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Anwendungen der getrennt konvexen Funktionale in der Mechanik

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2.5 Allgeme<strong>in</strong>e Formulierung 19Beweis. Der Beweisschritte s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s e<strong>in</strong>leuchtend und belegen das Zusammenspiel<strong>der</strong> oben e<strong>in</strong>geführten Begriffe.Sei (u n ) n⊆ U e<strong>in</strong>e m<strong>in</strong>imierende Folge, das heißt:f (u n ) −→ <strong>in</strong>f{I(u) | u ∈ U} (2.5)Da <strong>der</strong> Raum X reflexiv und die Menge U (implizit auch die m<strong>in</strong>imierende Folge) beschränktist, kann man aus (u n ) ne<strong>in</strong>e schwach konvergente Teilfolge (u nk ) kextrahieren,die wir, ohne die Allgeme<strong>in</strong>heit zu bee<strong>in</strong>trächtigen, weiterh<strong>in</strong> (u n ) nbezeichnen: u n ⇀ u 0 .Die Menge U ist konvex und abgeschlossen und damit auch schwach abgeschlossen. DasElement u 0 gehört also auch <strong>der</strong> Menge U an.An<strong>der</strong>seits ist I konvex und unterhalbstetig und damit auch schwach unterhalbstetig. ImPunkt u 0 gilt:I (u 0 ) ≤ <strong>in</strong>f {I (u n ) | n ∈ N} (2.6)Da (u n ) nTeilfolge e<strong>in</strong>er m<strong>in</strong>imierenden Folge ist, kann man den rechten Term durch<strong>in</strong>f{I(u) | u ∈ U} ersetzen. Daraus folgt sofort, dass <strong>der</strong> Wert I (u 0 ) endlich ist und <strong>in</strong> u 0das globale M<strong>in</strong>imum von I erreicht wird.Die Hypothese, dass U beschränkt ist, lässt sich durch die Hypothese, dass I koerziv ist,verallgeme<strong>in</strong>ern:lim I(u) = ∞ für ‖u‖ −→ ∞ (2.7)E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigen Hypothesen ist die Reflexivität des Raumes X. Sie garantiert die Existenze<strong>in</strong>er schwach konvergenten Teilfolge, auf die sich <strong>der</strong> Rest des Beweises stützt. Mankann sie, für den Fall, dass man gezwungen ist, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nicht reflexiven FunktionenraumX zu arbeiten, durch e<strong>in</strong>e Kompaktheitsbed<strong>in</strong>gung für U ersetzen.Die zweite wichtige Hypothese ist die Unterhalbstetigkeit von I. Sie bewirkt, dass I <strong>in</strong> u 0das globale M<strong>in</strong>imum erreicht.Die zwei Konvexitätshypothesen (für U, bzw. I) dienen nur dazu, die Unterschiede zwischen<strong>der</strong> schwachen und <strong>der</strong> starken Topologie zu verwischen. Dadurch ist die MengeU nicht nur abgeschlossen, son<strong>der</strong>n sogar schwach abgeschlossen, bzw. das Funktional Inicht nur unterhalbstetig, son<strong>der</strong>n sogar schwach unterhalbstetig. Für die Gültigkeit desExistenzsatzes würden die ”schwachen“ Eigenschaften ausreichen – sie s<strong>in</strong>d aber, obwohlallgeme<strong>in</strong>er, schwerer zu beweisen (wie bereits erwähnt). In diesem Fall würde sich <strong>der</strong>Satz folgen<strong>der</strong>maßen formulieren lassen:Satz 2.5.2. Sei X e<strong>in</strong> reflexiver Banachraum, U ⊆ X e<strong>in</strong>e nichtleere, schwach abgeschlosseneMenge und I : U −→ R e<strong>in</strong> koerzives, schwach folgenunterhalbstetiges Funktional.Dann besitzt I e<strong>in</strong> globales M<strong>in</strong>imum, welches <strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>em Punkt aus U erreichtwird.

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