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Anwendungen der getrennt konvexen Funktionale in der Mechanik

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E<strong>in</strong>leitung 3allgeme<strong>in</strong>es Materialgesetz aufgestellt werden, gelten dann für alle untergeordneten Stoffgesetze,die <strong>in</strong> dieses Muster passen. Dies erlaubt e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche mathematische Behandlungdes Problems. An<strong>der</strong>seits s<strong>in</strong>d die konstitutiven Beziehungen das e<strong>in</strong>zige Element,das e<strong>in</strong> unterschiedliches Verhalten zweier Materialien begründen kann, da bei den meistenModellen die geometrisch-k<strong>in</strong>ematische Grundlage die gleiche ist, nämlich das Modell<strong>der</strong> Kont<strong>in</strong>uumsmechanik. Also muss e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Materialgesetz über genügend Parameterverfügen, um e<strong>in</strong>e breite Palette von Stoffgesetzen abzudecken. E<strong>in</strong> Meilenste<strong>in</strong> <strong>in</strong>dieser H<strong>in</strong>sicht war das Modell des Materiau Standard Généralisé“ ( Generalized StandardMaterial“, GSM), e<strong>in</strong>geführt von Halphen und Nguyen ([30]) im Jahr 1975. Das” ”GSM-Modell setzt die Existenz konvexer Energiepotentiale voraus, das Materialgesetzkann wahlweise durch die Zugehörigkeit zum Subgradienten dieser Potentiale o<strong>der</strong> aberdurch die assoziierte variationelle Ungleichung ausgedrückt werden. Es ist allgeme<strong>in</strong> genug,um e<strong>in</strong>e breite Klasse von Materialverhalten zu umfassen: ideale Plastizität, Verfestigung,Viskoplastizität ... Zur Lösung des mathematischen Problems können dann Methoden <strong>der</strong><strong>konvexen</strong> Analysis angewandt werden. Das GSM-Modell kann aber we<strong>der</strong> nichtassoziierteGesetze, noch solche, welche gekoppelte Terme enthalten, modellieren. E<strong>in</strong> Materialgesetz,das e<strong>in</strong>ige Schwächen des GSM-Modells beseitigt, wurde von de Saxcé ([56]) im Jahr 1990e<strong>in</strong>geführt. Das Modell des Materiau Standard Implicite“ ( Implicit Standard Material“,” ”ISM) basiert auf e<strong>in</strong>e Verallgeme<strong>in</strong>erung <strong>der</strong> Young’schen Ungleichung und dem ebenfallsvon de Saxcé e<strong>in</strong>geführten Begriff des Bipotentials.In dieser Arbeit wird dieser Begriff im Detail diskutiert und Variationsmethoden für dasISM-Modell hergeleitet.MethodenMan unterscheidet allgeme<strong>in</strong> <strong>in</strong>direkte und direkte Variationsmethoden. Die <strong>in</strong>direktenMethoden stützen sich auf <strong>der</strong> Äquivalenz zwischen den Stationaritätspunkten e<strong>in</strong>es sogenanntenLagrange-Funktionals und den Lösungen <strong>der</strong> diesem Funktional assoziiertenEuler-Lagrange-Gleichung. E<strong>in</strong>e Schwäche dieser Methode, von Weierstraß hervorgehoben,ist die stillschweigend vorausgesetzte Existenz e<strong>in</strong>er Lösung: Es kann vorkommen,dass e<strong>in</strong> Stationaritätspunkt des Lagrange-Funktionals nicht die notwendige Regularitätbesitzt, um die Euler-Lagrange’sche Differentialgleichung o<strong>der</strong> die Randbed<strong>in</strong>gungen zuerfüllen. Man muss sich also zuerst die Frage des richtigen Lösungsraumes und <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition<strong>der</strong> Lösung stellen - meistens br<strong>in</strong>gt die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er schwachen Lösung, die dieDifferentialgleichung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em verallgeme<strong>in</strong>erten S<strong>in</strong>n erfüllt, das gewünschte Ergebnis.Die <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>geführte direkte Methode stützt sich auf topologische Begriffe wieHalbstetigkeit, schwache Konvergenz und Kompaktheit. E<strong>in</strong>e h<strong>in</strong>reichende Bed<strong>in</strong>gung fürdie Unterhalbstetigkeit ist die Konvexität. Sie ist aber nur bed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>setzbar, da sie auto-

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