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Auswirkungen von Sportveranstaltungen auf Destinationen

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4. Beispiele für Sportgroßveranstaltungen in Deutschland 22<br />

ßen- und S-Bahnausbau sowie den U-Bahnneubau. Einzelne Projekte waren bereits vor der<br />

Olympia-Bewerbung im Stadtentwicklungsplan vorgesehen und sollten stufenweise bis<br />

1990 realisiert werden. Die Olympiade beschleunigte diesen Prozess und agierte so für die<br />

Stadt München als eine Art "Zeitraffmaschine" 60 .<br />

Für eine großstädtische Destination war dieses neue Verkehrssystem eine Art Grundvor-<br />

aussetzung für die weitere touristische Entwicklung. Aber auch <strong>auf</strong> andere touristische<br />

Angebotsbereiche wirkten sich die Olympischen Spiele in München aus. Dabei stellte der<br />

Olympiapark mit seinen Sportstätten und weiteren Einrichtungen das zentrale Projekt dar.<br />

Kurzfristig betrachtet war er Schauplatz der Olympischen Spiele 1972. Auf längere Sicht<br />

gewann er durch die Nachnutzung der Olympiaanlagen touristische Bedeutung. So zählt<br />

der Olympiaturm und die architektonisch außergewöhnliche Zeltdachkonstruktion der o-<br />

lympischen Anlagen zu den Wahrzeichen des modernen München. Die Olympiahalle und<br />

das Olympiastadion dienen in der nacholympischen Zeit Münchens als Kulisse für diverse<br />

sportliche, kulturelle und kommerzielle Veranstaltungen. Die Parklandschaft mit See und<br />

Aussichtshügel ist sowohl Naherholungsgebiet als auch touristisches Ausflugsziel. Heute<br />

ist der Olympiapark, mit ca. fünf Millionen Besuchern jährlich, eine der meist besuchten<br />

Sehenswürdigkeiten Münchens und mit fast 9.000 Veranstaltungen das größte Veranstal-<br />

tungs- und Freizeitzentrum Europas.<br />

Ein positiver Nebeneffekt dieser Sportveranstaltung war die Entwicklung des kulturellen<br />

Angebots. Schon während der Spiele fand ein kulturelles Rahmenprogramm statt. Im An-<br />

schluss verbesserte sich das Kunst und Kulturangebot der Stadt München <strong>auf</strong> ein internati-<br />

onales Niveau.<br />

Ein weiterer Effekt der Olympiade 1972 war die quantitative und qualitative Entwicklung<br />

des Beherbergungsangebots. Seit dem Zuschlag für die Spiele im Jahre 1966 erhöhte sich<br />

die Bettenkapazität stetig. Im Veranstaltungsjahr nahm die Anzahl der Betten um ca. 12%<br />

im Vergleich zu 1971 zu, wobei sich im selben Zeitraum die Zahl der Beherbergungsbe-<br />

triebe verringerte. Dieser Rückgang zeigte sich hauptsächlich bei Gasthöfen, Pensionen<br />

und Ferienheimen, wohingegen eine Zunahme qualitativ hochwertigerer Hotels zu beo-<br />

bachten war.<br />

60 Geipel, R./ Helbrecht, I./ Pohl, J., Die Münchner Olympischen Spiele <strong>von</strong> 1972 als Instrument der Stadtentwicklungspolitik,<br />

in: Häußermann, H./ Siebel, W. (Hrsg.), Festivalisierung der Stadtpolitik, Opladen,<br />

1993, S. 278

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