sekretariat Prof. Dr. med. B.<br />

Querschnittläsion<br />

Greitemann, Initiative 93,<br />

Innsbruch/<br />

Österreich<br />

Modul 6 21. –22.09.<strong>2012</strong> Dr. Landauer<br />

Auf der Stöwwe 11,<br />

49214 Bad Rothenfelde<br />

Dortm<strong>und</strong> Modul 5 Refresher u.<br />

Prüfungskurs<br />

23. – 24.11.<strong>2012</strong> Prof. Dr.<br />

Greitemann,<br />

D. Kokegei<br />

DAF Zertifikat Fußchirurgie <strong>2012</strong><br />

Jahresprogramm der Deutschen Assoziation für Fuß <strong>und</strong> Sprunggelenk e.V.<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Düsseldorf Anatomischer<br />

31.08. – 01.09.<strong>2012</strong> T.Filler, J.Dohle, Kontakt Zertifikat<br />

DAF Mit glieder<br />

Präparationskurs<br />

S.Rammelt Fußchirurgie der Deutschen 330,00 €<br />

Greifswald Operationskurs<br />

Vorfußchirurgie<br />

21. – 22.09.<strong>2012</strong> J. Lange<br />

Assoziation für Fuß <strong>und</strong><br />

Sprunggelenk e.V.<br />

Veronika Ullisch<br />

Nicht mit glieder<br />

430,00 €<br />

Stuttgart Operationskurs<br />

09. – 10.11.<strong>2012</strong> M.Gabel, U. Kongress- <strong>und</strong> MesseBüro<br />

Vorfußchirurgie<br />

Gronwald<br />

Lentzsch GmbH<br />

Aachen Operationskurs<br />

Arthrodesen<br />

14. – 15.09.<strong>2012</strong> D. Frank, M.<br />

Abbara<br />

Seifgr<strong>und</strong>str. 2<br />

D-61348 Bad Homburg<br />

Tel.: +49 (0)6172-6796-0<br />

Bochum<br />

Augusburg<br />

Operationskurs<br />

Arthrodesen<br />

Operationskurs<br />

Sehnenchirurgie<br />

11. – 12.05.<strong>2012</strong><br />

06. – 07.07.<strong>2012</strong><br />

U.Klapper<br />

M.Thomas<br />

Fax: +49 (0)6172-6796-26<br />

E-Mail: veronika.ullisch@kmblentzsch.de<br />

www.fuss-chirurgie.de<br />

Hannover Operationskurs<br />

Sehnenchirurgie<br />

Bad Saarow Operationskurs<br />

Rheumafuß<br />

Frankfurt a.M. Operationskurs<br />

Rheumafuß<br />

05. – 06.10.<strong>2012</strong> C. Stukenborg-<br />

Colsman<br />

15. – 16.06.<strong>2012</strong> S.Rehart, J. Osel<br />

16. – 17.11.<strong>2012</strong> S.Rehart, J. Osel<br />

Würzburg Workshop Kinderfuß 22. – 23.06.<strong>2012</strong> P. Raab<br />

Wien Workshop Kinderfuß 23. – 24.11.<strong>2012</strong> F. Grill<br />

Münster Operationskurs<br />

Traumatologie<br />

28. – 29.09.<strong>2012</strong> S. Ochman<br />

MRT Kurse<br />

Erlangen<br />

Kernspintomographie in der <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Siemens AG<br />

Erlangen<br />

Kurs 1 Obere Extremität 21. – 22.09.<strong>2012</strong> Dr. Axel Goldmann <strong>Orthopädie</strong> Centrum<br />

Erlangen, Dr. Axel Goldmann,<br />

z. Hd. Frau Barnickel,<br />

Nägelsbachstr. 49a,<br />

91052 Erlangen,<br />

Kurs 2 Wirbelsäule 09. – 10.11.<strong>2012</strong><br />

Kurs 3 Untere Extremität 07. – 08.12.<strong>2012</strong><br />

Kurs 4 Weichteil-,<br />

18. – 19.01.2013<br />

Knochen,- Gelenk-<br />

Erkrankungen<br />

Kurs 5 Zusammenfassung<br />

<strong>und</strong> Vertiefung an<br />

Fallbeispielen<br />

12-13.04.2013<br />

Tel._ 09131/7190 - 51,<br />

E-Mail:<br />

goldmann@orthopaeden.<br />

com<br />

Pro Kurs:<br />

300,00 €<br />

alle 5 Kurse:<br />

1400,00 €<br />

17<br />

223


224<br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Praxismanagement für Arzthelferinnen<br />

Führungsmanagement für Ärzte in Zusammenarbeit mit der Management School and Consulting GmbH<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Frankfurt a.M. Praxismanagement 04.05.<strong>2012</strong> Dieter Baitinger Management School<br />

auf Anfrage keine<br />

Köln-Bonn Praxismanagement 11.05.<strong>2012</strong><br />

and Consulting GmbH<br />

Mittererstr. 9, 80336<br />

München Praxismanagement 15.06.<strong>2012</strong><br />

München,<br />

Tel: 08857/899 341,<br />

Fax: 08031/400 73 58,<br />

E-Mail:<br />

goldmann.baitinger@mscmuc.de<br />

IGTM Schmerz- <strong>und</strong> Triggerpunkt-Osteopraktiken Termine <strong>2012</strong><br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin Gr<strong>und</strong>kurs IV 13./14.07.<strong>2012</strong> Dr. Hansen IGTM-Geschäftsstelle<br />

Am Dreieck 14b,<br />

53819 Neunkirchen<br />

r.berweiler@igtm.org,<br />

www.igtm.de<br />

Tel.: 02247-9001363<br />

380,00 € n.n.<br />

Golfmedicus - sportmedizinische Betreuung im Golfsport<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Paderborn Kurs 2 22. – 24.06.<strong>2012</strong> Dr. Strich Golfmedicus,<br />

www.Golfmedicus.eu ,<br />

info@golfmedicus.eu<br />

auf Anfrage n.n.<br />

Düsseldorf Kurs 3 28.09. – 01.10.<strong>2012</strong><br />

1. Tru Med<br />

Symposium<br />

Ort Kursthema Termin Leitung Info / Anmeldung Gebühr Punkte<br />

Berlin Sportmedizin zwischen<br />

Voodoo <strong>und</strong> Wissenschaft<br />

01. – 02.06.<strong>2012</strong> n.n. Clincical Excellent Circle<br />

unter dem Patronat der<br />

GOTS, Anmeldung unter:<br />

medical event solutions<br />

GmbH, Bahnhofstr. 48,<br />

12305 Berlin,<br />

Tel.: 030/ 7007895-0,<br />

anmeldung@mes-berlin.com<br />

01.06 .<strong>2012</strong>:<br />

80,00 €<br />

02.06.<strong>2012</strong>:<br />

120,00 €<br />

n.n.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


2. Kalender<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

April<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Tübingen VI. Handgelenks Symposium 13.04. – 14.04. Prof. Dr. M. Haerle www.handfunction.de<br />

Hannover Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />

Kurs D/ Therapiekurs II<br />

19.04 – 21.04. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Berlin Patientensicherheit lernen –<br />

Intensivseminar Fallanalyse<br />

Düsseldorf 2. Düsseldorfer Schultermeeting 19.04 – 21.04. Dr. W. Nebelung,<br />

Dr. J. Kircher<br />

Graz/Österreich 3. Jahrestagung der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Tumororthopädie Amsos<br />

Konstanz 2. Jahreskongress der Gesellschaft<br />

für Medizinische <strong>und</strong> Technische<br />

Traumabiomechanik<br />

Lübeck 2. Operations-Workshop am Präparat –<br />

fresh frozen<br />

Düsseldorf 7. Jahrestagung der Sektion Handchirurgie<br />

der DGU<br />

Berlin DocSteps – Kongress & Messe des<br />

Marburger B<strong>und</strong>es zur Berufs- <strong>und</strong><br />

Karriereorientierung für Medizinstudenten<br />

<strong>und</strong> junge Ärzte<br />

Halle/Saale Hallesches Wirbelsäulensymposium <strong>2012</strong><br />

Frakturversorgung an der Wirbelsäule im<br />

Wandel der Zeit<br />

Bad<br />

Klosterlausnitz<br />

25. Internationales Bad Klosterlausnitzer<br />

Ärztesymposium der <strong>Orthopädie</strong>/<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

Hamburg Einführungskurs: Intensiv-Anfängerseminar:<br />

Einführung in die wissenschaftliche<br />

Akupunktur –<br />

Heilen ohne Nebenwirkungen (Traditionelle<br />

Chinesische Akupunktur, Ohr- <strong>und</strong><br />

Schädelakupunktur)<br />

Berlin 129. Kongress der DGCH <strong>und</strong><br />

14. Jahreskongresses der DGAV, Berlin<br />

Berlin 7. APS-Jahrestagung <strong>und</strong><br />

Mitgliederversammlung<br />

„Patientensicherheit in Aktion“<br />

Berlin 7. Kongress des Berufsverbandes Deutscher<br />

Rheumatologen<br />

Isny-<br />

Neutrauchburg<br />

19.04 – 21.04.<strong>2012</strong> www.aerztekammer-berlin.de<br />

www.schultermeeting.de<br />

20.04 – 21.04. Prof. A. Leithner www.amsos.at<br />

20.04 – 21.04. Dr. Moorahrend traumabiomechanik-gmttb.de<br />

20.04 – 21.04. Dr. med. H.-G. Damert www.argomedical.de<br />

21.04. Prof. J. Windolf,<br />

Prof. M. Schädel-Höpfner<br />

www.handchirurgie-duesseldorf.com<br />

21.04. www.docsteps.de<br />

21.04. Prof. G. Hofmann,<br />

Dr. B. Ullrich, Dr. T. Mendel<br />

www.wsh<strong>2012</strong>.de<br />

21.04.<strong>2012</strong> P. Neumann www.moritz-klinik.de<br />

21.04 – 22.04. www.akupunktur-seminare.de<br />

24.04 – 27.04. Prof. M. Büchler www.chirurgie<strong>2012</strong>.de<br />

26.04 – 27.04. www.aps-jahrestagung.de<br />

26.04 – 28.04. Dr. E. Edelmann,<br />

Prof. Dr. Jörn Kekow<br />

www.rheumaakademie.de<br />

Wochenendrefresher-Kurs „HWS/Thorax“ 28.04 – 29.04. Dr. Bischoff info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Damp Technikkurs I „Manuelle Medizin/<br />

Chirotherapie“<br />

München Laser-Aufbaukurs: Die ganze Welt der frequenziellen<br />

Therapie<br />

Baden-Baden 60. Jahrestagung der VSOU Vereinigung<br />

Süddeutscher Orthopäden <strong>und</strong><br />

Unfallchirurgen<br />

Veranstaltungen der DGU, DGOOC bzw. DGOU<br />

Unter Schirmherrschaft der DGU, DGOOC bzw. DGOU<br />

28.04 – 05.05. Hr. Winter info@aerzteseminar-mwe.de<br />

28.04 – 29.04. www.akupunktur-seminare.de<br />

28.04 – 01.05. Prof. M. Krismer www.vsou.de/jahrestagung<br />

225


226<br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Mai<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Genf 15th ESSKA Congress 02.05 – 05.05. D. Fritschy www.esska-congress.org<br />

Wiesbaden 2. Kongress Gelenkzentrum Rhein-Main: 04.05 – 05.05. Prof. B. Gladbach,<br />

www.gelenkzentrum-wiesba-<br />

Fuß- <strong>und</strong> Sprunggelenkchirurgie<br />

Dr. P. Simons<br />

den-kongress.de/<br />

Valencia/Spanien XXX. Congress of the Spanish Arthroscopy<br />

Association<br />

09.05 – 11.05. E. S. Alepuz www.aeartroscopia.com<br />

Göttingen Veranstaltung zur sektorenübergreifenden<br />

Qualitätssicherung<br />

Hohenkammer<br />

bei München<br />

14. Kurs zur Analyse <strong>und</strong> Korrektur von<br />

������������������������������������������<br />

���������������<br />

Berlin 19. Jahrestagung der Dt. Vereinigung für<br />

Schulter- <strong>und</strong> Ellenbogenchirurgie<br />

St. Wolfgang/<br />

Österreich<br />

09.05.<strong>2012</strong> www.aqua-institut.de<br />

09.05 – 12.05. Prof. Baumgart www.deformitaetenkursmuenchen.de<br />

10.05 – 12.05. PD Dr. M. Scheibel,<br />

Dr. F. Reuther<br />

www.dvse-kongress.de<br />

20. Osteoporose Forum 10.05 – 12.05 Prim. Dr. P. Bernecker www.medacad.org<br />

Mühlhausen Jahreskongress der Thüringischen<br />

Gesellschaft für Chirurgie <strong>2012</strong><br />

Hannover 14. Jahrestagung DGNB „Interdisziplinäre<br />

Begutachtung Neurologie/Psychiatrie,<br />

Unfallchir-urgie/<strong>Orthopädie</strong>“<br />

Regensburg SFA Arthroskopie-Workshop mit<br />

Live-OPs<br />

Frankfurt/M. Einführungskurs: Intensiv-Anfängerseminar:<br />

Einführung in die wissenschaftliche<br />

Akupunktur –<br />

Heilen ohne Nebenwirkungen (Traditionelle<br />

Chinesische Akupunktur, Ohr- <strong>und</strong><br />

Schädelakupunktur)<br />

Basel/Schweiz 13 th European Congress of Trauma and<br />

Emergency Surgery (ESTES)<br />

11.05 – 12.05. PD Dr. L – D. Schreiber www.conventus.de/tgckongress/<br />

11.05 – 12.05. Prof. I.-W. Husstedt,<br />

Prof. K. Weise<br />

11.05 – 12.05. P. Angele, J. Eichhorn,<br />

J. Fritz<br />

sekretariat@dgnb-ev.de<br />

www.aesculap-akademie.de<br />

12.05 – 13.05. www.akupunktur-seminare.de<br />

12.05 – 15.05. D. Heim, R. Babst www.estescongress<strong>2012</strong>.org/<br />

Montreal/Kanada 10th ICRS World Congress 12.05 – 15.05. www.cartilage.org<br />

Jerusalem/Israel International Conference on Integrative<br />

Medicine<br />

13.05 – 15.05. www.mediconvention.com/<br />

Bad Neustadt Handchirurgie Workshop <strong>und</strong> internationals<br />

Symposium<br />

Leipzig Internationale Fachmesse<br />

„<strong>Orthopädie</strong> + REHA-Technik <strong>2012</strong>“<br />

Castelletto di<br />

Brenzone/Italien<br />

Internationaler klinischer<br />

Refresher-Kurs<br />

15.05 – 18.05. Prof. J. v. Schoonhoven,<br />

Prof. K.-J. Pommersberger<br />

www.conventus.de<br />

15.05 – 18.05. www.ot-leipzig.de<br />

17.05 – 20.05. Dr. Dehoust, Dr. Locher info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Heidelberg Lappenkurs mit praktischen Übungen 18.05 – 19.05. Prof. A. K. Martini martiniak@web.de<br />

Rom/Italien 5. Kongress ASSITOT-DIVOT „Kniegelenk<br />

– von der Injektion zur Endoprothese –<br />

Therapiekonzepte im Vergleich<br />

Hamburg BDC-Säulenseminar <strong>Orthopädie</strong>/<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

18.05 – 19.05. Prof. W. Thomas,<br />

Prof. P. Eysel<br />

www.assitot.org<br />

21.05 – 25.05. Prof. Wening www.bdc.de<br />

Berlin 13 th EFORT Congress 23.05 – 25.05. Prof. C. Wirtz,<br />

Prof. K. Dreinhöfer<br />

Würzburg 3 rd International Conference<br />

„Strategies in Tissue Engineering“<br />

Thessaloniki/<br />

Griechenland<br />

18th European Congress of<br />

Physical & Rehabilitation Medicine<br />

23.05 – 25.05. J. Groll, F. Jakob, L. Meinel,<br />

U. Nöth, M. Rudert,<br />

H. Walles<br />

28.05 – 01.06. Prof. X. Michail,<br />

Dr. A. Papadeas<br />

www.efort.org<br />

www.wite.org<br />

www.esprm<strong>2012</strong>.eu<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Juni<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Bonn 10. bonner <strong>Orthopädie</strong>- <strong>und</strong> Unfalltage 01.06 – 02.06. Prof. D. C. Wirtz,<br />

www.ortho-unfall-bonn.de<br />

(bout)<br />

Prof. C. Burger<br />

Gelsenkirchen Technikkurs I „Manuelle Medizin/<br />

Chrotherapie“, Teil 1<br />

Hamburg Allergiekurs – Akupunktur gegen<br />

Allergien <strong>und</strong> die dazugehörigen<br />

Krankheitssymptome: Blütenpollen,<br />

Fremdmaterialien, Nahrungsmittel <strong>und</strong> andere<br />

Allergene<br />

Irdning,<br />

Österreich<br />

DVOST-Symposium <strong>2012</strong><br />

„R<strong>und</strong> um das Kniegelenk“<br />

Wien/Österreich MedicReS World Congress „Good Medical<br />

Research”<br />

Gelsenkirchen Technikkurs 1 „Manuelle Medizin/<br />

Chirotherapie“, Teil 2<br />

Suhl 21. Thüringer Unfallchirurgisch-<br />

Orthopädisches Symposium VLOU<br />

01.06 – 03.06. Dr. Roscheck info@aerzteseminar-mwe.de<br />

02.06. www.akupunktur-seminare.de<br />

06.06 – 10.06. Prof. W. Pförringer,<br />

Prof. B. Paul<br />

www.dvost.de<br />

06.06 – 09.06. Prof. E. A. Kanik www.ic<strong>2012</strong>.medicres.org/<br />

08.06 – 10.06. Dr. Roscheck info@aerzteseminar-mwe.de<br />

08.06 – 09.06 www.vlou-symposium.de<br />

Berlin Hauptstadtkongress <strong>2012</strong> 13.06 – 15.06. www.hauptstadtkongress.de<br />

Hamburg 61. Jahrestagung Norddeutsche<br />

Orthopäden- <strong>und</strong> Unfallchirurgenvereinigung<br />

e. V. (NOUV)<br />

Kassel 15. Jahreskongress der Deutschen<br />

Gesellschaft für W<strong>und</strong>heilung <strong>und</strong><br />

W<strong>und</strong>behandlung e. V. (DGfW) <strong>2012</strong><br />

Graz 6. Kongress der AGN –<br />

Notfallmedizin 2.0<br />

Isny-<br />

Neutrauchburg<br />

14.06 – 16.06. Prof. C. H. Lohmann,<br />

Prof. T. Mittlmeier<br />

www.nouv-kongress.de<br />

14.06 – 16.06. Prof. H – M. Seipp kongress.dgfw-ev.de/<br />

14.06 – 16.06. kongress.agn.at<br />

Osteopathie-Kurs – Einführung 14.06 – 16.06. Prof. E. Nicholas info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Düsseldorf FOCUS CEREBRALPARESE II.<br />

Interdisziplinärer Kongress<br />

Frankfurt/Main Behindertenrecht – Wissenschaftliches<br />

Symposium<br />

Halle 31. Jahrestagung der Sektion<br />

Kindertraumatologie in der Deutschen<br />

Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong> e. V.<br />

14.06 – 16.06 Prof. R. Krauspe www.focus.cp.de<br />

14.06. Prof. K – D. Thomann, Prof.<br />

F. Welti<br />

kongress@ivm-med.de<br />

15.06 – 16.06. Prof. R. Finke, Dr. P. Göbel www.conventus.de<br />

Stuttgart Das Patellofemoral Gelenk 15.06 – 16.06. Prof. G. Bauer, Dr. D.<br />

Wagner, Prof. A. Imhoff<br />

Basel/Schweiz 25. Jahrestagung der Deutschsprachigen<br />

Medizinische Gesellschaft für Paraplegie<br />

e.V. (DMGP)<br />

Salzburg/<br />

Österreich<br />

21.06 – 23.06. Dr. M. Mäder,<br />

Dr. R. Spreyermann<br />

www.intercongress.de<br />

www.dmgp<strong>2012</strong>.ch/<br />

27. Jahreskongress der GOTS 22.06 – 23.06. Dr. G. Oberthaler www.gots-kongress.org<br />

Wien/Österreich Trauma Imaging „Emergency Head to Toe“ 22.06 – 23.06. PD Dr. G. Schüller azmedinfo@media.co.at<br />

Istanbul/Türkei Acute Medical Rehabilitation Symposium 24.06 – 27.06. Prof. H. J. Stam www.vitalmedbodrum.com<br />

Basel/Schweiz 72. Jahreskongress der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für <strong>Orthopädie</strong> (SGO)<br />

27.06 – 29.06. www.sgotssot.ch<br />

Dresden 21. Unfallchirurgische Tagung 30.06. Prof. F. Bonnaire www.conventus.de<br />

Köln Kopfkurs – Akupunktur gegen Kopf-, Zahn<strong>und</strong><br />

Gesichtsschmerz, Schwindel uvm.<br />

30.06./01.07. www.akupunktur-seminare.de<br />

Köln Einführungskurs: Intensiv-Anfängerseminar:<br />

Einführung in die wissenschaftliche<br />

Akupunktur – Heilen ohne Nebenwirkungen<br />

(Traditionelle Chinesische Akupunktur, Ohr-<br />

<strong>und</strong> Schädelakupunktur)<br />

Köln Kopfkurs – Akupunktur gegen Kopf-, Zahn-<br />

<strong>und</strong> Gesichtsschmerz, Schwindel uvm.<br />

30.06./01.07. www.akupunktur-seminare.de<br />

30.06 – 01.07. www.akupunktur-seminare.de<br />

227


228<br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Juli<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Bernau/Felden Sportmedizintage Medical Park 04.07 – 08.07. PD Dr. M. Schmitt-Sody,<br />

Dr. F. Düren<br />

www.smtc.intercongress.de<br />

München 23. Münchner Handchirurgisches<br />

Symposium<br />

07.07. Dr. K.-D. Werber www.handchirurgie-muenchen.<br />

de<br />

Tuttlingen Hüftendoprothetik für Ärzte 12.07 – 13.07. PD Dr. Volkmann www.aesculap-akade-mie.de<br />

Wildbad Kreuth 4. Tegernseer Schulter- <strong>und</strong> Ellenbogenkurs 18.07 – 21.07. Prof. U. Brunner,<br />

Prof. E. Wiedemann<br />

www.tese-kurs.de<br />

Tuttlingen Basiskurs Knieendoprothetik für Ärzte 19.07 – 20.07. Prof. L. Hovy, Prof. C. Perka www.aesculap-akademie.de<br />

Regensburg 89. Jahrestagung der Vereinigung der<br />

Bayerischen Chirurgen e. V.<br />

25.07 – 27.07. Prof. M. Nerlich www.vbc<strong>2012</strong>.de<br />

August<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Königstein Gesamtrefresher-Kurs<br />

(Kompetenzerhaltungskurs)<br />

04.08 – 11.08. Dr. Bischoff info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Isny Technikkurs I „Manuelle Medizin/<br />

Chriotherapie“<br />

Hamburg 4 th European Plastic Surgery Research<br />

Council (EPSRC) <strong>2012</strong><br />

11.08 – 18.08. Dr. Müller info@aerzteseminar-mwe.de<br />

23.08 – 26.08. Salvatore D'Arpa www.epsrc.eu<br />

September<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Dresden 6. Kongress der Mitteldeutschen<br />

Chirurgenvereinigung (MDCV) <strong>2012</strong><br />

06.09 – 07.09. Prof. F. Bonnaire www.mdcv-kongress.de<br />

Berlin Revisions-Hüftendoprothetik für Ärzte 06.09 – 07.09. Prof. C. Eingartner www.aesculap-akademie.de<br />

Hannover Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />

Kurs A/ Diagnostikkurs 1<br />

12.09 – 16.09. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />

Zürich/Schweiz 29. Kongress der Deutschsprachigen<br />

Arbeitsgemeinschaft für Arthroskopie<br />

(AGA)<br />

Bremen 43. Jahrestagung der Deutschen<br />

Gesellschaft der Plastischen,<br />

Rekonstruktiven <strong>und</strong> Ästhetischen<br />

Chirurgen (DGPRÄC) e. V.,<br />

17. Jahrestagung der Vereinigung der<br />

Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen<br />

(VDÄPC) e. V.<br />

Heidelberg 2. Rhein-Neckar-Symposium <strong>2012</strong> Update<br />

Wirbelsäule<br />

Isny Manuelle Medizin bei Kindern Kurs C:<br />

Therapie-kurs I<br />

Dresden Deutsch-chinesisches Biotechnologie<br />

Symposium<br />

Berlin 7. Jahrestagung Deutsche Gesellschaft<br />

Interdisziplinäre Notfall- <strong>und</strong> Akutmedizin<br />

(DGINA)<br />

„Faszination Notfallmedizin“<br />

13.09 – 15.09. www.aga-kongress.info<br />

13.09 – 15.09. Prof. C. Can Cedidi www.conventus.de<br />

14.09 – 15.09. Prof. V. Ewerbeck,<br />

Prof. G. Schmidmaier u.a.<br />

www.rhein-neckar-symposium.<br />

de<br />

19.09 – 22.09. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />

20.09 – 21.09. Dr. M. Stiehler www.daad.de<br />

20.09 – 22.09. PD Dr. C. Wrede www.conventus.de/dginakongress/<br />

Milano/Italien European Hip Society 10th Congress 20.09 – 22.09 Luigi Zagra www.ehs<strong>2012</strong>.org/<br />

Genua/Italien International Congress Osteorheumatology<br />

on Bone Involvement in Arthritis<br />

27.09 – 28.09. www.osteorheumatology.it<br />

Dortm<strong>und</strong> Abschlusskurs Sonographie der<br />

Säuglingshüfte<br />

Isny Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />

Kurs C/Therapiekurs I<br />

29.09. Prof. B.-D. Katthagen,<br />

Dr. H. D. Matthiessen<br />

Dorothee.Grosse@akademiedo.<br />

de<br />

19.09 – 22.09. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


Berlin 7. Jahrestagung Deutsche Gesellschaft<br />

Interdisziplinäre Notfall- <strong>und</strong> Akutmedizin<br />

(DGINA) <strong>2012</strong><br />

Dresden 11. Deutscher Kongress für<br />

Versorgungsforschung <strong>und</strong> 4. Nationaler<br />

Präventionskongress<br />

Hamburg 20. Internationaler <strong>und</strong> interdisziplinärer<br />

Kongress der European Workgroup for<br />

Manual Medicine „Asymmetrie in der<br />

Entwicklung des Kinder – der manualmedizinische<br />

Ansatz“<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong><br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

20.09 – 22.09 Dr. Brigitte Schwalbe www.dgina-kongress.de<br />

27.09 – 29.09. Prof. T. Hoffmann,<br />

Prof. W. Kirch, Prof. H. Pfaff<br />

www.dkvf<strong>2012</strong>.de<br />

27.09 – 29.09. L. E. Koch www.ewmm-kongress.de/<br />

Heidelberg 5 th Heidelberg Deformity-Day 28.09 – 29.09. Dr. Wenz, Dr. Dreher www.deformity-day.de<br />

Oktober<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

München XVII. Internationaler Schulterkurs 01.10 – 03.10. Prof. A. Imhoff www.schulterkurs.de<br />

Salzburg 48. Jahrestagung der Österreichischen<br />

Gesellschaft für <strong>Unfallchirurgie</strong>: Akute <strong>und</strong><br />

chronische pathologische Veränderungen<br />

der großen Sehnen<br />

04.10 – 06.10. Prim. Dr. A. Paschucki www.unfallchirurgen.at<br />

Berlin DGSP-Jubiläumskongress<br />

„100 Jahre Deutsche Sportmedizin“<br />

Güssing/<br />

Österreich<br />

5. Bürgenländischer Rheumatag „Der knochen<br />

im Focus“<br />

Lübeck 53. Kongress der Dt. Gesellschaft für<br />

Handchirurgie<br />

Hannover 50. Jahrestagung der Dt. Gesellschaft für<br />

plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />

e. V.<br />

05.10 – 06.10. Prof. H. Löllgen www.dgsp.de/kongress<br />

10.10. Dr. R. Fallent, Dr. G. Guhr azmedinfo@media.co.at<br />

11.10 – 13.10 www.dgh-kongress.de<br />

11.10 – 13.10. Prof. N.-C. Gellrich www.dgpw<strong>2012</strong>.de<br />

Lübeck 17. DAHTH e. V. Jahrestagung 11.10 – 13.10 www.dahth.de<br />

Hannover 50. Jahrestagung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Plastische <strong>und</strong><br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

11.10 – 13.10. Prof. Dr. Dr. N.C. Gellrich www.dgpw<strong>2012</strong>.de<br />

Wien/Österreich Jahrestagung der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Physikalische Medizin <strong>und</strong><br />

Rehabilitation (ÖGPMR) „Diagnose- <strong>und</strong><br />

Behandlungskonzepte in der Physikalischen<br />

Medizin <strong>und</strong> Rehabilitation”<br />

Berlin 2nd European Hand Trauma Prevention<br />

Congress<br />

Berlin 8. Deutscher Kongress für <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Unfallchirurgie</strong><br />

12.10 – 13.10. Prof. T. Paternostro-Sluga www.oegpmr.at<br />

15.10 – 16.10. Dr. R. Böttcher,<br />

Dr. W. Eichendorf,<br />

Dr. T. Linz,<br />

23.10 – 26.10. Prof. W. Mittelmeier,<br />

Prof. C. Josten,<br />

Dr. A. Gassen<br />

www.handprevention<strong>2012</strong>.org<br />

www.dkou.org<br />

Ascheffel Tagesrefresher Manuelle Medizin 27.10. Dr. Fleischhauer info@aerzteseminar-mwe.de<br />

229


230<br />

Service / Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

November<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Wien/Österreich 11. Wiener Osteoporosetag 09.11. Prof. E. Preisinger www.osteoporosetag.at<br />

Mainz 31. Unfallmedizinische Tagung der DGUV 10.11 – 11.11. Prof. P. Kirschner,<br />

www.comed-kongresse.de<br />

(Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung)<br />

Prof. R. Hoffmann<br />

Grünwald b.<br />

München<br />

Abschlusskurs „Sonographie des<br />

Stütz- <strong>und</strong> Bewegungsapparates“<br />

Münster Fortbildungsseminar<br />

„Blended Learning – Update <strong>Orthopädie</strong>/<br />

<strong>Unfallchirurgie</strong>”<br />

Isny Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />

Kurs D/Therapiekurs II<br />

Istanbul/Türkei XVI. Annual Meeting of the ESS European<br />

Society of Surgery<br />

10.11 – 11.11. www.vfos.info<br />

11.11. Prof. C. Götze,<br />

Prof. G. Gosheger,<br />

Prof. M. Raschke,<br />

Prof. C. Schulze-Pellengahr,<br />

Prof. R. Smektala<br />

www.aekwl.de<br />

22.11 – 24.11. Dr. W. Coenen info@aerzteseminar-mwe.de<br />

22.11 – 24.11. C. Terzi www.ess<strong>2012</strong>.org<br />

Wien/Österreich 12. Wiener Rheumatag 27.11. PD Dr. A. Dunky,<br />

Prof. M. Köller<br />

Hannover Sonderkurs Manuelle Medizin bei Kindern –<br />

Kurs B/Diagnostikkurs 2<br />

Dubai/Vereinigte<br />

Arabische Emirate<br />

Ho Chi Minh City/<br />

Vietnam<br />

Combined 33 rd SICOT & 17 th PAOA<br />

Orthopaedic World Conference<br />

Bone & Joint Decade World Network<br />

Conference <strong>2012</strong> in partnership with SRS<br />

Lectures Course-SSHV 10 and Operative<br />

Spine Course<br />

azmedinfo@media.co.at<br />

27.11 – 01.12. Dr. W. Kemlein info@aerzteseminar-mwe.de<br />

28.11 – 30.11. www.sicot.org<br />

29.11 – 02.12. www.boneandjointdecade.de<br />

Dezember<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Milano/Italien 1st European Congress on the development 03.12 – 05.12. Prof. Dr. G. M. Calori valeria.vasco@devitalservice.<br />

and definition of a reconstruction ladder<br />

for the treatment of musculoskeletal conditions<br />

using regenerative approaches<br />

com<br />

Stuttgart 7. Deutscher Wirbelsäulenkongress<br />

– Jahrestagung der DWG Deutsche<br />

Wirbelsäulengesellschaft<br />

06.12 – 08.12. PD Dr. M. Ruf www.dwg<strong>2012</strong>.de<br />

Hildesheim 5. Masterclass Hildesheim (MCH) <strong>2012</strong> 14.12 – 15.12. Prof. B. Wippermann, Dr. E.<br />

Mössinger<br />

2013<br />

www.masterclass-hildesheim.<br />

de<br />

Januar<br />

Ort Kongress/Kurs Termin Leitung Info/Anmeldung<br />

Mayrhofen/ 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen 16.01 – 19.01. Prof. H.-O. Renne-kampff, www.dav2013.at/<br />

Österreich Ar-beitsgemeinschaft für<br />

Verbrennungsbehandlung (DAV)<br />

Prof. Dr. A. Adams<br />

März<br />

Weimar Osteologie 2013 06.03 – 09.03. PD Dr. G. Lehrmann, PD Dr.<br />

A. Roth<br />

www.osteologie13.de<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>


232<br />

Service / Kleinanzeigen<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfung Heilmittel<br />

Argumentationshilfe für Stellungnahme <strong>und</strong> Widerspruch leistet<br />

RA Hermann Bechtel, Blasewitzer Straße 41, 01307 Dresden,<br />

Tel.: 03 51 / 450 41 60.<br />

<strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachrichten</strong> | April <strong>2012</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!