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TAKE AWAY-FLIRT. Popularität an der<br />

Nutzerbasis ist ohnehin keine Mangelware.<br />

Das Informationsportal Dating-<br />

Vergleich.de liefert deutliche Hinweise:<br />

Von den 11,5 Millionen deutschen Singles<br />

sind nach aktuellen Hochrechnungen eine<br />

Million als Flirter mit Smartphone unterwegs.<br />

Karolina Schaefer von Dating-Vergleich.de:<br />

„Mobile-Dating steckt noch in<br />

den Kinderschuhen, wird aber sein Potenzial<br />

in den kommenden Jahren entfalten.“<br />

In der Kassa ist hingegen noch Luft nach<br />

oben. Die Umsätze in Deutschland lagen<br />

nämlich 2011 deutlich unter 25 Millionen<br />

Euro. „Das sind gerade knapp zehn Prozent<br />

des gesamten kommerziellen Datingmarktes<br />

“, resümiert Schaefer. „Mit zunehmender<br />

Verbreitung von Smartphones<br />

und Tablet-PCs wird sich dies in Zukunft<br />

schnell ändern.“<br />

Die Annahme basiert auf dem Megatrend<br />

zur massiv gesteigerten Beweglichkeit.<br />

Seit Mitnahmegeräte und Apps der absolute<br />

Hype sind, favorisieren viele Personen<br />

ihr Handy auch als Emotionszentrale.<br />

An Plattformen oder Programmen mangelt<br />

es kaum noch, allerorts wachsen einschlägige<br />

bis eindeutige Angebote aus dem<br />

digitalen Boden – mit der Hoffnung auf<br />

bestens klingelnde Kassen. Ganz „aus<br />

Liebe“ agieren die Verantwortlichen bekanntlich<br />

auch nicht. Denn Online-<br />

Dating-Plattformen versprechen nicht nur<br />

Nutzungsentgelte bei Premiumangeboten,<br />

sondern gleichermaßen handfeste<br />

Werbeeinnahmen, wenn die Sache so richtig<br />

läuft. Was im Online-Business keineswegs<br />

selbstverständlich ist, funktioniert<br />

hier in der Regel ausgezeichnet: Der Traffic<br />

stimmt zumeist bei solchen Angeboten,<br />

die Aufmerksamkeit gleichfalls – das überzeugt<br />

Werbechefs, die sich kommerziell<br />

nahe am Puls sowie den Brieftaschen ihrer<br />

Zielgruppen wähnen.<br />

Es ist jedoch keineswegs nur die junge Klientel,<br />

die sich Markenartikler als zukünftige<br />

Käufer angeln wollen. Seit Online-<br />

Dating salonfähig geworden ist und nicht<br />

mehr als Treff für lockere Youngsters oder<br />

Alternative für notgeile Spinner gilt, sind<br />

sie alle dabei: Businessleute, Manager,<br />

Akademiker, Selbstständige. Kein Wunder,<br />

wenn Firmen finanzstarke Locations<br />

für knappe Werbegelder orten.<br />

Partnersuche als populäres Geschäftsmodell.<br />

BILDUNGSBÜRGER. Und offenbar winkt<br />

hier wirklich ein lukratives Geschäft: Speziell<br />

die 30- bis 39-Jährigen sind es, die<br />

elektronisch nach neuen Gefährten Ausschau<br />

halten. Private Glücksritter im Netz<br />

sind außerdem höher gebildet und verfügen<br />

über besseres Einkommen, liefert<br />

das Marktforschungsinstitut Integral<br />

handfeste Indizien betreffend heimische<br />

Surfer. Trotz aller Glückseligkeit läuft<br />

aber keineswegs alles harmonisch. Der<br />

Boom ruft international immer mehr<br />

Start-ups auf den Plan, die am Kuchen<br />

mitnaschen möchten. Experten orten<br />

nicht nur einen harten Verdrängungswettbewerb<br />

für die nächsten Jahre, sondern<br />

auch den Einstieg vieler Plattformen,<br />

die nur auf schnelles Geld aus sind,<br />

unseriös agieren und den Ruf der Branche<br />

nachhaltig bekleckern.<br />

GLAUBWÜRDIGKEIT. Doch das positive<br />

Image ist der halbe Erfolg auf diesem eher<br />

heiklen Sektor. Viele Betreiber müssen<br />

stets auf der Hut sein, durch schwarze<br />

Schafe ja nicht ins Schmuddeleck abzurutschen.<br />

Seriosität hingegen bildet einen<br />

Turbo für relevante Nutzerzahlen, die<br />

auch in wirtschaftlicher Hinsicht die<br />

Augen funkeln lassen. Künftig werden die<br />

Betreiber also noch mehr für die möglichst<br />

saubere und unverdächtigen Kennenlernzonen<br />

investieren. Allfällige Bemühungen<br />

könnten sich zählbar lohnen,<br />

denn die Netzklientel ist nicht sonderlich<br />

geduldig. Lange erfolglose Suche oder gar<br />

nervige Fake-Profile könnten rasch dafür<br />

sorgen, dass der Weg doch wieder in die<br />

bewährte analoge Disco oder gar zur Konkurrenz<br />

führt. Wer also seine Hausaufgaben<br />

nicht optimal durchführt, dem<br />

droht meist ein unromantisches Businesserwachen.<br />

Seitens der Anbieter kennt<br />

man die Problematik und setzt auf Prophylaxe.<br />

Sicherheit bietet etwa die Plattform<br />

JOYclub.de mit dem sogenannten<br />

Echtheitscheck. „Die Prüfung erfolgt<br />

über ein Foto, damit erkennbar ist, dass<br />

es sich um eine reale Person handelt. Dies<br />

schafft gegenseitiges Vertrauen unter<br />

den Nutzern“, unterstreicht Uwe Zschau,<br />

Community-Manager bei JOYclub.de.<br />

Dann kann man sich zumindest elektronisch<br />

näherkommen. �<br />

SEPTE<strong>MB</strong>ER/OKTOBER 2012 FOKUS 79

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