Auswirkungen von Sportveranstaltungen auf Destinationen
Auswirkungen von Sportveranstaltungen auf Destinationen
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3. Erfassung, Klassifizierung und Bewertung der <strong>Auswirkungen</strong> 18<br />
eine größere Chance als Alternative in Betracht gezogen zu werden und stellt einen gewis-<br />
sen Anziehungspunkt dar. Allerdings löst die Bekanntheit allein nicht automatisch Nach-<br />
frage aus.<br />
Durch eine Befragung mit offenen Fragen, versuchte Brönnimann Aussagen über das<br />
Image <strong>von</strong> Austragungsorten <strong>von</strong> Großveranstaltungen zu erfassen. Die dar<strong>auf</strong>hin erhalte-<br />
nen positiven Aussagen zeigen, dass Touristen mit Veranstaltungsdestinationen vor allem<br />
ein gutes Sportangebot, gute Wetterverhältnisse und eine sowohl allgemein als auch touris-<br />
tisch vorteilhafte Infrastruktur verbinden. Allerdings werden gleichzeitig negative Image-<br />
komponenten dieser <strong>Destinationen</strong> deutlich. So haftet ihnen der Ruf an, eine turbulente,<br />
verbaute und teure Gegend zu sein. Um die Auswirkung des Images <strong>auf</strong> die Nachfrage<br />
darzustellen, muss dieses Image den Angebotserwartungen der Touristen gegenübergestellt<br />
werden. Letztendlich wählt ein Gast eine Destination nur dann als Reiseziel aus, wenn das<br />
Image, das er im Kopf hat, mit seinen Anforderungen an ein Gebiet übereinstimmt. Wich-<br />
tige Ansprüche an einen Ferienort sind eine gute Infrastruktur, gutes Wetter, Erholungs-<br />
möglichkeiten und Ruhe sowie preisgünstige Angebote. Demnach dürften sich die positi-<br />
ven Imagekomponenten wie Sportangebot, Wetter und Infrastruktur vorteilhaft auswirken.<br />
Die Idee vom teuren, turbulenten und verbauten Austragungsort dürfte zukünftige Gäste<br />
aber eher abschrecken.<br />
Betrachtet man weiterhin die Präferenzen der potentiellen touristischen Nachfrager, ist<br />
eine deutliche Neigung zur Ablehnung <strong>von</strong> <strong>Destinationen</strong> mit Sportgroßveranstaltungen zu<br />
erkennen. Bei Brönnimann sprechen sich 73% der Befragten gegen die Wahl eines Austra-<br />
gungsortes einer Großveranstaltung für Ferien oder Kurz<strong>auf</strong>enthalte aus. Nur 10% bevor-<br />
zugen solche <strong>Destinationen</strong> bei ihrer Reiseentscheidung.<br />
Die wichtigsten Kennziffern, um die langfristige Werbewirkung <strong>von</strong> Sportgroßveranstal-<br />
tungen bewerten zu können, sind die tatsächlichen Nachfragezahlen. Diese können in<br />
Übernachtungs- und Gästestatistiken über mehrere Jahre beobachtet werden. Die Entwick-<br />
lung ist je nach Art der Veranstaltung und Entwicklungsstand des Austragungsortes unter-<br />
schiedlich. Allerdings ergeben sich in den meisten <strong>Destinationen</strong> langfristig keine Nach-<br />
55 vgl. ebenso Abad, J.M., Economic Impact of the Olympic Games on Tourism, in World Tourism Organisation<br />
(WTO) and International Olympic Committee (IOC) (Hrsg.), Sport and Tourism – 1 st World<br />
Conference, Madrid, 2001, S. 69